der kleine Lohrer Juli 2021

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Da bleibt mir ja die Luft weg –
Reifenpanne am Rad
Bild: Jennifer Weidle
Die Reifenpanne trifft Radfahrende
häufiger als Fahrende von Autos. Sie
kann die schönste Tour vermiesen und
Verabredungen platzen lassen.
Ich kontrolliere den Reifendruck daher
jeden Morgen vor Abfahrt; dazu reicht
es vollkommen, mit der Hand kurz auf
den Reifen zu drücken. Man bekommt
ein Gespür, falls zu wenig Luft drin ist.
Sofern ich flicken muss, mache ich es
am liebsten daheim.
Als erstes ist es gut zu wissen, wie
das mit dem Flicken funktioniert. Dafür
empfehle ich: Unbedingt daheim
üben!! Ihr wollt das nicht auf dem
Radweg, im strömenden Regen, das
erste Mal tun.
Wie sinnvoll das Üben ist, hatte ich im
Winter festgestellt, als ich die Mäntel
vom Anhänger ausgetauscht habe. Die
ab Werk montierten Mäntel saßen so
hart und stramm auf den Felgen, dass
nur der Seitenschneider half. Abziehen
war selbst mit Werkzeug, gutem Zureden
und wüsten Drohungen unmöglich.
An Werkzeug habe ich dabei: Radflicken
(es gibt selbst-klebende ohne
Vulkanisierungspaste, die klassischen
mit Paste halten aber länger, finde ich),
gute Reifenheber und eine Luftpumpe.
Flicken ist kein Hexenwerk; wenn man
das Rad erstmal ausgebaut hat. Wie
das geht – auch wie man das Rad wieder
korrekt einhängt – schaut man sich
am besten in einem Video an oder lässt
es sich zeigen. Gewusst-wie erspart
einem Nerven.
Das mache ich bei Luftverlust
Steckt was im Mantel? Wenn ja und
wenn ich fast daheim bin, lasse ich es
stecken. In der Ersten Hilfe sagt man:
Fremdkörper immer drinlassen, da so
die Wunde verschlossen bleibt. So ist
das beim Rad auch. Zieht man den
Fremdkörper, ist die Luft in jedem Fall
raus.
Kommt man auf keinen Fall mehr heim,
heißt es: Rad ausbauen, eine Seite des
Mantels von der Felge heben, Schlauch
raus, Loch suchen. Hat man den Fremdkörper
von außen schon gesehen, ist
dahinter im Schlauch das Loch, daher:
Stelle merken!
Ich flicke unterwegs den Schlauch
nicht, sondern habe einen Ersatzschlauch
dabei. Der Fremdkörper im
Mantel muss aber in jedem Fall raus,
sonst folgt sofort das nächste Loch. Dazu
mit dem Finger von innen über den
Mantel streichen.
Dann nach Anleitung flicken, oder neuen
Schlauch einlegen, diesen vorher
leicht aufpumpen. Beim Rauf-heben
des Mantels mit den Reifenhebern
gilt es aufzupassen, dass man den
Schlauch darunter nicht einklemmt.
Wem das Ausbauen und so weiter zu
frickelig ist, findet eine Lösung. Die
heißt: Pannenspray. Das wird über
das Ventil in den Reifen gesprüht; das
Fahrrad steht dafür am besten auf dem
Kopf. Das Pannenspray ist keine dauerhafte
Lösung. Für unterwegs und wenn
es schnell gehen soll, aber manchmal
eine Alternative.
Die beste Vorsorge gegen Luftverlust
ist aber ein hochwertiger Mantel. Die
Hersteller verbauen im Mantel spezielle
Schichten, die schwer zu durchstoßen
sind. Greenguard heißt das zum
Beispiel bei Schwalbe. Ich konnte schon
einige Glassplitter mit der Pinzette von
außen entfernen, die nicht durch die
Greenguard-Schicht kamen. Derzeit
sind es meist Splitter von Corona-
Flaschen... Ob die absichtlich auf dem
Radweg von frustrierten Menschen
zerdeppert werden... Man weiß es
nicht!
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34 der kleine lohrer /// juli 2021