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matchball 2021-02

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Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Offizielles Magazin Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.<br />

2 /<strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

“Hurra, die Freiluftsaison<br />

ist da!” Neo Alani Koffi<br />

(BSV ‘92), ein Talent, das<br />

zum Verbandskader<br />

gehört, wird von<br />

Landestrainer Bernd<br />

Süßbier gecoacht<br />

Paralympics in Tokio<br />

„Wespe” Krüger<br />

möchte dabei sein<br />

Acapulco/Mexiko<br />

Zverev gewinnt<br />

14. Titel<br />

DTB<br />

Die Pläne des<br />

neuen Präsidiums<br />

TC SCC, LTTC “Rot-Weiß”<br />

So stehen die<br />

Chancen in der<br />

2. Bundesliga<br />

© Claudio Gärtner / ARNOLDsART<br />

TVBB<br />

Der Mann, der<br />

die Hallen schloss


Wir stellen alles<br />

in den Schatten.<br />

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EDITORIAL<br />

Liebe Tennisfreunde in<br />

Berlin und Brandenburg,<br />

Dr. Klaus-Peter Walter<br />

Beim E-Sport ersetzen<br />

Fingerbewegungen nicht<br />

den für die Gesundheit<br />

richtigen Sport wie das<br />

Tennisspielen<br />

<br />

Foto: Stockfoto<br />

wenn auch bisher nur an einem Probanden ermittelt,<br />

sind die körperlichen Belastungsunterschiede zwischen<br />

der realen sportlichen Betätigung und der elektronischen<br />

Variante am Bildschirm überzeugend. Die Medical Tribune<br />

vom 26. März <strong>2<strong>02</strong>1</strong> berichtete über ausgewählte medizinische<br />

Faktoren bei der Ausübung von eSports gegenüber<br />

dem realen Sport. Einem 32-jährigen Amateur<br />

E-Sportler wurde während eines Ego-Shooter-Computerspiels<br />

und eines halbstündigen Ergometer-Trainings mit<br />

identischer Herzfrequenz von 85 auf 132 Schläge pro Minute<br />

der Sauerstoff- und Energieverbrauch gemessen:<br />

„Doch nur auf dem Ergometer ging damit auch ein um<br />

den Faktor drei erhöhter Sauerstoff- (0,72 zu 0,28 l / min)<br />

und Energiebedarf (3,55 zu 1,38 kcal / min) einher. Beim<br />

Fahrradfahren fiel der Blutzucker ab, vor dem Bildschirm<br />

stieg er an (-2,2 zu +0,7 mmol / L)“. Das Fazit der Autorin<br />

Sandra Haupt, veröffentlicht in der Deutschen Zeitschrift<br />

für Sportmedizin Februar <strong>2<strong>02</strong>1</strong>, im Originalartikel:<br />

„eSports ruft eine typische Stressreaktion hervor und beeinflusst<br />

das Herz-Kreislauf-Verhalten; eSports hat keinen<br />

nennenswerten Einfluss auf den Energiestoffwechsel und<br />

sollte nicht als adäquater Ersatz für körperliche Aktivitäten<br />

empfohlen werden“.<br />

Wir sollten uns also darauf einstellen, dass nicht die Bewegung<br />

der Finger beim E-Sport oder beim Homeoffice<br />

gesundheitlich ausreicht. Nur wenn alle Körperfunktionen<br />

und Sinne gefordert sind, können wir eine nennenswerte<br />

Belastung zur Stabilisierung und Verbesserung<br />

der körperlichen Fitness auslösen. Die Tennisspieler können<br />

einer dänischen Studie zufolge sogar zehn Jahre länger<br />

leben als der Bevölkerungsdurchschnitt und zum Teil<br />

auch gegenüber anderen Sportarten, wie z. B. dem Fußballspielen.<br />

Allerdings nur, wenn die Sportler auch tatsächlich<br />

auf dem Tennisplatz aktiv sind und bleiben. Mit<br />

anderen Worten bietet der Tennissport die besten Voraussetzungen<br />

ein erfülltes langes Leben zu führen.<br />

Die Vereine sind auf diese Aussichten bestens ausgerichtet,<br />

nehmen doch im TVBB bis zu 22.000 unserer 42.000<br />

Spieler an den Verbandsspielen teil und beleben unsere<br />

zahlreichen LK- und Ranglisten-Turniere. Und im vergangenen<br />

Jahr lag die Platzbelegung von allen Vereinsmitgliedern<br />

nahezu ganztägig an der Kapazitätsgrenze. Kurz,<br />

der Tennissport findet nicht nur als Zuschauer statt, sondern<br />

im Breiten- und Leistungssport jeglicher Spielstärke.<br />

Damit mögliche Fehlbelastungen unzweckmäßiger Technik<br />

gar nicht erst entstehen, bildet der TVBB seit Jahrzehnten<br />

Tennislehrkräfte mit den Lizenzstufen C, B aus,<br />

die Lizenzstufe A wird ausschließlich vom DTB vergeben,<br />

die Ausbildung zum Diplom-Sportlehrer findet an Universitäten<br />

statt. Alle Lizenzträger müssen mit turnusmäßigen<br />

Fortbildungsverpflichtungen ihre Lizenz aktuell<br />

halten. Hierdurch sollte der jeweilige neueste Kenntnisstand<br />

allen Mitgliedern im Verein zugänglich sein. Die Lizenzstufen<br />

sind mit dem DTB und DOSB im Einklang und<br />

bedeuten entgegen einer naheliegenden<br />

Interpretation nicht<br />

C für Coach, B für Bessere<br />

und A für Anfänger,<br />

sondern genau umgekehrt,<br />

C für Eingangstrainingsformen,<br />

weitgehend<br />

eingesetzt im<br />

Jugendbereich und im<br />

Vereinsservice, B für leistungsorientierte<br />

Teamspieler<br />

und Leitung des<br />

Sportbetriebes und A für<br />

Leistungsspieler bis hin<br />

zum Professional.<br />

Logo einer vom DTB und VDT<br />

anerkannten Tennisschule<br />

Trainer im Hauptberuf wählen häufig die Ausbildung<br />

zum staatlich geprüften Tennislehrer, die mit einer Prüfung<br />

unter Vorsitz des Landes Nordrhein-Westfalen abgeschlossen<br />

und vom Verband Deutscher Tennislehrer<br />

durchgeführt wird.<br />

Der VDT kümmert sich übrigens seit 110 Jahren um den<br />

Fortschritt und die Ausbildung im Tennis. In Kooperation<br />

zwischen dem VDT und dem Deutschen Tennis Bund<br />

wird für anspruchsvolle Tennisschulen ein Gütesiegel<br />

‚DTB / VDT anerkannte Tennisschule‘ verliehen.<br />

Sie sehen also, dass die Sportorganisationen eine Vielzahl<br />

von engagierten Lehrkräften unseren Vereinen zuführen,<br />

die sich um das Wohl des Tennissports kümmern und die<br />

Sie wohlbehalten durch die kommende Sommersaison<br />

bringen können. Zögern Sie daher nicht, Ihr je eigenes<br />

Spielniveau zu prüfen und gegebenenfalls auf die nächste<br />

Stufe zu heben. Es lohnt sich in jedem Alter.<br />

Ihr Klaus-Peter Walter<br />

Präsident des TVBB<br />

www.tvbb.de <strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

3


INHALT<br />

TOP-EREIGNISSE<br />

Zitiert<br />

Michael Stich: “Der Sport<br />

ist größer als jeder Athlet”<br />

Rollstuhltennis-Spielerin Katharina Krüger möchte zu ihren vierten Paralympics<br />

Der Blick nach Tokio. 6<br />

Para-Tennis<br />

Inklusion ist keine Besonderheit . 10<br />

TENNIS NATIONAL<br />

4<br />

Michael Stich 2015 bei den Grand Champions im<br />

Steffi-Graf-Stadion<br />

Fotos: © Bernd Prawitz<br />

Michael Stich, Wimbledon-Sieger 1991<br />

und langjähriger Turnierchef am Hamburger<br />

Rothenbaum, ist sich sicher,<br />

das Frauentennis würde einen Rücktritt<br />

von Serena Williams zwar sehr bedauern,<br />

aber in jedem Fall gut überstehen.<br />

Der Sport sei größer als jeder<br />

Athlet, so Stich in einem Interview für<br />

ZEIT online.<br />

Auch schon früher wäre das Tennis gut<br />

damit klar gekommen, dass etwa Steffi<br />

Graf oder Martina Navratilova und<br />

Chris Evert sich irgendwann vom aktiven<br />

Geschehen zurückgezogen hätten.<br />

Tatsächlich hatte sich Serena Williams<br />

nach ihrem Ausscheiden bei den Australian<br />

Open <strong>2<strong>02</strong>1</strong> gegen Naomi Osaka<br />

etwas länger als üblich vom Publikum<br />

verabschiedet, womöglich ein Zeichen<br />

dafür, dass die bald 40-jährige US-Amerikanerin<br />

ihren letzten Auftritt in Melbourne<br />

bestritten hat. Nach wie vor<br />

strebt Williams jedoch die Einstellung<br />

des Grand-Slam-Rekords der Australierin<br />

Margaret Court an, der bei 24 Major-<br />

Erfolgen liegt.<br />

Man werde sie natürlich vermissen, so<br />

Michael Stich, aber gleichzeitig die neuen,<br />

bestimmenden Gesichter im Frauentennis<br />

feiern. Und da gibt es mit der<br />

Japanerin Naomi Osaka oder den jungen<br />

Grand-Slam-Champions wie Iga<br />

Swiatek, Sofia Kenin oder Bianca Andreescu<br />

ja einige.<br />

Wimbledon-Sieger Michael Stich 2015 in Berlin<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

DTB-Präsident Dietloff von Arnim<br />

"Tennisspielen ist zu Corona-Zeiten Teil der Lösung" . 14<br />

Deutscher Tennis Bund<br />

Präsident fordert Überprüfung von Corona-Hilfen für Vereine. 15<br />

Wichtiger Ausbildungspartner<br />

Der VDT wird 110 Jahre alt. 16<br />

Ganzjährige Chance für Vereine<br />

“Deutschland spielt Tennis” - neues Service-Angebot. 18<br />

Vorschau 2. Bundesliga Nord der Herren:<br />

Wieder Lokalderby zwischen „Rot-Weiß“ und Blau-Weiss. 19<br />

Vorschau 2. Bundesliga Nord der Damen:<br />

Blau-Weiss schielt nach oben, SCC betritt Neuland . 20<br />

Vorschau Regionalliga Nordost <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

TVBB mit Rekordbeteiligung. 23<br />

Nachrichten. 25<br />

TVBB INTERN<br />

Jugendförderung in Clubs und Vereinen des TVBB (2): SV Zehlendorfer Wespen<br />

Corona ist kein Verbot, kreativ zu sein. 28<br />

Bernd Süßbier, TVBB-Landestrainer<br />

„Wenn man das Spiel versteht, ist Tennis kein schwieriger Sport“. 32<br />

Kein Training, keine Wettkämpfe<br />

Der Mann, der die Brandenburger Tennishallen schloss. 35<br />

Corona macht erfinderisch<br />

Leere Hallen: “Dann spielen wir eben zeitiger draußen!”. 36<br />

Personen. 38<br />

Ein Club, der über den Zaun der Tennisplätze schaut<br />

Miteinander statt gegeneinander - für den Kurpark Friedrichshagen. 40<br />

Experten-Tipp (Teil IV)<br />

Das Spiel vor dem inneren Auge . 42<br />

DTB-Pilotlehrgang Übungsleiter B „Sport in Prävention“<br />

Neue Trainer wollen den Gesundheitssport voranbringen. 44<br />

Neuenhagener Tennis Club ‘93<br />

Ein Verein macht sich fit für die Zukunft. 47<br />

Nachrichten. 47<br />

TENNIS INTERNATIONAL<br />

Stuttgart: 44. Porsche Grand Prix<br />

Barty nimmt den Taycan Turbo gern mit nach Australien. 48<br />

Melbourne: 109. Australian Open <strong>2<strong>02</strong>1</strong>, Grand Slam of Asia / Pacific<br />

Osaka schreibt Tennisgeschichte, Djokovic bleibt “König von Down Under”. 50<br />

Melbourne / Australien: ATP Cup <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Deutsche im Halbfinale von Russland gestoppt . 54<br />

Miami / USA: Miami Open presented by Itaú<br />

Hurkacz siegt im Überraschungsfinale, Barty wiederholt Sieg von 2019. 57<br />

Kurz berichtet. 59<br />

Nachrichten. 64<br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


INHALT<br />

VORSCHAU<br />

In Heft 3-<strong>2<strong>02</strong>1</strong> lesen Sie:<br />

• Wer gewinnt die bett1 open auf Rasen?<br />

• Porträt des<br />

TVBB-Athletik-Trainers Udo Neudecker<br />

• Die neuen TVBB-Meister<br />

• Wer entführt <strong>2<strong>02</strong>1</strong> die Pokale aus dem<br />

Kurpark Friedrichshagen?<br />

Änderungen vorbehalten, pandemiebedingte Ausfälle möglich<br />

Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie und des damit verbundenen Lockdowns<br />

fielen im Tennis-Verband Berlin-Brandenburg das Hallentraining und<br />

die geplanten Turniere aus.<br />

Das hatte Konsequenzen für die inhaltliche Gestaltung dieser Ausgabe des<br />

Magazins <strong>matchball</strong>. Wir bitten um Verständnis.<br />

Redaktion <strong>matchball</strong><br />

Herausgeber:<br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e. V.<br />

Hüttenweg 45, 14 195 Berlin<br />

Telefon 030 - 89 72 87 30 · Telefax 030 - 89 72 87 01<br />

E-Mail: info@tvbb.de<br />

Präsident: Dr. Klaus-Peter Walter<br />

Verantwortlich TVBB: Linda Fritschken<br />

Redaktion: Bernd Prawitz, Claudio Gärtner (Fotos)<br />

Verantwortlicher Redakteur: Bernd Prawitz<br />

Bitte Beiträge, Wortmeldungen, Fotos usw. an den<br />

TVBB oder per E-Mail an<br />

<strong>matchball</strong>.magazin@t-online.de<br />

schicken<br />

Projektleitung:<br />

Felix Rewicki, Geschäftsführer TVBB<br />

Produktion, Layout und Satz:<br />

maasgestaltet, Berlin<br />

Anzeigen:<br />

TVBB, Telefon: 030-89 728 730<br />

<strong>matchball</strong>.magazin@t-online.de<br />

Vertrieb<br />

TVBB, Telefon: 030-89 728 730<br />

Druck:<br />

LASERLINE Druckzentrum Berlin<br />

GmbH & Co. KG<br />

Scheringstraße 1, 13 355 Berlin<br />

Tel.: 030 46 70 96 - 0<br />

Internet: www.laser-line.de<br />

Beiträge:<br />

Klaus-Peter Walter, Bernd Prawitz, Roland<br />

Goering, Michael Matthess, Linda Fritschken,<br />

Tim Fritzges, Klaus Weise, Spiros Chrysidis,<br />

Sebastian Herzberg, tennisnet.com, DTB, SID,<br />

Porsche AG,<br />

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: So wird es auf dem Flughafen Berlin-Tempelhof erst 2<strong>02</strong>2 zum<br />

dann stattfindenden Challenger Berlin Open aussehen Illustration: Gil und Weingärtner GmbH<br />

Challenger auf Flughafen Berlin-Tempelhof<br />

Berlin Open erst 2<strong>02</strong>2<br />

“Wir wollen nicht akzeptieren, dass in der Bundeshauptstadt Berlin seit Jahrzehnten kein<br />

professionelles Herrentennis gespielt wird. Die Berlin Open markieren einen Standort mit<br />

großem Einzugsgebiet auf der ATP Challenger Tour Map. Und der Tennissport verdient einen<br />

so attraktiven Standort wie Berlin,” sagen David Gil und Ulrich Weingärtner, Geschäftsführer<br />

der gleichnamigen Berliner Event-Agentur. Sie wollten vom 18. bis 25. Juli auf dem ehemaligen<br />

Flughafen Berlin-Tempelhof das ATP Challenger-Turnier Berlin Open veranstalten.<br />

Schweren Herzens müssen sie das Event wegen der nach wie vor nicht absehbaren Corona-<br />

Pandemiesituation ins Jahr 2<strong>02</strong>2 verschieben. Der Event-Agentur ist es nicht möglich, Verträge<br />

und Vereinbarungen für den Juli dieses Jahres abzuschließen. “Auch ist darüber hinaus<br />

vollkommen unklar, ob wir überhaupt Zuschauer im Sommer zulassen dürften. Somit sind<br />

auch unsere alternativen Hybridformate mit reduzierter Besucherzahl momentan reine Theorie,<br />

“ so die Veranstalter. Ein Turnier ganz ohne Fans und ohne Teilnehmer des dazugehörenden<br />

Urban Sports Festivals können sie sich nicht vorstellen. Gil und Weingärtner wollen sich<br />

jetzt auf eine erfolgreiche Umsetzung im Sommer 2<strong>02</strong>2 konzentrieren.<br />

Fotos:<br />

Stockfoto, Claudio Gärtner-tennisphoto.de,<br />

Roland Goering, DTB / GKS, DTB, Lana Roßdeutscher,<br />

TVN, VDT, TVN / Klaus Molt, TVSH, Jürgen Hasenkopf,<br />

ECE, BTV, DTB / Florian Petrow, T. Hartmann--<br />

h2creativ, Bernd Prawitz, Patrick Becher, Mathias<br />

Schulz, Michael Hundt, Andreas Springer, Paul<br />

Zimmer, Jimmie 48, Tennis Australia / Mark<br />

Peterson / Jürgen Hasenkopf, ITF, Instagram, ATP Tour<br />

„<strong>matchball</strong>“, das Tennismagazin des TVBB, erscheint viermal jährlich in<br />

den Monaten Februar, Mai, August und November.Das Abonnement kostet<br />

15,– € pro Jahr (einschl. MwSt. und Versand). Bei Nichtbelieferung ohne<br />

Verschulden, des durchführenden Vertriebs oder infolge höherer Gewalt<br />

bzw. Störung des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den<br />

durchführenden Vetrieb. Für unverlangt eingesandte Fotos und Manuskripte<br />

wird keine Haftung übernommen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit<br />

ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers und Quellenangabe.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Autors<br />

wieder – diese muss nicht mit der des Herausgebers und der Redaktion<br />

übereinstimmen.<br />

Wegen besserer Lesbarkeit wird in <strong>matchball</strong> in der Regel nur die männliche<br />

oder weibliche Sprachform verwendet. Sie bezieht jedoch Personen aller<br />

Geschlechter ein.<br />

www.tvbb.de <strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

5


TOP<br />

Rollstuhltennis-Spielerin Katharina Krüger<br />

möchte zu ihren vierten Paralympics<br />

Der Blick<br />

nach Tokio<br />

“Wespe” Katharina Krüger<br />

wünscht sich mehr Beachtung und<br />

Wertschätzung für das Rollstuhltennis<br />

An die Paralympischen Spiele 2008 in Peking,<br />

vier Jahre später in London und<br />

2016 in Rio de Janeiro hat Deutschlands<br />

Nummer eins im Rollstuhltennis, die<br />

31-jährige Katharina Krüger (SV Zehlendorfer<br />

Wespen), beste und unauslöschliche<br />

Erinnerungen. Jetzt will sie nach Tokio,<br />

zu ihren vierten Paralympics. Doch<br />

das ist schwerer denn je.<br />

Ursprünglich sollten die 16. Paralympics schon<br />

2<strong>02</strong>0 stattfinden. Sie wurden jedoch Opfer der<br />

Corona-Pandemie, wegen der auch weltweit<br />

Qualifikationsturniere ausfielen.<br />

Im März 2<strong>02</strong>0 wollte Katharina Krüger in den<br />

USA drei Turniere spielen, um Weltranglistenpunkte<br />

für die Paralympic-Qualifikation zu<br />

sammeln. Beim zweiten Turnier hieß es plötzlich:<br />

Sofortiger Abbruch! Das Corona-Virus hatte<br />

die USA erreicht, die Infektionszahlen stiegen<br />

drastisch. “Seitdem finden kaum Turniere<br />

statt. Steht mal eins im Kalender, wird es oft<br />

kurzfristig gecancelt. Können wir irgendwo mal<br />

aufschlagen, geschieht das unter sehr strengen<br />

Hygienebestimmungen, die eingehalten werden<br />

müssen: Fiebermessen, Maskenpflicht, Abstand<br />

und Corona-Tests. Den Turnieralltag, wie<br />

wir ihn bisher kannten, gibt es nicht mehr”, sagt<br />

Krüger. Sie bedauert sehr, dass auch die German<br />

Open in Berlin <strong>2<strong>02</strong>1</strong> wegen der Coroana-<br />

Pandemie ausfallen.<br />

“Gute Chancen dabei zu sein”<br />

meint Cheftrainer Höfken<br />

Beim paralympischen Tennisturnier werden 32<br />

Damen aufschlagen. 24 von sind nach der ITF-<br />

Niklas Höfken, Cheftrainer Rollstuhltennis<br />

6<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


TOP<br />

Rangliste direkt qualifiziert, 22 werden gesetzt<br />

und acht kommen per Wild Card ins Feld.<br />

Da “Wespe” Katharina Krüger derzeit in der ITF-<br />

Weltrangliste auf Position 19 geführt wird, wäre<br />

sie dabei. Doch das verhindern die strengen<br />

Nominierungskriterien des National Paralympic<br />

Committee im Deutschen Behindertensportverband<br />

(DBS). Danach werden nur Sportler<br />

nach Tokio entsandt, die auf Medaillen oder<br />

zumindest auf eine gute Platzierung hoffen<br />

können.<br />

“Nach den nationalen Richtlinien wird für die<br />

Direktnominierung Platz 15 im ITF-Ranking gefordert.<br />

Den zu erreichen hat Kathi Krüger noch<br />

bis Juli Zeit,” erklärte Niklas Höfken, Cheftrainer<br />

Rollstuhltennis des Deutschen Behindertensportverbands<br />

(DBV) und Referent für Parasport<br />

im Deutschen Tennis Bund (DTB). “So sie<br />

bei noch stattfindenden Turnieren genügend<br />

Punkte sammeln kann, sind die Chancen gut, in<br />

Tokio dabei zu sein”, sagt Höfken.<br />

Ende März weilte Deutschlands Spitzenspielerin<br />

der Rollis bei einem ITF Grade 2-Turnier in<br />

Loughborough, einer Universitäts- und Industriestadt<br />

in England, wenige Kilometer nördlich<br />

von Leicester. Dort hatte die Berlinerin in<br />

der ersten Runde als Nummer sieben des Turniers<br />

ein Freilos. Dann traf sie auf die ungesetzte<br />

Emmanuelle Morch (ITF Ranking 33, FRA).<br />

Katharina Krüger besiegte sie sicher 6:3, 6:4.<br />

Im Quarter-Final traf sie auf eine alte Bekannte:<br />

die viertgesetzte, zehn Jahre ältere Lucy Shuker<br />

(ITF Ranking 5, Großbritannien). Beide haben<br />

schon viele Matches gegeneinander bestritten.<br />

Katharina Krüger feierte bei den German Open<br />

2016 in Berlin ihren ersten Sieg gegen sie. Kürzlich<br />

in Loughborough unterlag sie ihr in einem<br />

umkämpften Match 3:6, 6:7(0).<br />

“Für das Erreichen des Viertelfinals erhalte ich<br />

61 Punkte. Für mich sehr befriedigend, war<br />

es doch das erste Turnier des Jahres. Das intensive<br />

Training der vergangenen Monate hat<br />

sich in zwei sehr guten Einzel-Matches widergespiegelt,”<br />

sagt Kathi Krüger. Auch im Doppel<br />

hat sich das gezeigt. “Mit meiner Partnerin<br />

Dana Mathewson aus den USA unterlagen<br />

wir im Halbfinale knapp 6:2, 0:6, 3:10 im Match-<br />

Tie-Break den Gewinnerinnen der Goldmedaille<br />

von Rio 2016 und späteren Turniersiegerinnen,<br />

Aniek van Koot / Jiffke Griffioen (beide<br />

Niederlande).<br />

“Hoffentlich kann ich noch einige Turniere spielen<br />

für die Qualifikation für Tokio. Das bleibt<br />

mein großes Ziel”, sagt Katharina Krüger.<br />

Höfken: „Der Weltranglistenplatz 15, der für die<br />

Nominierung erreicht werden muss, hat aktuell<br />

ungefähr 180 Punkte Vorsprung. Durch ihre<br />

Viertelfinalteilnahme in England erhält Katharina<br />

Krüger zwar 61 Punkte, doch ihre Konkurrentinnen<br />

wandern natürlich ständig genauso<br />

nach oben. Daher bleibt es nach diesem Turnier<br />

zunächst bei Platz 19.“<br />

Katharina Krüger: “Ich werde bis zum letzten<br />

Moment kämpfen, die noch fehlenden Punkte<br />

zu erringen. Tokio ist und bleibt mein großes<br />

Ziel!”<br />

Katharina - eine treue “Wespe”<br />

Katharina ist seit Geburt querschnittsglähmt<br />

(Spina Bifida). Ihre Eltern, begeisterte Jäger des<br />

gelben Filzballs, nahmen sie immer mit auf die<br />

Anlage. Aufmerksam und mit kindlicher Neugier<br />

schaute sie den Racketschwingern, auch<br />

denen im Rollstuhl, zu. Dann stand fest: In diesem<br />

Sport wollte sie sich auch versuchen. 1997,<br />

mit sieben Jahren, rollte sie zum ersten Mal auf<br />

den Tennisplatz bei den Wespen in Berlin-Zehlendorf.<br />

Dem Verein ist sie übrigens bis heute<br />

treu geblieben. Warum? Diese Frage beantwortete<br />

sie kürzlich der Vereinspublikation Wespenstachel:<br />

“Ich mag an den ‘Wespen’, dass sie<br />

so inklusiv sind.” Das ganze Gelände und die<br />

Gebäude sind behindertengerecht, es gibt eine<br />

Gruppe von “Rollis”, zu der auch die Brüder<br />

Marcus und Max Laudan gehören, ebenso Steffen<br />

Sommerfeld und Sven Hille. Sie alle werden<br />

von Akhem Khan und Julian Freudenreich<br />

trainiert.<br />

Rollstuhl-Spielerin Katharina Krüger während des<br />

Gesprächs mit dem TVBB-Magazin <strong>matchball</strong><br />

www.tvbb.de <strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

7


TOP<br />

“Du kannst mehr als du denkst!”<br />

Sie hat in ihrer Sportart Rollstuhltennis, die für<br />

sie eine “eigenständige und nicht völlig mit<br />

dem Fußgänger-Tennis zu vergleichende ist”,<br />

viel erreicht. Krüger: “Was die mentale Komponente<br />

betrifft, ist Rolli-Tennis mit dem der Fußgänger<br />

identisch. Natürlich gibt es Unterschiede<br />

in der Geschwindigkeit der Schläge und<br />

auch der Spielweise.”<br />

Ein kleiner, unvollkommener Auszug aus Katharinas<br />

Erfolgsstatistik:<br />

Achtelfinale bei den Paralympics 2008, in dem<br />

sie der späteren Siegerin, der Niederländerin<br />

Esther Vergeer, unterlag. Gleiches Spiel, gleiche<br />

Gegnerin auch 2012. Und 2016 war in der Runde<br />

der letzten 16 Schluss - Niederlage gegen<br />

die Chinesin Huang Huimin. Auch einige Grand<br />

Slams hat sie gespielt. So drei Mal die Australian<br />

Open, zwei Mal Roland Garros. Ihr Karriere-Hoch<br />

war 2009 Platz sechs in der ITF-Weltrangliste.<br />

Ein Jahr zuvor belegte sie bei den<br />

Juniorinnen Platz eins des Rankings.<br />

Deutsche Meisterin war sie 2005, 2006, 2007,<br />

2008, 2009, 2010… Katharina Krüger hört auf<br />

zu zählen, lächelt verschmitzt. Nicht anders<br />

auf die Frage, wie oft sie die Wheelchair German<br />

Open In Berlin gewonnen hat. Aber auch<br />

das sind einige Male. “Wenn die German Open<br />

nicht stattfinden, dann bin ich sehr traurig. Es<br />

ist eins meiner Lieblingsturniere.”<br />

Auch bei Turnieren im Ausland hat sie unzählige<br />

Pokale abgeräumt.<br />

Und auch darauf kann Katharina Krüger stolz<br />

sein: Nach einem Bachelor-Studium der Rehabilitationspädagogik<br />

schrieb sie 2019 an der<br />

altehrwürdigen Humboldt-Universität zu Berlin<br />

ihre Masterarbeit. Seit 2<strong>02</strong>0 arbeitet sie als<br />

Referentin auf einer Sportlerstelle in einem<br />

Bundesministerium in Berlin. Momentan bereitet<br />

sie sich auch auf den Erwerb der C-Trainerlizenz<br />

vor.<br />

Ihr Motto “‘Du kannst mehr als du denkst’,<br />

auch mit einer Behinderung”, hat sie stets angespornt.<br />

Paradeschlag der Rechtshänderin Katharina<br />

Krüger ist die Vorhand in vielen Variationen<br />

Und im Verein ist seit mehr als fünf Jahrzehnten<br />

die Allgemeinmedizinerin Dr. Beate Lodden-<br />

​kemper Mitglied, eine Vorkämpferin für das<br />

Rollstuhltennis und langjährige Turnierdirektorin<br />

der Wheelchair German Open. Ein Umfeld,<br />

in dem sich alle Rollis wohlfühlen und Katharina<br />

sich prima entwickeln konnte.<br />

Mehr Aufmerksamkeit für Rollstuhl-Tennis<br />

Katharina Krüger wünscht sich, dass Rollstuhltennis<br />

in der Gesellschaft mehr beachtet wird.<br />

“In Deutschland ist das viel zu wenig der Fall. Es<br />

wird zwar viel von Inklusion gesprochen, aber<br />

im Alltag zu wenig gemacht. Deshalb bemüht<br />

sie sich, wo immer sie kann, Vorurteile abzubauen.<br />

”Je sichtbarer die Behinderung ist, desto<br />

mehr sind Menschen voreingenommen. “Meine<br />

eigene Betroffenheit hilft mir sehr. Ich habe<br />

einen anderen Blickwinkel als Fußgänger, die<br />

im Behindertensport tätig sind,” meint Katharina<br />

Krüger. Für sie ist es ein Marathon, Veränderungen<br />

im Bewusstsein der Menschen herbeizuführen.<br />

“Aber ich bringe die Zeit und die<br />

Geduld mit”, sagt sie.<br />

Bernd Prawitz<br />

Fotos: Claudio Gärtner-tennisphoto.de<br />

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<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


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www.bett1open.de | |<br />

Zuschauer werden im Rahmen der zum Zeitpunkt<br />

geltenden Verordnungen zugelassen!


TOP<br />

Blindentennis wird mit einem speziellen<br />

Schaumstoffball gespielt. Es gibt vier<br />

unterschiedliche Kategorien, die sich<br />

nach der Sehfähigkeit der Spieler richten<br />

Para-Tennis<br />

Inklusion ist keine Besonderheit<br />

Inklusionsprojekte. Die<br />

meisten sind leider immer<br />

noch nicht Normalität,<br />

sondern werden<br />

als Besonderheit hervorgehoben.<br />

Auch im<br />

Tennis gibt es verschiedene<br />

Projekte und glücklicherweise<br />

auch einiges an<br />

gelebter Normalität. So die Integration<br />

unterschiedlichster Kulturen in den Tennisvereinen<br />

der Region. Auch verschiedene<br />

soziale Projekte gehören dazu. Und<br />

auch wenn in diesem Bereich noch sehr<br />

viel mehr getan werden kann, um noch<br />

mehr Menschen Zugang zum Tennissport<br />

zu ermöglichen, hat Tennis schon einiges<br />

erreicht, um von seinem einstigen Image<br />

als Sport der Reichen wegzukommen.<br />

Rollstuhltennis am bekanntesten<br />

Im Bereich des Tennisspielens mit Beeinträchtigungen<br />

hat das Rollstuhltennis den höchsten<br />

Bekanntheitsgrad. Im Verbandsgebiet haben<br />

wir das große Glück, einige sehr gute Leistungssportler<br />

zu haben, deren tolle sportliche<br />

Erfolge wir begleiten können. Neuerdings sind<br />

wir auch der erste Landesverband, in dem es einen<br />

Landeskader im Rollstuhltennis gibt, dem<br />

Maximilian und Marcus Laudan, Steffen Sommerfeld<br />

und Sven Hiller neben unserer Bundeskader-Athletin<br />

Katharina Krüger (siehe vorangegangene<br />

Seiten) angehören.<br />

Auch mit den German Open im Rollstuhltennis,<br />

die abwechselnd bei den Zehlendorfer Wespen<br />

und beim BTTC als großes Weltranglisten-<br />

Die Gehörlose Verena Fleckenstein<br />

ist Jugendtrainerin im TC<br />

Laufbachtal im Schwarzwald<br />

10<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


TOP<br />

turnier stattfinden, wird dieser tolle Sport vor<br />

unserer Haustür präsentiert. Allen Interessierten<br />

sei empfohlen, sich als Zuschauer dieses<br />

tolle Turnier und die herausragenden Leistungen<br />

der Athleten anzuschauen. Leider musste<br />

das Turnier für <strong>2<strong>02</strong>1</strong> bereits wegen der Corona-<br />

Pandemie abgesagt werden, jedoch blicken alle<br />

Verantwortlichen optimistisch auf die nächste<br />

Auflage 2<strong>02</strong>2. Trotz dieser Aushängeschilder<br />

gibt es viele Tennisspieler, die mit Rollstuhltennis<br />

noch nicht in Berührung gekommen sind<br />

und auch noch zu wenige Vereine, die im Breitensport<br />

entsprechende Angebote möglich<br />

machen. In den Ordnungen des TVBB ist seit einigen<br />

Jahren ausdrücklich die Möglichkeit der<br />

Teilnahme von Rollstuhltennisspielern an der<br />

Mannschaftsrunde festgeschrieben, von der<br />

wir hoffen, dass sie in Zukunft auch angenommen<br />

wird.<br />

Gehörlosentennis - schwieriger Sport<br />

Auch das Gehörlosentennis ist in Deutschland<br />

organisiert. Während man beim Rollstuhltennis<br />

schnell der Faszination verfällt und die enormen<br />

Leistungen erkennen kann, die Steuerung<br />

des Rollstuhls und die grundsätzlich schwierigen<br />

Tennisschläge zu koordinieren, beeindruckt<br />

das Tennis der Gehörlosen oft erst nach einer<br />

Selbsterfahrung: Spielen Sie Tennis mit geräuschunterdrückenden<br />

Kopfhörern oder lauter<br />

Musik auf den Ohren und Sie werden merken,<br />

wie schwierig der Sport und wie komplex das<br />

Zusammenspiel unserer Sinnesorgane ist.<br />

Tolle Leistungen im Blindentennis<br />

Beim Blindentennis ist es anders. Hier erscheint<br />

es von vornherein unglaublich, den Sport mit<br />

dieser Beeinträchtigung spielen zu können.<br />

Sophie Rensmann aus<br />

Dortmund leidet unter einer<br />

geistigen Beeinträchtigung.<br />

Sie nahm 2019 an den<br />

Special Olympics World<br />

Games in Abu Dhabi<br />

teil, gewann Bronze<br />

Sven Hiller gehört zum Berliner<br />

Landeskader Rollstuhltennis<br />

Aber nichts ist unmöglich und so beeindrucken<br />

auch Blindentennisspieler mit tollen Leistungen.<br />

Hier wird mit einem speziellen „Klingelball“<br />

gespielt, über dessen Geräusche die Sportler<br />

sich orientieren können und diesen nach mehrmaligem<br />

Auftippen treffen können. So gibt es<br />

auch in unserer Region Aktive, die diesem Sport<br />

nachgehen und mit Bianka Gräming auch eine<br />

international erfolgreiche Athletin.<br />

Netzwerk Tennis und nationale Spiele<br />

Ein großes Event in Berlin wirft seine Schatten<br />

schon voraus: Im Juni 2<strong>02</strong>3 werden die Special<br />

Olympics World Games auch im Tennis bei<br />

uns stattfinden. Hier werden in insgesamt 24<br />

Sportarten rund 7000 Athleten mit geistiger<br />

oder mehrfacher Behinderung in der weltweit<br />

größten inklusiven Veranstaltung antreten.<br />

Hierbei gibt es auch viele Wettbewerbe im sogenannten<br />

„Unified Sport“, bei dem Menschen<br />

mit und ohne geistige Behinderungen zusammen<br />

Sport treiben und auch Wettkämpfe bestreiten.<br />

Hierbei wird auf ähnliches Alter und<br />

ähnliche Leistungsstärke wert gelegt, so dass<br />

beide Athleten einen gemeinsamen Anteil<br />

am Erfolg haben. Vor den World Games wird<br />

es 2<strong>02</strong>2 schon die nationalen Spiele in Berlin<br />

geben und natürlich soll auch der Tennissport<br />

dabei eine gute Rolle spielen.<br />

Gemeinsam mit dem Behindertensportverband<br />

Berlin möchte der TVBB ein „Netzwerk<br />

Tennis“ ins Leben rufen, um allen Interessierten<br />

einen leichteren Zugang zu diesem tollen<br />

Sport zu ermöglichen. Hierzu werden Trainer,<br />

Ehrenamtliche und Vereine gesucht, die sich<br />

in einem oder mehreren dieser Bereiche engagieren<br />

wollen. Bitte melden Sie sich. Der TVBB<br />

hilft bei Fragen in diesem Bereich gerne weiter<br />

und gibt Anregungen zur Umsetzung auf<br />

Vereinsebene. Ebenso bietet der Behindertensportverband<br />

seine Unterstützung an, wenn<br />

es zum Beispiel um Projekte zur Barrierefreiheit<br />

geht.<br />

Wir hoffen auf viele Mitstreiter, die sich in einem<br />

interessanten und vielschichtigen Bereich<br />

engagieren und unsere Vereinskultur bereichern<br />

wollen.<br />

Roland Goering<br />

Fotos: Claudio Gärtner-tennisphoto.de (2), DTB / GKS (2)<br />

www.tvbb.de <strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

11


TENNISTRAINING MIT DEN BESTEN<br />

DAS NACHWUCHSPROGRAMM VON TVBB UND FLAMINGO TOURS<br />

SOMMERCAMPS <strong>2<strong>02</strong>1</strong> MIT<br />

Für unsere jungen Talente im Alter<br />

zwischen 10 und 16 Jahren haben wir<br />

für die bevorstehenden Sommerferien<br />

etwas Besonderes geplant: Eine<br />

Woche Seite an Seite mit Karolina<br />

Pliskova und ihrer Schwester Krystina<br />

in ihrem Heimatklub TK Lokomotiva<br />

Prag (CZ) zu trainieren.<br />

Die Teilnehmer an diesem Tenniscamp<br />

werden von dem gesamten<br />

Trainerteam der erfolgreichen Geschwister<br />

betreut. Tennis, Konditionstraining,<br />

athletische Übungen,<br />

physiotherapeutische Entspannungstechniken,<br />

mentales Verhalten<br />

und nicht zuletzt – dem Bedarf eines<br />

aktiven Tennisspielers angepasste<br />

Ernährung - das sind die Bausteine<br />

des Programms, das eine effektive<br />

und erlebnisreiche Woche garantiert.


TERMINE<br />

22.07. – 25.07.<strong>2<strong>02</strong>1</strong> (Camp # 1) 05.08. - 08.08.<strong>2<strong>02</strong>1</strong> (Camp # 3)<br />

29.07. - 01.08.<strong>2<strong>02</strong>1</strong> (Camp # 2) 12.08. - 15.08.<strong>2<strong>02</strong>1</strong> (Camp # 4)<br />

TAGESABLAUF<br />

08:15h Ankunft auf der Anlage von TK Lokomotiva Prag, gemeinsames Frühstück<br />

09:30h Aufwärmen, Tennistraining<br />

11:30h Geschicklichkeitsspiele, Tennistechniken<br />

12:30h gemeinsames Mittagessen<br />

14:00h Tennisspiel, Fitness, Athletik- und Mentaltraining, physiotherapeutische<br />

Übungen<br />

16:30h Ende des Tagesprogramms<br />

Unterbringung im Hotel HILTON Prag 5*<br />

im Doppelzimmer für 5 Nächte für den<br />

Campteilnehmer und eine Begleitperson<br />

(auf Wunsch Familienzimmer bei mehreren<br />

Reisenden möglich).<br />

PREIS FÜR CAMP UND HOTEL<br />

900,00€<br />

MELDESCHLUSS<br />

31.05.<strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Für die Begleitpersonen, bzw. Familien besteht die Möglichkeit Tennisplätze zu reservieren oder<br />

alternativ Prag-Touren und Ausflüge zu buchen.<br />

Für Organisation, Beratung und Buchung stehen die<br />

kompetenten Mitarbeiter unserer Gruppe zur Verfügung:<br />

E-MAIL: info@flamingotours.de<br />

TELEFON: +49 211 977 111 10<br />

40476 Düsseldorf, Ulmenstraße 15<br />

HOTLINE: marketing@flamingotours.de<br />

www.flamingotours.de


NATIONAL<br />

DTB-Präsident Dietloff von Arnim<br />

"Tennisspielen ist zu Corona-Zeiten Teil der Lösung"<br />

Das neue Präsidium des Deutschen Tennis<br />

Bundes (DTB) hat sich Anfang Februar<br />

in einer Video-Pressekonferenz erstmals<br />

gemeinsam der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Dabei haben Präsident Dietloff<br />

von Arnim und seine Mannschaft die in<br />

den kommenden drei Jahren vor ihnen<br />

liegenden Aufgaben umrissen und erste<br />

Schwerpunkte benannt.<br />

14<br />

Oberste Priorität für die neue Führungsriege<br />

hat die Öffnung der Tennisanlagen. „Sobald<br />

über Lockerungen nachgedacht wird, sollte<br />

Tennis miteinbezogen werden. Wir müssen der<br />

Politik noch besser erklären, dass Tennis als Individualsport<br />

anders zu betrachten ist. Wir sind<br />

kein Problem, wir sind Teil der Lösung“, so der<br />

61-jährige Düsseldorfer von Arnim.<br />

Wichtig ist dem langjährigen Turnierdirektor<br />

des World Team Cups neben einem weiteren<br />

Ausbau der deutschen Turnierlandschaft auch<br />

eine positivere Außendarstellung des Tennissports<br />

in den Medien: „Wir haben stabile Mitgliedszahlen,<br />

es wollen immer mehr Menschen<br />

Tennis spielen und der Sport ist bei allen Geschlechtern<br />

beliebt. Wir haben viele gute Nachrichten<br />

und die gilt es, in die Öffentlichkeit zu<br />

tragen.“<br />

Wiedergewählt: Vizepräsident Dirk Hordorff<br />

<br />

Foto: © Lana Roßdeutscher<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Dietloff von Arnim ist der neue Mann an der Spitze des DTB <br />

Unterstützung bei Mitgledergewinnung<br />

Für solche Erfolge an der Basis will auch die<br />

bereits seit drei Jahren für Sportentwicklung<br />

verantwortliche Vizepräsidentin Dr. Eva-Maria<br />

Schneider engagiert weiterarbeiten. „Wir haben<br />

uns auf die Fahne geschrieben, die Vereine<br />

bei der Mitgliedergewinnung zu unterstützen<br />

und sie ganzjährig zu begleiten. Dass unsere<br />

Angebote angenommen werden, zeigen die<br />

hervorragenden Anmeldezahlen unserer Vereinsaktion<br />

‚Deutschland spielt Tennis‘, wo wir<br />

trotz Pandemie schon nach wenigen Tagen fast<br />

ein Viertel unserer gesamten letztjährigen Teilnehmerzahl<br />

von 2.000 Vereinen erreicht haben.<br />

Aber wir müssen uns auch weiter für Trendsportarten<br />

öffnen, allen voran Beach Tennis<br />

und perspektivisch auch Padel Tennis.“<br />

Im Spitzensport will der zuständige Vizepräsident<br />

Dirk Hordorff seine bereits begonnene<br />

Arbeit fortsetzen und durch die zusätzliche<br />

Leitung des Ressorts Jugendsport für eine<br />

noch engere Verzahnung beider Bereiche sorgen.<br />

„Wir haben schon viele Erfolge errungen,<br />

aber wir können noch effektiver werden. Mit<br />

den Landesverbänden wollen wir uns noch früher<br />

um die Talente kümmern und dabei auch<br />

die Vereine einbeziehen. Dafür braucht es ein<br />

Gesamtkonzept“, so Hordorff, der viele Talente<br />

sieht, die perspektivisch in die Fußstapfen<br />

der aktuellen Topstars treten können. Die Arbeit<br />

des Verbandes im Leistungssportbereich<br />

sei durch die Pandemie aber nicht leichter geworden.<br />

„Wir bieten viele Lehrgänge für unsere<br />

Kaderspieler*innen an, aber gerade die Turnierreisen<br />

sind momentan aufgrund unterschiedlicher<br />

Bestimmungen schwierig.“<br />

Auch im Freizeitsport als moderne<br />

Sportart präsentieren<br />

Auf nationaler Ebene ist Nico Weschenfelder<br />

als neuer Vizepräsident Wettkampfsport für<br />

den Turnierbetrieb zuständig. Auf seiner Agenda<br />

steht die bereits umgesetzte Reform der Generali<br />

Leistungsklassen, die es nach Eingang<br />

der ersten Ergebnisdaten zu beobachten und<br />

zu optimieren gilt. „Potenziale gibt es auch im<br />

Bereich der bundesweit uneinheitlichen Regelwerke<br />

und in der Digitalisierung auf dem<br />

Platz. Wir wollen uns auch im Freizeitsegment<br />

Foto: © TVN<br />

als moderne Sportart präsentieren“, so Weschenfelder.<br />

Digitale Themen sind auch ein wichtiger Aufgabenbereich<br />

von Raik Packeiser, der als Vizepräsident<br />

für Recht und Vermarktung fungiert.<br />

„Mein Antrieb ist es, die gesellschaftlichen und<br />

sportlichen Entwicklungen aufzunehmen und<br />

in zeitgemäße Vermarktungsprodukte zu gießen.<br />

Wir haben als Sport eine Vielzahl von Alleinstellungsmerkmalen,<br />

die wir in vermarktbare<br />

Produkte und Kommunikationsformate<br />

überführen wollen.“ Wichtig ist Packeiser, seit<br />

2018 Präsident des Tennisverbandes Niedersachsen-Bremen,<br />

auch die Kommunikation mit<br />

den Landesverbänden, deren Kräfte es zu bündeln<br />

gelte.<br />

Lob für altes Präsidium um Ulrich Klaus<br />

Lobende Worte gab es von allen Beteiligten<br />

nicht nur für die Arbeit des im November ausgeschiedenen<br />

Head of Men’s Tennis, Boris Becker,<br />

sondern auch für das vorherige Präsidium<br />

um Ulrich Klaus, der die drängendsten Probleme<br />

des Dachverbandes – allen voran der<br />

ATP-Prozess – gelöst und insbesondere die Finanzen<br />

auf solide Füße gestellt habe. Daran anknüpfen<br />

will der neue Vizepräsident für Haushalt<br />

und Finanzen, Helmut Schmidbauer, der<br />

jedoch vor den Auswirkungen der Corona-Krise<br />

warnte: „Die wirtschaftliche Basis ist solide,<br />

aber in <strong>2<strong>02</strong>1</strong> sind besondere Schritte gefordert,<br />

um den Haushalt wie geplant einzuhalten. Da<br />

sind wir auf einem guten Weg.“<br />

DTB<br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


NATIONAL<br />

Deutscher Tennis Bund<br />

Präsident fordert Überprüfung<br />

von Corona-Hilfen für Vereine<br />

Viele Tennisvereine warten auf zugesagte<br />

finanzielle Hilfen der Bundesregierung<br />

Novemberhilfe, Dezemberhilfe,<br />

Überbrückungshilfe III: Die Bundesregierung<br />

hat verschiedene außerordentliche<br />

Wirtschaftshilfen in der Corona-Pandemie<br />

aufgesetzt. Viele gemeinnützige<br />

Tennisvereine fallen dabei aber durch<br />

das Raster.<br />

Der Grund: Da sie größtenteils von Ehrenamtlichen<br />

geführt werden, erfüllen sie die Voraussetzungen<br />

zur Beantragung der Hilfen nicht,<br />

die unter anderem zumindest einen Beschäftigten<br />

vorschreiben. Der Präsident des Deutschen<br />

Tennis Bundes (DTB), Dietloff von Arnim,<br />

hat sich deshalb mit einem Brief an die Bundesminister<br />

Olaf Scholz (Finanzen), Peter Altmaier<br />

(Wirtschaft und Energie) und Horst Seehofer<br />

(Inneres, Bau und Heimat) gewandt und auf<br />

diesen Missstand hingewiesen.<br />

„Durch die Corona-bedingte Schließung der<br />

Tennishallen fehlen sehr vielen Vereinen wichtige<br />

Einnahmen aus den Wintermonaten, die<br />

für die ganzjährige Finanzierung der Clubs von<br />

großer Bedeutung sind.<br />

Viele Vereine können nur dank der Umsätze aus<br />

dem Winterhallenbetrieb überleben, finanzieren<br />

damit das Vereinsleben und fördern beispielsweise<br />

das Kinder- und Jugendtraining.<br />

Für diese Vereine ist es sehr wichtig, zumindest<br />

teilweise, einen Ersatz des entfallenen Umsatzes<br />

zu erhalten“, sagt von Arnim.<br />

In dem Schreiben wird eine nachträgliche Erweiterung<br />

der Beschäftigtendefinition im Bereich<br />

der außerordentlichen Wirtschaftshilfen<br />

gefordert. Die Korrektur sei auch im Interesse<br />

aller anderen gemeinnützigen Vereine in<br />

Deutschland notwendig.<br />

DTB<br />

Anzeige<br />

TC Orange-Weiß Friedrichshagen e.V.<br />

67. FRIEDRICHSHAGEN OPEN <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

14. BIS 18. JULI<br />

6.000 € GESAMTPREISGELD<br />

Kategorie Herren A3, Damen A6<br />

Ausschreibung und Anmeldung unter mybigpoint.tennis.de<br />

www.tvbb.de <strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

15


NATIONAL<br />

16<br />

Treffen des VDT im Jahr 2<strong>02</strong>0 <br />

Wichtiger Ausbildungspartner<br />

Der VDT wird 110 Jahre alt<br />

Als ich im Jahr 1974 meine Ausbildung zum staatlich geprüften Tennislehrer an der<br />

TU München begann, durften erstmals auch Tennislehrer an den Verbandsspielen<br />

teilnehmen. Bis zum Jahr 1973 galten sie als Professionals und waren von Amateurspielen<br />

ausgeschlossen. Diese Kombination Trainer / Spieler war für viele plötzlich<br />

attraktiv, denn auf den Wettkampf wollte keiner verzichten. Zwar fanden auch<br />

Deutsche Meisterschaften für Tennislehrer im VDT statt, z. B. bei Dunlop in Hanau,<br />

aber der spielerische Kontakt zum Verein ist für die meisten Trainer unverzichtbar.<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Fotos: VDT<br />

Tennislehrer weiter Amateure,<br />

viele “Balleimerbesitzer”<br />

Mitte der 60-er Jahre begann der Tennisboom<br />

in Deutschland und hielt für 30 Jahre an. Lehrkräfte<br />

waren heiß begehrt, so dass der DTB in<br />

Abstimmung mit dem Deutschen Sportbund<br />

begann, Übungsleiter für den Jugendunterricht<br />

auszubilden. Neu und überraschend war, dass<br />

sie, obwohl ihr Stundeneinsatz bezahlt wurde,<br />

auch weiterhin als Amateure gelten konnten.<br />

Dieses Angebot wurde intensiv von den<br />

Amateursportlern aufgegriffen, wie auf den<br />

VDT-Verbandstagungen beklagt wurde. Zugleich<br />

strömten zahlreiche ausländische Spieler<br />

in die Vereine und belegten mit oder ohne<br />

Lizenz die Plätze. Damals war im VDT die Hoffnung<br />

groß, dass zur Abgrenzung gegenüber<br />

der stetig wachsenden Zahl der Übungsleiter<br />

und „wilder“ Tennisunterrichtender, eventuell<br />

ein staatlich anerkannter Beruf „Tennislehrer“<br />

werden könnte. Die Bemühungen des VDT erreichten<br />

zwar die Ausschüsse des Bundestages,<br />

aber eine Anerkennung blieb aus. Man konnte<br />

nicht nachweisen, dass – anders als bei Skilehrern<br />

– eine gesundheitliche Gefährdung der<br />

Schüler eintreten könnte, wenn beliebige Tennisspieler<br />

mit oder ohne Lizenz unterrichteten.<br />

Für mich war klar, dass eine berufsmäßige Tätigkeit<br />

im Tennis, nur mit einer Mitgliedschaft<br />

in dem Berufsverband VDT einhergehen könnte.<br />

Altmodisch gesprochen wertete ich meine<br />

VDT-Mitgliedschaft zu einer Art Berufsehre auf<br />

und gehörte zum auserwählten Kreis der Tennisboom-Gestalter.<br />

Und der Boom in den Tennisvereinen<br />

war enorm. Nur über rigide Platzeinteilungsverfahren<br />

war es möglich, den<br />

Andrang auf die Plätze zu regeln. Gleitzeit im<br />

Beruf oder gar das heutige Homeoffice waren<br />

noch unbekannt und so erschienen um 16.30<br />

Uhr nahezu alle Mitglieder gleichzeitig auf der<br />

Anlage, um einen Platz zu ergattern. Der so genannte<br />

Wildwuchs der Balleimerbesitzer wurde<br />

zunehmend in den Vereinen und Verbänden<br />

beklagt, da die schnelle Mark kaum zu kontrollieren<br />

war. Der VDT wurde stark gefordert, dieser<br />

Welle von Lehrkräften zu trotzen, um den<br />

selbst gesteckten hohen Qualitätsstandard einhalten<br />

zu können.<br />

Anspruch an Qualität<br />

Aufgestellt wurde der Anspruch bei der Lehre<br />

Qualität anzubieten 1911, als der VDT in Berlin<br />

als Verband Deutscher Lawn Tennis Berufsspieler<br />

gegründet wurde. Namhafte Trainer wurden<br />

in der Mitgliederliste geführt, wie Roman<br />

Najuch, Kurt Pohmann oder Rupert Huber. Für<br />

Berliner, Roman Najuch eröffnete 1949 die Tennishallen<br />

am Kaiserdamm und befand sich in<br />

enger Abstimmung mit Gottfried von Cramm,<br />

der den Internationalen Tennissport für die<br />

Nachkriegszeit auf den Weg brachte, wie das<br />

Bild zeigt. 1949 war auch das Jahr, als Dunlop<br />

die Tennisballproduktion wieder aufnahm und<br />

den 75.000 registrierten Vereinsmitgliedern in<br />

Deutschland das Spielen ermöglichte.<br />

Der VDT stand und steht nunmehr seit Jahrzehnten<br />

für eine umfassende berufsmäßige<br />

Ausbildung zum staatlich anerkannten Tennislehrer.<br />

Vorläufer des Titels „staatlich anerkannt“<br />

war 1961 das Saarland, bevor die TU München<br />

von 1967 bis zum Jahr 1998 die zahlreichen Anwärter<br />

zum „staatlich anerkannten Tennislehrer“<br />

ausbildete. Parallel zur TU München ini-<br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


NATIONAL<br />

Roman Najuch eröffnete 1949 die Tennishallen am Berliner Kaiserdamm,<br />

Gottfried v. Cramm brachte den internationalen Tennissport auf den Weg<br />

tiierte der VDT eine zweite Ausbildungsstätte<br />

für staatlich geprüfte Tennislehrer, die im Jahr<br />

1987 vom Kultusministerium Nordrhein-Westfalen<br />

in Duisburg genehmigt wurde und bis<br />

heute, nunmehr in Essen, alleine für die hohe<br />

Vermittlungsqualität berufsmäßig orientierter<br />

Lehrkräfte sorgt. Passend zum Höchststand<br />

der DTB-Mitgliedsentwicklung, 1994 waren es<br />

2,3 Millionen Mitglieder, wurde die Lizenzierung<br />

zur „Deutschen Tennisschule anerkannt<br />

vom DTB / VDT“ bekanntgegeben, die aus der<br />

1982 gegründeten VDT-Tennisschule hervorgegangen<br />

ist. Ab 1990 wurde zusätzlich zur staatlichen<br />

Ausbildung der „VDT Lizenzierte Tennislehrer“<br />

angeboten.<br />

Trainer heute “Allumsorger”<br />

Unbestrittenes Markenzeichen in dieser Hochzeit<br />

war der jährlich stattfindende Tennislehrerkongress,<br />

der im Sheraton-Hotel in München<br />

bis zu 800 Teilnehmer begeisterte. Begonnen<br />

als Internationaler Tenniskongress unter Leitung<br />

von Stefan Schaffelhuber wurde deutlich,<br />

dass der zwanglose Erfahrungsaustausch unter<br />

Gleichgesinnten, den Trainern, Sportwissenschaftlern,<br />

Unternehmen im Tennismarkt, für<br />

die Arbeit auf und neben dem Platz Orientierung<br />

geben konnte. Die Initiative des VDT wurde<br />

ab 1992 als DTB / VDT-Bundeskongress weitergeführt<br />

und findet seit 2012 in Berlin statt,<br />

nunmehr als Internationaler DTB-Tenniskongress<br />

im zweijährigen Turnus. Im Jahr dazwischen<br />

bietet der VDT ein 24-Stunden-Wochenende<br />

für interessierte Mitglieder und Partner<br />

an. Im zwanglosen Format, frei von Anforderungen<br />

zur Lizenzverlängerung, kommen spezielle<br />

aktuelle Themen zur Sprache, die mit<br />

praktischen Anwendungen zum Mitmachen<br />

und Nachdenken auffordern. Insbesondere der<br />

gesellige Teil bietet beste Voraussetzungen, gemeinsam<br />

die eigenen Erfahrungen der Tennisexpertise<br />

einzubringen,<br />

wie die beiden<br />

Teilnehmer im Bild<br />

freudig zum Ausdruck<br />

bringen.<br />

Der VDT wird in diesem<br />

Jahr 110 Jahre alt<br />

und bewegt sich als<br />

assoziiertes Mitglied<br />

des DTB in gewohnten<br />

anerkannten Bahnen.<br />

Die Anforderungen<br />

an seine Mitglieder,<br />

aber auch an alle Tennislehrkräfte<br />

im Verein,<br />

haben sich in den<br />

Jahrzehnten stark gewandelt.<br />

Fand zu Beginn<br />

seiner Verbandszeit<br />

der Aufenthalt<br />

des Trainers im Verein<br />

gleich neben der Baracke<br />

der Platzwarte<br />

statt, der das Clubhaus<br />

nicht betreten durfte,<br />

hat sich sein Image<br />

zu einem Allumsorger<br />

gewandelt. Erwartet<br />

wird nicht nur, dass er oder sie beim Tennis<br />

auf dem Platz als kompetenter Spielpartner erscheint,<br />

präsent im Training, vorbildlich im Benehmen,<br />

gepflegt, pünktlich und vorbereitet<br />

ist, sondern auch abseits des Platzes ein neues<br />

Format anbietet. Eigeninitiative mit Ideen für<br />

Veranstaltungen, die umfassende Organisation<br />

des Trainings und der vereinbarten Veranstaltungen<br />

sind gefragt, gerne unterstützt von einem<br />

kleinen Netzwerk von Helfern. Dabei sollte<br />

er Kontaktstelle zu den Vereinsmitgliedern,<br />

Vorbild für Kinder, die Jugend und den Erwachsenen<br />

sein, auf die Mitglieder zugehen, sie einbinden<br />

und natürlich sich engagieren, besser<br />

gleich unentgeltlich, sich aber in jedem Fall<br />

verantwortlich fühlen und verantwortlich sein<br />

für das Wohl des Vereinslebens. Mit diesen neuen<br />

Anforderungen geht einher, dass die Information<br />

professionell aufbereitet über all die<br />

guten Vorhaben rechtzeitig und verständlich,<br />

TVBB-Präsident Dr. Klaus-Peter Walter ist auch als<br />

Vizepräsident des VDT sehr aktiv<br />

<br />

Foto: © Lana Roßdeutscher<br />

in jedem Fall aber ‚felerfrei‘ in Wort und Schrift,<br />

also mündlich, schriftlich, im Internet oder den<br />

sozialen Medien berichtet wird.<br />

Beim Betrachten dieser „selbstverständlichen“<br />

Erwartungen eines Vereinsvorstandes wird<br />

deutlich, dass noch viel Luft nach oben auszumachen<br />

ist. Die VDT-Ausbildungsstätte in Essen<br />

ist hierbei in gutem Austausch mit den Ausbildungsformaten<br />

der DTB-Landesverbände und<br />

vermittelt in seinen Ausbildungslehrgängen<br />

diese Quadratur des Tennisballes und blickt auf<br />

die berufsmäßige Seite der sich abzeichnenden<br />

Anforderungen. Dabei wird deutlich, dass sich<br />

die Tätigkeit ausschließlich als Lehrkraft zur<br />

Vermittlung des Tennisspiels, über die Funktion<br />

zum Trainer oder Coach, zunehmend in<br />

Richtung Clubassistent bzw. Clubdirektor entwickelt.<br />

Gefragt wird eine Kompetenz sein, die<br />

Verwaltungserfahrung, Kenntnisse im Rechnungswesen,<br />

der Informationstechnik der eigenen<br />

Clubsysteme, zum Platzaufbau und Turniererfahrung<br />

professionell umfasst und nach<br />

Möglichkeit verbunden ist mit einem Gefühl<br />

für die unterschiedlichen Charaktere des Vorstands<br />

und der Mitglieder sowie außenstehender<br />

Organisationen wie z. B. etwa der Stadtentwicklung.<br />

Geachtete Institution, die<br />

nicht behäbig wurde<br />

Auch mit 110 Jahren bildet der VDT mit seinen<br />

knapp 1.000 Mitgliedern eine anerkannte Institution,<br />

die national und international mit seinen<br />

zeitgerechten Methoden die Vorbildfunktion<br />

des Trainers im Tennissport pflegt. Neben<br />

einigen ‚harten Benefits‘ sind aber insbesondere<br />

die weichen Benefits für das VDT-Mitglied<br />

entscheidend. Man ist eben Insider bei der Entwicklung<br />

des Tennissports, kann bei der Gestaltung<br />

etwa von Seminaren aktiv mitwirken<br />

und so erste, kompetente Adresse bei Fragen<br />

zum Tennissport sein. Verschwiegen sollte<br />

aber nicht sein, dass der mangelnde Berufsschutz<br />

Konsequenzen für den Berufsverband<br />

VDT hat. Zu hören ist oft von lizenzierten A-,<br />

B-, C-Trainern: Ja, den VDT muss es geben! …<br />

aber mit mir? Eine Pflichtmitgliedschaft im Sinne<br />

einer Handwerkskammer könnte sicherlich<br />

den politischen Einfluss wirkungsvoller äußern.<br />

Trotz seiner limitierten Finanzmittel schaffte<br />

es der VDT im Jahr 2000 mit einem Gutachten<br />

die ursprüngliche Gesetzesfassung zur<br />

Scheinselbständigkeit und der Rentenversicherungspflicht<br />

erfolgreich zu entschärfen. Davon<br />

haben nicht nur Tennistrainer profitiert, sondern<br />

ebenso andere freie Berufe.<br />

Die 110 Jahre haben den VDT nicht behäbig gemacht.<br />

Doch hilft die Alterserfahrung der verantwortlichen<br />

Gremien dazu, dass zwischen<br />

Aktionismus und gut vorbereiteten Aktionen<br />

unterschieden werden kann. Gerade bei den<br />

aktuell in Umlauf gebrachten Ansprüchen aus<br />

den sozialen Medien sich selbst als wichtigsten<br />

Akteur in der Gesellschaft zu sehen, führt<br />

Besonnenheit eher dazu, das Mögliche zu erreichen.<br />

Der VDT strebt also mindestens das<br />

125-jährige Jubiläum an.<br />

Dr. Klaus-Peter Walter<br />

Vizepräsident des VDT<br />

www.tvbb.de <strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

17


NATIONAL<br />

Ganzjährige Chance für Vereine<br />

“Deutschland spielt<br />

Tennis” - neues<br />

Service-Angebot<br />

Der Deutsche Tennis Bund (DTB) reagiert auf die Auswirkungen<br />

der Corona-Pandemie auf die Tennislandschaft und<br />

passt auch deshalb seine Vereinskommunikation an. Aus<br />

der reinen Saisoneröffnung „Deutschland spielt Tennis“<br />

wird ein ganzjähriges Serviceangebot für Vereine.<br />

Generali-Markenbotschafterin<br />

Angelique Kerber - Testimonial<br />

von “Deutschland spielt Tennis”<br />

<br />

Foto: © DTB<br />

Mehr Anmeldungen<br />

Die Anmeldungen für die nationale Saisoneröffnung,<br />

die seit 14 Jahren unter dem Motto<br />

„Deutschland spielt Tennis“ durchgeführt wird,<br />

lagen zum 20. März 34 Prozent über dem Referenzwert<br />

von 2019 in prä-pandemischen Zeiten.<br />

So hatten sich bis dato 2.076 Vereine angemeldet<br />

– das waren bereits mehr als im<br />

vorletzten Jahr, als sich am Ende insgesamt<br />

2.016 Clubs an der Saisoneröffnung beteiligten.<br />

Die diesjährige Freiluftsaison läuft offiziell seit<br />

dem 24. April. Die Corona-Pandemie hat viele<br />

Tennisvereine trotz der intensiven Bemühungen<br />

des DTB und seiner Landesverbände,<br />

auf die Politik einzuwirken, hart getroffen. „Als<br />

Deutscher Tennis Bund finden wir die derzeitige<br />

Situation nicht zufriedenstellend. Es gibt<br />

noch immer keine deutschlandweit einheitliche<br />

Regelung, wie und unter welchen Voraussetzungen<br />

Tennis gespielt werden darf“, sagt<br />

die bislang für die Sportentwicklung zuständige<br />

Vizepräsidentin Dr. Eva-Maria Schneider.<br />

„Dabei ist Tennis ein Individualsport, der aufgrund<br />

der Abstände zwischen den Spieler*innen<br />

auch in der aktuellen Lage sicher durchgeführt<br />

werden kann.“<br />

Beratung für Vereine<br />

„Wir gehen davon aus, dass wir im Frühjahr<br />

wie gewohnt draußen starten können“, so<br />

Dr. Schneider. „Anschließend wollen wir die<br />

Vereine mit unserem neuen, kostenfreien Serviceangebot<br />

ganzjährig begleiten und besonders<br />

in diesen schweren Zeiten unterstützen.<br />

Als Dachverband haben wir ein ureigenes Interesse<br />

an einer starken und lebendigen Basis für<br />

unseren Sport.“<br />

Zu den neuen Bausteinen des erweiterten Serviceangebots<br />

von „Deutschland spielt Tennis“<br />

gehören zahlreiche kostenfreie Produkte und<br />

Dienstleistungen. Hilfestellungen wie Leitfäden<br />

für die Vereinsarbeit, digitale und analoge<br />

Materialien für alle Kommunikationskanäle<br />

sowie das Analysetool „DTB Vereins-Benchmarking“<br />

sollen den Vereinen helfen, sich bestmöglich<br />

aufzustellen und ihr Bestehen langfristig zu<br />

sichern.<br />

DTB<br />

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www.zimmermann-sonnenschutzsysteme.de<br />

18<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


NATIONAL<br />

Vorschau 2. Bundesliga Nord der Herren:<br />

Wieder Lokalderby zwischen „Rot-Weiß“ und Blau-Weiss<br />

Im Gegensatz zur 2. Bundesliga Nord wurden im vergangenen Jahr die<br />

Spiele der Regionalliga Nordost durchgeführt. Dabei scheiterten im<br />

entscheidenden Spiel um den Aufstieg die Herren des TC 1899 Blau-<br />

Weiss mit 3:6 am Oldenburger TeV. Dies hätte bedeutet, dass <strong>2<strong>02</strong>1</strong> lediglich<br />

der LTTC „Rot-Weiß“ als einzige Mannschaft aus unserem Verbandsgebiet<br />

in der zweithöchsten deutschen Spielklasse an den Start<br />

gegangen wäre. Allerdings zog am Ende des vergangenen Jahres der<br />

Wilhelmshavener THC sein Team zurück. Damit wurde der Weg für die<br />

Blau-Weissen doch noch frei, um als Nachrücker den Platz der Niedersachsen<br />

einzunehmen. Somit sind beide Traditionsvereine wieder gemeinsam<br />

in der Nordstaffel der 2. Bundesliga vertreten.<br />

Heimspiele:<br />

So., 11. Juli, 11 Uhr:<br />

Fr., 16. Juli, 13 Uhr:<br />

So., 18. Juli, 11 Uhr:<br />

Fr., 23. Juli. 13 Uhr:<br />

So., 25. Juli, 11 Uhr:<br />

Fr., 30. Juli, 13 Uhr:<br />

Fr., 6. August, 13 Uhr:<br />

So., 8. August, 11 Uhr:<br />

LTTC „Rot-Weiß“ - Club an der Alster Hamburg<br />

TC 1899 Blau-Weiss - TP HerzensSACHE Versmold<br />

TC 1899 Blau-Weiss - Club an der Alster Hamburg<br />

LTTC „Rot-Weiß“ - Bremer TC<br />

LTTC „Rot-Weiß“ - Oldenburger TeV<br />

TC 1899 Blau-Weiss - TC Iserlohn<br />

LTTC „Rot-Weiß“ - TC Bredeney<br />

TC 1899 Blau-Weiss - TK BW Aachen<br />

LTTC „Rot-Weiß“ - TC 1899 Blau-Weiss<br />

Mannschaftsaufstellung<br />

LTTC „Rot-Weiß“ Berlin:<br />

1. Alexandre Muller (FRA)<br />

2. Marius Copil (ROU)<br />

3. Blaz Kavcic (SLO)<br />

4. Agustin Velotti (ARG)<br />

5. Jürgen Zopp (EST)<br />

6. Alen Avidzba (RUS)<br />

7. David Guez (FRA)<br />

8. Romain Jouan (FRA)<br />

9. Timo Stodder (GER)<br />

10. Robert Strombach (GER)<br />

Wunschziel Platz drei<br />

Im vorletzten Jahr schaffte es der LTTC „Rot-<br />

Weiß“ Berlin in einer sehr ausgeglichenen Liga,<br />

am Ende den dritten Platz zu erkämpfen.<br />

Diesmal dürfte die Aufgabe schwerer werden,<br />

denn mit den Abgängen von Daniel Altmaier<br />

zum Gladbacher HTC sowie von Rudi Molleker,<br />

der sich dem TC Großhesselohe in München anschloss,<br />

gingen zwei spielstarke Akteure verloren.<br />

Neue Nummer eins ist der Franzose Alexandre<br />

Muller, der in der ATP-Weltrangliste Platz<br />

197 belegt. Auf Rang zwei folgt als zweite Neuerwerbung<br />

der Rumäne Marius Copil (ATP 220),<br />

der es im Januar 2018 immerhin bis auf Rang<br />

56 der Welt schaffte. Auf den weiteren Plätzen<br />

der Meldeliste stehen der Slowene Blaz Kavcic,<br />

der dritte Neuzugang Agustin Velotti (Argentinien),<br />

Jürgen Zopp (Estland), der Russe Alen<br />

Avidzba sowie die Franzosen David Guez und<br />

Romain Jouan. Der 29-jährige Velotti ist allerdings<br />

in Berlin kein Unbekannter, denn er verstärkte<br />

bis 2019 einige Jahre lang den benachbarten<br />

TC 1899 Blau-Weiss.<br />

Die Rot-Weißen planen je nach Lage des Budgets,<br />

Muller und Copil sporadisch einzusetzen.<br />

Auch beim Slowenen Kavcic wird es wohl<br />

bei zwei Einsätzen bleiben. „Dafür wollen wir<br />

Agustin Velotti und besonders Romain Jouan<br />

mehrmals die Gelegenheit geben, sich auszuzeichnen“,<br />

so die Vorstellung des ehemaligen<br />

„Rot-Weiß“-Sportdirektors Markus Zoecke, der<br />

weiterhin für die Spielerverträge und das Sponsoring<br />

zuständig ist.<br />

Auch die jüngeren Spieler wie Timo Stodder,<br />

Robert Strombach, Nino Ehrenschneider und<br />

Lenard Soha sollen ihre Leistungsfähigkeit unter<br />

Beweis stellen. Sowohl für Zoecke als auch<br />

für Mannschaftscoach Timo Taplick steht der<br />

Klassenerhalt im Vordergrund. „Es wäre natürlich<br />

auch schön, wenn wir an den dritten<br />

Schlussrang von 2019 anknüpfen könnten“,<br />

hofft Taplick.<br />

Neue Namen bei Blau-Weiss<br />

Ähnlich sieht es bei Wiederaufsteiger TC 1899<br />

Blau-Weiss aus. „Natürlich kann nur der Verbleib<br />

in der Liga unser Ziel sein“, sagt Mannschaftscoach<br />

René Heidbrink. In der Aufstellung<br />

der Blau-Weissen sind einige neue Namen<br />

zu finden.<br />

Mannschaftsaufstellung<br />

TC 1899 Blau-Weiss Berlin:<br />

1. Vaclav Safranek (CZE)<br />

2. Dayne Kelly (AUS)<br />

3. Nuno Borges (POR)<br />

4. Alex Rybakov (USA)<br />

5. Patrik Rikl (CZE)<br />

6. Arnaud Bovy (BEL)<br />

7. Petr Nouza (CZE)<br />

8. Robin Stanek (CZE)<br />

9. Gauthier Onclin (BEL)<br />

10. Andrew Paulson (CZE)<br />

Anstelle des nicht mehr im Kader stehenden<br />

Michael Vrbensky wird der Tscheche Vaclav Safranek<br />

an Nummer eins geführt. Der 27-jährige<br />

kommt vom Club an der Alster und steht in<br />

der Welt gegenwärtig auf Rang 352. Platz zwei<br />

nimmt der Australier Dayne Kelly (ATP 384) ein.<br />

Dahinter stehen Nuno Borges (Portugal), Alex<br />

Jüngere Spieler wie Robert Strombach sollen ihre Leistungsfähigkeit beweisen<br />

Nino Ehrenschneider gehört ebenfalls zum 2. Bundesliga-Kader von “Rot-Weiß”<br />

www.tvbb.de <strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

19


NATIONAL<br />

Der Tscheche Vaclav Safranek ist die neue Nummer eins von Blau-Weiss<br />

Laslo Urrutia Fuentes soll gelegentlich in Bundesliga-Spielen eingesetzt werden<br />

Rybakov (USA), Patrik Rikl (Tschechien), der Belgier<br />

Arnaud Bovy, Rikls Landsleute Petr Nouza<br />

und Robin Stanek sowie Gauthier Onclin (Belgien).<br />

„Unsere Vorstellung ist es, Safranek vier- bis<br />

sechsmal einzusetzen. Kelly soll ebenfalls bei<br />

sechs Spielen dabei sein.Wenn dies nicht möglich<br />

ist, wollen wir Kelly durch den US-Amerikaner<br />

Rybakov ersetzen. Rikl, Nouza und Stanek<br />

werden sich abwechseln und jeweils zu vier bis<br />

fünf Spielen kommen. Borges planen wir für die<br />

wichtigen Spiele ein und die beiden aus Lüttich<br />

stammenden Belgier Bovy und Onclin, die gerade<br />

ihre Profi-Karriere starten, werden bei<br />

dem einen oder anderen Spiel ebenfalls mitwirken“,<br />

erläutert Heidbrink. Gelegentliche Einsätze<br />

von Laslo Urrutia Fuentes und Jesper Tull<br />

Freimuth sind auch vorgesehen. Da die 2. Liga<br />

in diesem Jahr zehn Mannschaften umfasst,<br />

ist damit zu rechnen, dass bis zu vier Mannschaften<br />

die Klasse wieder verlassen müssen.<br />

„Das ist natürlich für uns eine hohe Hürde, dennoch<br />

freuen wir uns auf die neue Spielzeit“, so<br />

Heidbrink.<br />

Von den Gegnern der beiden Berliner Clubs<br />

nimmt der TC Bredeney aus Essen mit dem Ungarn<br />

Attila Balazs (ATP 101) und Oscar Otte (ATP<br />

154) an der Spitze die Favoritenrolle ein. Tennispark<br />

Versmold und Blau-Weiss Aachen dürften<br />

ebenfalls ganz oben landen. In Reichweite<br />

erscheinen hingegen der Suchsdorfer SV, der<br />

TC Iserlohn, der Bremer TC, der Club an der Alster<br />

und Aufsteiger Oldenburger TeV.<br />

Höhepunkt aus Berliner Sicht ist in jedem Fall<br />

das Lokalderby am letzten Spieltag zwischen<br />

dem LTTC „Rot-Weiß“ und dem TC 1899 Blau-<br />

Weiss. Vor zwei Jahren setzten sich die Rot-Weißen<br />

denkbar knapp mit 5:4 durch. Nun hoffen<br />

die Verantwortlichen beider Clubs, dass es auch<br />

in diesem Jahr wieder zu einem spannenden<br />

Duell vor möglichst vielen Zuschauern kommen<br />

kann. Die Hauptfrage dabei bleibt nur, ob<br />

es Corona zulässt.<br />

Michael Matthess, Fotos: © Claudio Gärtnertennisphoto.<br />

de, Bernd Prawitz (1)<br />

Vorschau 2. Bundesliga Nord der Damen:<br />

Blau-Weiss schielt nach oben, SCC betritt Neuland<br />

20<br />

Nachdem die vergangene Spielzeit Corona<br />

bedingt ausfallen musste, hoffen die<br />

Mannschaften der 2. Bundesliga Nord<br />

der Damen, dass in diesem Jahr der<br />

Spielbetrieb wieder aufgenommen werden<br />

kann. Dabei gehen die beiden Berliner<br />

Mannschaften mit unterschiedlichen<br />

Zielsetzungen in die Saison. Während<br />

sich der TC 1899 Blau-Weiss Chancen auf<br />

einen vorderen Platz ausrechnet, konzentriert<br />

sich Aufsteiger TC SCC auf den<br />

Klassenverbleib.<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Mit einigen neuen Namen auf der Meldeliste<br />

nehmen die Blau-Weissen die Rundenspiele<br />

in Angriff. Auf Position eins steht die Rumänin<br />

Jaqueline Cristian, die in der WTA-Weltrangliste<br />

gegenwärtig auf Rang 147 geführt wird. Hinter<br />

ihr rangiert die schon einige Jahre bei Blau-<br />

Weiss spielende Russin Marina Melnikova (WTA<br />

201). Auf den weiteren Plätzen sind die Neuzugänge<br />

Valentyna Ivakhnenko (Russland) und<br />

Seone Mendez (Italien) gefolgt von Jesika Maleckova<br />

(Tschechien), der von Blau-Weiß Dresden-Blasewitz<br />

gewechselten Andreea<br />

Amalia Rosca (Rumänien),<br />

der Italienerin Martina Colmegna<br />

und der Tschechin Kristyna<br />

Lavickova.<br />

Heimspiele:<br />

Fr., 13. August, 12 Uhr:<br />

So., 15. August, 11 Uhr:<br />

Fr., 20. August, 12 Uhr:<br />

So., 22. August, 11 Uhr:<br />

Fr., 27. August, 12 Uhr:<br />

TC SCC - Club an der Alster Hamburg<br />

TC 1899 Blau-Weiss - TP Versmold<br />

TC SCC - Tennisverein Visbek<br />

TC SCC - RTHC Bayer Leverkusen<br />

TC 1899 Blau-Weiss - TC SCC<br />

TC 1899 Blau-Weiss - Bielefelder TTC<br />

So., 5. September, 11 Uhr: TC 1899 Blau-Weiss - Tennisverein Visbek<br />

TC SCC - Bielefelder TTC<br />

Blau-Weiss mit neuem Coach<br />

Anna Klasen und Manca Pislak<br />

(Slowenien) vervollständigen die<br />

Top 10-Liste. Eine weitere Veränderung<br />

gibt es bei der Betreuung<br />

des Teams, denn der langjährige<br />

Coach Michael Brandt ist nicht mehr zuständig.<br />

Diesen Posten nimmt nun Alexander Dersch<br />

gemeinsam mit seinem Trainerkollegen Phi​lipp<br />

Blank ein. „Da Cristian, Melnikova und Mendez<br />

öfter Turniere spielen wollen, steht noch<br />

nicht fest, wer uns wann zur Verfügung stehen<br />

kann. Aus diesem Grund haben wir den Kader<br />

bewusst größer gehalten, um über genügend<br />

Alternativen zu verfügen“, sagt Dersch zu den<br />

Einsatzzeiten seiner Spielerinnen. Dabei macht<br />

er besonders auf die erst 19jährige Kristyna Lavickova<br />

aufmerksam, die er gerne mehrmals<br />

einsetzen möchte. „Sie hat eine Menge Potenzial.<br />

Immerhin wurde sie Tschechische Meisterin<br />

in den Altersklassen U12, 14 und 16“, erklärt<br />

Dersch. Auf den hinteren Positionen ist<br />

geplant, auf die beiden Geschwister Anna und<br />

Charlotte Klasen ebenfalls mehrfach zurückzugreifen.<br />

Als Saisonziel wird eine vordere Platzierung angestrebt.<br />

„Wir wollen oben mitspielen. Sollte<br />

der Aufstieg in die 1. Bundesliga gelingen, würden<br />

wir uns natürlich sehr darüber freuen“, so<br />

Dersch. Den Meldelisten nach zu urteilen, wäre<br />

der Aufstieg durchaus denkbar. Als schärfsten<br />

Rivalen sieht Dersch den Club an der Alster<br />

aus Hamburg. Aber auch dem TC SCC traut<br />

er einiges zu.<br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


NATIONAL<br />

Bewährte Stütze des TC 1899 Blau-Weiss: die Russin Marina Melnikova<br />

Anna Klasen vervollständigt die Top 10-Liste, wird zum Einsatz kommen<br />

Mannschaftsaufstellung<br />

TC 1899 Blau-Weiss:<br />

1. Jaqueline Cristian (ROU)<br />

2. Marina Melnikova (RUS)<br />

3. Valentyna Ivakhnenko (RUS)<br />

4. Seone Mendez (ITA)<br />

5. Jesika Maleckova (CZE)<br />

6. Andreea Amalia Rosca (ROU)<br />

7. Martina Colmegna (ITA)<br />

8. Kristyna Lavickova (CZE)<br />

9. Anna Klasen (GER)<br />

10. Manca Pislak (SLO)<br />

Bekanntes Gesicht zurück in Berlin<br />

Die Charlottenburger hingegen sehen ihr Saisonziel<br />

erst mal woanders. „Da wir zum ersten<br />

Mal in dieser Liga mitspielen, betreten<br />

wir als Aufsteiger Neuland und haben natürlich<br />

vordergründig den Klassenerhalt als Ziel.<br />

Wir sind gespannt auf die neue Saison“, meint<br />

Mannschaftscoach Andreas Strauchmann zu<br />

den Ambitionen seiner Damen. Die SCCerinnen<br />

werden von Nuria Parrizas-Diaz (Spanien,<br />

WTA 161) angeführt, deren Einsatz aber eher<br />

fraglich ist. Dahinter folgt mit Elitsa Kostova<br />

(WTA 233) aus Bulgarien eine Akteurin, die zuvor<br />

mehrere Jahre in Diensten des Lokalrivalen<br />

TC 1899 Blau-Weiss zu finden war. Auf den<br />

weiteren Positionen stehen Margot Yerolymos<br />

(Frankreich), die Rumänin Ioana Loredana Rosca,<br />

Ylena In-Albon aus der Schweiz sowie Estelle<br />

Cascino (Frankreich) und Andrea Gamiz<br />

(Spanien).<br />

Mit Franziska Sziedat ist eine in Berlin gut bekannte<br />

Nachwuchsspielerin wieder zurück an<br />

der Spree. In den Jahren 2018 und 2019 spielte<br />

sie für den damaligen Erstligisten DTV Hannover<br />

und schlug zuvor auch beim TC 1899 Blau-<br />

Weiss auf. Nun verstärkt sie die SCC-Damen.<br />

Die 19jährige Luisa Meyer auf der Heide, zuvor<br />

in Diensten von Blau-Weiss Halle (Westfalen),<br />

wechselt ebenfalls an die Waldschulallee.<br />

„Wir wollen, dass von den gemeldeten Ausländerinnen<br />

zumindest zwei pro Spiel regelmässig<br />

zum Einsatz kommen. Dahinter möchten<br />

wir besonders unsere Nachwuchsspielerinnen<br />

wie Franziska Sziedat, Julia Zhu, Luisa Meyer<br />

auf der Heide und Helena Buchwald sowie<br />

auch Janina Braun öfter zum Zug kommen lassen“,<br />

so Strauchmann. Im Kampf um den Klassenverbleib<br />

dürften seiner Meinung nach der<br />

Bielefelder TTC, RTHC Bayer Leverkusen, Union<br />

Münster, der DTV Hannover und Mitaufsteiger<br />

Tennisverein Visbek die wichtigsten Kontrahenten<br />

sein. Hingegen sieht Strauchmann den<br />

TC 1899 Blau-Weiss, den Club an der Alster mit<br />

der Polin Katarzyna Kawa (WTA 135) und Tamara<br />

Korpatsch (WTA 137) sowie den Tennispark<br />

Versmold mit Pemra Ozgen (Türkei, WTA 223)<br />

und Katharina Gerlach (WTA 246) an der Spitze<br />

außer Reichweite. „Diese drei Teams werden<br />

wohl den Aufsteiger unter sich ausmachen“, ergänzt<br />

Strauchmann. In jedem Fall sieht er seine<br />

SCC-Damen vor einer schweren Aufgabe, da<br />

mit drei Absteigern in die jeweiligen Regionalligen<br />

gerechnet werden muss.<br />

Mannschaftsaufstellung TC SCC:<br />

1. Nuria Parrizas-Diaz (ESP)<br />

2. Elitsa Kostova (BUL)<br />

3. Margot Yerolymos (FRA)<br />

4. Ioana Loredana Rosca (ROU<br />

5. Ylena In-Albon (SUI)<br />

6. Estelle Cascino (FRA)<br />

7. Andrea Gamiz (ESP)<br />

8. Franziska Sziedat (GER)<br />

9. Federica Bilardo (ITA)<br />

10. Julia Zhu (GER)<br />

Der ursprüngliche Spielbeginn am 2. Mai wurde<br />

bereits auf den 7. August verschoben. Ob<br />

die Coronapandemie wieder einen Strich durch<br />

die Rechnung macht, bleibt abzuwarten.<br />

Michael Matthess, Fotos: Claudio Gärtnertennisphoto.de<br />

(2), Bernd Prawitz (2)<br />

22<br />

Berlin-Rückkehrerin Franziska Sziedat schlägt in der kommenden Saison für den<br />

TC SCC auf<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Trainer und Spielerinnen des TC SCC jubeln 2019 nach dem knappen Sieg gegen<br />

den LTTC “Rot-Weiß” über den Aufstieg in die 2. Bundesliga Nord<br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


NATIONAL<br />

Die Polin Marta Lesniak soll für Potsdam Punkte sammeln<br />

Lena Papadakis ist Nummer eins von ”Rot-Weiß” Berlin<br />

Vorschau Regionalliga Nordost <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

TVBB mit Rekordbeteiligung<br />

Im vergangenen Jahr konnte in der Regionalliga Nordost lediglich in vier Altersklassen<br />

gespielt werden. Nun hoffen alle Beteiligten, dass wieder etwas Normalität Einzug<br />

hält und die Rundenspiele einigermaßen störungsfrei über die Bühne gehen<br />

können. Dabei geht der Tennis-Verband Berlin-Brandenburg mit der Rekordzahl<br />

von 44 Mannschaften ins Rennen. Allerdings ist die Zahl deshalb so hoch, weil 2<strong>02</strong>0<br />

kein Team aus der Regionalliga absteigen musste, im Gegenzug aber Mannschaften<br />

aus der Ostliga aufsteigen konnten.<br />

Oliver Olsson führt das Team vom LTTC “Rot-Weiß” Berlin II an, das um den Klassenerhalt kämpfen wird<br />

Damen: In zwei Gruppen aufgeteilt<br />

In der Damenkonkurrenz sind <strong>2<strong>02</strong>1</strong> neun Vereine<br />

vertreten, was dazu führt, dass die Rundenspiele<br />

in zwei Gruppen durchgeführt werden.<br />

In Gruppe A hofft der LTTC „Rot-Weiß“<br />

mit der vom Bundesligisten TEC Waldau Stuttgart<br />

kommenden neuen Spitzenspielerin Lena<br />

Papadakis, besser bekannt unter ihrem Mädchennamen<br />

Rüffer, auf den Gruppensieg. Aufsteiger<br />

Rot-Weiß Potsdam stellt ebenfalls eine<br />

spielstarke Mannschaft mit Ekaterine Gorgodze<br />

(Georgien) und Marta Lesniak aus Polen auf<br />

Position eins und zwei. Der SC Brandenburg<br />

hingegen wird sich auf den Klassenerhalt konzentrieren.<br />

In der B-Gruppe wollen die zweite<br />

Mannschaft des TC 1899 Blau-Weiss mit Martina<br />

Colmegna (Italien) als Titelverteidiger und<br />

die Zehlendorfer Wespen um den Gruppensieg<br />

mitspielen. Am Ende ermitteln die beiden<br />

Gruppenersten im Finale den Aufsteiger in die<br />

2. Bundesliga Nord.<br />

Herren: Drei Berliner Teams dabei<br />

Im Herrenwettbewerb stellen sich drei Berliner<br />

Vereine der norddeutschen Konkurrenz.<br />

Neben dem Vorjahresvierten TC SCC mit Evgeny<br />

Karlovskiy (Russland) auf Position eins sind<br />

noch die 2<strong>02</strong>0 nicht angetretenen Zehlendorfer<br />

Wespen mit dem Tschechen David Poljak<br />

an der Spitze und Aufsteiger LTTC „Rot-Weiß“<br />

II, der von Oliver Olsson angeführt wird, mit<br />

von der Partie. In den Kampf um den Gruppen-<br />

www.tvbb.de <strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

23


NATIONAL<br />

Abonnements Meister TC SCC mit Björn Phau will bei den Herren 40 wieder<br />

den Titel holen, dann um die Deutsche Vereinsmeisterschaft streiten<br />

Syna Goellner-Schreiber zählt mit dem TC 1899 Blau-Weiss Berlin zu den<br />

Titelkandidaten<br />

sieg könnten am ehesten die SCCer eingreifen,<br />

die auf den ersten elf Positionen zehn Ausländer<br />

gemeldet haben. Und auch den Wespen ist<br />

ein Platz im Vorderfeld zuzutrauen. Demgegenüber<br />

dürfte sich der LTTC „Rot-Weiß“ mit seiner<br />

zweiten Mannschaft eher mit dem Ligaerhalt<br />

beschäftigen.<br />

Senioren: Einige Titelkandidaten im Rennen<br />

Bei den Damen 30 ist der Sieger von 2019, der<br />

TC 1899 Blau-Weiss, erneut ein heißer Titelkandidat.<br />

Mit Syna Goellner-Schreiber und Vivien<br />

Manske auf den vorderen Positionen sind die<br />

Südberlinerinnen wieder gut gerüstet. Der TC<br />

SCC und die SV Reinickendorf legen hingegen<br />

ihr Hauptaugenmerk auf den Erhalt der Klasse.<br />

Die Damen 40 der Zehlendorfer Wespen scheinen<br />

auch diesmal wieder stark genug zu sein,<br />

um den Erfolg vom vorletzten Jahr zu wiederholen.<br />

Aufsteiger BTC Grün-Gold kann bei nur<br />

fünf antretenden Mannschaften befreit aufspielen,<br />

da ein Abstieg nicht droht. Dafür hat<br />

der Hermsdorfer SC bereits Ende Februar zurückgezogen<br />

und sich damit freiwillig aus der<br />

Regionalliga verabschiedet.<br />

Zehn Mannschaften gehen im Damen 50-Wettbewerb<br />

ins Rennen. Die Zehlendorfer Wespen<br />

mit Tina Loddenkemper und der TC 1899 Blau-<br />

Weiss mit Elke Knisel haben es mit starker Konkurrenz<br />

zu tun und werden hart kämpfen müssen,<br />

um wie vor zwei Jahren erneut den Titel<br />

unter sich ausmachen zu können. Weiß-Gelb<br />

Lichtenrade, Sutos und Aufsteiger Grunewald<br />

TC bemühen sich eher um einen Nichtabstiegsplatz.<br />

Eine eindeutige Favoritenrolle kommt<br />

den Damen 60 des TC 1899 Blau-Weiss zu. Mitkonkurrent<br />

Grün-Weiß Nikolassee möchte wieder<br />

an 2019 anknüpfen, als es zum zweiten<br />

Platz reichte.<br />

Die im vergangenen Jahr nicht angetretenen<br />

Herren 30 des TC 1899 Blau-Weiss wollen einen<br />

erneuten Anlauf in Richtung Bundesliga Nord<br />

unternehmen. Einen Mittelplatz strebt die SV<br />

Reinickendorf an, Aufsteiger BSV ‘92 hat eher<br />

den Verbleib in der Liga im Auge. Neun Vereine<br />

mischen diesmal bei den Herren 40 mit, was die<br />

Aufteilung in zwei Gruppen notwendig macht.<br />

Klarer Favorit ist und bleibt Abonnementsmeister<br />

TC SCC, der mit dem Finnen Jarkko Nieminen,<br />

Björn Phau und Nicolas Kiefer an der Spitze<br />

die Gegnerschaft wohl kaum fürchten muss.<br />

Der TC Tiergarten und der BSC haben bescheidenere<br />

Ziele und hoffen, auch im nächsten Jahr<br />

in der Regionalliga aufschlagen zu können.<br />

Auch bei den Herren 50 stellt der TC SCC mit<br />

Magnus Larsson (Schweden) und Marc-Kevin<br />

Goellner auf den ersten beiden Positionen eine<br />

sehr gute Mannschaft, die im Kampf um den<br />

Titel ein Wort mitreden will. Die Zehlendorfer<br />

Wespen sollten zumindest im Mittelfeld landen<br />

und Aufsteiger Grün-Weiß Lankwitz strebt den<br />

Ligaerhalt an.<br />

In der Herren 55-Klasse ist Aufsteiger LTTC „Rot-<br />

Weiß“ und dem Grunewald TC eine gute Platzierung<br />

zuzutrauen. Grün-Weiss Nikolassee<br />

und Sutos wollen hingegen mit dem Abstieg<br />

nichts zu tun haben. Die meisten Meldungen in<br />

der Regionalliga Nordost gibt es bei den Herren<br />

60. Zwölf (!) Mannschaften treten in zwei Gruppen<br />

an. Oben mitspielen dürften der TC 1899<br />

Blau-Weiss, die Fachvereinigung Tennis und<br />

die Zehlendorfer Wespen, während der TC SCC<br />

und die Füchse Berlin Reinickendorf stark genug<br />

sein sollten, um zumindest einen Nichtabstiegsplatz<br />

zu belegen. Grün-Weiss Nikolassee<br />

wird es bei den Herren 65 versuchen, den Erfolg<br />

von 2019 mit Rang zwei zu wiederholen.<br />

Bei Aufsteiger Grunewald TC hat der Verbleib<br />

in der Regionalliga oberste Priorität. Die Herren<br />

70 von Grün-Weiss Lankwitz und vom SV Berliner<br />

Bären peilen sichere Plätze in der Tabelle<br />

an, wohingegen sich das Herren 75-Team des<br />

TC 1899 Blau-Weiss nach oben orientiert und<br />

um Rang eins mitspielen will. Schließlich findet<br />

in diesem Jahr erstmals ein Herren 80-Wettbewerb,<br />

bei dem der LTTC „Rot-Weiß“ mit Spitzenspieler<br />

Harald Elschenbroich die TVBB-Farben<br />

vertritt und sich Chancen zumindest auf einen<br />

Platz im Mittelfeld ausrechnen kann.<br />

Einige Altersklassen aufgebläht<br />

Fazit: Aufgrund der letztjährigen Ausfälle vieler<br />

Spielklassen sind diesmal einige Altersklassen<br />

doch etwas aufgeblähter als sonst üblich. Daraus<br />

resultiert auch die hohe Anzahl Teilnehmer<br />

aus unserem Verbandsgebiet mit 27 Meldungen<br />

bei den Herren und 17 bei den Damen. Dabei<br />

ist der TC 1899 Blau-Weiss mit sieben Mannschaften<br />

am stärksten vertreten. Ihm folgen die<br />

Zehlendorfer Wespen mit sechs sowie der TC<br />

SCC und der LTTC „Rot-Weiß“ mit jeweils vier<br />

Teams. Am Ende der Saison, sollte sie trotz der<br />

immer noch vorhandenen Coronaproblematik<br />

überhaupt gespielt werden, könnten diesmal<br />

einige Absteiger mehr aus Berlin-Brandenburg<br />

als sonst zu beklagen sein. Im Gegenzug<br />

sind wieder einige Clubs sehr aussichtsreich im<br />

Kampf um den Regionalliga Nordost-Titel dabei.<br />

Der Beginn der Rundenspiele wurde im übrigen<br />

vom 1. Mai bereits auf die letzte Maiwoche<br />

verschoben. Ab 25. Mai ist es den Herren 80<br />

vorbehalten, die Saison zu eröffnen. Ob es dabei<br />

bleibt, kann zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses<br />

dieser Ausgabe allerdings nicht garantiert<br />

werden.<br />

Michael Matthess, Fotos: © Claudio Gärtnertennisphoto.de<br />

(2), Bernd Prawitz (2), Wikipedia<br />

24<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


Nachrichten<br />

DTB<br />

„Stufenplan gutes Signal“<br />

DTB-Präsident Dietloff von Arnim<br />

Foto: © TVN / Klaus Molt<br />

Für DTB-Präsident Dietloff von Arnim gehen die<br />

Lockerungsschritte für den Sport in die "richtige<br />

Richtung". Dies sagte er dem Sport-Informations-Dienst<br />

(SID). Er hatte aber gehofft, dass<br />

die Erleichterungen für seine Sportart noch etwas<br />

größer ausfallen. Im Tennis als Individualsportart<br />

sei es zu keinen nachgewiesenen<br />

Übertragungen gekommen, sagte von Arnim,<br />

der eine differenzierte Betrachtung des Sports<br />

anregte: "Ein Tennisplatz hat 600 Quadratmeter.<br />

Dort kann man risikolos Einzel spielen oder<br />

unter den vorgeschlagenen Bedingungen jetzt<br />

auch Doppel mit zwei Haushalten."<br />

Diese Erkenntnis setze sich auch in der Politik<br />

zunehmend durch, sagte der DTB-Präsident:<br />

"Ich hätte mir gewünscht, dass wir vielleicht ein<br />

bisschen weiterkommen, gerade im Hinblick<br />

darauf, dass in einzelnen Bundesländern auch<br />

schon in der Halle Tennis gespielt werden darf<br />

und es da zu keinen Problemen gekommen ist."<br />

Vor allem für die Kinder und Jugendlichen wären<br />

Öffnungsschritte besonders wichtig gewesen,<br />

betonte von Arnim.<br />

DTB-Bundesausschuss<br />

Dr. Intert ist Vorsitzender<br />

Dr. Frank Intert aus Schleswig-Holstein ist neuer Vorsitzender<br />

des DTB-Bundesausschusses<br />

Foto: TVSH<br />

Der Bundesausschuss des Deutschen Tennis<br />

Bundes (DTB) hat Dr. Frank Intert einstimmig<br />

zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der Landesverbandspräsident<br />

aus Schleswig-Holstein<br />

folgt damit auf den Westfalen Robert Hampe,<br />

der die Position seit 2015 innehatte. Die Wahl<br />

erfolgte für drei Jahre: „Ich freue mich über das<br />

Vertrauen der Kollegen und sehe die Wahl als<br />

Verpflichtung an, mich auf der nationalen Verbandsebene<br />

für unseren Tennissport zukunftsweisend<br />

einzusetzen.“ Dazu gehört für den<br />

Schleswig-Holsteiner, die bereits beschlossene<br />

DTB-Strukturreform in den kommenden drei<br />

Jahren zügig umzusetzen. „Im Kern beinhaltet<br />

diese Reform, die Aufgaben des größten Tennisverbandes<br />

der Welt mit 1,4 Millionen Mitgliedern<br />

verstärkt auf hauptamtlich tätige Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter zu verlagern.<br />

Das Ehrenamt soll dagegen eine starke Aufsichtskontrolle<br />

übernehmen“, so Frank Intert.<br />

Seine Aufgabe als Vorsitzender des Bundesausschusses<br />

sieht er insbesondere darin, zwischen<br />

Präsidium, dem er ohne Stimmrecht angehört,<br />

und Ausschuss zu vermitteln, die Kommunikation<br />

zu verbessern und für Transparenz zu sorgen.<br />

Dr. Intert ist seit 2013 Präsident des Tennisverbandes<br />

Schleswig-Holstein.<br />

DTB<br />

Sommerkongress am Rothenbaum<br />

Vom 16. bis 18. Juli <strong>2<strong>02</strong>1</strong> findet während der<br />

Hamburg European Open (ATP 500) der DTB<br />

Sommerkongress für Trainer am Hamburger<br />

Rothenbaum statt. Nach der Absage des Internationalen<br />

DTB Tennis Kongresses (ITK), der im<br />

Januar <strong>2<strong>02</strong>1</strong> in Berlin hätte stattfinden sollen,<br />

plant der Deutsche Tennis Bund mit dem DTB<br />

Sommerkongress nun eine Art Ersatzveranstaltung<br />

für alle Coaches mit einer DTB C-/B- oder<br />

A-Lizenz als Fortbildungsmöglichkeit.<br />

Doping<br />

Alle Proben negativ<br />

Auch 2<strong>02</strong>0 waren - wie schon in den Vorjahren<br />

- alle Dopingkontrollen der deutschen Spieler<br />

negativ. Das geht aus dem Bericht der Nationalen<br />

Anti Doping Agentur (NADA) hervor. Demnach<br />

wurden 77 Proben bei deutschen Aktiven<br />

vorgenommen. Getestet wurden Kaderathleten<br />

des Deutschen Tennis Bundes (DTB), die in<br />

unterschiedlichen Testpools der NADA geführt<br />

werden. Es wurden 73 Trainingsproben gezogen,<br />

bei den wenigen Wettkämpfen jedoch<br />

nur vier.<br />

Spielfilm<br />

Junger Becker im TV<br />

NATIONAL<br />

Wimbledon-Champion Boris Becker Foto: Jürgen Hasenkopf<br />

Die frühe Phase der Karriere von Boris Becker<br />

soll in einem TV-Spielfilm von RTL abgebildet<br />

werden. Das meldet das Branchenportal quotenmeter.<br />

de. Er habe mit 20 Jahren schon mehr<br />

erlebt als die meisten mit 100, hat Boris Becker<br />

mal zum besten gegeben. Mitte April starteten<br />

die Dreharbeiten zum TV-Spielfilm über den<br />

Weg von Boris Becker zu seinen ersten großen<br />

Titeln auf der ATP-Tour, allen voran der Triumph<br />

in Wimbledon 1985. Arbeitstitel: „Der Spieler“.<br />

WTA-Turnier<br />

Rückkehr an den Rothenbaum<br />

Das neu gestaltete Stadion am Hamburger Rothenbaum<br />

<br />

Foto: © ECE<br />

Die besten Tennisspielerinnen der Welt könnten<br />

schon in diesem Sommer an den Hamburger<br />

Rothenbaum zurückkehren. Dies bestätigte<br />

Bundestrainerin Barbara Rittner. Demnach<br />

haben Sandra und Peter-Michael Reichel, die<br />

bereits das Herrenturnier in Hamburg organisieren,<br />

die Lizenz von den bislang in Lettland<br />

ausgetragenen Baltic Open erworben. "Der<br />

Wunsch ist, dass man entweder parallel zum<br />

Herrenturnier oder die Woche davor spielt -<br />

www.tvbb.de <strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

25


NATIONAL<br />

vielleicht sogar schon <strong>2<strong>02</strong>1</strong>, wenn es geht", sagte<br />

Rittner. In diesem Jahr findet das Damen-Turnier<br />

vom 7. bis 11. Juli statt.<br />

DTB: Ehrung<br />

Dr. Wohlman Trainer 2<strong>02</strong>0<br />

Der bayerische Verbandstrainer Dr. Rainer Wohlmann<br />

<br />

Foto: © BTV<br />

Dr. Rainer Wohlmann vom Bayerischen Tennis-<br />

Verband (BTV) ist vom Deutschen Tennis Bund<br />

(DTB) zum „Trainer des Jahres 2<strong>02</strong>0“ ernannt<br />

worden. Der 63-jährige Verbandstrainer, der<br />

seit 31 Jahren Ausbilder im BTV ist, hat sich um<br />

die Qualität der bayerischen Trainerausbildung<br />

in hohem Maße verdient gemacht. Seit seinem<br />

Einstieg im April 1989 beim BTV war Dr. Rainer<br />

Wohlmann bei der Entwicklung, Organisation<br />

und Umsetzung des erfolgreichen Jugendleistungssportkonzepts<br />

federführend.<br />

Mehr Bundestrainer<br />

Drei Neue für den Leistungssport<br />

Die neuen DTB-Trainer Hannes Heyder, Martin Brenner und<br />

Matthias Breunig <br />

Foto: DTB<br />

Der Deutsche Tennis Bund (DTB) professionalisiert<br />

weiter seine Strukturen im Leistungssport.<br />

Seit Anfang des Jahres stehen mit Martin Brenner<br />

und Hannes Heyder zwei neue Bundestrainer<br />

für Athletik in Diensten des Dachverbandes.<br />

Zudem wurde mit Matthias Breunig erstmals<br />

ein Physiotherapeut in Vollzeit eingestellt.<br />

Der 34 Jahre alte Martin Brenner ist als Bundestrainer<br />

dem DTB-Bundesstützpunkt Stuttgart<br />

zugeordnet und für die athletische Ausbildung<br />

der Bundeskader im Damenbereich zuständig.<br />

Dienstort von Hannes Heyder ist der DTB-Bundesstützpunkt<br />

Hannover. Dort ist der 27-jährige<br />

Bamberger als Bundestrainer für den männlichen<br />

Nachwuchs verantwortlich.<br />

Komplettiert wird das Trio durch Matthias<br />

Breunig. Der 38 Jahre alte Regensburger wird<br />

als Vollzeit-Physiotherapeut eingesetzt. Neben<br />

Turnierreisen und der Arbeit an den Stützpunkten<br />

Ist er auch für die Grand Slams und die<br />

Olympischen Spiele vorgesehen.<br />

Kooperation<br />

Weitere Partner für Bundesstützpunkte<br />

Der Berliner Benito Jaron Sanchez Martinez beim Training am<br />

Sensoboard an der Base in Hannover<br />

<br />

Foto: © DTB / Florian Petrow<br />

Der Deutsche Tennis Bund (DTB) schloss mit<br />

den Unternehmen Flexible Sports und Sensosports<br />

für jeweils drei Jahre Kooperationen ab.<br />

Die Produkte der beiden Unternehmen werden<br />

an den vier DTB-Bundesstützpunkten in<br />

Kamen, Hannover, Stuttgart und Oberhaching<br />

zum Einsatz kommen und das bestehende Athletik-<br />

und Fitnesstraining ergänzen und optimieren.<br />

Der zweite neue „DTB-Partner Bundesstützpunkte“<br />

ist die Flexible Sports GmbH mit<br />

ihrer Produktlinie Flexvit. Die elastischen Fitness-<br />

und Athletikbänder werden von Trainern<br />

zum Aufwärmen und Aktivieren sowie zum<br />

Kraft- und Schnelligkeitstraining eingesetzt.<br />

DOSB<br />

Vereine sind „Kulturerbe“<br />

Wie der Deutsche Olympische Sportbund<br />

(DOSB) mitteilte, wurde die „Gemeinwohlorientierte<br />

Sportvereinskultur” in das Verzeichnis<br />

des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen.<br />

Damit wird die großartige gesellschaftliche<br />

Leistung der rund 90.000 Sportvereine<br />

Deutschlands, zu denen auch knapp 9.000<br />

Tennisvereine zählen, auf eine wertvolle Art<br />

und Weise gewürdigt.<br />

Athletik-Trainerlehrgang<br />

Prüfung digital<br />

Die Teilnehmer des Lehrgangs. Das Bild entstand kurz vor<br />

Ausbruch der Corona-Pandemie <br />

Foto: © DTB<br />

Ursprünglich hatten sich 23 Teilnehmer für den<br />

insgesamt vierten Athletiktrainer-Lehrgang<br />

des DTB angemeldet. Dieser sollte im Februar<br />

2<strong>02</strong>0 an der Ruhr-Universität Bochum sowie an<br />

der Deutschen Sporthochschule Köln und anschließend<br />

am DTB-Bundesstützpunkt Oberhaching<br />

durchgeführt werden und mit einer<br />

dezentralen Prüfung im April enden. Doch die<br />

Corona-Pandemie durchkreuzte diesen Plan. So<br />

musste der dritte Lehrgangsteil auf Anfang Oktober<br />

verschoben werden und die für April geplanten<br />

Abschlussprüfungen fanden knapp ein<br />

Jahr später im Januar <strong>2<strong>02</strong>1</strong> statt – erstmals digital.<br />

Die mündlichen Prüfungen wurden über<br />

ein individuelles Zoom-Meeting abgenommen.<br />

Für die praktische Prüfung mussten die Teilnehmer<br />

ein Video einschicken. 17 Teilnehmer nahmen<br />

<strong>2<strong>02</strong>1</strong> an den Prüfungen teil und erhielten<br />

ihr Zertifikat.<br />

Förderprogramm<br />

Bis 40 Prozent Zuschuss<br />

Die Halle der TennisBase Oberhaching<br />

Foto: © BTV<br />

Investitionen in Tennis- und Sportstätten sind<br />

gerade in Zeiten der Pandemie sinnvoll – der<br />

Bund erhöht das Förderprogramm BMU um<br />

weitere 10 Prozent. Somit stehen Vereinen bei<br />

Sanierung unter Einhaltung der Förderbedingungen<br />

(50 Prozent CO2-Reduktion; Projektierung<br />

durch zertifizierte Lichtplaner, Langlebigkeit<br />

der Leuchten mit mindestens 50.000<br />

Betriebsstunden etc.) bis zu 40 Prozent Zuschuss<br />

zu. Der Kooperationspartner des TVBB,<br />

AS LED Lighting, erfüllt all diese Anforderungen,<br />

ist Qualitäts-Hersteller mit Produktion<br />

Made in Germany.<br />

26<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


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TVBB INTERN<br />

Jugendkoordinator Jan Sierleja Tennis-Direktor Karsten Weigelt Fotos: © T. Hartmann--h2creativ<br />

Jugendförderung in Clubs und Vereinen des TVBB (2): SV Zehlendorfer Wespen<br />

Corona ist kein Verbot, kreativ zu sein<br />

Die Zehlendorfer Wespen sind ein Berliner<br />

Tennisverein, der zweifellos einer<br />

der Platzhirsche im Landesverband TVBB<br />

ist. Das gilt durch alle Altersklassen hindurch<br />

von Kids bis Senioren, dokumentiert<br />

sich durch den Corporate Identity-<br />

Slogan „WirWespen“, durch die seit<br />

Jahrzehnten praktizierte Inklusion von<br />

Rollstuhltennis im Verein, die gelebte<br />

Verbindung von Kinder-/Jugendsport sowie<br />

generationsübergreifendem Breiten-<br />

und Leistungssport.<br />

Vereinssport - Wurzel der Entwicklung<br />

Knapp 2500 Mitglieder (neben Tennis noch Hockey)<br />

fühlen sich im Verein im Südwesten Berlins<br />

„zuhause“ - und das soll auch trotz aller Erschwernisse<br />

und Unwägbarkeiten durch die<br />

Corona-Pandemie - so bleiben. Vor allem ist<br />

dies für Kinder und Jugendliche wichtig, für die<br />

der Vereinssport eine soziale Wurzel für ihre individuelle<br />

Entwicklung ist.<br />

Dessen ist man sich bei den Zehlendorfer Wespen<br />

von jeher bewusst und hat gerade unter<br />

den seit fast anderthalb Jahren obwaltenden<br />

gesellschaftlichen Corona-Ausnahmebedingungen<br />

ein besonderes Augenmerk auf die<br />

Ausgestaltung, Modifizierung und Anpassung<br />

der Kinder- und Jugendförderung gerichtet.<br />

Von jeher einer der Grundpfeiler des Wespen-<br />

Selbstverständnisses ist diese in engagierter,<br />

schöpferischer Detailarbeit, angetrieben vor allem<br />

von Jugend-Koordinator Jan Sierleja und<br />

Tennis-Direktor Karsten Weigelt, einem aktuellen<br />

„Relaunch“ unterzogen worden. Mit dem<br />

soll die Herausforderung der Gegenwart noch<br />

besser als zuvor bestanden werden. „Corona<br />

ist kein Verbot, kreativ zu sein“, sagt das aktive<br />

Duo unisono.<br />

Die jungen Wespen beiderlei Geschlechts werden<br />

mit dem Konzept via drei parallel laufenden<br />

Förderstrukturen unterstützt, die als Fun-Team<br />

(Breitensport), Club-Team (Mannschaftsspieler)<br />

und Tour-Team (Spieler mit DTB-Ranglistenposition)<br />

arbeiten. Eminent wichtiges Vorspiel<br />

für alles ist aber die von Nicola Große geleitete<br />

Wespen-Ballschule, in der unter sechsjährigen<br />

Kindern sportspielübergreifende Basiskompetenzen,<br />

sogenannte „Bausteine der Spielfähigkeit“<br />

(A = Taktik; B = Koordination; C = Technik)<br />

beigebracht werden. Die ihnen gestellten<br />

Spiel- und Übungsaufgaben und die damit vermittelten<br />

Kompetenzen sind den verschiedenen<br />

Entwicklungsstufen der Kinder angepasst.<br />

Hört sich gut an, aber wie wird man Teil eines<br />

Förderteams, welche Kriterien sind zu erfüllen?<br />

Persönlichkeit und Charakter zählen<br />

„Der Jugendwart entscheidet gemeinsam mit<br />

dem Trainerteam, Jugendkoordinator und Tennis-Direktor<br />

über die Zugehörigkeit zu einem<br />

der drei Kader“, erklärt Karsten Weigelt. In die<br />

Trainerbeurteilung fließen Übungs- und Wettkampfeindrücke,<br />

Ergebnisse, aktueller Ranglistenplatz<br />

und eine Entwicklungsprognose ein.<br />

Doch nicht nur rein sportliche Eckdaten wie<br />

Resultate oder athletische Fähigkeiten sind<br />

relevant, für Jugend-Koordinator Jan Sierleja<br />

zählen genauso ein ausgeprägtes Persönlichkeits-<br />

und Charakterbild sowie Identifikation<br />

mit dem Wespen-Verhaltenskodex auf und außerhalb<br />

des Platzes. „Von Beginn an hat das für<br />

uns Priorität. Dazu gehören das ‚WirWespen‘-<br />

Gemeinschaftsgefühl, gegenseitiger Respekt<br />

und generationsübergreifende Verständigung,<br />

gelebte Inklusion, Fairplay als oberster Grundsatz,<br />

forscher Sportsgeist als Wespen-Wahrzeichen.“<br />

Dass diese Punkte nicht verbissen und trocken<br />

gehandhabt werden, unterstreichen aber auch<br />

die folgenden, von Sierleja genannten Aussagen:<br />

„Niemand bei den Wespen nimmt sich<br />

selbst zu ernst“, „wir verzichten auf jede Art Vorurteil<br />

und akzeptieren die Eigenheiten unserer<br />

ausgeübten Sportarten“, „wir bereiten Kindern<br />

auf dem Sportplatz Freude und helfen ihnen,<br />

die Vorteile eines sportlichen Lebens für ihre<br />

Zukunft zu nutzen“. Dies sind „Vorgaben“, denen<br />

die geförderten Kids nicht als „Zwang“, sondern<br />

freudbetont, mit Spaß und Lust und damit<br />

auch Motivation und sportlichem Eifer folgen.<br />

Top-Talente aus eigenen Reihen<br />

Die Zehlendorfer haben in ihrer Jugendförderung<br />

bereits zahlreiche Top-Talente hervorgebracht,<br />

von denen aktuell aus den wenigen ge-<br />

28<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


TVBB INTERN<br />

Malina Exner<br />

Lykka Kuß<br />

spielten 2<strong>02</strong>0-Turnieren hier mit Felix Triquart,<br />

Zora König, Martha Wojciechowski, Malina Exner,<br />

Lykka Kuß oder Vespa Loddenkemper nur<br />

ein halbes Dutzend genannt seien. Ist man bei<br />

den Wespen ins Kinder-/Jugend-Förderprogramm<br />

eingestiegen, dann bleibt man diesem<br />

in der Regel auch treu. Laut Weigelt / Sierleja<br />

sind „in der Vergangenheit<br />

nie Wespen aus dem Förderprogramm<br />

geflogen, in der Regel bleiben<br />

sie bis zum Wechsel in den Erwachsenen-Bereich<br />

in unseren<br />

Förderstrukturen, welche auch im<br />

Erwachsenen-Bereich fest im ‚Wespennest‘<br />

verankert sind“. Die Antwort<br />

auf die Frage, ob bei einer<br />

Förderung auch die finanziellen<br />

Möglichkeiten der Eltern berücksichtigt<br />

werden, fällt erfreulich unverkrampft<br />

aus.<br />

„Individuelle finanzielle Möglichkeiten<br />

erleichtern oder erschweren<br />

zwar eine Förderung, spielen<br />

aber absolut keine Rolle in der<br />

Vereinsförderung“, erfährt man. Die entscheidende<br />

Rolle bei der Bestimmung, wer gefördert<br />

werden soll und wer nicht, hat – wie oben<br />

bereits genannt - der Jugendwart, der dabei<br />

vom Trainerteam, Jugendkoordinator und Tennisdirektor<br />

umfangreich und detailliert beraten<br />

wird. Anders als in manch anderem Verein<br />

oder einer anderen Sportart, wo es üblich ist,<br />

sich „stark zu kaufen“, suchen die Wespen jedoch<br />

nicht in fremden Gewässern” nach Spielern,<br />

die das Talentversprechen erfüllen. Was<br />

Felix Triquart<br />

nicht ausschließt, dass „wenn jemand von sich<br />

aus in unserem Verein seine Zukunft sieht, zu<br />

uns wechseln möchte und auch menschlich<br />

passt, natürlich in das Fördersystem integriert<br />

werden kann“.<br />

Weitere Einzelpunkte der Förderung sind zum<br />

Beispiel: kostenfreies Athletiktraining unabhängig<br />

vom Kader, bezuschusstes Tennistraining<br />

je nach Alter und Kaderzugehörigkeit,<br />

Ausbildung durch DOSB-lizenzierte A- und B-<br />

Trainer, individuelle Förderung im Rahmen der<br />

WESPEN AKADEMIE, Unterstützung bei Zahlung<br />

von Turnier-Nenngeldern, kostenfreie Betreuung<br />

beim Mannschaftswettkämpfen durch<br />

Wespen-Trainer, Betreuung bei regionalen Turnieren,<br />

Sparringspartner, Unterstützung durch<br />

Sponsoren / Kooperationspartner (Material,<br />

medizinische Betreuung), enge Zusammenarbeit<br />

mit dem Landestrainer und den TVBB-Verbandstrainern,<br />

individuelle Karriereplanung,<br />

Sichtung / Empfehlung in Richtung TVBB und<br />

DTB-Kader, ausgeprägter Kinderschutz, Teambildungsmaßnahmen<br />

wie gemeinsame Turnierfahrt<br />

/ Saisonvorbereitung / themen- spezifische<br />

Lehrgänge / Camps.<br />

Herausforderndes Programm<br />

„Insgesamt ist das ein engagiertes,<br />

inhaltsreiches, anspruchsvolles<br />

und herausforderndes Programm,<br />

das davon lebt, dass sich möglichst<br />

viele und mit großem Herzen<br />

und Wissen einbringen“, sagt Karsten<br />

Weigelt. Die Freude an sportlicher<br />

Bewegung, Erfolge und gute<br />

Resultate sind dabei die beste<br />

Antwort der Kinder und Jugendlichen,<br />

die an der Tennis-Förderung<br />

bei den Zehlendorfer Wespen teilhaben.<br />

Von den Dutzend Jugendmannschaften<br />

des Vereins spielten<br />

im Sommer 2<strong>02</strong>0 mehr als die Hälfte<br />

in den höchsten Spielklassen Berlins. Was die<br />

aktuelle Corona-Pandemie-Lage und die Positionierung<br />

des Tennissports in selbiger angeht, so<br />

hat DTB-Präsident Armin von Dietloff übrigens<br />

treffend Stellung zum drohenden dramatischen<br />

Bewegungseinbruch bei Kindern und Jugendlichen<br />

bezogen: „Tennis ist Teil der Lösung,<br />

nicht das Problem.“ Genauso setzt es das Förderprogramm<br />

der Zehlendorfer Wespen um.<br />

Klaus Weise<br />

Fotos: Claudio Gärtner-tennisphoto-de, Bernd Prawitz (1)<br />

Zora König<br />

Vespa Loddenkemper<br />

30<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


TVBB INTERN<br />

Bernd Süßbier, TVBB-Landestrainer<br />

„Wenn man das Spiel<br />

versteht, ist Tennis<br />

kein schwieriger Sport“<br />

Bernd Süßbier ist seit 1999 Landestrainer des<br />

Tennis-Verbandes Berlin-Brandenburg. Neben<br />

der Leitung des Verbandstrainings trägt er die<br />

Verantwortung für die Zusammenstellung des<br />

Kaders, die in Absprache mit dem TVBB-Sportwart<br />

und dem Verbandsjugendwart erfolgt. In<br />

mehr als 22 Jahren erlebte der Berliner viele<br />

Erfolge mit seinen Schützlingen, über die er<br />

noch heute schwärmt.<br />

32<br />

„Ich bin im Vereinshaus eingeschlafen,<br />

während meine Eltern noch tanzten“<br />

Bernd Süßbier wurde die Liebe zum Tennissport<br />

in die Wiege gelegt. Sowohl seine Eltern<br />

als auch seine beiden älteren Brüder spielten<br />

leidenschaftlich gerne Tennis. Im Alter von sieben<br />

Jahren lernte er die ersten Schläge von seinem<br />

Vater im damaligen Tennisverein im Ankogelweg<br />

in Berlin-Mariendorf. Durch die Nähe<br />

zum Verein in der Nachbarschaft verbrachte<br />

der heutige 60-Jährige unzählige Stunden<br />

dort. „Ich erinnere mich, wie ich an manchem<br />

Samstag mit Essen und Trinken in den Club gegangen<br />

bin, mehrere Stunden Tennis gespielt<br />

habe und abends im Vereinshaus eingeschlafen<br />

bin, während<br />

meine<br />

Eltern noch<br />

getanzt haben.“<br />

Im Jugendalter<br />

ist er dann zum Tennisclub Lichtenrade<br />

gewechselt. Mit der 1. Herren-Mannschaft<br />

schaffte er den Aufstieg in die Verbandsoberliga,<br />

das war zur damaligen Zeit die höchste Berliner<br />

Spielklasse. Mit Anfang 20 gehörte Süßbier<br />

zu den spielstärksten Berliner Herren.<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

In dieser Zeit begann er Training zu geben. „Ich<br />

war immer jemand, der sein eigenes Geld verdienen<br />

wollte. Auch dadurch bedingt, dass ich<br />

früh von zu Hause ausgezogen bin.“ Er war fleißig<br />

und innovativ. „Ich habe vier Wochen im<br />

Sommer Feriencamps angeboten und Listen im<br />

Clubhaus mit verschieden Zeiten ausgehängt,<br />

in die man sich eintragen konnte. In den verbliebenen<br />

zwei Wochen bin ich dann von dem<br />

Geld in den Urlaub gefahren.“<br />

„Nur die Sieger bekommen<br />

die hübschen Mädchen.”<br />

Seine Freundin ermutigte ihn<br />

zum Vollzeit-Trainerjob<br />

In den darauffolgenden Jahren übernahm Süßbier<br />

neben dem Clubtraining auch das Amt<br />

des Jugendwarts<br />

beim<br />

TC Lichtenrade.<br />

Parallel<br />

fing er mit<br />

dem Jurastudium an – ein Sportstudium kam<br />

für ihn nie in Frage. Aber nach knapp zwei Jahren<br />

verschoben sich seine Prioritäten, die Trainerstunden<br />

nahmen den Großteil des Tages<br />

ein. Obwohl Süßbier die Prüfung vorerst nur<br />

verschieben wollte, brach er das Jurastudium<br />

ab und wechselte zu BWL. Aber diese Richtung<br />

gab er nach dem Vordiplom auf. Seine damalige<br />

Freundin und heutige Ehefrau ermutigte<br />

ihn, sich voll und ganz auf das Trainerdasein zu<br />

konzentrieren. Er erwarb mit 27 Jahren die B-Lizenz<br />

des DTB und ist seitdem mit Leib und Seele<br />

Tennislehrer.<br />

Bernd Süßbier, der die A-Lizenz besitzt, ist seit 1999<br />

TVBB-Landestrainer<br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


TVBB INTERN<br />

Zino Matijevic (Dahlemer TC) ist einer von zwei Linkshändern in der<br />

Trainingsgruppe<br />

Diego Dedura-Palomero (TC SCC) imponiert Bernd Süßbier durch vorbildliches<br />

Verhalten auf und neben dem Platz<br />

1994 wurde Süßbier gefragt, ob er Cheftrainer<br />

des Grunewald Tennis Club werden wolle. Die<br />

folgenden Jahre bescherten dem Verein durch<br />

das beherzte Engagement viele Erfolge der<br />

von ihm trainierten Jugendlichen. So die Berliner<br />

Mannschaftsmeisterschaft mit Spielern wie<br />

Florian Jeschonek, heute Trainer beim TC Blau-<br />

Weiss, und Lars Uebel, er coachte unter anderem<br />

Philipp Kohlschreiber und Florian Mayer.<br />

Im September 2019 übernahm Uebel die Leitung<br />

der TennisBase Oberhaching. „Das waren<br />

tolle drei Jahre“, erinnert sich Süßbier an diese<br />

Zeit, in der er die A-Lizenz des DTB erwarb.<br />

22 Jahre mit Leidenschaft Landestrainer<br />

Über das Bezirkstraining kam Süßbier in den<br />

Tennis-Verband, der vom damaligen Landestrainer<br />

Klaus Eberhard geleitet wurde, der<br />

heute Sportdirektor des Deutschen Tennis<br />

Bundes ist.<br />

Die erste große Aufgabe, die Süßbier übernahm,<br />

war die Leitung des Steffi Graf Studios,<br />

das vom langjährigen Turnierdirektor der German<br />

Open und Geschäftsführer des LTTC „Rot-<br />

Weiß“, Eberhard Wensky, ins Leben gerufen<br />

wurde und das Kindern im Alter von sieben<br />

und acht Jahren die Möglichkeit gegeben hat,<br />

den Weg zum Tennis zu finden und dem großen<br />

Idol nachzueifern. Zu den Auserwählten<br />

gehörten u. a. Mariella Greschik, Vanessa Hegemann,<br />

Linda Fritschken, Julian Reichelt und Nico<br />

Combes.<br />

Als Klaus Eberhard 1999 DTB-Bundestrainer<br />

wurde, suchte man einen Nachfolger im TVBB.<br />

Die Entscheidung fiel zugunsten von Bernd<br />

Süßbier. Seit 22 Jahren hat er das Amt des Landestrainers<br />

nun inne. In dieser Zeit erlebte er<br />

viele Erfolge seiner Schützlinge. „Es gab so viele<br />

schöne Momente, aber ich erinnere mich<br />

immer gerne an den Anfang zurück, als Jens<br />

Woloszczak Deutscher Meister wurde oder Sebastian<br />

Rieschick als 14-Jähriger das hochklassige<br />

TE-Turnier in Brühl gewann. Zusammen<br />

mit Pilt Arnold und Maximilian Roth wurden<br />

wir als Tennis-Verband Berlin-Brandenburg<br />

dann auch noch Dritter in der Nationenwertung.<br />

Da ging es leistungsmäßig so richtig los.“<br />

Auch Rieschick, der inzwischen selbst als Trainer<br />

beim LTTC „Rot-Weiß“ tätig ist, erinnert sich<br />

an diese Turnierreise. „Bernd gab mir vor dem<br />

Turnier einen kleinen Zettel, den ich mir immer<br />

wieder durchlesen sollte. Einen Punkt auf<br />

diesem Zettel habe ich bis heute nicht vergessen:<br />

‚Nur die Sieger bekommen die hübschen<br />

Mädchen’. Den Zettel habe ich immer noch in<br />

meinem Portemonnaie.“ Auch darüber hinaus<br />

findet der 35-Jährige nur lobende Worte<br />

für seinen damaligen Trainer: “Bernd hat mich<br />

immer unterstützt und dafür gesorgt, dass<br />

auch der Spaß auf dem Platz nicht fehlte. Felix<br />

Brands und ich bekamen damals in<br />

einer Trainingseinheit die Aufgabe,<br />

den Ball 1.000 Mal hin- und her zu<br />

spielen, zwei Fehler durften wir uns<br />

dabei erlauben. Als Belohnung versprach<br />

uns Bernd eine Riesen-Pizza.<br />

Wir schafften die Aufgabe und Bernd<br />

lud uns zum Essen ein.<br />

Aktuell machen ihm vier 11-Jährige<br />

ganz besonders großen Spaß.<br />

„Normalerweise übernehme ich die<br />

12-Jährigen, die vorher zum Jüngstenkader<br />

gehören. Von diesen vier<br />

war ich sofort begeistert. Alleine<br />

schon durch ihre technische Vielfalt.“<br />

Zu der Gruppe gehören Zino Matijevic<br />

(Dahlemer TC), Neo Koffi (BSV),<br />

Michail Khotsin (Potsdamer Tennis<br />

Club Rot-Weiß Potsdam) und Raphael<br />

Plambeck (TC SCC). Von den vier<br />

zielstrebigen Jungs spielen drei eine<br />

einhändige Rückhand, zudem gibt<br />

es mit Matijevic und Plambeck zwei<br />

Linkshänder unter ihnen. „Eine spannende<br />

Sache in diesem jungen Alter.“<br />

Der SCCer Plambeck: „Ich mag das<br />

Training bei Bernd, es ist immer abwechslungsreich.<br />

Wir machen jedes<br />

Mal etwas anderes. Einen Tag trainieren<br />

wir Angriffsbälle, beim nächsten<br />

Mal machen wir Technikübungen.<br />

Ich mag auch, dass Bernd so eine ruhige<br />

Art hat. Er schimpft nicht bei Fehlern oder<br />

wenn man einen schlechten Tag hat, sondern<br />

erklärt, was man besser machen soll und dann<br />

bekommt man eine neue Chance.“<br />

„Man braucht die gewisse Attitude“<br />

Süßbier selbst ist die Grundausbildung der<br />

Spieler enorm wichtig. „Wenn die Basis stimmt,<br />

kannst du später alles daraus machen. Wenn<br />

ich mich mit Kollegen wie Bundestrainer Jan<br />

Velthuis oder Thomas Högstedt unterhalte, sind<br />

sie der gleichen Auffassung, dass die Schlagbewegung<br />

einfach und kompakt sein sollte. Ich<br />

finde, dass Rudolf Molleker und Osman Torski<br />

Lena Rüffer gewinnt 2013 in der U15 die Cilly-Aussem-Spiele<br />

<br />

Foto: © Patrick Becher<br />

www.tvbb.de <strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

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TVBB INTERN<br />

treten wichtig, die Amerikaner sprechen immer<br />

von der ‚Attitude’. Das trifft es für mich am<br />

Besten. Natürlich muss auch die Technik stimmen.<br />

Aber man braucht ein gewisses Selbstbewusstsein.<br />

Stefanos Tsitsipas ist jemand, der<br />

das verkörpert.“ Aber auch auf Berliner Ebene<br />

gab und gibt es Spieler, die Süßbier vom Auftreten<br />

und Verhalten besonders gefallen: „Diego<br />

Dedura-Palomero finde ich toll, wie er sich<br />

auf dem Platz und dem Gegner gegenüber verhält.<br />

Aber auch Sebastian Rieschick war schon<br />

immer toll anzuschauen. Er hat so viel mitgebracht,<br />

hatte eine Spielsicherheit, konnte Winner<br />

schlagen und war darüber hinaus ein guter<br />

Sportsmann.“ Auch Rieschicks Umgang mit<br />

anderen imponierte Süßbier. „Wenn es darum<br />

ging, ein Team zusammen zu stellen, hat Basti<br />

auch Kleinere und Schwächere gewählt. Es<br />

ging ihm nicht darum, sich nur die Besten rauszusuchen<br />

und dann locker zu gewinnen. Das<br />

erlebt man selten.“<br />

Juliane Triebe, die indessen Psychologie studiert, ist noch heute amtierende TVBB-Hallenmeisterin<br />

gute technische Vorbilder sind.“ Auch was die<br />

Taktik angeht, hat Süßbier eine klare Vorstellung.<br />

„Als erstes muss der Ball sicher ins Feld<br />

gespielt werden können. Wenn man das Spiel<br />

versteht, ist Tennis kein schwieriger Sport. Viele<br />

haben ganz tolle Schläge, kommen aber nicht<br />

weit, weil sie das Spiel nicht begreifen.“ Neben<br />

den technischen und taktischen Fertigkeiten,<br />

kann man den Landestrainer darüber hinaus<br />

von sich überzeugen. Womit? „Mir ist das Auf-<br />

Ein besonderer Titel<br />

Auch die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften<br />

der U15 (Cilly-Aussem-/Henner-Henkel-<br />

Spiele) bescherten Süßbier unvergessliche<br />

Momente. In seiner Zeit als Landestrainer<br />

ging der begehrteste Titel im Deutschen Mannschaftswettbewerb<br />

insgesamt vier Mal an den<br />

TVBB. Ganz besonders viel bedeutete ihm der<br />

Titel der Mädchen von 2013 mit Lena Rüffer, Juliane<br />

Triebe und Annika Stabel. „Die drei Mädchen<br />

waren seit der U12 bei uns im Verband.<br />

Wir kannten sie einfach sehr gut und hatten bis<br />

zu diesem Zeitpunkt sehr viel mit ihnen trainiert.“<br />

Aber auch wenn Süßbier über die Deutschen<br />

Meistertitel von Sebastian Rieschick,<br />

Tim Schulz van Endert und Lena Rüffer spricht,<br />

leuchten seine Augen. „Es ist einfach ein tolles<br />

Gefühl, wenn du mit Spielern von klein auf im<br />

Verband zusammenarbeitest und sie solche Erfolge<br />

feiern können.“<br />

Linda Fritschken<br />

Fotos: Claudio Gärtner-tennisphoto.de<br />

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<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


TVBB INTERN<br />

Eine Tennishalle zu Corona-<br />

Zeiten. Keiner darf den Schläger<br />

schwingen weil Dirk B. es so will<br />

Kein Training, keine Wettkämpfe<br />

Der Mann, der die Brandenburger Tennishallen schloss<br />

Während die Tennishallen in Berlin aufgrund der SARS-COV-2 Infektionsschutzverordnung<br />

mit dem Teil-Lockdown Anfang November des vergangenen Jahres geschlossen<br />

werden mussten, durfte in Brandenburg weiter Einzel in der Halle gespielt<br />

werden. Doch mit Beginn des Jahres <strong>2<strong>02</strong>1</strong> gingen auch in den Brandenburger<br />

Tennishallen die Lichter aus. Wer dahinter steckte und das verursachte, erfuhr<br />

<strong>matchball</strong> im Gespräch mit Peter Dietrich, dem Betreiber der Havellandhalle in<br />

Seeburg.<br />

„Ohne das Eilverfahren vor dem Verwaltungsgericht<br />

in Potsdam, hätten wir bereits am 22.<br />

Dezember 2<strong>02</strong>0 nur noch zwei Personen in die<br />

gesamte Havellandhalle lassen dürfen“, so Dietrich.<br />

In diesem Verfahren wurde den Verantwortlichen<br />

die gesamte Verwaltungsakte zur<br />

Verfügung gestellt, in der Dirk B.* (Name geändert,<br />

richtiger Name der Redaktion bekannt),<br />

ein in Berlin ansässiger Rechtsanwalt, wahrheitswidrig<br />

vortrug, dass auf den Tennishallenplätzen<br />

vier Personen gleichzeitig trainieren<br />

und Umkleiden genutzt würden.<br />

Anwalt B. mit zwei Gesichtern<br />

Dirk B. forderte die Behörden schriftlich auf,<br />

dass den Tennisanlagen der weitere Geschäftsbetrieb<br />

in dieser Form untersagt wird, nur noch<br />

zwei Personen eine gesamte Sportstätte betreten<br />

dürfen. Die Havellandhalle hat sechs nebeneinander<br />

liegende Courts. Auf die Idee, zumindest<br />

drei Plätze mit großem Abstand zu<br />

nutzen, ist der Advokat nicht gekommen. Stattdessen<br />

teilte er mit zu überprüfen, ob die Behörden<br />

auch für eine Umsetzung seiner Forderungen<br />

sorgen würden.<br />

Das Bizarre ist, dass Dirk B. selbst Tennis spielt<br />

und Kunde der Havellandhalle ist. Im vergangenen<br />

September ärgerte er sich noch über die<br />

vorsorgliche Schließung der Duschen, Umkleiden<br />

und der Sauna. „Wir hatten diese Bereiche<br />

aus Sorge, dass sich ein Sportler mit dem Corona-Virus<br />

infizieren könnte, geschlossen, obwohl<br />

die weitere Öffnung möglich gewesen<br />

wäre“, so Dietrich.<br />

Sowohl das Brandenburger Gesundheitsministerium,<br />

als auch das Gericht bestätigten in<br />

diesem Verfahren, dass auf jedem einzelnen<br />

Tennisplatz weiter gespielt werden dürfe. Die<br />

Denunzierungen des Dirk B. führten jedoch am<br />

Ende zum von ihm gewünschten Erfolg: Das<br />

Land Brandenburg untersagte mit der neuen<br />

Eindämmungsverordnung vom 8. Januar <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Ein Foto von den TVBB-Hallenmeisterschaften 2<strong>02</strong>0<br />

in der Seeburger Havellandhalle. Im vergangenen<br />

Winter entfielen sie wie viele andere Wettkämpfe<br />

auch<br />

generell den Indoorsport. Die Havellandhalle<br />

ist seitdem verwaist.<br />

„Es ist bedauerlich, dass es einzelnen Personen<br />

gelingen kann, dass Sportarten wie Tennis verboten<br />

werden, obwohl eine Infektion auf einem<br />

Tennisplatz nahezu ausgeschlossen ist.<br />

So wurde vielen Menschen ihr sportlicher Ausgleich<br />

genommen“, sagte Dietrich.<br />

Linda Fritschken<br />

Fotos: © Mathias Schulz, Stockfoto,<br />

Claudio Gärtner-tennisphoto.de<br />

www.tvbb.de <strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

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TVBB INTERN<br />

In vielen Clubs wurden <strong>2<strong>02</strong>1</strong> die Traglufthallen<br />

zeitiger als sonst abgebaut<br />

Vorzeitige Demontage der Traglufthalle beim<br />

TC SCC für eine frühe Freiluftsaison<br />

Trainer sind fleißig beim Schneeschippen auf dem<br />

Hockeyfeld der Wespen<br />

Foto. privat<br />

Corona macht erfinderisch<br />

Leere Hallen: “Dann spielen wir eben zeitiger draußen!”<br />

Die “Wespen” Luca und Leo trainieren Volleys<br />

Rahmentreffer, eine Folge langer Trainingspausen<br />

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<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

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TVBB INTERN<br />

Endlich wieder Tennis spielen<br />

Erste Aufschläge beim TC SCC unter freiem Himmel<br />

Die Vorhand klappt ja noch…<br />

Durch die Schließung der Tennishallen sind bei vielen Clubs und Vereinen nicht nur<br />

große Löcher im Haushalt entstanden. Viele Tennisspieler klagten auch, dass sie die<br />

regelmäßige Bewegung durch ihren geliebten Sport sehr vermisst haben. Was<br />

konnten die Vereine dagegen tun?<br />

Tim Fritzges, Chef-Coach des TC Orange-Weiß<br />

Friedrichshagen schrieb: “Hoffentlich können<br />

wir zumindest im April noch mit Training starten.<br />

Die Kids müssen sich endlich wieder bewegen.<br />

Wünschenswert wäre, wenn bald Fahrt ins<br />

Impfen käme. Das ist so wichtig!”<br />

Beim SV Zehlendorfer Wespen zogen die Mädchen<br />

und Jungen auf schnell errichtete Kleinfelder<br />

mit mobilen Tennisnetzen auf dem großen<br />

Hockey-Kunstrasenplatz. Trainer hatten<br />

vorher bei Bedarf den Schnee weggeschippt,<br />

sodass die gelben Filzbälle fliegen konnten.<br />

Volleys, Stops, Longline-Schläge - alles wurde<br />

geübt. Training fürs Ballgefühl, das nicht abhanden<br />

kommen sollte. Die fehlenden Linien<br />

vermisste keiner in dieser Ausnahmesituation.<br />

Beim LTTC “Rot-Weiß” Berlin hieß es sogar<br />

schon Ende Februar “Auf die Plätze, fertig, spielen!”<br />

Da es seitens der Politik keine Anzeichen<br />

für die Öffnung der Hallen gab, entschied der<br />

Vorstand kurzfristig, drei Außenplätze provisorisch<br />

herzurichten. Zwar mussten sie wegen<br />

Regens und Nachtfrösten zeitweilig wieder gesperrt<br />

werden, aber der Freiluftstart war so zeitig<br />

erfolgt wie kaum in einem anderen Jahr.<br />

Auch der leeren Traglufthalle beim TC SCC wurde<br />

weitaus früher als geplant die Luft genommen.<br />

Ab Ende März konnten SCC-er jeden Alters<br />

dann dank fleißiger Platzwarte wieder<br />

unter freiem Himmel zum Racket greifen.<br />

Und beim Grunewald TC hieß es auch ab 24.<br />

März: Fünf Plätze können ab sofort gebucht<br />

werden. Das ließen sich viele Clubmitglieder<br />

nicht zweimal sagen. Alle waren froh, endlich<br />

wieder dem gelben Ball nachjagen zu dürfen.<br />

Bernd Prawitz, Fotos: © Michael Hundt<br />

Ordentliche Platzpflege vom ersten Spieltag an - beim SCC für viele selbstverständlich<br />

www.tvbb.de <strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

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TVBB INTERN<br />

Personen<br />

Barbara und Tim Fritzges<br />

Foto: © Bernd Prawitz<br />

Tim Fritzges, Chefcoach des TC Orange-Weiß<br />

Friedrichshagen, und TVBB-Schiedsrichterin Barbara<br />

Krec aus dem gleichen Club, haben Ende<br />

März geheiratet und freuen sich auf Nachwuchs.<br />

Jan Kirchhoff, der Name des Frohnauers steht<br />

auf dem Meldebogen des TC 1899 Blau-Weiss<br />

Berlin für die 2. Bundesliga Nord.<br />

Jan Kirchhoff<br />

Foto:© Andreas Springer<br />

Gabriela Faika, Vorsitzende des Neuenhagener<br />

Tennis Club ‘93, und viele Mitglieder freuen<br />

sich, dass der Gemeinderat von Neuenhagen<br />

mit deutlicher Mehrheit dem Antrag auf<br />

einen Zuschuss in Höhe von 150.000 Euro zur<br />

Absicherung des Eigenanteiles für den Bau der<br />

neuen Tennishalle zugestimmt hat. Ein wichtiger<br />

Schritt, um das anspruchsvolle Projekt realisieren<br />

zu können.<br />

Polina Ordanskaya Foto:© Claudio Gärtner-tennisphoto.de<br />

Polina Ordanskaya (Grunewald Tennis Club), hat<br />

seit April das Training der Ostliga-Damenmannschaft<br />

übernommen.<br />

Claudia Dutschmann ist als erfahrene Athletiktrainerin<br />

beim SV Zehlendorfer Wespen Nachfolgerin<br />

von Oli Riemer, der nach Abschluss<br />

des Lehramts-Studiums in den Schuldienst gewechselt<br />

ist.<br />

Der Tennis-Verband Berlin-Brandenburg trauert um seinen Ehrenpräsidenten<br />

Siegfried Gießler (5. Juli 1935 – 16. März <strong>2<strong>02</strong>1</strong>)<br />

„Es geht um den Sport!“ Die Eingangsworte<br />

des Pfarrers zur Würdigung unseres Ehrenpräsidenten<br />

drückten auf der Trauerfeier prägnant<br />

das aus, was wir vom Präsidium des<br />

Tennisverbandes stets empfunden haben, es<br />

ging Siegfried Gießler um den Sport. Gerade<br />

seine juristische berufliche Erfahrung richtete<br />

in Verhandlungen immer wieder den Blick auf<br />

den eigentlichen Sinn des Sports, eine Auszeit<br />

vom Ernst des Lebens zu nehmen und ihn<br />

als unwichtigste Hauptsache der Welt zu verstehen.<br />

Selbst verfasste Regularien verschaffen<br />

dem Sport einen Bewegungsraum, der<br />

im ursprünglichen Sinn den Wett-Kampf regelt<br />

und seines prinzipiell offenen Ausgangs<br />

wegen auch für Wetten als Spiel interessant<br />

macht. Mit diesem Spiel spielte Siegfried<br />

Gießler gerne.<br />

Die ersten Hinweise in unseren Verbandsmagazinen<br />

von ihm gehen auf das Jahr 1954<br />

zurück. In der Verbandsmeisterschaft der<br />

1. Klasse unterlag er in der 4. Runde seinem<br />

Mannschaftskameraden Günter Thomas vom<br />

TC Tempelhof 6:3 6:1. In den weiteren Jahren<br />

fiel in seinem Ergebnistableau auf, dass<br />

viele Matches erst im dritten Satz als Sieger<br />

oder Verlierer von ihm beendet wurden. Einige<br />

Gegner werden den Matchverlauf als<br />

zäh empfunden haben, andere werden seine<br />

Hartnäckigkeit bewundert haben, durchzuhalten.<br />

Der Tennissport bietet bekanntlich die Gelegenheit,<br />

sich eigenverantwortlich den Konsequenzen<br />

von Sieg und Niederlage zu stellen.<br />

Mit seiner ihm eigenen Sachlichkeit und<br />

Objektivität war Siegfried Gießler prädestiniert<br />

Verantwortung zu übernehmen<br />

und hat sich davor auch nie<br />

gescheut. 27 Jahre lang bekleidete<br />

er ab dem Jahr 1958 das Amt<br />

des Sportwarts im Tempelhofer<br />

TC. Walter Rosenthal, damaliger<br />

Präsident des Berliner Tennisverbandes<br />

und späterer Präsident<br />

des DTB, erkannte dann in Siegfried<br />

Gießler einen geeigneten<br />

Mitstreiter, das Berliner Verbandsgeschehen<br />

zu unterstützen.<br />

Seit dem Jahr 1970 formte Siegfried<br />

Gießler dann ehrenamtlich<br />

maßgeblich die Geschicke des organisierten<br />

Tennissports in unserer<br />

Region. Nach seinen Funktionen<br />

Schriftführer und Sportwart,<br />

wurde er im Jahr 1987 zum ersten<br />

Vorsitzenden des Berliner Tennis-<br />

Verbandes gewählt. Im DTB übernahm<br />

er als Berliner Sportwart<br />

das Referat für Herrentennis im<br />

erweiterten DTB-Vorstand, dem<br />

er auch als Sprecher der damals<br />

13 DTB-Landesverbände angehörte. Im „kleinen<br />

Davis-Cup“ der Nachwuchsspieler führte<br />

er als Kapitän das Galea-Cup-Team 1981 zu<br />

einem sensationellen 5:0 Erfolg über Australien,<br />

wie er immer wieder stolz berichtete.<br />

Mit der Wiedervereinigung gelang es ihm<br />

1991, die Berliner und Brandenburger Vereine<br />

zu dem Tennis-Verband Berlin-Brandenburg<br />

zusammenzuführen, dem er als Präsident 20<br />

Jahre lang vorstand. Sein sachliches und ausgleichendes<br />

Wirken reichte weit über unsere<br />

TVBB-Ehrenpräsident Siegfried Gießler<br />

Foto: © TVBB<br />

Region hinaus, anerkannt 1999 mit dem Bundesverdienstkreuz<br />

1. Klasse und im Jahr 2011<br />

mit der Ehrenmitgliedschaft im Deutschen<br />

Tennisbund. Als Ehrenpräsident des TVBB war<br />

er zehn Jahre lang für alle Mitglieder des Präsidiums<br />

und der Vereine im TVBB eine wertvolle<br />

Stütze.<br />

Er wird uns fehlen. In dankbarer Erinnerung<br />

Dr. Klaus-Peter Walter<br />

Präsident Tennis-Verband Berlin-Brandenburg<br />

38<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


TVBB INTERN<br />

Alessio Vasquez-Gehrke gehört zum Kader<br />

des LTTC ”Rot-Weiß” Berlin für die 2. Bundesliga<br />

Nord.<br />

Finnberg hängen ein weiteres Jahr dran und<br />

werden für eine bärenstarke Truppe sorgen.<br />

Naemi Levana Lukacsi, bisher beim Eberswalder<br />

TC zu Hause, ist zum Neuenhagener TC ‘93 gewechselt.<br />

Athletiktrainerin Claudia Dutschmann<br />

<br />

Foto: © SV Zehlendorfer Wespen<br />

Tudor Braicu<br />

Foto: Claudio Gärtner-tennisphoto.de<br />

Alessio Vasquez-Gehrke Foto: Claudio Gärtner-tennisphoto.de<br />

Tudor Braicu, lange beim TC SCC, hat sich dem<br />

SV Zehlendorfer Wespen angeschlossen.<br />

Jarkko Nieminen, ehemals ATP 13, verstärkt in<br />

diesem Jahr als Spitzenspieler die Herren 40<br />

des TC SCC, die ihren Deutschen Meistertitel<br />

von 2019 verteidigen wollen. Der sympathische<br />

Finne wird sicher ebenso neben dem Platz<br />

für eine Bereicherung sein. Auch Björn Phau,<br />

Nicolas Kiefer, Roberto Menendez und Axel<br />

Naemi Levana Lukacsi Foto: © Claudio Gärtner-tennisphoto.de<br />

Korrektur<br />

Im Clubporträt “Klein, aber fein” über den Dahlemer<br />

TC in <strong>matchball</strong> 1/<strong>2<strong>02</strong>1</strong> hat sich ein<br />

Fehler eingeschlichen. Die Autorin des Beitrags<br />

heißt nicht Jessie sondern Chrissie Jonas.<br />

<strong>matchball</strong> entschuldigt sich.<br />

Peter Spinola gestorben<br />

Wir erinnern an unser Ehrenmitglied Peter<br />

Spinola, der die Abteilung Tennis des SV Berlin-Friedrichstadt<br />

35 Jahre lang mit Kompetenz,<br />

Umsicht, Leidenschaft für den Tennissport<br />

und vor allem mit viel Herz leitete. Peter<br />

trat 1966 der BSG Empor Friedrichstadt bei,<br />

die 1970 zur BSG Außenhandel und Anfang<br />

der 90er Jahre wieder zum SV Berlin-Friedrichstadt<br />

wurde. Zweimal fiel die Tennisanlage<br />

städtischen Bauprojekten zum Opfer und<br />

musste kilometerweit verlegt werden. Immer<br />

sicherte Peter neue Standorte und den Spielbetrieb<br />

für die Übergangszeit bis zum Umzug<br />

bei anderen Vereinen ab, bis wir 1993 auf dem<br />

Gelände des Berliner TSC an der Paul-Heyse-<br />

Straße unsere heutigen Kunstrasenplätze beziehen<br />

konnten. Er setzte sich nicht nur für<br />

den aktiven Tennisspielbetrieb ein, sondern<br />

organisierte ein interessantes und vor allem<br />

vielseitiges Vereinsleben.<br />

Es war Peters großer Wunsch, den<br />

Vorstand gut vorbereitet aber<br />

auch nicht zu spät an die jüngere<br />

Generation zu übergeben. Auch<br />

diese für viele Alteingesessene<br />

schwere Aufgabe meisterte er,<br />

in dem er die Jugend respektierte,<br />

früh einband und langsam an<br />

verantwortungsvolle Aufgaben<br />

heranführte. Bis zuletzt war er<br />

als Kassenprüfer und Organisator<br />

von Wochenendfahrten aktiv.<br />

Seine Liebe zu unserer Abteilung<br />

und unserem Sport war<br />

beispielhaft für uns alle. Peter<br />

starb Ende Januar kurz vor<br />

seinem 80. Geburtstag. Tief<br />

bewegt und dankbar nehmen<br />

wir Abschied. Er wird uns immer in<br />

Erinnerung und in unseren Herzen bleiben.<br />

† † †<br />

Ehrenmitglied Peter Spinola war 35 Jahre in der Abteilung Tennis<br />

des SV Friedrichstadt<br />

Foto: privat<br />

Vorstand und Mitglieder<br />

des SV Berlin-Friedrichstadt e. V., Abteilung Tennis<br />

Trauer um Ute Lehmann<br />

Der Lausitzer Tennisclub Cottbus und die Vereine von Süd-<br />

Brandenburg trauern um die erfolgreiche Tennisspielerin und<br />

verdienstvolle Funktionärin Ute Lehmann.<br />

Nach kurzer schwerer Krankheit schloss sie am 15. April <strong>2<strong>02</strong>1</strong> im<br />

Alter von 78 Jahren für immer ihre Augen.<br />

Das langjährige ehrenamtliche Engagement bei den<br />

Wettbewerben „Jugend trainiert für Olympia“, ihre Tätigkeit als<br />

Fachbeauftragte im außerschulischen Sport der Stadt Cottbus<br />

sowie der zehnjährige ehrenamtliche Einsatz als Jugendwartin<br />

in Süd-Brandenburg wurde mit der Goldenen Ehrennadel der<br />

„Deutschen Olympischen Gesellschaft“ belohnt.<br />

Die Brandenburger und Berliner Tennisfreunde werden Ute<br />

Lehmann in dankbarer Erinnerung behalten.<br />

Werner Ludwig<br />

Ute Lehmann<br />

Foto: © Werner Ludwig<br />

www.tvbb.de <strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

39


TVBB INTERN<br />

Zu Turnieren oder Medenspielen war vor Corona die Terrasse<br />

immer gut besucht (großes Foto). Jugendliche des Clubs wollen<br />

ihre unmittlbare Umgebung wieder verschönern: Blühende Blumen<br />

statt wucherndes Unkraut, plätschernder Springbrunnen statt<br />

einfallender Einfassungen, Beach-Volleyballplätze für jedermann.<br />

Eigeninitiative für das Gemeinwohl (Modell). Foto: © Bernd Prawitz<br />

40<br />

Ein Club, der über den Zaun der Tennisplätze schaut<br />

Miteinander statt gegeneinander<br />

- für den Kurpark Friedrichshagen<br />

Der TC Orange-Weiß Friedrichshagen hat eine lange Geschichte und ist seit mehr als<br />

100 Jahren Herz und Zentrum des Kurparks. Leider hat sein Ansehen und die Entwicklung<br />

in den vergangenen Jahren extrem an Bedeutung verloren. Er hat einige<br />

Schandflecke. Deshalb hat sich der Tennisclub nach sinnvollen Lösungen umgeschaut,<br />

um das zu verändern.<br />

Unter dem Motto „Friedrichshagener für Friedrichshagen“<br />

haben sich der Tennisclub, das<br />

beliebte Kino Union auf der Bölschestraße, die<br />

Eigentümer der Event-Location Neues Rathaus<br />

Friedrichshagen, viele Künstler und Bürger zusammengetan<br />

und wollen den Kurpark wieder<br />

ansehnlicher machen, ihn kulturell und sportlich<br />

entwickeln.<br />

Dazu bauten einige Juniorinnen der Mannschaft<br />

U18 mit Barbara Fritzges, der Frau des<br />

Cheftrainers, ein Modell und wollten es dem<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Bezirksbürgermeister und seinen Stadträten<br />

vorstellen und in den Dialog treten, um etwas<br />

für Friedrichshagen und seine Bürger zu schaffen.<br />

So sind auf einer derzeit als Lagerfläche<br />

genutzten Freifläche des Stadtbezirks Treptow-<br />

Köpenick unter anderem eine Kita, ein kleines<br />

Schwimmbad sowie eine Tennishalle in dem<br />

Modell geplant. Auch frei nutzbare Beach-Volleyballplätze<br />

sind Teil des Gesamtprojektes. Das<br />

alles sollte ökologisch nachhaltig geschehen,<br />

ohne das Problem der Anreise per Pkw, da sich<br />

So soll die Umgebung der Tennisplätze mal aussehen<br />

<br />

Entstehendes Modell: TC OW<br />

der Kurpark direkt an der S-Bahn befindet. Alle<br />

Kooperationspartner hatten sich im Vorfeld<br />

verständigt, dass es ein Projekt werden müsse,<br />

welches keinen CO2-Fußabdruck hinterlassen<br />

wird.<br />

Auch sollte der große Springbrunnen wieder in<br />

altem Glanz sprudeln und auch das historische<br />

Parkcafé wollte Matthias Stütz vom Kino Union<br />

wieder errichten.<br />

Der Vorstandsvorsitzende des Vereins, Olaf<br />

Zachrau, wies in seiner Einladung an den Bezirksbürgermeister<br />

Oliver Igel auf die Wichtigkeit<br />

des Standortes hin und schrieb: „Rund um<br />

Friedrichshagen werden immer mehr Wohnungen<br />

gebaut und die dort Wohnenden werden<br />

Möglichkeiten suchen, ihre Freizeit zu gestal-<br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


TVBB INTERN<br />

Schandfleck des Kurparks: Ablagefläche des Grünflächenamts<br />

Der Springbrunnen sprudelt seit Jahren nicht mehr, verfällt zusehends<br />

<br />

Fotos: TC OW<br />

ten. Die Lage des Parks direkt am S-Bahnhof sei<br />

ideal, um diesen ohne Auto aus der Umgebung<br />

nutzen zu können.“<br />

Auch keinerlei Fördermittel waren von den Initiatoren<br />

eingefordert, also alles klang nach<br />

einem Husarenritt der Friedrichshagener für<br />

Friedrichshagen und seinen Bürgern in den<br />

nächsten Jahren.<br />

Die zugesicherte Unterstützung des Tennisverbandes<br />

Berlin-Brandenburg im Zuge des Projektes<br />

spornte die Macher noch mehr an, da<br />

auch der Tennisclub dadurch an Wichtigkeit gewinnen<br />

sollte und die vielen interessierten Kinder<br />

endlich wieder ohne Wartezeiten und Aufnahmestopp<br />

an den Tennissport herangeführt<br />

werden sollten.<br />

Leider hielt sich die Begeisterung bei den zuständigen<br />

Stellen und dem Bezirksbürgermeister<br />

in Grenzen, denn es wurde nur mitgeteilt,<br />

dass das alles nicht möglich sei und auf die Einladung<br />

wurde gar nicht reagiert, auch nicht<br />

nach erneutem Versuch. Es hieß, dass diese Fläche<br />

in sieben bis zehn Jahren renaturiert werden<br />

solle. Nachgefragt hierzu gab es aber keine<br />

wirklichen Planungen. Einzig ein Ausbau<br />

des Denkmalstatus sei geplant, was immer das<br />

auch bedeuten möge.<br />

Leicht ernüchtert suchte Cheftrainer Tim Fritzges<br />

die Stimme der Friedrichshagener und<br />

fragte nach Meinungen der Bürger über die<br />

sozialen Netzwerke. „Ich wollte die breite Meinung<br />

der Menschen aus verschiedenen Schichten<br />

und Interessensgebieten hören. Nachdem<br />

schätzungsweise 99 % aller Rückmeldungen<br />

unser Projekt absolut befürworteten, wusste<br />

ich, dass wir weiterkämpfen müssen, da unser<br />

Kiez es wert ist. Glücklicherweise las auch der<br />

Berliner Abgeordnete Maik Penn einen meiner<br />

Posts und kontaktierte mich sofort und drei Tage<br />

später hatten wir eine Vor-Ort Begehung<br />

und er war sofort begeistert und bot seine Unterstützung<br />

an.“<br />

Es war allen Beteiligten sofort klar, dass so ein<br />

Projekt nur parteiübergreifend realisierbar ist<br />

und schnell wurden die ersten Fragen an den<br />

Berliner Senat formuliert. Endlich hatten die Visionäre<br />

einen Politiker gefunden, der proaktiv<br />

handelte im Interesse der Sache. Die Zuversicht<br />

im Team wuchs wieder langsam.<br />

Leider waren die Antworten des Senats bzw.<br />

Stadtbezirkes darauf mehr als ernüchternd sowie<br />

inhaltlich teilweise nicht korrekt. So sollte<br />

es nicht möglich sein, eine Fläche des Grünflächenamtes<br />

zur Sportstätte umzuwidmen oder<br />

ein Parkcafé wäre nicht genehmigungsfähig.<br />

Da fragt man sich schon ein wenig, wie wurde<br />

Berlin zur Hauptstadt unseres Landes? Vereine,<br />

Unternehmer, Künstler und Bürger wollen<br />

etwas schaffen, ohne nach Geldern zu schreien<br />

und es heißt immer nur, es geht nicht.<br />

Inzwischen ist auch schon die Presse auf das<br />

Thema aufmerksam geworden und der Ansprechpartner<br />

aus dem Berliner Abgeordnetenhauses<br />

Maik Penn hat weiterhin seine Mithilfe<br />

angekündigt „Bürgerschaftliches Engagement<br />

dieser Art ist immer unterstützenswert. Von der<br />

Verwaltung möchte ich nicht hören, was alles<br />

dagegen spricht, sondern wie und was im Sinne<br />

einer positiven Entwicklung des Kurparks<br />

umgesetzt werden kann. Ich werde jede Möglichkeit<br />

nutzen, dass die Zuständigen im Bezirk<br />

Engagiert für Friedrichshagen und seinen Kurpark:<br />

Chefcoach Tim Fritzges Foto: © Bernd Prawitz<br />

und beim Senat über den Wahltag unterstützend<br />

an den Ball kommen und dann bleiben!<br />

Friedrichshagen wächst, die Infrastruktur und<br />

Freizeitmöglichkeiten müssen Schritt halten",<br />

schrieb er in seinem jüngsten Statement.<br />

Langsam sind weitere Stimmen aus den verschiedensten<br />

Parteien zu hören, die das Projekt<br />

unterstützen wollen. Trotzdem ist es allen Beteiligten<br />

klar, dass so ein Projekt die ganze Politik<br />

hinter sich benötigt. Somit besteht weiterhin<br />

der Wunsch nach einem Miteinander und<br />

nach dem Dialog sowie Austausch, denn es<br />

geht um Friedrichshagen und vor allem um die<br />

Jugend, die Senioren, die Kultur und um den<br />

Sport, der durch die zahlreichen Verbote in der<br />

Corona-Pandemie zuletzt in Deutschland sehr<br />

gelitten hat.<br />

„Egal ob das Projekt am Ende realisierbar ist<br />

an Ort und Stelle, ich erwarte als Bürger Friedrichs​hagens,<br />

der etwas schaffen will für die Allgemeinheit,<br />

zumindest ehrliche Gespräche mit<br />

Menschen aus der Politik und Verwaltung, die<br />

etwas für ihren Kiez machen wollen und denen<br />

es auch nahe geht, wenn sie Kindern den Sport<br />

versagen müssen, Familien auf marode Spielplätze<br />

schicken oder ihre Kinder durch dunkle<br />

Parkanlagen am Abend laufen lassen müssen.<br />

Alles ist nicht lösbar, aber sehr vieles. Unser Verein<br />

und unsere Partner wollen anpacken!“, antwortet<br />

Tim Fritzges auf die Nachfrage, ob er<br />

weiterhin an das Projekt glaube.<br />

Im Sinne des Tennissportes würde sich der<br />

Berliner Südosten über mehr Möglichkeiten<br />

und Kapazitäten jedenfalls sehr freuen, da die<br />

Nachfrage jedes Jahr wächst.<br />

Es bleibt also spannend, ob im Super-Wahljahr<br />

<strong>2<strong>02</strong>1</strong> die Politik ein solch wichtiges Projekt<br />

verfolgen wird und es zum Dialog kommt zwischen<br />

Politik, Verwaltung und den Visionären<br />

aus Friedrichshagen.<br />

Dieses Projekt soll kein weiteres werden, das in<br />

Berlin dem Untergang geweiht ist, bevor es beginnen<br />

konnte.<br />

Tim Fritzges, Chefcoach<br />

des TC Orange-Weiß Friedrichshagen<br />

www.tvbb.de <strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

41


TVBB INTERN<br />

42<br />

Experten-Tipp (Teil IV)<br />

Das Spiel vor dem inneren Auge<br />

„Ich versuche das Match in meinen Gedanken zu spielen, bevor ich auf den Platz gehe.<br />

Ich versuche mich immer als Gewinner vorzustellen“. Dies sind die Worte von<br />

niemand anderem als Novak Djokovic, nachdem er 2019 Roger Federer im Finale<br />

von Wimbledon besiegte. Im längsten Finale in der Geschichte des Turniers, in dem<br />

erstmals der neue Match-Tie-Break im fünften Satz beim Stand von 12:12 das Spiel<br />

entschied, haben sich Djokovic und Federer ein Spektakel geliefert, das in den Köpfen<br />

vieler Tennisfans verewigt ist. Doch zum Schluss war es der fünf Jahre jüngere<br />

Djokovic, der mit seiner überlegenen Fitness und dank seiner psychischen Stärke<br />

(auf dem Weg zum Erfolg wehrte er auch zwei Matchbälle ab) die Oberhand behielt.<br />

In diesem erschöpfenden Finale waren es letztendlich<br />

nicht nur die spielerischen Fähigkeiten,<br />

die das Spiel entschieden. Über fast fünf<br />

Stunden mussten sich beide Spieler in mentaler<br />

Spitzenform befinden, um es über die Ziellinie<br />

zu schaffen. Doch kann man sich auf so ein<br />

Spiel psychologisch überhaupt vorbereiten?<br />

Die Antwort ist ein definitives „Ja“. Die Sportpsychologie<br />

bietet in diesem Bereich viele verschiedene<br />

Methoden und Ansätze an, die bei<br />

der Vorbereitung<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

für einen Wettkampf helfen können. Doch eine<br />

sticht heraus, wenn es um die mentale Vorbereitung<br />

von Djokovic geht. Die Methode der<br />

Visualisierung, oder vereinfacht dargestellt das<br />

Erleben des Matches und der verschiedenen<br />

Szenarien, die auftreten können, vor dem gedanklichen<br />

Auge, ist für ihn unerlässlich. Schon<br />

mit jungen Jahren hat ihn sein Coach dazu verleitet,<br />

bevorstehende Schläge oder Matches<br />

erstmal gedanklich durchzugehen, um für Herausforderungen<br />

besser gewappnet zu sein.<br />

Und diesen Prozess durchlief er auch vor dem<br />

epischen Finale, was ihn in seinem Streben<br />

nach Erfolg unterstützt hat.<br />

Die Situation durchleben<br />

Diese Methode ist aber<br />

nicht nur für Spitzensportler<br />

geeignet. Auch junge<br />

Tennisspieler können<br />

sich diese zu<br />

Nutze machen. Dennoch<br />

gibt es bei der<br />

Umsetzung einiges<br />

zu beachten.<br />

Anfangs sollte es<br />

den Athleten bewusst<br />

sein, dass es<br />

sich hierbei auch<br />

um eine Form des<br />

Trainings handelt.<br />

Man sollte sich also<br />

strukturiert und<br />

fortlaufend damit<br />

auseinandersetzen,<br />

um die Qualität der Visualisierung<br />

stetig zu<br />

verbessern. Dahingehend<br />

achtet man auf zwei wesentliche<br />

Aspekte. Der Steuerbarkeit<br />

und der Lebhaftigkeit<br />

der mentalen Vorstellung.<br />

Bei der Steuerbarkeit handelt es sich um die Fähigkeit,<br />

sich genau das vorzustellen, was man<br />

beabsichtigt und diese Imagination auch unter<br />

Kontrolle zu haben. Athleten lernen also mit<br />

der Zeit dieses Bild zu ihren Gunsten zu manipulieren,<br />

um ihre eigene Leistung zu optimieren.<br />

Im Gegensatz zum Tragträumen, wird dem<br />

Visualisierungsverfahren bewusst Aufmerksamkeit<br />

zugewandt und es werden gezielt bestimmte<br />

Aspekte überarbeitet. In Anlehnung<br />

daran kommt nun die Lebhaftigkeit ins Spiel.<br />

Diese betrifft die Fähigkeit, die Vorstellung<br />

deutlich zu erleben und mit Details auszugestalten.<br />

Details, die man dementsprechend einbringen<br />

kann, sind die Farben der Situation, die<br />

Anzahl unserer Sinne (Hör-, Seh-, Tastsinn etc.)<br />

oder die Emotionen, die wir verspüren. Zusammen<br />

bilden alle Faktoren ein Bild, das der Realität<br />

sehr nahekommt und die Leistung unterstützt,<br />

indem die potentiell auftretende<br />

Situation nun nicht mehr neuartig ist, sondern<br />

schon gedanklich erfahren wurde.<br />

Verfahren ständig trainieren<br />

Dennoch sollte das Visualisierungsverfahren,<br />

wie vorhin erwähnt, fortlaufend trainiert und<br />

ein klares Ziel dabei verfolgt werden. In Verbindung<br />

mit der Steuerbarkeit und Lebhaftigkeit,<br />

verfolgt das Visualisierungstraining dahingehend<br />

zwei Ziele. Zum einen dient es der Fähigkeits-<br />

und Fertigkeitsoptimierung und zum<br />

anderen der Aufmerksamkeits- und Emotionsregulation.<br />

Ersteres verhilft Athleten dabei, ihre<br />

Technik zu verfeinern und Schwachstellen anzugehen,<br />

indem sie die technisch korrekte Ausführung<br />

mental durchgehen. Hierbei können<br />

Trainer mit zielgerichtetem Feedback besonders<br />

aushelfen, da deren Anweisungen direkt in<br />

die Visualisierung aufgenommen werden können.<br />

Das zweite Ziel unterstützt Athleten in ihrer<br />

Vorbereitung auf einen Wettkampf oder generell<br />

in herausfordernden Momenten, indem<br />

man sich in die Situation mental hinein begibt<br />

und sie im Kopf im Voraus schon durchlebt (wie<br />

es z. B. Djokovic tut).<br />

Dabei sollte man sich zwei Fragen stellen:<br />

. Wie könnte die Situation aussehen?<br />

. Wie will ich darauf reagieren?<br />

Die Antworten auf diese elementaren Fragen<br />

helfen den Athleten im Nachgang sich nicht<br />

nur Szenarien vorzustellen, die auftreten könnten,<br />

sondern auch ihre Reaktion darauf, aufmerksamkeits-<br />

und gefühlstechnisch, vorzubereiten<br />

und zu trainieren.<br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


TVBB INTERN<br />

Der 29-jährige Berliner Sportpsychologe<br />

Spiros Chrysidis <br />

Foto: privat<br />

Für welche Zwecke die Methode der Visualisierung<br />

angewandt wird hängt letztlich von der<br />

einzelnen Person und ihrem aktuellen Niveau<br />

ab. Egal ob zur Verbesserung der eigenen Fähigkeiten<br />

oder für die Vorbereitung auf einen<br />

Wettkampf, ob im Sport oder auch im beruflichen<br />

oder privaten Leben, das Visualisierungsverfahren<br />

ist sicherlich eine hilfreiche Unterstützung,<br />

wenn man sich für neuartige oder<br />

herausfordernde Situationen rüsten will.<br />

Zur Person<br />

• Name: Spiros Chrysidis<br />

• Geboren: 1. Mai 1991 in Berlin, aufgewachsen<br />

in Thessaloniki (Griechenland)<br />

• Sportarten: Tennis, Fußball, Schwimmen<br />

und Ski<br />

• 2016 Bachelor Psychologie, Humboldt<br />

Universität zu Berlin<br />

• 2018 Master Sportpsychologie, Staffordshire<br />

University (UK)<br />

• 2<strong>02</strong>0 Sportpsychologisches Coaching<br />

im Leistungssport, Arbeitsgemeinschaft<br />

für Sportpsychologie<br />

• Seit November 2018 freiberuflicher<br />

Sportpsychologe im Breiten- und Leistungssport<br />

• Seit Mai 2<strong>02</strong>0: Berliner Athletik Klub 07<br />

(Fußball), ALBA Berlin (Basketball)<br />

Anzeige<br />

TC Orange-Weiß<br />

Friedrichshagen e.V.<br />

23. JUNIOR OPEN<br />

21. BIS 25. JULI<br />

U12 - U18<br />

Kategorie J3<br />

Ausschreibung und Anmeldung unter mybigpoint.tennis.de<br />

Tennis Sports and more<br />

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BahnSIG Bahn-Signalbau GmbH<br />

ARITMA Revision GmbH<br />

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www.tvbb.de <strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong> 43<br />

Zahntechnik<br />

Deutschmann Immobilien


TVBB INTERN<br />

DTB-Pilotlehrgang Übungsleiter B „Sport in Prävention“<br />

Neue Trainer wollen den<br />

Gesundheitssport voranbringen<br />

Nach mehr als dreieinhalb Monaten Corona bedingter Absage, Verschiebung und Umplanung<br />

konnte der Pilotlehrgang des DTB zur Erweiterung seiner Trainerausbildung<br />

mit den derzeitigen Schwerpunkten Leistungsport und Breitensport mit der neuen eigenständigen<br />

Qualifizierung „Übungsleiter B - Sport in Prävention“ glücklicherweise -<br />

vom Tennisverband Niedersachsen-Bremen organisiert - in der Hansestadt stattfinden.<br />

44<br />

Mit einem neuen Ausbildungskonzept bestehend<br />

aus vier umfangreichen Online-Modulen<br />

zu den entsprechenden Themengebieten<br />

konnten sich die zehn Teilnehmer aus den<br />

sechs DTB-Landesverbänden Niedersachsen-<br />

Bremen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Hessen,<br />

Sachsen-Anhalt und Berlin-Brandenburg<br />

optimal für die Praxislehrgänge vorbereiten.<br />

Durch diesen Vorbereitungsprozess konnten<br />

die Referenten an den beiden Lehrgangswochenenden<br />

im Landesleistungszentrum des<br />

TNB in Bremen mit ihrer Ausbildung starten.<br />

An dieser Stelle sei die perfekte Organisation<br />

und Durchführung des verantwortlichen Landesverbandes<br />

hervorzuheben. Intensive Kommunikation<br />

über Monate mit allen Teilnehmern,<br />

Bereitstellung der Online-Plattform,<br />

Verpflegung, Hygienekonzept inklusive Corona-Schnelltests,<br />

die dazu führten, dass alle den<br />

Lehrgang gemeinsam durchführen konnten.<br />

Die Top-Referenten Alexander Jakubek, Fabian<br />

Flügel und Alexander Glowa führten durch die<br />

insgesamt viertägige intensive Ausbildung in<br />

Bremen und begeisterten die Teilnehmer mit<br />

hervorragenden aktiven Übungen und Lerninhalten.<br />

„Die jahrelange Arbeit und das Engagement für<br />

eine Ausbildung mit gesundheitsorientierten<br />

Inhalten hat sich gelohnt und es ist ein ganz<br />

besonderer Moment!“ Alexander Jakubek, jedem<br />

bekannt durch seine zahlreichen langjährigen<br />

Tätigkeiten als Trainer, Ausbilder und<br />

ehemaliger Vorsitzender der Kommission und<br />

des Ausschusses für Ausbildung und Training<br />

im DTB, der er heute noch angehört, sowie<br />

vielen anderen besonderen<br />

Leistungen.<br />

„Aus meiner Sicht<br />

ist es ein Gesamtpaket<br />

für Vereine,<br />

Trainer, Spieler<br />

und alle Gesundheitsinteressierten“,<br />

so Sportwissenschaftler<br />

Fabian<br />

Flügel, Teamleiter<br />

Vereins- und Sportentwicklung<br />

im TNB, sowie<br />

Das Siegel Deutscher<br />

Standard Prävention wird<br />

von der Kooperationsgemeinschaft<br />

der gesetzlichen<br />

Krankenkassen<br />

verliehen<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Entwickler von<br />

Motion-On-Court<br />

(Gesundheitssport<br />

Tennis).<br />

Crossover! Vielfältige,<br />

fundamen-<br />

Sebastian Herzberg (vorn rechts) bei praktischen Übungen in Bremen<br />

tierte und persönliche Erfahrungen prägten<br />

die Ausbildung von Alexander Glowa aus Köln,<br />

einem begnadeten professionellen Leichtathleten<br />

und Sportwissenschaftler mit intensivem<br />

Praxisbezug.<br />

Die “ersten” zehn B-Trainer „Sport in Prävention“<br />

wollen den Gesundheitssport in ihren Clubs voranbringen<br />

und maßgeblich mitgestalten.<br />

Durch die Qualifizierung bieten sich den Trainern,<br />

aber vor allem den Clubs neue Möglichkeiten<br />

und Zielgruppen. Denn die erworbene<br />

Lizenz ermöglicht die Ausstellung der Gütesiegel<br />

„Sport pro Gesundheit“ durch den Deutschen<br />

Olympischen Sportbund & Deutscher<br />

Standard Prävention für den Verein und damit<br />

attraktive Angebote innerhalb des Gesundheitssports.<br />

Sportliches Training im Gesundheitssport beinhaltet<br />

die planmäßige und gezielte Verbesserung<br />

der körperlichen Leistungsfähigkeit in<br />

jedem Alter. Nach diesem Prinzip werden spezifische<br />

Kursangebote und -inhalte für die entsprechenden<br />

Zielgruppen und Bedürfnisse<br />

angeboten.<br />

Durch diese gezielten Angebote wird es uns<br />

in den nächsten Jahren gelingen, den Tennissport<br />

als traditionelle Sportart im Bereich bewegungsorientierte<br />

Gesundheitsförderung<br />

als Dienstleistung zu gestalten und damit gesundheitsorientierte<br />

Motive unterschiedlichster<br />

Zielgruppen gezielt zu gewinnen und zu<br />

begeistern.<br />

Schwarz-Gold-Cheftrainer Sebastian Herzberg (r.)<br />

will den Gesundheitssport voranbringen<br />

Egal, ob es ein Cardio Tennis-, Gesund auf dem<br />

Platz- oder Präventions-Kurs ist, die fachliche<br />

Kompetenz der ausgebildeten Trainer bietet eine<br />

individuelle Herangehensweise in den Kursen.<br />

Ziel der neuen Trainer ist es, die Gesundheit<br />

der Teilnehmer spielerisch, motivierend<br />

und vor allem in der Gruppe zu verbessern.<br />

Sebastian Herzberg, Lehrgangsteilnehmer,<br />

DTB-B-Trainer Leistungssport,<br />

Cheftrainer TC Schwarz-Gold Berlin<br />

Fotos: Fabian Flügel/TNB<br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


TVBB INTERN<br />

UNSERE TENNISFERIEN MIT MEHRWERTEN<br />

TVBB und Flamingo Tours gestalten den Sommerurlaub<br />

besonders aktiv und geben den jungen Tennisspielern die<br />

Möglichkeit das Verpasste nachzuholen.<br />

Schwimmunterricht stattfinden. Für alle, die sich auf dem<br />

Tennisplatz und auch im Wasser sicher fühlen möchten,<br />

wurde ein Kombiprogramm für die Sommerferien kreiert:<br />

Durch Home-Schooling und Lockdown konnte kein<br />

SPIELE TENNIS UND LERNE SCHWIMMEN ODER VERBESSERE DEINEN SCHWIMMSTIL<br />

Und das bei besten Bedingungen im Europäischen Sportresort<br />

Albena an der bulgarischen Schwarzmeerküste:<br />

Hallenbad mit 25m Länge und 30°C-warmem Mineralwasser<br />

unter der Aufsicht von hochqualifizierten Trainern<br />

und in einer Gruppe von max. 4 Personen.<br />

Das Kombiferienprogramm umfasst:<br />

Direktflug von Berlin nach Varna und zurück • Transfer vom Flughafen zum Hotel und umgekehrt • 1 Woche Aufenthalt<br />

im Hotel Flamingo Grand & SPA 5* im Doppelzimmer mit Leistung Halbpension • 5 Tennistrainingstage<br />

nach dem Musterplan 2 Std. Tennis + 1 Std. Fitness + 1 Std. Spezialübungen (1 x Wassertennis, 1 x Tai Chi-Tennis,<br />

1 x CoachingEye-Assistance, 2 x Tennis-Klinik) • 5 Stunden Schwimmtraining mit abschließender Prüfung und<br />

Zertifikat.<br />

TVBB-Sonderleistungen: Ein Sportgepäck<br />

pro Person fliegt kostenfrei & 1 x kostenfreier<br />

Eintritt in den Erlebnispark Aquamania<br />

im Resort.<br />

BUCHUNGSCODE: TVBB21-GST-FLT<br />

PREIS P.P. AB<br />

1.060,00 €<br />

Für Organisation, Beratung und Buchung stehen die<br />

kompetenten Mitarbeiter unserer Gruppe zur Verfügung:<br />

E-MAIL: info@flamingotours.de<br />

TELEFON: +49 211 977 111 10<br />

40476 Düsseldorf, Ulmenstraße 15<br />

HOTLINE: marketing@flamingotours.de<br />

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www.tvbb.de <strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

45


Neuenhagener Tennis Club ‘93<br />

Ein Verein macht sich fit für die Zukunft<br />

Der Neuenhagener Tennis Club ‘93 zählt mit seiner Anlage zu den schönsten Vereinen in Berlin<br />

und Brandenburg. Sieben top gepflegte Plätze und eine gute und gemütliche Gastronomie<br />

bieten eine tolle Atmosphäre. Besonders im Sommer, wenn die Neuenhagen Open, Senior<br />

Open und auch die Junior Open stattfinden, beweist der Verein seine Klasse.<br />

Hochkarätige Teilnehmerfelder, professionelle Turnierleitung und ein gelungenes Rahmenprogramm<br />

bieten allen Besuchern guten Sport und viel Spaß und Freude. Ein schöner<br />

Grund, mal einen Ausflug in die Gartenstadt Neuenhagen zu unternehmen.<br />

Für alle in der Umgebung von Neuenhagen, die<br />

noch einen Verein für ihre Freizeitgestaltung<br />

suchen, gibt es aber noch mehr. So 30 Mannschaften,<br />

die sich an den Punktspielen<br />

des TVBB beteiligen, Trainer für alle Altersklassen<br />

und die Möglichkeit, in Fast<br />

Learning-Kursen festzustellen, ob Tennis<br />

der richtige Sport sein könnte. Nicht vergessen:<br />

Tennis kann bis ins hohe Alter gespielt<br />

werden.<br />

Los geht’s aber bereits bei den Kids und<br />

dafür gibt es im NTC ein ausgeklügeltes<br />

Trainingskonzept, das versucht, besonders<br />

talentierten Nachwuchs zu entwickeln.<br />

Das mehrstufige Förderungs- und<br />

Trainingskonzept bindet möglichst viele<br />

der Kinder- und Jugendlichen mit ein. Systematisch<br />

werden in Einzel- und Gruppentrainings<br />

die Kinder- und Jugendlichen aufgebaut. Die<br />

TVBB INTERN<br />

Einstufung und Förderung durch den NTC richtet<br />

sich u. a. nach dem Talent, der sportlichen<br />

Entwicklung, dem Trainingsfleiß und nicht zuletzt<br />

nach dem Abschneiden bei Verbandsspielen,<br />

Meisterschaften und Turnieren. Natürlich<br />

sollten auch die schulischen Leistungen stimmen.<br />

Der Verein achtet darauf,<br />

dass die geförderten Kinder und Jugendlichen<br />

eine Vorbildfunktion wahrnehmen und den<br />

Neuenhagener Tennisclub durch ihr Auftreten<br />

sowie ihre Spielstärke und Erfolge<br />

entsprechend repräsentieren.<br />

Als neuestes Projekt haben sich die Mitglieder<br />

vorgenommen, eine eigene Zwei-<br />

Feld-Halle zu bauen. Ein Mammut-Projekt<br />

für einen so jungen Verein. Dennoch,<br />

es würde die bisherige Erfolgsgeschichte<br />

einfach abrunden. Der Verein liegt am<br />

Rande eines Landschaftsschutzgebietes<br />

und mit der Halle könnten die letzten<br />

Platzressourcen ausgeschöpft werden.<br />

Für das Projekt werden noch Unterstützer<br />

gesucht. Informationen dazu auf der Webseite<br />

des Vereins unter www.ntc93.de.<br />

<br />

NTC´93, Fotos: © Bernd Prawitz<br />

Nachrichten<br />

Verbandsspiele<br />

Start erst Ende Mai<br />

Der geplante Start der Verbandsspiele Sommer<br />

<strong>2<strong>02</strong>1</strong> musste aufgrund der Corona- Restriktionen<br />

verschoben werden. Deshalb hat der TVBB<br />

beschlossen, den Beginn der Spiele auf Ende<br />

Mai zu verlegen.<br />

Analog zu den Regelungen der überregionalen<br />

Klassen (Regionalliga Nord Ost, Ostliga) sind<br />

die ersten Spiele in der Woche nach Pfingsten<br />

ab dem 29. Mai geplant.<br />

TVBB<br />

Jahreshauptversammlung <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

in den August verschoben<br />

Jahres-Hauptversammlung 2<strong>02</strong>0 Foto: © Andreas Springer<br />

Die ursprünglich für Ende April vorgesehene<br />

Jahreshauptversammlung <strong>2<strong>02</strong>1</strong> wird aufgrund<br />

der weiterhin problematischen Corona-Situation<br />

auf einen Termin im August nach den Sommerferien<br />

verschoben. Das konkrete Datum ist<br />

noch nicht festgelegt. Zudem werden die Vereine<br />

spätestens vier Wochen vorher per Mail<br />

eingeladen. Auf diesem Weg werden den Vereinen<br />

auch die Anträge und der Kassenbericht<br />

zugesandt.<br />

Saisonplaner <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Tenniskalender mit wertvollen Tipps<br />

Cover des Saisonplaners<br />

Die Berliner Tennisbrüder Alessio (LTTC “Rot-<br />

Weiß”) und Paolo Vasquez (BTTC Grün-Weiß)<br />

hatten die Idee, einen Saisonplaner zu entwickeln,<br />

den sich jeder Tennisspieler in die Tasche<br />

packen kann und der ihn dabei unterstützt, das<br />

Beste aus seinem Spiel herauszuholen. Auf 180<br />

Seiten gibt es neben dem wöchentlichen Kalender,<br />

exklusive Workouts, Matchanalysen,<br />

Trainingsrückblicke, Seiten für die Zielsetzung<br />

und vieles mehr. Zudem erhält der Saisonplaner<br />

viele Informationen rund um die Profiwelt<br />

im Tennissport. Der Kalender fängt zum Saisonstart<br />

im April <strong>2<strong>02</strong>1</strong> an und geht bis Dezember<br />

<strong>2<strong>02</strong>1</strong>.<br />

Weitere Informationen und Bestellungen auf<br />

www. breakballtennis.de<br />

TVBB<br />

Keine Winterrunde<br />

Durch die weitere Verlängerung des Lockdowns<br />

bis in den April hinein konnte 2<strong>02</strong>0/<strong>2<strong>02</strong>1</strong> keine<br />

Hallen-Winterrunde gespielt werden. Auch eine<br />

verkürzte Winterrunde war nicht möglich.<br />

Der TVBB bedauert das.<br />

TC SCC<br />

Neubau geplant<br />

Der Tennis-Club SCC Berlin-Charlottenburg<br />

plant, in diesem Sommer mit dem Neubau eines<br />

zweigeschossigen Funktionsgebäudes zu<br />

beginnen. Es soll neben Umkleide- und Duschräumen<br />

auch einen Fitnessbereich beherbergen.<br />

Die voraussichtliche Bauzeit beträgt zehn<br />

Monate. Vorstand Ausberto Oduardo Ochoa<br />

fertigt die Bauzeichnungen ohne Honorar zu<br />

verlangen. Nach Abschluss der Bauarbeiten<br />

wird mit der Sanierung des über 40 Jahre alten<br />

Clubhauses begonnen.<br />

www.tvbb.de <strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

47


INTERNATIONAL<br />

Barty steigert sich zum verdienten Sieg<br />

Nach einer Oberschenkelverletzung baut Sabalenka im Finale ab<br />

Stuttgart: 44. Porsche Grand Prix<br />

Barty nimmt den Taycan Turbo gern mit nach Australien<br />

Hochkarätig besetzt war das Feld des 44. Porsche Grand Prix in Stuttgart (17. bis 25.<br />

April). Mit Ashleigh Barty (AUS), die das WTA-Ranking anführte, Simona Halep<br />

(ROU), Sofia Kenin USA), Elina Svitolina (UKR), Aryna Sabalenka (BLR), Karolina Pliskova<br />

und Titelverteidigerin Petra Kvitova (beide CZE) schlugen sieben Top-Ten-Spielerinnen<br />

auf, insgesamt 14 Weltklassespielerinen aus den Top 20, darunter sieben<br />

Grand-Slam-Siegerinnen.<br />

Garantie für Klassetennis<br />

„Wir sind das stärkste Turnier der Welt“, erklärte<br />

Turnierdirektor Markus Günthardt, „wie die<br />

zweite Woche bei einem Grand-Slam-Turnier,<br />

wo zu Beginn gleich die Nummer 5 auf die<br />

Nummer 12 treffen kann. Ab der zweiten Runde<br />

haben wir Matches, die Grand-Slam-Finals<br />

sein könnten.”<br />

Im Endspiel trafen die Australiern Ashleigh Barty<br />

(WTA 1) und die Belarussin Aryna Sabalenka<br />

(WTA 7) aufeinander. Den mambagrünen Porsche<br />

Taycan Turbo S Cross Turismo durfte Barty<br />

nach einem 3:6, 6:0, 6:3-Erfolg mit nach Hause<br />

nehmen.<br />

Den besseren Start ins Finale hatte Sabalenka.<br />

Sie spielte kraftvoll und mutig – und belohnte<br />

sich mit dem Gewinn des ersten Satzes. Die als<br />

Topfavoritin aufschlagende Barty musste, wie<br />

schon im Viertel- und Halbfinale, einen Satzrückstand<br />

verkraften. Doch sie stellte sich besser<br />

auf die aggressive Spielweise ihrer Gegnerin<br />

ein, und der Weltranglistensiebten unterliefen<br />

prompt mehr Fehler. In rekordverdächtigen 20<br />

Minuten holte sich die Australierin den zweiten<br />

Satz und führte auch im dritten schnell mit<br />

3:0. Erst da fand Sabalenka, die sich eine Oberschenkelverletzung<br />

zugezogen hatte, wieder<br />

ins Spiel zurück, verkürzte auf 2:3. Doch Barty<br />

blieb cool und ließ die Power-Attacken der<br />

Belarussin ins Leere laufen. Nach 1:47 Stunden<br />

verwandelte sie ihren zweiten Matchball.<br />

„Ich habe so viele fantastische Dinge über dieses<br />

Turnier gehört, und ich muss sagen, dass<br />

sich das alles selbst unter diesen schwierigen<br />

Bedingungen bestätigt hat. Ich bin sehr froh,<br />

dass ich hier sein durfte“, sagte Barty.<br />

Kerber scheitert wieder an Svitolina<br />

Die hochrangige Besetzung war eine Garantie<br />

für Weltklassetennis. Das boten im Achtelfinale<br />

streckenweise auch Elina Svitolina (WTA 5) und<br />

48<br />

Stimmungsvolle Atmosphäre, so bei der Partie von Angelique Kerber gegen<br />

Elina Svitolina<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Ashleigh Barty wird zum 25. Geburtstag von Turnierdirektor Markus Günthardt<br />

beglückwünscht<br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


INTERNATIONAL<br />

260 Asse für<br />

guten Zweck<br />

Auch die Aktion „Asse für Charity“ war ein Erfolg.<br />

Wegen der besonderen Umstände spendete<br />

Porsche in diesem Jahr pro direkt verwandeltem<br />

Aufschlag 200 Euro für gute Zwecke.<br />

Insgesamt wurden 260 Asse geschlagen, und<br />

Porsche rundete den Beitrag auf 60.000 Euro auf.<br />

Das Geld erhalten die Charity-Partner, die Stiftung<br />

Agapedia und der Landessportverband Baden-Württemberg.<br />

Sie wollen damit zusätzliche<br />

Sport- und Bewegungsangebote für Kinder und<br />

Jugendliche finanzieren, um für sie die Auswirkungen<br />

der Pandemie zu mildern.<br />

Elina Svitolina aus Belarus war wieder mal zu stark<br />

für Angelique Kerber<br />

Deutschlands Beste, Angelique Kerber (WTA<br />

26), die zum Auftakt die Georgierin Ekaterina<br />

Gorgodze (WTA 123) 6:2, 6:2 ausgeschaltet hatte.<br />

Gegen die Ukrainerin verlor Kerber im ersten<br />

Durchgang zwei Aufschlagspiele, schaffte aber<br />

jeweils sofort das Rebreak zum 1:2 und 3:4. Im<br />

Tie-Break fehlte nach früher 3:1-Führung auch<br />

etwas Glück beim 7:6(4) für Svitolina. Im zweiten<br />

Satz nahm die Ukrainerin der 33-jährigen<br />

Kielerin beim Stand von 2:1 den Aufschlag ab<br />

und verteidigte den Vorsprung bis zum siegbringenden<br />

6:3. Für Kerber war es im elften<br />

Match der Saison bereits die sechste Niederlage.<br />

Mit Svitolina hat Kerber seit Jahren Probleme,<br />

deshalb nicht überraschend der siebente<br />

Matchverlust in Folge von insgesamt neun. Seit<br />

2016 hat Kerber keinen Sieg mehr gegen Svitolina<br />

errungen.<br />

Barty mit Comeback-Siegen<br />

Ashleigh Barty gegen Karolina Pliskova, die<br />

Nummer 1 der Welt gegen die Siegerin von<br />

2018. Die Australierin gab den ersten Satz mit<br />

2:6 ab, holte sich den zweiten mit 6:1 – und riss<br />

im dritten das fast schon verlorene Match noch<br />

aus dem Feuer. Obwohl ihre Gegnerin beim<br />

4:5 zum Matchgewinn aufschlug, gab Barty<br />

nicht auf. Sie gewann drei Spiele in Folge - Semifinale.<br />

Erstes WTA-Hauptfeld<br />

für Julia Middendorf<br />

Simona Halep unterlag der Finalistin Aryna<br />

Sabalenka im Halbfinale<br />

Dann musste Titelverteidigerin Petra Kvitova<br />

ihr Bag packen. Elina Svitolina, die das Match<br />

mit einer starken kämpferischen Leistung trotz<br />

eines 2:5-Rückstands im zweiten Satz noch<br />

drehte, hatte mit 6:7(4), 7:5, 6:2 das bessere Ende<br />

für sich. In Durchgang drei spielte sie teils<br />

unfassbare Bälle aus der Defensive.<br />

Topfavoritin Barty verlor gegen Karolina Pliskova<br />

(CZE) Satz eins 2:6. Die Australierin holte<br />

sich die beiden folgenden aber mit 6:1, 7:5<br />

- Halbfinale<br />

Im oberen Tableau schien Elina Svitolina auf einem<br />

sehr guten Weg zu sein. Aber wieder packte<br />

die Weltranglisten-Erste Barty ihre Comeback-Qualitäten<br />

aus - und gewann mit 4:6,<br />

7:6(5), 6:2. Sie meisterte jede kritische Situation<br />

souverän. So wehrte sie in Durchgang zwei<br />

einen Matchball ab. Im Entscheidungssatz ließ<br />

sie nichts anbrennen. Nach den Miami Open im<br />

März war das bereits Bartys zweiter Halbfinalsieg<br />

gegen Svitolina in dieser Saison. Schönes<br />

Geschenk zum 25. Geburtstag.<br />

Simona Halep (ROU) dagegen reichten in der<br />

unteren Tableauhälfte zwei Sätze zum Einzug<br />

ins Semifinale. Die Nummer 2 der Setzliste<br />

behauptete sich mit 6:1, 6:4 gegen Ekaterina<br />

Alexandrova (RUS), die durch einen Überraschungssieg<br />

mit 6:1, 7:5 gegen Belinda Bencic<br />

(SUI) ins Viertelfinale vorgedrungen war. Aryna<br />

Sabalenka (BLR) verwandelte<br />

erst kurz vor<br />

Mitternacht nach fast<br />

zweieinhalb Stunden<br />

ihren dritten Matchball<br />

zum 7:5, 4:6, 6:1 gegen<br />

Anett Kontaveit (EST),<br />

Finalistin von 2019,<br />

zum Einzug ins Halbfinale.<br />

Dort setzte sie sich<br />

unerwartet klar mit 6:3,<br />

6:2 gegen Simona Halep<br />

durch. Der Weltranglistendritten<br />

aus<br />

Rumänien blieb auch<br />

im sechsten Anlauf der<br />

Porsche für die Siegerin<br />

verwehrt.<br />

Erster Start, gleich Sieg<br />

Die Weltranglistenerste Ashleigh Barty setzte<br />

sich im Finale gegen Aryna Sabalenka (Belarus)<br />

mit 3:6, 6:0, 6:3 durch und feierte ihren<br />

dritten Titel in diesem Jahr. Auf dem Stuttgarter<br />

Sand unterstrich sie ihre Ambitionen für die<br />

French Open, wo sie 2019 ihren bislang einzigen<br />

Grand-Slam-Titel gewonnen hatte. Es war<br />

ihr elfter Turniersieg auf der WTA-Tour.<br />

Mit der Amerikanerin Jennifer Brady triumphierte<br />

Barty mit 6:4, 5:7, 10:5 auch gegen das<br />

US-Doppel Desirae Krawczyk / Bethanie Mattek-<br />

Sands - zweiter Titel am Finaltag bei Bartys erstem<br />

Start in Stuttgart.<br />

Ex-Profispielerin Anke Huber, Sportliche Leiterin:<br />

„Die Spielerinnen reisen ja seit Monaten<br />

von Bubble zu Bubble, in der sie sich während<br />

des gesamten Turniers aufhalten müssen. Wir<br />

haben bisher nur sehr positives Feedback bekommen.<br />

Die Spielerinnen sprachen von der<br />

besten Bubble der Welt. Wir haben versucht,<br />

es den Spielerinnen so angenehm und gemütlich<br />

wie möglich zu gestalten – natürlich immer<br />

unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln.“<br />

Nachwuchs überzeugt<br />

Angeführt von Porsche-Markenbotschafterin<br />

Angelique Kerber (WTA 26) standen acht deutsche<br />

Spielerinnen im Hauptfeld. Die Stuttgart-<br />

Siegerin von 2015 und 2016 war, wie auch Laura<br />

Siegemund (WTA 58, Siegerin 2017), direkt<br />

qualifiziert. Andrea Petkovic (WTA 103) hatte<br />

ihren Platz dank einer Wildcard sicher. Fünf weitere<br />

Deutsche kamen über die Qualifikation dazu:<br />

Mona Barthel und Anna-Lena Friedsam vom<br />

Porsche Team Deutschland, die Siegerinnen im<br />

Doppel von 2019, qualifizierten sich genauso<br />

wie Nastasja Schunk vom Porsche Talent Team.<br />

Für eine Überraschung sorgte Julia Middendorf.<br />

Die 18-Jährige aus dem Porsche Junior<br />

Team drehte in der Qualifikation nach einem<br />

2:6 im ersten Satz gegen die Lucky Loserin Tamara<br />

Korpatsch mit einer Energieleistung das<br />

Match, gewann die nächsten Sätze 6:3, 6:0 und<br />

erfüllte sich damit den Traum vom ersten WTA-<br />

Hauptfeld ihrer jungen Karriere.<br />

Bernd Prawitz<br />

(mit Material der Porsche AG, SID, DTB)<br />

Fotos: © Paul Zimmer, Jimmie 48 (1)<br />

www.tvbb.de <strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

49


INTERNATIONAL<br />

Naomi Osaka bei einer Rückhand. Sie holt in Melbourne ihren vierten Grand Slam-Sieg, freut sich über den Pokal<br />

<br />

Fotos: © Jürgen Hasenkopf<br />

Melbourne: 109. Australian Open <strong>2<strong>02</strong>1</strong>, Grand Slam of Asia / Pacific<br />

Osaka schreibt Tennisgeschichte,<br />

Djokovic bleibt “König von Down Under”<br />

50<br />

“Das Damen-Tennis hat eine neue Chefin”, sagt die einstige Weltranglistenerste Justin<br />

Henin. Das ist die nun vierfache Grand Slam-Siegerin aus Japan, Naomi Osaka (23 J.,<br />

WTA 3 ), die in den USA lebt. Sie besiegte im Finale der Australian Open <strong>2<strong>02</strong>1</strong> (8. bis 21.<br />

Februar) die sich tapfer wehrende US-Amerikanerin Jennifer Brady (25 J., WTA 13)<br />

6:4, 6:3. <br />

Bei den Herren trug sich wieder Paradesportler Novak Djokovic (SRB) in die Siegerliste<br />

ein. Am Ort seines ersten Major-Sieges 2008 holte er sich seinen 18. Grand-Slam-<br />

Sieg, den neunten in Melbourne. In einem anfangs hochklassigen Match schlug er Daniil<br />

Medvedev (RUS) 7:5, 6:2, 6:2 und brachte dem 25-Jährigen damit nach 20 Siegen<br />

in Folge wieder eine Niederlage bei. Djokovic bleibt der “König von Down Under”.<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Zweiter Titel in Melbourne für Osaka<br />

Osaka, Nummer drei der Setzliste, begann das<br />

Finale nervös, legte dennoch mit einem Break<br />

zum 3:1 vor. Brady, die von dem Regensburger<br />

Michael Geserer trainiert wird, kam zurück,<br />

glich auf 3:3 aus. Für die US-Amerikanerin war<br />

es die erste Teilnahme an einem Grand-Slam-<br />

Finale. Sie zeigte gegen Ende des ersten Satzes<br />

Nerven. Beim Stand von 4:5 hatte Brady sich ein<br />

40:15 erspielt, gab allerdings mit vier vermeidbaren<br />

Fehlern nicht nur das Spiel, sondern auch<br />

den Satz leichtfertig aus der Hand.<br />

Auch in Durchgang zwei gelang Naomi Osaka<br />

ein frühes Break zum 2:0. Das nächste folgte<br />

zum 4:0. Sie spielte nun so, wie man das vor<br />

dem Endspiel aufgrund ihrer Erfahrung in so<br />

großen Finals erwartet hatte. Brady allerdings<br />

gab sich nicht auf, schaffte ein Re-Break zum<br />

1:4. Nach einem glatten Aufschlagspiel hoffte<br />

die Außenseiterin auf ein Comeback. Osaka<br />

hielt ihr Service aber zum 5:2. Sie beendete das<br />

Finale mit einem weiteren Spielgewinn.<br />

Damit holte sich die Japanerin zum zweiten Mal<br />

nach 2019 den Titel in Melbourne. Darüber hinaus<br />

hatte sie 2018 und 2<strong>02</strong>0 bei den US Open<br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


INTERNATIONAL<br />

Angelique Kerber: Nachdenken über die weitere<br />

Karriere <br />

Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

Trotz zweiwöchiger Quarantäne spielte Jennifer Brady ihr bisher bestes Major-Turnier. Sie kam ins Finale<br />

<br />

Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

triumphiert, bisher also vier Grand-Slam- Titel<br />

erobert. Sie bleibt in Major-Finals unbesiegt.<br />

Final-Debütantin Brady bedankte sich in ihrer<br />

Ansprache bei ihrem Coach Geserer - und noch<br />

einmal bei Turnierdirektor Craig Tiley. Ihre Mutter<br />

würde wahrscheinlich weinend zu Hause<br />

sitzen. Osaka lobte ihre bezwungene Kontrahentin:<br />

Sie hätte schon bei den US Open geahnt,<br />

dass Brady zu einem spielerischen Problem<br />

werden könne. Osaka betonte noch einmal,<br />

was für ein Privileg es sei, in Zeiten von Corona<br />

ein Grand- Slam-Turnier spielen zu können.<br />

Naomi Osaka wird mit ihrem Sieg in Down Under<br />

zum neuen Maßstab im Welttennis: Ihre<br />

vier ersten Grand-Slam-Finals hat sie alle gewonnen<br />

- das ist außer ihr nur Roger Federer<br />

und Monica Seles gelungen.<br />

War die Semifinalniederlage gegen Naomi Osaka der letzte Auftritt der US-Amerikanerin Serena Williams in<br />

Melbourne? Für einen Grand-Slam-Sieg von Williams reicht es offenbar nicht mehr Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

Der Weg ins Finale<br />

Auf die Australian Open hatte sich Osaka seit<br />

Monaten penibel vorbereitet. Schon am 2. November<br />

reiste ihr belgischer Trainer Wim Fissette<br />

in Los Angeles an; nie habe er bei "einem<br />

Projekt" früher die Arbeit aufgenommen,<br />

berichtete Fissette, der schon Kim Clijsters zu<br />

Grand-Slam-Siegen coachte und Angelique<br />

Kerber bei ihrem Wimbledon-Sieg 2018 fachkundig<br />

beriet.<br />

In den ersten drei Matches gegen Anastasija<br />

Pavlyuchenkovo (6:1, 6:2, RUS), Caroline Garcia<br />

(6:2, 6:3, FRA), Ons Jabeur (6:3, 6:2, TUN) wurde<br />

die Mitfavoritin nicht gefordert, es waren Begegnungen<br />

zum Einspielen. Gut nach der nervenden<br />

Quarantäne.<br />

Die erste ernsthafte Prüfung war das Aufeinandertreffen<br />

mit Garbine Muguruza (ESP) im<br />

Achtelfinale. Osaka musste sich strecken, verlor<br />

Satz eins 4:6. Im zweiten Durchgang ging<br />

ihr mancher Schlag auch nicht leicht vom<br />

Arm - 7:5. Im dritten Satz reichte der Japanerin<br />

ein Break zum Matchgewinn mit 6:4. Gegen<br />

die 35-jährige Su-Wei Hsieh (TPE) gelang Osaka<br />

dann ein glattes 6:2, 6:2. Im Semifinale traf<br />

sie auf ihr Jugendidol Serena Williams (39 Jahre),<br />

die zuvor Mitfavoritin Simona Halep (6:3,<br />

6:3, ROU) bezwungen hatte. Osaka stoppte Williams<br />

mit 6:3, 6:4 auf dem Weg zu ihrem 24.<br />

Grand-Slam-Titel, stand im Finale. Williams verließ<br />

unter Tränen die Pressekonferenz. Ahnte<br />

sie, dass es vielleicht ihr letzter Auftritt in Down<br />

Under war?<br />

Im Finale wartete Jennifer Brady (USA), die<br />

Nummer 22 der Setzung. Sie hatte zum Auftakt<br />

Aliona Bolsova (5:1, 6:3, ESP) ohne große<br />

Mühe bezwungen. Danach folgte Madison<br />

Brengle (6:1, 6:2, USA). Auch Donna Vecic (6:1,<br />

7:5, CRO) musste sich geschlagen geben, ebenso<br />

im Viertelfinale Jessica Pegula (4:6, 6:2, 6:1,<br />

USA). Sensationell: Halbfinalkontrahentin Karolina<br />

Muchova (Nr. 25, CZE) hatte im Viertelfinale<br />

Topfavoritin Asleigh Barty (1:6, 6:3, 6:2, AUS)<br />

nach Hause geschickt. In der Vorschlussrunde<br />

scheiterte sie an Brady (4:6, 6:3, 6:4).<br />

Blamage für deutsche Damen<br />

Vier Damen vertraten die deutschen Farben<br />

beim ersten Grand Slam des Jahres. So gebeutelt<br />

wurden sie bei einem Major seit 2010<br />

bei den French Open nicht. Nur Mona Barthel<br />

(Neumünster) schaffte es durch einen Erstrundensieg<br />

gegen Qualifikantin Elisabetta Cocciaretto<br />

(20 J., WTA 257, ITA) mit 3:6, 6:4, 6:4<br />

in Runde zwei. Dort unterlag sie der späteren<br />

Semifinalistin Karolina Muchova (24 J., WTA<br />

27, CZE) 4:6, 1:6. "Es ist schade, dass ich in den<br />

wichtigen Situationen im ersten Satz vielleicht<br />

nicht mein bestes Tennis gespielt habe", sagte<br />

Barthel: "Aber es ist lange her, dass ich ein<br />

Match auf diesem Niveau gegen eine so gute<br />

Spielerin bestritten habe."<br />

Angelique Kerber (33 J., WTA 25, Kiel) verlor<br />

nach zweiwöchiger strenger Quarantäne sangund<br />

klanglos gegen Bernarda Pera (26 J., WTA<br />

149, USA) 0:6, 4:6 - enttäuschend. Laura Siegemund<br />

(32 J., WTA 49, Metzingen) war gegen Serena<br />

Williams (39 J., WTA 11, USA) beim 1:6, 1:6<br />

chancenlos. Andrea Petkovic (33 J., WTA 103,<br />

Darmstadt) kämpfte vorbildlich gegen die Tunesierin<br />

Ons Jabeur (27 J., WTA 30), unterlag ihr<br />

aber 3:6, 6:3, 4:6. Laura Siegemund sah gegen<br />

Serena Williams beim 1:6, 1:6 keinen Stich.<br />

www.tvbb.de <strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

51


INTERNATIONAL<br />

Der Weltranglistenerste Novak Djokovic (SRB) erringt bei den Australian Open <strong>2<strong>02</strong>1</strong> seinen neunten Titel in<br />

Down Under<br />

Fotos: © Jürgen Hasenkopf<br />

Seit Mitte Oktober hatte Daniil Medvedev (25 J.,<br />

RUS) so ziemlich alles gewonnen, was im Welttennis<br />

wichtig ist. Er siegte beim letzten großen<br />

Masters-Turnier 2<strong>02</strong>0 in Paris, er holte sich<br />

in London den WM-Titel, und <strong>2<strong>02</strong>1</strong> gewann er<br />

dann gleich ungeschlagen mit seiner russischen<br />

Mannschaft den ATP-Cup.<br />

Sechs Siege bis zum Finale der Australian Open<br />

folgten, der eigenwillige Russe galt sehr vielen<br />

als Titelfavorit. Doch Novak Djokovic ist scheinbar<br />

in Down Under nicht zu schlagen, selbst<br />

wenn er sich das ganze Turnier über mit gesundheitlichen<br />

Problemen (Bauchmuskulatur)<br />

herumschlagen musste. Doch am Ende<br />

von nur 114 Endspielminuten stand Medvedev,<br />

der hoch gehandelte Herausforderer, vor dem<br />

Trümmerhaufen seiner Hoffnungen - schwer<br />

geschlagen von dem Mann, der König von Melbourne<br />

blieb. Und der nach dem klaren 7:5, 6:2,<br />

6:2-Sieg ankündigte: „Ich bin noch nicht müde.<br />

Ich bin noch nicht satt. Ich will hier noch mehr.“<br />

Bestenfalls weiter Dominanz gegen jegliche<br />

Konkurrenz. Gegen altvertraute Rivalen und<br />

neue Opposition, wie bei diesem Turnier in Person<br />

von Medwedew oder Alexander Zverev.<br />

„Viel“ sei ja von Wachablösung die Rede, erklärte<br />

der Champion: „Aber wir sind immer noch da<br />

an der Spitze. Wir gehen nicht einfach so weg.“<br />

Die Machtperiode der “Großen Drei “– Federer<br />

eingeschlossen, der seit einem Jahr verletzt<br />

pausieren musste – geht mit Beginn dieser Saison<br />

in die Verlängerung. Bei den Grand Slams<br />

ist den ehrenwerten Gentlemen fast nie beizukommen.<br />

54 der gespielten 63 Majors sammelten<br />

Nadal, Federer und Djokovic ein. Als<br />

Djokovic um 21.40 Uhr Ortszeit einen formvollendeten<br />

Über-Kopf-Ball unerreichbar für Medvedev<br />

ins Feld schmetterte, hatte er schon den<br />

zweiten Hattrick in Down Under geschafft.<br />

Der Djoker bestimmt Tempo und Takt<br />

Mit gewollter Überrumpelungstaktik zog Djokovic<br />

in den ersten Minuten der Partie auf 3:0<br />

davon. Dann kassierte er zwar den 3:3-Ausgleich,<br />

doch in der entscheidenden Phase des<br />

ersten Satzes gelang ihm das Break zum 7:5.<br />

Es war schon eine Vorentscheidung, denn der<br />

Seriensieger von Melbourne ließ Medvedev<br />

nie wieder ins Match zurück. Nach dem 2:6 im<br />

zweiten Satz zerhackte Medvedev entnervt seinen<br />

Schläger. Er ahnte schon, dass es nichts<br />

mehr werden würde mit dem ersten Grand-<br />

Slam-Erfolg.<br />

Djokovic war auch im dritten Satz der Mann, der<br />

Tempo und Takt vorgab. Wie schon in den sechs<br />

Matches bis zum Finale brillierte er mit kraftvollen,<br />

präzisen Aufschlägen. Nie habe Djokovic<br />

besser serviert als bei diesem Turnier, sagte<br />

später sein ehemaliger Coach Boris Becker: „Damit<br />

hat er auch Medvedev den Zahn gezogen.“<br />

Der Weg von Djokovic ins Finale<br />

Djokovic, Nummer eins der Setzliste, traf zuerst<br />

auf Jeremy Chardy (ATP 51, FRA), besiegte<br />

ihn sicher 6:3, 6:1, 6:2. Dann war Frances Tiafoe<br />

(ATP 64, FRA) sein nächster Gegner. Gegen<br />

ihn gab der Topfavorit beim 6:3, 6:7. 7:6, 6:3 einen<br />

Satz ab. Gegen Taylor Fritz (ATP 31, USA)<br />

musste Djokovic in einem spannenden, engen<br />

Match über die volle Distanz gehen - 7:6, 6:4,<br />

3:6, 4:6, 6:7. Gegen Aufschlag-Wunder Milos<br />

Raonic (ATP 14, CAN) siegte der Branchenprimus<br />

7:6, 4:6, 6:1, 5:4. Auch gegen Deutschlands<br />

Nummer eins, Sascha Zverev (ATP 7), setzte er<br />

sich im Viertelfinale 6:7, 6:2, 6:4, 7:6 durch. Im<br />

Halbfinale stoppte der Djoker den Siegeslauf<br />

52<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


INTERNATIONAL<br />

Der Russe Daniil Medvedev war dem Sieger Novak Djokovic mental nicht<br />

gewachsen<br />

Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

Von der Quali bis ins Halbfinale: Russe Aslan Karatsev zeigt, dass er sehr gut<br />

mithalten kann<br />

Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

des Qualifikanten Aslan Karatsev (RUS) mit 6:3,<br />

6:4, 6:2.<br />

Gutes Turnier für Zverev,<br />

doch es war mehr drin<br />

Beim “Happy Slam” schlugen in Runde eins fünf<br />

deutsche Herren auf. Daniel Altmaier hatte wegen<br />

einer Corona-Infektion die Australian Open<br />

absagen müssen.<br />

Lucky Loser Cedrik-Marcel Stebe (ATP 129) unterlag<br />

Felix Auger-Aliassime (ATP19, CAN), als<br />

20. gesetzt, klar 2:6, 4:6, 2:6.<br />

Der Warsteiner Jan-Lennard Struff (ATP 37)<br />

musste sich Christopher O’Connell (ATP 121,<br />

AUS) nach anfänglicher tapferer Gegenwehr<br />

unerwartet 6:7(2), 6:7(5), 1:6 beugen. Struff<br />

konnte nicht an seine starken Leistungen aus<br />

dem ATP Cup anknüpfen.<br />

Alexander Zverev verliert erneut das Duell gegen den übermächtigen<br />

Serben Novak Djokovic Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

Der Russe Andrey Rublev (ATP 8) war Yannick<br />

Hanfmann (ATP 1<strong>02</strong>) 6:3, 6:3, 6:4 überlegen.<br />

Dominik Koepfer (ATP 70) warf zuerst den Bolivianer<br />

Hugo Dellien (ATP 112) mit 7:5, 6:2, 6:4<br />

aus dem Turnier, musste in der zweiten Runde<br />

aber die Überlegenheit des drittgesetzten Österreichers<br />

Dominic Thiem beim 4:6, 0:6, 2:6 anerkennen.<br />

Alexander Zverev (ATP 6) hielt die deutsche<br />

Fahne hoch. Er bezwang zum Auftakt Marcos<br />

Giron (ATP75, USA) nach einem umkämpften<br />

und verlorenen ersten Satz 6:7(8), 7:6(5), 6:3,<br />

6:2. In Runde zwei beherrschte der Hamburger<br />

Maxime Cressy (ATP 121, USA) 7:5, 6:4, 6:3. Den<br />

Franzosen Adrian Mannarino (ATP 36) fertigte<br />

Zverev 6:3, 6:3, 6:1 ab. Im Achtelfinale wartete<br />

der Serbe Dusan Lajovic. Ihn nahm Sascha Zverev<br />

mit 6:4, 7:6(5), 6:3 aus dem Rennen.<br />

50 Grand Slam-Spiele hat Zverev<br />

nun gewonnen, der Tag seines<br />

Sieges gegen Lajovic, war ein kleiner<br />

Meilenstein in seiner Karriere.<br />

Auch, weil er bei den Major-Events<br />

zum fünften Mal in die Runde der<br />

letzten Acht einzog. Mit Novak Djokovic,<br />

Vier-Satz-Sieger im Achtelfinale<br />

gegen Milos Raonic, stand ihm<br />

der schwerste Rivale gegenüber.<br />

Nur zwei der bisher sieben Partien<br />

gegen den 33-jährigen serbischen<br />

Großmeister hatte Zverev gewinnen<br />

können, der Finalsieg bei der<br />

Tennis-WM 2018 in London war<br />

sein größter Erfolgs überhaupt.<br />

Ein sichtlich enttäuschter Alexander<br />

Zverev verließ mit hängenden<br />

Schultern die Rod Laver Arena. Mit<br />

7:6, 2:6, 4:6 und 6:7 verlor der Hamburger<br />

das Duell mit Novak Djokovic<br />

und verpasste den Sprung ins<br />

Halbfinale. In einer Partie, die einer<br />

Achterbahnfahrt der Gefühle<br />

glich, brachte Zverev am Ende nicht<br />

die nötige Konstanz auf den Platz.<br />

Der 23-Jährige wirkte äußerlich<br />

sehr konzentriert und spielte stellenweise tolles<br />

Tennis. Am Ende reichte es aber nicht ganz.<br />

Nach gewonnenem ersten Satz fand Zverev im<br />

zweiten Durchgang nicht zu seinem Spiel, die<br />

Sätze drei und vier begannen dann aber richtig<br />

gut. Zverev war hier jeweils ein Break vorne,<br />

brachte das Ganze aber nicht ins Ziel, weil<br />

Djokovic unter Druck oft sein bestes Tennis auspackte.<br />

Auf einen Grand-Slam-Titel muss der<br />

Deutsche weiter warten.<br />

Was Experten überraschte<br />

Unerwartet besiegte der Ungar Marton Fucsovics<br />

in Runde zwei Stan Wawrinka (SUI) in einem<br />

Fünf-Satz-Krimi 7:5, 6:1, 4:6, 2:6, 7:6.<br />

Ratlos musste sich der letztjährige Finalist Dominic<br />

Thiem auf den Heimweg machen. Nach<br />

seiner 4:6, 4:6, 0:6-Niederlage gegen den Bulgaren<br />

Grigor Dimitrov sprach der hoch gehandelte<br />

Österreicher von einem „größtenteils<br />

schwarzen Tag“. Thiem wirkte nach einer<br />

erfolgreichen Aufholjagd in der dritten Runde<br />

gegen Australiens Skandalnudel Nick Kyrgios<br />

ausgelaugt, spätestens nach dem verlorenen<br />

zweiten Satz hatte der amtierende US- Open-<br />

Champion gegen Dimitrov mental nichts mehr<br />

zuzusetzen. Dimitrov traf dann sensationell auf<br />

den Russen Aslan Karatsev, der als erster Grand<br />

Slam-Debütant seit dem Deutschen Alex Radulescu<br />

(1996 Wimbledon) ins Viertelfinale vorrückte.<br />

Karatsev siegte 2:6, 6:4, 6:1, 6:2.<br />

Mitfavorit Rafael Nadal (Nr. 2, ESP) schied im<br />

Viertelfinale mit 3:6, 2:6, 7:6, 6:4, 7:5 nach einer<br />

Zwei-Satz-Führung gegen den fünftgesetzten<br />

Stefanos Tsitsipas (ATP 6) nach großem Kampf<br />

aus. Der Grieche unterlag im Halbfinale dem<br />

“Schachspieler” Medvedev 4:6, 2:6, 5:7.<br />

An Ort und Stelle seines ersten Major-Siegs<br />

2008 holte sich Novak Djokovic dann seinen<br />

mittlerweile neunten Major-Titel - und seinen<br />

18. Grand-Slam-Turniersieg überhaupt. Er ist<br />

Federer und Nadal dicht auf den Fersen...<br />

Zusammenfassung: Bernd Prawitz<br />

(mit Material von tennisnet.com, SID, DTB)<br />

www.tvbb.de <strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

53


INTERNATIONAL<br />

Die ATP Cup-Sieger <strong>2<strong>02</strong>1</strong> in Melbourne: Daniil Medvedev und Andrey Rublev aus Russland<br />

Melbourne / Australien: ATP Cup <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Deutsche im Halbfinale von Russland gestoppt<br />

Alexander Zverev haderte noch ein bisschen<br />

mit der Niederlage der deutschen<br />

Mannschaft im Halbfinale des ATP Cups<br />

(2. bis 7. Februar <strong>2<strong>02</strong>1</strong>), dann richtete<br />

der Weltranglistensiebente seine ganze<br />

Konzentration auf die Australian Open.<br />

"Ich liebe dieses Team so sehr. Danke für<br />

dies unglaubliche Woche. Es tut mir leid,<br />

dass ich uns nicht über die Ziellinie gebracht<br />

habe", sagte der Hamburger nach<br />

dem 1:2 gegen Russland, mit dem Zverev<br />

und Co. das Finale des Teamwettbewerbs<br />

in Melbourne verpassten. 2<strong>02</strong>0<br />

hatte das deutsche Team mit einem<br />

formschwachen Zverev die Vorrunde<br />

nicht überstanden. Mischa Zverev ersetzte<br />

in diesem Jahr Boris Becker als<br />

Teamkapitän.<br />

Die russische Auswahl mit Daniil Medvedev,<br />

Andrei Rublev, Jewgeni Donskoi und Aslan Karatsev,<br />

besiegte im Finale Italien mit 2:0. Rublev<br />

gewann mit 6:1, 6:2 gegen Fabio Fognini, bevvor<br />

Medvedev den Sieg Russlands mit einem<br />

weiteren 2:0-Sieg (6:4, 6:2), diesmal gegen Matteo<br />

Berrettini, perfekt machte. Das abschließende<br />

Doppel wurde nicht mehr ausgetragen,<br />

da nach den beiden Einzeln die Entscheidung<br />

über den Sieger bereits gefallen war.<br />

Foto: © Tennis Australia / Mark Peterson / Jürgen Hasenkopf<br />

Zverev mit Rückenproblemen<br />

Ein möglicher Grund für das Ausscheiden der<br />

Deutschen im diesjährigen Semifinale: Zverev<br />

zwickte im Einzel in aussichtsreicher Position<br />

der Rücken. Gegen den Weltranglistenvierten<br />

Daniil Medvedev lag er nach gewonnenem<br />

ersten Satz auch im zweiten Durchgang mit einem<br />

Break in Führung, bevor er sich kurze Zeit<br />

später auf dem Platz behandeln lassen musste.<br />

Letztlich stand trotz einer sehr kämpferischen<br />

Leistung eine 6:3, 3:6, 5:7-Niederlage im Spielprotokoll.<br />

"Die letzten Tage waren für meinen Körper ein<br />

bisschen viel. Ich hoffe, ich kann mich schnell<br />

erholen, um für den Start der Australian Open<br />

gesund und bereit zu sein", sagte er. Dafür blieb<br />

nur wenig Zeit. Selbstvertrauen dürfte Zverev<br />

in seinen ersten Spielen des Jahres für das<br />

Grand-Slam-Turnier durchaus getankt haben.<br />

Zwar gelang ihm im ATP-Cup nur ein Einzelsieg,<br />

aber sowohl Medvedev, Gewinner des ATP-Finals<br />

2<strong>02</strong>0, als auch den dominierenden Weltranglistenersten<br />

Novak Djokovic hatte er am<br />

Rand einer Niederlage.<br />

Novak Djokovic ist beim ATP Cup im Einzel weiterhin<br />

nicht zu schlagen. Da steht seine Siegesserie<br />

bei mittlerweile acht Matches. Zu den<br />

sechs vom vergangenen Jahr sind noch jene<br />

gegen Denis Shapovalov und Alexander Zverev<br />

dazu gekommen. Aber: Eben jener Zverev<br />

war es, der gemeinsam mit Jan-Lennard Struff<br />

für die erste Pleite der Nummer eins der Welt<br />

sorgte - Aus des Titelverteidigers Serbien in der<br />

Gruppenphase. Struff / Zverev schlugen Djokovic<br />

/ Nikola Cacic im Match-Tie-Break. Gönnten<br />

Djokovic damit aber immerhin ein freies Wochenende.<br />

Die Spiele von Zverev und Co.<br />

Zuvor hatte Jan-Lennard Struff (ATP-Nr. 37) mit<br />

einem tollen Auftritt für die 1:0-Führung gesorgt.<br />

Gegen Milos Raonic (ATP-Nr. 15) packte<br />

Struff in den beiden Tie-Breaks sein bestes Tennis<br />

aus, ging stets früh in Führung und ließ sich<br />

diese nicht mehr nehmen.<br />

Während in Satz eins keiner der beiden Spieler<br />

bei eigenem Aufschlag gewackelt hatte,<br />

war dem Warsteiner in Durchgang zwei früh<br />

ein Break gelungen, das er direkt wieder abgegeben<br />

hatte, fünf Chancen zum 5:3 hatte<br />

er dann ausgelassen. „Ich habe zwei sehr gute<br />

Tie- Breaks gespielt und bin sehr glücklich“,<br />

so Struff.<br />

Im abschließenden Doppel unterlagen Kevin<br />

Krawietz / Jan-Lennard Struff mit 6:7(4),<br />

7:6(6), 3:10.<br />

54<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


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INTERNATIONAL<br />

Alexander Zverev besiegt den Kanadier<br />

Shapovalov und spielte auch Doppel<br />

Jan-Lennard Struff bezwingt den Kanadier Milos Raonic und den Serben Dusan Lajovic. Beide Deutsche waren<br />

auch im Doppel gegen Serbien erfolgreich<br />

Fotos: © Tennis Australia / Mark Peterson / Jürgen Hasenkopf<br />

56<br />

Durch die Verletzung von Mies spielte Struff im deutschen Doppel<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

“Es war ein typisches erstes Spiel der Saison,<br />

ich hatte viele Chancen, die ich aber nicht richtig<br />

genutzt habe”, sagte Zverev: “Am Ende habe<br />

ich es trotzdem ganz gut hinbekommen und einige<br />

gute Punkte gespielt. Das Wichtigste war,<br />

den Sieg für Deutschland zu holen.” Shapovalov<br />

(ATP-Nr. 12) reichte ein Minibreak im Tie-Break<br />

des ersten Durchgangs, bis dahin hatte lediglich<br />

Zverev (ATP-Nr. 7) einen Breakball beim 5:5.<br />

Shapovalov machte ihn mit einem Ass zunichte.<br />

Durchgang zwei war indes in den Spielen<br />

umkämpfter: Zverev gelang das Break zum 3:1,<br />

ein knapp acht Minuten dauerndes Aufschlagspiel<br />

brachte er dann nach Abwehr von zwei<br />

Breakchancen für den Kanadier zum 5:2 durch<br />

und holte sich anschließend den Satzausgleich.<br />

Im Entscheidungssatz war Zverev näher am<br />

Break: Sieben Chancen hatte er, drei Mal davon<br />

ein 15:40, aber Shapovalov spielte stark<br />

und kontrolliert unter Druck. Im Tie-Break gelang<br />

dem Kanadier das frühe Minibreak, als<br />

Zverev einen zweiten Aufschlag mit mehr als<br />

200 km / h ins Aus servierte, eine gute Gelegenheit<br />

zum 4:1 ließ er jedoch aus. Das sollte sich<br />

rächen: Zverev glich zum 3:3 aus und machte<br />

mit zwei Assen den Sieg für Deutschland klar.<br />

Es kommt äußerst selten vor, dass Alexander<br />

Zverev einen Turnier-Physio ruft. Aber beim<br />

Stand von 3:4 in Satz zwei war es nötig - Rückenprobleme.<br />

Zverev hatte das Match gegen<br />

den ATP-Weltmeister bis dahin dominiert:<br />

mit seinem harten, variantenreichen Aufschlag,<br />

aber auch generell mit einem offensiven<br />

Ansatz.<br />

Medvedev schaffte nach 3:6 aus seiner Sicht<br />

mit 6:3 den Satzausgleich gegen Zverev. Die<br />

Aufschläge des gebürtigen Hamburgers kamen<br />

zwar immer noch mit mehr als 200 km / h über<br />

das Netz, Zverev bewegte sich aber nicht mehr<br />

rund. Und tauschte immer öfter Blicke mit Bruder<br />

Mischa und Vater Alexander aus, die in der<br />

deutschen Mannschaftsbox saßen.<br />

Zverev hielt sich dennoch bravourös. Und<br />

konnte im finalen Satz immer wieder vorlegen.<br />

Doch Daniil Medvedev nahm die Herausforderung<br />

an. Im elften Spiel leistete sich Zverev<br />

dann zwei Rückhand- und<br />

zwei Doppelfehler - Medvedev<br />

ging mit 6:5 in Führung. Zverev<br />

erarbeitete sich zunächst<br />

noch einmal zwei Breakchancen,<br />

wehrte danach zwei<br />

Matchbälle ab. Er vergab eine<br />

dritte Möglichkeit zum Comeback,<br />

Medvedev mit einem<br />

Doppelfehler seinen dritten<br />

Matchball. Nach 2:38 Stunden<br />

saß aber Matchball Nummer<br />

vier. Und Russland stand mit<br />

einem 6:3, 3:6 und 5:7 im Endspiel<br />

des ATP Cups <strong>2<strong>02</strong>1</strong>.<br />

Zuvor hatte Jan-Lennard Struff<br />

bei seinem dritten Antreten<br />

beim ATP Cup <strong>2<strong>02</strong>1</strong> erstmals<br />

eine Niederlage einstecken müssen. Der Warsteiner<br />

unterlag Andrey Rublev mit 6:3, 1:6,<br />

2:6. In den Gruppenspielen hatte er gegen Milos<br />

Raonic und Dusan Lajovic jeweils für die<br />

1:0-Führung Deutschlands gesorgt.<br />

Den einzigen Punkt holten für Deutschland in<br />

dieser Begegnung im abschließenden Doppel<br />

Jan-Lennard Struff / Kevin Krawietz (Coburg),<br />

die sich gegen Jewgeni Donskoi / Aslan Karatsev<br />

6:3, 7:6(2) durchsetzten.<br />

Russland besiegt Italien<br />

Im Endspiel traf Russland auf Italien. Die Südeuropäer<br />

gewannen ihr Semifinale gegen Spanien<br />

3:0, das erneut ohne den angeschlagenen<br />

Grand-Slam-Rekordgewinner Rafael Nadal antrat,<br />

der unter Rückenproblemen litt.<br />

Acht Einzel-Matches haben Daniil Medvedev<br />

und Andrey Rublev im Laufe des ATP Cups <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

insgesamt absolviert - und alle acht haben die<br />

beiden russischen Ausnahmespieler gewonnen.<br />

So auch im Endspiel gegen Italien: Rublev<br />

legte wie gewohnt vor, besiegte Fabio Fognini<br />

mit 6:1 und 6:2. Im Anschluss ließ Medvedev<br />

dem bis dato unbesiegten Matteo Berrettini<br />

beim 6:4 und 6:2 keine Chance. Auf das<br />

abschließende Doppel wurde verzichtet, Russland<br />

tritt damit die Nachfolge des Premierensiegers<br />

Serbien an. Im vergangenen Jahr waren<br />

die Russen im Halbfinale an Novak Djokovic<br />

und Co. gescheitert.<br />

Medvedev, der regierende inoffizielle ATP-<br />

Weltmeister, hat auf dem Weg zum Titel mit<br />

Diego Schwartzman, Kei Nishikori, Alexander<br />

Zverev und eben Berrettini die stärkeren Gegner<br />

aus dem Weg geräumt, aber auch die Siege<br />

von Rublev gegen Guido Pella, Yoshihito Nishioka,<br />

Jan-Lennard Struff und Fognini können<br />

sich sehen lassen.<br />

Zusammenfassung: Bernd Prawitz<br />

(mit Material von SID, tennisnet.com, DTB)<br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


INTERNATIONAL<br />

Jannick Sinner, als Teenager im Finale. Das schafften vor ihm nur Andre Agassi (1990),<br />

Rafael Nadal (2005) und Novak Djokovic (2007)<br />

Miami / USA: Miami Open presented by Itaú<br />

Hurkacz siegt im Überraschungsfinale,<br />

Barty wiederholt Sieg von 2019<br />

Hubert Hurkacz ist Teilzeit-Doppel-Partner von Sinner: “Ein<br />

feiner Mensch.”<br />

Fotos: © Jürgen Hasenkopf<br />

Mit den Miami Open (22. März bis 4. April<br />

<strong>2<strong>02</strong>1</strong>) stand das erste Masters des Jahres<br />

auf dem Tour-Plan. Während bei den<br />

Herren einige Topspieler fehlten, waren<br />

im Damenfeld nahezu alle Stars am<br />

Start. Der Pole Hubert Hurkacz gewann<br />

das Überraschungsfinale gegen Sinner.<br />

Bei den Damen hieß die Siegerin Ashleigh<br />

Barty, die den Sieg von 2019<br />

wiederholt.<br />

Hubert Hurkacz hat beim ATP-Masters-<br />

1000-Event von Miami seinen ersten Masters-Titel<br />

errungen. Der Pole besiegte im Endspiel den<br />

19-jährigen Jannik Sinner überraschend mit 7:6<br />

(4) und 6:4. Nach den Absagen von Djokovic, Nadal,<br />

Thiem, Federer & Co., den frühen und überraschenden<br />

Niederlagen von Zverev, Medvedev<br />

und Tsitsipas waren es die beiden Youngster Hubert<br />

Hurkacz und Jannik Sinner, welche die sich<br />

bietende Chance eiskalt nutzten und mit starken<br />

Leistungen gegen Andrey Rublev bzw. Roberto<br />

Bautista Agut das Finalticket lösten. Damit war<br />

schon vor dem ersten Ballwechsel des Endspiels<br />

klar: Es wird in Miami <strong>2<strong>02</strong>1</strong> ein neuer Masters-<br />

Champion gekürt werden.<br />

Denis Kudla 7:6(5),6;4, USA), Denis Shapovalov<br />

(6:3, 7:6(6), CAN), Milos Raonic (4:6,6:3, 7:6(4),<br />

CAN), Stefanos Tsitsipas (2:6,6:3, 6:4, GRE), Andrey<br />

Rublev (6:3, 6:4, RUS) und Jannik Sinner<br />

(7:6(4), 6:4, ITA) - diese sechs Spieler besiegte<br />

Hubert Hurkacz auf dem Weg zu seinem ersten<br />

ATP-Masters-1000-Titel.<br />

Hurkacz startet stark<br />

Den besseren Start in dieses Endspiel erwischte<br />

jedoch Hubert Hurkacz, der nach einem<br />

schlampigen Aufschlagspiel des Südtirolers<br />

zum 0:2 das erste Break der Partie schaffte. In<br />

einer mäßigen Anfangsphase war es der Pole,<br />

der dem Spiel seinen Stempel aufdrucken<br />

konnte - zumal Sinner einen etwas nervösen<br />

Start hinlegte. Eine Nervosität, die der Südtiroler<br />

jedoch mit seinem Spielgewinn zum 1:3<br />

ablegte und danach mit einem bärenstarken<br />

Game und einem Weltklasse-Return vor die Füße<br />

Hurkacz das Rebreak zum 2:3 schaffte.<br />

Es folgten umkämpfte Aufschlagspiele, in denen<br />

beide Spieler Chancen auf das Break hatten,<br />

diese aber nicht nutzten. Bis zum Stand<br />

von 5:5. Sinner erhöhte in diesem Spiel noch<br />

einmal die Schlagzahl, erspielte sich mit einem<br />

sehenswerten Rückhand-Longline-Winner<br />

zwei Breakbälle, von denen er den ersten<br />

nach einem Rückhandfehler des Weltranglisten-37.<br />

auch verwertete.<br />

Dass in diesem Match aber doch der größte<br />

Karrieretitel für den Teenager möglich war,<br />

bekam man Augenblicke später zu sehen:<br />

Mit gleich vier unerzwungenen Fehlern in Serie<br />

"schenkte" der Italiener seinem polnischen<br />

Gegenüber nahezu das Zu-Null-Rebreak - ein<br />

Tie-Break musste also die Entscheidung bringen.<br />

In diesem nahm der Pole nun das Momentum<br />

voll mit, erspielte sich - auch dank einiger<br />

Fehler von Jannik Sinner - schnell vier Satzbälle,<br />

von denen er Nummer drei nach einem Vorhandfehler<br />

des Südtirolers auch nutzte. Dieser<br />

Trend setzte sich auch in Durchgang zwei fort.<br />

Hurkacz profitierte weiterhin von einem zu fehlerhaft<br />

agierenden Sinner und holte sich gleich<br />

im ersten Spiel des zweiten Satzes den Breakvorteil.<br />

Bei Sinner schien der Faden völlig gerissen<br />

zu sein, auch im nächsten Aufschlagspiel<br />

des Italieners fand Hurkacz zwei Breakchancen<br />

vor. Die erste nutzte der Weltranglisten-37.<br />

Hubert Hurkacz spielte sich in einen Lauf, dominierte<br />

das Geschehen. Der Südtiroler stemmte<br />

sich gegen die Niederlage und brachte beim<br />

Stand von 0:4 noch einmal seinen Aufschlag<br />

durch und machte Augenblicke später mit einem<br />

starken Rückschlagspiel zumindest ein<br />

Break wett. Nachdem Sinner noch zum 3:4 verkürzen<br />

konnte, gelang Hurkacz dann aber der<br />

so wichtige Spielgewinn bei eigenem Aufschlag.<br />

Ein Game fehlte dem 24-Jährigen also<br />

noch zu seinem größten Karrieretitel. Er sollte<br />

dem Polen auch noch gelingen. Bei eigenem<br />

www.tvbb.de <strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

57


INTERNATIONAL<br />

Die Australierin Ashleigh Barty profitierte im Finale von der<br />

Aufgabe ihrer Gegnerin<br />

Endspiel-Pech: Nach lange Verletzungspause knickte Bianca Andreescu um, musste<br />

aufgeben<br />

Fotos: © Jürgen Hasenkopf<br />

Aufschlag machte er den 7:6 (4), 6:4-Erfolg perfekt<br />

- Platz 16 der Weltrangliste.<br />

Zverev gleich raus<br />

Deutschlands Top-Spieler Alexander Zverev, an<br />

drei gesetzt, flog nach Freilos gleich zum Auftakt<br />

raus: 1:6, 6:3, 6:1 gegen den Finnen Emil<br />

Ruusuvuori. Zverev war an mehreren Körperstellane<br />

stark getapt.<br />

Struff schaffte es ins Viertelfinale, schied dort<br />

gegen Roberto Bautista Agut (Nr. 7, ESP) 4:6,<br />

6:3, 6:2 aus. Koepfer und Hanfmann verloren<br />

ihre Auftaktmatches.<br />

Die Australierin führte gegen Bianca Andreescu<br />

mit 6:3 und 4:0, dann musste die Kanadierin<br />

aufgeben. Barty erwischte den besseren<br />

Start, ging schnell mit 3:0 in Führung, ließ die<br />

Weltranglisten-Erste im fünften Spiel aber wieder<br />

zurück in die Partie: Die Siegerin von 2019<br />

konnte bei eigenem Aufschlag vier Chancen<br />

zum 4:1 nicht verwerten, Andreescu gelang das<br />

Re-Break. Aber die Australierin schlug erneut<br />

zu, servierte nach 36 Minuten zum 6:3. Barty<br />

nahm das Momentum mit, schaffte im ersten<br />

Spiel des zweiten Satzes gleich ein Break.<br />

Beim Stand von 0:2 knickte Andreescu, die erst<br />

Anfang des Jahres nach einer 15-monatigen<br />

Verletzungspause zurückgekommen war, mit<br />

ihrem rechten Knöchel um. Beim nächsten Seitenwechsel<br />

ließ sie sich zwar noch einmal tapen<br />

- nachdem Barty aber auf 4:0 gestellt hatte,<br />

musste Andreescu aufgeben. Dass Ashleigh<br />

Barty das Turnier in Miami als Branchenprima<br />

verlassen würde, stand schon seit ein paar Tagen<br />

fest: mit der Niederlage von Naomi Osaka<br />

gegen die aufstrebende Griechin Maria Sakkari<br />

im Viertelfinale.<br />

Kerber gegen Azarenka chancenlos<br />

Die Kielerin Angelique Kerber, Nummer 24 der<br />

Setzliste, traf nach einem Freilos auf Qualifikantin<br />

Renata Zarazua (MEX). Sie verpasste ihr im<br />

Eiltempo ein 6:0, 6:0. Kerber musste sich in der<br />

zweiten Runde Victoria Azarenka (Nr. 14, BLR)<br />

geschlagen geben. Dabei war die Deutsche gut<br />

in das Duell mit ihrer Angstgegnerin Azarenka<br />

gestartet. Sie schaffte das frühe Break, das<br />

die Belarussin auch zu bestätigen wusste. Azarenka<br />

jedoch kam zurück, schaffte das Re-Break<br />

und erspielte sich beim Stand von 5:5 selbst den<br />

Breakvorteil, den Azarenka zum Satzgewinn<br />

nutzte. Auch Satz zwei ging mit 6:2 an sie. Neunte<br />

Niederlage von Kerber im zehnten Duell.<br />

In der Runde zuvor konnte Laura Siegemund,<br />

die gegen Christina Mchale (USA) 6:3, 7:5 siegreich<br />

war, gegen Azarenka wegen einer Knieverletzung<br />

nicht antreten.<br />

Andrea Petkovic bezwang die Chinesin Shuai<br />

Zhang 7:5, 6:1, musste sich dann aber der ehemaligen<br />

Australian Open-Siegerin Sofia Kenin<br />

(Nr. 4, USA) 6:7(6), 6:1, 6:3 beugen.<br />

Bernd Prawitz<br />

(mit Material von tennisnet.com, DTB, SID)<br />

IM NETZ:<br />

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58<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


Kurz berichtet<br />

Monte Carlo: Rolex Monte Carlo Masters, ATP 1000<br />

Djokovic und Nadal scheitern, Tsitsipas gewinnt im Fürstentum<br />

“Das war die beste Woche meines Lebens”,<br />

sagte der Grieche Stefanos Tsitsipas nach<br />

dem Finale in Monte Carlo (11. bis 18. April),<br />

nachdem er den Russen Andrey Rublev klar<br />

6:3, 6:3 klar besiegt hatte.<br />

Er gewann das Turnier ohne Satzverlust. Gegen<br />

Rublev, der Rafael Nadal im Viertelfinale 6:2,<br />

4:6, 6:2 bezwungen hatte, erwischte Tsitsipas<br />

den besseren Start und ging schnell mit 3:0 in<br />

Führung. Auch in Durchgang zwei gelang ihm<br />

ein frühes Break, ein zweites folgte dann zum<br />

Matchgewinn.<br />

Tsitsipas, im Semifinale mit 6:2, 6:1 auch Sieger<br />

war gegen Daniel Evans (GBR), der überraschend<br />

Branchenprimus Novak Djokovic (SRB)<br />

im Achtelfinale ausgeschaltet hatte, ließ im<br />

gesamten Match keinen Deut nach. Nur 1:11<br />

Stunden dauerte das einseitige Match. 18 Winner<br />

bei 13 Fehlern ohne Not standen bei Tsitsipas<br />

zu Buche. Rublev brachte es im Finale auf<br />

10 Winner bei 21 unforced errors. Eine Runde<br />

zuvor hatte der Russe Casper Ruud (NOR) 6:3,<br />

7:5 ausgeschaltet.<br />

Tsitsipas ließ keine einzige Breakchance seines<br />

Gegenübers zu, er selbst nutzte indes alle seine<br />

drei Gelegenheiten. Kam sein erster Aufschlag,<br />

machte er zudem zu 86 Prozent den Punkt. Hier<br />

lag zwar auch Rublev mit 80 Prozent im guten<br />

Bereich, allerdings hatte er nur eine 56-Prozent-Quote<br />

erster Aufschläge vorzuweisen.<br />

Musste Rublev über den zweiten Aufschlag gehen,<br />

machte Tsitsipas zu 67 Prozent den Punkt.<br />

Tsitsipas tritt damit die Nachfolge von Fabio<br />

Fognini an, der Italiener hatte 2019 überraschend<br />

in Monte Carlo gewonnen. 2<strong>02</strong>0 war<br />

das Turnier wegen der Corona-Pandemie ausgefallen.<br />

Tsitsipas ist der erste Spieler aus Griechenland,<br />

der ein Masters-Turnier gewinnen<br />

konnte. “Du zeigst seit Jahren beeindruckendes<br />

Tennis.", lobte der unterlegene Rublev.<br />

Alexander Zverev schied bei seinem Heimturnier<br />

im Achtelfinale mit 4:6, 6:7(7) gegen den<br />

Belgier David Goffin aus. Zuvor hatte er Lorenzo<br />

INTERNATIONAL<br />

Gewann sein erstes ATP-Masters: Grieche Stefanos<br />

Tsitsipas<br />

Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

Sonego (ITA) mit 6:3, 6:3 besiegt. Struff unterlag<br />

im ersten Match Grigor Dimitrov (BUL) 3:6,<br />

4:6. Auch Koepfer überstand Runde eins nicht.<br />

Cagliari / Italien: Sardegna Open<br />

Zweiter Titel für Sonego, Aus im Viertelfinale für Deutsche<br />

Jan-Lennard Struff (Warstein) startete mit einem<br />

Zittersieg in das ATP-Tour-250-Turnier in<br />

Cagliari (5. bis 11. April). Der deutsche Davis-<br />

Cup-Spieler gewann gegen Joao Sousa (ATP<br />

107, POR) nach Abwehr von fünf Matchbällen<br />

mit 6:1, 1:6 und 7:5.<br />

Struff (ATP 41), als Nummer fünf gesetzt, lag<br />

im dritten Satz bereits mit 2:5 zurück, musste<br />

sich gehörig strecken. Er selbst verwandelte<br />

nach 2:07 Stunden nach einer Aufholjagd seinen<br />

fünften Matchball. Bei seinem ersten Sandplatzturnier<br />

der Saison setzte sich der Warsteiner<br />

gegen den Qualifikanten Liam Broady<br />

(GBR) 6:4, 6:2 durch.<br />

Im Viertelfinale traf Struff auf seinen Rankingund<br />

Setzlistennachbarn, den Georgier Nikoloz<br />

Basilashvili (Nr. 4, ATP 37). Der Warsteiner unterlag<br />

ihm 7:5, 4:6, 6:3. Der Karlsruher Yannick<br />

Hanfmann war mit einem 7:6(6), 5:7, 6:3 gegen<br />

Montpellier, ATP Tour 250, Open Sud de France<br />

Struff unterliegt Gojowczyk, Goffin gewinnt Turnier<br />

Peter Gojowczyk muss weiter auf den zweiten<br />

Turniersieg seiner Karriere warten. Der<br />

Münchner Qualifikant verlor das Halbfinale<br />

beim ATP-Turnier in Montpellier (22. bis 28.<br />

Februar) gegen den an Nummer eins gesetzten<br />

Roberto Bautista Agut mit 5:7, 1:6.<br />

Gegen den Spanier hielt der 31-Jährige Deutsche<br />

zunächst gut mit, kassierte aber beim<br />

Stand von 5:5 im ersten Satz das Break. Bautista<br />

Agut brachte das eigene Aufschlagspiel dann<br />

zum Satzgewinn durch. Im zweiten Durchgang<br />

konnte Gojowczyk kaum noch etwas ent-<br />

Heimtitel für Lorenzo Sonego in Cagliari<br />

<br />

Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

Tommy Paul (USA) in das Achtelfinale eingezogen.<br />

Hanfmann warf dort den Italiener Marco<br />

Cecchinato mit 7:5, 6:1 aus dem Turnier, scheiterte<br />

jedoch eine Runde später an Lorenzo Sonego<br />

(Nr. 3, ITA) mit 3:6, 7:6(6), 6:3. Im zweiten<br />

Satz schlug Hanfmann bereits zum Matchgewinn<br />

auf, konnte die Chance nach einem lange<br />

überzeugenden Auftritt aber nicht nutzen.<br />

Der einheimische Lorenzo Sonego schlug im<br />

Halbfinale Taylor Fritz USA) mit 6:4, 5:7 und 6:1.<br />

Deutlich weniger Probleme hatte Laslo Djere<br />

(SRB) mit Nikoloz Basilashvili. Der Serbe gewann<br />

mit 6:2 und 6:0.<br />

Lorenzo Sonego gewann bei den Sardegna<br />

Open den zweiten Einzel-Titel seiner Laufbahn.<br />

Der Weltranglisten-34. schlug im Finale Laslo<br />

Djere mit 2:6, 7:6 (5) und 6:4 - zweiter Titel nach<br />

den Antalya Open 2019.<br />

Überraschend bezwingt Peter Gojowczyk die deutsche Nummer zwei Jan-Lennard Struff in Montpellier<br />

<br />

Fotos: © Jürgen Hasenkopf<br />

www.tvbb.de <strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

59


INTERNATIONAL<br />

Der Belgier David Goffin besiegte Bautista Agut aus Spanien<br />

im Finale<br />

Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

gegensetzen und verlor vier Spiele in<br />

Folge. Es war bereits das fünfte Aufeinandertreffen<br />

der beiden Profis, alle Begegnungen<br />

gingen an Bautista Agut.<br />

Zuvor gab es zum Auftakt die rein deutsche<br />

Begegnung Struff vs Gojowczyk, die<br />

überraschend der Münchner 6:3, 6:4 gewann.<br />

Gojowczyk schlug dann im Viertelfinale<br />

den Österreicher Dennis Novak<br />

mit 6:4, 6:1, verpasste aber durch eine<br />

5:7, 1:6-Niederlage gegen den Topfavoriten<br />

Roberto Bautista Agut (ESP) den Finaleinzug.<br />

Das Endspiel gewann David Goffin<br />

(BEL) mit 5:7, 6:4 und 6.2.<br />

Bautista Agut und Goffin bestritten das<br />

erste Finale in der Turniergeschichte in<br />

Montpellier, in dem kein Franzose stand.<br />

Der Spanier startete stark, servierte nach einer<br />

halben Stunde Spielzeit bei 5:3 auf den Satzgewinn.<br />

Goffin schaffte das Rebreak, glich mit etwas<br />

Mühe zum 5:5 aus. Durchgang eins ging<br />

dennoch an den Favoriten, der im zwölften<br />

Spiel erneut ein Break schaffte. Im zweiten Satz<br />

gelang Goffin der bessere Start - er ging mit einem<br />

Break mit 1:0 in Führung. Und hielt diesen<br />

Vorsprung bis zum Satzausgleich.<br />

Dasselbe Spiel im entscheidenden Durchgang:<br />

Wieder schlug Goffin gleich beim ersten Servicegame<br />

Bautista Aguts zu, schaffte ein weiteres<br />

Break zum 5:2. Im letzten Spiel musste<br />

Goffin zwar noch einen Breakball abwehren,<br />

machte nach einer Spielzeit von 2:05 Stunden<br />

aber den Sack zu - fünfter Turniersieg auf der<br />

ATP-Tour.<br />

Melbourne: Grampians Trophy<br />

Kerber unterliegt Sakkari<br />

Deutschlands Spitzenspielerin sprach vor der<br />

Grampian Trophy (3. bis 7. Februar) von einer<br />

sehr guten Saisonvorbereitung, startete mit<br />

einem 6:3, 4:6, 6:3 gegen Katarina Siniakova<br />

(CZE) in die neue Spielzeit.<br />

Es folgte ein 6:4, 6:4 gegen die Tunesierin Ona<br />

Jabeur. Das war es dann aber auch schon, denn<br />

es gab dann eine Niederlage von 4:6, 2:6 gegen<br />

die aufstrebende Griechin Maria Sakkari, die im<br />

Semifinale Anett Kontaveit (EST) 2:6, 6:3, 11:9<br />

unterlag. Kerber führte im ersten Satz gegen<br />

die Weltranglisten-22. bereits 4:1. Dann allerdings<br />

verlor sie neun Spiele in Folge und letztlich<br />

auch das gesamte Match.<br />

Angelique Kerber war nicht in Topform<br />

<br />

Ann Li (USA) besiegte im Halbfinale ihre Landsfrau<br />

Jennifer Brady in einem sehr engen Match<br />

Auf dem Weg nach oben: Griechin Maria Sakkari<br />

Fotos: © Jürgen Hasenkopf<br />

knapp 7:6(5), 6:7(5), 10:6. Das Finale Kontaveit<br />

vs Li wurde nicht gespielt.<br />

Quimper I und II / Frankreich, ATP Challenger Open Quimper Bretagne Occidentale<br />

Korda in Top 100<br />

Auf dem Weg nach oben: Sebastian Korda <br />

Sebastian Korda (20), Sohn des Australian<br />

Open-Siegers von 1998 und ehemaligen<br />

Nummer zwei des ATP Rankings Petr Korda,<br />

verzichtete auf die Qualifikations-Mühlen für<br />

das erste Grand Slam des Jahres mit anschließender<br />

Quarantäne.<br />

Der US-amerikanische Youngster erreichte<br />

stattdessen mit einem 7:6(5) und 7:6(1) gegen<br />

Benjamin Bonzi (ATP 134, FRA) das Endspiel des<br />

ATP-Challenger-Turniers in Quimper (25. bis 31.<br />

Januar).<br />

Dort hatte Korda es eilig: Der<br />

20-Jährige, der im vergangenen<br />

Herbst in Eckental seinen<br />

ersten Titel auf der ATP-Challenger-Tour<br />

gewonnen hatte und<br />

zu Beginn des Jahres im Endspiel<br />

des ATP-Tour-250-Turniers<br />

in Delray Beach stand, besiegte<br />

Filip Horansky (ATP 163, SVK)<br />

mit 6:1, 6:1, der sich gegen einen<br />

anderen amerikanischen<br />

Newcomer, den von Pat Cash<br />

betreuten Brandon Nakashima,<br />

mit 7:6 (10), 4:6 und 6:4 behaupten<br />

konnte.<br />

Korda wird mit diesem Erfolg unter die Top 100<br />

der ATP-Weltrangliste vorstoßen.<br />

Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

Ein zweites Challenger-Turnier in Quimper<br />

fand vom 1. bis 7. Februar statt. Als bester<br />

Deutscher stand Peter Gojowczyk (31 J., TC<br />

Großhesselohe) beim mit 44.820 Euro dotierten<br />

Turnier im Halbfinale.<br />

Er unterlag Bernabe Zapatas Miralles 2:6, 1:6.<br />

Der Spanier musste sich im Finale Brandon Nakashima<br />

3:6, 4:6 beugen. Der US-Amerikaner<br />

hatte im Viertelfinale auch Maximilian Marterer<br />

mit 6:7(1). 6:2, 6:4 ausgeschaltet.<br />

Daniel Masur (26 J., Tennispark Versmold) gewann<br />

an der Seite des Belgiers Ruben Bemelmans<br />

den Doppel-Titel. Es war der dritte Erfolg<br />

des Duos nach den Siegen in Glasgow 2019<br />

und Trento 2<strong>02</strong>0.<br />

Peter Gojowczyk schaffte es ins Halbfinale<br />

<br />

Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

60<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


Rotterdam / Niederlande, ABN Amro World Tennis Tournament, ATP 500<br />

Vierter 500-er Titel für Rublev<br />

Hamburg, St. Petersburg, Wien - und Rotterdam. Wenn es um Turniere<br />

der 500er-Kategorie wie in Rotterdam (1. bis 7. März <strong>2<strong>02</strong>1</strong>)<br />

auf der ATP-Tour geht, dann bleibt Andrey Rublev (RUS) der Mann<br />

der Stunde.<br />

Denn er gewann mit einem 7:6(4), 6:4 gegen Marton Fucsovics (HUN)<br />

den vierten Titel auf diesem Level in Folge. Damit war Rublev in 20 Matches<br />

in Folge bei ATP-Tour-500-Turnieren siegreich. Für den Ungarn, der<br />

2019 in Sofia seinen ersten Titel feiern konnte, war es erst das zweite ATP-<br />

Endspiel.<br />

Alexander Zverev, an drei gesetzt, schied gegen den Kasachen Alexander<br />

Bublik überraschend in in der ersten Runde mit 5:7, 3.6 aus. Nicht<br />

anders erging es Jan-Lennard Struff, der gegen den Belgier David Goffin<br />

4:6, 0:6 unterlag.<br />

INTERNATIONAL<br />

Andrey Rublev: 20 Siege bei ATP-500-Turnieren in Folge Foto:© Jürgen Hasenkopf<br />

Doha, Qatar: Qatar Exxonmobil Open <strong>2<strong>02</strong>1</strong>, ATP-250-Turnier<br />

Federer nach 405 Tagen wieder da, Basilashvili besiegt Bautista Agut<br />

Roger Federer legt nach erstem Sieg eine intensive Trainingspause ein. Er will bei seinem Saisonhöhepunkt in<br />

Wimbledon bei 100 Prozent sein<br />

Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

Roger Federer hat im Achtelfinale des ATP-<br />

250-Events in Doha (8. bis 13. März <strong>2<strong>02</strong>1</strong>) gegen<br />

Dan Evans in drei hart umkämpften Sätzen<br />

gewonnen und damit ein erfolgreiches<br />

Comeback geschafft.<br />

Der Georgier Nikoloz Basilashvili besiegt Maestro<br />

Roger Federer<br />

Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

405 Tage war es her, dass Federer sein vorerst<br />

letztes Tour-Match bestritten hatte, sich zwei<br />

Knieoperationen unterziehen musste. Für den<br />

Schweizer galt es dort eine durchaus knifflige<br />

Auftakthürde zu meistern, bekam er es doch<br />

mit dem Briten Dan Evans zu tun, der erst zum<br />

Jahresstart seinen ersten Titel auf der ATP-Tour<br />

feiern konnte. Federer jedoch startete gut, präsentierte<br />

sich vor allem bei eigenem Aufschlag<br />

gewohnt bärenstark. Mit der Vorhand aber<br />

streute Federer ungewöhnliche Fehler ein. Ein<br />

Tie-Break musste die Entscheidung bringen.<br />

In diesem schaffte zwar Federer das erste Minibreak,<br />

zum Seitenwechsel schritt jedoch Dan<br />

Evans mit einer 4:2 Führung im Rücken. Federer<br />

zeigte jedoch seine ganze Routine, schaffte das<br />

Re-Minibreak und wehrte mit einem wunderbaren<br />

Inside-Out-Vorhandwinner beim Stand<br />

von 5:6 sogar einen Satzball ab. In diesem munteren<br />

Hin und Her war es schließlich der 20-fache<br />

Grand-Slam-Champion, der beim Stand<br />

von 9:8 einen sensationellen Rückhandpassierball<br />

parat hatte und sich so den ersten Durchgang<br />

sicherte. Der Weltranglistensechste nahm<br />

den Schwung in den zweiten Satz voll mit, hatte<br />

gleich im ersten Game die Möglichkeit, das<br />

erste Break der Partie zu schaffen, ließ aber seine<br />

Chance ungenutzt.<br />

Das führte zu einem Bruch in dieser Partie.<br />

Evans fand nun besser ins Match, schnappte<br />

sich selbst das erste Break der Begegnung und<br />

holte sich nach erfolgreichen Einstand-Games<br />

mit 6:3 den Satzausgleich.<br />

Beim Stand von 5:6 im entscheidenden Satz<br />

musste Evans jedoch gleich wieder gegen die<br />

drohende Niederlag servieren. Ein Druck, dem<br />

der Brite kein weiteres Mal gerecht werden<br />

sollte. Der 30-Jährige streute zu viele Fehler ein<br />

und musste das Break - und damit den Matchverlust<br />

hinnehmen. Federer: "Ich bin unglaublich<br />

glücklich mit meinem Level. Es ist toll, das<br />

Match mit einem Rückhand-Winner die Linie<br />

hinunter zu beenden.”<br />

Der Maestro traf dann auf Nikoloz Basilashvili,<br />

der Federers Comeback jäh stoppte. Der Georgier<br />

besiegte den 20-fachen Grand-Slam-Sieger<br />

mit 3:6, 6:1 und 7:5 - Halbfinale. Dort war<br />

er Taylor Fritz (USA), der David Goffin (BEL) und<br />

Denis Shapovalov (CAN) ausgeschaltet hatte,<br />

überlegen.<br />

Basilashvili bezwang im Finale Roberto Bautista<br />

Agut mit 7:6(5) und 6:2. Zuvor hatte der Spanier<br />

den Topfavoriten Dominic Thiem (AUT)<br />

7:6(3), 2:6, 6:4 niedergerungen.<br />

Beide Spieler hatten im Finale mit starkem<br />

Wind zu kämpfen, der einige Bälle zurück ins<br />

Feld drückte, die sonst meterweit im Aus gelandet<br />

wären. Basilashvili, der im Viertelfinale<br />

gegen Roger Federer einen Matchball gegen<br />

sich abwehren musste, stellte sich im zweiten<br />

Satz besser auf die Bedingungen ein. Und durfte<br />

nach einer Spielzeit von 1:28 Stunden seinen<br />

vierten Titel auf der ATP-Tour feiern. Den ersten<br />

auf 250er-Level. Die bisherigen drei Turniersiege<br />

fanden in Hamburg (zwei Mal) und Peking in<br />

der 500-er Kategorie statt.<br />

www.tvbb.de <strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

61


INTERNATIONAL<br />

Dubai / UAE: Dubai Duty Free Tennis Championships, WTA-1000-Turnier<br />

Achter Titel für Muguruza, vierte Auftaktpleite für Kerber<br />

Garbine Muguruza erwies sich als die beste Spielerin<br />

<br />

Angelique Kerber weiter ohne Erfolgserlebnis<br />

Fotos: © Jürgen Hasenkopf<br />

Es ging für Angelique Kerber (Kiel) auf und<br />

ab. Am Ende des ersten Matches der deutschen<br />

Spitzenspielerin bei den Dubai Duty<br />

Free Tennis Championships (7. bis 13. März<br />

<strong>2<strong>02</strong>1</strong>) stand ein enttäuschendes 6:3, 2:6, 4:6<br />

gegen die Französin Caroline Garcia. Es war<br />

die vierte Erstrundenniederlage bei sieben<br />

Matches <strong>2<strong>02</strong>1</strong>.<br />

Die 33-Jährige schaffte im ersten Satz zwei<br />

schnelle Breaks, verspielte ihren Vorteil sogleich<br />

wieder und nahm Garcia dann noch<br />

zweimal das Service ab. Die Französin glich anschließend<br />

nach Sätzen aus, Kerber führte im<br />

letzten Durchgang 3:0, danach gelang allerdings<br />

kaum noch etwas. Ihr unterliefen 38 Unforced<br />

Errors.<br />

Die gleichaltrige Laura Siegemund (Metzingen),<br />

deutsche Nummer zwei, verlor gegen die<br />

Russin Anastasia Potapowa glatt 3:6, 2:6. Sie<br />

wartet <strong>2<strong>02</strong>1</strong> noch auf ein Top-Ergebnis.<br />

Die neuntgesetzte Garbine Muguruza zog souverän<br />

ihre Runden durch das sehr gut besetzte<br />

Feld. Die Spanierin traf in Runde eins auf Qualifikantin<br />

Irina-Camelia Begu (ROU), siegte 6:3,<br />

7:5. Amanda Anisimova (USA) schickte sie 6:4,<br />

6:2 nach Hause. Und auch mit Paris-Siegerin<br />

Iga Swiatek (POL) machte sie beim 6:0, 6:4 kurzen<br />

Prozess. Gegen Aryna Sabalenka (Nummer<br />

drei, BLR) musste Muguruza beim 3:6, 6:3, 6:2<br />

mehr kämpfen, verlor einen Satz. Im Halbfinale<br />

war Elise Mertens (BEL) ihre Gegnerin - mit 6:4,<br />

7:6(5) Finaleintritt verwehrt.<br />

Im Endspiel wartete überraschend die ungesetzte<br />

Barbora Krejikova (CZE), die Svetlana<br />

Kuznetsova (RUS) - Siegerin zum Auftakt gegen<br />

Topfavoritin Elina Svitolina (2:6, 6:4, 6:1,UKR) -<br />

klar mit 6:3, 6:2 aus dem Turnier geworfen hatte.<br />

Die Tschechin war weiter gegen Anastasia<br />

Potopova (6:0, 6:2, RUS) und im Semifinale gegen<br />

Jil Teichmann (7:5, 6:2, SUI) erfolgreich.<br />

Die zweimalige Major-Siegerin Muguruza (WTA<br />

16) holte sich ein frühes Break, gewann schließlich<br />

mit 7:6 (6) und 6:3. Nach einer Spielzeit von<br />

2:08 Stunden segelte ein Ball von Krejcikova<br />

(WTA 64) ins Aus. Für Muguruza war es der achte<br />

Titel auf der WTA-Tour, der erste seit Monterrey<br />

2019.<br />

Dubai / UAE: Dubai Duty Free Tennis Championships, ATP-Turnier 500<br />

Karatsev holt Premierentitel, Struff beendet Durststrecke<br />

Tennisprofi Jan-Lennard Struff (30, ATP 39)<br />

hat seine Niederlagenserie beendet und ein<br />

ersehntes Erfolgserlebnis gefeiert. Nach zuletzt<br />

drei Erstrunden-Pleiten in Serie bezwang<br />

die deutsche Nummer zwei beim ATP-<br />

Turnier in der Wüstenstadt Dubai (14. bis 20.<br />

März <strong>2<strong>02</strong>1</strong>) zum Auftakt den Kasachen Mikhail<br />

Kukuschkin in nur 72 Minuten mit<br />

6:3, 6:2.<br />

In Runde zwei wartete eine schwierigere Aufgabe<br />

auf den Warsteiner, den einzigen deutschen<br />

Starter - der an drei gesetzte Jungstar Denis<br />

Shapovalov (21, ATP 12) aus Kanada. Die Hürde<br />

war für Struff zu hoch. Struff unterlag glatt mit<br />

1:6, 3:6. Zuletzt hatte der Warsteiner vier Mal in<br />

Folge gegen "Shapo" gewonnen, zuletzt beim<br />

Masters-Turnier in Cincinnati 2<strong>02</strong>0. Diesmal<br />

aber war Shapovalov zu stark: 26 Winner gelangen<br />

ihm - bei nur sechs Fehlern ohne Not.<br />

Das Feld wurde angeführt vom Österreicher<br />

Dominic Thiem (ATP 4) und dem Russen Andrey<br />

Rublev, der seine schon unheimliche Siegesserie<br />

bei ATP-Tour-500-Turnieren fortsetzen<br />

wollte. Der Russe hat mit Hamburg, St. Petersburg,<br />

Wien und zuletzt Rotterdam vier Events<br />

dieser Kategorie in Folge für sich entscheiden.<br />

Und dabei 20 Matches in Folge gewonnen. Beide<br />

kamen nicht ins Finale.<br />

Thiem enttäuscht, Rublev gestoppt<br />

Dominic Thiem ist überraschend schon bei seinem<br />

Auftakt gescheitert. Mit einer schwachen<br />

Aslan Karatsev gewinnt überraschend das Turnier<br />

in der Wüstenstadt<br />

Gegen Mikhail Kukuschkin beendet Jan Lennard Struff<br />

die Serie von Erstrundenpleiten<br />

<br />

Fotos: © Jürgen Hasenkopf<br />

Performance kam der Österreicher gegen Lloyd<br />

Harris (ATP 81, RSA) nie richtig ins Spiel, returnierte<br />

schwach und zog mit 3:6, 4:6 den Kürzeren.<br />

Harris hatte in der ersten Runde den Australier<br />

Christopher O´Connell 6:7(5),6:4, 6:1<br />

besiegt, im Semifinale den jungen Kanadier<br />

Denis Shapovalov (ATP ) in einem spannenden<br />

Match mit zwei Tie-Breaks 6:7(5), 6:4, 7:6(6)<br />

ausgeschaltet.<br />

Auch Mitfavorit Andrey Rublev (ATP 8, Nummer<br />

2 der Setzliste) schaffe es nicht ins Endspiel.<br />

Sein Landsmann Aslan Karatsev (ATP 42) stoppte<br />

seine Siegesserie im Halbfinale. Der 27-Jährige<br />

gewann 6:2, 4:6, 6:4 - erstes 500-er Finale<br />

seiner Karriere. Und auch in diesem siegte<br />

er mit einem ungefährdeten Sieg gegen Lloyd<br />

Harris mit 6:3, 6:2. Im ersten Satz gelang Karatsev<br />

ein schnelles Break zum 2:0. Diesen Vorsprung<br />

ließ sich Karatsev nicht mehr nehmen<br />

und gewann den ersten Satz nach rund 40 Minuten<br />

mit 6:3. Im zweiten Durchgang schaffte<br />

Karatsev erneut ein schnelles Break, sah sich<br />

beim Stand von 3:2 aber mit einer Breakmöglichkeit<br />

konfrontiert. Diese konnte Harris jedoch<br />

nicht nutzen. Nach 75 Minuten Spielzeit<br />

verwandelte Karatsev seinen ersten Matchball.<br />

62<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


Acapulco / Mexiko: Abierto Mexicano Telcel Presentado Por HSB, ATP 500<br />

Zverev gewinnt Traumfinale mit 14. Titel<br />

Stefanos Tsitsipas kann die Finalniederlage<br />

gegen Saschau Zverev nicht verhindern<br />

<br />

Die Favoriten Stefanos Tsitsipas (ATP 5, GRE)<br />

und Alexander Zverev (ATP 7) haben sich beim<br />

ATP-Tour-500-Turnier in Acapulco (15. bis 20.<br />

März) souverän ins Finale gespielt, der deutsche<br />

Spitzenspieler sogar ohne Satzverlust.<br />

Er gewann das Turnier.<br />

Das war die beste Antwort auf das Erstrunden-<br />

Aus von Rotterdam. Anfang März unterlag Sascha<br />

Zverev dort überraschend dem Kasachen<br />

Alexander Bublik (ATP 43) 5:7, 3:6.<br />

In Mexiko besiegte der Hamburger den erst<br />

17-jährigen Spanier Carlos Alcaraz (ATP 132) sicher<br />

6:3, 6:1, schickte dann Laslo Djere (ATP 54,<br />

SRB) mit 6:4, 6:3 nach Hause. Gegen den verletzten<br />

Casper Ruud (ATP 25, NOR) gewann Zverev<br />

kampflos und traf im Semifinale auf seinen<br />

Landsmann Dominik Koepfer (ATP 71). Zverev<br />

Alexander Zverev spielt in Topform, verlor im Turnierverlauf keinen<br />

Satz<br />

Fotos: © Jürgen Hasenkopf<br />

hätte beinahe über die volle Distanz gehen müssen,<br />

lag er im zweiten Durchgang doch bereits<br />

mit 2:5 zurück. Doch der 23-Jährige bewahrte<br />

die Ruhe, schaffte gerade noch rechtzeitig das<br />

Re-Break und fixierte im anschließenden Tie-<br />

Break den 6:4 und 7:6 (5)-Erfolg.<br />

Während des deutsch-deutschen Duells ereignete<br />

sich ein Erdbeben der Stärke 5,7. Zverev:<br />

"Die Lichter fingen an zu zittern, aber die Zuschauer<br />

spürten es mehr als wir. Wir rannten auf<br />

dem Platz herum und mussten einen Punkt während<br />

des Erdbebens spielen. Wir haben nicht viel<br />

gespürt. Man weiß natürlich, dass das in Acapulco<br />

passieren kann."<br />

Koepfer hatte vor dem Semifinale den Einheimischen<br />

Gerardo Lopez Villasenor (ATP 563) 6:4,<br />

6:2 und unerwartet auch den starken Aufschläger<br />

Milos Raonic (ATP 19, CAN) sicher mit 6:4, 6:2<br />

INTERNATIONAL<br />

geputzt sowie Cameron Norrie (ATP 61,<br />

GBR) 7:5, 6:4 bezwungen.<br />

Stefanos Tsitsipas war auf dem Weg<br />

ins Finale siegreich gegen John Isner<br />

(ATP 27, USA) mit 6:3, 6.2. Schwerer erkämpft<br />

war sein Erfolg gegen den aufstrebenden<br />

Felix Auger- Aliassime (ATP<br />

18, CAN), den er jedoch 5:7, 6:4, 6:3 in<br />

die Schranken verwies. Der 19-jährige<br />

Lorenzo Musetti (ATP 120, ITA), der Diego<br />

Schwartzman (ATP 9, ARG) in Runde<br />

eins mit 6:3, 2:6, 6:4, ausgeschaltet<br />

hatte, ebenso den US-Amerikaner<br />

Frances Tiafoe (ATP 56, 2:6, 6:3, 7:6(1).<br />

Auch Grigor Dimitrov (ATP 16, 1:6, 3:6,<br />

BUL) musste die Überlegenheit des<br />

Griechen anerkennen.<br />

Zverev kämpft um ersten Titel <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Im Finale spielte Zverev um seinen 14. Titel auf<br />

der Tour. Der Head to Head-Vergleich sah den<br />

Griechen mit 5:1 im Vorteil. Der bislang einzige<br />

Sieg des Deutschen datiert aus dem Premierenduell<br />

2018.<br />

Der topgesetzte Grieche ging schnell mit 4:1 in<br />

Führung, Zverev machte daraufhin fünf Spiele<br />

in Folge, holte sich Satz eins 6:4. Im zweiten<br />

Durchgang schaffte Zverev das Break zum 5:4,<br />

konnte bei eigenem Aufschlag seinen ersten<br />

Matchball aber nicht verwandeln. Im Tie-Break<br />

gab der Deutsche aber das Tempo vor, zauberte<br />

vor allem aus der Defensive mit seiner Rückhand<br />

und gewann den Satz 7:6(3). Nach 2:17<br />

Stunden saß der dritte Matchball.<br />

Zverev hatte in Acapulco schon 2019 das Endspiel<br />

erreicht, damals aber gegen Nick Kyrgios<br />

(Australien) in zwei Sätzen verloren.<br />

Biella / Italien: Biella Challenger Indoor 4<br />

Masur siegt in deutschem Final-Thriller<br />

Bei diesem Turnier in Biella am Fuße der italienischen<br />

Alpen in der Region Piemont (15.<br />

bis 21. März) schlugen auch sechs deutsche<br />

Spieler im 32-er Feld auf. Daniel Masur (ATP<br />

249) hat das vierte ATP-Challenger-Turnier<br />

in Biella gewonnen. Im rein deutschen Endspiel<br />

setzte er sich gegen Matthias Bachinger<br />

(ATP 269) in drei Sätzen durch.<br />

Dagegen schied der zweitgesetzte Yannick<br />

Hanfmann (ATP 107) schon im ersten Match<br />

aus. Ebenso Dustin Brown (ATP 266). In die zweite<br />

Runde retteten sich Yannick Maden (ATP 186)<br />

und Tobias Kamke (ATP 230), dort war aber auch<br />

Endstation.<br />

Zwei Stunden und 20 Minuten standen die beiden<br />

Deutschen auf dem Court, dann durfte sich<br />

Masur nach einem 6:3, 6:7(8) und 7:5 zum Sieg<br />

gratulieren lassen. Masur war über die Qualifikation<br />

ins Hauptfeld gekommen und musste<br />

schon in seinen ersten beiden Matches gegen<br />

Yuichi Sugita (JPN) und Jonas Foretek (CZE)<br />

über die volle Distanz gehen. Er setzte sich in der<br />

Runde der letzten acht gegen Sergiy Stakhovsky<br />

Daniel Masur besiegt seinen Landsmann<br />

<br />

Matthias Bachinger - von der Quali ins Finale<br />

Fotos: © Jürgen Hasenkopf<br />

(UKR) mit 7:6(3), 6:4 durch. In der Vorschlussrunde<br />

besiegte er Illya Marchenko (UKR) 7:6(8), 6:1.<br />

Auch Matthias Bachinger musste sich zunächst<br />

dürch die Quali kämpfen, konnte danach auf seinem<br />

Weg ins Finale mit Andreas Seppi (ITA) und<br />

Benjamin Bonzi (FRA) zwei gesetzte Spieler bezwingen.<br />

Für den Einzug ins schwarz-rot-goldene<br />

Endspiel nahm Bachinger 48 ATP-Punkte<br />

mit, Masur durfte sich über 80 Zähler freuen.<br />

Zusammenfassungen: Bernd Prawitz<br />

(mit Material von tennisnet.com, SID, DTB)<br />

www.tvbb.de <strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

63


INTERNATIONAL<br />

Nachrichten<br />

Davis-Cup<br />

Finale auch in Innsbruck<br />

Der Tour-Tross der Tennisfamilie Maria hat ein<br />

neues Mitglied: Sieben Jahre nach der erstgeborenen<br />

Charlotte hat Tatjana Maria am 2. April<br />

Tochter Cecilia zur Welt gebracht. „Willkommen,<br />

unsere zweite Prinzessin“, schrieb die<br />

33-Jährige bei Twitter. Maria, im November<br />

2017 die Nummer 46 der Welt, will ihre Karriere<br />

fortsetzen.<br />

Knie-OP<br />

Mies nicht nach Tokio<br />

Ana Ivanovic könnte serbischen Medien zufolge<br />

bereits im Mai ihr großes Comeback auf dem<br />

Tennis-Court geben. Turnierveranstalter Djordje<br />

Djokovic, Bruder von Ass Novak, deutete in<br />

einem TV-Interviews die Rückkehr der zweimaligen<br />

Mutter an. So wolle er beim WTA-Turnier<br />

in Belgrad eine "große Tennisbotschafterin mitbringen."<br />

Auf die Nachfrage, ob es sich dabei<br />

um Ivanovic handele, antwortete er mit: "Ja". Im<br />

Dezember 2016 beendete die 33-Jährige überraschend<br />

ihre Karriere. In ihrer Laufbahn gewann<br />

die Serbin insgesamt 15 WTA- und fünf<br />

ITF-Titel. Höhepunkt: Triumph bei den French<br />

Open 2008.<br />

Verlobung<br />

Svitolina und Monfils wollen heiraten<br />

Der Davis-Sup-Pokal<br />

Foto: © ITF<br />

Nach monatelangen Verhandlungen mit Vermarkter<br />

Kosmos und dem Internationalen Tennisverband<br />

(ITF) ist es gelungen, dass in der<br />

Tiroler Landeshauptstadt vom 25. bis 30. November<br />

<strong>2<strong>02</strong>1</strong> ein Teil des Daviscup-Finalturniers<br />

ebenso die Spiele zweier Dreiergruppen<br />

sowie ein Viertelfinale zwischen den beiden<br />

Gruppensiegern ausgetragen werden wie auch<br />

in Turin. Hauptschauplatz ist die spanische<br />

Hauptstadt Madrid, wo am 5. Dezember der<br />

Davis-Cup-Sieger <strong>2<strong>02</strong>1</strong> ermittelt wird. Österreich<br />

wurde mit Serbien und Deutschland in eine<br />

Gruppe gelost.<br />

Nachwuchs<br />

Zverev erstmals Vater<br />

Andreas Mies bei seinem zweiten Sieg im Doppel 2<strong>02</strong>0 in Paris<br />

<br />

Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

French-Open-Sieger Andreas Mies wird die<br />

Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August)<br />

wegen einer Knieverletzung wohl verpassen.<br />

"Andi hatte eine OP und ist erstmal für<br />

sechs Monate raus", sagte dessen Doppelpartner<br />

Kevin Krawietz am Rande der Australian<br />

Open: "Das wird eng für die Olympischen Spiele.<br />

Klar, das ist extrem bitter." Mies, der an der<br />

Seite von Krawietz 2019 und 2<strong>02</strong>0 die French<br />

Open gewonnen hatte, musste wegen hartnäckiger<br />

Knieprobleme seine Teilnahme an den<br />

Australian Open <strong>2<strong>02</strong>1</strong> absagen. Krawietz will<br />

in den kommenden Monaten einige Turniere<br />

an der Seite von Jan-Lennard Struff (Warstein)<br />

spielen.<br />

Comeback<br />

Kehrt Ivanovic zurück?<br />

Verlobt: Elina Svitolina und Gael Monfils Foto: Instagram<br />

Elina Svitolina (UKR) und Gael Monfils (FRA)<br />

gaben auf Instagram ihre Verlobung bekannt.<br />

Für Elina Svitolina hat sich die zügige Heimreise<br />

von Miami nach Europa gelohnt. Denn dort<br />

wartete Gael Monfils schon mit einem Verlobungsring<br />

auf die Ukrainerin. Mitte Juli soll der<br />

Bund für´s Leben geschlossen werden.<br />

Trainerwechsel<br />

Nadal neuer Coach von Auger-Aliassime<br />

Mayla, die Tochter Zverevs, wurde am 11. März geboren<br />

<br />

Foto: Instagram<br />

Tennisprofi Alexander Zverev ist zum ersten<br />

Mal Vater geworden. Seine Ex-Freundin Brenda<br />

Patea brachte am am 11. März Tochter Mayla<br />

zur Welt, verkündete das Model bei Instagram.<br />

Zverev hat sich noch nicht geäußert. Anfang<br />

des Jahres hatte der 23-Jährige berichtet, dass<br />

er sich sehr auf sein Kind freue. "Das ist ein ganz<br />

besonderes Gefühl für jeden Menschen auf der<br />

Welt. Das wird das Highlight meines Lebens",<br />

sagte Zverev, er wolle seiner Verantwortung<br />

gerecht werden. Patea gab dagegen an, keinen<br />

Kontakt zu Zverev zu haben.<br />

Nachwuchs<br />

Zweite Tochter für Maria<br />

Ana Ivanovic, Ehefrau von Ex-Bayern-Star Sebastian<br />

Schweinsteiger<br />

Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

Toni Nadal und Schützlinge in Manacor<br />

<br />

Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

Toni Nadal, Onkel von Superstar Rafael, steht<br />

dem Weltranglisten-22. Felix Auger-Aliassime<br />

ab sofort als Trainer zur Verfügung. Der junge<br />

Kanadier hatte in der Vergangenheit des Öfteren<br />

in der Rafa-Nadal-Academy auf Mallorca<br />

trainiert und dabei Gefallen an den Trainingsmethoden<br />

Toni Nadals gefunden.<br />

ATP-Ranking I<br />

Berechnung angeglichen<br />

Die Spielervereinigung ATP hat wegen der anhaltenden<br />

Corona-Pandemie weitere Anpassungen<br />

bei der Berechnung der Tennis-Weltrangliste<br />

vorgenommen. Aufgrund zahlreicher<br />

ausgefallener Turniere im vergangenen Jahr<br />

können demnach auch noch Ergebnisse aus<br />

dem Jahr 2019 für das Ranking berücksichtigt<br />

werden. Das teilte die Männer-Tour Anfang<br />

64<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


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65


INTERNATIONAL<br />

März mit. Manche Spieler sind mit dieser Regelung<br />

unzufrieden.<br />

ATP-Ranking II<br />

Medvedev auf Platz zwei<br />

Die Schwäbin besiegte die Weltranglisten-23.<br />

Jelena Rybakina aus Kasachstan 7:6(7), 7:6(5).<br />

Danach verlor sie gegen Victoria Azarenka (Nr.<br />

8, BLR) 4:6, 2:6.<br />

Das Turnier gewann Petra Kvitova (CZE), die<br />

Garbine Muguruza (ESP) im Finale 6:2, 6:1<br />

überrollte.<br />

Zusammenarbeit<br />

Becker als Trainer denkbar<br />

Marketing<br />

Federer wird Botschafter<br />

ATP-Nummer 2: Daniil Medvedev<br />

Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

Australian-Open-Finalist Daniil Medvedev hat<br />

beim ATP-Turnier in Marseille den zehnten Titel<br />

seiner Karriere gewonnen. Der 25 Jahre alte<br />

Tennisprofi aus Russland setzte sich gegen den<br />

Franzosen Pierre-Hugues Herbert 6:4, 6:7 (4:7),<br />

6:4 durch. Damit rückte er auf Platz zwei des<br />

ATP-Rankings. Damit endet nun eine Tennisära:<br />

Seit knapp 16 Jahren wurden die ersten beiden<br />

Plätze ausnahmslos von Novak Djokovic (Serbien),<br />

Rafael Nadal (Spanien), Roger Federer<br />

(Schweiz) oder Andy Murray (Großbritannien)<br />

belegt. Medvedev wird <strong>2<strong>02</strong>1</strong> erstmals bei den<br />

Noventi Open in Halle / Westfalen aufschlagen.<br />

Doha, WTA 500-Turnier<br />

Hat Kerber das Siegen verlernt?<br />

Sascha Zverev signiert eine deutsche Fahne beim Davis Cup,<br />

die Becker hält<br />

Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

Tennisprofi Alexander Zverev kann sich eine<br />

Zusammenarbeit mit der deutschen Ikone Boris<br />

Becker weiterhin vorstellen. "Die Arbeit, die<br />

wir zusammen gemacht haben, beim Davis<br />

Cup, beim ATP Cup, die gefiel mir auch immer",<br />

sagte der Weltranglistensiebente. Momentan<br />

käme ein Engagement Beckers als Trainer zwar<br />

nicht infrage, so Zverev weiter, "aber in Zukunft<br />

schließe ich das natürlich nicht aus". Der dreimalige<br />

Wimbledonsieger Becker hat auch als<br />

Trainer große Erfolge vorzuweisen. Von 2014<br />

bis 2016 coachte er den Serben Novak Djokovic,<br />

der in dieser Zeit sechs Grand-Slam-Titel<br />

gewann.<br />

Hinterlistiger Plan<br />

Model sollte Djokovic erpressen<br />

Der Schweizer Roger Federer Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

Der 20-malige Grand-Slam-Sieger Roger Federer<br />

(39) wird die Schweiz künftig nicht nur<br />

bei Tennisevents vertreten. Er übernimmt auch<br />

die Rolle als "Markenbotschafter für die Destination<br />

Schweiz". "Es ist das Land, das ich am<br />

meisten vermisse, wenn ich auf Reisen bin",<br />

sagte Federer, der seine Gage für verschiedene<br />

Auftritte in seiner neuen Rolle an die Roger Federer<br />

Foundation weiterleitet, die benachteiligte<br />

Kinder in der Schweiz unterstützt.<br />

Neues Turnier<br />

Neuntes Challenger<br />

Die deutsche Turnierlandschaft bekommt ein<br />

weiteres ATP Challenger-Turnier. Vom 14. August<br />

bis zum 22. August <strong>2<strong>02</strong>1</strong> werden erstmalig<br />

die "Sauerland Open" in Lüdenscheid<br />

stattfinden. Damit ist das Event in Nordrhein-<br />

Westfalen das neunte Challenger auf deutschem<br />

Boden.<br />

Verletzung<br />

Del Potro: Vierte Knie-OP<br />

Angelique Kerber: Aus in Runde zwei Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

Angelique Kerber (Kiel) ist in der zweiten Runde<br />

des WTA-Tour-500-Turniers in Doha ausgeschieden.<br />

Die deutsche Nummer eins unterlag<br />

der Estin Anett Kontaveit mit 1:6 und<br />

4:6. Kerber bezwang zunächst die Türkin Cagla<br />

Buyukakcay mit 6:4, 6:2. Die Partie zwischen<br />

Kerber und Kontaveit dauerte lediglich 56 Minuten.<br />

Die Deutsche konnte sich dabei lediglich<br />

einen Breakball erarbeiten, den sie zu Beginn<br />

des zweiten Satzes immerhin nutzte.<br />

Kontaveit auf der anderen Seite nahm Kerber<br />

gleich viermal den Aufschlag ab.<br />

Im Hauptfeld stand auch Laura Siegemund<br />

(Metzingen). Die 32-Jährige kämpfte sich über<br />

die Qualifikation in die Runde der letzten 32.<br />

Model Natalija Scekic<br />

Foto: Instagram<br />

Dem serbischen Model Natalija Šćekić wurden<br />

60.000 Euro und ein luxuriöser Urlaub angeboten,<br />

um sich an einem hinterhältigen Komplott<br />

zu beteiligen. Ziel: Leben und Ehe Novak<br />

Djokovićs zerstören. Sie sollte die Nummer eins<br />

der Tenniswelt verführen und sich und ‘Nole’<br />

dann beim Sex filmen, damit man ihn anschließend<br />

mit dem Video erpressen könnte. Das Model<br />

lehnte das unsittliche Angebot ab.<br />

Pechvogel Juan del Potro<br />

Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

Delpo hatte sich im Herbst 2018 einen Bruch<br />

der rechten Kniescheibe zugezogen, 2019 erneut.<br />

Es folgten drei Operationen - allesamt<br />

ohne die gewünschte Verbesserung. Sein Arzt<br />

wisse, dass er wieder Tennis spielen und an den<br />

Olympischen Spielen teilnehmen wolle, deshalb<br />

die vierte OP Ende März. "Ich werde nicht<br />

aufgeben", versprach er. Seine Grenze zum<br />

Rücktritt habe er schon mehrfach überschritten,<br />

so del Potro. Er wolle auf dem Tennisplatz<br />

zurücktreten, auch wenn er sich dafür weiterhin<br />

belügen müsse.<br />

66<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.


Zverev-Kritik<br />

ATP nur für das Finanzielle da<br />

Corona-Maßnahmen<br />

Wimbledon darf hoffen<br />

All-Time-Preisgeld Ranking<br />

Thiem in Top 10<br />

INTERNATIONAL<br />

Kritisiert die ATP: Alexander Zverev Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

Deutschlands Tennisstar Alexander Zverev hat<br />

die Spielervereinigung ATP harsch für deren<br />

Umgang mit der Corona-Pandemie kritisiert.<br />

"Die sind nur darauf fokussiert, das Finanzielle<br />

in Ordnung zu halten. Die Meinung der Spieler<br />

ist nicht deren Priorität", sagte Zverev der BILD-<br />

Zeitung. "Das ist schade, denn die ATP sollte für<br />

die Spieler da sein. Im Moment ist man offensichtlich<br />

mehr für die Turnier-Veranstalter da."<br />

Während der Australian Open hatten Zverev<br />

und Novak Djokovic öffentlich angeregt, wie in<br />

Melbourne mehrere Turniere an einem Ort zu<br />

spielen, um möglichst wenig reisen zu müssen<br />

und die Infektionsgefahr zu minimieren. "Das<br />

hat die ATP nicht interessiert", so Zverev.<br />

Billie Jean King Cup<br />

Finale verschoben<br />

ITF-Präsident David Haggerty Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

Das Finalturnier um den Billie Jean King Cup in<br />

Budapest muss aufgrund der Corona-Pandemie<br />

erneut verschoben werden. Das teilte der<br />

Tennis-Weltverband ITF mit. Für das Event, eigentlich<br />

vom 13. bis 18. April vorgesehen, soll<br />

noch in diesem Jahr ein neuer Termin gefunden<br />

werden. "Jeder, der an der Austragung beteiligt<br />

ist, hat gehofft, dass wir nicht in diese Situation<br />

kommen würden. Die COVID-19-Pandemie ist<br />

aber leider immer noch eine sehr ernste Angelegenheit",<br />

sagte ITF-Präsident David Haggerty.<br />

Blick auf Show Court Nummer 2, im Hintergrund der heilige<br />

Center Court<br />

Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

Das Tennisturnier von Wimbledon wird in diesem<br />

Jahr aller Voraussicht nach mit einer reduzierten<br />

Zuschauerzahl stattfinden. Dies teilten<br />

die Veranstalter im März nach Gesprächen<br />

mit der britischen Regierung und den Gesundheitsbehörden<br />

mit. Der Rasen-Klassiker soll<br />

vom 28. Juni bis 11. Juli stattfinden.<br />

ATP Weltrangliste<br />

Djokovic löst Federer ab<br />

Ein großes Ziele erreicht:. Novak Djokovic<br />

<br />

Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

Novak Djokovic hat eines seiner größten Ziele<br />

schon vor dem Halbfinale bei den Australian<br />

Open erreicht - und dafür musste der Serbe<br />

nicht einmal den Tenniscourt betreten.<br />

Durch die Viertelfinalniederlage seines Verfolgers<br />

Rafael Nadal (Spanien) bei den Australian<br />

Open bleibt Djokovic über den 8. März hinaus<br />

die Nummer eins der Weltrangliste. Er geht<br />

dann in seine 311. Woche als Nummer eins und<br />

überholt damit den derzeitigen Rekordhalter<br />

Roger Federer (Schweiz/310). Djokovic (33 J.)<br />

hatte die Führung im ATP-Ranking zum ersten<br />

Mal am 4. Juli 2011 nach seinem ersten Wimbledonsieg<br />

übernommen. Seit dem 3. Februar<br />

2<strong>02</strong>0 steht der 18-malige Grand-Slam-Champion<br />

ununterbrochen an der Spitze.<br />

Nadal kann zwar bei der Gesamtzahl der Wochen<br />

als Nummer eins (209) nicht mit Djokovic<br />

mithalten. Dafür hält der Mallorquiner eine andere<br />

beeindruckende Bestmarke. Der 34-Jährige<br />

befindet sich 805 Wochen in den Top 10.<br />

Dort wird er seit April 2005 geführt.<br />

Dominic Thiem bei den Australian Open des Jahres <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

<br />

Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

Dominic Thiem ist <strong>2<strong>02</strong>1</strong> in die Top-10 der All-<br />

Time-Preisgeld-Rangliste eingezogen. Kaum<br />

ein Ranking illustriert derart gut, wie stark sich<br />

der Tennissport weiterentwickelt hat. Es ist<br />

die ewige Rangliste der Spieler mit dem meisten<br />

erspielten Preisgeld. Wirft man hier einen<br />

Blick auf die besten zehn Herren, so sind dies<br />

mit Ausnahme von Pete Sampras und Andre<br />

Agassi ausschließlich Spieler, die den Tennissport<br />

in den letzten Jahren prägten bzw. es<br />

noch tun. An der Spitze des Vergleichs stehen<br />

standesgemäß Novak Djokovic (147 Millionen<br />

US-Dollar Preisgeld), Roger Federer (129 Millionen-US<br />

Dollar) und Rafael Nadal (123 Millionen-US<br />

Dollar). Auf Platz 10 gibt es einen Neuzugang:<br />

Dominic Thiem verdrängte mit seinen<br />

erspielten Preisgeldern vom Australien-Swing<br />

der ATP-Tour nämlich Marin Cilic vom "Schleudersitz"<br />

innerhalb der Top-10 und zieht mit gut<br />

28,5 Millionen US Dollar Preisgeld erstmals in<br />

diesen elitären Kreis ein. Maßgeblichen Anteil<br />

hat dabei natürlich der US-Open-Sieg 2<strong>02</strong>0 des<br />

Österreichers, bei dem Thiem gleich drei Millionen<br />

US-Dollar einheimsen konnte.<br />

Vorbild<br />

"Den Zverev finde ich toll"<br />

Deutsche Nummer eins: Alexander Zverev<br />

<br />

Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

Deutschlands Topspieler Alexander Zverev will<br />

künftig mehr auf seine Rolle als Vorbild für junge<br />

Tennisspieler achten. "Ich bin in Hamburg<br />

geboren und aufgewachsen, Deutschland ist<br />

meine Heimat", sagte der 23-Jährige im Gespräch<br />

mit der Bild am Sonntag: "Ich bin Deutscher<br />

und möchte in Deutschland eine Person<br />

sein, zu der die Kinder sagen: Wegen dem<br />

will ich Tennisspieler werden. Den Zverev finde<br />

ich toll." Deshalb wolle er künftig auch für<br />

www.tvbb.de <strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

67


INTERNATIONAL<br />

die Fans präsenter sein und den Fokus mehr auf<br />

Deutschland legen. Entsprechende Planungen<br />

seien zwar noch "eine Baustelle, aber ich freue<br />

mich auf die Zeit, die kommt". Es werde spannend,<br />

kündigte Zverev an, "weil ich jetzt mehr<br />

in unsere Projekte einbezogen bin".<br />

Ziele <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

Struff will Turniere gewinnen<br />

Federer-Comeback in Doha. Seine Pläne danach:<br />

Vielleicht noch ein Turnier im Anschluss,<br />

noch einen Konditions- und Tennisblock, wahrscheinlich<br />

ein bisschen Tennis auf Sand. Und<br />

dann die großen Nummern rund um Wimbledon,<br />

die Olympischen Spiele und die US Open.<br />

"Ich spiele für mein Leben gerne Tennis", so der<br />

39-Jährige. "Und ich würde gerne noch mal<br />

große Siege feiern, dafür bin ich bereit, einen<br />

langen, harten Weg zu gehen." Pläne fürs Leben<br />

nach der Tenniskarriere hat er auch bereits: "Ich<br />

möchte Skifahren gehen können mit den Kindern<br />

und mit Mirka. Oder auch wandern, Basketball<br />

spielen oder mit Eishockey anfangen<br />

– ich habe noch so viele Träume. Dazu brauche<br />

ich einen guten Körper, und diesen will ich<br />

nicht gegen die Wand fahren."<br />

Nachwuchs<br />

Wozniacki bekommt ein Mädchen<br />

Erster Titel für Leo Borg (SWE)<br />

Foto: Instagram<br />

Vor den Augen von Schwedens Tennislegende<br />

Björn Borg (64 J.) gewinnt dessen Sohn Leo seinen<br />

ersten großen Nachwuchs-Titel. Im Finale<br />

des Brasil Juniors Cup in Porto Alegre setzte<br />

sich der 17-Jährige mit 3:6, 6:4, 6:2 gegen den<br />

US-Amerikaner Bruno Kuzuhara durch. Das Turnier<br />

in der südbrasilianischen Stadt zählt zur J1-<br />

Klasse, dem zweithöchsten Level des Weltverbandes<br />

ITF in der Kategorie bis 18 Jahre. Leo<br />

Borg war vor dem Turnier Nummer 43 in der Junioren-Rangliste<br />

und musste sich in Porto Alegre<br />

zunächst durch die Qualifikation kämpfen.<br />

Vater Björn gewann zwischen 1976 und 1980<br />

fünf Mal in Folge in Wimbledon und setzte sich<br />

sechs Mal bei den French Open in Paris durch.<br />

Insgesamt stand er 109 Wochen an der Spitze<br />

der Weltrangliste.<br />

Lambare / Paraguay J1 Event<br />

DTB-Junioren erfolgreich<br />

Jan-Lennard Struff mit neuen Zielen Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

Als deutsche Nummer zwei hat sich Jan-Lennard<br />

Struff schon längst etabliert - nun will der<br />

Tennisprofi auch endlich mal eine Trophäe in<br />

die Höhe stemmen. Zwar mache die Corona-<br />

Pandemie die Formulierung von Zielen schwierig,<br />

sagte der 30 Jahre alte Warsteiner dem<br />

Münchner Merkur und der tz: "Dennoch habe<br />

ich mir vorgenommen, mein erstes ATP-Turnier<br />

zu gewinnen. Das ist mir sehr wichtig und würde<br />

mir viel bedeuten." In der Weltrangliste wird<br />

Struff auf Rang 37 geführt, noch wartet er im<br />

Einzel aber auf seine erste Finalteilnahme bei<br />

einem ATP-Turnier - bis zu den BMW Open.<br />

Federer-Comeback<br />

"Körper nicht gegen die Wand fahren"<br />

Roger Federer: “Ich habe noch so viele Träume.”<br />

<br />

Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

Caroline Wozniacki und Ex-Basketballer David Lee werden im<br />

Juni Eltern<br />

Fotos: Instagram<br />

Bei Ex-Topspielerin Caroline Wozniacki und<br />

Ehemann David Lee: Die frühere Tennis-Weltranglistenerste<br />

wird zum ersten Mal Mutter.<br />

Das teilte die 30 Jahre alte Däninin den sozialen<br />

Netzwerken mit. »Wir können es kaum erwarten,<br />

unser kleines Mädchen im Juni willkommen<br />

zu heißen«, schrieb sie zu einem Foto, das<br />

unter anderem zwei Ultraschallbilder, kleine<br />

Sportschuhe und eine Tafel mit der Aufschrift<br />

»Baby Girl Coming June <strong>2<strong>02</strong>1</strong>« zeigt.<br />

So kündigte Wozniacki ihren Nachwuchs an<br />

Porto Alegre / Brasilien: Brasil Juniors Cup (J1)<br />

Borgs Sohn auf Vaters Spuren<br />

Sieg in Paraguay: Der Münchner Max Rehberg<br />

<br />

Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

Die DTB-Junioren haben sich im von ihrer besten<br />

Seite gezeigt und beim J1-Event in Lambare<br />

(Paraguay) geglänzt. Max Rehberg (17, GW<br />

Luitpoldpark München) erreichte unter anderem<br />

nach einem 6:3, 7:5-Erfolg über den topgesetzten<br />

Dali Blanch aus den USA das Halbfinale.<br />

Dort unterlag er dem Brasilianer Pedro Boscardin<br />

Dias mit 5:7, 6:0, 3:6.<br />

Im Doppel gab es ein deutsches Finale zwischen<br />

Rehberg und Philip Florig (17, TVA 1860<br />

Aschaffenburg) auf der einen und Maximilian<br />

Homberg (18, TC Ismaning) und Neo Niedner<br />

(17, Sportclub SaFo Frankfurt) auf der anderen<br />

Seite. Am Ende hatten Letztere knapp mit 6:3,<br />

3:6, 10:8 die Nase vorn.<br />

ITF Scham El Scheich / Ägypten<br />

Strombach gewinnt Doppel<br />

Robert Strombach (21 J., LTTC “Rot-Weiß” Berlin)<br />

hat beim mit 15.000 US-Dollar dotierten<br />

ITF-Event in Scharm El-Scheich im Einzel das<br />

Halbfinale erreicht und im Doppel sogar den<br />

Titel verbucht. An der Seite des Letten Martin<br />

Podzus setzte er sich im Endspiel mit 6:3, 7:5<br />

gegen das britisch-tschechische Team Arthur<br />

Frey und Jiri Lehecka durch.<br />

Im Einzel spielte er sich u. a. mit Siegen über<br />

seinen Doppelpartner Podzus in die Vorschlussrunde,<br />

wo er gegen Pawel Clas aus Polen 6:7(7),<br />

4:6 verlor.<br />

68<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

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INTERNATIONAL<br />

Bei einem weiteren Turnier am gleichen Ort<br />

stand Strombach erneut im Semifinale, unterlag<br />

dem Letten Martins Podzus mit 3:6, 3:6.<br />

Naemi Levana Lukacsi startete ihr internationales<br />

Debüt in der U12 bei einem Tennis Europe-Turnier<br />

in der polnischen Stadt Sobota,<br />

die nicht weit entfernt von Posen liegt. Naemi<br />

spielte sich durch die Qualifikation und wurde<br />

Zweite in der Gruppe B und gehörte somit zu<br />

den Top 16-Spielerinnen des Turniers. Sie setzte<br />

sich 6:1, 3:6, 10:6 gegen die US-Amerikanerin<br />

Solomia Maria Heyniv durch, der Ukrainerin Vira<br />

Shevtsova verpasste sie die “Brille”. Sie unterlag<br />

der Polin Lena Markowska 1:6, 2:6.<br />

Tod<br />

Trauer um Tony Trabert<br />

Los Angeles. Osaka: „Mein Geschäftsansatz ist<br />

es, etwas für die Zeit nach meiner Karriere zu<br />

schaffen, solange ich noch spiele.“<br />

Beziehung<br />

“Privatleben bleibt privat"<br />

Der Berliner Robert Strombach: Sieger im Doppel<br />

Foto: privat<br />

Belgrad (SRB), Bozicni Turnir<br />

Nesterovic siegt<br />

Nastasija Nesterovic mit dem Siegerpokal<br />

Foto: privat<br />

Nastasija Nesterovic (TE U14 Nr. 153, Grunewald<br />

TC) gewinnt hat das Tennis Europe Turnier<br />

der U14 in Belgrad (4. bis 10. Januar). Die<br />

Berlinerin war an Nummer vier gesetzt, spielte<br />

sich mit Siegen über Masa Tanaskovic (SRB, 6:1,<br />

6:3) und Lana Petkovic (7:5, 6:1, BIH) ins Viertelfinale.<br />

Hier verlor Nesterovic den einzigen<br />

Satz des Turniers - 0:6, 7:5, 6:3 gegen Iva Lakic<br />

(MNE). Das Semifinale gegen die Nummer<br />

eins des Turniers, die Rumänin Eva Ionescu, war<br />

mit 7:6(7), 6:4 sehr knapp. Im Finale setzte sich<br />

Nestorovic ungefährdet 6:4, 6:2 gegen die Rumänin<br />

Anamaria Oana durch. Damit schafft es<br />

Nastasija unter die besten 40 der Tennis Europe-U14-Rangliste<br />

zu kommen, ist damit beste<br />

Deutsche dieser Altersklasse.<br />

Sobota Cup U 12<br />

Debüt für Lukacsi<br />

Naemi Levana Lukacsi (NTC ‘93) zählte zu den Besten in Sobota<br />

<br />

Foto: Claudio Gärtner-tennisphoto.de<br />

Tony Trabert wurde 90 Jahre alt<br />

Foto: © ATP Tour<br />

Die USA trauern um ihren früheren Tennis-Star<br />

Tony Trabert. Der fünfmalige Sieger von Grand-<br />

Slam-Turnieren starb laut Mitteilung der ATP<br />

Anfang Februar im Alter von 90 Jahren.<br />

Trabert hatte im Einzel 1953 die US Open, 1954<br />

die French Open sowie in seinem Glanzjahr<br />

1955 die US Open, French Open und Wimbledon<br />

gewonnen. Bei weiteren fünf Grand-Slam-<br />

Events siegte er im Doppel, meist an der Seite<br />

von Vic Seixas. Von 2001 bis 2011 stand Trabert<br />

der Hall of Fame des Tennis in Newport / Rhode<br />

Island vor.<br />

Geschäftsfrau<br />

Osaka investiert in Fußball-Franchise<br />

Jung-Unternehmerin Naomi Osaka Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

Naomi Osaka ist auch geschäftlich nicht untätig.<br />

Die viermalige Grand-Slam-Siegerin hat Anteile<br />

an einer Franchise der National Women´s<br />

Soccer League erworben. „Ich habe mir gedacht,<br />

warum nicht ich und warum nicht gerade<br />

jetzt?“, wird Osaka auf dem Portal The Athletic<br />

zitiert. Damit wandelt sie auf den Spuren<br />

von Serena Williams. Sie hat in Angel City FC investiert,<br />

einer neu entstandene Mannschaft in<br />

Lili Paul-Roncalli und Dominic Thiem<br />

Foto: Instagram<br />

Dominic Thiem hat seine Beziehung zu Lili<br />

Paul-Roncalli öffentlich gemacht - via Instagram.<br />

Er hätte "nie gedacht, dass mein gepostetes<br />

Bild mit Lili auf Instagram so hohe Wellen<br />

schlagen würde", schrieb Thiem auf seiner Website.<br />

Innerhalb weniger Stunden seien Interviewanfragen<br />

aus Deutschland und Österreich<br />

eingetroffen, er habe alle abgelehnt. Sein Privatleben<br />

solle privat bleiben. Aber immerhin:<br />

"Lili und ich haben uns in Wien erstmals getroffen.<br />

Wir verstehen uns gut, können viel miteinander<br />

lachen und genossen bisher die wenigen<br />

gemeinsamen Tage."<br />

Olympia<br />

Gemischte Gefühle<br />

Für Naomi Osaka sind die Olympischen Spiele sportlich sehr<br />

attraktiv<br />

Foto: © Jürgen Hasenkopf<br />

Naomi Osaka (23) und Rafael Nadal (34) blicken<br />

mit gemischten Gefühlen auf die Olympischen<br />

Spiele in Tokio. Sowohl die japanische Spitzenspielerin<br />

als auch der Grand-Slam-Rekordchampion<br />

aus Spanien halten das Weltevent<br />

vom 23. Juli bis 8. August sportlich für sehr attraktiv,<br />

machen sich aufgrund der Pandemie-<br />

Situation im Gastgeberland aber Sorgen. „Meine<br />

Sorge wäre die allgemeine Sicherheit, weil<br />

sie das Land öffnen“, sagte Osaka: „Jeder fliegt<br />

aus verschiedenen Orten ein. Ich möchte einfach,<br />

dass sich die Öffentlichkeit sicher fühlt.“<br />

Nadal wies darauf hin, dass Gesundheitsexperten<br />

das letzte Wort haben sollten.<br />

Zusammenstellung: Bernd Prawitz (mit<br />

Material von tennisnet.com, SID, DTB)<br />

70<br />

<strong>matchball</strong> | Mai <strong>2<strong>02</strong>1</strong><br />

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