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Senioren<br />
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Allergien & Neurodermitis<br />
WER RASTET, DER ROSTET<br />
Wie lassen sich ältere Menschen zum Lernen motivieren?<br />
Kinder lernen mit dem Leben zurecht zu kommen und auch<br />
Freude am Leben zu entwickeln. Sie sind mit ihren genetischen<br />
Programmen dafür gut ausgerüstet und bekommen durch Familie<br />
und Lehrer eine lange Begleitung. Alte Menschen wissen im<br />
Prinzip schon alles, was sie für ihr Leben brauchen. Eine richtige Notwendigkeit<br />
noch etwas Neues zu lernen, fehlt ihnen meist.<br />
Wenn die offensichtliche Notwendigkeit fehlt, müssen andere Faktoren<br />
einspringen. Die Wichtigsten hierfür sind Freude, Spaß und Anerkennung<br />
in der Gruppe. Alte, alleinstehende Menschen werden eigentlich<br />
oft genug aufgefordert, sich einer Gruppe anzuschließen. Es gibt dafür<br />
sowohl kommerzielle, wie auch ideologische und andere Angebote.<br />
Aber sie kommen nicht. Die Hürden in eine neue Umgebung zu kommen,<br />
sind viel größer, als man sich dies vorstellen kann.<br />
Auch wenn ein Gebäude barrierefrei gebaut wurde, es sind viele andere<br />
Barrieren zu überwinden, soll es wirklich angenommen werden.<br />
Mit einem vertrauten Führer an der Seite wird es leichter. Wer sich mit<br />
Vorschriften für Barrierefreiheit beschäftigt, wird lesen können, dass<br />
sie schon auf der Straße und nicht erst in der Wohnung beginnt. Wer<br />
also ältere Menschen motivieren will, muss tatsächlich den Weg mit<br />
ihnen schon von ihrer Wohnung aus gehen. Welche Wege sind sicher<br />
und hell genug, welches Verkehrsmittel ist das passende, wo gibt es<br />
Parkplätze, wo ist unterwegs eine Toilette etc. In der Pädagogik heißt<br />
es, man muss die Schüler dort abholen, wo sie sind, will man sie nicht<br />
verlieren. Das gilt im übertragenen Sinn auch für die Geragogik.<br />
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr! In vieler Hinsicht<br />
hat das Sprichwort sicher recht. Schwachstellen im Altern sind<br />
die Fähigkeit zur Erinnerung, das Gedächtnis, sowie das Nachlassen<br />
der Sinne. Andere Bereiche hingegen gewinnen dazu, wie Erfahrung,<br />
Wahrnehmung der Hintergründe, Bewertung oder Erkennen von Regelmäßigkeiten.<br />
Lernen bedeutet immer auch Veränderung. Nur wo<br />
die Freiheit herrscht, dass alte Menschen sich auch verändern können,<br />
wird des Feld fürs Lernen geebnet. Oft sind die Restriktionen gar nicht<br />
von außen vorgegeben, sondern man legt sie sich selbst auf, z. B. mit<br />
„das tut man nicht“ oder „das passt nicht mehr für mich“. Alte Menschen<br />
haben in einem langen Leben auch gelernt, dass Fehler Folgen<br />
haben und dass man besser lebt, wenn man sie vermeidet. Es bedarf<br />
schon eines großen Aufwands, will man nun wieder angstfreie Räume<br />
zum Lernen schaffen! Man darf nicht vergessen, dass die mehr werdenden<br />
körperlichen Defizite auch nicht gerade zum Selbstbewusstsein<br />
beitragen, sondern sie erhöhen alle die Angst vor dem Versagen.<br />
Genauso wie bei den jungen Menschen brauchen auch alte Menschen<br />
genügend Disziplin, um etwas zu erlernen. Da hilft nur: Üben, üben,<br />
üben. Das ist das Geheimnis, wie es (fast) immer funktioniert. Übung<br />
macht den Meister. Üben in überschaubaren Abschnitten, wenn man<br />
fit ist, mit Spaß und Freude, ohne Stress, ohne Angst und ohne Gesichtsverlust.<br />
Und auch, wenn der berufliche Erfolg keine Rolle mehr<br />
spielt, so ist doch auch Lob im Alter etwas, was Menschen unbedingt<br />
brauchen.<br />
ES GEHT WIEDER LOS!<br />
Während die einen den ersten Sonnenstrahlen entgegenfiebern, haben es Allergiker im Sommer nicht<br />
leicht. Fast jeder dritte Bundesbürger ist von einer Allergie betroffen und kann ein Lied von tränenden<br />
Augen, verschnupfter Nase und Hustenattacken singen. Da ist dann auch nicht mehr viel mit Sommer,<br />
Sonne, Sonnenschein, wenn Pollen und blühende Gräser Hochsaison haben. Apotheker Frank<br />
Klingauf von der St. johannis Apotheke in Bergisch Gladbacher hat für uns ein paar wertvolle tipps<br />
und Ratschläge.<br />
YES, WE CAN! Englischlernen für „Senioren“ leicht gemacht<br />
Seit mittlerweile vier Jahren gibt es von<br />
ELKA in Köln die besonderen Sprachkurse<br />
für Senioren und Leute ab 50 Jahren.<br />
Wenn Claudia Corso, Leiterin von ELKA,<br />
zurückblickt, spürt man förmlich ihre Begeisterung.<br />
„Das, was in den vergangenen Jahren<br />
bei uns passiert ist, hat unsere Erwartungen<br />
bei weitem übertroffen.“ Mittlerweile zählt<br />
ELKA in Bayenthal über 100 regelmäßige<br />
Teilnehmer.<br />
Bei ELKA Englisch zu lernen, ist kein verschulter<br />
Frontalunterricht. Stattdessen geht<br />
es darum, so einfach wie möglich, effektiv<br />
und vor allem mit viel Spaß gemeinsam in die<br />
neue Sprache einzusteigen. Kleine Gruppen,<br />
sehr viel Sprechen, wenig Grammatik und<br />
ein besonderes Lehrwerk, das genau auf die<br />
Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten<br />
ist, stehen im Mittelpunkt. Dabei setzt ELKA<br />
ausschließlich auf lebenspraktische Alltagssprache,<br />
die man vor allem im Urlaub und auf<br />
Reisen hervorragend anwenden kann. „Ich<br />
hätte nicht gedacht, dass ich das noch so gut<br />
hinkriege. Am Anfang hatte ich schon meine<br />
Hemmungen, aber unser Kursleiter hat es<br />
einfach super verstanden, uns die Angst zu<br />
nehmen,“ berichtet Gudrun (70). „Und wenn<br />
ich überlege, wie viel wir lachen und als<br />
Gruppe zusammengewachsen sind,“ ergänzt<br />
Karl (67) „das ist einfach einmalig.“<br />
Anschrift:<br />
ELKA Köln GbR<br />
Claudia Corso und Tina Corso<br />
Telefon: +49 (0) 221 56957893<br />
E-Mail: claudia.corso@elka-lernen.de<br />
Web: www.elka-lernen.de<br />
Erfahren Sie mehr<br />
im Internet unter:<br />
32 Gesundheitsbote NRW<br />
Was genau ist eine Allergie und wie kommt es dazu?<br />
Vereinfacht gesagt, ist eine Allergie eine überschießende Reaktion<br />
unseres Immunsystems auf eigentlich harmlose, körperfremde Substanzen<br />
aus der Umwelt.<br />
Voraussetzung für das Entstehen einer Allergie ist ein wiederholter<br />
Kontakt mit dem Allergen. Der erstmalige Kontakt verläuft in der Regel<br />
unbemerkt und es treten keine Symptome auf. Dabei kommt es<br />
zur „Sensibilisierung“ und der Körper wird empfindlich für ein bestimmtes<br />
Allergen.<br />
Bei erneutem Kontakt mit dem Allergen „erinnert“ sich das Immunsystem<br />
an das Allergen und kann innerhalb kürzester Zeit alle verfügbaren<br />
Abwehrmechanismen aktivieren. Die Folge ist die allergische<br />
Reaktion, die unterschiedlich ausfallen kann.<br />
Woran erkenne ich, ob ich eine Allergie habe?<br />
Mögliche Symptome können unter anderem Fließschnupfen, Niesreiz,<br />
tränende, geschwollene Augen, Husten- und Asthmaanfälle, juckende,<br />
gerötete Haut und Hautausschläge sind auch denkbar. Aber<br />
auch Kopfschmerzen, Müdigkeit und Durchfall können Anzeichen<br />
einer Allergie sein.<br />
Welche Pollen- und Gräserarten sind besonders weit verbreitet<br />
und aggressiv?<br />
Man kann hier in drei Gruppen unterteilen: Bäume, Gräser und Kräuter.<br />
Bäume machen Allergikern vornehmlich im Frühjahr zu schaffen,<br />
wenn Birke, Erle, Hasel, Pappel, Ulme, Buche, Eiche, Weide und<br />
Esche zu blühen beginnen. Gräser haben im Frühsommer Hochkonjunktur<br />
und verschiedene Kräuterarten wie Ambrosia, Beifuß und<br />
Wegerich machen sich vor allem im Sommer und Herbst bei den Betroffenen<br />
bemerkbar.<br />
Gesundheitsbote NRW<br />
Welche Medikamente sollte ich als Allergiker stets vorrätig in der<br />
Hausapotheke haben?<br />
In jedem Fall ein geeignetes Antihistaminikum wie zum Beispiel Cetirizin<br />
oder Loratadin, bei starker Reaktion auch Cortison und Adrenalin-Autoinjektoren<br />
sowie bronchienerweiternde Dosieraerosole. Abschwellende<br />
Nasensprays können die Symptomatik ebenfalls lindern.<br />
Sind Naturprodukte sinnvoll?<br />
Meines Erachtens sind Naturheilmittel oder auch bewährte Hausmittel<br />
absolut sinnvolle Ergänzungen der Behandlung bei Allergien.<br />
Wissenschaftlich gesehen umstritten, aber in vielen Fällen sind sie<br />
sicherlich nebenwirkungsarme Alternativen.<br />
Kann man sich vor Allergien schützen?<br />
Diese Frage lässt sich noch nicht eindeutig mit ja oder nein beantworten.<br />
So gibt es Belege, dass Kinder, die auf einem Bauernhof aufwachsen,<br />
einen Kindergarten in den ersten zwei Lebensjahren besuchen<br />
oder mehrere ältere Geschwister haben, besser vor Allergien geschützt<br />
sind. Vermutlich stärken diese Lebensbedingungen das frühkindliche<br />
Immunsystem. Auch bestimmte Probiotika sollen das Mikrobiom im<br />
Darm „sanieren“, um Allergien zu vermeiden oder zu reduzieren.<br />
St. Johannis Apotheke<br />
Siebenmorgen 18<br />
51427 Bergisch Gladbach<br />
02204 925020<br />
st.johannisapotheke@web.de<br />
www.st-johannis-apotheke-refrath.de<br />
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