jahresbericht_2020
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Jahresbericht 2020
1
2
Inhaltsverzeichnis
Bericht des Stiftungsratspräsidenten 4
Jahresbericht des Geschäftsführers 5
Berichte der Abteilungsleitungen
Berufliche Massnahmen 6
Brockenstube und Verkaufsladen Visp 8
Buchbinderei Bereich Industrie BBI 10
Buchbinderei Bereich Handwerk BBH, Einrahmungen, Digitalisierung 11
Gartenpflege 13
Hauswirtschaft und Wäscheservice 16
Holzbildhauerei 18
Kleinschreinerei 19
Montage 20
Schreinerei 22
Webatelier 24
café weri 26
QM-Bericht 28
Arbeitssicherheit & Gesundheitsschutz 30
Personal & Mitarbeitende
Jubilare 2020 31
Finanzen 32
Organigramm 33
Organe 34
Revisorenbericht 35
Presseveröffentlichungen 36
Team Atelier Manus 39
3
Bericht des Stiftungsratspräsidenten
Albert Bass
Manchmal beginnt ein neuer Weg
nicht damit, Neues zu entdecken, sondern
Gewohntes mit anderen Augen zu
sehen.
unbekannt
Was für ein Jahr! 2020 wird uns allen als spezielles,
aussergewöhnliches Jahr in Erinnerung
bleiben. In einer fast grenzenlos offenen
und rastlos getriebenen Welt wurde uns seit
langem wieder einmal deutlich vor Augen
geführt, dass die Bäume nicht in den Himmel
wachsen. Ein Virus hat uns das Fürchten
gelehrt und uns gezeigt, dass eben nichts
selbstverständlich ist, was wir in den letzten
Jahrzehnten gemeinhin und vielleicht auch
etwas überheblich, als selbstverständlich angenommen
haben.
Die Gesellschaft hat viel an Bodenhaftung
verloren, ist nicht mehr krisentauglich. Verunsicherung,
Orientierungslosigkeit und
Angst dominieren unser Zusammenleben. Als
Menschen im Wohlstand oft träge geworden,
haben wir in weiten Teilen vergessen, mit Unsicherheit,
Bedrohung und letztlich mit dem
Tod umzugehen. Haben wir wirklich verlernt,
Kraft und vertrauen zu schöpfen aus dem
Wissen um unsere Begrenztheit, um die Natur
mit ihren Kreisläufen? Im Umgang mit dem
scheinbar alles auf den Kopf stellenden Virus
plädiere ich für Gelassenheit durch Augenmass,
Normalität, Zuversicht und Demut. Ich
sehe in der gegenwärtigen Situation aber
auch eine grosse Chance, weil ich beobachte,
dass es einen beträchtlichen Unterschied
gibt zwischen der veröffentlichten Meinung
mit vielen panikmachenden Schlagzeilen einerseits
und der Haltung und dem Verhalten
weiter Teile unserer Gesellschaft anderseits.
Den individualistischen, egoistischen und damit
gesellschaftszersetzenden Ansätzen einer
erfolgsverwöhnten Gesellschaft stellen sich
in dieser Zeit der relativen Krise starke Kräfte
von Fürsorge, Achtsamkeit, Nächstenliebe
und Engagement entgegen. Man sorgt sich
wieder vermehrt um das Wohlergehen seiner
Familie, seiner Nachbarn, der Schwächeren
und Bedürftigen. Es ist in meiner Wahrnehmung
sehr erfreulich, wie viele Menschen
wieder zueinander finden. Manchmal beginnt
ein neuer Weg nicht damit, Neues zu entdecken,
sondern Gewohntes mit anderen Augen
zu sehen. So betrachtet, sind die gesellschaftlichen
Erfahrungen im Umgang mit dem
Coronavirus Herausforderung und Erfahrung
zugleich. Für mich überwiegen die positiven
Erfahrungen durch das Zusammenrücken
der Menschen in dieser speziellen Zeit. Ich
hoffe und wünsche, dass wir das Gewohnte
künftig mit etwas anderen Augen sehen und
dem Leben mit etwas mehr Demut begegnen.
Für unsere Stiftung Atelier Manus war das Jahr
2020 ebenfalls ein sehr herausforderungsreiches
Jahr. Die unterschiedlichen durch Bund
& Kanton angeordneten Massnahmen haben
unseren Betrieb ebenfalls eingeschränkt.
Trotzdem konnten wir gute finanzielle Ergebnisse
ausweisen. Der Gesamtbetrag belief
sich auf Fr. 4‘023‘807.69 und lag lediglich
Fr. 106‘065.44 unter dem Vorjahr.
• Mit dem Betriebsbeitrag des Kantons in
der Höhe von Fr. 2‘614‘500.00
konnten wir unseren Betriebsverlust
abdecken und ein solides Jahresergebnis
von Fr. 262‘714.70 ausweisen.
• Dank des positiven Jahresergebnisses
konnten wir unser EK um Fr. 147‘096.87
zum Vorjahr auf Fr. 2 ‘507‘131.46 steigern.
• Die Rückstellungen weisen wir in einem
Betrag von Fr. 1‘269‘453.26 aus.
• Das Ertrags- wie das Bilanzbild zeigt sich
von einer sehr soliden Seite und erlaubt
uns unseren Leistungsauftrag zu Gunsten
von Menschen mit Behinderungen zu
erfüllen.
Gerne spreche ich hiermit meinen alljährlichen
Dank an alle aus, die den Erfolg und
das tragende Sein der Stiftung Atelier Manus
ausmachen. Meine Anerkennung und ein
grosses Dankeschön gebührt allen unseren
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, der Direktion,
sowie ebenfalls unseren treuen Geschäftskunden.
An dieser Stelle unterstreiche
ich auch gerne den Dank an meine Kolleginnen
und Kollegen im Stiftungsrat und allen
kommunalen und staatlichen Institutionen.
Ein Dankeschön an
unsere Stiftungs- und Mitstiftermitglieder für
Ihre Treue und Ihr Vertrauen.
4
Jahresbericht des Geschäftsführers
Christian Escher
Ein weiteres Geschäftsjahr liegt hinter uns.
Ein Jahr, dass uns allen als «Corona-Jahr» in
Erinnerung bleiben wird. Ein Jahr, dass auch
uns vor neue Tatsachen und Herausforderungen
stellte.
Es liegt nicht in meiner Natur, den negativen
Ereignissen zu viel Präsenz zu geben. Darum
konzentriere ich mich in meinem Rückblick auf
die positiven Seiten des vergangenen Jahres.
Ich bin stolz, wie wir als Atelier Manus diese
Situation meisterten. Wir reagierten jeweils
schnell und kamen nie in Notsituationen. Unsere
Mitarbeitenden haben die notwendigen
Massnahmen vorbildlich umgesetzt. Wir konnten
unseren Betrieb immer aufrechterhalten
und allen Mitarbeitenden genug wertvolle Arbeit,
an einem sicheren Arbeitsplatz anbieten.
Wir haben sehr flexibel auf die neuen Situationen
reagiert. Es entstanden neue Produkte,
neue Dienstleistungen und wir konnten abteilungsübergreifend
Arbeiten verteilen und bewältigen.
Neue Situationen bringen neue Ideen und
Chancen. So haben wir unseren E-Shop weiter
ausgebaut und unsere Sichtbarkeit im Internet
weiter verstärkt. Die notwendige Hardwareerneuerung
haben wir genutzt, um uns «videokonferenztauglich»
zu machen und den veränderten
Bedürfnissen zu entsprechen.
Ein Jahr, wie wir es 2020 erlebten, kann auch
zu neuen Einsichten oder bewussterer Wahrnehmung
führen. Wir besinnen uns auf unsere
Ankerpunkte im Leben. Die Familie, gute
Freunde, eine wertvolle und sichere Arbeit und
die Natur direkt vor der Haustüre. Mir wurde
noch bewusster, in was für einem privilegierten
Land und Kanton wir hier leben dürfen. Wir
mussten auch in diesem Krisenjahr auf nichts
lebenswichtiges verzichten.
Eine schöne Genugtuung erlebten wir im März,
während des ersten Lockdowns. Als Institution
haben wir es unseren Mitarbeitenden überlassen,
ob sie zur Arbeit kommen wollen oder
bei 100% Lohnfortzahlung zu Hause bleiben.
Trotz Freiwilligkeit kamen am darauffolgenden
Montag rund 80% unserer Mitarbeitenden
zur Arbeit. Es zeigte uns eindrücklich auf, wie
wichtig eine geregelte Struktur, eine wertschätzende
Arbeit und ein gutes Arbeitsumfeld
für uns alle sind.
Auch wirtschaftlich können wir mit dem Jahr
2020 zufrieden sein. Natürlich gab es mehrere
Bereiche, die stark unter der neuen Situation
litten. Dank unserem breiten Angebot an
Produkten und Dienstleistungen konnten wir
unsere Kräfte auf jene Bereiche konzentrieren,
die gefragt waren und in denen es genug
Arbeit gab. Dies verlangte auch viel Flexibilität
von unseren Mitarbeitenden. So half man sich
abteilungsübergreifend aus und als Ganzes
hatten wir auch wirtschaftlich ein bewegtes,
aber ein erfolgreiches Jahr.
Leider mussten wir uns im Jahr 2020 auch von
lieb gewonnenen Menschen verabschieden.
Unser Stiftungsrat Dr. Tony Kreuzer musste
leider viel zu früh seine letzte Reise antreten.
Ihm danke ich nochmals herzlich für sein Engagement
für unsere Stiftung und seine sehr
geschätzte Art.
Rückblickend bin ich dankbar, wie es uns als
Unternehmung und als Mitarbeitende in diesem
Unternehmen im Jahr 2020 erging. Dafür
gebührt vielen Menschen ein grosser Dank.
Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
und meinem Personalstab – ihr alle macht
das Atelier Manus zu dieser erfolgreichen Institution.
Mittlerweile zählen wir bereits 194
Personen, ein beachtliches Unternehmen. Ein
spezieller Dank unserem Sicherheitsverantwortlichen
und seinem Team für die wertvolle
Arbeit im Dienste unserer Gesundheit. Ich danke
dem Stiftungsrat für seine Arbeit und das
Vertrauen, welches er in mich setzt.
Ein grosses Merci gebührt der kantonalen
Dienststelle – insbesondere Margot Venetz und
Hannes Zurwerra - und deren Departementsvorsteherin
Esther Waeber-Kalbermatten. Wir
pflegen einen partnerschaftlichen Austausch,
geprägt von gegenseitigem Respekt. Vielen
Dank auch unseren Partnerorganisationen für
die sehr gute Zusammenarbeit.
Danke schön allen Kunden, die Produkte und
Dienstleistungen bei uns beziehen. Ein spezieller
Dank auch der Loterie Romande und
allen Spendern, Gönnern und Freunden des
Hauses.
Für das Jahr 2021 wünsche ich uns allen, dass
wir unseren Blick noch mehr auf das Positive
und Gute richten und so zufrieden durch unseren
Alltag schreiten.
5
Berufliche Massnahmen
Roger Seiler
Das vergangene Jahr war geprägt von Anpassung
und Veränderung. Verlief der Start
in den ersten Wochen noch wie gewohnt,
überstürzten sich im März die Ereignisse.
Die Begriffe geschützter Arbeitsplatz und angepasste
Arbeit bekamen für uns, über die
eigentliche Arbeit und Beschäftigung hinaus,
schlagartig eine erweiterte Bedeutung. Zur
angepassten Arbeit kam eine unumgängliche
Anpassung der Mitarbeitenden und ihres gewohnten
Verhaltens hinzu. Die Veränderung
von Gewohnheiten bestimmte den Arbeitsalltag.
Für uns war wichtig, die Tagesstruktur
unserer Mitarbeitenden und die Angebote für
unsere Leistungsträger solange als möglich
aufrecht zu erhalten.
Wir sind froh, dass uns dies unter Einhaltung
unseres Schutzkonzeptes und durch die konstante
disziplinierte Mitwirkung unserer Mitarbeitenden
bisher gelungen ist. So konnten
und können wir unseren sozialen Auftrag weiter
ausführen. Die Auslastung und Belegung
der Maßnahmen- und Abklärungsplätze im
Jahresverlauf 2020 war hoch. Als schwierig
gestaltete sich die Durchführung externer Arbeitseinsätze
und Praktika im ersten Arbeitsmarkt.
Die Mehrzahl dieser wichtigen praktischen
Einsätze konnte aufgrund der aktuellen
Lage und der angeordneten Schliessungen
im Lockdown und Teil-Lockdown leider nicht
durchgeführt werden.
März 2020 - das Corona Virus, die Pandemie
ist da. Es kommt zur ersten Welle. Händeschütteln
und Küsschen erteilen gelten ab
sofort als absolutes No-Go. Regelmässiges
Händewaschen wird zur behördlich angeordneten
Plicht. Hände desinfizieren, Mindestabstand
von 2 Metern einhalten und in
die Achselbeugung niesen sind weitere erste
dringliche Sofortmassnahmen, mit denen
eine schnelle Ausbreitung des Virus vermindert
werden sollte. Immer mit dauernder Betonung
auf das korrekte Verhalten und die
Eigenverantwortung eines jeden einzelnen,
in Solidarität und zum Schutz der anderen.
Was geschieht da gerade mit uns und um
uns, mögen sich der eine oder die andere in
Unwissenheit gefragt haben. Wurden zu Beginn
der Pandemie noch mit einem gewissen
Frohsinn verschiedentlich kreative Begrüßungsrituale
mit Fuss- und Ellenbogenkontakt
getätigt, hat sich der Verlauf der Pandemie
zu einer ernsten, länger andauernden
und weit über das gewohnte Begrüssungsritual
hinausreichenden Einschränkung und
Behinderung der täglichen Freiheiten, Bedürfnisse
und Gewohnheiten aller Menschen
entwickelt.
Im Atelier Manus arbeiten wir das ganze Jahr
hindurch mit Menschen mit Einschränkungen
und Behinderungen zusammen und sind
plötzlich selbst mit Einschränkungen und Behinderungen
konfrontiert. Im täglichen Ablauf
kommt es mehr und mehr zu Situationen und
Momenten, in denen wir alle nicht mehr alles
können und dürfen. Wir werden behindert,
durch behördlich angeordnete Schutzkonzepte
und Vorsichtsmaßnahmen. Barrieren
und Hindernisse bauen sich auf. Viele Gewohnheiten
und alltägliche Abläufe weichen
klaren Weisungen und Anordnungen, die
unser Leben massiv verändern. Veränderungen,
welche von den einen mit bitterem Verständnis
akzeptiert, von den anderen als widerrechtlicher
Eingriff in die Privatsphäre und
Freiheit der Menschen verkündet werden.
Die von Bund und Kanton auferlegten Richtlinien
und Schutzkonzepte zeigen, Menschen
tun sich schwer damit, ihre Gewohnheiten
zu ändern. Schon gar nicht, wenn sie diese
fremdgesteuert ändern müssen. Man hat sich
im privaten, öffentlichen und beruflichen Umfeld
eingerichtet und arrangiert. Gewohnheiten
schaffen Vertrauen und Sicherheit. Abläufe
und Strukturen sind weitgehend bekannt
und eingespielt und bestimmen unseren
Alltag. Unvorhersehbare und unangenehme
Überraschungen und Ereignisse sorgen ab
und zu schon mal für Aufregung und Anspannung,
zumindest so lange, bis man wieder in
eine sichere Gewohnheit zurückfindet. Veränderungen
bedeuten für uns alle immer ein
Aufwand an Energie, Kraft und Willen, damit
sie begriffen und angenommen werden können.
Vor allem aber Geduld, wenn ein Ende
der Veränderung, wie in der aktuellen Lage
der Pandemie, nur schwer absehbar ist.
Wie bereits erwähnt, im Atelier Manus arbeiten
wir mit Menschen mit Einschränkungen
und Behinderungen zusammen. Ihren persönlichen
«Lockdown» haben diese Menschen
bereits vor der Pandemie erlebt und
6
durchgemacht. Eine Krankheit, ein Unfall,
belastende Ereignisse und Vorfälle oder die
dauernden Anforderungen der Gesellschaft,
führten plötzlich oder in der Folge zu Veränderung
bestehender Gewohnheiten. Veränderungen,
wie sie der vermeintlich gesunde
Mensch während der Pandemie hautnah erfährt
und durchlebt. Im bildlichen Sinne wirkt
die Pandemie dabei ähnlich wie ein Vergrösserungsglas.
Ein Vergrösserungsglas, welches
Ungleichheiten und Barrieren und die
damit verbundenen Einschränkungen behinderter
Menschen plötzlich für alle sicht- und
spürbar werden lässt. Einschränkungen und
Behinderungen, welche für einen Teil von uns
bereits seit langem schon bestehen und mit
enormer Willens- und Lebenskraft, Tag für
Tag in achtungsvoller Art und Weise gemeistert
werden.
Nehmen wir also unsere uneingeschränkten
Gewohnheiten nicht einfach so als selbstverständlich
hin, sondern vielmehr als Gewohnheiten,
die sich auch jederzeit spontan und
ungewollt verändern können (oder müssen).
Du lernst Menschen erst dann richtig kennen,
wenn es mal nicht wie gewohnt funktioniert
(Autor unbekannt)
7
Brockenstube und Verkaufsladen Visp
Zügelteam / Verkaufsteam
Seit Februar hat Corona uns täglich bei der
Arbeit begleitet und eingeschränkt. Unsere
Mitarbeiter mussten auf Feste und auf Betriebsausflüge
verzichten. Bei der Arbeit
war stets Vorsicht geboten, da wir teilweise
auf sehr engem Raum arbeiten und täglich
mit vielen Kunden Kontakt haben. All diese
Schwierigkeiten und Vorsichtsmassnahmen
haben unsere Mitarbeitenden sehr gut umgesetzt
und sie haben sich stets bemüht, auch
während diesen Einschränkungen eine gute
Arbeit zu leisten. Am 14. März mussten wir
unser Geschäft für acht Wochen schliessen.
Einige Mitarbeiter mussten zu Hause bleiben,
die anderen arbeiteten in den verschiedenen
Abteilungen im Atelier Manus weiter. Jeder
gab sein Bestes und fand sich mit der Situation
so gut wie möglich ab. An dieser Stelle
möchte ich nochmals allen Mitarbeitenden für
ihr Entgegenkommen und ihre Bereitschaft in
einer anderen Abteilung zu arbeiten danken.
Ein Dankeschön aber auch an alle Abtei-lungen,
die unsere Mitarbeitenden
beschäftigt haben.
Auch nach der Wiedereröffnung
am 11. Mai arbeiteten
wir wieder mit den
Vorsichtsmassnahmen in
der Brocken-stube weiter.
Vermutlich hat jede und jeder
von uns auf viele Dinge,
die vor Corona alltäglich
waren, verzichten müssen,
so zum Beispiel Freunde
treffen, Umarmungen
oder etwas unternehmen.
Es war ein Jahr mit wenig
Ferien und Ausflügen, eingeschränkten
Besuchen
der eigenen Familien und
Verwandten, dies sind nur
ein paar Dinge, auf die wir
verzichten mussten. Viele
wünschen sich Normalität
und ein Leben ohne grosse
Einschränkungen zurück,
jedoch kann heute noch
niemand sagen, wie lange
dies noch nicht stattfinden
kann. Aber auch diese Hürde
können wir gemeinsam
schaffen. Aus einer Krise
kann man auch gestärkt
hervorgehen, wenn man
das Beste daraus macht
und versucht, mit ihr zu leben.
Geschäft Visp:
Als ein sehr zufriedenstellendes Jahr kann
man das vergangene 2020 im Geschäft Visp
bezeichnen. Sehr viele Kunden, insbesondere
auch aus der Deutsch-schweiz, haben unser
Geschäft während diesem speziellen Jahr
besucht. Das Verkaufsteam musste auch in
Visp mit den Vorschriften und Sicherheitsmassnahmen
arbeiten. Auch dem Verkaufsteam
und Rinaldo möchte ich an dieser Stelle
herzlich danken.
Personal / Lehrlinge:
Im vergangenen Jahr hatten wir keine Personalwechsel.
Im August begannen 2 junge
Männer Ihre Lehre. Fux Y. begann seine Ausbildung
als Detailhandelsassistent und Tiago
F. begann seine Ausbildung als PrA im Detailhandel.
8
Fahrzeuge:
Unser alter Mercedes-Camion war in die Jahre
gekommen und musste ersetzt werden. Im
Oktober erhielten wir einen neuen Iveco mit
komfortabler Fahrtechnik. Unsere Chauffeure
sind sehr begeistert vom neuen Fahrzeug. Wir
hoffen, dass er uns für lange Zeit gute Dienste
leistet.
Rebberg:
Qualitativ ein sehr guter Jahrgang aber quantitativ
50% weniger Ertrag als im Vorjahr, so
ist die Weinernte 2020 ausgefallen. Bereits
am 30. September ernteten wir in diesem
Jahr die Trauben. Der Oechsle Gehalt war so
hoch wie schon lange nicht mehr, wenigstens
ein kleiner Trost bei einem geringen Ertrag.
Weihnachtsmarkt Visp:
Nach langjähriger Tradition
fiel auch der Weihnachtsmarkt
Corona zum Opfer
und konnte nicht stattfinden.
Unsere Weihnachtsartikel
fanden dennoch durch unsere
treuen Kunden in den Geschäften
einen regen Absatz.
9
Buchbinderei Bereich Industrie (BBI)
Peter Callens
Ein Jahr zum Vergessen?
Am liebsten möchten wir das Kapitel 2020
schnell schliessen und voller Vertrauen in die
Zukunft schauen. Dabei sollte so vieles, das
sich in diesem Jahr abgespielt hat und das
erreicht wurde, nicht einfach in Vergessenheit
geraten.
Beim Zusammenbrechen des wirtschaftlichen
Aspekts unseres arbeitsagogischen
Dual-Auftrags rückt der Sozial-Auftrag in den
Vordergrund. Die Unsicherheiten und Ängste,
die jede und jeder von uns in der Pandemie
erlebt, sind für unsere Mitarbeitenden noch
drastischer. Der Fokus richtet sich daher noch
mehr auf den Menschen. So unterschiedlich
unsere Mitarbeitenden sind, so unterschiedlich
gehen sie mit dieser neuen Situation um.
Wir lernen Hände waschen, desinfizieren und
Abstand halten. Könnten wir das Corona-Virus
nur sichtbar machen, dann könnten wir dies
auch besser bekämpfen!
Wir bleiben in regem Kontakt mit den zu Hause
sitzenden Risikopatienten. Wir versuchen
viele Fragen zu beantworten, Ängste zu vermindern
und Unsicherheiten wegzunehmen.
Zum Glück hatten wir zu jeder Zeit genügend
sinnvolle Arbeit.
Betreuungsarbeit steht in dieser Krise im Vordergrund:
Klare Kommunikation, situatives
Führen, Authentizität, nicht am «Alten» festhalten
(die «Normalität» scheint noch lange
nicht zurück zu kommen), Hoffnung verbreiten,
Achtsamkeit üben, das Vertrauen in das
Leben stärken und aufhören, alles verstehen
zu wollen.
Vertrauen in das Leben… Und dann der Anruf:
Unser sehr geschätzter Mitarbeiter Isidor
ist nach jahrelangem Leiden an seiner psychischen
Krankheit gestorben. Die Betroffenheit
ist gross. Die Mitarbeitenden erstarren in
einer Mischung aus Trauer, Gelassenheit und
Dankbarkeit. Wir trösten uns gegenseitig und
geben der Trauer Platz.
Mitarbeitende gehen, Mitarbeitende kommen.
Jedes Mal erhalten wir wieder die Chance,
eine neue Gruppendynamik zu erleben. Das
Team wächst zusammen, dann ein Konflikt,
ein Vorfall, eine Krise und alles fängt von vorne
wieder an. Und mittendrin, fast unauffällig,
gibt es auch Mitarbeitende, welche enorme
Fortschritte machen, die ihre intrinsische Motivation
gefunden haben, die ihren Zielen nachstreben
und Erfolge erleben, die das entgegengebrachte
Zutrauen und Vertrauen nützen.
Und dann ist da noch die Arbeit. Die grafische
Branche, und damit unsere Kundschaft
aus dem allgemeinen Arbeitsmarkt, ist von
dieser Pandemie wirtschaftlich besonders
getroffen, was zur Folge hat, dass auch wir
besser, schneller und billiger arbeiten müssen.
Die Gewinnmarge schwindet. Zeit, um
noch effizienter zu arbeiten, noch sparsamer
mit Materialien umzugehen, den Aufwand zu
senken und die Wirksamkeit zu steigern. Neue
Kunden müssen akquiriert werden.
Wir überdenken unsere Arbeitsabläufe, mit
dem Ziel, die Takt- und Durchlaufzeiten zu verringern
und die Arbeitsprozesse zu optimieren.
Welche Geräte und Maschinen können
uns dabei helfen? Kennzahlen werden gesammelt:
Stunden erfasst, Produktionsleistung gemessen,
Arbeitsproduktivität berechnet.
Ein Etikettenspender bringt schon einiges, ein
Förderband, das uns hilft in Richtung Fliessbandfertigung
zu experimentieren, noch mehr.
Unsere Mitarbeitenden machen meistens mit.
Veränderungen sind nicht immer einfach.
Wenn sie aber merken, dass effizientes Arbeiten
nicht schnelleres, sondern klügeres Arbeiten
heisst, steigt der Wille, die
Motivation und die Zufriedenheit.
Ein steigender Automatisierungsgrad ist keine
Bedrohung der Arbeitsplätze. Im Gegenteil:
Wir generieren damit neue Aufträge, werden
konkurrenzfähiger und schützen somit
Arbeitsstellen.
Durch die starken Auftragsschwankungen im
grafischen Sektor sind wir auch mit Problemen
der Mitarbeiterauslastung konfrontiert. Auf die
Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen, die
uns kurzfristig Mitarbeitende ausleihen, sind
wir deshalb angewiesen. Wir danken den Abteilungsleitern
und den Mitarbeitenden für ihre
Flexibilität und ihren Einsatz! Rückblickend ein
Jahr voller Chancen!
10
Buchbinderei Bereich Handwerk, Einrahmungen, Digitalisierung
Andreas Joost
Eigentlich startete das Jahr 2020 vielversprechend.
Da war zum Beispiel die Neuanstellung
von Fredy Fux, unserem Gruppenleiter
der Digitalisierung. Als langjähriger Mitarbeiter
der Firma Mengis Medien, zuständig für
den IT- Support, haben wir mit Fredy einen
kompetenten Gruppenleiter für unsere zeitgemässe
Abteilung gefunden. Mit dem neu dazugekommenen
Bereich «Glen by Atelier Manus»
lief das Jahr ebenfalls gut an. Da gabs
plötzlich Aufträge in Hülle und Fülle, eingeholt
durch unsere Aussendienstmitarbeiterin Vera
Schärer. Aus dem Vollen schöpfen durften wir
ebenfalls in der Buchbinderei und im Bereich
des Einrahmens.
In Folge dessen haben wir kräftig in neue
Maschinen investiert. Sei dies in eine neue
Prägepresse, eine Kanteneinschlagmaschine,
eine computergesteuerte Prägepresse und in
einen neuen Planschneider. Diese Maschinen
haben den Workflow der anfallenden Arbeiten
in der Buchbinderei nochmals optimiert.
Langsam, doch merklich verabschiedete
sich diese wirtschaftliche Schönwetterphase
im Laufe des Februars. Unabhängig davon,
und leider, verunfallten in der Zeit von Januar
bis Februar drei Mitarbeiter mittel bis schwer.
Was waren das für Signale? Signale vielleicht,
welche uns in Erinnerung riefen, wie abrupt
sich eine Situation in das Gegenteil verändern
kann? Vom angeregten Aktivismus zum
schleichenden Stillstand, etwa?
Der Stillstand kam. Er wurde ausgelöst durch
die Massnahmen des Bundes zur Bekämpfung
eines Virus’, welches angeblich viele
Menschenleben einfordern soll! Der Stillstand
war massiv und einschneidend. Der Stillstand
wirkte sich gesellschaftlich- wirtschaftlich
drastisch aus. Der Stilltand beschäftigt uns
alle bis zum heutigen Tag. Er verlangt von uns
Verhaltensweisen, welche wir uns vorher nie
hätten ausdenken können.
Im März griff sodann dieses «Stay home»,
im Rahmen des verordneten Shut-downs
des BAG’s, um sich. Menschen, die sich zur
Risikogruppe zählten, verliessen ihre Häuser
nicht mehr, auch bei uns. So kehrte unter anderem
im ganzen Atelier Manus viel Ruhe und
Entschleunigung ein.
Die aussendienstliche Tätigkeit von Glen fuhren
wir von einem Tag auf den anderen herunter.
Akquise mussten wir auf die Tage nach
dem winterlichen Shut-Down verschieben. So
richtig lief jedoch das Geschäft im Sommer
nicht mehr an. War die Verunsicherung in der
Gastro-Branche doch überaus spürbar.
Mit dem Frühling, und mit der Rückkehr aller
Verunfallten und zu Hause gebliebenen Mitarbeiter
normalisierte sich das Tagesgeschäft
in Buchbinderei und Digitalisierung langsam
wieder. Ich denke, jede angestellte Person
war erleichtert, sich wieder an ihrem Arbeits-
11
platz vorzufinden und genügend Arbeit zu
haben. Gerade im Bereich der Digitalisierung
durften wir spannende Aufträge ausführen
und konnten immer wieder mal einen neuen
Kunden gewinnen, der sich von unserem
breitgefächerten Angebot einen Nutzen
machte.
Die Vorsichtsmassnahmen des Bundes
schränkten ab März jedoch den sozialen Austausch
stark ein. Abstandregel, Onlinemeetings,
Maskenpflicht ab Oktober, abgesagte
Betriebsausflüge, Personalessen, Abteilungsnachtessen
sowie Lehrabschlussfeiern und-
Quarantänepflicht! Diese Massnahmenpolitik
forderte uns auch im zweiten Shut- Down ab
Oktober sehr. Einen Ausstieg ist leider derzeit
seitens des Bundes nicht vorhergesehen.
Eine grosse Ungewissheit, welche vor allem
unsere Geschäftstätigkeit im des Bereiches
Glen stark einschränkt.
Allen Widrigkeiten zum Trotz entschied sich
unsere Elsa nach erfolgreichem Bestehen ihrer
Ausbildung im Sommer, nahtlos in die EFZ
Ausbildung überzutreten. Ebenfalls tut es ihr
unsere Isabelle gleich, welche im kommenden
Sommer ins 1. Lehrjahr als Printmedienverarbeiterin
übertreten wird. Es ist diesen
jungen Menschen hoch anzurechnen, dass
sie ihr Vertrauen in die Zukunft eines Handwerkes
setzen, welches im Spannungsfeld
dieser neuen, digitalisierten Zeit steht.
Ich danke all unseren Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern, meinen Kolleginnen und Kollegen
und meinem Vorgesetzen, welche uns in
diesen komplizierten Zeiten unterstützt und
positiv gestärkt haben. Gemeinsam sind wir
von dieser einschneidenden Krise betroffen
und nur vereint werden wir den Weg herausfinden.
Sei dies im kleinen Kreis unserer täglichen
Zusammenarbeit, wie auch im erweiterten,
gesellschaftlichen Umfeld.
12
Gartenpflege
Rinaldo Weissen
umherschwirrenden Virus zu schützen, überraschte
uns wohl alle. Wir Gärtner tauschten
uns in diesem Jahr oft darüber aus, dass wir
Menschen in unserer Selbstverständlichkeit
wohl oft ausblenden, dass wir nicht mehr sind
als ein Stück Natur in der Natur.
Ungeachtet dessen machten wir es in diesem
Jahr zu unserer Aufgabe, unsere Mitarbeitenden
nicht nur in ihren individuellen und
agogischen Bedürfnissen zu unterstützen.
Zusätzlich versuchten wir, ihnen mit unserem
Vorleben und Beobachten in Erinnerung zu
rufen und sie dazu aufzufordern, sich die täglichen
Fluten von Vorschriften und Massnahmen
anzueignen. Auch informierten wir sie
täglich in der Thematik und versuchten sie
zu sensibilisieren.
Zu Beginn der Pandemie, war auch der Start
der Gartensaison 2020. Oft sorgte ich mich,
was alles auf unsere Abteilung, Kunden,
Gärten, Aufträge und jeden einzelnen von
uns zukommen würde. Es war schwer abzuschätzen,
wie unsere Mitarbeitenden die
Komplexitäten und die Dauerhaftigkeiten
umsetzen und aushalten werden können.
Kein Schritt, kein Kontakt, kein Ausrücken in
die Gärten war wie zuvor. Alles was mal ein
gewohnter Ablauf war, wurde verändert und
angepasst.
Rückblickend bin ich spürbar beeindruckt,
wie vorbildlich unsere Mitarbeitenden die
Massnahmen umsetzen konnten. Wertvoll
war das verständnisvolle und breite Mitwirken
der Gruppenleitenden Fritz und Vera und dem
Saisonier Dan, was mir grosse Freude und
Unterstützung bereitete. Jede Person in der
Abteilung bemühte sich immer wieder aufs
Neue und liess das ständig von uns angesprochene
und kontrollierte Thema ‘Corona’
zu und leistete somit seinen Beitrag. Ziel war
es für uns, gesund zu bleiben, um für unsere
Mitarbeitenden immer da sein zu können und
die Abteilung nicht schliessen zu müssen.
Trotz Dornen zwischen den Blüten, haben wir
es gemeinsam geschafft!
Auch wenn das Virus ein Durcheinander veranstaltete,
konnten wir uns behaupten. Das
in den letzten 10 Jahren erstellte Fundament
der Abteilung blieb standhaft und fixiert. Die
gärtnerischen Tätigkeiten konnten wir in derselben
Qualität mit Herzblut vermitteln und
anbieten. Der Kundenstamm blieb uns auch
im Coronajahr treu. An der Wirtschaftlichkeit
bemerkten wir, dass durch die Beschränkunim
Corona Jahr 2020
«Ärgere dich nicht darüber, dass der
Rosenstrauch Dornen trägt, sondern freue
dich darüber, dass der Dornenstrauch
Rosen trägt.»
Mit dem Jahr 2020 erreichten wir das 10. Jahr
in unserer gärtnerischen Tätigkeit im Atelier
Manus. Ein Jahr in dem sich die ganze Welt,
bis hinein in unsere Abteilung, mit radikalen
Veränderungen auseinandersetzen musste.
In unserem agogischen Schaffen gehört es
zwar zum Alltag mit kurzfristigen und unangekündigten
Veränderungen, Krisen, Anpassungen
und Umstrukturierungen konfrontiert
zu werden, die es zu unserer Aufgabe
machen, aussergewöhnliche Situationen zu
jonglieren und die betroffenen Personen mit
individuellen und kreativen Hilfestellungen zu
unterstützen, sowie zu fördern. Aber wer hätte
gedacht, dass wir im Jahr 2020 mit dem
globalen Corona Virus auf so viel Neuland treten
würden und es nicht nur bei agogischem
Schaffen bleiben wird! Etliche Neuerungen,
welche auch in unserer Abteilung zusätzliche
und herausfordernde Aufgaben mit sich
brachten.
In Bezug auf die Pflanzengesundheit sind
Wörter wie Ansteckungen, neuer Virus, Abstand,
Ausfall, Pflege, Hygiene, Abwarten,
Mutationen, Pandemie, Schutz, Immunsystem
usw. alles Begriffe, die wir Gärtner im
Umgang mit Pflanzen und der Natur sehr
wohl kennen und handhaben. Dass wir dies
aber jemals zwischen uns Menschen leben
müssen, um uns vor einem kontaktfreudigen
13
gen einigen Kunden der eigene Garten wichtiger
wurde. Die Kunden verbrachten ihre
Zeit vermehrt im Garten, nicht nur noch zur
Erholung, sondern sie arbeiteten auch darin.
Dadurch übergaben sie uns Gärtnern nicht
mehr alle anfallenden Arbeiten. Es erfreute
uns trotzdem, dass uns jeder Kunde weiterhin
buchte, auch wenn sich die Arbeiten minimierten.
Personelle Veränderungen
Im Februar verliess uns unser Gruppenleiter
Dominic Schmid. Es war uns bewusst, dass
es seine Zeit brauchen würde, die Stelle mit
einer geeigneten Person zu besetzen. Es war
uns wichtig, den richtigen Gärtner/in, mit den
entsprechenden fachlichen, sozialen und arbeitsagogischen
Fähigkeiten in unser Team
zu holen. Fündig wurden wir in der Person
von Frau Vera Zahnd, welche ihre Stelle im
September angetreten hat. Mit Vera, Fritz und
mir ist unsere Leitung zum heutigen Zeitpunkt
wieder komplett. Schon nach dieser kurzen
Zeit dürfen wir sagen, dass Vera gut in unser
Team passt. Es macht Freude, in einem Team
zu arbeiten, welches sich gärtnerisch, wie
auch agogisch ergänzt und versteht.
Herzlich Willkommen Vera und alles Gute hier
bei uns im Atelier Manus.
Wer bist du und was führt dich als Bernerin
zu uns ins Oberwallis?
Mein Name ist Vera und ich komme aus Steffisburg.
Meine Leidenschaft ist die Natur mit
ihrer Pflanzenwelt. Durch den Gärtnerberuf
kann ich diese Leidenschaft in meinem Berufsalltag
integrieren. Mit dem Inserat «Herzblut
Gärtnerin gesucht» hat das Manus eine
treue Bernerin ins Oberwallis gelockt.
Seit September 2020 arbeitest du in der
Funktion als Gruppenleiterin in der Gartenpflege.
Was hat dich bewegt, neben deinem
erlernten Beruf als Gärtnerin, in den arbeitsagogischen
Bereich einzusteigen?
Die Möglichkeit zu gärtnern und mit Menschen
zusammenzuarbeiten ist eine tolle
Kombination. Menschen zu fördern und ihnen
einen Platz in unserer Arbeitswelt zu geben,
hat mir dem Gärtnern eine neue und andere
Perspektive gegeben.
Was macht dir am jetzigen Job am meisten
Spass?
Die Mischung aus Altbekanntem und Neuem.
Und ein neuer Fokus im Alltag. Nicht die Wirtschaftlichkeit
steht an erster Stelle, sondern
der Mensch.
Fühlst du dich wohl in der neuen Firma
und was macht die Manus Familie aus?
Ich fühle mich sehr wohl im Atelier Manus.
Die Zusammenarbeit mit Rinaldo und Fritz
ist einfach super. Besonders gut gefällt mir,
dass wir leidenschaftliche Gärtner sind, welche
Menschen gernhaben. So entsteht ein
spannender Austausch über unser Handwerk,
sowie über das Menschliche. Eine
super Balance.
Oft hört man, dass die Walliser ganz anders
sind als die übrigen Schweizer. Hast
du diesen Eindruck auch und in welcher
Hinsicht?
Die Walliser sind Bergler. Menschen, die in
den Bergen aufgewachsen sind, sind anders
als Menschen, die in einer Stadt gross geworden
sind.
Ich erlebe die Walliser als Menschen, die stolz
auf ihr Wallis sind, gerne zusammen festen
und zusammenhalten.
Wenn du eine Pflanze wärst: Welche wäre
es? Und warum?
Ich wäre ein Alpen Leinkraut (Linaria alpina).
Hoch oben in den Bergen zuhause, wo kaum
noch etwas wächst. Ein Überlebenskünstler,
der sich seinen Weg durch die Steine sucht
und findet. Und dazu noch eine extravagante
violett-orange Blüte hat. Wie genial ist das!!!
Lernender
Mit grosser Freude und Genugtuung konnten
wir im Juli unserem Lernenden Adrian zum erfolgreichen
Ausbildungsabschluss zum Gärtner
in der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau
EBA gratulieren. Adrian hatte in
der Zeit im Atelier Manus nicht nur den Erfolg
14
dieser Ausbildung erreicht, er konnte sich auf
diesem Lebensabschnitt auch gesundheitlich
festigen und erholen, so dass er sich nun in
der allgemeinen Arbeitswelt integrieren konnte.
Im Anschluss an diese EBA Ausbildung,
begann er im August die 3-jährige Ausbildung
zum Gärtner in der Fachrichtung Garten- und
Landschaftsbau EFZ.
Dom Besteigung
Da hoch will ich! Auf den höchsten Berg, der
ganz auf Schweizer Boden steht. Gesagt,
getan! Am 27. Juli 2020 bestieg Jürgen in 6
Stunden den Gipfel des Doms, welcher auf
4545 m.ü.M liegt.
Jürgen, wir gratulieren dir! Dein vorbildlicher
Wille und das erreichte Ziel sind beeindruckend,
was uns eine Riesenfreude bereitete.
Unser Werte-Wald
Wir sind ein buntes und lebendiges Team.
Menschen kommen und Menschen gehen.
Manche bleiben länger, andere verlassen uns
schon nach kurzer Zeit wieder. Jede Person
unterschiedlich in seinem Wesen, seinen
Möglichkeiten und Zielen. Einen gärtnerischen
Hintergrund besitzen wir von der Gruppenleitung,
die Mitarbeitenden kommen aus
unterschiedlichen Berufsgruppen oder machen
ihre ersten Schritte in der Arbeitswelt.
Uns ist es enorm wichtig, als Team in einer
funktionierenden Beziehung zu stehen. Dies
ist Voraussetzung, damit wir gemeinsam und
unterstützend gärtnern können und jeder das
aus einem Arbeitstag schöpfen kann, was ihn
persönlich weiterbringt. Jeder Mensch hat
bestimme Werte, die sein Denken, Handeln
und Verhalten bestimmen. Oft erleben wir die
Situation, dass wir unsere Grundwerte immer
wieder in Erinnerung rufen müssen. Grundwerte
die nötig sind, um eine kunterbunte
Gruppe funktionstüchtig und untereinander
wertschätzend zu halten. Um zu funktionieren
und die Vorstellungen unserer Werte zu
visualisieren, erarbeiteten wir gemeinsam mit
den Mitarbeitenden unseren Werte-Wald:
Aus dem Grundgedanken, unsere Werte und
Regeln plakativ im Arbeitsraum anzuhängen,
entstand ein erstaunliches und erfolgreiches
Gemeinschaftsprojekt. Aufgeteilt auf zwei
Tage setzte sich das gesamte Team intensiv
mit den Themen auseinander. Die fünf
Grundthemen gaben wir vor. Aufgeteilt in
zwei Gruppen, teilten alle mit einem erstaunlichen
Interesse ihre Gedanken und Bedürfnisse
mit. Was auf den Bäumen geschrieben
ist, entstand aus den Gedanken und den
Diskussionen der Mitarbeitenden. Schon die
Ausarbeitung dieses Waldes veränderte uns
als Team. Seit der Realisierung sind zwei Monate
verstrichen und es ist erfreulich, welch
Nachhaltigkeit das gemeinsame Ausarbeiten
unseres Werte-Waldes mit sich brachte. Es ist
spürbar, dass es sich nicht mehr um Regeln
und Werte handelt, die wir von der Leitung
verlangen, sondern um die Vorstellungen und
Bedürfnisse der Mitarbeitenden, die diese
Samen selbst gelegt haben, um unseren Gemeinschaftsgarten
fruchten zu lassen.
In der Zwischenzeit ist das Jahr 2020 vorüber,
überschattet von einem dauerhaften Ausnahmezustand.
Mittendrin unsere Gartenpflege
und ein Virus, welcher sich ständig in unseren
Alltag einmischte und sich so wichtig nahm,
dass wir uns nur noch an die Negativitäten
erinnern sollten. Schiebe ich all dies zur Seite,
sehe ich eine Riesenleistung, die wir Hand in
Hand erbrachten. Wir erlebten keine aussergewöhnlichen
Krisen und keine Unfälle. Motivierte
Mitarbeitende mit etlichen persönlichen
Erfolgen und wertvollen Begegnungen.
Trotz allem Speziellen möchte ich dieses Jahr
nicht missen, denn ich erlebte ein erfolgreiches
und starkes Gartenteam in stürmischen
Zeiten – was mich stolz und dankbar macht.
Akzeptieren was ist, gehen lassen was war
und Vertrauen haben in das, was kommt.
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Hauswirtschaft und Wäscheservice
Monika Zimmermann
Von jetzt auf gleich war im März plötzlich alles
wie im Ausnahmezustand. Vieles musste
neu und anders organisiert werden. Mit nur
3 Mitarbeiterinnen in der Hauswirtschaft, sowie
tatkräftiger Unterstützung vom Weri- und
Brokenstube-Team versuchten wir den immer
wieder neuen Auflagen gerecht zu werden.
Die vorgegebenen Massnahmen setzten wir
mit Hilfe unseres SIBE um:
Abstand... Abstand... Abstand…
neue Tischordnung
Anbringen von Plexiglasscheiben
Diverse neue Hygienevorschriften
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Personelles
Ausbildung:
Mit Erfolg hat unsere Lehrtochter ihre zweijährige
Ausbildung als HWP EBA abgeschlossen.
Ende Juli verlies sie uns unter Tränen -
sie wird uns fehlen. Glücklicherweise hat sie
dann sehr schnell eine neue Festanstellung
ausserhalb des Kantons gefunden.
Jubiläum:
Marie Zenhäusern feiert ihr 10-jähriges Jubiläum.
Dazu gratulieren wir ihr ganz herzlich.
Sie hat unseren Wäsche-Service seit Beginn
stark mitgeprägt. Obwohl sie mittlerweile
pensioniert ist, arbeitet sie reduziert weiter.
Das freut uns sehr, war und ist sie doch die
gute Seele in der Wäscherei.
Ebenfalls das 10-jährige Jubiläum feiert die
Abteilungsleiterin. Mit Stolz und Freude blickt
sie auf 10 wunderbare Jahre zurück.
Neuanstellung:
Was lange währt wird endlich gut. Es war
nicht einfach für den Mittags-Service eine
geeignete Mitarbeiterin zu finden. Die Arbeit
verlang sehr viel. Es braucht unter anderem
ein gutes Auge und ein zügiges Arbeitstempo.
Es freut uns sehr, Beatrix Abgottspon
in unserem Team begrüssen zu dürfen. Sie
übernimmt ab Oktober den Mittags-Service.
Herzlich willkommen.
Wäsche-Service
Die Aufträge in der Wäscherei waren auch bei
uns rückläufig. Dank ein paar krisensicheren
Kunden hatten wir jedoch immer genügend
Arbeit. Und wenn die Arbeit im Wäschebereich
erledigt war ging es dann einfach ans
Reinigen, wo uns die Arbeit bekanntlich niemals
wirklich ausgeht.
Reinigung
Die neue Situation erforderte bei den täglichen
Reinigungs-Arbeiten erheblich mehr
Aufmerksamkeit und Gründlichkeit. Vieles
musste zusätzlich zur täglichen Reinigung
desinfiziert werden. Ein grosses Lob an unseren
Reinigungsfrauen.
Küche
Vor allem die Arbeit in der Küche verlangte
einen enormen Mehraufwand. Bedingt durch
die strengen Auflagen mussten wir die Pausen
und das Mittagessen in zwei Gruppen
aufteilen. Unsere Mitarbeiterinnen wie auch
die Abteilungsleiterin waren anfangs sehr gefordert.
Mit der Zeit aber wurde auch dieser
Ausnahmezustand zur Routine.
Umbauten
Etwas läuft immer in Sachen Umbau. So wurde
im September damit begonnen im Aufenthaltsraum
neue Bodenplatten zu verlegen.
Das geschah in zwei Etappen. Tische und
Stühle mussten von rechts nach links und
von links nach rechts verschoben werden.
Beim Mittagessen rutschten wir ein bisschen
zusammen, was jedoch Auflagen -bedingt
schwierig war. Deshalb wurden einzelne Abteilungen
extern verpflegt. Ebenso begann
man mit der Neugestaltung des Sitzungszimmers.
Was allerding noch nicht abgeschlossen
ist.
Fazit
Trotz allen Umständen war es für uns ein gutes
Jahr. Denn wir blieben gesund und mussten
nie Angst um unseren Job haben. Danke
an die Mitarbeiterinnen der Hauswirtschaft für
ihren aussergewöhnlichen Einsatz.
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Holzbildhauerei
Francis Ebiner
Schon zu Beginn des Jahres wurde die
Produktion von Weihnachtsartikeln vorangetrieben.
Verschiedenste neue Artikel wurden
entwickelt und produziert. Dabei kamen
auch neue Materialien zum Einsatz wie Epoxidharz.
Dies ist ein Material, welches in
flüssiger Form mit den verschiedensten Formen
und Holzarten in Verbindung gebracht
werden kann. Mit einer entsprechenden Beleuchtung
erzielt man schöne Effekte. Auch
Holz in Verbindung mit Acrylglas erfüllt diese
Aspekte ebenfalls ideal. Unter anderem ist
eine neue, moderne Krippen-Silhouette entstanden,
die auch jüngere Kundschaft bei
uns anspricht.
Aber auch im Bereich Massivholz haben wir
dieses Jahr mehrere hundert Tannenbäume
auf der Bandsäge produziert. Diese wurden
allerdings nicht aus Tannenholz gefertigt, wie
es der Name sagt, sondern in Arvenholz aus
der Region. Damit konnten wir den Zusatzeffekt
von Raumluft mit Arven-Duft kombinieren.
Teils sind diese Arbeiten mit sehr viel Feingefühl
auszuführen, vor allem im Bereich Malerei.
Wir hatten viele MitarbeiterInnen, die
ihre Feinmotorik für diese Arbeiten einsetzen
konnten.
Im Gegensatz zu früheren Jahren, waren in
der Holzbildhauerei permanent mehr Leute
am Arbeiten, was ein Problem mit den Platzverhältnissen
darstellte, insbesondere während
der Corona-Pandemie, wo Abstände
gewährleistet werden müssen.
Els, der Abteilungsleiterin vom café weri, arbeitete
während der Schliessung des café’s
teilweise in unserer Abteilung. Sie unterstützte
mich bei der Betreuung der MitarbeiterInnen.
Diese Zusammenarbeit war eine Bereicherung
für die gesamte Abteilung.
Für die Unterstützung beim Zeichnen konnten
wir ein Tablett mit Zeichnungsstift anschaffen,
was die Arbeit beim Zeichnen erleichtert,
weil wir die gespeicherten Zeichnungen direkt
im Laser Zeichnungsprogramm einfügen
und sofort verarbeiten können.
Verschiedenste Kleinarbeiten für alle Abteilungen,
vor allem im Bereich des Lasers,
wurden wie jedes Jahr unkompliziert und
ohne grossen administrativen Aufwand umgehend
erledigt.
Im Ganzen ist zu sagen, dass das Jahr 2020
ohne grössere Komplikationen über die Bühne
ging.
Allen Mitarbeitenden, Arbeitskollegen und
Vorgesetzten an dieser Stelle ein herzliches
Dankeschön für die gute Zusammenarbeit.
18
Kleinschreinerei
Jaggi Georg
Im Januar des vergangenen Jahres grassierte
in der Kleinschreinerei eine Krankheitswelle,
die so noch nie beobachtet werden konnte.
Praktisch alle Mitarbeiter waren mehrere
Tage krankheitshalber abwesend. Ob das
ein Omen für den weiteren Verlauf des Jahres
war?
Im Januar/Februar nahm unser Mitarbeiter
Rinaldo als Langläufer erfolgreich an den
special olimpic games in Villars teil. Eine
Silber- und eine Bronzemedaille, sowie eine
Bronzemedaille im Staffelrennen durfte er mit
nach Hause nehmen, die er uns selbstverständlich
stolz im Betrieb präsentierte.
Im gleichen Zeitraum
bauten wir
neue Schränke im
Ostflügel des Zwischentraktes
ein.
Diese sind dazu bestimmt,
die immer
grösser werdende
Flut an Lagerartikeln
aufzunehmen.
Im März mussten
wir uns mit Problemen der 5-Achs CNC Maschine
auseinandersetzen. Die Lager der
Hauptspindel mussten ersetzt werden und
gleichzeitig wechselten wir auch der Motor
für die Kühlung der Maschine. Für eine rationellere
Montage von Kistenscharnieren und
Verschlüssen waren wir auf der Suche nach
einer geeigneten Maschine. Zusammen mit
der Firma Schmale in Deutschland fanden
wir eine ausgewogene Lösung.
Um ein weiteres Segment unserer Kundschaft
zu bedienen, absolvierte unser Gruppenleiter
Hans einen Kurs in Rothenburg. Der
Kurs wurde vom Schreinermeisterverband
angeboten und beinhaltete die Verarbeitung
von Epoxidharz in Verbindung mit verschiedenen
Holzvarianten. (2x Bild Tutti Quanti)
Viele langjährige Stammkunden, die Ihre Artikel
an Marktständen verkaufen, konnten
dieses Jahr keine Bestellungen bei uns auslösen.
Wir haben deshalb andere Kundschaft
beliefern können und vor allem hatten wir
vermehrt ein Augenmerk auf unsere eigenen
Produkte. Unter anderem wurde ein Taburettli,
sowie verschiedene Schneidebrettchen
neu in unser Sortiment aufgenommen.
(Bild Taburettli)
Während 6 Wochen im August und September
halfen zwei Mitarbeiter unserer Abteilung
in der Montage bei Verpackungsarbeiten
aus.
Im Herbst sind mit der Firma BergBox und
den Salinen in Bex zwei Aufträge eingegangen,
an denen die ganze Belegschaft mitarbeiten
konnte. Die Rückmeldungen der
Auftraggeber waren durchs Band sehr positiv
und mit Folgeaufträgen kann gerechnet
werden.
Im Dezember fand in den Räumlichkeiten der
Abteilung die Ehrung von Benedikt Murmann
statt. Er arbeitet seit 30 Jahren im Atelier Manus
in der Schreinerei, davon 20 Jahre in der
Kleinschreinerei.
Danke an alle Mitarbeitenden für den Einsatz
und die geleistete Arbeit in diesem speziellen
Jahr. Ein herzliches Dankeschön auch an alle
ArbeitskollegInnen und an die Vorgesetzten
für die gute Zusammenarbeit.
19
Montage
Kummer Egon / Zenklusen Pascal
Das Jahr 2020 war für die ganze Belegschaft
im Atelier Manus ein spezielles Jahr. Die Corona
Pandemie hat auch uns in der Montage
Abteilung vor grosse Herausforderungen
gestellt. Arbeitsplätze mussten umgestellt
werden, ein enges Zusammenarbeiten in der
Gruppe war nicht mehr möglich. Trotz diesen
schwierigen Umständen können wir auf ein
gutes, unfallfreies Jahr zurückblicken.
Viele unserer Mitarbeitenden, welche als Risikopatienten
eingestuft wurden, konnten
auf einmal keiner regelmässigen Tätigkeit,
oder einer Tagestruktur nachgehen. Die Hygienevorschriften
mit den dazugehörigen
Abstandsregeln haben das Zusammenarbeiten
und die entsprechenden Abläufe in der
Abteilung erheblich erschwert. Auch Dank
der Flexibilität unserer Mitarbeitenden, sind
wir rückblickend der Meinung, dass wir diese
Krise gut bewältigt haben.
Dank den bestehenden Partnern der Scintilla
AG und der Firma REZ, konnten wir während
dieser Krise unsere Mitarbeitenden, welche
trotz der Pandemie zur Arbeit kommen konnten,
immer mit genügend Arbeit beschäftigen.
Die Auftragslage für die Scintilla war sehr
hoch, wir können schon fast von einem Rekordjahr
sprechen. Die Pandemie war hier
nicht zu spüren. Im Gegenteil, wir haben gar
noch einen zusätzlichen Auftrag generiert.
Um diese hohe Auftragslage abarbeiten zu
können, haben wir uns entschieden, eine
automatische Etikettiermaschine, inkl. eines
Förderbandes anzuschaffen.
Bei den Aufträgen der Firma REZ war ein
kleiner Rückgang der Aufträge spürbar. Dies
ist auf die diversen Schliessungen durch
die Corona Pandemie (Grenzen, Baustellen,
Restaurants, Bäder, Turnhallen usw.) zurückzuführen.
Trotzdem konnten auch hier unsere
Mitarbeitenden während dem ganzen Jahr
regelmässig einer Tätigkeit nachgehen.
Neuer Auftraggeber aus Fiesch
Mit der Firma WOO aus Fiesch konnten wir
zusätzlich einen neuen Partner finden, für
welchen wir das ganze Jahr hindurch diverse
Verpackungsarbeiten durchführten.
20
Die Fahrzeugflotte wurde
mit einem neuen Camionette
(IVECO) erweitert.
Es handelt sich um ein
Automatik Fahrzeug, welches
uns für die Zukunft
mehr Einsatzmöglichkeiten
der Mitarbeitenden
verspricht.
Wir möchten uns bei allen
Firmen recht herzlich
für das Vertrauen und die
gute Zusammenarbeit im
letzten Jahr bedanken.
Es war ein herausforderndes,
aber sicher auch ein
sehr lehrreiches Jahr.
In einem kleinen und angepassten Rahmen
konnten noch folgende Jubilare aus unserer Abteilung gefeiert werden:
10 Jahre
Carlen Nicole
Schmidhalter Nadja
15 Jahre
Seiler Daniela
Andreas Hurni ist in seine wohlverdiente Pension gegangen.
Wir wünschen ihm alles Gute für die Zukunft.
Ein grosses Dankeschön möchten wir auch unseren Mitarbeitenden der Abteilung Montage
aussprechen. Auch für Sie war es sicher ein sehr schwieriges und spezielles Jahr.
21
Schreinerei
Renato Heynen
Der Start ins Jahr 2020 verlief im ähnlichen
Rahmen wie die Jahre zuvor. Die Maschinen
wurden gewartet und alle Kleingeräte geprüft.
Da die Längszuschnittmaschine schon
anfangs Jahr erneut 2 Mal ausfiel, was für Ärger,
Betriebsunterbrüche und hohen Kosten
geführt hat, musste eine nachhaltige Lösung
gefunden werden. Entweder eine Totalrevision
oder die Anschaffung einer neuen Maschine.
Nach der Studie verschiedener Offerten,
überbrachte uns der Geschäftsführer
Ende Jahr die erfreuliche Nachricht, dass wir
eine neue Maschine anschaffen können.
Im Vorjahr hatte die Montage ihren Arbeitsraum
neu gestaltet. Die Geruchsemissionen
konnten stark verringert werden und durch
das neue Farbkonzept wurde ein angenehmes
Arbeitsklima geschaffen. Blieb also nur
noch die Akustik, welche zu wünschen übrig
liess. Mit den selbstfabrizierten Akustikelementen,
welche wir schon vor Jahren im Aufenthaltsraum
und in der Palettenabteilung
montiert haben, erzielten wir sehr positive
Resultate. Diese Elemente konnte unser Zivi
gemeinsam mit unseren Mitarbeitern herstellen
und montierten. Nicht nur die Akustik hat
sich stark verbessert, auch ästhetisch integrieren
sich diese optimal ins bestehende
Raumkonzept.
Ende Februar tauchten die ersten Meldungen
über die Verbreitung des Coronavirus auf.
Ab Mitte März erhielten wir fast täglich neue
Meldungen – es herrschte eine grosse Unsicherheit.
Kann das Manus offen bleiben?
Wer darf noch zur Arbeit kommen? Werden
wir unsere Kunden noch beliefern können?
Unsere erste Priorität war und ist immer noch
die Gesundheit aller Mitarbeitenden. Die
notwendigen Schutzmassnahmen wurden
sofort umgesetzt, die Risikopatienten und
Heimbewohner blieben zu Hause. Um denen
trotzdem eine Tagesstruktur anzubieten,
transportierten wir z.B. Möbel zur Restauration
nach Bellwald oder eine Holzspaltmaschine
ins Wohnheim. Obwohl in dieser Zeit
die Mitarbeitenden bei vollem Lohnausgleich
zu Hause hätten bleiben können, zogen sie
es vor, weiterhin im Atelier Manus zu arbeiten.
Dank dem grossen Einsatz und der Flexibilität
von allen, inklusive den Mitarbeitern
aus den Abteilungen, welche ihre Abteilungen
schliessen mussten, konnten wir unsere
Kundschaft während dieser schwierigen
Zeit durchgehend beliefern. Allen nochmals
ein herzliches Dankeschön für die geleistete
Arbeit. Alsbald die Heimbewohner und Mitarbeitenden
der Risikogruppen wieder zur
Arbeit kommen durften, normalisierte sich
das Tagesgeschäft langsam aber sicher. Die
Hygienevorschriften und Abstandsregeln
werden uns aber noch länger begleiten.
Während dieser Zeit absolvierte
unser Lehrling
MB erfolgreich die Teilprüfung
und die IPA als
Möbelschreiner EFZ.
Herzliche Gratulation
und alles Gute auf dem
weiteren Weg im Berufsund
Privatleben.
Nach 3 Tagen Theorie
und Praxis konnte
unser Mitarbeiter VI aus
der Palettenfabrikation
erfolgreich den Staplerfahrausweis
entgegennehmen.
Leider musste im Frühjahr
AF, unser Mitarbeiter
in der Schreinerei,
das Arbeitsverhältnis
gesundheitshalber auflösen. Kurze Zeit später
konnten wir TP anstellen, welchem diese
Arbeit viel Freude bereitet.
22
Im August begann unsere Lernende LJ die
Ausbildung als Möbelschreinerin EFZ.
Um die Plattenproduktion zu optimieren, insbesondere
den Rücken der Mitarbeiter zu
entlasten, wurde das Palettenportal der Lonzapaletten
umgebaut. Die Anlage wurde so
umgerüstet, dass auf den Bolzen, welche die
Paletten hochheben, Schienen montiert wurden.
So werden die 23 kg schweren Paletten
nicht mehr gehoben, sondern können mit
wenig Kraft nach vorne geschoben und auf
dem Boden abgekippt werden. Diese Arbeit
wurde von einem Mitarbeiter der Palettenfabrikation
selbstständig erledigt.
Verkauf in unseren Läden und der Brockenstube
war ein wichtiges Segment. Hunderte
von Arvenholzherzen sorgen jetzt irgendwo
für einen angenehmen Duft. Diverse Produkte
aus Altholz waren weiterhin sehr gefragt.
Z`güäter Letscht:
«Alle as härzlichs
Dankeschön und
bliibet gsund!»
In der Schreinerei wurden erneut vielfältige
und interessante Arbeiten ausgeführt.
Im Frühjahr wurden sämtliche Bänke im
Schlossgarten repariert. Von März bis November
konnten viele Kunden die Zeit auf
unseren Bänken und den neu erworbenen
Gartentischen geniessen. Auch die Möbelrestauration
für Privatkunden oder für den
23
Handweberei
Ursula German
Der 6. Januar war unser erster Arbeitstag im
neuen Jahr. Zugleich war das auch der erste
Arbeitstag im Atelier Manus für unsere neue
Gruppenleiterin Anna-Barbara Buser. Sie ist
ausgebildete Handarbeitslehrerin und unterrichtete
viele Jahre an einer Rudolf-Steiner-
Schule. Anna lernte das Weben schon von
ihren Eltern, machte später auch noch eine
Webausbildung und wechselte in eine soziale
Institution, wo sie sowohl für den Bereich
Nähen als auch das Weben zuständig war.
Nun heissen wir Anna herzlich willkommen in
unserer Weberei und wünschen ihr viel Freude
an ihrem neuen Arbeitsort.
Den 6. Januar habe ich von einem Drei Königstag
in einen Alle-sind-Königinnen-Tag
verwandelt. Jede erhielt ein Stück Königinnenkuchen
mit einer Mandel und ein Krönchen.
Damit wollte ich unseren Mitarbeiterinnen
zeigen, dass jede ein besonderer,
wertvoller Mensch – eine Königin – ist.
Ende Januar verabschiedeten wir uns mit einem
kleinen Apéro von der langjährigen Mitarbeiterin
Anja. Sie hatte schon länger den
Wunsch noch etwas Neues anzufangen und
hat in Bitsch einen
passenden Arbeitsplatz
gefunden.
Im Frühling erhielten
wir Unterstützung
von der Praktikantin
Stefanie. Sie macht
auf freiwilliger Basis
einen Teilzeit-Einsatz
im Atelier Manus
um ihren Horizont
zu erweitern. Sie hat sich schnell
eingelebt, lernte Handtücher und Chuchiblätze
zu weben und engagierte sich sehr.
Herzlichen Dank Stefanie!
Dann kam Corona…ist das ähnlich wie eine
Grippe oder doch schlimmer? Wir besprachen
mit unseren Mitarbeiterinnen, wie wir
möglichst gesund leben und unser Immunsystem
stärken können. Jeden Tag machten
wir 10 Minuten «Königinnen-Training» mit
Entspannungs,- Haltungs- und Atemübungen.
Manchmal sangen wir ein Lied (da durfte
man noch) und Anna übte mit uns Line
Dance. Corona prägte unseren Arbeitsalltag
immer mehr. Wir mussten
uns an immer wieder neue
Massnahmen gewöhnen und auf
genügend Abstand achten. Da alle
verständnisvoll und flexibel waren,
klappte das sehr gut. Leider durften
zwei Mitarbeiterinnen, die in WG’s
wohnen, viele Wochen lang nicht
zur Arbeit kommen. Dafür erhielten
wir Verstärkung von zwei Frauen
aus dem Verkauf, die wegen den
Ladenschliessungen «arbeitslos»
wurden. Wegen der Unsicherheit
rund um Corona war das Arbeiten
im Atelier Manus eine Zeit lang freiwillig. Und
doch sind bei uns praktisch alle gekommen
und schätzen ihre tägliche Arbeit umso mehr.
Wir hatten trotz Corona sehr viel Arbeit. So
durften wir für einen Jodlerklub Trachten-,
Gilet- und Schürzenstoff weben. Damit waren
drei Weberinnen über viele Wochen ausgelastet.
Weiter hatten wir verschiedene
Teppichbestellungen zu weben. Und obwohl
unsere Geschäfte wochenlang geschlossen
waren, mussten wir auch bei unseren eigenen
Produkten für Nachschub sorgen. Auf
dem Bild erkennt man Silvias Produktionstabelle
für die Chuchiblätze.
24
Auch das Nähatelier war das ganze Jahr über
sehr gut ausgelastet. Nebst der Verarbeitung
unserer handgewebten Stoffe, haben wir
mehrere Hundert Spiis-Säcke, Arvenherzen
und vieles anderes produziert. Anfangs Jahr
begann eine Zusammenarbeit mit dem Verein
Alpen-Initiative. Wir entwickelten neue
Designs für Arvenkissen, Arvensackji und
Kräuterkissen und tüftelten an neuen Produkten.
Diese Arbeit ist jeweils sehr zeitaufwendig,
denn es muss vieles stimmen, bis
ein Produkt optisch und qualitativ überzeugt.
Die Herstellung all dieser Produkte ermöglichte
unseren Mitarbeiterinnen viel wertvolle
Arbeit und sie konnten manch Neues dazulernen
und sich so weiterentwickeln.
Leider mussten dieses Jahr gleich drei Mitarbeiterinnen
von ihren Müttern Abschied
nehmen. Das sind jeweils sehr schmerzliche
Einschnitte im Leben und die ganze Abteilung
nimmt Anteil und versucht die Betroffenen
zu unterstützen und zu trösten.
Eine Mitarbeiterin ist von einer schweren
Krankheit betroffen und konnte mehr als ein
halbes Jahr nicht zur Arbeit kommen. Auch
dieses Schicksal tragen wir als Kolleginnen
mit, besuchten sie im Spital, telefonierten
ihr und brachten ihr ein mutmachendes Geschenk.
Im August begann Maria Moser in unserem
Abteilung die 3-jährige Ausbildung zur Gewebegestalterin
EFZ. Wir wünschen Maria
viel Erfolg und Freude am Beruf.
Leider konnten dieses Jahr weder unser
«Pizza-Essen» noch der Ausflug und das
Weihnachtsessen stattfinden. Als Überraschung
erhielten alle ein Weihnachtsgeschenk,
welches unsere Mitarbeiterinnen
sehr grosszügig fanden und sie sich entsprechend
darüber freuten. Ein herzlicher Dank
an den Stiftungsrat!
Ab und zu erhalten wir eine Anfrage, weil ein
Webstuhl einen neuen Platz sucht. So durften
wir im Herbst im Goms einen Occasions-
Webstuhl abholen, der genau für Jasmin
passt.
Herzlichen Dank der Spenderin!
25
café weri
Els Desmet
Wir blicken mit gemischten Gefühlen aufs
2020 zurück – ein Jahr, das fürs café weri
überraschend, manchmal turbulent und vor
allem herausfordernd verlief.
Während den ersten Monaten lief der Betrieb
auf Hochtouren: Viele Gäste fanden im Winter
den Weg in die Mediathek und ins gemütliche
café weri, wo sie von unseren Mitarbeitenden
bedient und verwöhnt wurden.
In dieser Zeit durften wir zudem die Mischbatterie
des Spülbeckens auswechseln, was uns
ermöglichte, viel ergonomischer zu arbeiten.
Unser Fleiss wurde jäh unterbrochen, als
während den backenden Vorbereitungen für
2 Anlässe am darauffolgenden Tag beschlossen
wurde, die Restaurants müssten noch am
gleichen Abend schliessen.
Schweren Herzens verteilten wir die Lebensmittel
und liessen ein leeres, stilles café weri
zurück.
Die Freude war entsprechend gross, als wir
Ende Juni wieder den Betrieb
öffneten. Es war ein langsamer
Start, ein vorsichtiges «in die
Gänge kommen», weil die Kunden
schlichtweg fehlten. Dank spezial-
Corona-Bewilligung konnten wir
nach den Sommerferien eine kleine
Aussenterrasse aufbauen und
somit an Arbeitsvolumen zulegen.
Unser kleiner Ausbau stiess sofort
auf ein breites, positives Echo.
Der Umsatz fiel dadurch überraschenderweise
besser aus als
erwartet.
Sehr schön war auch die Rückmeldung
von den Mediathek-Mitarbeitenden:
ihnen habe das café gefehlt, es sei schön,
dass wir wieder da wären. Entsprechend
anders und leichter fiel uns die Art des Arbeitens:
Die Akzeptanz für unsere Alltagsgespräche,
für unser Lachen, für den Lärm
unserer Maschinen und Geräte erreichte eine
neue Dimension. Wir waren dankbar für diese
positive Veränderung; unser Fehlen hatte
etwas bewegt.
Im Oktober backten wir, wie schon im Vorjahr,
für die verschiedenen Abteilungen Cakes
und konnten auf diese Art und Weise
unsere Freude am täglichen Schaffen
mit allen teilen.
Aus dem Auftrag, Weihnachtsbiscuits
als Weihnachtsgeschenke für die
Mitarbeitenden zu backen, wurde
dann leider nichts: Am 21. Oktober
traf uns der Mini-Lockdown auf Maxi-Weise.
Zum zweiten Mal innerhalb
von 7 Monaten fuhren wir den Betrieb
komplett herunter – was dieses
Mal wesentlich schneller verlief,
denn wir wussten nun schon, wie es
geht ;-)
Wir konnten das café in diesem Jahr nicht
mehr öffnen; die gesetzliche Schliessung
wurde laufend verlängert, schlussendlich bis
ins neue Jahr hinein.
Trotzdem nehmen wir sehr viel Positives mit
und haben Dank unserem Stiftungsrat und
unserer Geschäftsführung stets einen sicheren
Arbeitsplatz behalten und eine sinnvolle
Arbeit ausführen können.
26
Den Mitarbeitenden fehlte das Arbeiten im
café weri sehr. Es war jedoch schön zu hören,
wie sie sich danach sehnten, bis wir wieder
öffnen können.
Das weri-Personal konnte während dieser
doch ausserordentlichen Zeit eine Unterstützung
für mehrere Abteilungen sein.
Die Einsätze in der Brockenstube, in der
Hauswirtschaft, in der Montage, in der Holzbildhauerei
und in der Buchbinderei haben
uns ermöglicht, das Atelier Manus mit seinen
Mitmenschen noch viel besser kennen und
schätzen zu lernen.
Gemeinsam schauen wir auf ein hoffnungsvolles
2021!
LOGO
BY ATELIER MANUS
4
27
Qualitätsmanagement
Claudia Kiechler
Das Jahr 2020 sollte nicht einfach werden,
aber was auf uns in allen Belangen zukam,
konnten wir uns anfangs Jahr nicht einmal mit
viel Fantasie ausdenken…
Am 28. Februar setzten wir unsere EDV-Kurse
für unsere Mitarbeitenden mit Einschränkungen
fort. Insgesamt 10 Personen nutzten
das Angebot in der Migros-Klubschule in
Brig. Sie lernten einfache Grundkenntnisse
und Anwendungen im Excel und übten sich
in einfachen Tabellen.
Da noch zwei Plätze frei waren, konnte das
Schlosshotel in Leuk zwei Personen für den
Kurs begeistern.
Am 9. März führten wir das alljährliche Überwachungsaudit
mit der die Firma QS durch.
Herr Heinz Messerli leitete in gewohnter
Manier die verschiedenen Sequenzen. Besonders
die beiden neuen Abteilungen café
weri und die Buchbinderei Bereich Industrie
in Visp überprüfte er eingehend. Im Weiteren
kontrollierte er engmaschig die Abteilung
Berufliche Massnahmen, unser gesamtes Q-
System, die strategische sowie die operative
Leitung.
Der Auditor gab uns verschiedene Verbesserungstips.
Ansonsten hielt er bei den geprüften
Stichproben keine Hinweise (Minor nonconformities)
und keine Abweichungen (Major
nonconformities) fest. Ein grosses Dankeschön
an alle Beteiligten Auditteilnehmer und
vor allem unserem Auditor, Herr Messerli.
Ein Tipp unseres Auditors war, das bestehende
Q-Handbuch in einer Prozesslandschaft
neu darzustellen. Unser Geschäftsführer hat
nun mit einem neuen Design, mehr Farben
und Symbolen eine neue PowerPoint-Präsentation
kreiert. Die wichtigsten Q-Dokumente
der Arbeitssicherheit wurden implementiert
und die Dokumente sind neu im pdf-Format
abgespeichert. Der Zugriff und das Finden
von Dokumenten ist für Aussenstehende und
neues Personal einfacher und übersichtlicher.
Covid 19 oder der Begriff Coronavirus erreichte
uns mit aller Wucht im ersten Quartal
des Jahres. Was dies während den ersten
Wochen für unseren Betrieb bedeutete, war
oftmals sehr schwierig und vor allem konnte
niemand richtig abschätzen, wie lange diese
Situation andauern wird. Unsere Verkaufsläden,
café weri und die Brockenstube mussten
ab Mitte März geschlossen werden. Der
Aussendienst von GLEN stand still, alle Restaurants
und viele Hotels mussten umgehend
geschlossen werden. Wir meldeten erstmals
in der Geschichte des Atelier Manus «Kurzarbeit»
für das betroffene Personal ohne Betreuungsauftrag
an.
Hygienevorschriften wie Abstand halten,
Hände waschen und desinfizieren, Arbeitsplätze
mit genügend Abstand einrichten etc.
mussten sofort umgesetzt werden. Gesichtsmasken,
Desinfektionsmittel und Handschuhe
mussten in grossen Mengen angeschafft
werden, was aufgrund der riesigen Nachfrage
nur schwer möglich war. An dieser Stelle
ein grosses Dankeschön an die Firma Société
Suisse des Explosifs in Gamsen, die uns
unentgeltlich Desinfektionsmittel lieferten,
welches sie während der Coronakrise selber
herstellten.
Unser Stiftungsrat, der Geschäftsführer, der
Sicherheitsverantwortliche und alle Mitarbeitenden
waren während dieser Zeit extrem gefordert,
aber alle gaben ihr Bestes und meisterten
ihre Aufgaben sehr gewissenhaft.
Auf Grund der schwierigen Situation verschoben
wir das interne Audit vom Frühling auf
den Herbst. Somit führten wir verspätet am
17. September 2020 das jährliche interne Audit
durch. Ein besonderes Augenmerk richteten
wir dieses Mal auf unsere Abteilung Buchbinderei
Bereich Industrie in Visp, welche von
uns noch nie auditiert wurde. Ebenfalls überprüften
wir die Sicherheitspendenzen und
machten eine allgemeine Erhebung über den
Informationsfluss zwischen den Abteilungsleitungen
und den Mitarbeitenden.
Erfreulich waren dieses Jahr vor allem die
erledigten Sicherheitspendenzen. Alle aufgetragenen
Pendenzen wurden fristgerecht
abgearbeitet. An dieser Stelle unserem SIBE,
Odilo Truffer, ein riesiges Dankeschön.
Ansonsten haben wir 5 Hinweise festgehalten.
Es handelte sich dabei um kleine Verbesserungsvorschläge
und Versäumnisse.
Diese wurden mit den verantwortlichen Abteilungsleitern
zur Erledigung terminiert und
weitergeleitet.
Aufgrund verschiedener Umstrukturierungen,
insbesondere wegen der Eröffnung von zwei
neuen Abteilungen, stockten wir das KOPAS-
28
Team auf 6 Personen auf. Im Grundsatz sollte
kein KOPAS für die eigene Abteilung zuständig
sein. Diese Aufgaben wurden vorwiegend
den Gruppenleiterinnen und Gruppenleitern
zugeteilt. Im November führten wir an 4 Halbtagen
die entsprechenden Kurse durch. Dank
an alle Personen, die sich für diese Zusatzarbeit
zur Verfügung stellen.
Auch diesen Herbst hatten alle Mitarbeitenden
die Möglichkeit bei uns die Grippeimpfung
machen zu lassen. Erstmals wurde die
Impfung durch eine Apothekerin in unserem
Sanitätszimmer durchgeführt. An dieser Stelle
herzlichen Dank an Frau Sara Ebener für
das Entgegenkommen, die Impfungen inhouse
durchzuführen.
Sämtlich geplante Angebote, Kurse, Ausflüge,
Infoveranstaltungen etc. wurden auf
Grund der 2. Welle des Coronavirus auf das
Jahr 2021 verschoben. Erstmals fand im Atelier
Manus keine Weihnachtsfeier statt. Diese
Feier war für uns alle immer ein wichtiger Höhepunkt
im Kalenderjahr, insbesondere, weil
an diesem Tag immer die Ehrungen unserer
Jubilare stattfand.
Zum Jahresende bedanke ich mich bei unserem
SIBE, den KOPAS und allen Abteilungsund
Gruppenleitungen für die Bemühungen
im Qualitätsmanagement.
29
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Odilo Truffer, SIBE
Gesundheitsschutz wird auch im Manus gelebt.
So startete in der Weberei das Projekt
„die Königin“. Hier wird vor der Pause fleissig
geturnt. Es macht Sinn, bei Arbeiten die
mehrheitlich im Sitzen ausgeführt werden,
alle zwei Stunden aufzustehen, um sich zu
bewegen. Präventiv empfehlenswert sind
auch Gleichgewichts- und Dehnübungen. Die
Hälfte aller gemeldeten NB und NBU in unserem
Betrieb ereignen sich durch Stolpern und
Stürze.
Leider mussten wir am 13. Februar 2020 einen
schweren Arbeitsunfall miterleben. Beim Verschieben
einer neu angelieferten Prägepresse
ist diese ins Wanken geraten, umgekippt
und auf das Bein einer Mitarbeiterin gefallen.
Keine vorgängige Schulung und unsicheres
Handeln führten zu diesem Unfall. Es zeigt
sich einmal mehr, wie wichtig Sicherheitsbelehrungen
und Schulungen über auszuführende
Arbeiten sind. Die Verantwortung liegt
immer beim Arbeitgeber. Arbeitgeber ist, wer
ArbeitnehmerInnen beschäftigt (ATSG Art.
11). Arbeitgeber im Sinne der Gesetzgebung
ist, wer befugt ist, Weisungen zu geben. Dies
sind Linienvorgesetzte z.B. Meister, Schichtführer,
Abteilungsleiter, Gruppenleiter…
Das Team Kopas wurde mit Anna Barbara
Buser, Iris Weltert, Jean-Noel Heinzmann und
Roland Theler verstärkt. Dass die Zusammenarbeit
der verschiedenen Institutionen gelingt,
wird auch hier ersichtlich. So konnten zwei
Personen der Fux Campagna an der Ausbildung
teilnehmen. Wegen Corona startete
diese erst im November.
Mit Andenmatten Daniel beauftragten wir
einen kompetenten Sicherheitsfachmann mit
der Kopas Ausbildung. Das Kursprogramm
wurde speziell auf unseren Betrieb abgestimmt.
Einer der Schwerpunkte war die Gesprächsführung
mit Abteilungsleitern und
Mitarbeitern. Im historischen Ludwig Werlen-
Saal im Stockalperschloss und im Grünwaldsaal
der Mediathek konnten wir dies intensiv
üben. Bei Rundgängen im Manus sammelten
die Kopas erste Erfahrungen. Anna hatte das
Vergnügen, zusammen mit Daniel ein Audit im
café weri durchzuführen. Daraus resultierten
für sämtliche Bereiche im café weri nur lobende
Worte: Daniel empfand alles als sauber
und ordentlich. Gratulation an das Team.
Unsere Kopas beim “Verhandeln“ auf Augenhöhe.
BNun gilt für sie: Augen und Ohren auf, rein in
die Betriebe, Gefahren erkennen und Massnahmen
planen. Das Jahresziel für 2021 ist,
monatlich eigenständig ein Audit durchzuführen.
Peter Callens verlässt die Gruppe. Danke Peter
für dein Engagement.
Die „Holzigen“ wird’s freuen, das Roll-Lager
in der Lagerhalle kann wieder sicher und ganz
ausgefahren werden. Die Firma „Imboden
Elektromechanik AG“ installierte an den Lagergestellen
Antriebsmotoren, die elektrisch
bedient werden.
Im Farblager werden die giftigen und unangenehm
riechenden Gase durch eine neue
Lüftung abgesogen. Weiterhin sind Essen
und Trinken in dieser Räumlichkeit verboten.
Es gilt eine Pflicht, Handschuhe und eine
Schutzbrille zu tragen.
So wurde dieses Jahr wieder kostenintensiv
in Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
investiert.
Dank an die Geschäftsführung.
30
Jubilare 2020
Herzliche Gratulation
Ein ganz herzlicher Dank gilt unseren treuen Mitarbeitenden,
sowie dem Personalstab. Sie alle sind durch ihren Einsatz
und die langjährige Treue wahre Vorbilder.
10 Jahre
Lorenz Fabienne
Schmidhalter Nadja
Abdulai Adem
Carlen Nicole
Zimmermann Monika
Weissen Rinaldo
Margelisch Vreni
Zenhäusern Marie
Minnig Daniela
Amacker Gabriella
15 Jahre
Seiler Daniela
Cervera Jasmin
20 Jahre
Joost Andreas
25 Jahre
Providoli Bruno
30 Jahre
Murmann Benedikt
31
Finanzen 2020
STIFTUNG ATELIER MANUS
AKTIVEN Betrag PASSIVEN Betrag
Umlaufvermögen
Fremdkapital
Liquide Mittel Fr. 1’188’376.31 Kreditoren Fr. 393’877.78
Forderungen / angef. Arb. Fr. 735’497.00 KK Stiftung Manusplus Fr. 92’503.15
KK Stiftung Manusplus Fr. 0.00 Zinslose Darlehen bisher Fr. 180’000.00
Wertschriften / Festgeld Fr. 1’033’580.85 Zinslose Darlehen Erweiterung Fr. 232’400.00
Warenvorräte Fr. 123’442.04 Transitorische Passiven Fr. 264’830.55
Transitorische Aktiven Fr. 4’178.00
Fr. 1’163’611.48
Fr. 3’085’074.20
Rückstellungen / Fonds
Rückst. Sozialfonds Fr. 179’770.08
Rückst. Spezialfonds / Löhne Fr. 164’928.08
Betriebsreservefonds Kanton Fr. 857’886.00
Anlagevermögen Schwankungsreserve Aktien Fr. 66’869.10
Immobilien Fr. 41’800.00
Fr. 1’269’453.26
Neubau Fr. 443’330.00
Umbau Zeughaus Brig Fr. 2’600.00
Erweiterungsbau / Zw.Trakt Fr. 730’700.00
Sanierung Altbau Fr. 216’430.00 Eigenkapital
Übriges Anlagevermögen Fr. 420’262.00 Stiftungskapital Fr. 406’619.05
Fr. 1’855’122.00
Gewinn- & Verlustkonto
Gewinnvortrag Fr. 1’954’415.54
Betriebsreservefonds Kanton Fr. -16’138.28
Betriebsbeiträge Vorjahre Fr. -100’479.55
Jahresergebnis Fr. 262’714.70
32
BILANZ PER 31.12.2020
Bilanzgewinn Fr. 2’100’512.41
TOTAL AKTIVEN Fr. 4’940’196.20 TOTAL PASSIVEN Fr. 4’940’196.20
BETRIEBSRECHNUNG 2020
Ertrag
Sonderschule Fr. 405’273.85
Produktion Fr. 3’444’494.61
Erträge aus Leistungen an Personal & Dritte Fr. 167’896.04
Übriger Ertrag Fr. 6’143.19
Fr. 4’023’807.69
Werkzeug & Materialaufwand Fr. 1’099’456.18
BRUTTOGEWINN Fr. 2’924’351.51
Personalaufwand Fr. 4’449’805.80
Unterhalt & Reparaturen Fr. 141’083.36
Aufwand für Anlagennutzung Fr. 192’304.31
Büro- & Verwaltungsaufwand Fr. 93’290.70
Werbung Fr. 18’598.17
Abschreibungen Fr. 104’937.77
Übriger Aufwand Fr. 357’825.95
Fr. 5’357’846.06
Ausserordentlicher Erfolg Fr. 81’709.25
Spende Loterie Romande Fr. 131’250.00
Zuweisung Spezialfonds Fr. -131’250.00
Betriebsbeitrag Kanton Fr. 2’614’500.00
JAHRESERGEBNIS Fr. 262’714.70
Organigramm Atelier Manus
Sicherheit und
Gesundheitsschutz
Sicherheit und
Gesundheitsschutz
Sicherheit Gesundheitsschutz
STIFTUNGSRAT
STIFTUNGSRAT
STIFTUNGSRAT
Geschäftsführung
Geschäftsführung
Geschäftsführung
ABTEILUNGEN
ABTEILUNGEN
ABTEILUNGEN
Brockenstube Brig-Glis
Montage
Brockenstube Brig-Glis
Montage
Verkaufsladen Visp
Logistik & Spedition
Brockenstube Brig-Glis
Montage
Verkaufsladen Visp
Logistik & Spedition
Verkaufsladen Buchbinderei Visp
Logistik Holzbildhauerei & Spedition
Buchbinderei
Holzbildhauerei
Einrahmungen
Bürsten- & Flechtwaren
Buchbinderei
Holzbildhauerei
Digitalisierung
Einrahmungen
Bürsten- Gravuren & Flechtwaren
Einrahmungen
Bürsten- & Flechtwaren
Digitalisierung Glen
Gravuren
Digitalisierung
Glen
Gravuren
Buchbinderei Glen Industrie
Kleinschreinerei
Buchbinderei Industrie
Kleinschreinerei
Buchbinderei Industrie
Hauswirtschaft
Kleinschreinerei
Schreinerei
Hauswirtschaft
Schreinerei
Wäsche - Service
Palettenfabrikation
Hauswirtschaft
Schreinerei
Wäsche - Service
Palettenfabrikation
Wäsche Weberei - Service
Berufliche Palettenfabrikation Massnahmen
Weberei
Berufliche Massnahmen
Weberei
Café Weri
Berufliche Massnahmen
Gartenpflege
Café Weri
Gartenpflege
Café Weri
Gartenpflege
Administration
QM
Administration
Administration QM
QM
33
Organe
Stiftungsrat
Bass Albert
Präsident
Pfammatter Valentin
Vizepräsident
Bayard Silvia
Kalbermatter Martin
Müller Christophe
Dr. Kreuzer Anton ( † 17.05.2020)
Zenhäusern Nicole
Geschäftsführung
Escher Christian
Kiechler Claudia
Administration
Albert Anja
Lorenz Fabienne
Abteilungsleitung
Amacker Armin
Callens Peter
Desmet Els
Ebiner Francis
Germann Ursula
Heynen Renato
Jaggi Georg
Joost Andreas
Kummer Egon
Seiler Roger
Weissen Rinaldo
Zimmermann Monika
Gruppenleitung
Anderson Stefanie
Blazevic Mirjana
Buser Anna-Barbara
Bütikofer Sara
Erb Fritz
Fux Fredy
Anna-Barbara Buser
Heinzmann Jean-Noël
Holzer Willi
Jordan Hans
Pandurevic Ljilja
Roten Franz
Truffer Odilo
Weltert Iris
Zahnd Vera
Zenklusen Pascal
Geschäftsführer
Stellvertreterin GF
Brockenstube und Verkaufsladen Visp
Buchbinderei Bereich Industrie
Gastronomie café weri
Holzbildhauerei / Gravuren / Bürsten- und Flechtwaren
Weberei
Schreinerei / Palettenfabrikation / Vermietungen
Kleinschreinerei / Alphornbau
Buchbinderei Bereich Handwerk / Einrahmungen / Digitalisierung
Montage
Berufliche Massnahmen
Gartenpflege
Hauswirtschaft
café weri
café weri
Weberei
Buchbinderei Bereich Handwerk
Gartenpflege
Digitalisierung
Handweberei
Buchbinderei Bereich Industrie
Brockenstube
Kleinschreinerei / Alphornbau
Hauswirtschaft
Schreinerei
Schreinerei
Buchbinderei Bereich Handwerk
Gartenpflege
Montage
34
Revisorenbericht
35
Presseveröffentlichungen
Walliser Bote
WALLIS Dienstag, 3. März 2020 7
Atelier Manus | Ein Jahr mit grossen Veränderungen und ausserordentlichen Leistungen
Sechs Paletten-Türme produziert –
jeder so hoch wie das Glishorn
OBERWALLIS | Das Atelier
Manus blickt auf ein bewegtes
Jahr zurück. An
der GV der Procap Oberwallis
stellte Geschäftsführer
Christian Escher
die Leistungen der Stiftung
ins rechte Licht.
Wie immer sei von vielen Menschen
aufgrund ihrer individuellen
Möglichkeiten ein hohes
Engagement in die Arbeit
des Unternehmens eingebracht
worden. Das erlaube heute,
auf ein gutes 2019 zurückzublicken,
sagt Christian Escher.
Er leitet seit fünf Jahren das
Atelier Manus, in dem mittlerweile
180 Beschäftigte mitarbeiten.
In zwei Jahren wird
das Atelier Manus auf sein
50jähriges Bestehen zurückblicken
können.
Drei neue Abteilungen
Das vergangene Jahr war geprägt
von der Einrichtung
dreier neuer Abteilungen. Die
Werkstätten in Glis sprengten
dabei quasi ihre bisherigen
Grenzen. Los ging es im April
mit dem industriellen Bereich
der Abteilung Buchbinderei in
Visp. Angegliedert an die Druckerei
Valmedia, verarbeiten
dort inzwischen 14 Personen
verschiedene Druckerzeugnisse.
«Die Arbeit ausserhalb des
in sich geschlossenen Raumes
im Atelier Manus, inmitten
eines KMU, im täglichen Austausch
mit den dortigen Angestellten,
stellt für uns einen
wichtigen Schritt hin zu mehr
Inklusion dar», kommentiert
Escher diese Entwicklung.
Ebenfalls ausserhalb des
eigenen Rahmens wird seit Mai
2019 in der Mediathek Brig das
Café Weri betrieben. Hier erhalten
die Mitarbeitenden des Atelier
Manus die Möglichkeit, im
Bereich der Gastronomie neue
Wege und Welten kennenzulernen.
Der direkte Kontakt zwischen
Menschen mit und ohne
Beeinträchtigungen wird als
sehr wertvoll und bereichernd
bezeichnet. Sämtliche Mitarbeitenden
des Atelier Manus können
sich für die Arbiet im Café
Weri halbtage weise einteilen
lassen und auf diese Weise Neues
erleben und erlernen. Inzwischen
haben über 30 Mitarbeitende
diese Erfahrung bereits
genutzt. «Für uns ein sehr wertvolles
Projekt», so Escher. Und
er lädt alle ein, sich diesen Betrieb
in einer besonderen Atmosphäre
mal zu beschauen.
Durch den Wegzug eines
grossen Teils der Buchbinderei
nach Visp entstanden in Glis
freie Räumlichkeiten. Diese
konnten nach langer Verhandlungszeit
im August mit der
Firma Glen AG neu belegt wurden.
Seit September werden in
den Lokalitäten des Atelier
Manus hochwertige Wein und
Speisekarten sowie Hotelmappen
produziert. Für Christian
Escher konnte mit dieser Übernahme
in der Handbuchbindearbeit
mittel und langfristig
ein fürs Atelier optimales
Arbeitsangebot geschaffen werden.
Zu den Kunden zählen
primär höherklassige Restaurants
und Hotels, aktuell noch
zur Hauptsache aus der Ostschweiz.
Der Kundenstamm
soll aber nun auch im Oberwallis
und in der Westschweiz
ausgebaut werden. Laut Escher
passt die Produktion bestens in
die Strategie des Atelier Manus.
Sie konkurrenziert keine heimischen
Anbieter. Ob der Name
Glen auf Dauer bestehen bleibt,
ist noch offen.
39 000 Paletten
In den seit Jahren bewährten
Abteilungen wurde 2019 ebenfalls
Grosses geleistet. Einige
Zahlen lassen dabei gehörig
staunen. Die erstaunlichste
Zufrieden. Das Atelier Manus mit Geschäftsführer Christian Escher öffnete 2019 drei neue Abteilungen.
Zahl bietet in einem bildlichen
Vergleich die Produktion der
Holzpaletten. 2019 kam das
Atelier Manus auf 39 000 Stück.
Abnehmer sind primär drei
grosse Kunden: Lonza, Scintilla
und die Eckart AG im Unterwallis.
Christian Escher: «Würde
man all diese Paletten vor
der Werkstatt aufeinanderstapeln,
ergäbe das sechs Türme,
alle so hoch wie das Glishorn.»
In der Kleinschreinerei wurden
mindestens 9000 Artikel
produziert, die Holzbildhauerei
stellte über 3000 Weihnachtssterne
in den verschiedensten
Varianten her. Eindrücklich
sind auch die Leistungen
in der Weberei. Aus ausgedienten
Gleitschirmen wurden
über 1000 Sportsäcke für das
Projekt «Bärgüf» gefertigt. Die
verarbeiteten Stoffbahnen erreichten
eine Länge von über
100 Kilometern.
Im Bereich der Digitalisierung
wurden über 120 Tonnen
Papier eingescannt. Eindrücklich
schliesslich auch, dass an
die eine Million Briefe verpackt
und verschickt wurden, oft mit
bis zu sechs Beilagen. In der
Montage kam es zur Verpackung
von 2,4 Millionen Teilen,
und beim Wäscheservice betrug
die Verarbeitung mehr als
30 000 kg Wäsche.
Das Team der Brockenstube
holte mindestens 100 Tonnen
Möbel und Material ab. 12 700
Geschirrteile wurden zur Wiederverwertung
abgeholt. Der
entsorgte Sperrmüll betrug 162
Tonnen.
Mitarbeitende und Personalstab
sind bemüht um einen
unfallfreien Betrieb. Auch das
gelang im letzten Jahr ohne
schwerere Zwischenfälle. Laut
Escher ist die Betriebsleitung
täglich bestrebt, mit geeigneter
Hilfeleistung die vorhandenen
Potenziale jedes Einzelnen zu
erkennen und zu fördern. «Es
ist unsere Herausforderung,
allen eine gute Arbeit anzubieten
und dadurch Wertschätzung
zu vermitteln.»
Umsatz gesteigert
Das exakte wirtschaftliche Ergebnis
zum bewegten 2019
FOTO MENGIS MEDIA
liegt noch nicht vor. Nächste
Woche wird es vorerst im Stiftungsrat
besprochen. Escher
gibt aber schon mal bekannt,
dass der Umsatz um fast eine
Million Franken gesteigert
werden konnte. Im Jahr 2018
wurde ein Umsatz aus Erträgen
in der Produktion und Sonderschulungen
von über 3,7
Millionen Franken erzielt. Mit
dem Kanton besteht eine Leistungsvereinbarung.
Der Betriebsbeitrag
von 1,945 Millionen
Franken erlaubte es, das
Ergebnis weitgehend ausgeglichen
zu gestalten. Die Vermögenssituation
präsentierte sich
mit einem Eigenkapital von
2,262 Millionen Franken als
solide.
tr
Wirtschaft | Farbenfrohe Sensibilisierungskampagne des Maler- und Gipsermeisterverbandes
Die Maler geben den Ton an
WALLIS | Der Walliser Malerund
Gipsermeisterverband lancierte
gestern eine farbenfrohe
und ausgefallene Sensibilisierungskampagne.
Sie soll die
Wertschätzung der Arbeit seiner
Mitglieder in der breiten
Öffent lichkeit verbessern und
die Walliser Bevöl kerung auffordern,
die wahren Profis ans
Werk zu lassen.
Rosarote Schwarznasenschafe und
grüne Bernhardiner: Diese untypischen
Tiere werden den Walliserinnen
und Wallisern in den nächsten Wochen
begegnen. Es sind nicht etwa
Nachwirkungen der Fasnachtswochen,
sondern es handelt sich um den
Wunsch des Walliser Maler und Gipsermeisterverbandes
WMGV, kurz vor
Frühlingsbeginn und den ersten
Wohn und Einrichtungsausstellungen
Farbe zu bekennen.
Gewerbe seit Jahren
unter Druck
Der Verbandspräsident Florian Lovey
erklärt die Hintergründe dieser Imagekampagne:
«Das Bauhaupt und das
Baunebengewerbe stehen seit mehreren
Jahren unter Druck. Verschiedene
illegale Praktiken schaden dem Image
der Branche und entwerten die Arbeit
der Fachleute, die unser Verband vertritt.
Wir wollen die Öffentlichkeit auf
die Qualitätswerte aufmerksam machen,
die uns am Herzen liegen, und
sie da ran erinnern, dass unsere 140
Mitgliedsfirmen im ganzen Kanton
bereit sind, ihren Ansprüchen gerecht
zu werden.»
Ganz ohne stigmatisierende Botschaften
schlägt die Kam pagne einen
humorvollen und hintergründigen
Ton an. Indem sie starke Walliser Symbole
verfremdet, zeigt sie, dass es Dinge
gibt, die man achten sollte – beispielsweise
die Arbeit der Fachleute
des WMGV. «Wir stellen immer wieder
Mängel und Pfuschereien fest, wenn
wir für das Ausbessern von Fehlern
herangezogen werden», erklärt Pascal
Guidetti, der Vizepräsident des Verbandes.
«Unser Ziel ist es nicht, mit
dem Finger auf skrupellose Personen
und Unternehmen zu zeigen, sondern
die Öffentlichkeit auf die Handwerker
aufmerksam zu machen, die die Regeln
einhalten und über ein hohes
Mass an Kompetenz verfügen.»
Ungewöhnlich. Mit bunt gefärbten Schwarznasenschafen und Bernhardinern
machen die Maler- und Gipsermeister auf ihre Anliegen aufmerksam. FOTO ZVG
Schwarzarbeit
als grosses Problem
Eines der Probleme ist die Schwarzarbeit,
die in der Schweiz jährlich
einen Wirtschaftsschaden von zwischen
40 und 50 Milliarden Franken
verursacht. Im Wallis sind es schätzungsweise
mehr als eine Milliarde
Franken, was erhebliche Folgen für
die Beschäftigung hat und zu Einkommensverlusten
für die Steuerbehörden
und die Sozialversicherungen
führt.
Ebenfalls zur Plage geworden sind
die kaskadenhaften Weitergaben von
Aufträgen an Subunternehmen sowie
das Lohndumping. Lauter Probleme,
gegen die der WMGV seit vielen Jahren
ankämpft – fest entschlossen,
seinen Mitgliedern optimale Arbeitsbedingungen
zu garantieren. «1938,
ein Jahr nach seiner Gründung, verfügte
der WMGV als erster Verband
im Walliser Ausbaugewerbe über
einen Gesamt arbeitsvertrag», erläutert
Vizepräsident Diego Briggeler.
«Ein Vierteljahrhundert später, 1962,
war er auch der erste Verband, der
mehr als zwanzig Jahre vor der gesetzlich
vorgeschriebenen Pflicht die
berufliche Vorsorge einführte.» Der
WMGV achtet aber nicht nur auf die
Arbeitsbedingungen seiner Mitglieder,
sondern setzt sich auch unermüdlich
für die Weitergabe von
Fachwissen und die Weiterentwicklung
von Kompetenzen ein, indem er
die Weiterbildung und das Lehrstellenangebot
fördert.
wek
36
6
Walliser Bote
Dienstag, 21. Juli 2020
WALLIS
Zermatter Pop-up-Store spendet 14’500 Franken
21.07.2020
Der Verein «Lebensraum Zermatt» sammelte im März 2020 übriggebliebene Lebensmittel
von Hotels und Restaurants und gab sie gegen Spenden an Privatpersonen ab. Nun
wurde das gesammelte Geld, 14‘500 Franken, an die beiden Walliser Stiftungen Atelier
Manus und Emera gespendet.
Es war sehr einschneidend für die Hotels und Restaurants in Zermatt, als sie Mitte März vorzeitig
ihren Betrieb schliessen mussten. Viele von ihnen hatten volle Lagerräume. Damit die
noch guten Lebensmittel nicht im Abfall landeten, rief der Verein «Lebensraum Zermatt» in
Zusammenarbeit mit der Gemeinde Zermatt und der Gruppe „Gib und NimM“ einen Popup-Store
in den Räumlichkeiten der ehemaligen Sunstore-Apotheke gegenüber der Migros
Zermatt ins Leben.
Essen gerettet
Betriebe konnten übriggebliebene Lebensmittel abgeben und Privatpersonen konnten diese
vom 15. bis 18. März 2020 gegen eine Spende für einen guten Zweck erwerben. Durch die
Aktion wurden 2‘000 Kisten Essen gerettet und Spenden von 14‘500 Franken eingenommen.
Spende an Walliser Stiftungen
Das gesammelte Geld wurde nun den beiden Walliser Stiftungen Atelier Manus und Emera, die
sich für die berufliche und soziale Integration von Menschen mit Einschränkungen einsetzen,
gegeben. Beide Institutionen erhielten je 7‘250 Franken. Damit bleibt das Geld nicht nur in
der Region, sondern es wird auch ein klares Zeichen gesetzt: Gerade in Zeiten von Covid-19
ist Solidarität gefragt.
37
Facebookveröffentlichungen
38
Team Atelier Manus
39
40