Skripten - Alpmann Schmidt
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<strong>Skripten</strong><br />
Lieferbar ca. Ende Mai<br />
3., überarbeitete Auflage 2003<br />
Prof. Dr. Wolfgang Joecks<br />
154 Seiten – 15,90 €<br />
ISBN: 3-89476-673-5<br />
Inhalt<br />
Steuerstrafrecht<br />
ALPMANN SCHMIDT<br />
3. Auflage<br />
Die 3. Auflage<br />
Zielgruppen<br />
Autor<br />
Steuerstrafrecht<br />
Das Skript vermittelt in komprimierter Form das Grundwissen des<br />
Steuerstrafrechts für Studium und Praxis. Im Mittelpunkt der Darstellung<br />
steht der Tatbestand der Steuerhinterziehung. Auch die<br />
strafbefreiende Selbstanzeige – in der Praxis von zentraler Bedeutung<br />
– wird ausführlich dargestellt. Weitere Themenbereiche<br />
sind: Unterschiede zwischen Steuerrecht und Steuerstrafrecht, die<br />
Besonderheiten bei der Beurteilung von Täterschaft und Teilnahme<br />
sowie bei Versuch und Verjährung im Steuerstrafrecht, Konkurrenzen<br />
und Strafklageverbrauch. Dargestellt werden auch die Steuerordnungswidrigkeiten<br />
und darüber hinaus das steuerstrafrechtliche<br />
Ermittlungsverfahren und das Steuerstrafverfahren. In den Text<br />
integriert sind 91 Fälle mit Lösungen, Beispiele und Übersichten,<br />
die den Stoff veranschaulichen und Strukturen verdeutlichen.<br />
Die 3. Auflage bringt das Skript auf den Stand Januar 2003. Bei der<br />
Hinterziehung von Körperschaftssteuer wurde auch das Halbeinkünfteverfahren<br />
eingearbeitet. Neue Fälle berücksichtigen die<br />
Veränderungen durch das Steuerverkürzungs-<br />
bekämpfungsgesetz, das das gewerbsmäßige<br />
Nichtzahlen von Umsatzsteuer unter Strafe stellt<br />
und die Steuerhinterziehung bei gewerbs- oder<br />
bandenmäßiger Begehung zum Verbrechen<br />
hochstuft.<br />
Studenten der betriebswirtschaftlichen Steuerlehre<br />
und des Steuerrechts, Rechtsreferendare,<br />
Finanzanwärter der Finanzverwaltung, Anwärter<br />
zur Steuerberaterprüfung, Steuerberater,<br />
Rechtsanwälte.<br />
Der Autor ist Professor an der Universität Greifswald<br />
und auf dem Gebiet des Steuerstrafrechts<br />
u.a. als jahrelanger Herausgeber/ Schriftleiter<br />
der „wistra“ und Mitautor des Steuerstrafrechtskommentars<br />
Franzen/Gast/ Joecks ausgewiesen.<br />
ALPMANN SCHMIDT<br />
Juristische<br />
Lehrgänge<br />
In Zusammenarbeit mit<br />
kostenlose<br />
Fax-Nummer<br />
für sämtliche<br />
Verlagsprodukte:<br />
0800/2576266<br />
ALPMANN SCHMIDT<br />
Postfach 1169<br />
48001 Münster<br />
Annette-Allee 35<br />
48149 Münster<br />
Tel.: 0251-98109-33/28<br />
(Verkauf Verlagsprodukte)<br />
Tel.: 0251-98109-36<br />
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Tel.: 0251-527830<br />
(Schulungszentrum)<br />
Fax: 0251-98109-62<br />
AS-Online: www.<br />
alpmann-schmidt.de
Steuerstrafrecht<br />
von<br />
Prof. Dr. Wolfgang Joecks<br />
ALPMANN UND SCHMIDT<br />
Münster<br />
Universität Greifswald<br />
3., überarbeitete Auflage<br />
2003
Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme<br />
Joecks, Wolfgang:<br />
Steuerstrafrecht / von Wolfgang Joecks. – 3. Aufl. –<br />
Münster: <strong>Alpmann</strong> und <strong>Schmidt</strong>; Köln: O. <strong>Schmidt</strong>, 2003<br />
ISBN 3-89476-673-5 (<strong>Alpmann</strong> und <strong>Schmidt</strong>)<br />
ISBN 3-504-62813-8 (O. <strong>Schmidt</strong>)<br />
<strong>Alpmann</strong> und <strong>Schmidt</strong>, Juristische Lehrgänge,<br />
Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG<br />
Annette-Allee 35, 48149 Münster<br />
Postfach 11 69, 48001 Münster<br />
Tel.: 0251 / 9 81 09 – 33/28, Fax: 0251 / 9 81 09 - 62<br />
Verlag Dr. Otto <strong>Schmidt</strong> KG<br />
Postfach 51 10 26, 50946 Köln<br />
Tel.: 0221 / 9 37 38 - 01, Fax: 0221 / 9 37 38 - 921<br />
©2003 by <strong>Alpmann</strong> und <strong>Schmidt</strong> Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Münster<br />
und Verlag Dr. Otto <strong>Schmidt</strong> KG, Köln<br />
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Die<br />
Vervielfältigung, insbesondere das Fotokopieren des Werks ist nicht gestattet<br />
(§§ 53, 54 UrhG) und strafbar (§ 106 UrhG). Im Fall der Zuwiderhandlung wird<br />
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zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlages. Das gilt<br />
insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen<br />
und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />
Das verwendete Papier ist aus chlorfrei gebleichten Rohstoffen hergestellt, holz-<br />
und säurefrei, alterungsbeständig und umweltfreundlich.<br />
Umschlaggestaltung: Jan P. Lichtenford, Mettmann<br />
Druck und Verarbeitung: Satz & Litho Studio GmbH, Möhnesee<br />
Printed in Germany
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Einleitung ..................................................................................................................................... 1<br />
1. Das Steuerstrafrecht im Rechtssystem ....................................................................... 1<br />
2. Verfahrensrechtliche Besonderheiten ........................................................................ 1<br />
3. Rechtsgrundlagen des Steuerstrafrechts .................................................................... 2<br />
4. Zollstraftaten................................................................................................................... 2<br />
1. Abschnitt: Steuerstraftaten..................................................................................................3<br />
1. Steuerhinterziehung im Überblick .............................................................................. 3<br />
1.1 Systematik der Vorschrift...................................................................................... 3<br />
1.2 Geschütztes Rechtsgut........................................................................................... 4<br />
1.3 Steuern und steuerliche Nebenleistungen ......................................................... 4<br />
2. Der Tatbestand der Steuerhinterziehung................................................................... 4<br />
Fall 1: Nichtabgabe der USt-Voranmeldung............................................................. 4<br />
2.1 Steuerverkürzung ................................................................................................... 5<br />
2.1.1 Abweichung von Soll- und Ist-Steuer ...................................................... 5<br />
Fall 2: Vollendung bei frühzeitiger Abgabe der Steuererklärung ........ 5<br />
Fall 3: Erschleichen einer Stundung ......................................................... 6<br />
Fall 4: Abwehr eines Verspätungszuschlags ............................................ 7<br />
Fall 5: Die erschlichene Vorsteuererstattung .......................................... 7<br />
2.1.2 Steuerverkürzung auf Dauer und auf Zeit............................................... 9<br />
Fall 6: Die erwartete Entdeckung .............................................................. 9<br />
Fall 7: Überhöhte Schätzung ....................................................................10<br />
2.1.3 Steuerverkürzung bei Grundlagenbescheiden......................................11<br />
Fall 8: Der erschlichene Feststellungsbescheid.....................................11<br />
2.1.4 Steuerverkürzung im Beitreibungsverfahren.........................................12<br />
Fall 9: Der ungedeckte Scheck.................................................................12<br />
2.2 Tathandlungen ......................................................................................................13<br />
2.2.1 Handeln und Unterlassen.........................................................................13<br />
Fall 10: Tun und Unterlassen ...................................................................13<br />
Fall 11: Der Fehler des Finanzamts.........................................................14<br />
2.2.2 Steuerlich erhebliche Tatsachen..............................................................15<br />
Fall 12: Täuschung über Tatsachen I ......................................................15<br />
2.2.3 Täuschung bei abweichenden Rechtsauffassungen .............................15<br />
Fall 13: Täuschung über Tatsachen II.....................................................16<br />
2.2.4 Steuerumgehung .........................................................................................17<br />
Fall 14: Der abzugsfähige Unterhalt........................................................17<br />
2.3 Subjektiver Tatbestand und Irrtum ...................................................................18<br />
2.3.1 Bedingter Vorsatz bei Steuerhinterziehung...........................................18<br />
Fall 15: Vorsatz bei abweichender Rechtsauffassung ..........................18<br />
I
II<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
2.3.2 Irrtümer ........................................................................................................19<br />
Fall 16: Vergessen einer Einnahme .........................................................19<br />
Fall 17: Falsche zeitliche Zuordnung......................................................19<br />
Fall 18: Irrtum über die Abgabefrist........................................................20<br />
3. Gewerbsmäßige Steuerhinterziehung (§ 370a AO)<br />
und Nichtzahlung von Ust .........................................................................................21<br />
Fall 19: Liquidität durch Steuern I ...........................................................................21<br />
Fall 20: Liquidität durch Steuern II..........................................................................22<br />
Fall 21: Steuerfreier Handel .......................................................................................25<br />
2. Abschnitt: Unterschiede zwischen Steuerrecht und Steuerstrafrecht...........................25<br />
1. Steuerliche Mehrergebnisse ohne Verkürzung.......................................................26<br />
1.1 Fiktionen, Beweislastregeln, Nachweis durch Belege ...................................26<br />
Fall 22: Fehlende Belege .....................................................................................26<br />
1.2 Schätzungsfälle .....................................................................................................28<br />
Fall 23: Schätzungen im Steuerstrafrecht........................................................28<br />
2. Steuerverkürzungen ohne Mehrergebnis.................................................................32<br />
2.1 Überblick über das Kompensationsverbot.......................................................32<br />
Fall 24: Parallelverkürzung und Berichtigung materieller Fehler ...............32<br />
2.2 Verlustvor- und -rücktrag ...................................................................................34<br />
Fall 25: Kompensation durch Verlustvortrag? ...............................................34<br />
. Übersicht zum Kompensationsverbot .............................................................................36<br />
2.3 Hinterziehung von Körperschaftsteuer ............................................................37<br />
2.3.1 Steuerhinterziehung bei Anrechnungsverfahren..................................37<br />
2.3.1.1 Höhe der Verkürzung...................................................................37<br />
Fall 26: Die Vermittlungsprovision I.......................................................37<br />
2.3.2 Verwendbares Eigenkapital......................................................................40<br />
Fall 27: Bedeutung der vEK-Gliederung ................................................40<br />
2.3.3 Steuerhinterziehung bei Halbeinkünfteverfahren................................43<br />
Fall 28: Die Vermittlungsprovision II .....................................................43<br />
3. Abschnitt: Täterschaft und Teilnahme...........................................................................45<br />
1. Überblick........................................................................................................................45<br />
1.1 Mittelbare Täterschaft..........................................................................................45<br />
Fall 29: Der hilfreiche Buchhalter I..................................................................45<br />
Fall 30: Der hilfreiche Buchhalter II ................................................................46<br />
1.2 Anstiftung...............................................................................................................46<br />
Fall 31: Der hilfreiche Buchhalter III...............................................................46<br />
1.3 Beihilfe....................................................................................................................47<br />
Fall 32: Die solidarische Ehefrau ......................................................................47<br />
Fall 33: Der dolose Handwerker .......................................................................48<br />
Fall 34: Der hilfreiche Bankmitarbeiter ...........................................................49
Inhaltsverzeichnis<br />
2. Sonderfälle.....................................................................................................................51<br />
2.1 Zusammenveranlagung .......................................................................................51<br />
Fall 35: Die tolerante Ehefrau............................................................................51<br />
2.2 Steuerliche Berater...............................................................................................53<br />
Fall 36: Der skeptische Steuerberater...............................................................53<br />
Fall 37: Der nachträglich bösgläubige Steuerberater.....................................53<br />
Fall 38: Die unrichtige Voranmeldung.............................................................55<br />
Fall 39: Die unrichtige Einkommensteuererklärung .....................................55<br />
2.3 Begünstigung und Steuerhinterziehung – nach Steuerhinterziehung ........59<br />
Fall 40: Die tatsächliche Verständigung ..........................................................59<br />
4. Abschnitt: Versuch ............................................................................................................62<br />
Fall 41: Die Beurkundung ................................................................................................62<br />
5. Abschnitt: Verjährung....................................................................................................... 64<br />
1. Beginn der strafrechtlichen Verfolgungsverjährung ..............................................64<br />
Fall 42: Beendigung der Steuerhinterziehung durch Handeln............................64<br />
Fall 43: Beendigung bei Steuerhinterziehung durch Unterlassen.......................66<br />
Fall 44: Die Abschreibungsgesellschaft....................................................................67<br />
2. Unterbrechung der Verjährung..................................................................................68<br />
Fall 45: Reichweite der Unterbrechung ...................................................................68<br />
3. Hemmung der Verjährung..........................................................................................69<br />
6. Abschnitt: Strafklageverbrauch und Konkurrenzen ...................................................70<br />
Fall 46: Glück im Unglück...............................................................................................70<br />
7. Abschnitt: Strafbefreiende Selbstanzeige ......................................................................72<br />
1. Inhalt der Selbstanzeige..............................................................................................72<br />
Fall 47: Nachholung einer Steueranmeldung .........................................................72<br />
Fall 48: Selbstanzeige durch Vertreter .....................................................................74<br />
Fall 49: Selbstanzeige ohne Materiallieferung........................................................75<br />
2. Ausschlussgründe (§ 371 Abs. 2 AO) .......................................................................75<br />
2.1 Sperrwirkung durch Prüfung (§ 371 Abs. 2 Nr. 1a AO)...............................76<br />
Fall 50: Erscheinen des Prüfers..........................................................................76<br />
Fall 51: Selbstanzeige für Jahre außerhalb des Prüfungszeitraums.............76<br />
Fall 52: Rechtswidrige Außenprüfung ..............................................................77<br />
Fall 53: Sperrwirkung bei Fahndungsprüfungen............................................79<br />
2.2 Einleitung des Steuerstrafverfahrens ................................................................79<br />
Fall 54: Einleitung nach Kontrollmitteilung....................................................80<br />
Fall 55: Reichweite der Verfahrenseinleitung .................................................80<br />
Fall 56: Selbstanzeige und Rücktritt vom Versuch ........................................81<br />
2.3 Tatentdeckung.......................................................................................................82<br />
Fall 57: Tatentdeckung durch Kontrollmitteilung..........................................82<br />
III
IV<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
3. Nachzahlungspflicht (§ 371 Abs. 3 AO)..................................................................83<br />
3.1 Person des Nachzahlenden ................................................................................83<br />
Fall 58: Selbstanzeige des Geschäftsführers....................................................83<br />
3.2 Nachzahlungsfrist.................................................................................................84<br />
Fall 59: Angemessenheit der Nachzahlungsfrist.............................................84<br />
4. Drittanzeige gemäß § 371 Abs. 4 AO.......................................................................86<br />
Fall 60: Austausch des Geschäftsführers .................................................................86<br />
8. Abschnitt: Steuerordnungswidrigkeiten ........................................................................87<br />
1. Leichtfertige Steuerverkürzung .................................................................................87<br />
1.1 Tatbestand..............................................................................................................87<br />
Fall 61: Die vergessenen Einnahmen ...............................................................87<br />
Fall 62: Leichtfertige Verkürzung durch Steuerberater ................................88<br />
Fall 63: Der schlampige Ehemann ....................................................................89<br />
1.2 Bußgeldbefreiende Selbstanzeige ......................................................................90<br />
Fall 64: Anerkennung des Bp-Ergebnisses ......................................................90<br />
2. §§ 379, 380 AO.............................................................................................................91<br />
2.1 Steuergefährdung..................................................................................................92<br />
2.1.1 Ausstellen unrichtiger Belege...................................................................92<br />
Fall 65: Die Malerarbeiten ........................................................................92<br />
2.1.2 Verletzung von Buchungs- oder Aufzeichnungspflichten ..................94<br />
2.1.3 Sonstige Fälle des § 379 AO ....................................................................96<br />
2.1.4 Subjektiver Tatbestand..............................................................................96<br />
2.1.5 Höhe der Geldbuße ...................................................................................97<br />
2.2 Gefährdung der Abzugsteuern...........................................................................97<br />
Fall 66: Unterlassene Abführung einbehaltener Lohnsteuer .......................98<br />
Fall 67: Nichtanmeldung einbehaltener Lohnsteuer.....................................98<br />
3. Sonstige Steuerordnungswidrigkeiten ......................................................................99<br />
3.1 Verbrauchsteuergefährdung ...............................................................................99<br />
3.2 Gefährdung der Eingangsabgaben ....................................................................99<br />
3.3 Unzulässiger Erwerb von Steuererstattungs-<br />
und -vergütungsansprüchen .............................................................................100<br />
3.4 Nichtzahlung von Umsatzsteuer (§ 26b UStG)............................................100<br />
Fall 68: Der säumige Steuerzahler ..................................................................100<br />
4. Verletzung der Aufsichtspflicht in Betrieben........................................................101<br />
Fall 69: Die ungetreue Buchhalterin.......................................................................101<br />
Fall 70: Der sorglose Buchhalter.............................................................................102<br />
5. Bemessung der Geldbuße – Abschöpfung von Vorteilen...................................104<br />
5.1 Erhöhung der Geldbuße....................................................................................104<br />
Fall 71: Abschöpfung von Zinsvorteilen........................................................104<br />
5.2 Verfall von Vermögensvorteilen (§ 29a OWiG)...........................................104<br />
5.3 Geldbuße gegen das Unternehmen.................................................................105
Inhaltsverzeichnis<br />
6. Unbefugte Hilfe in Steuersachen.............................................................................105<br />
Fall 72: Der „Wirtschaftsberater“............................................................................105<br />
9. Abschnitt: Steuerstrafrechtliches Ermittlungsverfahren...........................................107<br />
1. Überblick......................................................................................................................107<br />
2. Die handelnden Organe............................................................................................108<br />
2.1 Außenprüfung .....................................................................................................108<br />
2.2 Steuerfahndung...................................................................................................109<br />
2.2.1 Allgemeines................................................................................................109<br />
2.2.2 Zur Organisation der Fahndung............................................................110<br />
2.2.3 Befugnisse im Allgemeinen.....................................................................110<br />
Fall 73: Befugnisse der Steuerfahndung ...............................................110<br />
2.2.4 Ermittlung in strafrechtlich verjährten Zeiträumen ..........................111<br />
Fall 74: Die Ausforschungsdurchsuchung .....................................................111<br />
2.3 Bußgeld- und Strafsachenstelle (StraBu- bzw. BuStra-Stelle)...................114<br />
Fall 75: Befugnisse der Bußgeld- und Strafsachenstellen ...........................114<br />
3. Typische Ermittlungsmaßnahmen...........................................................................115<br />
3.1 Einleitung des Ermittlungsverfahrens.............................................................115<br />
3.1.1 Befugnis zur Verfahrenseinleitung ........................................................115<br />
3.1.2 Bedeutung der Verfahrenseinleitung ....................................................116<br />
Fall 76: Schweigerechte im Strafverfahren ..........................................116<br />
3.2 Durchsuchung und Beschlagnahme ...............................................................117<br />
3.2.1 Voraussetzungen der Durchsuchung....................................................118<br />
3.2.2 Beschlagnahme .........................................................................................119<br />
Fall 77: Beschlagnahme durch Außenprüfer.......................................120<br />
3.2.3 Durchsuchung/Beschlagnahme beim Berufsgeheimnisträger .........121<br />
Fall 78: Durchsuchung und Beschlagnahme beim Berater ..............121<br />
Fall 79: Der Zugriff auf die Buchhaltung .............................................122<br />
Fall 80: Teilnahmeverdacht gegen den Berater...................................123<br />
Fall 81: Der Server der Anwaltskanzlei................................................124<br />
3.2.4 Zugriff auf Bankunterlagen ....................................................................125<br />
Fall 82: Anforderung von Bankunterlagen ..........................................125<br />
3.3 Rechtsschutz im Ermittlungsverfahren ..........................................................126<br />
3.3.1 Rechtsweg, Antrag auf richterliche Entscheidung .............................126<br />
Fall 83: Einwendungen gegen die Steuerfahndung ............................126<br />
3.3.2 Akteneinsicht ............................................................................................128<br />
Fall 84: Akteneinsichtsrecht im Fahndungsverfahren .......................128<br />
4. Verwertungsprobleme ...............................................................................................130<br />
4.1 Verwertungsverbote ...........................................................................................130<br />
4.1.1 Unterlassene Einleitung eines Strafverfahrens ...................................130<br />
Fall 85: Verzögerte Verfahrenseinleitung.............................................130<br />
4.1.2 Auswirkungen auf das materielle Steuerstrafrecht ............................132<br />
Fall 86: Selbstbelastung durch wahrheitsgemäße Erklärung............132<br />
V
VI<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Fall 87: Erklärungspflicht bei laufendem Strafverfahren I................133<br />
Fall 88: Erklärungspflicht bei laufendem Strafverfahren II..............134<br />
4.1.3 Urkundendelikte bei Steuerhinterziehung ..........................................135<br />
Fall 89: Das Kochbuch als Werbungskosten .......................................135<br />
4.2 Steuerliche Verwertung beschlagnahmter Unterlagen................................137<br />
10. Abschnitt: Der Abschluss des Verfahrens ...................................................................137<br />
1. Allgemeines..................................................................................................................137<br />
2. Die Bestrafung der Steuerhinterziehung................................................................138<br />
2.1 Besonders schwere Fälle ...................................................................................138<br />
2.2 Verfahrenswirklichkeit: Bemessung nach Taxen .........................................139<br />
2.3 Zu- und Abschläge .............................................................................................139<br />
2.4 Geld- oder Freiheitsstrafe .................................................................................139<br />
2.5 Bemessung von Geldstrafen/Gesamtstrafenbildung....................................141<br />
Fall 90: Der dolose Metzger .............................................................................141<br />
2.6 Geldstrafe neben Freiheitsstrafe ......................................................................142<br />
Fall 91: Geldstrafe neben Freiheitsstrafe .......................................................142<br />
3. Einstellung des Verfahrens wegen Geringfügigkeit .............................................143<br />
3.1 § 153 StPO, § 398 AO .......................................................................................143<br />
3.2 153a StPO...........................................................................................................144<br />
4. Tatsächliche Verständigung .....................................................................................145<br />
4.1 Tatsächliche Verständigung im Besteuerungsverfahren...............................145<br />
4.2 Tatsächliche Verständigung im Steuerstrafverfahren..................................146<br />
5. Auswirkungen der Erledigung .................................................................................148<br />
5.1 Registerrechtliche Folgen einer Verurteilung................................................148<br />
5.2 Strafklageverbrauch ...........................................................................................149<br />
5.3 Präjudizierung steuerlicher Folgeentscheidungen........................................149<br />
Stichwortverzeichnis .......................................................................................................... 151
Literaturverzeichnis<br />
Literaturverzeichnis<br />
Bender Bender, Das Zoll- und Verbrauchsteuerstrafrecht mit<br />
Verfahrensrecht (Loseblatt)<br />
Stand: Mai 2002<br />
v. Briel/Ehlscheid Steuerstrafrecht, 2. Aufl. 2001<br />
Franzen/Gast/Joecks Steuerstrafrecht, Kommentar,<br />
5. Aufl. 2001; Nachtrag 2003<br />
Göhler Ordnungswidrigkeitengesetz, Kommentar,<br />
13. Aufl. 2002<br />
Hellmann Das Neben-Strafverfahrensrecht der Abgabenordnung,<br />
1995<br />
HHSp-Bearbeiter Hübschmann/Hepp/Spitaler, Kommentar zur Abgabenordnung<br />
und Finanzgerichtsordnung (Loseblatt),<br />
10. Aufl., Stand: Dezember 2002<br />
Jakobs Strafrecht Allgemeiner Teil,<br />
2. Aufl. 1993<br />
Joecks Praxis des Steuerstrafrechts, 1998<br />
Joecks Studienkommentar zum Strafgesetzbuch,<br />
4. Aufl. 2003<br />
KK-Bearbeiter Karlsruher Kommentar zur Strafprozessordnung und<br />
zum Gerichtsverfassungsgesetz,<br />
4. Aufl. 1999<br />
Klein/Orlopp Abgabenordnung, Kommentar,<br />
7. Aufl. 2000/8. Aufl. 2003<br />
Koch/Scholtz Abgabenordnung, Kommentar,<br />
5. Aufl. 1996<br />
Kohlmann Steuerstrafrecht, Kommentar (Loseblatt)<br />
7. Aufl. 1995, Stand: November 2002<br />
Kühn/Hofmann Kommentar zur Abgabenordnung,<br />
17. Aufl. 1995<br />
Lackner/Kühl Strafgesetzbuch, Kommentar,<br />
24. Aufl. 2001<br />
Leise-Bearbeiter Steuerverfehlungen, Kommentar (Loseblatt), Stand:<br />
Dezember 2002<br />
Meyer-Goßner Strafprozessordnung, Kurzkommentar,<br />
45. Aufl. 2001<br />
VII
VIII<br />
Literaturverzeichnis<br />
OSL/Bearbeiter Offerhaus/Söhn/Lang, Umsatzsteuergesetz, Kommentar,<br />
Loseblatt, Stand: November 2002<br />
Roxin Strafrecht, Allgemeiner Teil I,<br />
3. Aufl. 1997<br />
Schwarz-Bearbeiter Abgabenordnung, Kommentar, Loseblatt,<br />
Stand: November 2002<br />
Senge Senge, in: Erbs/Kohlhaas, Strafrechtliche Nebengesetze<br />
(Loseblatt), Stand: April 1996<br />
Simon/Vogelberg Steuerstrafrecht, 2000<br />
SK-Bearbeiter Systematischer Kommentar zum Strafgesetzbuch<br />
(Loseblatt), herausgegeben von Rudolphi u.a.<br />
Bd. 1 Allgemeiner Teil,<br />
7./8. Aufl., Stand: Oktober 2002<br />
Bd. 2 Besonderer Teil,<br />
5/6. Aufl., Stand: September 2002<br />
SK-StPO-Bearbeiter Systematischer Kommentar zur Strafprozessordnung<br />
und zum Gerichtsverfassungsgesetz, herausgegeben<br />
von Rudolphi u.a.,<br />
Stand: Oktober 2002<br />
S/S-Bearbeiter Schönke/Schröder, Strafgesetzbuch, Kommentar,<br />
26. Aufl. 2001<br />
Streck Die Steuerfahndung,<br />
3. Aufl. 1996<br />
Suhr/Naumann/Bilsdorfer Steuerstrafrecht, Kommentar,<br />
4. Aufl. 1986<br />
TK-Bearbeiter Tipke/Kruse, Abgabenordnung (ohne Steuerstrafrecht),<br />
Finanzgerichtsordnung, Kommentar<br />
(Loseblatt),<br />
16. Aufl., Stand: November 2002<br />
Tröndle/Fischer Strafgesetzbuch mit Nebengesetzen und<br />
Verordnungen, 51. Aufl. 2003<br />
Wannemacher Steuerstrafrecht, 4. Aufl. 1999
Abkürzungsverzeichnis<br />
Abkürzungsverzeichnis<br />
Abl. EG Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaft<br />
BayObLG Bayerisches Oberstes Landesgericht<br />
BB Betriebs-Berater<br />
BdF, BMF Bundesminister(ium) der Finanzen<br />
BFH Bundesfinanzhof<br />
BFH/NV Zeitschrift Bundesfinanzhof, nichtveröffentlichte Entscheidungen<br />
BGBl. Bundesgesetzblatt<br />
BGH Bundesgerichtshof<br />
BpO Betriebsprüfungsordnung<br />
BGHSt Entscheidungen des Bundesgerichtshofs in Strafsachen<br />
BStBl. I Bundessteuerblatt, Teil I, enthält Gesetze u. Verwaltungsanweisungen<br />
BStBl. II Bundessteuerblatt, Teil II, enthält Urteile des Bundesfinanzhofs<br />
BT-Drucks. Bundestags-Drucksache<br />
BVerfG Bundesverfassungsgericht<br />
BVerfGE Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts<br />
DB Der Betrieb<br />
DNotZ Deutsche Notar-Zeitschrift<br />
DStJG Deutsche Steuerjuristische Gesellschaft<br />
DStR Deutsches Steuerrecht<br />
DStZ Deutsche Steuerzeitung<br />
EFG Entscheidungen der Finanzgerichte<br />
EuGH Europäischer Gerichtshof<br />
EuGHE Sammlung der Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs<br />
FG Finanzgericht<br />
GA Goltdammers Archiv<br />
Jura Juristische Ausbildung<br />
JuS Juristische Schulung<br />
JZ Juristen-Zeitung<br />
LG Landgericht<br />
MDR Monatsschrift für Deutsches Recht<br />
NJW Neue Juristische Wochenschrift<br />
NStZ Neue Zeitschrift für Strafrecht<br />
OLG Oberlandesgericht<br />
StB Der Steuerberater<br />
StBp Steuerliche Betriebsprüfung<br />
Steufa Steuerfahndung<br />
wistra Zeitschrift für Wirtschafts- und Steuerstrafrecht<br />
IX
4<br />
1. Abschnitt: Steuerstraftaten<br />
1.2 Geschütztes Rechtsgut<br />
Nach weit überwiegender Auffassung ist das durch § 370 AO geschützte Rechtsgut<br />
das öffentliche Interesse am vollständigen und rechtzeitigen Aufkommen der Steuer,<br />
letztlich der konkrete Steueranspruch. Damit handelt es sich bei der Steuerhinterziehung<br />
um ein Vermögensdelikt (BGH wistra 1982, 29; Franzen/Gast/Joecks § 370<br />
Rdnr. 14 ff.). Umstritten ist, ob es um die einzelne Steuerart geht oder um den Steueranspruch<br />
im Ganzen. Diese Frage ist von begrenzter praktischer Bedeutung.<br />
Wichtig war die Frage nach dem Rechtsgut im Hinblick auf die Hinterziehung von Vermögensteuer.<br />
Mit Beschluss vom 22.06.1995 (NJW 1995, 2615 ff.) hatte das Bundesverfassungsgericht das Vermögensteuerrecht<br />
partiell für verfassungswidrig erklärt und dem Gesetzgeber aufgegeben, eine Neuregelung<br />
zu treffen. Dem Gesetzgeber ist eine Neuregelung nicht gelungen, insofern gibt es für Zeiträume<br />
ab 1997 eine Vermögensteuer nicht mehr. Dies war ebenso unstreitig wie der Umstand, dass auch<br />
nach dem 31.12.1996 Vermögensteuer festgesetzt und erhoben werden kann, soweit es Zeiträume<br />
bis 1996 betrifft. Heftig umstritten war hingegen, ob man sich auch für diese Zeiträume der Hinterziehung<br />
der (verfassungswidrigen) Vermögensteuer in strafbarer Weise schuldig machen kann. Dies<br />
hängt nicht zuletzt davon ab, welches Rechtsgut § 370 AO schützt. Wer Belastungsgleichheit sichern<br />
will, lehnt eine Strafbarkeit ab. Sieht man mit der herrschenden Meinung das Steueraufkommen und<br />
damit das Vermögen des Fiskus als geschützt an, gibt es wenig gegen eine Strafbarkeit einzuwenden.<br />
Wenn das Bundesverfassungsgericht aus Haushaltsgründen die weitere Geltung der Bestimmung<br />
anordnet, die Steuer also weiterhin festgesetzt und erhoben werden kann, drängt sich nicht eben auf,<br />
in diesen Fällen auf den strafrechtlichen Flankenschutz zu verzichten. Dies ist auch die Auffassung<br />
des 5. Strafsenats des BGH (wistra 2002, 64; vgl. auch LG München wistra 2000, 74; OLG Frankfurt/Main<br />
wistra 2000, 154; OLG Hamburg wistra 2001, 112; BFH wistra 2001, 26).<br />
1.3 Steuern und steuerliche Nebenleistungen<br />
Seinem Wortlaut nach betrifft § 370 AO Steuern (§ 3 Abs. 1 und 2 AO) und Steuervorteile<br />
(Stundung, Erlass, etc.), nicht aber steuerliche Nebenleistungen wie Zinsen,<br />
Verspätungszuschläge, Säumniszuschläge, Zwangsgelder und Kosten (§ 3 Abs. 3 AO).<br />
Die Kirchensteuer wird nach den Kirchensteuergesetzen der meisten Bundesländer<br />
nicht von § 370 AO erfasst (Ausnahme: Niedersachsen; Strafantrag der Kirche nötig;<br />
siehe auch FG Köln EFG 1999, 362).<br />
2. Der Tatbestand der Steuerhinterziehung<br />
Fall 1: Nichtabgabe der USt-Voranmeldung<br />
Die X-GmbH hat erhebliche Liquiditätsprobleme. Daher gibt der Geschäftsführer G entgegen der<br />
Verpflichtung nach § 18 UStG nicht die notwendige Umsatzsteuervoranmeldung für den Monat<br />
Januar (100.000 € Zahllast) ab. Am 20. Februar des Jahres wird auf Antrag eines Gläubigers das<br />
Insolvenzverfahren eröffnet.<br />
(1) Taterfolg<br />
Nach § 370 Abs. 4 S. 1 AO sind Steuern namentlich dann verkürzt, wenn sie nicht,<br />
nicht rechtzeitig oder nicht in voller Höhe festgesetzt werden. Hier kam es nicht zu<br />
einer „normalen“ Festsetzung, da es um eine Steueranmeldung gem. § 18 UStG geht.<br />
Da die Voranmeldung gemäß § 168 AO aber einer Steuerfestsetzung unter dem Vorbehalt<br />
der Nachprüfung gleichsteht und auch diese nach § 370 Abs. 4 S. 1 AO zu<br />
einer Steuerverkürzung genügt, liegt nach der Definition des § 370 Abs. 4 S. 1 AO<br />
eine Steuerverkürzung über 100.000 € objektiv vor.
(2) Tathandlung<br />
2. Der Tatbestand der Steuerhinterziehung<br />
G hat durch das Unterlassen der Abgabe der Voranmeldung die Finanzbehörde<br />
pflichtwidrig (§ 18 UStG) über steuerlich erhebliche Tatsachen in Unkenntnis gelassen<br />
(§ 370 Abs. 1 Nr. 2 AO).<br />
(3) Kausalität<br />
Weil G keine Voranmeldung abgab, hatte das Finanzamt keine Kenntnis von der<br />
Zahllast der GmbH. Damit ist der objektive Tatbestand der Steuerhinterziehung<br />
durch Unterlassen verwirklicht.<br />
(4) Subjektiver Tatbestand<br />
G handelte auch vorsätzlich.<br />
(5) Rechtswidrigkeit und Schuld sind gegeben.<br />
Ergebnis: G hat sich der Steuerhinterziehung schuldig gemacht.<br />
Zur Erklärungspflicht bei laufendem Strafverfahren siehe unten S. 133.<br />
– – –<br />
2.1 Steuerverkürzung<br />
Nach § 370 Abs. 4 S. 1 AO sind Steuern (namentlich) dann verkürzt, wenn sie zu<br />
niedrig festgesetzt worden sind. Dabei kommt es nur auf den tatsächlichen Festsetzungsakt<br />
an, nicht aber darauf, wann die Steuer ohne oder bei späterer Erklärung<br />
festgesetzt worden wäre. Aus der Formulierung „namentlich“ ist erkennbar, dass auch<br />
weitere Fälle einer Steuerverkürzung denkbar sind.<br />
Bei der praktisch häufigsten Alternative der zu niedrigen Steuerfestsetzung tritt der<br />
strafrechtliche Erfolg mit Wirksamwerden der Steuerfestsetzung ein, also mit Bekanntgabe<br />
des Steuerbescheides (§§ 122, 124 AO) oder mit wirksamer Steueranmeldung<br />
(§§ 167, 168 AO). Ausreichend sind auch Vorbehaltsfestsetzungen oder vorläufige<br />
Festsetzungen (§§ 164, 165 AO).<br />
2.1.1 Abweichung von Soll- und Ist-Steuer<br />
Die Höhe der verkürzten Steuer ergibt sich aus der Differenz zwischen der sich aus<br />
dem erklärten Sachverhalt und der sich aus dem tatsächlichen Sachverhalt ergebenden<br />
Steuer.<br />
Fall 2: Vollendung bei frühzeitiger Abgabe der Steuererklärung<br />
S gibt seine Einkommensteuererklärung für das Kalenderjahr 2000 am 01.03.2001 ab. Der wegen<br />
fehlerhafter Angaben zu niedrige Bescheid wird am 02.05.2001 bekannt gegeben. Am 15.08.2002<br />
wird im Rahmen einer Fahndungsprüfung die Unrichtigkeit entdeckt.<br />
Gemäß § 370 Abs. 4 S. 1 AO sind Steuern (namentlich) dann verkürzt, wenn sie zu<br />
niedrig festgesetzt worden sind. Dabei kommt es nur auf den tatsächlichen Festsetzungsakt<br />
an; irrelevant ist, dass der S seine Erklärung überaus früh eingereicht hatte<br />
und die Festsetzung sogar vor Ablauf der „normalen“ Erklärungsfrist (31.05.2001)<br />
durchgeführt worden war.<br />
– – –<br />
5
Fall 3: Erschleichen einer Stundung<br />
6<br />
1. Abschnitt: Steuerstraftaten<br />
Mit wahrheitswidrigen Behauptungen erreicht S die Stundung seiner Einkommensteuerabschlusszahlung<br />
für sechs Monate.<br />
(1) Taterfolg<br />
Die Steuer wurde zutreffend und rechtzeitig festgesetzt, sodass eine Steuerverkürzung<br />
im engeren Sinne nicht vorliegt. Andererseits hat S durch die Stundung einen Liquiditätsvorteil<br />
erreicht, der mit einem entsprechenden Nachteil des Fiskus korrespondiert.<br />
Insoweit könnte ein Steuervorteil (§ 370 Abs. 4 S. 1 AO) erschlichen worden<br />
sein. Dann müsste die Stundung ein Steuervorteil sein.<br />
Der Begriff des Steuervorteils wird im allgemeinen Steuerrecht abweichend vom<br />
Steuerstrafrecht und selbst dort nicht einheitlich gebraucht. Einigkeit besteht zumindest<br />
insoweit, dass ein wirtschaftlicher Vorteil erlangt worden sein muss. Das Behalten<br />
des Betrages für mehrere Monate ist eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage.<br />
Allerdings genügt nicht jeder wirtschaftliche Vorteil; es muss sich um einen Vorteil<br />
spezifisch steuerlicher Art handeln (Franzen/Gast/Joecks § 370 Rdnr. 91 f. m.w.N.):<br />
Die Erlangung dieses Vorteils muss zu einer Beeinträchtigung des durch § 370 AO<br />
geschützten Rechtsgutes führen (Kohlmann § 370 Rdnr. 169 m.w.N.). Bei den unterschiedlichen<br />
Abgrenzungs- und Systematisierungsversuchen kann man einen Steuervorteil<br />
im steuerstrafrechtlichen Sinne definieren als<br />
− eine steuerliche Vergünstigung,<br />
− die auf einer Bewilligung durch die Finanzbehörde beruht,<br />
− keine Steuerverkürzung darstellt und<br />
− den staatlichen Steueranspruch beeinträchtigt.<br />
Hier bezieht sich die Stundung auf einen Steueranspruch, hat also den erforderlichen<br />
steuerlichen Bezug.<br />
(2) Tathandlung<br />
S hat gegenüber dem Finanzamt unrichtige Angaben über die Stundungsgründe, also<br />
über steuerlich erhebliche Umstände, gemacht.<br />
(3) Kausalität<br />
Mit seinen unrichtigen Angaben hat S bewirkt, dass der Steueranspruch gestundet<br />
wurde.<br />
Dass auch für § 370 Abs. 1 Nr. 1 AO Kausalität der Tathandlung für den Taterfolg vorauszusetzen<br />
ist, ist heute einhellige Meinung (arg.: „dadurch Steuern verkürzt“; vgl. Kohlmann § 370 Rdnr. 44 ff.).<br />
Setzt die Finanzbehörde trotz umfassender Kenntnis (BGH wistra 2000, 63) der korrekten Zahlen<br />
mit den Werten der unrichtigen Erklärung fest, liegt nur Versuch vor, sofern auf Seiten des Täters<br />
der Tatentschluss gegeben ist (vgl. dazu unten im 4. Abschnitt). Vollendung ist freilich gegeben,<br />
wenn der Steuerpflichtige und der Finanzbeamte kollusiv zusammenwirken und weitere Beamte<br />
getäuscht werden (vgl. § 370 Abs. 3 Nr. 3 AO).<br />
(4) Subjektiver Tatbestand<br />
S handelte vorsätzlich.<br />
(5) Rechtswidrigkeit und Schuld sind gegeben.<br />
Ergebnis: S hat sich der Steuerhinterziehung schuldig gemacht.<br />
– – –
2. Der Tatbestand der Steuerhinterziehung<br />
Fall 4: Abwehr eines Verspätungszuschlags<br />
S hat seine Einkommensteuererklärung für das Kalenderjahr 1999 erst im Dezember 2001 abgegeben.<br />
Im Rahmen der Festsetzung der Steuer im Februar 2002 setzt das Finanzamt gegen ihn einen<br />
Verspätungszuschlag von 2.000 € fest. Hiergegen legt S Einspruch ein und begründet diesen wahrheitswidrig<br />
mit der Behauptung, er sei mehrere Monate bettlägerig krank gewesen. Daraufhin wird<br />
seinem Einspruch stattgegeben.<br />
(1) Gegenstand einer Steuerhinterziehung können nur Steuern im Sinne von § 3 Abs. 1<br />
AO sein. Der Verspätungszuschlag (§ 152 AO) als steuerliche Nebenleistung (§ 3 Abs. 3<br />
AO) gehört hierzu nicht (BGH wistra 1998, 180 @1<br />
; vgl. zum Säumniszuschlag BGH<br />
a.a.O. und BayObLG NStZ 1981, 147). Der Erlass oder die Stundung steuerlicher<br />
Nebenleistungen (§ 3 Abs. 3 AO) ist ebenfalls kein Steuervorteil i.S.d. § 370 AO.<br />
(2) Es kommt Betrug (§ 263 StGB) in Betracht.<br />
(a) S täuscht über die Tatsache, bettlägerig krank gewesen zu sein. Darüber irrt der<br />
zuständige Finanzbeamte und verfügt, indem er die Festsetzung des Verspätungszuschlags<br />
aufhebt.<br />
(b) Fraglich ist, ob damit auf Vermögen eingewirkt wurde bzw. damit ein Vermögensschaden<br />
entstand. In den Schutzbereich des § 263 StGB fallen nur für den Wirtschaftsverkehr<br />
relevante Gegenstände, nicht hingegen staatliche Sanktionen, die keine<br />
Beziehung zum wirtschaftlichen Verkehr aufweisen und denen eine wirtschaftliche<br />
Zweckbestimmung fehlt (S/S-Cramer § 263 Rdnr. 78a; BGH NStZ 1993, 79).<br />
Insoweit ist das staatliche Vermögen im Bereich repressiver Maßnahmen nicht geschützt.<br />
So wird die durch Täuschung erreichte Abwendung der Verhängung oder<br />
Vollstreckung strafrechtlicher Sanktionen, die eine Vermögenseinbuße zur Folge<br />
haben, wie z.B. Geldstrafe oder Geldbußen (BayObLG wistra 1991, 230) oder Kautionen<br />
(BGH NStZ 1993, 79), nicht erfasst (Cramer a.a.O.). Anders ist dies nur, wenn<br />
es sich etwa um Gebühren handelt. Da der Verspätungszuschlag „erzieherische“<br />
Funktion hat, gilt insoweit das Gleiche wie bei Sanktionen (BGH wistra 1998, 180 @ ,<br />
189 – Fall Zwick).<br />
(c) Da der Anspruch aus der Festsetzung des Verspätungszuschlags nicht zum Vermögen<br />
gehört, das § 263 StGB schützt, ist schon der objektive Tatbestand der Regelung<br />
nicht erfüllt.<br />
Ergebnis: Auch der Betrugstatbestand greift nicht ein.<br />
Das Gleiche gilt für andere Nebenleistungen, bei denen der Beuge- und Sanktionscharakter im Vordergrund<br />
steht, wie etwa Säumniszuschläge und Zwangsgelder. Ob dies auch für Zinsen und Kosten<br />
gilt, ist zweifelhaft. Der BGH tendiert offenbar dazu, § 370 AO als eine insoweit abschließende Regelung<br />
zu begreifen (wistra 1998, 180, 189 @ ). Vieles spricht für diese Lösung. So käme es zu Brüchen,<br />
wenn zwar im Hinblick auf die zu niedrig festgesetzten Steuern eine strafbefreiende Selbstanzeige<br />
möglich wäre, nicht jedoch wegen der Zinsen.<br />
– – –<br />
Fall 5: Die erschlichene Vorsteuererstattung<br />
T hatte offiziell einen Betrieb angemeldet und in diesem Zusammenhang steuerfreie Ausfuhrlieferungen<br />
erklärt und mittels Rechnungen Vorsteuerbeträge erstattet bekommen. Später stellt sich heraus,<br />
dass der T tatsächlich gar keine Umsätze ausgeführt hatte und die vorgelegten Rechnungen allesamt<br />
gefälscht waren. Hat T eine Steuerhinterziehung begangen?<br />
1 Die mit einem @ gekennzeichneten Urteile stehen im Volltext zum kostenlosen Download im Internet<br />
bereit: http//www.alpmann-schmidt.de<br />
7
(1) Taterfolg<br />
8<br />
1. Abschnitt: Steuerstraftaten<br />
Dann müsste T Steuern verkürzt haben. In der Erstattung angeblicher Vorsteuerbeträge<br />
könnte die Erschleichung eines Steuervorteils im Sinne des § 370 Abs. 4 AO<br />
liegen.<br />
(a) Unstreitig wird ein Steuervorteil erschlichen, wenn ein Täter im Rahmen eines<br />
existenten Geschäftsbetriebs überhöhte Vorsteuern geltend macht und es daher zu<br />
einer Erstattung kommt. Zweifelhaft ist aber, ob Nämliches gilt, wenn solche<br />
Handlungen im Rahmen eines tatsächlich nicht existierenden Unternehmens durchgeführt<br />
werden. Die Rechtsprechung verwies in Fällen wie diesem über viele Jahre<br />
auf den Betrugstatbestand und lehnte die Anwendbarkeit des § 370 AO ab (BGH<br />
wistra 1987, 177 m.w.N.). In der Literatur wurde demgegenüber darauf verwiesen,<br />
dass auch Steuervergütungsansprüche und Erstattungsansprüche zu den Ansprüchen<br />
aus dem Steuerschuldverhältnis im Sinne des § 37 AO gehörten und insofern § 370<br />
AO Anwendung finde (Müller NJW 1977, 746; Würthwein wistra 1986, 258).<br />
Inzwischen hat sich die Rechtsprechung geändert. Zunächst hatte der 3. Strafsenat<br />
des BGH mit Entscheidung vom 01.02.1989 Steuerhinterziehung für den Fall angenommen,<br />
dass ein Unternehmer diese Taten begeht, selbst wenn das Unternehmen<br />
– hier eine GmbH – nicht mehr aktiv tätig ist (BGH wistra 1989, 226 @ ). Später wurde<br />
dies auf den Bereich der Ertragsteuern erweitert (wistra 1990, 58 @<br />
). In dem entsprechenden<br />
Fall „fingierte der Angeklagte in seiner Eigenschaft als Sachbearbeiter in<br />
einem Veranlagungsbezirk Steuerschuldverhältnisse ihm bekannter, in einem anderen<br />
örtlichen Zuständigkeitsbereich ansässiger Personen, und bewirkte aufgrund unzutreffender,<br />
von ihm erstellter Eingabewertbögen Einkommensteuer- und Kirchensteuererstattungen<br />
an diese Personen.“ Damit kam es nicht mehr darauf an, ob tatsächlich<br />
ein Steuerschuldverhältnis bestand; ausreichend ist, dass es eine – juristische<br />
oder natürliche – Person gab, mit der ein Steuerschuldverhältnis bestanden haben<br />
könnte und mit der wegen der Erstattung ein Steuerschuldverhältnis begründet wurde.<br />
Mittlerweile ist der endgültige Wandel in der Rechtsprechung vollzogen. Mit<br />
Beschluss vom 23.03.1994 (BGHSt 40, 109 = wistra 1994, 194 @ ) hat der Bundesgerichtshof<br />
seine Rechtsprechung vollständig umgestellt: Auch ein bloß vorgetäuschtes<br />
Unternehmen reicht aus.<br />
(b) T hat also einen Steuervorteil erschlichen.<br />
(2) Tathandlung/Kausalität<br />
T hat gegenüber dem Finanzamt unrichtige Angaben über steuerlich erhebliche Tatsachen<br />
gemacht. Deshalb wurde seiner unrichtigen Voranmeldung zugestimmt und<br />
der entsprechende Betrag ausgezahlt.<br />
(3) T wollte auf diese Art und Weise die Erstattung der Vorsteuer erreichen. Er handelte<br />
vorsätzlich.<br />
(4) Rechtswidrigkeit und Schuld sind gegeben.<br />
Ergebnis: T hat sich der Steuerhinterziehung durch Erschleichung von Vorsteuern<br />
schuldig gemacht.<br />
Zu Sonderfragen der Umsatzsteuer siehe unten S. 25 und 100.<br />
– – –
2. Der Tatbestand der Steuerhinterziehung<br />
Es besteht Einvernehmen, dass § 370 AO im Verhältnis zu § 263 StGB lex specialis<br />
ist. Abgrenzungsprobleme gibt es aber dennoch, weil im Einzelfall fraglich sein kann,<br />
ob ein „Vorteil“ steuerrechtlicher Art ist, also von § 370 AO geschützt wird, oder aber<br />
dem Tatbestand des Subventionsbetrugs (§ 264 StGB) unterfällt. Die Zuordnung ist<br />
im Einzelfall wichtig, weil beim Subventionsbetrug bereits die Leichtfertigkeit zur<br />
Strafbarkeit führt, während in Fällen der Steuerverkürzung lediglich eine Ordnungswidrigkeit<br />
vorliegt. Überdies ist – anders als bei Steuerhinterziehung – beim Subventionsbetrug<br />
eine Selbstanzeige nicht möglich. Die Abgrenzung zum Subventionsbetrug<br />
wird zum Teil durch gesetzliche Regelungen erleichtert. So gibt es eine Gruppe<br />
von Vorschriften, in denen auf § 370 AO verwiesen wird (vgl. Franzen/Gast/Joecks<br />
§ 370 Rdnr. 89 ff.).<br />
Übersicht: Betrug – Subventionsbetrug – Steuerhinterziehung<br />
§ 263 StGB § 264 StGB § 370 AO<br />
Tathandlung Täuschung Täuschung Täuschung<br />
Zwischenerfolg Irrtum<br />
Zwischenerfolg Verfügung<br />
Taterfolg Schaden (Nichtfestsetzung)<br />
Vorsatz ja ja ja<br />
Leichtfertigkeit nein ja nur OWi<br />
2.1.2 Steuerverkürzung auf Dauer und auf Zeit<br />
Fall 6: Die erwartete Entdeckung<br />
S ist unternehmerisch tätig und unterliegt der regelmäßigen Außenprüfung gem. § 193 Abs. 1 AO. Im<br />
Rahmen seiner Einkommensteuererklärung für das Kalenderjahr 1999 macht er unrichtige Angaben<br />
zur Höhe des Gewinns aus Gewerbebetrieb. Wegen seiner unrichtigen Angaben wird die Steuer am<br />
01.03.2001 um 100.000 € zu niedrig festgesetzt. Im Rahmen einer Außenprüfung Ende 2002 wird<br />
der Sachverhalt entdeckt. Der Steuerpflichtige war sich bewusst, dass der Außenprüfer seine Manipulationen<br />
bemerken wird und wollte sich auf diese Art und Weise Liquidität verschaffen.<br />
(1) Taterfolg<br />
Infolge der unrichtigen Erklärung des S wurde die Steuer zu niedrig festgesetzt.<br />
(2) Tathandlung/Kausalität<br />
Dies beruht auch auf einer Tathandlung des S, dem Machen unrichtiger Angaben<br />
(§ 370 Abs. 1 Nr. 1 AO).<br />
(3) Subjektiver Tatbestand<br />
S wusste, dass es wegen seiner unrichtigen Angaben zu einer zu niedrigen Festsetzung<br />
der Einkommensteuer kommen würde. Fraglich ist allerdings, wie es sich auswirkt,<br />
dass er mit einer späteren Korrektur des unrichtigen Bescheids bereits bei Abgabe<br />
der Erklärung rechnete.<br />
§ 370 Abs. 4 S. 1 AO erwähnt neben der Verkürzung der Höhe nach auch die Steuerverkürzung<br />
auf Dauer und auf Zeit. Hier liegt zunächst eine Verkürzung auf Zeit<br />
vor, da mit Abschluss der Außenprüfung eine Änderung des entsprechenden Steuerbescheids<br />
erfolgt und nunmehr die Steuer korrekt festgesetzt wird. Dies ist aber der<br />
9
72<br />
7. Abschnitt: Strafbefreiende Selbstanzeige<br />
7. Abschnitt: Strafbefreiende Selbstanzeige<br />
Während im allgemeinen Strafrecht mit der Vollendung der Tat die Strafe verwirkt ist<br />
und eine Strafbefreiung durch tätige Reue nur in Ausnahmefällen vorgesehen ist,<br />
kennt das Steuerstrafrecht die Möglichkeit, auch nach Vollendung bzw. Beendigung<br />
der Steuerstraftat Straffreiheit zu erlangen. Gemäß § 371 AO wird unter bestimmten<br />
Voraussetzungen nicht bestraft, wer unrichtige Angaben berichtigt oder Angaben<br />
nachholt.<br />
Der Wirkgrund der Regelung ist umstritten. Überwiegend wird die sog. Fiskaltheorie<br />
vertreten. Dabei wird behauptet, die Selbstanzeige sei Fremdkörper im deutschen<br />
Strafrecht und könne nur mit fiskalischen Interessen erklärt werden. Eine neuere<br />
Auffassung geht demgegenüber davon aus, dass auch das Institut der Selbstanzeige<br />
als Ausprägung des Prinzips der Schadenswiedergutmachung (vgl. § 46a, 261 Abs. 9<br />
StGB) angesehen werden kann und insofern durchaus keinen Fremdkörper darstellt.<br />
Dieser Streit ist nicht nur theoretisch interessant, sondern hat Auswirkungen auf die<br />
Auslegung der Einzelmerkmale des § 371 AO. Insoweit wird auf die Fragen an entsprechender<br />
Stelle jeweils eingegangen (vgl. den Überblick bei Franzen/Gast/Joecks<br />
§ 371 Rdnr. 18 ff.).<br />
1. Inhalt der Selbstanzeige<br />
Fall 47: Nachholung einer Steueranmeldung<br />
S hat aus Liquiditätsgründen im Rahmen der Umsatzsteuervoranmeldungen jeweils um 20% zu<br />
niedrige Umsätze angegeben. Mit der Jahreserklärung, die er fristgerecht zum 31. Mai des Folgejahres<br />
eingereicht hat, fasst er die unrichtigen Daten lediglich zusammen. Einige Monate später reicht<br />
er eine korrigierte Jahreserklärung ein und leistet die entsprechende Abschlusszahlung.<br />
(1) Die Abgabe unrichtiger Umsatzsteuervoranmeldungen erfüllt in 12 Fällen den<br />
Tatbestand der Steuerhinterziehung nach § 370 Abs. 1 Nr. 1, § 370 Abs. 4 S. 1 AO.<br />
Die Abgabe der unrichtigen Umsatzsteuerjahreserklärung erfüllt ebenfalls den Tatbestand<br />
der Steuerhinterziehung nach § 370 Abs. 1 Nr. 1, § 370 Abs. 4 S. 1 AO.<br />
(2) S könnte jedoch durch die Abgabe der berichtigten Umsatzsteuerjahreserklärung<br />
Straffreiheit i.S.d. § 371 AO erlangt haben. Eine strafbefreiende Selbstanzeige hat<br />
positive und negative Wirksamkeitsvoraussetzungen.<br />
Positive Wirksamkeitsvoraussetzungen sind, dass der Täter<br />
− unrichtige oder unvollständige Angaben bei der Finanzbehörde berichtigt oder<br />
ergänzt oder unterlassene Angaben nachholt (sog. Berichtigungserklärung; § 371<br />
Abs. 1 AO), und<br />
− wenn eine Steuerverkürzung bereits eingetreten ist, die zu seinen Gunsten hinterzogenen<br />
Steuern innerhalb einer ihm bestimmten angemessenen Frist nachentrichtet<br />
(sog. fristgerechte Nachzahlung; § 371 Abs. 3 AO).<br />
Negative Wirksamkeitsvoraussetzung ist,
1. Inhalt der Selbstanzeige<br />
− dass nicht einer der Ausschlussgründe des § 371 Abs. 2 AO erfüllt ist. Hier geht es<br />
um die Fälle der laufenden Außenprüfung, der bereits erfolgten Tatentdeckung<br />
oder um Selbstanzeigen nach einer Einleitung des Straf- oder Bußgeldverfahrens.<br />
(a) Der Steuerpflichtige S hat mit der Abgabe der berichtigten Jahreserklärung die<br />
entsprechenden Daten korrigiert. Ein solches Verhalten genügt den Anforderungen<br />
an eine Berichtigungserklärung im Sinne des § 371 Abs. 1 AO im Hinblick auf die<br />
unrichtige Jahreserklärung. Die Selbstanzeige muss nach fast einhelliger Auffassung<br />
nicht als „Selbstanzeige“ bezeichnet werden. Sie muss vom Inhalt her die Finanzbehörde<br />
in die Lage versetzen, die „richtige“ Steuer ohne weitere (umfängliche?) Nachforschungen<br />
festzusetzen. Mit der korrigierten Jahreserklärung ist dies der Fall.<br />
Zweifelhaft ist aber, ob er damit auch Straffreiheit im Hinblick auf die zwölf falschen<br />
Voranmeldungen erlangen kann. Zu Zeiten der fortgesetzten Handlung war man sich<br />
einig, dass eine Umsatzsteuerjahreserklärung zugleich strafbefreiende Selbstanzeige<br />
hinsichtlich der zuvor eingereichten unrichtigen Umsatzsteuervoranmeldungen ist.<br />
Ebenfalls akzeptierte man die korrekte Einkommensteuerjahreserklärung als Selbstanzeige<br />
hinsichtlich des Erschleichens zu niedriger Einkommensteuervorauszahlungen<br />
(vgl. OLG Stuttgart wistra 1987, 263). Nach Aufgabe des Fortsetzungszusammenhangs<br />
ist dieses Ergebnis jedoch zweifelhaft geworden, da nach Auffassung etwa<br />
der Rechtsprechung die zwölf Voranmeldungen und die Jahreserklärung jeweils selbstständige<br />
Taten sind, sodass der Täter dreizehn Steuerhinterziehungen begeht, wenn er<br />
Unrichtigkeiten der Voranmeldungen mit der Jahreserklärung fortführt. Wenn er eine<br />
eigenständige korrekte Jahreserklärung einreicht, beseitigt dies zunächst noch nicht<br />
das Unrecht, das mit der Einreichung unrichtiger Voranmeldungen realisiert wurde.<br />
In der Literatur wird die Auffassung vertreten, die Jahreserklärung stelle dennoch<br />
eine strafbefreiende Selbstanzeige hinsichtlich der Voranmeldungszeiträume dar (vgl.<br />
Franzen/Gast/Joecks § 371 Rdnr. 69). Begründet wird dies mit der Erwägung, dass<br />
sich aus der Gesamtsumme der nachgemeldeten Umsätze die Unrichtigkeit einer oder<br />
mehrerer Voranmeldungen unschwer ergäbe. Eine Zuordnung zu einzelnen Monaten<br />
wäre übertriebene Förmelei (BGH wistra 1999, 27 @<br />
). Folgt man dieser Auffassung,<br />
liegt auch hinsichtlich der Voranmeldungen eine wirksame Berichtigungserklärung<br />
vor.<br />
Folgt man dieser Auffassung nicht, liegen zwar zwölf Steuerhinterziehungen durch Abgabe unrichtiger<br />
Voranmeldungen vor; die damit verbundene Verkürzung war aber eine solche auf Zeit (vgl.<br />
S. 63), sodass – auch vor dem Hintergrund des § 46a StGB – das Strafverfahren jedenfalls dann<br />
nach § 153 StPO eingestellt werden sollte, wenn der Täter den insoweit eingetretenen Schaden<br />
durch Zahlung der Hinterziehungszinsen wieder gutgemacht hat.<br />
(b) Ausschlussgründe sind nicht ersichtlich.<br />
(c) S hat auch die verkürzten Steuern im Sinne des § 371 Abs. 3 AO nachentrichtet.<br />
Ergebnis: Die Voraussetzungen des § 371 AO sind erfüllt. S kann nicht mehr bestraft<br />
werden.<br />
– – –<br />
Steuerberater neigen aus Zeitnöten oftmals dazu, eine Selbstanzeige lediglich anzukündigen. Eine<br />
bloße Ankündigung hat keine rechtliche Wirkung. Es ist ein grober Beratungsfehler, angesichts des<br />
Fehlens genauer Zahlen dem Finanzamt eine Selbstanzeige lediglich zu avisieren. Hier handelt es<br />
73
74<br />
7. Abschnitt: Strafbefreiende Selbstanzeige<br />
sich um eine bloße Absichtsbekundung, die keinerlei strafbefreiende Wirkung entfalten kann. Diese<br />
kann erst dann eintreten, wenn die richtigen und vollständigen Angaben dem Finanzamt vorliegen<br />
(vgl. LG Hamburg wistra 1988, 120; OLG Hamburg wistra 1993, 274). Soweit exakte Beträge in der<br />
Kürze der Zeit nicht ermittelt werden können, müssen insofern Zahlen geschätzt werden. Im Rahmen<br />
der Selbstanzeige kann dann klargestellt werden, dass es sich zunächst um Schätzungen handelt,<br />
die noch präzisiert werden sollen (Joecks, Praxis des Steuerstrafrechts, S. 63). Oftmals ist dies<br />
der Fall bei Einkünften aus Kapitalvermögen, bei denen nur noch der Endbestand eines Kapitalvermögens<br />
zum Zeitpunkt des Beginns der Prüfung festgestellt werden kann, aber nicht sicher ist, seit<br />
wann es zu welchen Konditionen festgelegt war. Hier muss gegebenenfalls zunächst davon ausgegangen<br />
werden, dass der Gesamtbetrag im Prüfungszeitraum festgelegt war und ein besonders günstiger<br />
Zinssatz erzielt wurde. Sodann kann in der Folgezeit – auch noch im Rahmen der laufenden<br />
Prüfung! – von den Banken genaueres Material beschafft werden.<br />
Im Übrigen ist eine Selbstanzeige, die die Angaben nicht vollständig nachholt (Teilselbstanzeige),<br />
zumindest teilweise wirksam. Dies ist namentlich für die Höhe der dann noch strafbefangenen Verkürzung<br />
von Bedeutung.<br />
Fall 48: Selbstanzeige durch Vertreter<br />
Der Steuerpflichtige T hat auf Anregung seines damaligen Steuerberaters und Freundes F über mehrere<br />
Jahre hinweg vorsätzlich Steuern hinterzogen. Als er Bedenken bekommt, beauftragt er seinen<br />
neuen Steuerberater S, für ihn und F eine strafbefreiende Selbstanzeige zu erstatten. F erfährt kurze<br />
Zeit später davon und macht sich die Erklärung zu Eigen, bevor gegen ihn ein Strafverfahren eingeleitet<br />
wurde und die Tat in seiner Person entdeckt war. Können T und F noch bestraft werden, wenn<br />
T die festgesetzten Steuern fristgemäß entrichtet?<br />
(1) Laut Sachverhalt hat T sich der Steuerhinterziehung schuldig gemacht. F hat ihn<br />
zu dieser Tat angestiftet.<br />
(2) Grundsätzlich ist auch eine strafbefreiende Selbstanzeige durch einen Vertreter<br />
möglich. Dies gilt jedenfalls in den Fällen, in denen ein Berater oder Rechtsanwalt<br />
ausdrücklich beauftragt wird, eine strafbefreiende Selbstanzeige für einen bestimmten<br />
Mandanten zu erstatten. Insofern ist die Selbstanzeige des T, erstattet durch seinen<br />
Steuerberater, wirksam. Da eine Sperrwirkung nicht ersichtlich ist und die Steuer<br />
auch fristgerecht nachgezahlt wurde (§ 371 Abs. 3 AO), kann T nicht mehr bestraft<br />
werden.<br />
(3) Fraglich ist aber, ob die Selbstanzeige auch bezüglich F Wirkung entfaltet. Insoweit<br />
handelte der Berater als vollmachtsloser Vertreter, dessen Handeln F später<br />
genehmigte.<br />
Ob eine Selbstanzeige auch im Rahmen einer Geschäftsführung ohne Auftrag möglich<br />
ist, ist umstritten. Während ein Teil der älteren Literatur eine solche akzeptierte,<br />
wird diese heute überwiegend abgelehnt (Nachweise bei Franzen/Gast/Joecks § 371<br />
AO Rdnr. 81 ff.). Die neue Literatur hält zwar auch eine verdeckte Stellvertretung für<br />
möglich (HHSp-Engelhardt § 371 AO Rdnr. 86). Die von einem vollmachtlosen Vertreter<br />
eingereichte Selbstanzeige kann aber nur mit Wirkung ex nunc genehmigt<br />
werden (Engelhardt a.a.O.; Kohlmann § 371 Rdnr. 44; Franzen/Gast/Joecks § 371<br />
AO Rdnr. 80). Mit der Genehmigung hat F also seinerseits Selbstanzeige erstattet.<br />
(4) Eine Sperrwirkung in der Person des F war zum Zeitpunkt der Selbstanzeige<br />
nicht eingetreten. Laut Sachverhalt war die Rolle des F noch nicht hinreichend bekannt,<br />
als er die Selbstanzeige genehmigte.<br />
(5) Die entsprechende Steuer wurde auch nachentrichtet.<br />
Ergebnis: T und F können nicht mehr bestraft werden.<br />
– – –
2. Ausschlussgründe (§ 371 Abs. 2 AO)<br />
Wegen der Unbeachtlichkeit der Geschäftsführung ohne Auftrag ergeben sich für die strafbefreiende<br />
Selbstanzeige Probleme insbesondere in den Fällen, in denen mehrere Personen beteiligt sind. Haben<br />
etwa Arbeitgeber und Arbeitnehmer einvernehmlich Lohnsteuern verkürzt, kann der Arbeitgeber<br />
eine strafbefreiende Selbstanzeige nicht erstatten, ohne zugleich seine Arbeitnehmer zu belasten.<br />
Diese müssen ihn entweder beauftragen, für sie Selbstanzeige zu erstatten, oder aber selbst eine<br />
solche Selbstanzeige einreichen. Hieraus ergeben sich jedoch erhebliche praktische Schwierigkeiten,<br />
da es – jedenfalls bei Beteiligung zahlreicher Personen – kaum möglich ist, alle gleichzeitig zu informieren<br />
und immer die Gefahr besteht, dass durch eine „eilige“ Selbstanzeige die Ermittlungsbehörden<br />
auf den Plan gerufen werden.<br />
Fall 49: Selbstanzeige ohne Materiallieferung<br />
Steuerberater S erstellt regelmäßig nach Vorgaben des Mandanten die Umsatzsteuervoranmeldung,<br />
die er auch selbst unterzeichnet und einreicht. Im Monat Oktober 2002 soll er die Voranmeldung für<br />
September 2002 erstellen. Der Mandant liefert ihm jedoch nicht die entsprechenden Zahlen; kurz<br />
entschlossen „schätzt“ der Steuerberater die Umsätze und Vorsteuerbeträge, trägt die Werte in die<br />
Voranmeldung ein und reicht diese nach Unterzeichnung beim Finanzamt ein. Die Voranmeldung<br />
ist zu niedrig; dies hat S konkret für möglich gehalten. Wenig später kommt es zu einem Zerwürfnis<br />
mit dem Mandanten, der Berater verliert das Mandat. Wegen seines Vorgehens für die Voranmeldung<br />
für September 2002 bekommt er Bedenken und unterrichtet das Finanzamt telefonisch, welche<br />
Bewandtnis es mit dieser Voranmeldung hat.<br />
(1) S hat durch die Einreichung der Voranmeldung bewirkt, dass die Umsatzsteuer<br />
i.S.d. § 168 AO zu niedrig festgesetzt wurde. Zugleich hat er dem Finanzamt gegenüber<br />
unrichtige Angaben gemacht. Da er auch vorsätzlich, rechtswidrig und schuldhaft<br />
handelte, hat er sich der Umsatzsteuerhinterziehung schuldig gemacht.<br />
(2) Grundsätzlich setzt die strafbefreiende Selbstanzeige voraus, dass das Finanzamt<br />
durch die Mitteilung des Beschuldigten in die Lage versetzt wird, die korrekte Steuer<br />
ohne weitere langwierige Ermittlungen festzusetzen. Im konkreten Fall ist dies nicht<br />
möglich, sodass Zweifel an der Wirksamkeit der Selbstanzeige entstehen müssen.<br />
Andererseits hat der Steuerberater letztlich nur das rückgängig gemacht, was er seinerzeit<br />
auf den Weg gebracht hat. Ohne seine damalige Mitwirkung hätte das Finanzamt<br />
nicht etwa die richtigen Zahlen erhalten, sondern gar keine Zahlen. Dies<br />
spricht dafür, auch in einem solchen Fall von der Wirksamkeit der Selbstanzeige auszugehen<br />
(so OLG Hamburg wistra 1986, 116; Franzen/Gast/Joecks § 371 AO<br />
Rdnr. 62 f).<br />
(3) Sperrgründe sind nicht ersichtlich. Auf die Nachzahlung kommt es nicht an, da S<br />
die Steuer nicht zu seinen Gunsten hinterzogen hat.<br />
Ergebnis: Die Selbstanzeige ist wirksam.<br />
– – –<br />
2. Ausschlussgründe (§ 371 Abs. 2 AO)<br />
Eine Selbstanzeige ist nicht wirksam, wenn sie zu einem Zeitpunkt erstattet wird, in<br />
dem sich die Entdeckungsrisiken für den Steuerpflichtigen konkretisiert haben. Dies<br />
ist der Fall, wenn ihn betreffend steuerliche Ermittlungen durchgeführt werden, ein<br />
Strafverfahren eingeleitet ist oder aber die Tat ganz oder zum Teil bereits entdeckt<br />
wurde (§ 371 Abs. 2 AO).<br />
75
Stichwortverzeichnis<br />
Stichwortverzeichnis<br />
Die Zahlen verweisen auf die Seiten. Die Hauptfundstellen sind fett gedruckt.<br />
Abschluss des Verfahrens ................ 137 ff.<br />
Abschöpfung von Vorteilen ............. 104 ff.<br />
Abschreibungsgesellschaft .......................67<br />
Absprache im Strafprozess ................... 147<br />
Abzugsteuer, Gefährdung. .......................97<br />
actio illicita in causa .................................30<br />
Akteneinsicht, Besteuerungs-<br />
verfahren ........................................... 128 f.<br />
Amtsträger ...................................................76<br />
Anerkennung des BP-Ergebnisses .........90<br />
Anforderung von Bankunterlagen ...... 125<br />
Ankündigung einer Selbstanzeige ..... 73 f.<br />
Anrechnungsverfahren .............................37<br />
Anrufung OLG ........................................ 128<br />
Anstiftung ....................................................46<br />
Antrag auf gerichtliche<br />
Entscheidung ........................................ 126<br />
Aufsichtsmaßnahmen Unterlassen ........90<br />
Aufsichtspflichtverletzung .................... 101<br />
Aufzeichnungspflichten ...........................94<br />
Ausforschungsdurchsuchung ............... 111<br />
Auskunftsersuchen der<br />
Steuerfahndung .................................. 129<br />
Ausmaß, großes ......................................... 21<br />
Außenprüfer Beschlagnahme .............. 120<br />
Außenprüfung........................................... 108<br />
– Selbstanzeige ........................................... 77<br />
Ausstellen unrichtiger Belege .............. . 92<br />
Bankgeheimnis ....................................... 125<br />
Bankunterlagen, Beschlagnahme ....... 125<br />
Beendigung der Steuer-<br />
hinterziehung ........................................ 66<br />
Befugnisse zur Verfahrens-<br />
einleitung ............................................. 115<br />
– der Steuerfahndung ............................. 110<br />
Begünstigung, Hilfeleisten ..................... 60<br />
– nach Steuerhinterziehung ..................... 59<br />
– Vorteil ....................................................... 61<br />
Beihilfe ................................................. 24, 47<br />
– neutrales Verhalten ................................ 50<br />
Beitreibungsverfahren,<br />
Steuerverkürzung ................................. 12<br />
Beleg, unrichtiger ..................................... 92<br />
Belehrung des Beschuldigten ..... 109, 130<br />
Bemessung der Geldbuße .................... 104<br />
Berater, Teilnahmeverdacht ................ 123<br />
Berichtigungspflicht ................................. 14<br />
– Steuerberater ........................................... 55<br />
Berufsgeheimnisträger,<br />
Durchsuchung ..................................... 121<br />
Beschlagnahme .................................. 117 ff.<br />
– beim Berufsgeheimnisträger ............... 121<br />
– Buchhaltung .......................................... 122<br />
– durch Außenprüfer .............................. 120<br />
– Server ..................................................... 124<br />
Beschuldigtenbelehrung .............. 109, 130<br />
Beschwerde .............................................. 127<br />
Besonderheiten, verfahrens-<br />
rechtliche .................................................. 1<br />
Besteuerungsverfahren ......................... 129<br />
Betrug, Verspätungszuschlag ................... 7<br />
Beweislastregeln ....................................... 26<br />
Buchhaltung, Beschlagnahme ............. 122<br />
Buchung, unvollständige ........................ 95<br />
Buchungspflichten ................................... 94<br />
Bundeszentralregister ............................ 148<br />
Bußgeld- und Strafsachenstelle .......... 114<br />
Drittanzeige ............................................... 86<br />
Durchsuchung ......................................... 117<br />
– beim Berufsgeheimnisträger ............... 121<br />
– beim Beschuldigten .............................. 118<br />
– bei Dritten ............................................. 118<br />
– Rechtsschutz ......................................... 127<br />
– Voraussetzungen .................................. 118<br />
Durchsuchungsbeschluss,<br />
richterlicher .......................................... 119<br />
Eigenkapital, verwendbares ................... 40<br />
Eigenkapitalgliederung ............................ 38<br />
Eigennutz, grober .................................... 138<br />
Eingangsabgaben Gefährdung .............. 99<br />
Einleitung des Ermittlungs-<br />
verfahrens ............................................. 115<br />
Einstellung gegen Auflagen ................. 144<br />
Einstellung wegen Geringfügigkeit .... 143<br />
Empfängerhorizont .................................. 17<br />
Entscheidung richterliche .................... 126<br />
Erfüllung steuerlicher Pflichten .......... 136<br />
Erklärung schlüssige ................................ 15<br />
– wahrheitsgemäße .................................. 132<br />
151
Erklärungspflicht, laufendes<br />
Strafverfahren ..................................... 133<br />
Ermittlungen steuerliche ...................... 112<br />
Ermittlungsverfahren ............................ 107<br />
– Einleitung .............................................. 115<br />
– Rechtsschutz ......................................... 126<br />
Erwerb von Steuererstattungs-<br />
ansprüchen .......................................... 100<br />
Fahndungsprüfung Selbstanzeige ........ 79<br />
Fall, besonders schwerer ........... 22, 138 ff.<br />
Fehler, materieller .................................... 32<br />
Fernwirkung, Verwertungsverbot ....... 132<br />
Feststellungsbescheid, Steuer-<br />
verkürzung ....................................... 11, 67<br />
Fiktion, Steuerrecht ................................. 26<br />
Freiheitsstrafe, Steuerhinterziehung . 139<br />
Garantenstellung, Steuerberater .......... 56<br />
Gebotsirrum ............................................... 20<br />
Gefährdung der Abzugsteuern ............. 97<br />
– der Eingangsabgaben ............................. 99<br />
Geldbuße, Abschöpfung<br />
von Vorteilen ....................................... 104<br />
– Bemessung ............................................ 104<br />
– gegen Unternehmen ............................ 105<br />
Geldstrafe neben Freiheitsstrafe ........ 142<br />
Geldstrafensystem ................................. 139<br />
Gesamtstrafenbildung ........................... 141<br />
Gewerbesteuer .......................................... 66<br />
Grundlagenbescheid,<br />
Steuerverkürzung ................................. 11<br />
Halbeinkünfteverfahren ......................... 43<br />
Handel mit Gerechtigkeit .................... 147<br />
Handlung, fortgesetzte ........................... 65<br />
Hemmung der Verfolgungs-<br />
verjährung .............................................. 69<br />
Herausgabeverlangen ............................ 125<br />
Hilfe in Steuersachen ........................... 105<br />
Hilfeleisten, Begünstigung ..................... 60<br />
Interesse, öffentliches ........................... 143<br />
Justiverwaltungsakt ............................... 129<br />
Kompensationsverbot ....................... 32, 36<br />
– Verlustvortrag .......................................... 34<br />
Konkurrenzen ........................................... 70<br />
Konkurrenzformen .................................. 71<br />
Kontenwahrheit ........................................ 96<br />
Kontrollmitteilung ............................. 49, 80<br />
Körperschaftsteuer, Hinterziehung .. 37 ff.<br />
152<br />
Stichwortverzeichnis<br />
Legalitätsprinzip ..................................... 115<br />
Lohnsteuer Nichtanmeldung ................. 98<br />
– Nichtzahlung ................................... 21, 100<br />
Mehrergebnis ............................................. 26<br />
Merkblatt .................................................. 131<br />
Mitwirkungspflicht,<br />
Steuerpflichtiger ................................. 117<br />
Nachzahlungspflicht bei<br />
Selbstanzeige ......................................... 83<br />
Nebenleistung, steuerliche ....................... 4<br />
Nichtabgabe, Umsatzsteuer-<br />
voranmeldung .......................................... 4<br />
Nichtanmeldung einbehaltener<br />
Lohnsteuer ............................................. 98<br />
Nichtzahlen von Lohnsteuer ................. 98<br />
– von Umsatzsteuer ......................... 25, 100<br />
OLG, Anrufung ....................................... 128<br />
Opportunitätsprinzip ............................. 137<br />
Parallelverkürzung ................................... 32<br />
Produktverantwortung,<br />
strafrechtliche ........................................ 57<br />
Prüfung, steuerliche ................................. 77<br />
Rechtsanwalt, Steuer-<br />
hinterziehung .................................... 59 ff.<br />
– Begünstigung ........................................... 59<br />
Rechtsauffassung, abweichende ........... 16<br />
Rechtsgrundlagen, Steuerstrafrecht ....... 2<br />
Rechtsgut, Steuerhinterziehung .............. 4<br />
Rechtsschutz, Ermittlungs-<br />
verfahren ............................................... 126<br />
Rücktritt und Selbstanzeige ................... 81<br />
Schadenswiedergutmachung ....72, 138, 144<br />
Schätzungen im Steuerstrafrecht ......... 28<br />
– überhöhte ................................................. 10<br />
Schweigerecht im Strafverfahren ....... 116<br />
Selbstanzeige ........................................ 72 ff.<br />
– Ausschlussgründe ................................... 75<br />
– bußgeldbefreiende .................................. 90<br />
– Drittanzeige ............................................. 86<br />
– durch Vertreter ....................................... 74<br />
– Fahndungsprüfung ................................. 79<br />
– gewerbsmäßige Steuer-<br />
hinterziehung .......................................... 23<br />
– Inhalt ........................................................ 72<br />
– Kontrollmitteilung .................................. 80<br />
– Materiallieferung .................................... 75<br />
– Nachzahlungsfrist .................................. 84<br />
– Nachzahlungspflicht .............................. 83
– Sperrwirkung ........................................... 76<br />
– steuerliche Folgen ................................... 87<br />
– steuerliche Prüfung ................................. 76<br />
– strafbefreiende ......................................... 72<br />
– Tatentdeckung ......................................... 82<br />
– und Rücktritt ........................................... 81<br />
– Verfahrenseinleitung .............................. 79<br />
Selbstbelastung ....................................... 132<br />
Server ........................................................ 124<br />
Sicherstellung ......................................... 120<br />
Solidaritätszuschlag .................................... 1<br />
Sperrwirkung, Selbstanzeige ................. 76<br />
Steueraufsicht ........................................... 96<br />
Steuerberater, Beihilfe ....................... 53 ff.<br />
– Berichtigungspflicht .......................... 54 ff.<br />
– Garantenstellung .................................... 56<br />
– leichfertige Verkürzung ......................... 88<br />
– Steuerhinterziehung ............................... 53<br />
Steuererstattungsanspruch Erwerb ... 100<br />
Steuerfahndung ...................................... 109<br />
– Befugnisse ............................................. 110<br />
– Mehrergebnisse .................................... 109<br />
– Rechtsschutz ......................................... 126<br />
Steuergefährdung ..................................... 91<br />
Steuerhinterziehung<br />
– Beendigung .............................................. 66<br />
– besonders schwerer Fall .......... 22, 138 ff.<br />
– Bestrafung ............................................. 138<br />
– Beweislastregeln ...................................... 26<br />
– durch Handeln ........................................ 13<br />
– durch Unterlassen ............................ 14, 66<br />
– Einkommensteuer ........................... 39, 42<br />
– Feststellungsbescheid ............................. 67<br />
– Freiheitsstrafe ....................................... 139<br />
– Geldstrafe .............................................. 139<br />
– Gewerbesteuer ........................................ 66<br />
– gewerbsmäßige ................................... 21 ff.<br />
– Halbeinkünfteverfahren ........................ 43<br />
– Irrtum ........................................................ 19<br />
– Kompensationsverbot ....................... 32 ff.<br />
– Konkurrenzen ......................................... 70<br />
– Körperschaftsteuer ................................. 37<br />
– Leichtfertigkeit ........................................ 87<br />
– Rechtsgut .................................................... 4<br />
– Schätzung .......................................... 10, 28<br />
– Steuerberater ........................................... 53<br />
– steuerliche Folgen ................................ 149<br />
– Steuerumgehung ..................................... 17<br />
– Steuerverkürzung ..................................... 5<br />
– Strafklageverbrauch ............................... 70<br />
– Systematik .................................................. 3<br />
– Täterschaft und Teilnahme ................... 45<br />
– Tatsache .................................................... 15<br />
Stichwortverzeichnis<br />
– Umsatzsteuer ............................................. 4<br />
– und Begünstigung ................................... 59<br />
– Urkundendelikte .................................. 135<br />
– Verfolgungsverjährung .......................... 64<br />
– Verlustvortrag ......................................... 34<br />
– Verspätungszuschlag ............................... 7<br />
– Versuch .................................................... 62<br />
– Vorsatz ..................................................... 18<br />
– Zusammenveranlagung ......................... 52<br />
Steuerordnungswidrigkeit ...................... 87<br />
Steuerstrafrecht, Ermittlungs-<br />
verfahren ............................................... 107<br />
– im Rechtssystem ....................................... 1<br />
– Rechtsgrundlagen ..................................... 2<br />
Steuerumgehung ....................................... 17<br />
Steuervergütungsanspruch, Erwerb ... 100<br />
Steuerverkürzung .................................. 5 ff.<br />
– auf Dauer ................................................... 9<br />
– auf Zeit ....................................................... 9<br />
– Beitreibungsverfahren ........................... 12<br />
– Feststellungsbescheid ............................ 11<br />
– großes Ausmaß ....................................... 21<br />
– Grundlagenbescheid .............................. 11<br />
– leichtfertige .............................................. 87<br />
– Zinsverlust ............................................... 21<br />
Steuervorteil, Stundung ............................ 6<br />
Stichprobe, zollrechtliche ......................... 2<br />
StraBu-Stelle ........................................... 114<br />
Strafklageverbrauch ........................ 70, 149<br />
Strafzumessung, Faktoren .................... 140<br />
Stundung, Erschleichen ............................ 6<br />
– Steuervorteil .............................................. 6<br />
Subventionsbetrug ..................................... 9<br />
Tagessatzhöhe ......................................... 139<br />
Tagessatzzahl .................................. 139, 142<br />
Tatentdeckung, Selbstanzeige ............... 82<br />
Täterschaft und Teilnahme .................... 45<br />
Tatgeneigtheit ............................................ 51<br />
Tatsache, neue ........................................... 32<br />
– Täuschung ............................................... 15<br />
Tatverdacht, hinreichender .................. 137<br />
Täuschung ......................................... 15, 131<br />
Teilnahmeverdacht, Berater ................ 123<br />
Überholung, prozessuale ...................... 127<br />
Umsatzsteuer, Nichtzahlung ......... 25, 100<br />
Unterbrechung der<br />
Verfolgungsverjährung ........................ 68<br />
Unterlassen von Aufsichts-<br />
maßnahmen ........................................... 90<br />
Unternehmensgeldbuße ........................ 105<br />
Urkundenfälschung ............................... 135<br />
153
Verbot, Zwang zur Selbstbelastung ... 132<br />
Verbrauchsteuergefährdung .................. 99<br />
Verdacht ................................................... 115<br />
– einer Steuerstraftat .............................. 109<br />
Verfahrensabschluss ............................. 137<br />
Verfahrenseinleitung ........................ 115 ff.<br />
– Bedeutung ............................................. 116<br />
– Befugnis ................................................. 115<br />
– verzögerte .............................................. 130<br />
Verfahrenserledigung,<br />
Auswirkungen ..................................... 148<br />
Verfall von Vermögensvorteilen ......... 104<br />
Verfolgungsverjährung ...................... 64 ff.<br />
– Beginn ....................................................... 64<br />
– Hemmung ................................................ 69<br />
– Unterbrechung ........................................ 68<br />
Verlustrücktrag ......................................... 34<br />
Verlustvortrag ........................................... 34<br />
Vermögensvorteil, Verfall .................... 104<br />
Vermutung, zollrechtliche ........................ 3<br />
Vernehmung, unzulässige .................... 131<br />
Verspätungszuschlag .................................. 7<br />
154<br />
Stichwortverzeichnis<br />
– – –<br />
Verständigung, tatsächliche ................... 59<br />
– im Besteuerungsverfahren .................. 145<br />
– im Steuerstrafverfahren ....................... 146<br />
Versuch, Steuerhinterziehung ............... 62<br />
Verwertung, steuerliche ........................ 137<br />
Verwertungsverbot ................................. 130<br />
– Fernwirkung .......................................... 132<br />
Vollendung der Steuerhinterziehung .. 66<br />
Vollstreckungsaufschub .......................... 12<br />
Voranmeldung, Unterzeichnung ........... 55<br />
Vorbereitungshandlung .......................... 63<br />
Vorsatz bei Steuerhinterziehung .......... 18<br />
Vorsteuererstattung, Erschleichen ......... 7<br />
Vorteil, Begünstigung .............................. 61<br />
Werbungskosten ..................................... 135<br />
Wirtschaftsberater .................................. 105<br />
Zeugnisverweigerungsrecht ................. 122<br />
Zinsvorteil, Abschöpfung ......................104<br />
Zollstraftaten ............................................... 2<br />
Zusammenveranlagung ............................ 52<br />
Zwang zur Selbstbelastung ............. 132 ff.