STIFT. INFO - Stiftisches Gymnasium
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den hatte Kursleiter Dr. Achim Jaeger nicht nur<br />
einen exzellenten Kenner der Ortsgeschichte gewinnen<br />
können, der schon seit seiner Kindheit in<br />
Drove lebt. Gemeinsam mit Reiner Nolden und<br />
Klaus Schnitzler legte Karl-Josef Nolden 2008<br />
den Band „Sie waren Nachbarn, Freunde, Kameraden.<br />
Zur Geschichte der Juden von Drove“<br />
vor. Kenntnisreich und anschaulich führte Herr<br />
Nolden, der übrigens auch selbst in Bölls Essay<br />
Erwähnung findet, die Gruppe zunächst zum<br />
Platz an der Wewordenstraße, an der die Synagoge<br />
stand, die in der Reichspogromnacht 1938<br />
in Brand gesteckt wurde. Er erläuterte, dass das<br />
gegenüber liegende Haus, in dem einmal ein<br />
Porzellangeschäft war, geplündert und verwüstet<br />
worden sei. Zudem erfuhren die Oberstufenschüler,<br />
die auch vom bereits pensionierten Geschichteslehrer<br />
Bruno Reuter begleitet wurden,<br />
etwas über ein heute als Wohnhaus genutztes<br />
Gebäude, in dem ab Januar 1942 alle Drover Juden<br />
leben mussten, ehe sie im Mai 1942 in die<br />
Sammellager Lendersdorf und Düren verbracht<br />
wurden.<br />
Auf dem jüdischen Friedhof erinnerte<br />
Herr Nolden an das Schicksal<br />
der aus Drove deportierten und<br />
ermordeten Juden. Er konnte aber<br />
auch von gelegentlichen Besuchen<br />
ehemals in Drove lebender Juden<br />
berichten sowie von intensiven<br />
Gesprächen mit Überlebenden der<br />
nationalsozialistischen Gewaltherrschaft<br />
und Vernichtungsmaschinerie.<br />
Eindringlich forderte er die<br />
Schüler auf, diese Schicksale im Gedächtnis<br />
zu bewahren und sich für<br />
ein friedliches Miteinander zu engagieren.<br />
Auf den Spuren des Nationalsozialismus<br />
im Nationalpark Eifel<br />
– zwei Geschichtsgrundkurse der<br />
Stufe 13 besuchten die NS-Ordensburg<br />
Vogelsang<br />
Das trübe Oktoberwetter sorgte für eine ernste<br />
Kulisse, die bei einer Auseinandersetzung<br />
mit dem „Dritten Reich“ sicher nicht zwingend<br />
nötig, aber angemessen erscheint. Die beiden<br />
Grundkurse des Faches Geschichte der Jahrgangsstufe<br />
13 von Frau Ruth Floßdorf und<br />
Herrn Marcel Klemm vertieften die Ergebnisse<br />
des Unterrichts auf dem Gelände der ehemaligen<br />
NS-Ordensburg Vogelsang im Nationalpark<br />
Eifel. Im Rahmen einer 135-minütigen Führung<br />
wurden die angehenden Abiturienten mit der<br />
Geschichte des Ortes von der Grundsteinlegung<br />
am 22. September 1934 über die „Inbetriebnahme“<br />
als nationalsozialistische Kaderschmiede<br />
am 1. Mai 1936, der kurzen Zeit als „Schulungs-<br />
burg“ im geplanten Sinne bis zum Kriegsbeginn<br />
1939, der Einquartierung von mehreren Adolf-<br />
Hitler-Schulen im Zweiten Weltkrieg und der vorübergehenden<br />
Nutzung durch die Reichswehr<br />
konfrontiert. Der Schwerpunkt lag auf der Erkundung<br />
des Geländes und der NS-Geschichte<br />
des Ortes. Die Führung startete auf dem sogenannten<br />
„Adlerhof“. Weitere Stationen waren der<br />
Appellplatz, der Sonnenwendplatz, das Sportgelände<br />
mit Schwimm- und Sporthalle sowie<br />
der Sportplatz, die Thingstelle und letztlich die<br />
Unterkünfte und die Speisesäle der Burgschänke<br />
aus der NS-Zeit. Der Umgang der Alliierten,<br />
in der Vogelsang der Briten, später der Belgier<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg bis 2005, wurden<br />
nur am Rande thematisiert. Dafür wusste unser<br />
sachkundiger Begleiter, selbst ein ehemaliger<br />
Lehrer, weitere interessante Details beispielsweise<br />
zur Architekturgeschichte, Unterrichtsinhalten,<br />
Kultpraktiken und zur Geschichte des<br />
„Dritten Reiches“ mit Bezug zum historischen<br />
Ort Vogelsang zu erläutern.<br />
Geschichte vor Ort: Lernort Vogelsang<br />
Ausstellung im Rathaus Zeichnungen aus Buchenwald<br />
„Zeichnungen eines kindlichen Historikers“ hieß<br />
eine Bilderausstellung, die im Rahmen der Gedenkveranstaltungen<br />
zum 16. November 1944<br />
im Foyer des Dürener Rathauses gezeigt wurde.<br />
Die auf Initiative der städtischen Volkshochschule<br />
zu sehende Ausstellung der Gedenkstätte<br />
Buchenwald zeigt Original-Zeichnungen<br />
von Thomas Geve, dessen Bilder den Alltag im<br />
Konzentrationslager Buchenwald wiedergeben.<br />
Mehrere Klassen und Geschichtskurse besuchten<br />
die Ausstellung und zeigten sich tief beeindruckt<br />
von den Exponaten.