POPSCENE August 08/21
Das total umsonste Popkulturmagazin.
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Jan: „Wir hatten einfach Glück, weil der Termin<br />
genau zwischen den Lockdowns lag. Vier Wochen<br />
später und die ganze Nummer wäre nicht mehr<br />
möglich gewesen. Wir hatten Schwein.“<br />
Hattet Ihr sowieso geplant, das zweite Album<br />
in 2020 aufzunehmen, oder habt Ihr die Livezwangspause<br />
dazu genutzt, etwas Sinnvolles<br />
zu tun?<br />
Jan: „Die Aufnahmen waren sogar schon für das<br />
Frühjahr bzw. den Frühsommer geplant. Aber<br />
das ließ sich aufgrund der Pandemie nicht realisieren.<br />
Die Songs waren aber schon fertig.“<br />
Kai: „Von der Pandemie her war es so, dass es in<br />
Deutschland keinen Lockdown mehr gab und in<br />
Holland alles viel weniger restriktiv war. Im Supermarkt<br />
haben die Leute zum großen Teil keine<br />
Masken getragen. Das war schon etwas strange.<br />
Wir haben welche getragen, weil wir schon dran<br />
gewöhnt waren. Die Holländer nehmen das anscheinend<br />
lockerer.“<br />
YAGOW<br />
SCHWEIN GEHABT<br />
Yagow, das sind die Space/Psychedelic Rocker<br />
Jan Werner (Gesang, Gitarre, Drones, auch Mitglied<br />
bei Datashock), Kai Peifer (Bass) und Marc<br />
Schönwald (Drums, Percussion, auch bei Killflavour).<br />
Gerade erschien über das Indielabel Crazysane<br />
Records, das der in Roden geborene Wahlberliner<br />
Chris Breuer betreibt, ihr zweites Album<br />
„The Mess“. Wir sprachen daher mit der Band.<br />
Euer selbstbetiteltes Debüt erschien im Juni<br />
2017. Wie zufrieden seid Ihr heute mit den<br />
Songs und der Resonanz auf diese? Immerhin<br />
gab es eine Zweitauflage der Vinylversion.<br />
Jan: „Wir sind sehr happy mit unserem Debüt und<br />
dem Verkauf. Es war aber an der Zeit, dass etwas<br />
Neues kommt.“<br />
Ihr habt „The Mess“ im holländischen Eindhoven<br />
aufgenommen. Wie habt Ihr das zu Zeiten<br />
einer Pandemie gemanagt?<br />
20<br />
Die erste Auskopplung aus „The Mess“ war<br />
„Rise & Shine“, zu dem es ein herrlich beklopptes<br />
Fake-Teleshopping-Video (youtu.be/<br />
Jy2RZ9Sqp1s) gibt. Wie kam das zustande?<br />
Marc: „Zuerst gab es ein anderes Konzept, das<br />
beinhaltete aber viel Trash-Gewalt. Das konnten<br />
wir uns nicht so recht vorstellen. Dann trafen wir<br />
uns mit Tobi und Pascal von Keine Zeit Medien<br />
und überlegten, was wie möglich wäre. Aus Spaß<br />
kam die Yagow-Pflegeserie ins Spiel. Dann hatte<br />
Pascal die Idee mit dem Teleshopping und hat<br />
uns viele Sachen aus den Neunzigern vorlaufen<br />
lassen. Und das war es dann. Er hat sich übrigens<br />
gewundert, dass uns die Idee so gut gefiel. Er<br />
dachte, wir seien als Band zu ernst dafür und<br />
es würde nicht zu unserem Space-Psychedelic-<br />
Sound passen. Letztlich haben die Zwei das sehr<br />
gut und ultraprofessionell umgesetzt. Es war ein<br />
Mordsspaß, und das Ergebnis lässt sich sehen.“<br />
Text: Kai Florian Becker<br />
Bilder: Manuel Wesely / Fabian Fuchs<br />
YAGOW „THE MESS“<br />
(CRAZYSANE RECORDS/BROKEN SILENCE)<br />
YAGOW.NET<br />
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