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vergeht kein Tag, an dem man nicht mit Anforderungen und Arbeitsschritten regelrecht „bombardiert“ wird.
Banken, Versicherungen, IHK, Steuerberater, Förderstellen und nicht zuletzt die ersten Kunden stehen auf
der To-do-Liste des Jungunternehmers. Die ersten Formulare müssen ausgefüllt und zugeordnet werden. Wer
kümmert sich um die Bearbeitung der ersten Anfragen? Welche Ablage- und IT-Systeme braucht das junge
Unternehmen? Und vor allem: Wann macht man was, wo und mit wem - wie sieht also der Fahrplan aus? Wer
in die administrativen Abläufe einen Großteil seiner Zeit investiert, hat oft das Nachsehen. Denn der
Wettbewerb schläft nicht.
Diesen Bereich als Gründer-Lotse und Gründer-Coach will ich weiter ausbauen. Auch deshalb, weil ich gerne
junge Unternehmer(innen) begleite, ihnen viel Zeit, Geld und Nerven spare und an den ersten Erfolgen
teilnehmen darf... und weil ich zwischendurch auch mal eine psychologische Stütze bin – denn ich weiß,
wie es sich anfühlt, wenn alles zu viel wird.
Ein ganz besonderer Moment war...
... als meine Homepage online ging und damit die Arbeit der vergangenen Monate im Internet zu sehen
war. Ich war mächtig stolz auf mich und habe mir vorgestellt, wie nun alles werden würde. Neue
Horizonte, Menschen und Erfahrungen. Ich würde Stärke und Kraft brauchen, Risikobereitschaft und
Frustrationstoleranz. Wie würde ich mit Ängsten umgehen, wann würden die ersten Aufträge kommen?
Und was würde dieser Moduswechsel aus und mit mir machen?
Womit beschäftigen Sie sich sonst noch?
Philosophie zum Beispiel – die für mich gelebtes Leben bedeutet, nicht etwa nur gelesene Bücher. Ich
bin ein Menschenfreund, versuche weitestgehend in der Gegenwart zu leben und jedem Gegenüber mit
der gebührenden Aufmerksamkeit und Achtsamkeit zu begegnen. Menschen spüren sehr schnell, wenn man
gedanklich abwandert oder Zeitdruck hat. Zur Entschleunigung lohnt es sich, das Leben immer mal wieder
zu entrümpeln. Bestes Beispiel: Wie viel Zeit verbringen wir vor dem Fernseher? Ich übrigens gar keine –
ich habe keinen.
Und: Tiere und Natur. Wir können viel lernen, wenn wir uns auf Tiere einlassen. Ganz speziell Pferde
arbeiten an unseren S tärken und Schwächen und können großartige Lehrmeister sein. Ich lese gerade über
„Leadership by horsesense“ und das Gruppenverhalten der Wölfe.
Was möchten Sie den Gründerinnen ans Herz legen?
Bitte seien Sie nett zu sich. Stellen Sie sich vor,
Sie würden Ihre beste Freundin bei der Gründung
begleiten. Loben und trösten Sie sich, feiern Sie
Ihren ersten Auftrag gebührend, und nehmen Sie Absagen
nicht zu persönlich. Bleiben Sie auf der Sachebene, wenn’s nicht glatt läuft (Nichts läuft glatt, was
neu beginnt... ). Und vor allem: Schrauben Sie Ihre Ansprüche an sich selbst auf ein verträgliches Maß
herunter. Gerade wir Frauen neigen dazu, uns selbst mit einer barbarischen Schlagzahl zu überfordern –
was wir niemand anderem zumuten würden! Sie sind Ihre wertvollste Ressource, der Fels in der Brandung,
das Zentrum aller Aktivitäten. Entsprechend achtsam sollten Sie mit sich umgehen – und das werden Sie
auch ausstrahlen. Und noch etwas: Verwirklichen Sie mit Ihrer Geschäftsidee nicht in erster Linie sich,
sondern Ihre Kunden. Dann wird ein Erfolg daraus. Ich weiß es aus Erfahrung.
Und sozusagen in eigener Sache: BITTE werfen Sie nicht alle Unterlagen in eine Ecke, in einen Karton oder
in Schubladen.
Es holt Sie gnadenlos ein...
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