Allgäuer Wirtschaftsmagazin_Ausgabe 4_2021
Der TT Verlag mit Sitz in Kempten veröffentlicht jedes Jahr 6 Ausgaben des Allgäuer Wirtschaftsmagazin plus Sonderausgaben. Pro Ausgabe erreicht die Publikation ca. 50.000 Leser aus dem bayerischen und württembergischen Allgäu. Der Schwerpunkt liegt auf regionale Themen und Unternehmen - ohne die große weite Welt außer Acht zu lassen.
Der TT Verlag mit Sitz in Kempten veröffentlicht jedes Jahr 6 Ausgaben des Allgäuer Wirtschaftsmagazin plus Sonderausgaben. Pro Ausgabe erreicht die Publikation ca. 50.000 Leser aus dem bayerischen und württembergischen Allgäu. Der Schwerpunkt liegt auf regionale Themen und Unternehmen - ohne die große weite Welt außer Acht zu lassen.
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<strong>Allgäuer</strong><br />
<strong>Wirtschaftsmagazin</strong><br />
Wirtschaft | Branchen-News | Kultur | Soziales<br />
Pumpenfabrik Wangen GmbH | Seite 10<br />
„Allgäu Engineering“ weltweit präsent<br />
<strong>Ausgabe</strong> 4 | <strong>2021</strong> • 4,90 €<br />
Schmidt Recycling GmbH | Seite 66<br />
Die Entsorgungs experten<br />
Vermessung AVT-GmbH | Seite 78<br />
Wenn Millimeter entscheiden<br />
Creaplan Metzler GmbH | Seite 102<br />
Architektonische Meisterwerke<br />
Zoller & Fröhlich GmbH | Seite 138<br />
Gute Verbindungen schaffen
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Editorial | August <strong>2021</strong><br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
TITELBILDER: PUMPENFABRIK WANGEN GMBH, SCHMIDT RECYCLING GMBH, VERMESSUNG AVT-GMBH,<br />
CREAPLAN METZLER GMBH, ZOLLER + FRÖHLICH GMBH<br />
BILD: KATRIN ROHDE<br />
mit dem Sommer kommt der Aufschwung.<br />
Ja, es geht nach der zweiten und dritten<br />
Corona-Welle wieder aufwärts im Allgäu.<br />
Das Konjunkturbarometer spricht von<br />
1,5 Prozent, um die die deutsche Wirtschaftsleistung<br />
in den letzten drei Monaten<br />
gestiegen ist. Das tut sie so normalerweise in<br />
einem ganzen Jahr. Daher es richtig, dass<br />
wir uns alle erst einmal erholen, Urlaub<br />
machen und unser Geld in Restaurants und<br />
Geschäften ausgeben. Um damit – und das<br />
ist ja das Schöne – Wirtschaft und Konsum<br />
erneut einen Schubs nach vorne zu geben.<br />
Selbst der Arbeitsmarkt zieht trotz Urlaubssaison<br />
an und Fachkräfte sind branchenbezogen<br />
erneut Mangelware.<br />
Was die Erholung ausbremst, sind aktuell<br />
Lieferengpässe, steigende Rohstoffpreise<br />
und Frachtkosten. Wegen Zulieferproblemen<br />
musste nicht nur Landtechnikhersteller<br />
AGCO/Fendt, größter Arbeitgeber<br />
im Ostallgäu, jüngst seine Produktion stillstehen<br />
lassen. Die gesamte Industrie leidet<br />
darunter, dass Chips und andere Teile<br />
fehlen. So wird Kurzarbeit unversehens<br />
auch ohne Pandemie zum Thema. Und es<br />
besteht weiter wenig Planungssicherheit,<br />
gar wenig Zuversicht, wenn Gesundheitsexperten<br />
bereits das Gespenst der vierten<br />
Corona-Welle an die Wand malen, Schulen<br />
und Kindergärten erneut ohne Plan und<br />
ohne die nötigen Sicherheitsvorkehrungen<br />
in ein weiteres Corona-Schuljahr starten.<br />
Keine weiteren Lockdowns also? Mein<br />
Bauchgefühl sagt etwas anderes ...<br />
Was allerdings stets ohne Unterbrechung<br />
oder Verzögerung produziert und geliefert<br />
wurde, war unser <strong>Allgäuer</strong> <strong>Wirtschaftsmagazin</strong>.<br />
Dem konnten auch 18 Monate<br />
Corona nichts anhaben. Wir haben mit<br />
Schwung auch an dieser <strong>Ausgabe</strong> gearbeitet,<br />
die einiges Neues und wie gewohnt eine<br />
bemerkenswerte Vielfalt zu bieten hat. Zum<br />
ersten Mal haben wir das Unterallgäu mit<br />
einem Regio Spezial in den Fokus gerückt<br />
und präsentieren die dort ansässigen Unternehmen<br />
über alle Branchen hinweg in einer<br />
üppigen Sonderbeilage. Auch im Unterallgäu<br />
erholt sich, wie der stellvertretende<br />
IHK-Geschäftsführer Markus Anselment<br />
betont, insbesondere die international<br />
agierende Industrie und rückt das Problem<br />
des Fachkräftemangels erneut in den Vordergrund.<br />
Diesem Thema widmen wir uns<br />
auf den Schwerpunktseiten Personalmarketing<br />
und Nachhaltigkeit, denn gerade jetzt<br />
ist eine werteorientierte und langfristige Firmenphilosophie<br />
wichtiger denn je. Investieren<br />
Sie auch einen Blick in unsere<br />
Themenschwerpunkte Industrie und Automation<br />
sowie in die Fachbereiche Finanzen,<br />
Steuern, Recht und Immobilienwirtschaft.<br />
Hier ist Expertenwissen angesagt, das wir<br />
für Sie gebündelt haben.<br />
Ich freue mich, dass wir mit unserer<br />
aktuellen <strong>Ausgabe</strong> erneut Impulse für<br />
kommende, nicht minder schwungvolle<br />
Monate setzen können.<br />
Ihr<br />
Thomas Tänzel<br />
Verlagsinhaber<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
3
Inhalt | Wirtschaft und Leben im Allgäu<br />
TITELTHEMA<br />
16<br />
Industrie & Automation<br />
10 Pumpenfabrik<br />
Pumpen für unterschiedlichste Medien<br />
werden von der Pumpenfabrik Wangen<br />
GmbH entwickelt und produziert.<br />
14 Augenoptik<br />
Die BrillenBauer GmbH setzt auf innova tive<br />
Messsysteme sowie fachkundige Beratung,<br />
um jedem Kunden die passgenaue, perfekte<br />
Brille anbieten zu können.<br />
16 Telekommunikation<br />
New Work im Allgäu – wie bayerische<br />
UnternehmenTvonTGlasfaserTprofitieren.<br />
20 Unternehmerzukunft<br />
Wie lauten die wichtigsten Megatrends?<br />
26<br />
24 Touchscreens<br />
Tagtäglich nutzen wir die berührungsempfindlichenTOberflächenT<br />
von Tablets, Smartphones, Geldautomaten<br />
und vielem mehr. Doch<br />
worin unterscheiden sich resistive<br />
von kapazitiven Touchscreens?<br />
26 Fördertechnik<br />
Die Föratec GmbH & Co. KG mit<br />
Sitz in Wangen im Allgäu konstruiert,<br />
fertigt und montiert moderne<br />
Fördertechnik für unterschiedliche<br />
Branchen.<br />
30 Schmierstoffe<br />
Die Hermann Bantleon GmbH ist<br />
alsTnamhafterTSchmierstoffspezialist<br />
für Industrie und Handwerk<br />
am Weltmarkt bekannt.<br />
31 Digitale Kommunikation<br />
S. 24 – 73<br />
Viele nutzen heutzutage – sicherlich<br />
auch zurückzuführen auf<br />
Corona mit unter anderem Quarantäne<br />
und Ausgangsbeschränkungen<br />
U–ETvermehrtTdieTdigitaleT<br />
Kommunikation.<br />
32 Filtrationssysteme<br />
Die Klinkau GmbH & Co. KG mit Sitz<br />
in Marktoberdorf hat Grund zu<br />
feiern. Seit 40 Jahren zählt das<br />
<strong>Allgäuer</strong> Unternehmen zu den<br />
Marktführern bei der Herstellung<br />
von Filterplatten.<br />
36 Stahlbau<br />
Die Biedenkapp Stahlbau GmbH<br />
aus Wangen konstruiert ein frei<br />
gespanntes Atriumdach für ein<br />
modernes Holz-Hybrid-Gebäude<br />
in UBerlin.<br />
4 4 | <strong>2021</strong>
36 52<br />
40 Bauteilknappheit<br />
Aktuell kann ein einzig fehlendes<br />
Bauteil große Auswirkungen<br />
auf UUnternehmenThaben.TDasT<br />
Fehlen eines winzigen Elektronikchips<br />
kann ganze Produktionsbänder<br />
lahmlegen.<br />
41 Drahtlose Kommunikation<br />
WiFi-Adapter sorgen für drahtlose<br />
Kommunikation.<br />
42 Automatisierungs-Spezialist<br />
Liebherr bietet systemfähige und<br />
modulare Automatisierungskonzepte<br />
für die Montage von<br />
Batteriepacks an.<br />
46 Kunststoff-Recycling<br />
Kunststoffe sind besser als ihr<br />
derzeitiges Image. Dafür macht<br />
sichTdieTRDGTKunststoffeTGmbHT<br />
stark,/TdieTdenTWerkstoffTrecycelt.<br />
48 Maschinenbau<br />
Die mbk Maschinenbau GmbH<br />
aus UKißleggTbeliefertTKundenTinT<br />
über 60 Ländern weltweit mit<br />
Schweißmaschinen und Anlagen<br />
für die Bau- und Betonindustrie.<br />
52 Reinigung<br />
Die Pohl Gebäudereinigung GmbH<br />
und die Seefried Gebäudereinigungs<br />
GmbH aus Kempten lösen auch<br />
komplexe Reinigungsaufgaben.<br />
56 Deutscher Maschinenbau boomt<br />
Rund ein Jahr nach Beginn der<br />
Corona-Pandemie nimmt der<br />
deutsche Maschinen- und Anlagenbau<br />
Fahrt auf. Laut VDMA<br />
verzeichnet die Branche ein Auftragsplus<br />
von circa 70 Prozent.<br />
57 Mobile Baustellenplanung<br />
Mobile Baustellenplaner sind auf<br />
dem Vormarsch und erleichtern<br />
unter anderem Elektroinstallateuren<br />
den Arbeitsalltag.<br />
58 Elektronik<br />
Als Teil einer starken Gruppe<br />
wächst die KATEK Mauerstetten<br />
GmbH weiter und sieht einer<br />
glänzenden Zukunft entgegen.<br />
60 Elektromobilität<br />
ElektromobilitätTundTihrTEinflussT<br />
auf UdenTAutomobilbereichTundT<br />
Maschinenbau. Ein Gespräch mit<br />
Robert Schmalholz, Direktor der<br />
Business-Unit Neue Technologien<br />
bei den GROB-WERKEN in Mindelheim.<br />
62 Akkumulatoren<br />
Von der kleinen Rollerbatterie<br />
bis UhinTzumTGroßspeicherTmitT<br />
Lithium batterien zur Speicherung<br />
von regenerativen Energien sowie<br />
UAntriebsbatterienTfürTStaplerT<br />
ist Stefan Keckeisen Akkumulatoren<br />
in Memmingen der richtige<br />
Ansprechpartner.<br />
66 Recycling<br />
AlsTzertifizierterTEntsorgungsC<br />
fachbetrieb ist die Schmidt Recycling<br />
GmbH in Buchloe der Ansprechpartner<br />
rund um das Thema<br />
Recycling von Schrotten, Metallen<br />
und vielen weiteren Materialien.<br />
68 Blechverarbeitung<br />
Seit zwei Jahrzehnten sind die<br />
Eirenschmalz Unternehmensgruppe<br />
und Tochterunternehmen<br />
blechTech GmbH in Augsburg ein<br />
eingeschweißtes Team.<br />
70 Sensortechnologie<br />
Sensor- und Bildverarbeitungstechnologien<br />
der wenglor sensoric<br />
GmbH verleihen modernen Anlagen<br />
die Fähigkeit, zu sehen, zu messen<br />
und zu fühlen.<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
5
Inhalt | Wirtschaft und Leben im Allgäu<br />
Nachhaltigkeit<br />
94<br />
75 G´frotzelt<br />
Warten oder starten?<br />
78 Vermessungstechnik<br />
Bei der Vermessung AVT-GmbH ist tagtäglich<br />
Präzisionsarbeit gefragt. Diese gewährleistet<br />
auch die neue Hightech-Drohne<br />
des UImmenstädterTIngenieurbürosTvonTAVT.<br />
82 Unternehmerinnentag<br />
Maike Knauth, erfolgreiche Architektin,<br />
Speakerin und Powerfrau, veranstaltet<br />
ihren 1. Unternehmerinnentag „Starke<br />
Frauen, starke Wirtschaft“ in Blaubeuren.<br />
84 Projekt- und Bauleitung<br />
Die Herbert Hefele Projekt- und Bauleitung<br />
realisiert als unabhängiges Unternehmen<br />
mit langjähriger Erfahrung erfolgreich<br />
Bauvorhaben der unterschiedlichsten Art<br />
und Größenordnung.<br />
96<br />
86 Handyrecycling<br />
Alte Handys nicht einfach in den<br />
Hausmüll werfen, sondern fachgerecht<br />
entsorgen oder spenden.<br />
87 Lichtverschmutzung<br />
Mehr Dunkelheit schont Umwelt<br />
und Energiereserven.<br />
88 Lebensmittelverpackungen<br />
Huhtamaki Ronsberg ist Vorreiter<br />
im Bereich umweltfreundlicher<br />
Lebensmittelverpackungen. Die<br />
ersten nachhaltigen „blueloop®“-<br />
Produkte sind in wenigen Monaten<br />
im Einsatz.<br />
90 Energiewende<br />
S. 86 – 95<br />
Eine Initiative von vier <strong>Allgäuer</strong><br />
Landkreisen soll zur Nutzung<br />
von UgrünemTWasserstoffTinTderT<br />
Region führen.<br />
92 Forstwirtschaft<br />
Teil 3 der Nachhaltigkeitsserie<br />
„Tausendsassa Wald“ befasst<br />
sich UmitTdemTWertTdesTWaldes.T<br />
Mitglieder des AllgäuHolz Markenverbandes<br />
erklären, warum<br />
Tdieser UpraktischTunbezahlbarTist.<br />
94 Nachhaltigkeitskongress<br />
VomT21.T–ET22.10.<strong>2021</strong>TfindetTmitT<br />
den Green Business Days Allgäu<br />
der 1. Nachhaltigkeitskongress im<br />
Allgäu statt.<br />
6 4 | <strong>2021</strong>
96 Immobilien<br />
Die GUTMANNGRUPPE mit Sitz in Kempten<br />
kauft und verkauft, vermittelt, bewertet<br />
und entwickelt Immobilien im Allgäu und<br />
im gesamten süddeutschen Raum.<br />
102 Architektur<br />
Die Creaplan Metzler GmbH in Blaichach<br />
bündelt seit fast zwei Jahrzehnten<br />
Baukompetenz unter einem Dach und<br />
schafftTsoTArchitektur,/TdieTbegeistert.<br />
122<br />
Finanzen und Recht<br />
106 Mindeststeuer<br />
Mehr als fünf Jahre hat es gedauert,<br />
nun haben sich die Staaten<br />
auf UdieTwesentlichenTEckpunkteTinT<br />
der Reform des internationalen<br />
Steuerrechts geeinigt.<br />
107 Neues Inflationsziel<br />
Der Rat der Europäischen Zentralbank<br />
(EZB) hat eine Änderung<br />
des UInflationszielsTbeschlossenT<br />
und den Wert auf zwei Prozent<br />
festgesetzt.<br />
108 Wirtschaftskanzlei<br />
Sie sind mehr als „nur“ Wirtschaftsprüfer,<br />
Steuerberater und Rechtsanwälte:<br />
Die Kanzlei Möntmann &<br />
Kollegen in Memmingen.<br />
112 Versicherungen<br />
Haumayr & Sohn berät Gewerbeunternehmen<br />
bezüglich Versicherungen<br />
für Betrieb und Mitarbeiter.<br />
114 Bauträger & Hausverwaltung<br />
Aller guten Dinge sind drei. Die<br />
Ambros Bau GmbH überzeugt als<br />
Bauträger, Hausverwalter und in<br />
Sachen Energieberatung.<br />
116 Gewerbliche Schutzrechte<br />
FürTprivateTErfinderTundTkleineT<br />
und UmittlereTUnternehmenThatTderT<br />
Gesetzgeber Förderprogramme<br />
aufgelegt, gewerbliche Schutzrechte<br />
besser zu nutzen. Patentanwalt<br />
Dr. Lars Hoppe kann hierzu<br />
UbestensTberaten.<br />
117 Grüne Anleihen<br />
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung<br />
e.V. (DIW) sieht Chancen<br />
für Wandel zur klima neutralen<br />
Wirtschaft durch grüne Anleihen.<br />
S. 106 – 125<br />
118 Vermögensmanagement<br />
Die Quattro!Folio! GmbH ist der<br />
einzige Vermögensverwalter in<br />
Memmingen. Seit über 16 Jahren<br />
vertrauen die Kunden den Finanzexperten<br />
ihre Vermögenswerte an.<br />
122 Rechts- & Unternehmensberatung<br />
Die Rechtsanwaltskanzlei Dr. Karg ·<br />
Puhlmann & Kollegen bietet eine<br />
umfangreiche Rechts- und Unternehmensberatung<br />
an, die schon<br />
viele Insolvenzen verhindert hat.<br />
124 Vermögensberatung<br />
Das Bankhaus Jungholz berät<br />
seine Kunden optimal mit hoher<br />
Fachkompetenz und einem breiten<br />
UPortfolio.<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
7
Inhalt | Wirtschaft und Leben im Allgäu<br />
126 Steuerberatung<br />
Dienstreisen – steuerlich absetzbar. Die<br />
Steuerberatungsgesellschaft Angele &<br />
Kollegen aus Türkheim berät.<br />
128 Kunststofftechnik<br />
Wer „Kunststoffrohre“ sagt, muss auch<br />
„Funke“ sagen! 1962 gegründet, zählt<br />
die Funke Kunststoffe GmbH zu den<br />
Marken zeichen der Branche.<br />
130 Heizen mit Pellets<br />
Der Biomassehof Allgäu leistet mit seinen<br />
Pellets einen wertvollen Beitrag zu einer<br />
CO 2 -neutralen Energieerzeugung aus regionalen<br />
Holzabfällen.<br />
130<br />
Personal<br />
136 Active Sourcing<br />
S. 136 – 141<br />
Statt passiv auf Bewerbungen zu<br />
warten, aktiv neue Wege gehen.<br />
137 Fachkräftemangel<br />
Erfolgreiche Unternehmen gehen<br />
aktiv gegen Personalmangel vor<br />
und setzen alle Hebel für eine nachhaltige<br />
Entwicklung in Bewegung.<br />
138 Elektroindustrie & Laserscanner<br />
Die Zoller + Fröhlich GmbH in<br />
Wangen setzt auf den Zusammenhalt<br />
der Belegschaft und die Förderung<br />
individueller Fähigkeiten.<br />
140 Planungs- und Ingenieurbüro<br />
Von der ersten Idee bis zur Fertigstellung<br />
des Bauvorhabens –<br />
das ist die Devise der Kling Consult<br />
GmbH aus Krumbach. All dies<br />
ist aber nur möglich, weil alle<br />
Mitarbeitenden ein Team bilden<br />
und an einem Strang ziehen.<br />
140<br />
144 Sport in Zeiten von Corona<br />
Der Lockdown während der Corona-Krise<br />
hat viele Bereiche getroffen, über wenige<br />
aber wurde so wenig berichtet wie über<br />
den Sport.<br />
146 Kolumne: Zu guter Letzt ...<br />
Hallo, Klimawandel!<br />
8 4 | <strong>2021</strong>
All inclusive!<br />
Beraten<br />
Bedienen<br />
Beliefern
Wangen im Allgäu | Pumpenfabrik<br />
„Allgäu Engineering“<br />
weltweit präsent<br />
Pumpen für unterschiedlichste Medien werden in Wangen<br />
entwickelt und produziert<br />
Was haben Schokoladenaufstrich, Käsescheiben<br />
und Shampoo gemeinsam? Es<br />
sind Alltagsprodukte, die es in jedem Supermarkt<br />
gibt. Und es handelt sich um Medien,<br />
die mit Pumpen der Pumpenfabrik Wangen<br />
GmbH gefördert werden. Denn die Pumpen<br />
aus Wangen sind weltweit und für zahlreiche<br />
Anwendungen im Einsatz – auch<br />
wenn man sie kaum zu Gesicht bekommt.<br />
Die Pumpenfabrik Wangen GmbH ist beim<br />
Handelsblatt auf der Liste der 100 stärksten<br />
Mittelständler in Deutschland im vergangenen<br />
Jahr auf Platz 49 gelandet. Mit 251 Mitarbeitenden<br />
aus 12 Nationen und als einer<br />
der Marktführer für Schneckenpumpen<br />
gehört das Unternehmen zu den Hidden<br />
Champions. Seit 1969 produziert der<br />
Maschinenbauer Exzenterschneckenpumpen<br />
und Schraubenspindelpumpen für<br />
unterschiedliche Branchen wie die Lebensmittel-<br />
und Getränkeindustrie, Pharmazie,<br />
Kosmetikhersteller, Umwelt-, Biogas- und<br />
Landtechnik, Abwasser und Klärtechnik<br />
oder die chemische Industrie, die Papierindustrie<br />
sowie den Schiffsbau und hat<br />
damit im vergangenen Jahr rund 46 Millionen<br />
Euro Umsatz erwirtschaftet. Neben<br />
dem Hauptsitz in Wangen im Allgäu ist das<br />
Unternehmen mit einer Niederlassung in<br />
Schwerin und der Wangen America Inc. in<br />
Illinois in den USA vertreten. 47 Vertriebspartner<br />
in 46 Ländern sorgen für den weltweiten<br />
Absatz der Pumpen.<br />
„Es gibt viele gute Gründe, hier am<br />
Standort Wangen zu produzieren.“<br />
Claus Garnjost, Geschäftsführer<br />
Pumpenfabrik Wangen GmbH<br />
10 4 | <strong>2021</strong>
Klares Bekenntnis zum „Allgäu-Engineering“<br />
Die Pumpenfabrik produziert mit hoher<br />
Wertschöpfung und einem breiten Fertigungs-Know-how<br />
am Standort in Wangen.<br />
Das Bekenntnis zu Pumpen „Made in Germany“<br />
hat die Geschäftsführung gerade mit<br />
einer Investition von 1,5 Millionen Euro in<br />
neue Maschinen bestätigt. „Für uns gibt es<br />
viele gute Gründe, hier zu investieren – dazu<br />
stehen wir“, sagt CEO Claus Garnjost, der<br />
seit November die Geschäftsführung des<br />
Maschinenbauunternehmens übernommen<br />
hat. In den pandemiebedingt unsicheren<br />
Zeiten sieht er das Unternehmen für die<br />
Zukunft gut aufgestellt: „Wir haben frühzeitig<br />
und schnell in allen Bereichen reagiert.<br />
Gute Kommunikation und Transparenz<br />
sowie unsere Flexibilität sind eine solide<br />
Basis, die das Unternehmen auch in Krisenzeiten<br />
sturmsicher macht.“ Vor allem die<br />
Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Pumpen<br />
aus Wangen ist inzwischen fast legendär<br />
– selbst Mitbewerber sehen die Pumpenfabrik<br />
als Qualitätsführer der Branche.<br />
„Ich bin stolz darauf, Teil dieses Unternehmens<br />
zu sein“, sagt Simon Laible, Leiter<br />
Operations und Prokurist der Pumpenfabrik.<br />
Die Investitionsquote von rund<br />
fünf Prozent des Umsatzes sieht er als<br />
wichtige Entscheidung für die Zukunft des<br />
Unternehmens: „Als einer der großen<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
11
Arbeitgeber in Wangen sind wir uns unserer<br />
gesellschaftlichen und sozialen Verantwortung<br />
bewusst. In den vergangenen zehn<br />
Jahren haben wir den Umsatz verdreifacht<br />
und die Zahl der Mitarbeitenden verdoppelt.“<br />
Schwarz-Weiß-Denken erwünscht<br />
Black – also die Farbe Schwarz ‒ symbolisiert<br />
das Einsatzgebiet, aus dem das Unter nehmen<br />
im ländlich geprägten Wangen ursprünglich<br />
kommt, denn dazu zählen Landtechnik, Klärtechnik<br />
und Biogas. „Die erneuerbaren Energien<br />
werden immer wichtiger und unsere<br />
Pumpen sichern den Betrieb von Biogasanlagen<br />
weltweit“, erklärt Claus Garnjost. Vor<br />
allem im Hinblick auf die sogenannte „Dunkelflaute“,<br />
also zu wenig Sonne und Wind für<br />
die Deckung des Energiebedarfs, seien die<br />
Biogasanlagen eine zuverlässige Ergänzung<br />
im Mix der regenerativen Energien, auch<br />
international. Ein großes Referenzprojekt in<br />
diesem Bereich in Asien ist beispielsweise<br />
eine Biogasanlage in Dongying im Osten<br />
Chinas mit einer Fläche von 56.000 Quadratmetern<br />
und einem jährlichen Gasausstoß von<br />
100.000 Tonnen. Insgesamt sieben Exzenterschneckenpumpen<br />
aus Wangen sind in der<br />
Anlage eingebaut und pumpen eine<br />
Mischung aus flüssigen Gärresten und gehäckseltem<br />
Stroh in die Fermenter. Allein in<br />
Deutschland sind in der Hälfte aller Biogasanlagen<br />
Wangen-Pumpen eingebaut und stellen<br />
hier ihre robuste Konstruktion und lange<br />
Lebensdauer unter Beweis. Im europäischen<br />
und internationalen Wettbewerb hat sich die<br />
Pumpenfabrik als einer der wichtigsten Pumpenhersteller<br />
im Bereich der Biogasanlagen<br />
positioniert – die USA sollen nun folgen,<br />
denn auch dort ist das Thema mittlerweile<br />
auf der Tagesordnung angekommen.<br />
Die Farbe Weiß steht für das zweite Standbein,<br />
die Hygieneanwendungen: Für Hygieneanwendungen<br />
fördern die Pumpen aus<br />
Wangen verschiedene Massen und Flüssigkeiten,<br />
wie beispielsweise Nougatcreme oder<br />
Schokolade im Bereich Lebensmittel oder<br />
etwa Produkte wie Shampoo oder Zahnpasta<br />
für den Bereich Körperpflege. Vor allem das<br />
Thema „beyond meat“, also Ernährung jenseits<br />
von Fleischprodukten, ist ein für diese<br />
Pumpen zukünftiger Wachstumsmarkt: „Mit<br />
einer stetig zunehmenden Weltbevölkerung<br />
steigt der Bedarf an Lebensmitteln – im Hinblick<br />
auf den CO 2<br />
-Fußabdruck lässt sich<br />
diese Nachfrage nicht rein über Fleisch decken.<br />
Deshalb werden Fleischersatzprodukte<br />
immer wichtiger“, erklärt Geschäftsführer<br />
Claus Garnjost. Und diese zähen, pflanzli-<br />
12 4 | <strong>2021</strong>
chen Massen lassen sich mit Pumpen aus<br />
Wangen weltweit in der Lebensmittelindustrie<br />
fördern. Die dritte Säule des Maschinenbauers<br />
ist der Bereich der Ersatzteile, die<br />
einen optimalen und nachhaltigen Betrieb<br />
der Pumpen über Jahrzehnte gewährleisten.<br />
„Es gibt individuelle Lösungen<br />
für Arbeitszeitmodelle – wir folgen<br />
den Zeichen der Zeit.“<br />
Simon Laible, Leiter Operations, Prokurist<br />
Pumpenfabrik Wangen GmbH<br />
Traditionelles Handwerk trifft<br />
hochmoderne Führungstechnologie<br />
Die große Fertigungsbreite und Fertigungstiefe<br />
sind für Simon Laible ein wichtiger<br />
Baustein für die Qualität der Pumpen: „Für<br />
unsere Statoren verarbeiten wir Gummi auf<br />
höchstem Niveau und haben eine exzellent<br />
aufgestellte mechanische Fertigung mit<br />
neuster Fertigungstechnologie.“ Mit einer<br />
Investition von 1,5 Millionen Euro wurden<br />
nun die Kapazität der mechanischen Fertigung<br />
weiter ausgebaut und neue Maschinen<br />
gekauft. „Damit modernisieren wir unser<br />
Produktionswerk, auch in Hinblick auf zukünftige<br />
Anforderungen“, so Simon Laible,<br />
der seine Erfahrung mit Lean Production in<br />
die Prozesse einbringt. Er sieht „seine“ Produktion<br />
als Erfolgsfaktor und arbeitet kontinuierlich<br />
daran, die Prozesse im Unternehmen<br />
schneller und einfacher zu machen.<br />
Der Mensch im Mittelpunkt<br />
Eine Frauenquote in Führungspositionen<br />
von rund 20 Prozent und eine Ausbildungsquote<br />
von 12 Prozent sind Eckpfeiler einer<br />
Personalpolitik, die Claus Garnjost als nicht<br />
selbstverständlich hervorhebt. Die Mitarbeitenden<br />
seien ganz klar das Herzstück<br />
des Unternehmens. „Wenn wir unsere<br />
Mitarbeitenden weiterentwickeln, entwickelt<br />
sich auch das Unternehmen weiter“, so<br />
der Geschäftsführer. Deshalb beinhaltet das<br />
hauseigene „Programm Campus“ einen<br />
umfangreichen Katalog mit Weiterbildungsmaßnahmen<br />
– sieben bis zehn<br />
Schulungsangebote stehen monatlich zur<br />
Verfügung. Die Inhalte sind teils sehr<br />
spezifisch, wie zum Beispiel die „Parametrierung<br />
von Frequenzumformern“ oder die<br />
„Pumpenauswahl für hygienische Anwendungen“.<br />
Aber auch Themen für alle Mitarbeitenden<br />
gemeinsam sind bewusst<br />
eingeplant, so ein „Rücken fit“-Kurs oder ein<br />
Vortrag zu verschiedenen Ernährung stypen.<br />
„Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden ist<br />
uns wichtig“, sagt Claus Garnjost. „Wir<br />
haben kürzlich ein externes Unternehmen<br />
beauftragt, um eine anonyme Befragung<br />
aller Mitarbeitenden zum Thema Zufriedenheit<br />
durchzuführen. Fast alle haben<br />
teilgenommen – das ist ein tolles Ergebnis.“<br />
Aktuell werden die Erkenntnisse aus der<br />
Befragung aufbereitet und mögliche<br />
Handlungsfelder für die Zukunft definiert.<br />
Als junger Familienvater weiß Simon Laible<br />
selbst, wie wichtig ein flexibler Arbeitgeber<br />
für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />
ist, und bescheinigt dem Betrieb, dass sich<br />
Karriere und Kind bei der Pumpenfabrik<br />
Wangen nicht ausschließen müssen.<br />
Und er ist davon überzeugt, dass Mitarbeitende<br />
am motiviertesten sind, wenn sie sich<br />
selbst einbringen können. „Die Ansprüche<br />
jüngerer Generationen an die Arbeit verändern<br />
sich“, bestätigt Claus Garnjost, „die<br />
Work-Life-Balance auf der einen und die<br />
Sinnhaftigkeit der Arbeit auf der anderen<br />
Seite müssen stimmen. Wir möchten junge<br />
und talentierte Menschen motivieren und<br />
gezielt fördern, damit sie Verantwortung<br />
übernehmen können.“ Die Pumpenfabrik<br />
Wangen ist zugleich bodenständig und<br />
innovativ, die Pumpen an sich sind weitgehend<br />
den Blicken verborgen und doch durch<br />
die Herstellung zahlreicher Produkte – von<br />
Schokolade bis Handdesinfektionsmittel –<br />
im täglichen Gebrauch präsent. Die Wachstumsbereiche<br />
des Mittelständlers für die<br />
Zukunft sind breit gefächert. Und vom<br />
Fleischersatz bis hin zu erneuerbaren Energien<br />
ist das Unternehmen bereits „mittendrin“<br />
– im Thema einerseits und als Herzstück<br />
der Anlagen sowieso. Weltweit und<br />
mit viel „Allgäu Engineering“.<br />
Pumpenfabrik Wangen GmbH<br />
Simoniusstraße 17<br />
88239 Wangen im Allgäu<br />
Telefon 07522 997-0<br />
mail@wangen.com<br />
www.wangen.com<br />
Meike Winter<br />
BILDER: PUMPENFABRIK WANGEN GMBH<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
13
Immenstadt | Augenoptik<br />
DAS AUGE –<br />
unser wichtigstes Sinnesorgan!<br />
Jedes Auge ist einzigartig!<br />
„In der heutigen digitalisierten Welt ist es<br />
unverzichtbar, dass unsere Augen – sei es im<br />
Beruf oder Privatbereich – verschiedenste<br />
Aufgaben möglichst perfekt und ermüdungsfrei<br />
erfüllen“, erklärt Michael Wegele,<br />
der Geschäftsführer von Der BrillenBauer.<br />
„Wichtig zu wissen ist, dass kein Auge dem<br />
anderen gleicht, vergleichbar mit einem<br />
Fingerabdruck. Auch sind Augen selten<br />
physikalisch einwandfrei.“<br />
Wer also Brillengläser sucht, die auf<br />
den Mikrometer genau dem individuellen<br />
Augenprofil entsprechen, schärfste<br />
Sicht auf alle Distanzen bieten und das<br />
bei allen Lichtbedingungen, der ist bei<br />
den Experten der Brillenbauer GmbH<br />
bestens beraten.<br />
Hochpräzise 3D-Augenvermessung!<br />
Seit etlichen Jahren setzt das Fach geschäft<br />
auf die Messtechnologie von Rodenstock,<br />
um ihren Kunden hoch präzise und<br />
passgenaue B.I.G.®-Brillengläser anbieten<br />
zu können.<br />
Der DNEye® Scanner 2 vermisst mithilfe eines Screen ings<br />
die vorderen Augenabschnitte, Licht durchlässigkeit und<br />
optional den Augendruck.<br />
„Zunächst vermessen wir die Augen<br />
unserer Kunden mit dem innovativen<br />
DNEye® Scanner 2. Die Messung erfolgt<br />
vollautomatisch und exakt an über<br />
siebentausend Messpunkten des Auges.<br />
Hier werden nicht nur die Werte für<br />
Kurz- beziehungsweise Weitsichtigkeit<br />
und Hornhautverkrümmung ermittelt,<br />
sondern zusätzlich noch weitere wichtige<br />
Informationen. Dazu zählen zum Beispiel<br />
die Pupillenreaktion bei Tag und bei<br />
Nacht sowie die damit verbundene<br />
Veränderung des Sehens. Infolgedessen<br />
können auch individuelle Abbildungs-<br />
14 4 | <strong>2021</strong>
fehler erkannt werden, die für schlechte<br />
Sicht in der Dämmerung verantwortlich<br />
sein können“, erklärt Wegele. Anschließend<br />
erfolgt die subjektive Glas bestimmung<br />
durch das geschulte Fachpersonal mittels<br />
3D-animierter Sehzeichenprojektion und<br />
die Zusammenführung der Messdaten.<br />
„Für die Fertigung maßgeschneiderter<br />
Brillengläser spielt auch der Brillensitz<br />
im Gesicht eine entscheidende Rolle.<br />
Hierfür kommt das 3D-Brillenvermessungssystem<br />
ImpressionIST® zum<br />
Einsatz. Unsere Kunden blicken mit<br />
auf gesetzter Fassung in den an gebrachten<br />
Spiegel. Zwei Kameras erfassen nun<br />
unter anderem die Position der Augen<br />
sowie den Sitz der getragenen Brillenfassung.<br />
Auch dies sind wichtige<br />
Parameter für ein perfektes Brillenglas“,<br />
so Wegele. Anhand all dieser zusammengeführten<br />
Daten werden die biometrisch<br />
intelligenten Gläser von Rodenstock –<br />
individuell und einzigartig auf den Träger<br />
abgestimmt – produziert.<br />
Ihr Augenoptiker vor Ort!<br />
Augenoptikermeister Michael Wegele<br />
und sein fachkundiges Team besitzen<br />
umfangreiches Know-how und stehen<br />
bereits seit vielen Jahren in Immenstadt<br />
ihren Kunden mit Rat und Tat zur Seite.<br />
Im lichtdurchfluteten, neu und modern<br />
eingerichteten Ladengeschäft gibt es zudem<br />
zwei speziell ausgestattete Messräume.<br />
Im ersten werden die Glasstärken<br />
für Brillengläser bestimmt und im zweiten<br />
die Anpassungen für Kontaktlinsensysteme<br />
vorgenommen.<br />
Auch in puncto Farb- und Stilberatung wird<br />
das Team von Wegele bei Frauen, Männern,<br />
Jugendlichen und Kindern sehr geschätzt.<br />
Mit dem Beratungsterminal ImpressionIST® werden beim Blick in den<br />
Spiegel mit der vorangepassten Brillenfassung durch zwei Kameras<br />
Bilder aus zwei Perspektiven erfasst.<br />
Denn jede Brille sollte neben perfektem Sehen<br />
auch typ gerecht sein; ein modisches Accessoire.<br />
Hierfür hat das Fachgeschäft eine<br />
Vielzahl an Fassungen parat, stimmig zu<br />
jedem Style. „Es ist wichtig, dass jeder sich<br />
mit seiner Brille wohlfühlt und bestes Sehen<br />
genießt“, betont der Geschäftsführer.<br />
Ebenso sind Sport-, Sonnen- oder Schießbrillen<br />
für Schützen und weitere Seh hilfen<br />
im Ladengeschäft erhältlich.<br />
Lassen Sie Ihre Augen testen!<br />
„Gutes Sehen ist keine Selbstverständlichkeit<br />
und ändert sich zudem schleichend.<br />
Vereinbaren Sie gerne einen Termin für eine<br />
ausführliche Sehberatung mit unserem qualifizierten<br />
Fachpersonal“, informiert Wegele.<br />
Nadine Kerscher<br />
Das sympathische Team (v. l. n. r.): Sophie Krehl (Bachelor of Science Augenoptik/Physik),<br />
Michael Wegele (Augenoptikermeister/Geschäftsführer), Pia Greiter (Staatlich geprüfte Augenoptikermeisterin),<br />
Martina Lutz (Augen optikerin/Geschäftsführerin) und Lisa Ziegler (Augenoptikerin)<br />
Der BrillenBauer GmbH<br />
Salzstraße 2<br />
87509 Immenstadt<br />
Telefon 08323 95195<br />
info@brillenbauer.de<br />
www.brillenbauer.de<br />
BILDER: BRILLENBAUER GMBH, RODENSTOCK GMBH<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
15
Kempten | Telekommunikation<br />
16 4 | <strong>2021</strong>
New Work<br />
im Allgäu<br />
Wie bayerische Unternehmen von Glasfaser profitieren<br />
Im Jahr 1996 trat Mnet an, Unternehmen<br />
im Großraum Bayern mit innovativen Telekommunikationslösungen<br />
zu unterstützen.<br />
25 Jahre später wurde das GlasfaserNetz<br />
von Mnet bereits zum sechsten Mal in<br />
Folge von der Zeitschrift connect zum<br />
besten Netz Bayerns gekürt. Zahlreiche<br />
MnetKunden wie die <strong>Allgäuer</strong> HofMilch<br />
aus Sonthofen gratulieren sehr herzlich<br />
zu 25 Jahren Mnet.<br />
Das „New-Work-Konzept“ wird bei der<br />
<strong>Allgäuer</strong> Hof-Milch großgeschrieben. Denn<br />
für die 2016 gegründete Molkerei ist klar,<br />
dass sich durch die anhaltende Digitalisierung<br />
die Anforderungen und Bedürfnisse<br />
ihrer knapp 90 Mitarbeitenden verändert<br />
haben. Der Arbeitsort will flexibel gewählt<br />
werden und ein wichtiges Neukundengespräch<br />
per Video-Telefonie darf nicht an<br />
einer zu geringen Bandbreite scheitern.<br />
2019 war ein Punkt erreicht, an dem die<br />
<strong>Allgäuer</strong> Hof-Milch mit ihrem bisherigen<br />
überregionalen Telekommunikationsanbieter<br />
nicht mehr vorwärtskam. Ein zuverlässiger<br />
Partner mit regionalem Fokus für den<br />
Raum Kempten musste her und wurde mit<br />
M-net auch gefunden.<br />
Ortsunabhängig arbeiten<br />
„Egal ob Marketing, Vertrieb oder Erzeugerberatung<br />
– unsere Mitarbeitenden sind<br />
mit Laptop, Smartphone und Kommunikations-Software<br />
wie Microsoft Teams ausgestattet“,<br />
erklärt Susann Mebus, IT-Beauftragte<br />
bei der <strong>Allgäuer</strong> Hof-Milch. „Die<br />
Arbeit von etwa der Hälfte unserer Verwaltung<br />
erfolgt mittlerweile flexibel von<br />
zu Hause oder unterwegs aus. Dafür<br />
haben wir deutlich mehr Bandbreite<br />
an unserem Firmensitz benötigt als die<br />
10 Mbit/s-Standleitung unseres bisherigen<br />
überregionalen Anbieters.“<br />
Glasfaser für mehr Bandbreite<br />
Für den neuen Internet-Zugang installierte<br />
M-net bei der <strong>Allgäuer</strong> Hof-Milch<br />
einen Glasfaser-SDSL-Anschluss. Die<br />
Molkerei profitiert dabei vom leistungsstarken<br />
M-net-Glasfaser-Netz, das bereits<br />
in vielen Teilen der <strong>Allgäuer</strong> Region verläuft.<br />
Die Lösung bietet der Molkerei jetzt<br />
2,5-mal mehr Bandbreite als zuvor. „Besonders<br />
hervorheben muss man die starken<br />
symmetrischen Übertragungsraten<br />
des Anschlusses sowie die Stabilität des<br />
M-net-Glasfaser-Netzes“, bestätigt Susann<br />
Mebus. „So sind wir auch für große<br />
Datenmengen im Up- und Download<br />
sehr gut aufgestellt.“<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
17
Zwei mit den gleichen Werten<br />
„Wir wünschen M-net zum Jubiläum<br />
alles Gute“, so Susann Mebus, IT-Beauftragte<br />
bei der <strong>Allgäuer</strong> Hof-Milch. „Auch<br />
wir legen höchsten Wert auf Qualität,<br />
Nachhaltigkeit und Regionalität –<br />
genauso wie M-net. Deshalb sind wir<br />
sehr froh darüber, einen so erfahrenen<br />
und kompetenten regionalen Partner zu<br />
haben. Das innovative Produktportfolio<br />
und ein persönlicher Ansprechpartner<br />
vor Ort haben uns voll überzeugt.“<br />
18 4 | <strong>2021</strong>
Perfekte Kombination<br />
von Internet & Telefonie<br />
Internet<br />
Telefonie<br />
Symmetrische<br />
Bandbreiten<br />
Einstieg in IP mit<br />
asymmetrischen Bandbreiten<br />
Komplette Umstellung<br />
auf IP<br />
Glasfaser-SDSL<br />
Direct-Access<br />
Premium IP<br />
SIP-Trunk<br />
CloudCom<br />
Business-Internet<br />
mit bis zu 500 Mbit/s<br />
Hochleistungs-Internet<br />
mit bis zu 10 Gbit/s<br />
Komplettpaket<br />
für Internet & Telefonie<br />
Skalierbare<br />
IP-Telefonie-Lösung<br />
Virtuelle Telefonanlage<br />
aus der Cloud<br />
Glasfaser-SDSL<br />
Premium IP<br />
Schnelle Datenübertragung mit symmetrischen<br />
Bandbreiten bis zu 500 Mbit/s<br />
Vor-Ort-Installation und 24/7-Kundenservice<br />
Vorkonfigurierter Business-Router inklusive<br />
Volle Kostenkontrolle dank Internet- Flatrate<br />
Schnelles Internet bei gleichzeitig hoher Sprachqualität<br />
Einfaches Handling dank Komplett paket aus einer Hand<br />
Volle Kostenkontrolle durch Telefonie- und Internet-Flatrates<br />
Inklusive 24/7-Kundenservice 24 Stunden am Tag,<br />
365 Tage im Jahr<br />
25% Jubiläums-Rabatt<br />
IP-Telefonie macht Paket komplett<br />
Im Rahmen der Digitalisierungsmaßnahmen<br />
installierte M-net mit Premium-<br />
IP eine Komplettlösung für Internet und<br />
Telefonie, bei der die <strong>Allgäuer</strong> Hof-Milch<br />
ihre bestehende Telefonanlage inklusive<br />
Rufnummernblock weiternutzen kann, nun<br />
jedoch auf Basis moderner IP-Telefonie.<br />
„Die Telefonie ist für uns das Tor nach<br />
innen und außen“, erklärt Susann Mebus.<br />
„Der neue Anschluss liefert uns eine exzel-<br />
ImTRahmenTvonT„I25TJahreTMCnet“JTprofitieren<br />
Unternehmen jeder Größe aktuell<br />
von einem exklusiven Aktionsangebot:<br />
Bei Abschluss bis 30. September<br />
<strong>2021</strong> erhalten Neukunden in den<br />
ersten 12 Monaten ganze 25 Prozent<br />
Rabatt auf das Internet- und Telefonie-Komplettpaket<br />
Premium-IP sowie<br />
aufTdieTflexibelTskalierbareTIPCTelefonie-Lösung<br />
SIP-Trunk. Auch die<br />
leistungsstarken Internet-Produkte<br />
Glasfaser-SDSL und Direct-Access<br />
sind UbeiTeinerTLaufzeitTvonTmindestensT<br />
24 UMonatenTimTerstenTJahrTmitT<br />
25 UProzentTrabattiert.TPremiumTIPCNeukunden<br />
haben zusätzlich die Möglichkeit,<br />
durch einen Online-VertragsabschlussTweitereT120<br />
UEuroTzuTsparen.<br />
Mobiler Vertrieb<br />
Ganz entscheidend ist der neue Business-<br />
Internetanschluss der <strong>Allgäuer</strong> Hof-Milch<br />
für den Bereich Vertrieb. Die Molkerei hat es<br />
sich zur Aufgabe gemacht, Heumilch aus<br />
dem Allgäu zu hochwertigen Milch- und<br />
Käseprodukten zu verarbeiten. Um die hierfür<br />
wichtigen Partnerschaften zu den Landwirten<br />
und dem Handel auf zubauen und zu<br />
pflegen, sind der Vertrieb und die Erzeugerberatung<br />
der Molkerei mit viel Herz und<br />
Leidenschaft im Einsatz. Entscheidend dafür<br />
ist, dass der permanente Zugriff von unterwegs<br />
auf verschiedenste Serverdaten, wie<br />
beispielsweise den Preiskalkulationen, gewährleistet<br />
ist. Nur so sind Vertragsabschlüsse<br />
und damit einhergehende Liefervereinbarungen<br />
zuverlässig und schnell möglich.<br />
lente Sprachqualität und eine hohe Verfügbarkeit.<br />
Damit ist das Komplettpaket von<br />
M-net aus Internet und Telefonie für uns<br />
die ideale Basis für das New-Work-Zeitalter.“<br />
Für die Zukunft gerüstet<br />
Die <strong>Allgäuer</strong> Hof-Milch ist für die zunehmende<br />
Digitalisierung gerüstet. Das hoch<br />
performante Glasfaser-Netz von M-net<br />
kann bei noch höherem Bandbreiten-Bedarf<br />
auch direkt ins Büro verlegt werden. Bandbreiten<br />
bis 10 Gbit/s – beispielsweise bei<br />
einer exklusiven Standleitung – wären damit<br />
kein Problem mehr. Eine kompetente Beratung<br />
für solche leistungsstarken Zukunftslösungen<br />
erhalten interessierte Unternehmen<br />
wie die <strong>Allgäuer</strong> Hof-Milch von ihrem<br />
persönlichen M-net Ansprechpartner.<br />
M-net Telekommunikations GmbH<br />
Niederlassung Kempten<br />
Wartenseestraße 5<br />
87435 Kempten<br />
Telefon 0831 9600-3301<br />
allgaeu@m-net.de<br />
www.m-net.de/geschaeftskunden<br />
BILDER: M-NET TELEKOMMUNIKATIONS GMBH<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
19
Argenbühl | Unternehmerzukunft<br />
Megatrends nutzen, aber<br />
Auswirkungen beachten<br />
Konnektivität, Asien, Individualisierung, Silver Society, Staatsfinanzierung, Neue Ökologie,<br />
Wissenskultur, Power Regions – sind das die wichtigsten Megatrends?<br />
Konnektivität<br />
Plug and play – with everything. Digitalisiert,<br />
miniaturisiert. Die Ideen sind grenzenlos.<br />
Wichtig ist es dabei, userbezogen und<br />
weiträumig zu denken. Keine Frage wie:<br />
„Wieviel Digitalisierung?“ Amerika dominiert<br />
noch die digitale Welt, doch Asien<br />
zeigt, wie selbstverständlich digital gelebt<br />
und gearbeitet werden kann.<br />
Asien<br />
Die ASEAN-Staaten haben Europa wirtschaftlich<br />
schon überholt und machen<br />
auch China Konkurrenz. Sie nehmen<br />
handelspolitisch eine Brückenfunktion ein.<br />
Unglaublich fleißige, fähige und wissbegierige<br />
Menschen. Ein Eldorado, auch für hiesige<br />
mittelständische Unternehmer.<br />
Individualisierung<br />
Aus dem alten ICH wird ein neues ICH-<br />
WIR. Kollaboration, persönliche Förderung<br />
wird zum neuen Erfolgsfaktor. Wissende<br />
Unternehmer nutzen dies in Führung, Personalentwicklung,<br />
Arbeitsplatzgestaltung,<br />
Leistungserbringung.<br />
Silver Society<br />
Alternde Gesellschaften in Europa und<br />
China. Auf den Erfahrungsschatz, die werthaltige<br />
Sichtweise der rüstigen BabyBoomer,<br />
dürfen Unternehmer nicht verzichten.<br />
Gutverdienend stehen sie vor der Rente. Ein<br />
riesiges Potenzial an Kaufkraft und Wünschen.<br />
Viele möchten aber auch danach<br />
noch gebraucht und eingebunden werden.<br />
Staatsfinanzierung und kreative Lösungen<br />
Was auch immer über zu viele Menschen<br />
auf der Erde gesagt wird: Die Global-<br />
Wirtschaft entscheidet. Und junge Gesellschaften<br />
setzen die Wirtschaftstrends.<br />
Ohne stetiges Wirtschaftswachstum<br />
kracht das Finanzgebäude in sich zusammen.<br />
Es hält noch, trotz Staatsfinanzierung,<br />
solange das Vertrauen in die<br />
Zahlungsfähigkeit wichtiger Akteure vorhanden<br />
ist. Die neue digitale Währung<br />
soll ein wesentlicher Baustein des Vertrauens<br />
werden. Und – alles im Griff.<br />
Neue Ökologie<br />
Hierzulande wird dieser so wichtige Umbau<br />
und das Umdenken sehr ideologisch und<br />
humorlos geführt. In vielen Ländern Asiens<br />
ist man auch da im Denken ideologiefreier.<br />
Zur neuen Ökologie wird die Miniaturisierung<br />
und Digitalisierung wesentlich beitragen,<br />
aber auch Verzicht und Substitution.<br />
„Klimarettung“, „Leben zu retten“ wird<br />
hierzulande vorgeschoben, um Träges in<br />
Bewegung zu bringen, aber auch, um von<br />
Un tätigkeit abzulenken. Fakt: Wirtschaftswachstum<br />
unter Ressourcenschonung und<br />
Wiederverwendung ist friedensbewahrend.<br />
Wissenskultur<br />
„Wissen ist Macht“, sagte einst der Philosoph<br />
Francis Bacon. Zwischenzeitlich<br />
widersprochen, doch mit Wissen, Knowhow,<br />
Flexibilität, modernem Projektmanagement<br />
und agiler Führung können<br />
große Berge versetzt werden.<br />
Power Regions<br />
Unabhängige Länder finden entweder eine<br />
Nische, werden eingelandet oder vergessen.<br />
Nur wer in einer Interessens-, Werte-, auch<br />
überhöht „Glaubensgemeinschaft“, mitmacht,<br />
wird global bestehen. „Divers“ als<br />
neuer europäischer Wert darf dabei aber<br />
nicht ideologisch und damit ausgrenzend<br />
und spaltend ausgegeben werden, sonst<br />
erzeugt das im globalen Wirtschaften<br />
Unverständnis und Ablehnung. Multikulturelle,<br />
ideologiefreie, tolerante Power Regions<br />
schöpfen Kraft aus einigenden Zielen<br />
und Tugenden. Europas Unternehmer sind<br />
gut beraten, hierbei eine ideologiefreie<br />
Wirtschafts-Flagge zu zeigen, sich keiner<br />
Ideologie-Flagge anzubiedern oder sie sich<br />
aufdrücken zu lassen.<br />
Kurt Jürgen Göhl<br />
DENKHAUS®-Akademie<br />
Privatakademie der<br />
DENKHAUS® für NEUE MÄRKTE GmbH<br />
Dorfstraße 10<br />
88260 Argenbühl<br />
Telefon 07566 9404-30<br />
offce@denkhausCakademie.de<br />
www.denkhaus-gmbh.de<br />
BILD: DENKHAUS® FÜR NEUE MÄRKTE GMBH<br />
20 4 | <strong>2021</strong>
schnell, dynamisch, unkompliziert<br />
Nissan Autohaus Rabus<br />
Neubau eines Autohauses<br />
REFERENZEN<br />
INDUSTRIE- UND<br />
GEWERBEBAU<br />
BEDARFSANALYSE<br />
PROJEKTENTWICKLUNG<br />
AIP GmbH & Co. KG<br />
Neubau eines Forschungs- und<br />
Innovationszentrums<br />
Wagner Magnete GmbH & Co. KG<br />
Neubau eines Produktionsgebäudes mit<br />
Büro und eines Technikums<br />
BUDGETZUSAMMENSTELLUNG<br />
BAUANTRAGSPLANUNG<br />
TEILSCHLÜSSELFERTIGES BAUEN<br />
SCHLÜSSELFERTIGES BAUEN<br />
Stefan Keckeisen Akkumulatoren e.K.<br />
Neubau eines Verwaltungsgebäudes und<br />
einer Lager- und Produktionshalle<br />
Horney Design GmbH<br />
Neubau eines Betriebsgebäudes<br />
Mokrani Systembau GmbH<br />
Seilerweg 1 · 87746 Erkheim<br />
Telefon 0 83 36 80 00 - 6<br />
www.mokrani.de
Wirtschaftsmeldungen | Wirtschaft und Leben im Allgäu<br />
BILDER: BIEDENKAPP<br />
Erweiterung der Geschäftsführung<br />
Stefan Merz<br />
Stefan Weidle<br />
Wangen i. A. // Die Firma Biedenkapp<br />
Stahlbau GmbH hat zum 1. Juli <strong>2021</strong><br />
die Geschäftsführung erweitert und<br />
so die Weichen für die Zukunft gestellt.<br />
Neben dem bisherigen Geschäftsführer,<br />
Klaus Biedenkapp, leiten Stefan<br />
Merz und Stefan Weidle als neue Geschäftsführer<br />
das Unternehmen. Beide sind<br />
seit vielen Jahren im Stahlhochbau tätig<br />
und bringen als Bauingenieure ausreichend<br />
Stahlbau-Expertise mit. Während der<br />
46-jährige Stefan Merz die kaufmännischen<br />
Belange in seiner Verantwortung<br />
trägt, leitet der 37-jährige Stefan Weidle<br />
den technischen Bereich des Familienunternehmens.<br />
Die Firma Biedenkapp<br />
besteht seit über 75 Jahren und hat sich in<br />
dieser Zeit mit 100 Mitarbeitern an drei<br />
Standorten in Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz einen Namen im Bereich<br />
Stahlbau verschafft.<br />
Bio-Käserei eröffnet<br />
Goßholz/Lindenberg // Die nachhaltige<br />
Sennerei auf dem Gelände der Baldauf-<br />
Zentrale ist nach eineinhalb Jahren fertiggebaut<br />
und jetzt in Betrieb. Bei der<br />
Planung und Umsetzung ging es nicht darum,<br />
die Produktionskapazität signifikant zu<br />
erhöhen, sondern respektvoll mit der Natur<br />
umzugehen und eine ressourcenschonende,<br />
naturnahe und artgerechte Wirtschaftsweise<br />
zu ermöglichen. Verarbeitet werden nun<br />
Bio-Heumilch, Bio-Schafmilch und Heumilch<br />
von Partnerhöfen in der Region. In der<br />
neuen Käserei wird der Energiebedarf, verglichen<br />
mit anderen Standorten, halbiert.<br />
Bei der Wärmeerzeugung kommt ein Blockheizkraftwerk<br />
zum Einsatz, das die Sennerei<br />
mit Wärme und elektrischer Energie versorgt.<br />
Die Verwendung von Biogas als<br />
Brennstoff ermöglicht eine nahezu hundertprozentig<br />
CO2-neutrale Käseherstellung.<br />
Klimaneutrales IT-Leasing<br />
BILD: WARREN BRASSE<br />
Weingarten // Beim CO2-neutralen<br />
Leasing ermittelt der Technologiemanager<br />
CHG-Meridian gemeinsam<br />
mit einem unabhängigen Partner die<br />
Emissionshöhe für unterschiedliche<br />
Geräteklassen wie PC, Tablet oder<br />
Smartphone. Von der Herstellung über<br />
den Transport bis zum Stromverbrauch<br />
während der betrieblichen Nutzungssowie<br />
Nachnutzungsphase wird der CO2-<br />
Ausstoß in Euro umgerechnet und zur<br />
Leasingrate addiert. Die Kompensations-<br />
leistungen aus dem CO2-neutralen Leasing<br />
gehen an vier Projekte, die den Klimaschutz<br />
auf unterschiedliche Weise fördern:<br />
Solarstrom (Namibia), Windenergie<br />
( Indonesien), Schutz des Regenwaldes<br />
(Peru) und Wasserkraft (Sri Lanka). Alle<br />
Projekte sind nach international anerkannten<br />
Standards zertifiziert und tragen zudem<br />
zu einer nachhaltigen Entwicklung in<br />
den Projektländern gemäß den Sustainable<br />
Development Goals (SDG) der Vereinten<br />
Nationen bei.<br />
BILDER: GEBR. BALDAUF GMBH & CO. KG<br />
22 4 | <strong>2021</strong>
Neue Büro- und Geschäftsgebäude in Memmingerberg<br />
Neue Energie für den Enzensberg<br />
Memmingen // Der Startschuss für<br />
den Neubau in Memmingerberg<br />
„Neue Ortskante“ ist gefallen. Drei<br />
Büro- und Geschäftsgebäude bilden die<br />
„Neue Ortskante“. Mit dem offiziellen<br />
Spatenstich vom Bauherrn, der VR-Bank<br />
Memmingen eG, werden hier barrierefreie<br />
Praxis-, Büro- und Einzelhandelsflächen<br />
sowie eine Tiefgarage und oberirdische<br />
Stellplätze geschaffen. In einem der Häuser<br />
mit neuester Gebäudetechnik entstehen<br />
Büro- und Praxisflächen mit gesundheitsnahem<br />
Hintergrund. In einem weiteren<br />
Haus werden die Büros der VR-Bank<br />
Memmingen eG auf einer Gesamtfläche<br />
von rund 3.900 Quadratmetern untergebracht.<br />
Für das dritte Haus ist eine flexible<br />
Nutzung durch gewerbliche Mieter vorgesehen.<br />
Bis Ende 2023 sollen die Bauarbeiten<br />
am dritten Haus und somit des<br />
gesamten Gebäudekomplexes komplett<br />
abgeschlossen sein.<br />
BILD: KLINIKGRUPPE ENZENSBERG<br />
Siegfried Bultmann, Geschäftsleiter der Bereiche Bau,<br />
Technik und IT der m&i-Klinikgruppe Enzensberg<br />
BILD: CARLOA HALLER<br />
Mathias Jäger (Josef Hebel GmbH & Co. KG Bauunternehmung), Bernhard Kehrler (Aufsichtsratsvorsitzender VR-Bank<br />
Memmingen eG), Jan Wanner (Vorstand VR-Bank Memmingen eG), Martina Ebert (Fischer Architekten GmbH), Armin Fäßlin<br />
(Kutter GmbH & Co. KG Bauunternehmung), Alwin Lichtensteiger (Bürgermeister Memmingerberg), Christian Wild<br />
T(=TMax UWild UGmbH)>T(=v.l.n.r.)><br />
Hopfen am See // Siegfried Bultmann<br />
ist neuer Geschäftsleiter der Bereiche<br />
Bau, Technik und IT der m&i-Klinikgruppe<br />
Enzensberg. Der 56 Jahre alte gelernte<br />
Elektroinstallateur-Meister bringt<br />
rund 20 Jahre Erfahrung im Bereich des Klinikmanagements<br />
mit. Zuletzt war er Geschäftsführer<br />
der medfacilities Betrieb<br />
GmbH, der medfacilities Energie GmbH<br />
und ein Geschäftsführer der Universitätsklinikum<br />
Köln Management GmbH, die alle<br />
zum Universitätsklinikum Köln gehören.<br />
Bultmann wird in der neu geschaffenen Position<br />
die Verantwortung über die bau- und<br />
medizintechnischen Projekte aller Kliniken<br />
und Gesundheitszentren übernehmen und<br />
ist gleichzeitig für die komplette IT der<br />
Klinikgruppe Enzensberg verantwortlich.<br />
Bahnrad-Vierer gewinnt Gold in Tokio<br />
Kempten // Der deutsche Bahnrad-<br />
Vierer des Teams CERATIZIT-WNT<br />
Pro Cycling mit Lisa Brennauer aus<br />
Durach und Franziska Brauße aus<br />
Metzingen holte Gold bei Olympia. In<br />
einem atemberaubenden Finale in der<br />
Mannschaftsverfolgung fuhren die Damen<br />
zur Goldmedaille und übertrafen dabei<br />
ihren eigenen Weltrekord. Franziska Brauße,<br />
Lisa Brennauer, Lisa Klein und Mieke Kröger<br />
siegten im Finale in Tokio über 4.000 Meter<br />
mit einer Zeit von 04:04,249 Minuten. Es<br />
war der erste Olympiasieg eines deutschen<br />
Frauenteams im Bahnradsport.<br />
Glückliche Rückkehrerin aus Tokio: Goldmedaillengewinnerin Lisa Brennauer<br />
BILD: CERATIZIT<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
23
Themenspezial | Industrie und Automation<br />
Tagtäglich berühren wir Touchscreens<br />
Doch worin unterscheidet sich eigentlich die resistive von der kapazitiven Variante?<br />
BILD: PIXABAY.COM<br />
Jeder von uns hat sicherlich mehrfach<br />
täglich Kontakt mit berührungsempfindlichen<br />
Oberflächen. Sei es am Tablet, Smartphone,<br />
Geldautomat oder an einer Maschine.<br />
Hierfür setzen die Hersteller übrigens<br />
auf verschiedene TouchscreenTechnologien.<br />
Mit der resistiven und kapazitiven Variante<br />
befassen wir uns in der heutigen <strong>Ausgabe</strong><br />
einmal genauer.<br />
Touchscreens liegen im Trend<br />
Während man früher technische Geräte<br />
über externe Eingabegeräte – wie zum<br />
Beispiel Maus und Tastatur – bedient hat,<br />
erfolgt die Bedienung heute überwiegend<br />
über Touchscreens. Touchscreens gibt es in<br />
verschiedensten Displaygrößen und auch<br />
Technologien. Der Vorteil: Die Bedienung<br />
technischer Geräte via Touch ist für<br />
den Anwender deutlich einfacher und<br />
intuitiver geworden.<br />
Was steckt hinter dem resisitven Touchscreen?<br />
Diese Touchscreen-Technologie reagiert im<br />
Prinzip auf Druck. Dieser Druck kann ganz<br />
einfach per Finger, Fingernagel oder Touchstift<br />
erzeugt werden.<br />
Im Grunde besteht ein resistiver Touchscreen<br />
aus zwei leitfähigen Schichten. Die<br />
obere Schicht ist eine dünne Polyester-Folie.<br />
Die untere Schicht ist in aller Regel aus Glas.<br />
Einfach gesagt, werden bei jedem einzelnen<br />
Berührungsdruck diese beiden elektrisch<br />
leitenden Schichten zusammengeführt.<br />
Eine dieser Schichten wird dabei unter<br />
Gleichspannung gesetzt, um durch den<br />
Widerstand die exakte Position des jeweiligen<br />
Druckpunktes ermitteln zu können.<br />
Diese Information wird dann an das Betriebssystem<br />
weitergeleitet, in entsprechende<br />
Befehle verarbeitet und auch ausgeführt.<br />
Zum Einsatz kommen diese resistiven<br />
Touchscreens zum Beispiel in der Medizintechnik,<br />
da sich diese Displayvariante problemlos<br />
mit Handschuhen bedienen lässt.<br />
Was steckt hinter dem<br />
kapazitiven Touchscreen?<br />
Diese Touchscreen-Technologie funktioniert<br />
ohne mechanischen Druck. Im Prinzip<br />
reicht eine Berührung der Oberfläche<br />
aus, um eine gewünschte Reaktion auslösen<br />
zu können.<br />
Im Wesentlichen beruht ein kapazitiver<br />
Touchscreen auf einem elektrischen Feld.<br />
Dieses wird über die Oberfläche des<br />
Bildschirms erzeugt. Im Gegensatz zum<br />
resistiven Touchscreen basiert diese<br />
Technologie nicht auf mehreren Schichten.<br />
Der kapazitive Touchscreen besteht<br />
aus einer Glasplatte, auf welcher sich eine<br />
Folie mit leitenden Streifen befindet.<br />
Berührt unser Finger dieses Display, wird<br />
das elektrische Feld unterbrochen und es<br />
erfolgt eine Spannungsveränderung.<br />
Dabei können übrigens auch mehrere<br />
Berührungen gleichzeitig erfolgen. Das<br />
kennt man, wenn man beispielsweise<br />
mit zwei Fingern einen Bildinhalt zoomt.<br />
Das System erkennt dies und verarbeitet<br />
es entsprechend.<br />
Zum Einsatz kommen diese kapazitiven<br />
Touchscreens zum Beispiel in der Gebäudeautomation,<br />
da der Multitouch<br />
das Drehen oder Zoomen von Bildern ermöglicht.<br />
Letztendlich haben beide Touchscreen-<br />
Technologien unterschiedliche Stärken. In<br />
der Industrie sind beide Varianten vertreten.<br />
Es gibt sozusagen für jeden Anwendungsfall<br />
das passende Display.<br />
Nadine Kerscher<br />
24 4 | <strong>2021</strong>
Team CERATIZIT-WNT Pro Cycling<br />
Sensationell bei Radrennen<br />
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Team Cutting Tools<br />
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Wangen | Fördertechnik<br />
26 4 | <strong>2021</strong>
Fördertechnik<br />
für effziente<br />
Fertigungsprozesse<br />
und<br />
Intralogistik<br />
Intelligente Transportsysteme<br />
schleusen Werkstücke und Produkte<br />
durch die Fertigung<br />
Automatisierte Förderprozesse sind die Lebensadern<br />
der Industrie 4.0, denn ohne den gesteuerten<br />
Fluss der Produkte durch die Fertigung läuft<br />
gar nichts. Die Föratec GmbH & Co. KG mit Sitz in<br />
Wangen im Allgäu konstruiert, fertigt und montiert<br />
moderne Fördertechnik für unterschiedliche<br />
Branchen – vom Hygiene-Design in Edelstahl bis<br />
zu Anlagen für den Maschinenbau. Ende Juli ist<br />
der Betrieb in neue Räume direkt neben dem bisherigen<br />
Standort umgezogen.<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
27
Scharnierbandkettenförderer, Drahtösengliederbänder<br />
oder Kunststoffgliederförderer:<br />
So komplex wie die Bezeichnungen<br />
sind auch die Produkte, mit denen Föratec<br />
Stück- oder Schüttgüter für Kunden unterschiedlichster<br />
Branchen innerbetrieblich<br />
von A nach B befördert. Dabei gleicht keine<br />
Anlage der anderen, denn jede Förder lösung<br />
wird individuell konzipiert, geplant, gefertigt<br />
und montiert. „Wir lösen die Themen<br />
unserer Kunden so, dass alles optimal funktioniert.<br />
Sonderanlagen sind bei uns der<br />
Standard“, sagt Geschäftsführer Johannes<br />
Dilger. Und damit hat sich das Unternehmen<br />
mit rund 60 Mitarbeitenden vor allem<br />
im süddeutschen Raum, aber auch darüber<br />
hinaus, in den Jahren seit der Gründung<br />
1998 einen Namen gemacht. So vertrauen<br />
zahlreiche Betriebe der fleisch- und milchverarbeitenden<br />
Industrie auf die hygienischen<br />
Förderlösungen aus Edelstahl. Aber<br />
auch namhafte pharmazeutische Hersteller<br />
in der Region oder Unternehmen aus der<br />
Chemie-Branche gehören zum Kundenkreis.<br />
„Allein in unserer Konstruktionsabteilung<br />
sind zehn Mitarbeitende beschäftigt“,<br />
erklärt Johannes Dilger, denn die individuelle<br />
Planung und maßgeschneiderte Entwicklung<br />
ist eine der Kernkompetenzen<br />
des Unternehmens.<br />
Offen für neues Denken<br />
Lean Management, Shopfloor Management<br />
oder 5S – wer sich mit modernen und<br />
„Bei Föratec dürfen wir Azubis früh<br />
Verantwortung übernehmen und sind<br />
von Beginn an Teil des Teams und werden<br />
bei der Aufgabenverteilung berücksichtigt<br />
wie alle anderen Kollegen.“<br />
Lisa Breyer, Auszubildende<br />
Produktdesignerin<br />
effizienten Produktions-Methoden beschäftigt,<br />
kennt diese Begriffe. Bei Föratec<br />
werden konsequent neue Denkansätze<br />
überprüft und übernommen, wenn sich dadurch<br />
Abläufe optimieren und die Produktqualität<br />
verbessern lassen. Beim Gang<br />
durch die neue Produktionshalle fallen die<br />
standardisierten Arbeitsplätze der Mitarbeitenden<br />
auf: Übersichtlich ist jedem<br />
Gegenstand ein fester Platz zugewiesen.<br />
Die Werkzeug-Grundausstattung ist mehrfach<br />
vorhanden, Spezialwerkzeuge sind an<br />
einer zentralen Wand deponiert und können<br />
systematisch und nachverfolgbar ausgeliehen<br />
werden. Der gesamte Betrieb wirkt<br />
„In unserer Teilefertigung und<br />
Endmontageabteilung haben wir<br />
großzügige und moderne Arbeitsplätze.<br />
CAD für die Monteure ermöglicht ein<br />
sehr selbstständiges Arbeiten.“<br />
Roman Wetzel, Monteur und<br />
Ausbildungsbeauftragter<br />
sehr durchdacht – vom neuen Grundriss<br />
und der Aufteilung der Büros und Zuständigkeiten<br />
über die Anordnung innerhalb<br />
des Gebäudes bis zu den Details im Produktionsbereich.<br />
„Das neue System ist eine sehr<br />
gute Sache. 5S würde ich grundsätzlich<br />
auch anderen Unternehmen empfehlen“,<br />
zieht Geschäftsführer Dilger im dritten Jahr<br />
nach der Einführung Bilanz. Offen ist das<br />
Unternehmen nicht nur für neue Denkansätze,<br />
sondern auch buchstäblich: In den<br />
neuen Räumen ermöglichen Glaswände<br />
zahlreiche Blickachsen von einer Abteilung<br />
zur anderen und schaffen Möglichkeiten<br />
für den nonverbalen Austausch.<br />
28 4 | <strong>2021</strong>
„Anlagen über viele Jahre hinweg<br />
zuverlässig zu betreiben, geht nur bei<br />
wertigen Komponenten und einer<br />
qualifizierten Wartung.“<br />
Marcel Straub, Stellv. Leiter Service<br />
„Gut zuhören, präzise in der Ist<br />
Aufnahme, und belastbar planen. Nur<br />
so wird eine Projektierung zu einem<br />
guten Angebot.“<br />
Thomas Göser, Projektierung/Vertrieb<br />
„Projekte funktionieren über<br />
klare Kommunikation, Regeln und<br />
Zuverlässigkeit.“<br />
Jürgen Köberle, Projektleiter<br />
Chancen für Mitarbeitende bieten<br />
Föratec entwickelt sich laufend weiter. Äußerlich<br />
zeigt sich das mit dem Umzug ins<br />
neue Gebäude, der Erweiterung auf rund<br />
2.500 Quadratmeter Hallenfläche und<br />
etwa 800 Quadratmeter modernster<br />
Büro- und Gemeinschaftsräume. Aber<br />
auch die Prozesse im Betrieb werden mit<br />
dem Tool des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses<br />
(KVP) immer wieder<br />
aktualisiert und angepasst: Nach festen<br />
Regeln werden dabei mit wiederholenden<br />
Prüfungen Abläufe hinterfragt und<br />
gegebenenfalls verbessert, um jegliche<br />
Verschwendung zu vermeiden. Darüber<br />
hinaus bietet das Unternehmen Mitarbeitenden<br />
flexible Chancen für die Aus- und<br />
Weiterbildung. In vier Ausbildungsberufen<br />
können junge Menschen ihre Karriere<br />
beginnen, nach der Ausbildung werden<br />
Zusatzqualifikationen oder Studiengänge<br />
individuell gefördert. „Offenheit, Kollegialität<br />
und Fairness sind ein wesentlicher<br />
Bestandteil unseres Leitbildes. Beim Neubau<br />
haben wir konsequent an unsere Mitarbeitenden<br />
gedacht. Es gibt jetzt eine<br />
Kantine und eine Terrasse mit Außenbestuhlung.<br />
Alle Arbeitsplätze sind ergonomisch<br />
konzipiert und optimiert. Wir haben<br />
sehr bewusst überall für viel Tageslicht<br />
und Fenster gesorgt – in den Büros genauso<br />
wie in der Halle“, zählt Johannes Dilger<br />
auf. Und so fördert das Unternehmen<br />
nicht nur Stück- und Schüttgut für die<br />
Kunden, sondern auch die einzelnen<br />
Mitarbeitenden, den Teamgedanken sowie<br />
Gesundheit und Wohlbefinden der<br />
gesamten Belegschaft.<br />
Meike Winter<br />
Föratec GmbH & Co. KG<br />
Karl-Maybach-Straße 10<br />
88239 Wangen im Allgäu<br />
Telefon 07520 9666-92<br />
info@foeratec.de<br />
www.foeratec.de<br />
BILDER: FÖRATEC GMBH & CO. KG<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
29
UlmT|TSchmierstoffe<br />
Hochleistungsschmierstoffe für<br />
mehr Effzienz im Prozess!<br />
Die Hermann Bantleon GmbH ist als<br />
Schmierstoffspezialist am Weltmarkt<br />
bekannt. Seit mehr als 100 Jahren entwickelt,<br />
produziert und vertreibt das über<br />
250- köpfige Team hochwertige Schmierstoffe<br />
für Industrie und Handwerk.<br />
Bantleon bietet ein umfangreiches<br />
Produktportfolio<br />
Die Ulmer Firma hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
die komplette Prozesskette ihrer Kunden<br />
mit passgenauen Schmierstofflösungen<br />
abzudecken. Das Produktspektrum von<br />
Bantleon reicht beispielsweise in der metallbearbeitenden<br />
Industrie von der Werkstückbearbeitung<br />
bis hin zum Reinigen und<br />
Verpacken. Speziell im Automotive-Bereich<br />
werden Anlagen- und Maschinenbauer<br />
schon ab der Konstruktionsphase von den<br />
Schmierstoff-Experten kompetent beraten<br />
und betreut.<br />
Auch das Thema Nachhaltigkeit spielt<br />
bei Bantleon eine wichtige Rolle. Denn<br />
durch den Einsatz von Schmierstoffen wird<br />
zugleich Reibung und Verschleiß vermieden.<br />
Somit wird Energie eingespart und dies<br />
wirkt sich wiederum positiv auf die Ressourcenschonung<br />
aus.<br />
Bantleon ist bei seinen Kunden als zuverlässiger<br />
Lieferant bekannt. Bei der individuellen<br />
Produktberatung punktet der Systempartner<br />
durch langjährige Erfahrung und<br />
umfassende Branchenkenntnis.<br />
AVIA Metacool BFH steht für ein breites<br />
Anwendungskonzept<br />
Es handelt sich hier um einen mineralölbasierten<br />
Kühlschmierstoff, dessen borfreie<br />
Technologie für die Bearbeitung von<br />
Aluminium, Aluminiumlegierungen, Edelstahl,<br />
Stahl, Gusseisen, Titan oder Kunststoff<br />
eingesetzt werden kann.<br />
Die mit Wasser gemischte Emulsion bildet<br />
neben der optimalen Schmiereigenschaft<br />
einen umfänglichen Korrosionsschutz und<br />
offeriert vielfältige Einsatzmöglichkeiten.<br />
AVIA Metacool BFH wird zum Beispiel bei<br />
der Produktion von Druckgussteilen in der<br />
Automobilindustrie eingesetzt. Einsatz findet<br />
der Hochleistungsschmierstoff auch in<br />
der Luftindustrie bei empfindlichen Aluminiumlegierungen<br />
sowie im Maschinenbau<br />
oder bei Bearbeitungsprozessen wie Drehen,<br />
Bohren und Fräsen.<br />
Bantleon hat für jegliche Anwendung den<br />
passenden Schmierstoff<br />
Auf Kunden perfekt zugeschnittene Produkte<br />
zu entwickeln, zu produzieren und zu<br />
liefern, das ist die Kernkompetenz von<br />
Bantleon. Der Schmierstoffspezialist sorgt<br />
mit seinen hochwertigen Produkten dafür,<br />
dass die Prozesse seiner Kunden rund um<br />
die Uhr – reibungslos – in Bewegung sind.<br />
Nadine Kerscher<br />
AVIA Metacool BFH<br />
•8TenthältTkeineTSVHCCInhaltsstoffe<br />
• entspricht den Anforderungen nach<br />
TRGS U611<br />
• bietet gute Hautverträglichkeit<br />
• Bei einer Einsatzkonzentration<br />
bis Uzu U20TProzentTeinstufungsCTundT<br />
kennzeichnungsfrei<br />
• Einstufung in Wassergefährdungsklasse<br />
WKG 1<br />
• sorgt für geringen Wartungsaufwand<br />
Uetc.<br />
Hermann Bantleon GmbH<br />
Blaubeurer Straße 32<br />
89077 Ulm<br />
Telefon 0731 39900<br />
info@bantleon.de<br />
www.bantleon.de<br />
BILDER: HERMANN BANTLEON GMBH<br />
30 4 | <strong>2021</strong>
Themenspezial | Industrie und Automation<br />
Die digitale Kommunikation<br />
ist in vielen Bereichen auf<br />
dem Vormarsch!<br />
Viele nutzen heutzutage – sicherlich auch zurückzuführen auf<br />
Corona mit unter anderem Quarantäne und Ausgangsbeschränkungen<br />
– vermehrt die digitale Kommunikation. Sei es im<br />
privaten oder geschäftlichen Bereich. Der Markt bietet hierfür<br />
eine Vielzahl an Tools. Genutzt wird diese moderne Kommunikation<br />
nicht selten sogar im Bereich der Tiermedizin. Videochats &<br />
Co. bieten ihren Patienten dadurch so manchen Vorteil.<br />
Markt bietet eine Vielfalt an Tools mit Gruppenfähigkeit<br />
Etliche Hersteller bieten Video-Chat-Tools an, mit denen man via<br />
Audio und Video telefonieren oder auch Text-Chats schreiben<br />
kann. So manches Tool eignet sich hervor ragend für den<br />
Privatgebrauch. Es gibt aber auch professionelle Werkzeuge<br />
darunter, die die Bedürfnisse von Unternehmen und Organisationen<br />
hervorragend erfüllen. Bekannt sind unter anderem:<br />
WhatsApp, FaceTime, Skype, Teams oder GoToMeeting.<br />
Der Einsatz ist mannigfaltig<br />
Eingesetzt wird die digitale Kommunikation heutzutage sogar in der<br />
Tiermedizin. Ob Hunde- oder Katzenbesitzer, viele von uns kennen<br />
es: Plötzlich humpelt der treue Vierbeiner. Man stellt sich gleich die<br />
Fragen: Sollte ich zum Tierarzt in die Praxis fahren? Wie kann ich<br />
meinem Tier selbst helfen? Handelt es sich eventuell um einen Notfall?<br />
Und genau hierfür bieten bereits manche Tierarztpraxen oder<br />
auch Tiermediziner, die sich auf Internetplattformen zusammengeschlossen<br />
haben, ihre Hilfe an – teilweise sogar rund um die Uhr.<br />
Metall<br />
im Blut<br />
BILD: PIXABAY.COM<br />
Durch die moderne Digitalisierung wurde nun eben auch diese Option<br />
der Beratung geebnet. Sicherlich wurde diese Form der Kommunikation<br />
durch die COVID-19-Pandemie beflügelt, bietet aber<br />
auch neue Wege zur tiermedizinischen Versorgung. Dazu zählen<br />
zum Beispiel: Allgemeine Beratung zu bestimmten Krankheiten<br />
oder die Abklärung von Symptomen. Mit nur wenigen Klicks –<br />
über eine Chatfunktion – kann der Tierbesitzer im Regelfall erste<br />
Fragen stellen und seinem Gegenüber genau erläutern, welche<br />
Krankheitssymptome beim Haustier auf getreten sind. Meist antwortet<br />
der Tiermediziner im ersten Informationsaustausch via Chat<br />
und startet dann den Videoanruf. Hierüber kann sich der Arzt ein<br />
genaueres Bild über den Patienten machen und dementsprechend<br />
eine geeignete Behandlungsform anbieten. Für manchen Vierbeiner<br />
kann so manchmal die Fahrt zum Tierarzt vermieden werden. Doch<br />
bei vielen Symptomen führt letztendlich kein Weg am Tierarzt oder<br />
der Tierklinik vorbei. Schließlich ist für viele die erste, schnelle Abklärung<br />
mit der digitalen Kommunikationsmöglichkeit hilfreich.<br />
Auch in vielen anderen Bereichen eröffnen sich durch diese Form<br />
der digitalen Kommunikation neue Chancen.<br />
Nadine Kerscher<br />
Ihr Partner für Zerspanung<br />
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4 | <strong>2021</strong><br />
31
Marktoberdorf | Filtrationssysteme<br />
40 JAHRE KLINKAU<br />
Wie ein <strong>Allgäuer</strong> Unternehmen in vier Jahrzehnten die<br />
Filterplattenherstellung revolutionierte<br />
Firmengründer Werner Klinkau (rechts) und Geschäftsführer Christian Löwenmuth<br />
Filterplatten in kaum vorstellbaren Dimensionen, teils doppelt so groß<br />
wie ein ausgewachsener Mensch<br />
32 4 | <strong>2021</strong>
Die Klinkau GmbH & Co. KG mit Stammsitz<br />
in Marktoberdorf feiert dieses Jahr 40-jähriges<br />
Jubiläum. Das <strong>Allgäuer</strong> Unternehmen<br />
mit weiteren Standorten in den USA, Italien<br />
und Malaysia hat sich auf die Herstellung<br />
von Filterplatten spezialisiert und zählt<br />
weltweit zu den Marktführern der Branche.<br />
„Stillstand gibt es bei uns nicht.<br />
Es geht immer vorwärts.“<br />
Christian Löwenmuth, Geschäftsführer<br />
Wie alles begann<br />
Wir schreiben das Jahr 1981. Marktoberdorf<br />
ist Wirtschaftsförderungsgebiet. Die Stadt<br />
hat großes Interesse daran, das leer stehende<br />
Firmengebäude in der Raiffeisenstraße 6<br />
wiederzubeleben. Zur gleichen Zeit suchen<br />
die beiden Jugendfreunde Werner Klinkau<br />
und Reimund Stanik gemeinsam mit Günter<br />
Strunz – den drei späteren Firmengründern<br />
der Klinkau & Co. GmbH – nach einer<br />
geeigneten Immobilie. „Eigentlich wollte ich<br />
hier nicht rein. Das Gebäude war damals<br />
viel zu groß. Doch Reimund sagte zu mir:<br />
‚Werner, du hast einen Unternehmensplan<br />
gemacht. Wenn der aufgeht, ist es hier bald<br />
nicht mehr zu groß‘“, erinnert sich Gründer<br />
und Geschäftsführer Werner Klinkau zurück.<br />
Und genauso kam es. Der Rezession in<br />
den Jahren 1982/83 zum Trotz, entwickelte<br />
das Unternehmen zügig die ersten technologischen<br />
Neuerungen im Bereich der Filterplatten,<br />
expandierte nur fünf Jahre nach<br />
der Gründung in die USA. Strategisch wichtige<br />
Schritte zur richtigen Zeit und Innovationsgeist<br />
statt Stillstand – früh zeichnete<br />
sich das bis heute gültige Erfolgsrezept von<br />
Klinkau ab.<br />
Innovationen eröffnen neue<br />
Anwendungsgebiete<br />
Filtrationssysteme gibt es seit ewigen Zeiten.<br />
Sich wandelnde Materialien – von Hartholz<br />
über Guss zu Sphäroguss – brachten eine<br />
höhere Produktqualität mit sich. Allerdings<br />
waren die Filterplatten bis zu diesem Zeitpunkt<br />
extrem schwer, unhandlich und bedingt<br />
einsatzfähig. „Als wir mit unserem<br />
Unternehmen an den Markt gingen, etablierte<br />
sich Kunststoff mehr und mehr als<br />
Material für Filterplatten in kleineren Abmessungen“,<br />
erzählt Klinkau von einer Zeit,<br />
in der die Produkte überwiegend in der chemischen<br />
Industrie zum Einsatz kamen. Im<br />
Laufe der Jahre wurde die Technologie weiterentwickelt<br />
– auch dank des Marktoberdorfer<br />
Unternehmens. Auf statische Kammerfilterplatten<br />
folgten wirtschaftlichere<br />
Membranfilterplatten. „An diesem Punkt<br />
haben wir damals mit unserer Forschung<br />
und Entwicklung angesetzt. Es ist uns gelungen,<br />
die bis dahin sehr empfindlichen Membranfilterplatten<br />
resistenter gegen mechanischen<br />
und chemischen Einfluss sowie<br />
höhere Temperatur zu machen“, erklärt der<br />
Gründer. Ein weiterer Meilenstein war den<br />
<strong>Allgäuer</strong> Pionieren zuvor noch bei den statischen<br />
Filterplatten gelungen, erstmals eine<br />
Kammerfilterplatte im Format 2 x 2 Meter<br />
aus Kunststoff, in einem Stück, herzustellen.<br />
Bei steigender Produktqualität und -größe<br />
profitierten mehr und mehr Branchen von<br />
den Filtersystemen. „Der Filtrationsprozess<br />
von Zuckerrüben konnte durch den Einsatz<br />
von Membranfilterplatten quasi auf die<br />
Teil einer großen<br />
Familie werden<br />
Klinkau ist auf der Suche nach<br />
• ausgebildeten Maschinen- und<br />
Anlagenführern sowie Quereinsteigern<br />
(m/w/d)<br />
• Elektronikern für Betriebstechnik<br />
(m/w/d)<br />
• Ferienmitarbeitern (m/w/d) in<br />
der Produktion<br />
Außerdem bildet das Unternehmen<br />
regelmäßig selbst Maschinen- und<br />
Anlagenführer (m/w/d) aus.<br />
„Geht nicht, gibt’s nicht –<br />
das ist bis heute unser Credo<br />
bei Innovationen.“<br />
Werner Klinkau, Geschäftsführer<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
33
1981<br />
Beginn einer Erfolgsgeschichte<br />
Am 13. April gründen die zwei Jugendfreunde<br />
Werner Klinkau und Reimund Stanik zusammen<br />
mit Günter Strunz die Klinkau & Co. GmbH.<br />
1985 1986<br />
Klinkau expandiert in die USA<br />
Bereits fünf Jahre nach der Gründung wird<br />
mit der Klinkau America Inc. ein weiteres<br />
Unternehmen aufgebaut, um die eigenen<br />
Produkte leichter auf dem amerikanischen<br />
Markt zu etablieren – durch die wegfallenden<br />
Transportwege können den Kunden deutlich<br />
kürzere Lieferzeiten garantiert werden.<br />
Marktoberdorfer Standort platzt<br />
erstmals aus den Nähten<br />
Die Nachfrage nach den Qualitätsprodukten<br />
von Klinkau steigt – der<br />
Neubau der Lagerhalle Nord/Ost<br />
beginnt.<br />
1982 1984<br />
Innovationsgeist, von Anfang an<br />
Das Unternehmen entwickelt die Produktlinie<br />
Klico-Standard – dahinter<br />
verbergenTsichTMembranfilterplattenT<br />
in verschweißter Ausführung mit<br />
seinerzeit wesentlichen technologischen<br />
Neuerungen.<br />
Produktneuheit Kammerfilterplatte<br />
DieTersteTeinteilige,/TformgepressteTKammerfilterplatteTausT<br />
Polypropylen im Format 2.000 x 2.000 mm wird hergestellt.<br />
1988 & 1990<br />
Zwei neue Produktlinien entstehen<br />
Die Produktlinie Klico-Überhang-<br />
Membranplatten mit auswechselbaren<br />
Membranen in der Ausführung „Leere<br />
Kammer“ kommt hinzu. Diese wird<br />
zwei UJahreTspäterTumTeineTverschweißte<br />
Ausführung erweitert.<br />
2018<br />
Die – vorerst – letzten Erweiterungsbauten<br />
Neubau Produktionshalle West II sowie<br />
Lagerhalle West: Was einst mit<br />
7.000 UTQuadratmeternTbegann,/ThatTsichT<br />
bis UTheute Uauf U18.000TQuadratmetern<br />
mehr als verdoppelt.<br />
<strong>2021</strong><br />
Happy Birthday<br />
Die Klinkau GmbH & Co. KG feiert 40-jähriges<br />
Firmenjubiläum.<br />
2020<br />
Neue Formate werden bedient<br />
KundenspezifischeTFilterelementeTinTdenT<br />
Formaten 4.120x4.850 mm und 3.500x259 mm<br />
erweitern das Leistungsspektrum.<br />
2012<br />
Die Minenindustrie als Anwendungsgebiet<br />
Entwicklung und Herstellung von kundenspezifischenTMembranfilterplattenTfürT<br />
die UMinenindustrieTinTFormatenTbisTzuT<br />
2.600 UmmTxT2.590Tmm.<br />
Hälfte verkürzt werden“, nennt Klinkau ein<br />
Beispiel. Neben der Lebensmittelbranche<br />
werden die hochwertigen Produkte des Filterplattenherstellers<br />
unter anderem in der<br />
chemischen und pharmazeutischen Industrie,<br />
im Abwasserbereich und der Minenindustrie<br />
eingesetzt.<br />
Klinkau bleibt Familienunternehmen<br />
Mittlerweile ist Werner Klinkau 78 Jahre alt.<br />
Gerne bringt der Geschäftsführer weiterhin<br />
seinen 40-jährigen Erfahrungsschatz und<br />
sein Gespür für strategisch kluge Entscheidungen<br />
ein. Aus dem operativen Geschäft<br />
hat er sich weitestgehend zurück gezogen.<br />
Das darf die nächste Generation in Person<br />
von Schwiegersohn und Geschäftsführer<br />
Christian Löwenmuth prägen, der vor<br />
25 Jahren seine Karriere im Vertrieb des Familienunternehmens<br />
startete. „Diese Abteilung<br />
war der beste Ausgangspunkt, um die<br />
Kunden kennenzulernen und zu verstehen,<br />
34 4 | <strong>2021</strong>
1993<br />
Zwei Meilensteine in einem Jahr<br />
DieTProduktionshalleTKunststoffformgebungT<br />
Nord wird gebaut. Zeitgleich startet die HerstellungTderTerstenTMembranfilterplatteTmitT<br />
auswechselbarer Membrane im Format 2.000 x<br />
2.000 mm in der Ausführung „Leere Kammer“.<br />
1996 1999<br />
Der asiatische Markt wird erobert<br />
In Malaysia wird als nächster strategischer<br />
Schritt die Klinkau Asia gegründet.<br />
Wieder wird es eng, wieder wird gebaut<br />
Das Marktoberdorfer Qualitätsunternehmen<br />
wird um die Lagerhalle Süd ergänzt.<br />
1994 1997 1998 2000<br />
Die nächste Innovation<br />
Entwicklung des ersten speziellen Polypropylen-Compounds<br />
für den Einsatz von MembranfilterplattenTmitThöchstenTAnforderungenTanT<br />
eine chemische Resistenz.<br />
Neues Produkt, neue Einsatzgebiete<br />
Ein antistatischer Polypropylen-Compound<br />
wird entwickelt. Dies ermöglicht den Einsatz<br />
vonTMembranfilterplattenTinTexplosionsgefährdetenTBereichenTsowieTderTSpeiseölfiltration.<br />
DieTerstenTMembranfilterplattenTausT<br />
antistatischem Polypropylen-Compound<br />
für die Anwendung bei der Palmölfraktionierung<br />
werden hergestellt.<br />
2002<br />
Strategische Unternehmensübernahme<br />
Klinkau übernimmt das Unternehmen<br />
EnviroTech Molded Products mit den beiden<br />
Produktionsstandorten in den USA sowie<br />
Italien und expandiert anschließend<br />
in neue Geschäftsfelder.<br />
Neues Jahrtausend,<br />
neue Produktlinie<br />
Entwicklung und Herstellung<br />
der UProduktlinieTClipCMembraTnC<br />
filterplatteTmitTEckCTundTZentraleinlauf<br />
in der Ausführung<br />
T„ILeere UKammer“J.<br />
2011<br />
2008<br />
2005<br />
2001<br />
Kontinuierliches Wachstum<br />
Mit der Produktionshalle West wird das<br />
Unternehmen erneut vergrößert.<br />
Weitere Produktlinie<br />
DieTProduktlinieTMultiCMembranfilterplatteTmitT<br />
austauschbarer Membrane in der Ausführung<br />
„Leere Kammer“ wird entwickelt und hergestellt.<br />
Neues Einsatzgebiet<br />
Weiterentwicklung des antistatischen Polypropylen-Compounds<br />
und erster Einsatz einer<br />
MembranfilterplatteTinTAtexzoneTIIT1TG/;D,/TeinemT<br />
bestimmten explosionsgefährdeten Bereich.<br />
Groß, größer, Klinkau<br />
Die derzeit weltweit größte Membrane<br />
aus Polypropylen im Format<br />
2.000 x 2.400 mm wird entwickelt<br />
und produziert. Derweil wird der<br />
Versand erneut vergrößert.<br />
wie der Markt funktioniert. Wichtige Voraussetzungen<br />
für die Unternehmensnachfolge“,<br />
erklärt Löwenmuth, der die Geschicke<br />
der Klinkau-Firmengruppe noch<br />
gemeinsam mit dem Schwiegervater lenkt.<br />
Und sollte sich Werner Klinkau eines Tages<br />
entscheiden, den Ruhestand in vollem<br />
Umfang zu genießen, weiß er, dass das<br />
Unternehmen in vertrauenswürdigen Händen<br />
fortbestehen wird. Hoffentlich auch<br />
noch in den nächsten 40 Jahren.<br />
Klinkau GmbH & Co. KG<br />
RaiffeisenstraßeT6<br />
87616 Marktoberdorf<br />
Telefon 08342 4005-0<br />
info@klinkau.de<br />
www.klinkau.de<br />
BILDER: KLINKAU GMBH & CO. KG/ROHDE FOTOGRAFIE<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
35
Wangen im Allgäu | Stahlbau<br />
METERLANGE<br />
DACHTRÄGER<br />
JUST IN TIME<br />
Die Biedenkapp Stahlbau GmbH konstruiert ein frei gespanntes<br />
Atriumdach für Holz-Hybrid-Gebäude in der Hauptstadt<br />
Auf einem rund 10.100 Quadratmeter<br />
großen Grundstück am Berliner Bahnhof<br />
Südkreuz entsteht derzeit Deutschlands<br />
bisher größtes Holz-Hybrid-Gebäude mit<br />
sieben Stockwerken und einer Geschossflächenzahl<br />
von 32.000 Quadratmetern.<br />
Die Biedenkapp Stahlbau GmbH aus Wangen<br />
hat das frei gespannte Atriumdach für<br />
das Gebäude in einer Arbeitsgemeinschaft<br />
mit einem Experten für Membranbau<br />
geplant, konstruiert und in nur zehn<br />
Wochen montiert.<br />
36 4 | <strong>2021</strong>
VISUALISIERUNG: XOIO GMBH<br />
Für das Großprojekt in innovativer und<br />
nachhaltiger Holz-Hybrid-Bauweise am<br />
Berliner Südkreuz Bahnhof (SXB) hat das<br />
Wangener Stahlbau-Unternehmen Biedenkapp<br />
just in time bis zu 42 Meter lange<br />
Träger auf die Baustelle geliefert und ver-<br />
baut. „Wir haben zusammen mit einem<br />
Partner diesen Auftrag für ein modernes<br />
Atriumdach mit Stützluft-Folienkissen<br />
bekommen. Da geht es nicht um eine Standard-Hallenkonstruktion,<br />
sondern um ganz<br />
neue Herausforderungen“, sagt Geschäftsführer<br />
Stefan Weidle. Die Biedenkapp<br />
Stahlbau GmbH ist seit 75 Jahren als<br />
Familienunternehmen in Wangen zu Hause.<br />
Rund 100 Mitarbeiter erwirtschaften einen<br />
Jahresumsatz von 50 Millionen Euro und<br />
planen, konstruieren und montieren<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
37
Die Fakten zum Atriumdach<br />
•T1.600TQuadratmeterTDachfläche<br />
• 40 x 40 Meter Seitenlänge<br />
• 42 Meter Spannweite im<br />
größten UTBauteil<br />
• Fischbauchträger mit Obergurt aus<br />
Holz UundTUntergurtTausTStahl<br />
• Gesamtgewicht rund 150 Tonnen,<br />
davon U100TTonnenTStahlbau<br />
• 70 Kubikmeter Brettschichtholz<br />
• 6 Monate Planungszeit<br />
• 10 Wochen Montage<br />
• Insgesamt 10.000 Stunden Arbeitszeit<br />
•8TTransparenteTDachflächeTausT<br />
Stützluft- ETFE-Folienkissen<br />
• 2,5 Millionen Euro Auftragsvolumen<br />
Detailansicht eines Knotenpunktes<br />
Isometrie des Gesamtdaches aus dem CAD-System<br />
38 4 | <strong>2021</strong>
„Das komplette Projekt ist reibungslos<br />
abgelaufen – die Zusammenarbeit<br />
mit allen Beteiligten auf der Baustelle<br />
war optimal.“<br />
Manuel Galbusera, Projektleiter<br />
Tragwerkskonstruktionen aus Stahl für<br />
den klassischen Industriebau, aber auch<br />
Sonderkonstruktionen wie Baumwipfelpfade,<br />
Brücken, Hallenbäder oder Parkhäuser.<br />
Ebenfalls aus Wangen kommt der überdimensionale<br />
Kopf für das Bühnenbild der<br />
Oper Rigoletto auf der Bregenzer Seebühne,<br />
der in diesem Jahr nochmal ein Hingucker<br />
für die Besucherinnen und Besucher ist.<br />
Digitaler Zwilling für die Generalprobe<br />
Die Planung und Konstruktion des Dachs<br />
gehörten zu den großen Herausforderungen<br />
bei diesem Auftrag. Statt mit zweidimensionalen<br />
Bauplänen auf Papier arbeiteten<br />
alle Beteiligten im sogenannten<br />
Building Information Modeling (BIM) zusammen.<br />
Über Software werden dabei alle<br />
relevanten Bauwerksdaten digital modelliert,<br />
kombiniert und erfasst. „Wir haben in<br />
unserer Produktionshalle alle Teile möglichst<br />
weit vorgefertigt und zusammengebaut.<br />
Dann wurden die Elemente mit<br />
3D-Technologie vermessen und die Daten<br />
anschließend in das BIM eingesetzt“, erklärt<br />
Stefan Weidle. So konnten vor allem die<br />
komplexen Anschlüsse und Verbindungen<br />
vorab auf Passgenauigkeit geprüft werden –<br />
eine Grundvoraussetzung, um den engen<br />
Montagezeitplan vor Ort halten zu können.<br />
Große Anforderungen an Material und Montage<br />
Das Bauprojekt am Berliner Südkreuz<br />
Bahnhof (SXB) ist zukunftsweisend und<br />
besonders nachhaltig. Die eingesetzten Baumaterialien<br />
müssen strenge Auflagen erfüllen<br />
und nach dem Cradle-to-Cradle-<br />
Prinzip umfassend recycelbar sein. Die<br />
Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges<br />
Bauen (DGNB) hat das Projekt mit dem<br />
Platin-Standard vorzertifiziert und damit<br />
die Bestnote vergeben. Die Holz-Hybrid-<br />
Bauweise ist ein noch neues Verfahren, für<br />
das die beiden Werkstoffe sinnvoll kombiniert<br />
werden, um die statischen Lasten<br />
zugunsten der CO 2<br />
-Bilanz optimal zu verteilen.<br />
Möglich wurden für das SXB-Gebäude<br />
dadurch die sieben Stockwerke plus<br />
Atriumdach, das den gesamten Innenbereich<br />
überspannt und mit Tageslicht versorgt.<br />
Projektleiter Manuel Galbusera war<br />
während der Bauphase selbst an zwei Tagen<br />
in der Woche vor Ort: „Die räumlichen<br />
Gegebenheiten auf der Baustelle waren eine<br />
Herausforderung: Wir mussten die einzelnen<br />
Elemente just-in-time anliefern. Noch<br />
am Boden wurden die Holzbinder an die<br />
Stahlträger montiert. Zwei Krane waren<br />
dann im Einsatz, um die Träger auf die notwendige<br />
Höhe zu bringen – bei starkem<br />
Wind teilweise eine schwierige Aufgabe.“<br />
Das ETFE-Folienkissendach lieferte als<br />
Projektpartner die Temme Obermeier<br />
GmbH aus Rosenheim. Der Experte für<br />
Membranbau montierte Kederschienen an<br />
den Trägern, in die dann die transparenten<br />
Folienschläuche eingezogen wurden.<br />
Zwischen die am Rand verschweißten<br />
Folien wird nun permanent die notwendige<br />
Stützluft ein geblasen – Reservegebläse<br />
stehen für Notfälle bereit, um die Versorgung<br />
zu sichern.<br />
Meike Winter<br />
Biedenkapp Stahlbau GmbH<br />
Pettermandstraße 24<br />
88239 Wangen im Allgäu<br />
Telefon 07522 9702-0<br />
info@biedenkapp-stahlbau.de<br />
www.biedenkapp-stahlbau.de<br />
BILDER: BIEDENKAPP STAHLBAU GMBH<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
39
Themenspezial | Industrie und Automation<br />
Fehlende Bauteile sind für Unternehmen<br />
mehr als besorgniserregend<br />
BILD: PIXABAY.COM<br />
Aktuell kann ein einziges fehlendes Bauteil<br />
große Auswirkungen auf Unternehmen<br />
haben. Das Fehlen eines winzigen<br />
Elektronikchips kann ganze Produktionsbänder<br />
lahmlegen. Doch Krisen gab es<br />
schon einige! Was aber macht die momentane<br />
Bauteilknappheit so besonders<br />
schwerwiegend?<br />
Von der derzeitigen Bauteilknappheit ist<br />
mitunter die Elektronikbranche stark betroffen.<br />
Zum einen gibt es massive Lieferengpässe<br />
bei aktiven Bauteilen, wie ICs,<br />
Prozessoren und Speicher. Aber auch die<br />
passiven Bauteile, wie Widerstände, werden<br />
langsam knapper. Viele Hersteller dieser<br />
Elektronikkomponenten agieren am Weltmarkt<br />
mit Lieferzeiten von 40 bis 80 Wochen.<br />
Die Auswirkungen sind in vielen Branchen<br />
längst spürbar. So mussten beispielsweise<br />
Automobilhersteller bereits Kurzarbeit<br />
anmelden oder teilweise Werke schließen,<br />
da für ihre Produktion bestimmte elektroni-<br />
sche Bauteile gefehlt haben. Hier macht sich<br />
vor allem der Chipmangel bemerkbar. Doch<br />
wie lange diese Verknappung noch anhält,<br />
hängt von vielen Faktoren ab.<br />
Viele fragen sich, ob diese massive Bauteilknappheit<br />
allein durch die Corona-Pandemie<br />
verursacht worden ist. Doch so einfach<br />
kann man dieses Phänomen nicht nur auf<br />
COVID-19 abwälzen! Es ist letztendlich eine<br />
Summe vieler unglücklicher Umstände.<br />
In der Tat ist es so, dass es coronabedingt<br />
zu Produktionsausfällen und -verzögerungen<br />
kommt. Auch sind Transportwege davon<br />
betroffen. Häufig werden Elektronikbauteile<br />
aus Asien in Passagierflug zeugen<br />
nach Europa transportiert. Doch wie jeder<br />
weiß, ist der Flugverkehr gerade aufgrund<br />
des Virus sehr eingeschränkt. Zudem<br />
kommt es pandemiebedingt im Seeverkehr<br />
zu Eng pässen. Erst kürzlich legte ein chinesischer<br />
Hafen aufgrund eines COVID-Ausbruches<br />
nahezu die weltweite Schifffahrt<br />
lahm. Und zugleich hat man die Bilder des<br />
Containerschiffs „Ever Given“ vor Augen,<br />
das den Suezkanal für mehrere Tage blockiert<br />
hatte.<br />
Doch auch steigende Preise und nicht<br />
an gepasste Produktionskapazitäten sind<br />
Teil dieses Problems. Die Nachfrage<br />
speziell im Bereich E-Mobilität oder<br />
Unterhaltungselektronik steigt rasant an.<br />
Auf diesen rapid wachsenden Bedarf<br />
haben sich viele Hersteller noch gar<br />
nicht eingestellt.<br />
Doch was können Unternehmen jetzt<br />
tun, die auf Bauteile angewiesen sind?<br />
Viele dieser Firmen sind bereits durch die<br />
Corona-Krise angeschlagen und nun bald<br />
nicht mehr lieferfähig, da ihnen diese<br />
Komponenten fehlen. Sicherlich wird die<br />
Bauteilknappheit bis zum Jahresende hin<br />
längst nicht vollständig behoben sein.<br />
Und es ist für Betriebe äußerst schwer,<br />
zusätzlich in Vorleistung zu gehen, um für<br />
die nächsten ein bis zwei Jahre vorzubestellen,<br />
um letztendlich auf der sicheren<br />
Seite zu sein. Doch was bleibt übrig,<br />
als frühzeitig große Mengen zu bestellen?<br />
Und auch noch die steigenden Preise<br />
hinzunehmen? Eine große Herausforderung<br />
für viele Unternehmen!<br />
Nadine Kerscher<br />
40 4 | <strong>2021</strong>
Drahtlose Kommunikation<br />
dank WiFi-Adapter<br />
BILD: PIXABAY.COM<br />
Wer einen WiFi-Adapter verwendet, kann von einer drahtlosen<br />
Verbindung profitieren. Dies ist zum Beispiel dann interessant,<br />
wenn eine bereits vorhandene Haus-EDV keinerlei verkabelte<br />
Infrastruktur besitzt. Mit der kostengünstigen Hardware – also<br />
dem WiFi-Adapter, den es von vielen namhaften Herstellern<br />
gibt – kann so kabelungebunden effektiv im Handumdrehen<br />
automatisiert werden.<br />
Im Maschinen- und Anlagenbau kommen meist WiFi-Adapter<br />
mit einem Frequenzband von 2,4 GHz zum Einsatz. Sie punkten<br />
mit einer einfachen Handhabung, stellen zu Wartungs- oder Servicearbeiten<br />
eine schnelle Onlineverbindung her und können in<br />
dieser Form weltweit benutzt werden.<br />
Der WiFi-Adapter hat eine kompakte Bauweise, lässt sich über<br />
die Schnittstelle USB A einfach anschließen und baut rasch eine<br />
sichere Verbindung zur vorhandenen Infrastruktur auf. Als<br />
Client lässt sich dieser beschriebene Anwendungsfall unkompliziert<br />
mit einem drahtlosen Router um setzen. Auch lässt sich ein<br />
Laptop dadurch mühelos mit dem Router verbinden und es können<br />
zum Beispiel wichtige Updates im Servicefall durchgeführt<br />
werden. Das System sollte dabei über ein Linux- oder Windows-<br />
Betriebssystem verfügen, um sicherstellen zu können, dass hierfür<br />
sämtliche Treiber verfügbar sind.<br />
Zudem ist der WiFi-Adapter als Access Point einfach zu konfigurieren.<br />
Dadurch können noch weitere Geräte, wie zum Beispiel<br />
Smartphones oder Tablets, im Netzwerk kommunizieren.<br />
Nadine Kerscher<br />
Ihr kompetenter Blechbearbeiter<br />
für Einzelteile und Kleinserien.<br />
MTH Metalltechnik Haas GmbH<br />
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Kempten | Automationssysteme<br />
42 4 | <strong>2021</strong>
Innovative<br />
Automationslösungen<br />
für die E-Mobilität<br />
Vom Automationsspezialisten zum Systemlieferanten<br />
mit Prozesskompetenz<br />
Im Zuge der Mobilitätswende lösen Elektro und Hybridantriebe allmählich<br />
den klassischen Verbrennungsmotor ab. Die Batterie ist ein Schlüsselelement<br />
in der Elektrifizierung: Immer mehr Hersteller steigen in die eigene Produktion<br />
von Batteriesystemen ein und sind auf der Suche nach geeigneten Lösungen<br />
dafür. Liebherr hat sich intensiv mit den Prozessen auseinandergesetzt und<br />
bietet systemfähige und modulare Konzepte für die automatisierte Montage<br />
von Batteriepacks.<br />
In der Herstellung von Verbrennermotoren<br />
sind die Anforderungen in der Regel<br />
bekannt und exakt definiert. Die Produktion<br />
von E-Mobilitätskomponenten ist<br />
für viele Anwenderinnen und Anwender<br />
allerdings noch Neuland. Anlagen für die<br />
Batteriepackmontage sind meist noch<br />
nicht auf hohe Stückzahlen ausgelegt und<br />
daher nur teilautomatisiert, denn für kleine<br />
und mittlere Losgrößen war eine Vollautomation<br />
bisher nicht rentabel. Mit den steigenden<br />
Stückzahlen ist eine teilautomatisierte<br />
Produktion aber nicht mehr effizient<br />
und wirtschaftlich. Um in den wachsenden<br />
Märkten mithalten zu können, werden<br />
komplett auto matisierte Montagelinien zunehmend<br />
von den Fahrzeugherstellern<br />
und Zulieferern nachgefragt.<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
43
Automationsanbieter mit Systemfähigkeit<br />
Diesen technologischen Wandel hat Liebherr<br />
in die Weiterentwicklung seiner Automationslösungen<br />
einbezogen und entsprechendes<br />
Know-how aufgebaut, um seine<br />
Kundinnen und Kunden bei der Konzeption<br />
neuer Fertigungsprozesse zu unterstützen.<br />
Das Unternehmen legt Fertigungslinien<br />
sowohl für den konventionellen als auch<br />
den elektrifizierten Antriebsstrang aus und<br />
deckt mit seinen modularen Automationslösungen<br />
von der Einzelstation bis zur Turnkey-Anlage<br />
alle Anforderungsprofile ab –<br />
ob für Verbrenner oder für die E-Mobilität.<br />
„Wir verstehen uns seit jeher als Lösungsanbieter<br />
und Ansprechpartner für alle<br />
Belange der Kunden“, beschreibt Viktor<br />
Bayrhof, Marktvertrieb & Produktmanagement<br />
Automationssysteme bei Liebherr,<br />
den Anspruch des Unternehmens.<br />
„Im Hinblick auf die veränderten Anforderungen<br />
an die Automation in der<br />
E-Mobilität wandeln wir uns gerade vom<br />
Automationsspezialisten mit Fokus auf<br />
Materialflusstechnik zum Systemlieferanten<br />
mit Prozesskompetenz.“<br />
Kernprozesse in der Batteriemontage:<br />
Dosieren und Schrauben<br />
Im Hinblick auf diese Anforderungen spielen<br />
verschiedene Teilprozesse in der Batteriepackmontage<br />
eine entscheidende Rolle. Dies<br />
sind vor allem Dosier- und Schraubprozesse:<br />
• das Dosieren und Auftragen des wärmeleitfähigen<br />
und elektrisch isolierenden<br />
Gap-Fillers, einer Wärmeleitpaste für die<br />
thermische Anbindung und Entwärmung<br />
der elektrischen Komponenten<br />
• das Einsetzen und Verschrauben der Module<br />
im Batteriepack<br />
• das Aufsetzen und Verschrauben des<br />
Batteriedeckels sowie das Auftragen des<br />
Dichtmittels, damit keine Gase austreten<br />
oder Feuchtigkeit in die Batterie eindringen<br />
kann<br />
Weitere wichtige Bausteine sind kritische<br />
und sicherheitsrelevante Prozesse am Ende<br />
der Fertigungslinie wie beispielsweise der<br />
Leak-Test (Dichtheitsprüfung) und der<br />
44 4 | <strong>2021</strong>
End-of-Line-Test (Hochvolt-Stromtest) sowie<br />
die Integration der entsprechenden<br />
Prüfstände in die Fertigungslinie. Dabei<br />
werden Lösungen dafür entwickelt, wie<br />
ein Batteriepack von der Fertigungslinie<br />
an den Prüfstand übergeben wird. Aber<br />
auch Extremszenarien, wie zum Beispiel<br />
der Brandfall, werden betrachtet und Notfallstrategien<br />
erarbeitet.<br />
Automatisiertes Stecken von Modulverbindern<br />
Einen besonderen Fokus legt Liebherr auf<br />
das elektrische Kontaktieren der Hochvolt-<br />
Modulverbinder (Busbars). Diese können<br />
gesteckt, geschraubt oder geschweißt<br />
werden. Steckbare Modulverbinder bieten<br />
deutliche Vorteile gegenüber Schraubverbindungen.<br />
Liebherr hat dafür einen innovativen<br />
und bislang einzigartigen Automationsprozess<br />
entwickelt, mit dem auch<br />
diese Art von Steckverbindungen prozesssicher<br />
gesteckt werden können.<br />
Von Teilprozessen zum Gesamtsystem<br />
Die Komponenten für die einzelnen Prozesse<br />
liefern spezialisierte Lieferanten; bei<br />
Dosierprozessen wird beispielsweise das<br />
Dosierequipment, darunter die Pumpe,<br />
die Dosiereinheit und das Prozessüberwachungssystem,<br />
zugekauft. Liebherr<br />
integriert diese in die eigenen Roboterzellen<br />
und liefert eine schlüsselfertige Automationslösung<br />
für den kundenspezifischen<br />
Prozess. Das kann eine Integration der<br />
Prozessstationen in ein von Liebherr konzipiertes<br />
Gesamtsystem bedeuten, bei Bedarf<br />
kann Liebherr aber auch nur eine einzelne<br />
Station anbieten. „Wir betrachten den<br />
Prozess von innen nach außen – vom<br />
Einzelprozess im Detail über die einzelne<br />
Roboterzelle bis hin zum Gesamtsystem.<br />
Dies alles können wir auf unseren eigenen<br />
Testanlagen unter realen Bedingungen<br />
testen und validieren“, so Jan Pollmann, Entwicklungsingenieur<br />
Automationssysteme.<br />
„Wenn wir uns die einzelnen Bausteine der<br />
Automation wie einen Lego-Baukasten<br />
vorstellen, haben wir hier im TechCenter<br />
bereits eine kleine Lego-Stadt gebaut und<br />
zum Laufen gebracht.“<br />
Einzigartige Möglichkeiten im TechCenter<br />
Auf 700 Quadratmetern Versuchsfläche<br />
führt Liebherr im eigenen TechCenter Machbarkeitsstudien<br />
und Vorabversuche durch.<br />
Teilmontagelinien mit Technologiebausteinen<br />
für die automatische Produktion von<br />
Batteriepacks (Schrauben, Stecken, Dosieren,<br />
Kleben, Greifen, Positionieren) stehen<br />
dort für Tests und Qualitätsprüfungen von<br />
Komponenten und Prozessen zur Verfügung.<br />
Liebherr bietet damit die Möglichkeit, Prozesse<br />
unter realen Bedingungen zu testen<br />
und zu validieren. Versuche können Kundinnen<br />
und Kunden vor Ort, aber auch<br />
virtuell über Kameras, präsentiert werden.<br />
Bei Versuchsreihen im Auftrag von Kunden<br />
ist Liebherr flexibel und reaktionsschnell:<br />
„Wenn der Wunsch besteht einen Prozess<br />
direkt am Werkstück zu testen, können wir<br />
innerhalb kürzester Zeit eine Versuchslinie<br />
dafür aufbauen“, erklärt Jan Pollmann. „Diese<br />
Kernprozesse können dann auf die<br />
Serienanlage für die Volumenproduktion<br />
hochskaliert werden.“ Um möglichst jeder<br />
Kundenanforderung gerecht zu werden,<br />
sind die einzelnen Prozessstationen mit<br />
unterschiedlichen Robotertypen von Kuka,<br />
Fanuc oder ABB ausgestattet.<br />
Kompetenzzentrum für die E-Mobilität<br />
Damit ist Liebherr in der Lage, die Kundinnen<br />
und Kunden hinsichtlich der Auslegung<br />
neuer Prozesse umfangreich zu beraten<br />
und so auf den bevorstehenden Technologiewandel<br />
vorzubereiten, ob für Teilprozesse<br />
oder die gesamte Montagelinie. Der<br />
modulare Ansatz bietet größtmögliche<br />
Flexibilität, sei es bei der Integration<br />
von Handarbeitsplätzen oder der späteren<br />
Nachrüstung von Automationssprozessen<br />
bei steigenden Stückzahlen. „So kann der<br />
Automatisierungsgrad je nach individueller<br />
Kundenanforderung ‚mitwachsen‘. Systemfähigkeit<br />
bedeutet, dass wir sämtliche<br />
Prozessbausteine zu einer gesamten Anlage<br />
zusammenführen können“, resümiert Viktor<br />
Bayrhof abschließend.<br />
Liebherr-Verzahntechnik GmbH<br />
Verzahntechnik und Automationssysteme<br />
Kaufbeurer Straße 141<br />
87437 Kempten<br />
Telefon 0831 786-0<br />
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BILDER: LIEBHERR-VERZAHNTECHNIK GMBH<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
45
Kraftisried| KunststoffRecycling<br />
Die Potenziale eines unterschätzten<br />
Werkstoffs nutzen<br />
Wie Kunststoffe – richtig eingesetzt – die Umwelt schonen und zu unserer Sicherheit beitragen<br />
Seit Anfang Juli ist der Verkauf von Einweggeschirr aus Plastik in der gesamten EU verboten.<br />
Strohhalme, Eislöffel und Kaffeebecher aus Plastik gehören der Vergangenheit an. Ein wichtiger<br />
Schritt, der die Umwelt entlastet. Doch Kunststoff ist nicht gleich Kunststoff. SchwarzWeiß<br />
Denken – wie so oft – fehl am Platz. Dank Firmen wie der RDG Kunststoffe GmbH in Kraftisried<br />
haben Unternehmen die Möglichkeit, ihre Kunststoffabfälle regional aufbereiten zu lassen<br />
und anschließend wieder in den eigenen Produktionsprozess zurückzuführen. Seit über<br />
20 Jahren steht RDG Unternehmensverantwortlichen bei RecyclingFragen mit Rat und Tat<br />
zur Seite. Umweltschutz at its best.<br />
Verantwortung übernehmen<br />
„Niemand möchte Plastik im Meer landen<br />
sehen, aber das derzeit produzierte Image<br />
wird dem, was wir Kunststoff zu verdanken<br />
haben, nicht gerecht“, bedauert RDG-Geschäftsführer<br />
Mathias Fröhlich, dass durch<br />
mehrere Bürgerbewegungen und die teils<br />
einseitige Berichterstattung in den Medien<br />
der Werkstoff pauschal verurteilt wird.<br />
„Würde ein Auto ohne Kunststoff hergestellt<br />
werden, wäre das Fahrzeug rund 30 Prozent<br />
46 4 | <strong>2021</strong>
schwerer und es müsste deutlich mehr<br />
Energie aufgewendet werden, um dieses zu<br />
bewegen – keine gute Alternative für unsere<br />
Umwelt. Und auch zu unser aller Sicherheit<br />
trägt das Material bei. Ohne Kunststoff kein<br />
Airbag. Was ich mit diesem Beispiel verdeutlichen<br />
möchte: Wie wir mit Kunststoffen<br />
umgehen, liegt in der Verantwortung<br />
des Menschen, nicht in der des Kunststoffs.<br />
Wir entscheiden, wann der Einsatz sinnvoll<br />
ist und ob wir die umweltschonenden<br />
Chancen des Recycelns ergreifen.“ Genau<br />
an dieser Stelle setzt die RDG Kunststoffe<br />
GmbH an, die Unternehmen zu nachhaltigeren<br />
Produktionsabläufen verhilft. Rund<br />
4.000 Tonnen Kunststoff aus über 30 verschiedenen<br />
Werkstoffen verarbeitet RDG<br />
Jahr für Jahr.<br />
Save the date<br />
Sie möchten als Unternehmer mehr<br />
über die Potentiale des Kunststoff-<br />
Recyclings erfahren?<br />
Dann lernen Sie das Team von RDG auf<br />
der Fakuma in Friedrichshafen, einer<br />
der weltweit führenden Fachmessen<br />
fürTKunststoffverarbeitung,/TpersönlichT<br />
kennenlernen.TDieTVeranstaltungTfindetT<br />
vom 12. bis 16. Oktober <strong>2021</strong> statt.<br />
Recyceln, upcyceln, compoundieren<br />
Für eine effiziente Wiederaufbereitung von<br />
Produktionsabfällen, Angüssen und Fehlteilen<br />
investiert RDG regelmäßig in neue<br />
Technologien – erst im Juni vergangenen<br />
Jahres wurde der Maschinenpark um<br />
einen Doppelschneckenextruder erweitert.<br />
„Unsere Kunden, verschiedenste kunststoffverarbeitende<br />
Betriebe, können auf unser<br />
Closed-loop-System zurückgreifen. Hierbei<br />
liefern wir Behältnisse, in denen die Materialien<br />
sortenrein gelagert und anschließend<br />
zum Einmahlen und Regranulieren zu uns<br />
gebracht werden. Ist dies geschehen, erhält<br />
der Kunde seine wiederaufbereiteten Produktionsabfälle<br />
zurück und kann diese erneut<br />
verwenden“, beschreibt Fröhlich<br />
den Recycling-Kreislauf. Über sogenannte<br />
Additive ist RDG außerdem in der Lage, die<br />
technischen Eigenschaften von Kunststoffen<br />
zu verändern und dadurch für<br />
andere Verwendungszwecke des Kunden<br />
aufzubereiten. Die Qualität der Upcycling-<br />
Produkte ist neuwertigen Werkstoffen oftmals<br />
ebenbürtig.<br />
Doch die Recycling-Experten aus Kraftisried<br />
wissen, dass in Kunststoffen noch<br />
jede Menge unentdeckte Potenziale schlummern,<br />
die es nutzbar zu machen gilt. Mittels<br />
Compoundierung entwickelt RDG innovative<br />
Rezepturen, die neue Einsatzgebiete<br />
erschließen. Derzeit forscht das Unternehmen<br />
an Kunststoffen, die im Brandfall<br />
deutlich weniger Rauchgas erzeugen. „Die<br />
größte Gefahr bei Bränden geht nicht vom<br />
Feuer, sondern von der Rauchentwicklung<br />
aus. Mit unserem neuen Produkt lässt sich<br />
das Risiko einer Rauchgasvergiftung verringern“,<br />
erklärt der Geschäftsführer.<br />
Familienunternehmen sucht Nachwuchs<br />
Vor fünfeinhalb Jahren hat Mathias Fröhlich<br />
die Geschäftsführung bei RDG<br />
übernommen. Seit Januar <strong>2021</strong> ist er<br />
Alleineigen tümer. Ehefrau Doreen Fröhlich<br />
ist für den Einkauf verantwortlich.<br />
Sohn Christopher-Robin arbeitet seit drei<br />
Jahren im Vertrieb mit und beginnt ab<br />
September seine Aus bildung zum Verfahrensmechaniker.<br />
Auch Tochter Marie-<br />
Theres ist seit über einem Jahr bei RDG<br />
beschäftigt und wird – ebenfalls ab<br />
September – zur Industriekauffrau ausgebildet.<br />
Insgesamt arbeiten derzeit<br />
18 Mitarbeiter im Unternehmen – ein<br />
eingespieltes Team, das weiterwachsen<br />
und Vorbild sein möchte. Vorbild bei den<br />
Einsatzmöglichkeiten eines Werkstoffs,<br />
der weit mehr kann, als sein derzeitiger Ruf<br />
erahnen lässt. Oder wie Mathias Fröhlich<br />
sagen würde: „Wie wir mit Kunststoffen<br />
umgehen, liegt in unserer Verantwortung.“<br />
Dominik Baum<br />
„Wie wir mit Kunststoffen<br />
umgehen, liegt in der Verantwortung<br />
des Menschen, nicht in der<br />
des Kunststoffs.“<br />
Mathias Fröhlich, Geschäftsführer<br />
RDG Kunststoffe GmbH<br />
Sohn Christopher-Robin Fröhlich, Tochter Marie-Theres Böhm, die Eheleute Doreen und Mathias Fröhlich (v.l.n.r.)<br />
Mühlenstraße 10<br />
87647 Kraftisried<br />
Telefon 08377 92951-12<br />
froehlich@rdgCkunststoffe.com<br />
www.rdgCkunststoffe.com<br />
BILDER: RDG KUNSTSTOFFE GMBH<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
47
Kißlegg | Maschinenbau<br />
Effzient und sparsam<br />
Automatisierte Schweißmaschinen für rationelle Produktion<br />
Korbschweißmaschine zur Herstellung von Bewehrungen für Bohrpfähle<br />
Von individuell angepassten Automatisierungslösungen<br />
für Einzelmaschinen bis hin<br />
zu vollautomatischen Fertigungslinien: Die<br />
mbk Maschinenbau GmbH beliefert Kunden<br />
in über 60 Ländern weltweit mit Schweißmaschinen<br />
und Anlagen für die Bau- und<br />
Betonindustrie. Je nach Zielland und Anforderungen<br />
können Kunden den Automatisierungsgrad<br />
wählen und damit die Anlagen<br />
maßgeschneidert in bestehende Produktionsabläufe<br />
integrieren.<br />
Die Bandbreite der Anforderungen an den<br />
Maschinenhersteller mbk ist im Laufe der<br />
60 Jahre seit Gründung des Unternehmens<br />
enorm gewachsen. Die Schweißmaschinen<br />
und Anlagen für die Bau- und Betonindustrie<br />
sind weltweit im Einsatz.<br />
Optimierte Fertigungsprozesse entwickeln<br />
Ein Beispiel für die Automatisierung ist die<br />
Korbschweißmaschine BSM zur Fertigung<br />
von Bewehrungskörben für die Schachtund<br />
Betonrohrindustrie. Die innovative<br />
Technologie und modulare Bauweise der<br />
Maschine erlauben unterschiedliche Automatisierungslösungen.<br />
Das Einsatzspektrum<br />
der Korbschweißmaschine ist groß,<br />
denn sie kann ganz unterschiedliche Formen<br />
produzieren – sogar Sonderformen<br />
„In den Industrieländern wird<br />
Automatisierung immer wichtiger –<br />
bis hin zur Vollautomatisierung,<br />
bei der unsere Maschinen eine<br />
gesamte Schicht hindurch<br />
selbstständig produzieren können.“<br />
Mario Pfender, Geschäftsführer<br />
48 4 | <strong>2021</strong>
Mattenschweißmaschine zur Herstellung von individuellen Baustahlmatten für die<br />
Bewehrung von Betonfertigteilwänden und -decken<br />
wie Rund-Oval-Rund-Körbe. Mit einem<br />
breiten Portfolio an Automatisierungszubehör<br />
kann die Maschine einzelne Aufgaben<br />
automatisch erledigen oder in eine vollautomatische<br />
Fertigungslinie mit Pufferlösungen<br />
und der Übergabe der Bewehrung an<br />
die nachgelagerte Rohrmaschine integriert<br />
werden. „Das Engineering nimmt für uns<br />
einen immer größeren Anteil an den Aufträgen<br />
ein und das ist gut so, denn wir wollen<br />
für unsere Kunden ein ganzheitlicher Partner<br />
sein. Von der ersten Planungsskizze<br />
über die Fertigung, Automatisierung und<br />
Installation der Maschine bis zur Prozessoptimierung<br />
der Abläufe beim Kunden<br />
bringen wir unser Know-how und unsere<br />
Erfahrung ein“, erklärt Mario Pfender.<br />
Korbschweißmaschine zur Herstellung von Bewehrungen für<br />
Betonrohre und Schächte<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
49
Nachgelagerter Service mit bildgesteuertem<br />
Kundensupport<br />
Service spielt bei mbk eine wichtige Rolle –<br />
einerseits auf dem Weg zur fertigen Anlage,<br />
andererseits auch nach der Auslieferung<br />
und Installation. Die Mitarbeiter vor Ort<br />
werden intensiv in das Handling der Maschinen<br />
und Anlagen eingewiesen. Über<br />
eine Hotline stehen die mbk-Servicemitarbeiter<br />
via Telefon, Mail oder auch Messenger-Diensten<br />
zur Verfügung, um Fragen<br />
schnellstmöglich zu beantworten. Per LANbeziehungsweise<br />
WLAN-Anbindung ist die<br />
Fernwartung für die Maschinen möglich,<br />
Updates können aufgespielt oder die<br />
Produktionsplanung unterstützt werden.<br />
Im bildgesteuerten Kundensupport können<br />
Wartung und Reparatur mithilfe von<br />
Augmented Reality und Assisted Reality<br />
weltweit zeitnah durchgeführt werden.<br />
Korbschweißmaschine zur Herstellung von Bewehrungen für Rammpfähle, ausgestattet mit einer<br />
automatischen Drahtrichtanlage<br />
Erste mbk-Bewehrungsmaschine<br />
Die Korbschweißmaschine BSM verfügt<br />
dann beispielsweise über automatische<br />
Drahtwechselvorrichtungen, eine automatische<br />
Drahtzuführung oder die automatische<br />
Wickeldrahtschere, die den Draht<br />
nach dem Schweißvorgang kappt. Aber<br />
auch das Handling der fertigen Produkte<br />
lässt sich automatisieren. So können Korbentnahmegeräte<br />
ergänzt werden, die Pufferoder<br />
Transportbänder mit den Körben bestücken<br />
oder Transportlösungen, mit denen<br />
die Bewehrung an die nachgelagerte Rohrmaschine<br />
übergeben wird. Daneben spielt<br />
vor allem die Maschinensteuerung inklusive<br />
der Softwarelösungen eine entscheidende<br />
Rolle, denn die Anbindung der Maschine an<br />
den Office-Arbeitsplatz erlaubt die Generierung<br />
und Auswertung von Produktionslisten<br />
im Büro, die Protokollierung der Maschinenparameter<br />
und die Sicherung und<br />
Auswertung der Produktionsdaten.<br />
Neben Infrastruktur auch Hochbau im Blick<br />
Die Bewehrungsschweißmaschinen aus<br />
Kißlegg kommen in erster Linie für die<br />
Fertigung von Betonteilen im Infrastrukturbereich<br />
zum Einsatz, also für Betonrohre<br />
und -schächte. „In diesem Bereich sind wir<br />
Marktführer“, so Mario Pfender. Neben<br />
weiteren Schweißmaschinen für die Produktion<br />
von Ramm- und Bohrpfählen,<br />
Stützen und Trägern erschließt das Unternehmen<br />
ein zusätzliches Geschäftsfeld mit<br />
Anlagen für die Fertigung von Elementdecken<br />
und -wänden aus Beton. Die<br />
hochautomatische Fertigteilproduktion von<br />
Wänden, Doppelwänden und Elementdecken<br />
setzt eine effiziente und intelligente<br />
Fertigung der Bewehrung voraus. Die mbk-<br />
Mattenschweißanlage MSM ist daher auf<br />
die Produktion von Matten für die Herstellung<br />
von Betonfertigteilen im Hochbau<br />
ausgelegt. Diese Matten mit Aussparungen<br />
für Fenster und Türen oder Aufbiegungen<br />
für Deckenelemente werden immer stärker<br />
nachgefragt. Die Mattenschweißanlage<br />
kann CAD-Zeichnungsvorgaben aus dem<br />
Leitrechner übernehmen und die Bewehrung<br />
entsprechend herstellen. Bei Bedarf<br />
wird die Matte mit einem Barcode etikettiert,<br />
aufgebogen und automatisch an der<br />
jeweiligen Position für die Weiterverarbeitung<br />
abgelegt. Auch für den Einsatz im<br />
Hochbau sind die Maschinen in unterschiedlichen<br />
Leistungsstufen und Automatisierungsgraden<br />
konfigurierbar. Das<br />
Anlagenlayout wird an die örtlichen Gegebenheiten<br />
beim Kunden angepasst.<br />
Das Team im Mittelpunkt<br />
Rund 100 Mitarbeitende beschäftigt mbk<br />
weltweit – neben dem Hauptsitz in Kißlegg<br />
gibt es ein Team in den USA und eines in<br />
Russland. Der Zusammenhalt im Unternehmen<br />
ist wichtig und wird am Standort<br />
in Kißlegg unter anderem durch regelmäßige<br />
Grillfeste nach Feierabend gefestigt.<br />
Eine jährliche anonyme Mitarbeiterbe-<br />
50 4 | <strong>2021</strong>
„Der hohe Grad an Individualisierung<br />
ist einer der Schwerpunkte<br />
unseres Unternehmens.“<br />
Werner Schmidberger, Technischer Leiter<br />
fragung trägt dazu bei, das Betriebsklima<br />
und den internen Informationsfluss laufend<br />
zu optimieren – über 80 Prozent der<br />
Beschäftigten haben in diesem Jahr an der<br />
Befragung teilgenommen. Dass das Betriebsklima<br />
gut ist, dafür sprechen die<br />
Mitarbeitenden, die nach einer Zeit in<br />
anderen Unternehmen oder einem Aufbaustudium<br />
wieder zurückkommen. Sieben<br />
Ausbildungsberufe werden aktuell bei mbk<br />
angeboten – von kaufmännischen Berufen<br />
über Lageristen bis hin zu Mechanikern und<br />
Mechatronikern. Werner Schmidberger,<br />
Technischer Leiter, setzt bewusst auf Nachwuchs<br />
aus dem eigenen Betrieb: „Unseren<br />
Bedarf an Fachkräften decken wir weitgehend<br />
durch unsere Auszubildenden – mit<br />
wenigen Ausnahmen werden alle übernommen.“<br />
Dennoch sind aktuell einige freie<br />
Stellen zu besetzen und die Auftragsbücher<br />
auf Monate hinaus prall gefüllt. „Wir arbeiten<br />
mit einer Schicht, um den Mitarbeitenden<br />
Freiräume und möglichst flexible Arbeits-<br />
sowie Urlaubszeiten zu ermöglichen.“<br />
60 Jahre mbk: Familienunternehmen<br />
in dritter Generation<br />
Georg, Albert und Mario Pfender haben in<br />
den vergangenen 60 Jahren dafür gesorgt,<br />
dass die mbk Maschinenbau zu einem<br />
erfolgreichen und weltweit agierenden<br />
Unternehmen geworden ist. Georg Pfender<br />
gründete die Firma 1961 als mechanische<br />
Dreherei, 1985 übernahm Albert Pfender<br />
die Unternehmensleitung von seinem Vater<br />
und baute den Betrieb weiter aus. Mit<br />
dessen Sohn Mario Pfender ist seit 2011 die<br />
dritte Generation in der Geschäftsführung<br />
aktiv. Mehr als 1.200 Maschinen wurden seit<br />
der Gründung weltweit installiert. Vom<br />
kleinen Handwerksbetrieb hat sich mbk<br />
zum führenden Hersteller von Schweißmaschinen<br />
und Anlagen für die Bau- und Betonindustrie<br />
entwickelt. Einige Aufgaben<br />
für die Zukunft stehen schon fest, andere<br />
wird die Entwicklung mit sich bringen. „Aktuell<br />
beschäftigen uns, wie viele andere<br />
auch, die Themen Materialengpässe und<br />
Fachkräfte. Parallel beobachten wir die Entwicklungen<br />
in unserer Branche sehr genau,<br />
um Trends bei Bedarf aufzugreifen. Zum<br />
einen geht es um energiesparende Produktionstechniken,<br />
zum anderen um Materialinnovationen,<br />
die Stahl und Beton möglicherweise<br />
langfristig ersetzen werden. Aber<br />
auch geänderte Verfahren, wie beispielsweise<br />
der 3D-Druck von Betonteilen, werden<br />
derzeit in der Betonbranche getestet“, berichtet<br />
Mario Pfender. Als urschwäbischer<br />
Unternehmer setzt er für seinen Betrieb vor<br />
allem auf Sicherheit und ein Wachstum mit<br />
Augenmaß. Das hat sich in den vergangenen<br />
60 Jahren bewährt und das Unternehmen<br />
die turbulenten Monate seit Anfang 2020<br />
weitgehend unbeschadet überstehen lassen.<br />
Traditionen und Bewährtes bewahren<br />
und gleichzeitig offen für Neues sein<br />
und Innovationen anstoßen – Mario<br />
Pfender ist zuversichtlich, dass mbk auf<br />
diese Weise die nächsten 60 Jahre optimistisch<br />
angehen kann.<br />
Meike Winter<br />
mbk Maschinenbau GmbH<br />
Friedrich-List-Straße 19<br />
88353 Kißlegg<br />
Telefon 07563 91310<br />
info@mbk-kisslegg.de<br />
www.mbk-kisslegg.de<br />
BILDER: MBK MASCHINENBAU GMBH<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
51
Kempten | Reinigung<br />
Fassadenreinigung mit Osmoseverfahren<br />
52 4 | <strong>2021</strong>
Wir können nicht billig,<br />
wir können nur sauber<br />
Maschinenreinigung<br />
Seit über 55 Jahren stehen die Gebäudereinigungsunternehmen Pohl und Seefried aus<br />
Kempten für Reinigungsdienstleistungen auf höchstem Niveau. Die Spezialisten für ganzheitliche<br />
Reinigungen, besonders aber auch professionelle Reinraum- und Maschinenreinigungen,<br />
beweisen auch in COVID-19-Krisenzeiten: Schmutz und Keime haben keine Chance.<br />
Als Berthold Pohl 1966 seine Reinigungsfirma<br />
zunächst als Ein-Mann-Unternehmen<br />
gründete, startete er mit viel<br />
Enthusiasmus, Überzeugung und Liebe zu<br />
seinem Beruf. Unterstützt von seiner Frau<br />
Hannelore und seiner Tochter Manuela,<br />
baute er in den folgenden Jahren das Unternehmen<br />
immer weiter aus, erweiterte Angebot<br />
und Mannschaft, und bot als einer<br />
der ersten Dienstleister im Allgäu bereits in<br />
den 1970er-Jahren die hochkomplexe Maschinenreinigung<br />
an.<br />
Heute gehört die Reinigung von Maschinen,<br />
Rein- und Reinsträumen sowie Industrieanlagen<br />
zu den Kernkompetenzen des<br />
Kemptener Familienunternehmens. Manuela<br />
Seefried, heutige Geschäftsführerin der<br />
Seefried Gebäudereinigungs GmbH, lernte<br />
die Arbeit in der Reinigungsdienstleistung<br />
bereits bei den Eltern von der Pike auf.<br />
Auf die Ausbildung folgte der erfolgreiche<br />
Abschluss als Gebäudereinigungsmeisterin.<br />
Der Besuch der Meisterschule brachte aber<br />
auch noch ein weiteres Glück mit sich: Hier<br />
lernte sie ihren späteren Mann Peter<br />
Seefried kennen. Seit 1995 führen sie die<br />
Firmen zusammen, zu Beginn noch als eine<br />
gemeinsame Firma, dann folgerichtig mit<br />
zwei Firmen mit unterschiedlichen Kunden<br />
und individuellen Auftraggebern.<br />
Familienunternehmen aus Tradition<br />
Seit einigen Jahren unterstützt nun auch<br />
Tochter Jessica Seefried ihre Eltern im<br />
Unternehmen als Teil der Geschäftsführung.<br />
„Ich habe natürlich schon als Kind<br />
meine Eltern bei der Arbeit erlebt und<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
53
Leistungsübersicht<br />
• Unterhaltsreinigung<br />
• Grund- und Sonderreinigung<br />
• Boden- und Teppichgrundreinigung<br />
• Glas- und Fensterreinigung<br />
• Fassadenreinigung<br />
• Baureinigung<br />
• Reinraumreinigung<br />
• Maschinen- und Anlagenreinigung<br />
• Reinigung von Lüftungsanlagen in<br />
Industrie, Großküchen usw.<br />
• Reinigung von Solar- und Photovoltaikanlagen<br />
mit Osmoseverfahren<br />
Reinigung eines Reinraumes<br />
Bodengrundreinigung mit Beschichtung (vorher und nachher)<br />
war schon immer fasziniert von der Vielseitigkeit<br />
der Materie“, so Jessica Seefried. So<br />
war es für sie nur folgerichtig, sich auch<br />
beruflich in diese Richtung zu orientieren.<br />
Mit einem Bachelorabschluss in Facility<br />
Management und anschließendem Master<br />
als Umweltingenieurin fühlt sich die<br />
sympathische zielstrebige Jungunternehmerin<br />
und künftige Prokuristin für die vor ihr<br />
liegenden Aufgaben gut gewappnet:<br />
„Trotzdem ist es natürlich beruhigend, wenn<br />
ich mich weiterhin auf den guten Rat und<br />
die wertvolle Erfahrung meiner Eltern verlassen<br />
kann.“ Ihre Vision besteht aus noch<br />
mehr Kundenbindung, Nachhaltigkeit, Finden<br />
neuer Herausforderungen bei neuen<br />
Industriekunden, und vor allem dem Erhalt<br />
der großartigen Firmenphilosophie.<br />
Diese Verlässlichkeit und Stabilität wissen<br />
auch die rund 350 – meist langjährigen –<br />
Mitarbeitenden zu schätzen. „Wir arbeiten<br />
fast nur mit Stammpersonal“, so Peter<br />
Seefried. „Wir haben kaum Fluktuation, und<br />
die tiefe Zufriedenheit unserer Mitarbeitenden<br />
ist unser höchstes Gut!“ Manuela<br />
Seefried ergänzt: „Uns ist ein offenes und<br />
ehrliches Miteinander sehr wichtig. Und<br />
wenn unsere Mitarbeitenden gut und<br />
zuverlässig ein gearbeitet sind, profitieren<br />
natürlich auch unsere Kunden davon.“<br />
Lösungen für Industrie und Gewerbe<br />
Zu den langjährigen und zufriedenen Kunden<br />
zählen namenhafte im Allgäu ansässige<br />
54 4 | <strong>2021</strong>
mussten komplexe Hygienepläne erarbeitet,<br />
Mitarbeitende geschult und neue Schichtpläne<br />
erstellt werden. Auch das Organisieren<br />
von Schutzausrüstung, Desinfektionsund<br />
Reinigungsmitteln gestaltete sich als<br />
logistische Herkulesarbeit. „Das letzte Jahr<br />
war natürlich herausfordernd“, so Manuela<br />
Seefried. „Wie die meisten anderen Unternehmen<br />
auch, mussten wir ungeahnte Hürden<br />
meistern und neue Wege finden. Aber<br />
auch hier hat sich gezeigt, dass wir als Unternehmen<br />
gut funktionieren und uns auf<br />
unsere Mitarbeitenden, aber auch auf die<br />
großartige Loyalität unserer Kunden und<br />
Auftraggeber verlassen können. Deswegen<br />
sehen wir uns auch für die Zukunft gut gerüstet.“<br />
Und ihr Mann ergänzt: „Die nächsten<br />
55 Jahre meistern wir auch noch!“<br />
Manuela, Peter und Jessica Seefried<br />
Simone Prestel<br />
Reinigung einer Druckmaschine<br />
Reinigung einer Hallendecke<br />
Unternehmen wie zum Beispiel Dethleffs in<br />
Isny, Bosch in Seifen und Blaichach oder<br />
Holzer Druck und Medien in Weiler im Allgäu.<br />
„Gerade für hochkomplexe Einsätze wie<br />
bei der Maschinenreinigung oder der Reinigung<br />
von Rein- und Reinsträumen wie bei<br />
Bosch braucht es zuverlässige, gut ausgebildete<br />
und erfahrene Mitarbeitende“, so<br />
Peter Seefried. Ist es in der Reinigungsbranche<br />
sonst meist so, dass eine möglichst<br />
hohe Geschwindigkeit bei möglichst hoher<br />
Qualität gefordert wird, so gilt dies in Reinund<br />
Reinsträumen eben gerade nicht. „Die<br />
Mitarbeitenden müssen schnelle Bewegungen<br />
weitestgehend vermeiden, um möglichst<br />
wenig Partikel aufzuwirbeln“, erklärt Peter<br />
Seefried. „Auch das Verhalten im Schleusenraum<br />
muss umfassend geschult und verinnerlicht<br />
werden. Je nach Branche sind zudem<br />
je nach Reinraumklasse verschiedene<br />
vorgegebene Qualitätsstandards und Hygiene-<br />
und Sicherheitsvorschriften einzuhalten.<br />
Wir sind für solche Spezialeinsätze qualifiziert<br />
und zertifiziert. Wir meistern auch<br />
komplexe Herausforderungen. Qualität geht<br />
vor Preis“, so Peter Seefried und begründet<br />
damit eindrucksvoll seinen Slogan.<br />
Dass das Unternehmen auch sicher durch<br />
Krisenzeiten steuern kann, hat sich gerade<br />
auch in den vergangenen pandemiegeprägten<br />
Monaten gezeigt. Von heute auf morgen<br />
Pohl Gebäudereinigung GmbH<br />
Daimlerstraße 36<br />
87437 Kempten<br />
Telefon 0831 77411<br />
info@gebaeudereinigung-pohl.de<br />
www.gebaeudereinigung-pohl.de<br />
Seefried Gebäudereinigungs GmbH<br />
Daimlerstraße 36<br />
87437 Kempten<br />
Telefon 0831 73113<br />
info@gebaeudereinigung-seefried.de<br />
www.gebaeudereinigung-seefried.de<br />
BILDER: POHL GEBÄUDEREINIGUNG GMBH, SEEFRIED GEBÄUDEREINIGUNGS GMBH<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
55
Themenspezial | Industrie und Automation<br />
Der deutsche<br />
Maschinenbau<br />
boomt!<br />
BILD: PIXABAY.COM<br />
Rund ein Jahr nach Beginn der Corona-<br />
Pandemie nimmt der deutsche Maschinenund<br />
Anlagenbau Fahrt auf. Laut dem<br />
Branchenverband VDMA (Verband Deutscher<br />
Maschinen- und Anlagenbau e.V.)<br />
verzeichnen Unternehmen ein Auftragsplus<br />
von mehr als 70 Prozent.<br />
Sukzessive lassen deutsche Maschinen- und<br />
Anlagenbauer die Corona-Krise hinter sich.<br />
Die Nachfrage nach Anlagen und Maschinen<br />
boomt derzeit. Wie der VDMA mitteilte,<br />
gingen im April <strong>2021</strong> rund 72 Prozent<br />
mehr Bestellungen als im Vorjahresmonat<br />
bei den Unternehmen ein.<br />
Ausschlaggebender Punkt für diese hohen<br />
Zuwächse ist natürlich der Basiseffekt.<br />
Denn im April 2020 verbuchten die<br />
Maschinenbauer aufgrund der Corona-<br />
Pandemie ein erhebliches Auftragsminus<br />
von rund 31 Prozent. Dies war für die<br />
Branche der härteste Auftragsrückgang<br />
seit der Finanzkrise.<br />
Doch nun legten die Bestellungen aus<br />
dem In- und Ausland ordentlich zu. Nach<br />
dem eklatanten Corona-Einbruch sind<br />
die Unternehmen positiv gestimmt,<br />
diesen Rückschlag zumindest teilweise<br />
wieder aufholen zu können.<br />
Einen Schatten auf die positiven Tendenzen<br />
werden allerdings der aktuelle Versorgungsengpass<br />
bei Materialien und Teilen sowie<br />
der Fachkräftemangel.<br />
Nadine Kerscher<br />
PRÄZISION<br />
AUS LEIDENSCHAFT<br />
Fräsen 5-Achs Simultanbearbeitung<br />
Drehen mit Gegenspindel und Y-Achse<br />
3D CAM-System<br />
Messtechnik<br />
HMF GmbH Präzisionszerspanung<br />
Dieselstraße 2 · 87452 Altusried - Krugzell<br />
www.hmf-team.de
Die mobile Baustellenplanung ist<br />
auf dem Vormarsch<br />
BILD: PIXABAY.COM<br />
Heutzutage gibt es eine Vielzahl von namhaften<br />
Herstellern, welche intelligente Tools<br />
für die mobile Baustellenplanung entwickelt<br />
haben. Den Arbeitsalltag erleichtern diese<br />
pfiffigen Konzepte zum Beispiel Elektroinstallateuren.<br />
Und: Die Lösung wirkt sich vor<br />
allem auf einen optimalen Workflow zwischen<br />
Baustelle, Büro und Großhandel aus.<br />
Nach wie vor wird auf Baustellen vielerorts<br />
mit Zettel und Stift hantiert. Schnell wird<br />
das benötigte Material für die noch auszuführenden<br />
Arbeiten notiert. Dies führt<br />
jedoch hin und wieder zu Problemen. Denn<br />
Kollegen im Büro können unter anderem<br />
die Schrift nicht richtig entziffern, ordnen<br />
das benötigte Material der falschen Baustelle<br />
zu oder der Zettel geht im schlimmsten<br />
Fall irgendwo verloren. Aus diesen und<br />
weiteren Gründen wird der mobile Baustellenplaner<br />
für viele Handwerksbetriebe<br />
immer interessanter.<br />
Die mobile Baustellenplanung reduziert<br />
letztendlich Fehlerquellen erheblich,<br />
erleichtert den Arbeitsalltag und sorgt für<br />
einen reibungslosen Informationsfluss zwischen<br />
Baustelle, Büro und Großhandel.<br />
Intuitiv bedienbar sind diese intelligenten<br />
Tools obendrein. Und natürlich mit Smartphone,<br />
Tablet oder Laptop kompatibel.<br />
Mit nur wenigen Klicks kann hier zum<br />
Beispiel ein Elektroinstallateur das benötigte<br />
Material, wie unter anderem Schalter<br />
oder Steckdosen, in der gewünschten<br />
Menge live auf der Baustelle auswählen.<br />
Sogar die zugehörigen Räume und Etagen<br />
können den jeweiligen Produkten gleich<br />
zugewiesen werden. Auf all diesen Angaben<br />
basierend, wird der Materialbedarf<br />
anschließend übersichtlich in einer<br />
Stückliste dargestellt und kann dann<br />
als PDF- oder Excel-File direkt ins Büro<br />
oder sogar an den Großhändler übertragen<br />
werden.<br />
Zudem besteht für den Elektroinstallateur<br />
die Möglichkeit, seine Produktfavoriten<br />
sowie individuellen Präferenzen bei<br />
Schaltprogrammen abzuspeichern.<br />
Nadine Kerscher<br />
ENERGIEEFFIZIENZ<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
INNOVATION<br />
> biedenkapp-industriebau.de
Mauerstetten | Elektronik<br />
HIGH VALUE ELECTRONICS<br />
MADE IN MAUERSTETTEN<br />
Die Geschichte der KATEK Gruppe ist von Erfolg gezeichnet. Um diese Erfolgsstory<br />
weiterzuschreiben, ist die KATEK Mauerstetten immer offen für passende Mitarbeiter.<br />
Die international tätige KATEK Group gehört<br />
zu den führenden Elektronikdienstleistern<br />
in Europa. Mit rund 2.600 Mitarbeitern<br />
erzielt die KATEK Gruppe einen<br />
Umsatz von zirka 400 Millionen Euro. Das<br />
Leistungsspektrum deckt den gesamten<br />
Lebenszyklus elektronischer Baugruppen<br />
und Geräte ab, von der Entwicklung über<br />
die Elektronikfertigung bis hin zum Aftersales-Service.<br />
Dieser Erfolg ist nur möglich,<br />
weil alle Unternehmensstandorte an<br />
einem Strang ziehen. Seit 2019 gehört die<br />
ehemalige Elektrotechnik Lauter GmbH<br />
aus Mauerstetten zur KATEK Group. Derzeit<br />
sind allein am Standort Mauerstetten<br />
243 Mitarbeiter unterschiedlichster Qualifikationen<br />
angestellt. Rund drei Viertel<br />
sind in der Produktion tätig, ein Viertel der<br />
Angestellten arbeitet in den Bereichen<br />
Entwicklung, Fertigungsplanung oder in<br />
kaufmännischen und administrativen Bereichen.<br />
Dass die Elektronikbranche ein<br />
Zukunftsmarkt ist, das beweisen die Recruitingzahlen<br />
des vergangenen Jahres:<br />
ungeachtet der Corona-Krise, wurden<br />
rund 80 neue Mitarbeiter eingestellt.<br />
Unternehmen mit Familiencharakter<br />
Trotz des erfolgreichen Wachstums und des<br />
Anschlusses an die KATEK Gruppe hat sich<br />
das Mauerstettener Unternehmen seinen<br />
Familiencharakter erhalten können. Hier<br />
baut man nach wie vor auf Teamwork und<br />
auf ein starkes Miteinander. Wer hier arbei-<br />
tet, findet flache Hierarchien und hat die<br />
Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen<br />
und eigene Ideen einzubringen. „Bei uns<br />
zählt der Mensch und nicht der Titel. Daher<br />
animieren wir die Mitarbeiter auch, ihre<br />
Ideen vorzutragen und eigenverantwortlich<br />
zu arbeiten“, sagt Jessica Neidhart, Ausbilderin<br />
und Managerin Human Resources. Das<br />
familiäre Betriebsklima wird nicht zuletzt<br />
auch bei der durchgängig praktizierten<br />
Du-Mentalität verdeutlicht. Sich untereinander<br />
auf Augenhöhe begegnen und<br />
gemeinsam die Aufgaben lösen, so könnte<br />
man den Charakter des Unternehmens<br />
„Hier kann jeder seine eigene<br />
Erfolgsgeschichte schreiben.“<br />
Alexander Kozicz, Produktionsleiter<br />
beschreiben. Dass es sich lohnt, sich hier<br />
einzusetzen, zeigen persönliche Erfolgsgeschichten,<br />
wie sie im Unternehmen des<br />
Öfteren vorkommen.<br />
Investition in Mitarbeiter<br />
Fachkräfte aus- und weiterzubilden, ist<br />
eines der Erfolgsrezepte von KATEK. Dies<br />
bestätigt auch Roberta Dantoni aus der<br />
Abteilung der Optischen Automatischen<br />
Inspektion von Baugruppen, kurz AOI<br />
genannt. „Ich kann hier jeden Tag etwas<br />
dazulernen und die Firma bemüht sich<br />
aktiv darum, dass sich die Mitarbeitenden<br />
fortbilden können“, meint Frau Dantoni.<br />
Nicht vom Tellerwäscher zum Millionär,<br />
aber vom Ferienarbeiter zum Produktionsleiter.<br />
Alexander Kozicz begann im Mauerstettener<br />
Unternehmen mit einem Ferienjob,<br />
bekam dann die Möglichkeit, hier eine<br />
Ausbildung zum Facharbeiter zu durchlaufen,<br />
und wurde nach einem Zwischenschritt<br />
als Abteilungsleiter nun zum<br />
Produktionsleiter. „Wenn man einen guten<br />
Job macht, wird das auch wahrgenommen.<br />
Hier kann jeder seine eigene Erfolgsgeschichte<br />
schreiben“, bestätigt Alexander<br />
Kozicz. Dies sagt auch Roman Albinus aus<br />
dem Aftersales-Service. Wie sein Kollege<br />
Alexander Kozicz fing auch Herr Albinus<br />
als Ferienarbeiter an und ist nun ausgebildete<br />
Fachkraft. „Gute Arbeit wird hier immer<br />
wertgeschätzt und das gesamte Team<br />
geht respektvoll miteinander um, egal wel-<br />
58 4 | <strong>2021</strong>
KATEK Mauerstetten<br />
„KATEK kümmert sich aktiv<br />
darum, dass sich die Mitarbeiter<br />
fortbilden können.“<br />
Roberta Dantoni, AOI<br />
Als einer der führenden Elektronikdienstleister<br />
bildet KATEK in folgenden Berufen<br />
aus ( jeweils m/w/d):<br />
• Kaufmann/-frau Büromanagement<br />
(3 Jahre)<br />
• Elektroniker für Geräte und Systeme<br />
(3,5 Jahre)<br />
• Industrieelektriker für Geräte und<br />
Systeme (2 Jahre)<br />
• Fachkraft für Lagerlogistik (3 Jahre)<br />
• Fachlagerist (2 Jahre)<br />
„Gute Arbeit wird hier immer<br />
wertgeschätzt, egal welche Position<br />
man in der Firma hat.“<br />
Roman Albinus, Aftersales-Service<br />
che Position man in der Firma hat“, erklärt<br />
Roman Albinus. Auch er betont ausdrücklich<br />
das familiäre Gefühl mit den Kollegen<br />
und den Zusammenhalt im Unternehmen.<br />
Ausbildung bei KATEK<br />
Um auf perfekte Fachkräfte zurückgreifen<br />
zu können, setzt die KATEK Mauerstetten<br />
GmbH seit mehreren Jahren darauf, in<br />
kaufmännischen und technischen Berufen<br />
selbst auszubilden. Mit einem praxisnahen<br />
Konzept führt KATEK den<br />
Nachwuchs schon früh an selbstständige<br />
Aufgaben heran und bietet ein abwechslungsreiches<br />
Tätigkeitsfeld. Aktuell sind<br />
für <strong>2021</strong> noch Ausbildungsplätze für die<br />
Berufe Elektroniker und Industrieelektriker<br />
für die Fachrichtungen Geräte und<br />
Systeme, sowie zur Fachkraft Lagerlogistik<br />
und zum Fachlageristen verfügbar.<br />
KATEK Mauerstetten steht nicht nur für<br />
eine umfassende und ausgezeichnete Ausbildung,<br />
sondern glänzt mit einer Übernahmequote<br />
der Auszubildenden von<br />
100 Prozent. Jungen Menschen, die ihren<br />
Schulabschluss in der Tasche haben und nun<br />
ihren Erfolg in einem international tätigen<br />
Unternehmen suchen, bietet der führende<br />
Elektronikdienstleister KATEK eine aussichtsreiche<br />
Zukunft.<br />
Günther Hammes<br />
KATEK Mauerstetten GmbH<br />
Konrad-Zuse-Straße 1–3<br />
87665 Mauerstetten<br />
Telefon 08341 966145-0<br />
www.katek-group.com<br />
BILDER: KATEK MAUERSTETTEN GMBH<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
59
Mindelheim | Elektromobilität<br />
GROB-Hairpin-Stator<br />
Elektromobilität –<br />
in aller Munde<br />
Robert Schmalholz, Direktor der Business-Unit Neue Technologien<br />
Die Elektromobilität ist in aller Munde und<br />
beeinflusst intensiv die Entwicklungen im<br />
Automobilbereich. Sowohl Automobilisten<br />
als auch Maschinenbauer sind von diesen<br />
Veränderungen betroffen und arbeiten an innovativen<br />
Lösungen für die Zukunft. Welche<br />
Herausforderungen, aber auch Chancen<br />
bringen diese Veränderungen in der Automobilbranche<br />
mit sich? Das <strong>Allgäuer</strong> <strong>Wirtschaftsmagazin</strong><br />
im Gespräch mit Robert<br />
Schmalholz, Direktor der Business-Unit Neue<br />
Technologien bei den GROB-WERKEN.<br />
AWM: Herr Schmalholz, welche Rolle<br />
spielt die Elektromobilität bei GROB?<br />
Robert Schmalholz: Die Bedeutung der<br />
Elektromobilität nimmt weiter rasant zu und<br />
wir befinden uns bereits mitten in der Veränderung<br />
der automobilen Antriebstechnik.<br />
Obwohl die Märkte darauf unterschiedlich<br />
schnell reagieren, hat sich GROB, aufgrund<br />
der eigenen Stärke und Erfahrung in der Herstellung<br />
hochproduktiver Fertigungs- und<br />
Montageanlagen, dieser Herausforderung<br />
gestellt. So gibt es in der GROB-Gruppe eine<br />
eng abgestimmte Vorgehensweise und Vertriebsstruktur<br />
im Bereich Elektromobilität.<br />
AWM: Wie ist GROB im Bereich der<br />
E-Mobilität aufgestellt?<br />
Robert Schmalholz: GROB ist derzeit in<br />
erfolgreichen Aufträgen nicht nur als Lösungsfinder,<br />
sondern auch als zukunftsweisender<br />
Entwicklungspartner aktiv. Die<br />
unterschiedlichsten Verfahren im Bereich<br />
Elektromotor bis hin zur komplexen Verarbeitung<br />
von verschiedensten Batteriekomponenten<br />
und Entwicklungen im Bereich<br />
der Brennstoffzelle lassen uns stolz nach vorne<br />
blicken. Nicht nur in den weltweiten<br />
Standorten ist GROB für die E-Mobilität<br />
sehr gut ausgerichtet. Besonders am Stand-<br />
60 4 | <strong>2021</strong>
GROB-Batteriemodulmontageanlage<br />
GROB-Wellenwicklungstechnologie zur Stator-Herstellung<br />
ort Mindelheim bietet GROB, auf über 2.500<br />
Quadratmetern ein hervorragendes Technologie-<br />
und Anwendungszentrum für<br />
unsere Zukunft. Hier werden die Prozesse<br />
und Verfahren für den Bereich der Elektromotoren<br />
und Batterietechnologie weiterentwickelt<br />
und somit die zukünftigen Weichen<br />
gestellt. Darüber hinaus stellt GROB in diesem<br />
Zentrum auch die Prototypen in unterschiedlicher<br />
Ausbringungsmenge nach individuellen<br />
Kundenanforderungen her. Die<br />
Kombination aus technischem Know-how<br />
und langjähriger Erfahrung unserer Spezialisten<br />
ist unser starkes Rückgrat für weitere<br />
Herausforderungen, sodass wir die E-Mobilität<br />
in der Automobilwelt mit großen Schritten<br />
weiter voranbringen werden.<br />
AWM: Welche Investitionen hat GROB<br />
bereits im Geschäftsfeld E-Mobilität<br />
getätigt, welche sind weiterhin geplant?<br />
Robert Schmalholz: Der sich abzeichnende<br />
Paradigmenwechsel in der Automobilindustrie<br />
hat GROB bereits vor fünf Jahren<br />
veranlasst, verstärkt in den Bereich Elektromobilität<br />
zu investieren, sodass GROB heute<br />
zum Marktführer und anerkannten Geschäftspartner<br />
für Elektromobilität gewachsen<br />
ist. GROB investiert derzeit intensiv in<br />
die Weiterentwicklung der bestehenden<br />
Technologien und richtet sich maßgeblich<br />
aus, um auch für die Anforderungen im Bereich<br />
Batteriezelle und Brennstoffzelle gerüstet<br />
zu sein. Zudem wird in die weltweiten<br />
Tochterwerke ein Augenmerk gesetzt, um<br />
dem Kunden unser Produktspektrum in<br />
technischen Anwendungszentren vor Ort<br />
exklusiv näherzubringen und gemeinsam an<br />
neuen Lösungen zu arbeiten. So bringen wir<br />
das großartige Know-how und Innovation<br />
von Deutschland in die Welt.<br />
AWM: Wie beeinflussen die Anforderungen<br />
der Automobilbranche den<br />
Personalbereich von GROB?<br />
Robert Schmalholz: Die Technologien<br />
der Elektromobilität umfassen einen sehr<br />
hohen Entwicklungsaufwand. Es braucht<br />
engagierte Fachkräfte, um auf die Herausforderungen<br />
des Marktes reagieren zu können.<br />
Der Transformation vom Auftragsschwerpunkt<br />
in der Zerspanungsbranche hin zur<br />
E-Mobilität begegnet GROB mit Flexibilität<br />
und Agilität, um hier die Mitarbeiter maßgeblich<br />
zu qualifizieren und fortlaufend zu<br />
entwickeln. GROB fördert Fachpersonal und<br />
bildet selbst aus, sodass wir in gemeinsamer<br />
Mentalität an unseren Zielen arbeiten können.<br />
Jungen Menschen mit Interesse an Elektronik<br />
und Maschinenbau bietet sich hier die<br />
Chance auf eine vielseitige Berufsausbildung<br />
und zukunftsweisende Aufgaben. Weltweit<br />
vernetzt GROB sein Personal und erreicht<br />
somit einen übergreifenden Wissensaustausch<br />
in allen Tochterwerken – für gleiche<br />
Standards und Prozesse.<br />
AWM: Welche Zukunftserwartungen<br />
haben Sie im Geschäftsfeld Elektromobilität?<br />
Robert Schmalholz: In Anbetracht der<br />
immensen Veränderungen sowohl in der<br />
Technologie als auch in den weltweiten<br />
Märkten hat sich GROB entsprechend aufgestellt.<br />
Bisherige Erwartungen wurden<br />
übertroffen und auch die derzeitigen Entwicklungen<br />
und geplanten Untersuchungen<br />
im Bereich E-Mobilität werden das Potenzial<br />
in dieser Branche weiter anheben. Um<br />
auch in Zukunft zu den Besten zu gehören,<br />
liegt unser Fokus auf der ständigen Weiterentwicklung<br />
unserer Anlagen und Maschinen.<br />
Unser Ansporn ist es, weiterhin Marktführer<br />
auf unserem Gebiet zu sein. Hierzu<br />
arbeiten wir sehr eng mit verschiedenen<br />
Forschungsinstituten zusammen, um hier<br />
weiterhin die Aufgaben und Lösungen im<br />
Bereich der neuen Technologien mitzugestalten.<br />
Wir möchten den Anforderungen<br />
der Automobilisten als starker Partner auf<br />
Augenhöhe zur Seite stehen.<br />
AWM: Vielen Dank für das interessante<br />
Gespräch, Herr Schmalholz.<br />
GROB-WERKE GmbH & Co. KG<br />
Industriestraße 4<br />
87719 Mindelheim<br />
Telefon 08261 996-0<br />
info@de.grobgroup.com<br />
www.grobgroup.com<br />
Günther Hammes<br />
BILDER: GROB-WERKE GMBH & CO.KG<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
61
Memmingen | Akkumulatoren<br />
AKKUMULATOREN FÜR<br />
ALLE ANWENDUNGEN<br />
Von der kleinen Starterbatterie bis zur tonnenschweren Stapler-Batterie<br />
62 4 | <strong>2021</strong>
Auf über 6.000 Palettenplätzen werden in Memmingen<br />
ständig rund 200.000 Batterien gelagert.<br />
Die Batterien von Stefan Keckeisen Akkumulatoren<br />
sind fast überall in unserem<br />
Alltag zu finden. Sie starten Motorräder,<br />
Autos, Lkws und treiben große Gabelstapler<br />
an. Selbst für die Notstromversorgung in<br />
Krankenhäusern, Einkaufszentren und sogar<br />
in den größten Rechenzentren Deutschlands<br />
sind sie zu finden.<br />
Stefan Keckeisen mit seinem Team machten<br />
aus dem Unternehmen, das sein Vater Heinz<br />
Keckeisen in den 1970er-Jahren gründete,<br />
das, was es heute ist: die Adresse für Starterund<br />
Industriebatterien in Deutschland und<br />
Europa mit über 50 Mitarbeitern. Auf über<br />
6.000 Palettenplätzen werden in Memmingen<br />
ständig rund 200.000 Batterien gelagert;<br />
rund 65.000 Batterien werden hier monatlich<br />
verkauft und geliefert. Der Vollsortimenter<br />
bietet von der Bleibatterie bis zum<br />
Lithiumspeicher alles an, und die Kunden<br />
wissen den hohen Qualitätsanspruch und<br />
die individuellen Lösungen der Memminger<br />
Experten zu schätzen. „Wir müssen schnell<br />
sein, eine hervorragende fachliche Kompetenz<br />
aufweisen und den Kunden korrekt<br />
und ausführlich beraten“, so der Geschäftsführer<br />
Industriebatterien Dipl.-Ing. (FH)<br />
Gregor Holzheu. „Wir wollen nicht der<br />
günstigste Anbieter, sondern der beste<br />
Partner für unsere Kunden sein“, ergänzt<br />
Thomas Ziegler, zuständig für den Bereich<br />
stationäre Batterien.<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
63
Die Alois Müller GmbH hat bei ihrem Neubau „Green Factory“ in Ungerhausen in der Batteriespeicher-Technik auf die Kompetenz<br />
der Firma Keckeisen vertraut. (siehe Bild oben und unten)<br />
„Wir wollen nicht der günstigste<br />
Anbieter, sondern der beste Partner<br />
für unsere Kunden sein.“<br />
Thomas Ziegler, Leitung stationäre Batterien<br />
Drei verschiedene Sektoren<br />
Mit seiner Eigenmarke „intAct“ hat sich die<br />
Firma auf dem Markt der Starterbatterien<br />
bestens positioniert und wurde bereits<br />
mehrfach zum Testsieger verschiedener<br />
Fachzeitschriften erkoren. Einen weiteren<br />
Bereich bildet der Industriesektor<br />
„INBATT“, unter dem kundenspezifische<br />
Lösungen für die Sparten Traktionsbatterien<br />
und ortsfeste Batterien für die<br />
Notstromversorgung ausgelegt, berechnet<br />
und gefertigt werden.<br />
Mit Batteriekraft nach vorn<br />
Bewegt sich die Arbeitsbühne eines<br />
Handwerkers nach oben oder fährt ein<br />
Gabelstapler durch eine Halle, so stecken<br />
oft Traktionsbatterien von Stefan<br />
Keckeisen Akkumulatoren dahinter. Hier<br />
kommt das Fachwissen der Firma zum<br />
Einsatz. Jede Batterie wird exakt auf die<br />
Bedürfnisse des Kunden abgestimmt und<br />
im Werk in Memmingen angefertigt,<br />
denn ein Golfcart hat andere Ansprüche<br />
an Batterie und Ladetechnik als ein Stapler,<br />
der in einem Tiefkühlbereich eingesetzt<br />
wird. Vor allem die Ladetechnik ist<br />
entscheidend für eine lange Lebensdauer<br />
und Leistung der Akkumulatoren. Im<br />
Bereich Traktionsbatterien bietet das<br />
Unternehmen ein Vermietungskonzept<br />
an und auch die Möglichkeit einer Batterie-Langzeitmiete<br />
besteht, um Firmen<br />
eine Kalkulationssicherheit zu ermöglichen.<br />
Ein spezieller Batterie-Service rundet<br />
diesen Bereich ab.<br />
Sicherheit bei der Stromversorgung<br />
Ortsfeste Batterien dienen der Energiesicherheit<br />
und -speicherung. Die Auftraggeber<br />
des Memminger Unternehmens<br />
kommen aus Handel, Industrie und öffentlicher<br />
Hand. So benötigt ein Supermarkt oder<br />
Einkaufszentrum bei Stromausfall eine<br />
Notstrombeleuchtung, in einem Krankenhaus<br />
sind verschiedene Bereiche unterschiedlich<br />
gegen Ausfälle abgesichert<br />
und auch Kommunen und Behörden<br />
müssen sich gegen Unregelmäßigkeiten<br />
bei der Stromversorgung schützen. Deshalb<br />
haben die Memminger eine spezielle<br />
Zu lassung, um auch in hochsensiblen<br />
Sicherheitsbereichen der Bundesrepublik<br />
arbeiten zu dürfen.<br />
64 4 | <strong>2021</strong>
„Wir müssen schnell sein, eine<br />
hervorragende fachliche Kompetenz<br />
aufweisen und den Kunden korrekt<br />
und ausführlich beraten.“<br />
Gregor Holzheu, CEO Distribution Management<br />
Auch dieses Rechenzentrum in Mitteldeutschland zählt zu den Kunden der Firma Keckeisen.<br />
Tonnenschwere Batterien<br />
In Zeiten von Cloud Storage, Streaming-<br />
Diensten und schnellem Internet sind<br />
Batteriespeicher zur Datensicherung bei<br />
Stromausfall und zum Stromschwankungsausgleich<br />
unabdingbar. Für ein Rechenzentrum<br />
in Mitteldeutschland verwirklichte<br />
das Memminger Unternehmen spezielle<br />
Notstromanlagen (USV). Hierbei wurden<br />
40 Batterieeinheiten verbaut und in der Summe<br />
224 Tonnen Batterien installiert. Hierfür<br />
wurden bewusst Bleibatterien genutzt, da sie<br />
eine höhere Sicherheit bieten und auch, weil<br />
sie nach dem Ende der Lebenszeit zu 98 Prozent<br />
recycelt werden können.<br />
Energiespeicherung<br />
Auch bei der Energiespeicherung spielt<br />
Keckeisen eine entscheidende Rolle. So war<br />
die Firma bei der Verwirklichung der<br />
„Green Factory“ beteiligt – Firmensitz der<br />
Alois Müller GmbH in Ungerhausen, dem<br />
größten nahezu energieautarken Produktions-<br />
und Bürogebäude der Welt. „Überall,<br />
wo heute nach haltige Energie erzeugt wird,<br />
sind Energie speicher nötig. Hier kommt<br />
unser Fachwissen zum Einsatz“, so Gregor<br />
Holzheu. Ein weiterer interessanter Punkt<br />
für Unternehmen ist das sogenannte Peak<br />
Shaving, der Ausgleich von Lastspitzen im<br />
Energieverbrauch. Denn selbst wenn diese<br />
Lastspitzen nur kurzzeitig auftreten, muss<br />
der Nutzer über das gesamte Jahr die<br />
erhöhte Gebühr entrichten. Dies kann<br />
mittels Batterien von Stefan Keckeisen<br />
Akkumulatoren vermieden werden.<br />
Günther Hammes<br />
Für jede Art von Gabelstapler bietet Keckeisen die perfekte Batterietechnik an.<br />
Stefan Keckeisen Akkumulatoren e. K.<br />
Europastraße 9<br />
87700 Memmingen<br />
Telefon 08331 94444-0<br />
info@akkudirekt.de<br />
www.akkudirekt.de<br />
www.intact-batterien.de<br />
BILDER: STEFAN KECKEISEN AKKUMULATOREN E. K,<br />
FOTO THANNER<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
65
Buchloe | Recycling<br />
DIE ENTSORGUNGS EXPERTEN<br />
Schmidt Recycling in Buchloe – wo andere nur Schrott sehen, sieht das<br />
Unter nehmen wertvolle Rohstoffe<br />
Als zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb ist<br />
die Schmidt Recycling GmbH der Spezialist<br />
rund um das Thema Recycling von Schrotten,<br />
Metallen und vielen weiteren Materialien,<br />
die der Wiederverwertung zugeführt<br />
werden sollen.<br />
Auf einer gigantischen Fläche von<br />
63.000 Quadratmetern kümmern sich rund<br />
50 Mitarbeiter um die fachgerechte Entsorgung<br />
von Elektronikschrott, Altautos,<br />
Kunststoffen und vielem mehr. Acht Bagger,<br />
eine 800-t-Schrottschere, Holzzerkleinerer<br />
und weiteres imposantes Hightech-Equipment<br />
steht bereit, um die verschiedenen<br />
Rohstoffe voneinander zu trennen und den<br />
Mitarbeitern die Arbeit zu erleichtern. Um<br />
die Materialien zu sortieren, steht eine Hightech-Sortieranlage<br />
zur Verfügung. Mittels<br />
Farb- und Röntgenanalyse kann dieses System<br />
die unterschiedlichen Metalle erkennen<br />
und sortieren. Anschließend werden die<br />
Rohstoffe mittels modernster Aufbereitungsanlagen<br />
gesäubert, behandelt und nach<br />
entsprechenden Qualitätsprüfungen der<br />
rohstoffverarbeitenden Industrie zugeführt.<br />
Seit nunmehr zwei Jahren steht Fred Diekmannshenke<br />
an der Spitze des Buchloer<br />
Unternehmens und leitet als Geschäftsführer<br />
den Standort, der zur Alfa-Gruppe<br />
gehört. Mit 20 Niederlassungen in Bayern<br />
und Österreich setzt die Gruppe Maßstäbe<br />
im Recycling der verschiedensten Materialien.<br />
Hier im Ostallgäu werden größtenteils<br />
„Wir sind der Lösungsfinder. Man kann<br />
mit sämtlichen Entsorgungsfragen<br />
an uns herantreten und wir werden<br />
einen Weg finden.“<br />
Fred Diekmannshenke, Geschäftsführer<br />
66 4 | <strong>2021</strong>
Metalle verwertet, aber auch nahezu alle<br />
anderen Materialien können angeliefert<br />
werden. „Wir sind die Lösungsfinder. Man<br />
kann mit sämtlichen Entsorgungsfragen an<br />
uns herantreten und wir finden einen Weg“,<br />
so Fred Diekmannshenke.<br />
Aus Schrott wird Stahl<br />
Vor allem Eisenschrott und Buntmetalle wie<br />
Kupfer, Messing, Alu, Zink, Zinn, Edelstahl<br />
und Blei werden getrennt und der Wiederverwertung<br />
zugeführt. „Wir zerlegen und<br />
separieren zum Beispiel die Materialien von<br />
ausrangierten Autos und Bussen und<br />
beliefern Stahlwerke in ganz Deutschland<br />
und dem europäischen Ausland“, so der Geschäftsführer.<br />
Das gesammelte und gereinigte<br />
Aluminium wird selbst bis nach Asien<br />
geliefert und dient aufgrund der besonderen<br />
Reinheit sogar Primärwerken als Rohstoff.<br />
Ein Entsorger für alles<br />
Die Bandbreite der Recyclingspezialisten<br />
aus Buchloe ist groß, denn neben den verschiedensten<br />
Metallen kümmert sich das<br />
Unternehmen auch um die fachgerechte<br />
Entsorgung von Kunststoffen, Gewerbeabfall,<br />
Bauschutt und Holz. „Bei uns kann<br />
jeder eigentlich alles loswerden. Wir kümmern<br />
uns dann um eine umweltgerechte<br />
Verwertung“, erklärt der Entsorgungsspezialist.<br />
„Dazu gehört auch Sondermüll,<br />
wie zum Beispiel Asbest oder Glaswolle“,<br />
ergänzt er. Als besonderen Service liefert<br />
das Unternehmen auch die Container<br />
direkt beim Kunden an, egal ob für Baustellen,<br />
Entrümpelungen oder Abbrucharbeiten<br />
im Privatbereich, im Handwerk<br />
oder für Industriebetriebe.<br />
Nachhaltigkeit wird großgeschrieben<br />
Im Recycling wird heutzutage nahezu alles<br />
entweder thermisch oder stofflich verwertet.<br />
Je nach Branche gelten hier genaue<br />
Quoten, die vorschreiben, zu wieviel Prozent<br />
beispielsweise Elektronikschrott stofflich<br />
wiederverwendet werden muss. Der<br />
Gesetzgeber verlangt Nachweise darüber,<br />
was aus den Materialien wieder hegestellt<br />
werden soll. So muss Schmidt Recycling als<br />
zertifizierter Altfahrzeug-Demontagebetrieb<br />
in diesem Bereich eine Verwertungsquote<br />
von nahezu 96 Prozent gewährleisten.<br />
Erst kürzlich wurde ein ganzer Reisebus<br />
zur Verschrottung angeliefert. Ehe dieser<br />
jedoch fachgerecht in seine Bestandteile<br />
zerlegt wurde, konnte die örtliche Feuerwehr<br />
noch eine Rettungsübung an ihm<br />
durchführen. Ein wahrer Glücksfall für die<br />
Helfer in der Not.<br />
Durch die Wiederverwertung der verschiedenen<br />
angelieferten Altmaterialien trägt die<br />
Schmidt Recycling GmbH entscheidend<br />
zum Schutz der Umwelt bei. Das Unternehmen<br />
hat sich aber zum Ziel gesetzt, die<br />
Prozesse weiterzuentwickeln, noch mehr<br />
Materialien als Sekundärrohstoffe zu gewinnen<br />
und die Recyclingquote zu steigern,<br />
um auf diese Weise die Ressourcen der Erde<br />
noch besser zu schützen. Grundsätzlich ist<br />
Schrott ein hochwertiger und klimafreundlicher<br />
Rohstoff. So belegt beispielsweise das<br />
Fraunhofer-Institut, dass der Einsatz von<br />
Schrott in der Stahlherstellung den CO2-<br />
Ausstoß erheblich mindert. Des Weiteren<br />
wird durch den Einsatz von Schrott gegenüber<br />
der Produktion mit Primärrohstoffen<br />
rund 72 Prozent Energie eingespart. Auf<br />
diese Weise leistet die Schmidt Recycling<br />
GmbH einen wichtigen Beitrag zum Erhalt<br />
unserer Umwelt.<br />
Günther Hammes<br />
Schmidt Recycling GmbH<br />
Winkeläckerstraße 10<br />
86807 Buchloe<br />
Telefon 08241 9672-0<br />
info@schmidt-recycling.gmbh<br />
www.schmidtCrohstoffhandel.de<br />
BILDER: SCHMIDT RECYCLING GMBH<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
67
Schwabsoien | Blechverarbeitung<br />
Zwei starke Partner in Blech<br />
Sie gehören seit 20 Jahren zusammen: Eirenschmalz und blechTECH<br />
Gehören seit 20 Jahren zum EirenschmalzTeam:<br />
blechTECHMitarbeiter mit 3D Buchstaben.<br />
Es sind in der Tat zwei starke Partner in Sachen Blechverarbeitung, die sich vor genau 20 Jahren<br />
zusammengefunden haben: 2001 übernahm die Eirenschmalz Unternehmensgruppe die<br />
heutige blechTECH GmbH & Co. KG in Augsburg. Ein Meilenstein für die Entwicklung beider<br />
Unternehmen. Denn damit wurde eine Partnerschaft besiegelt, die ausschließlich ein gemeinsames<br />
Ziel kennt: mit Effizienz in Blech die Augen der Kunden zum Leuchten zu bringen.<br />
In besonderen Fällen drängen sich Wortspiele<br />
regelrecht auf. Sie springen einen<br />
geradezu an. Und weil es hier um das<br />
Jubiläum eines starken Unternehmensverbunds<br />
geht, der noch dazu als ein Pionier<br />
der modernen Metallverarbeitung gilt, sei es<br />
erlaubt, tief in die Schublade der Metaphern<br />
zu greifen. Die Eirenschmalz Unternehmensgruppe<br />
in Schwabsoien also und die<br />
heutige blechTECH GmbH & Co. KG in<br />
Augsburg gehören zusammen wie Blech<br />
und Schwefel. 20 Jahre gemeinsame<br />
Unternehmens geschichte haben sie untrennbar<br />
zusammengeschweißt. Und im<br />
Schweißen kennt sich das Unternehmen<br />
mit seinen insgesamt rund 370 Experten<br />
nun einmal aus wie kein Zweites. Zum Jubiläum<br />
gab es Picknickkörbe für die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. Corona hatte<br />
einer gemeinsamen Feier einen Strich durch<br />
die Rechnung gemacht.<br />
Das Familienunternehmen Eirenschmalz ist<br />
Komplettanbieter in jedem Bereich der<br />
Blechverarbeitung. Ob Präzisionsteile oder<br />
komplette Baugruppen, ob Blech oder Rohr,<br />
ob Stahl, Edelstahl oder Aluminium: Die<br />
Palette der technischen Möglichkeiten ist<br />
in Schwabsoien und Augsburg riesengroß:<br />
Flachbettlasern, Lasergravieren, Rohre<br />
und Profile bearbeiten, Kombi-Laserstanzen,<br />
Umformen, automatisiertes Abkanten,<br />
EIRENSCHMALZ – kurzgefasst<br />
Die Unternehmensgruppe Eirenschmalz<br />
mit den Standorten im oberbayerischen<br />
Schwabsoien und im schwäbischen<br />
Augsburg ist kompetenter Partner für<br />
Präzisionsteile und komplette Baugruppen<br />
in Blech und Rohr, aus Stahl,<br />
Edelstahl oder Aluminium. Darüber<br />
hinaus beraten und begleiten die<br />
Eirenschmalz Experten bei der Entwicklung<br />
und Konstruktion vom Laserteil<br />
bis UhinTzumTversandfertigenTProdukt.T<br />
KundenTprofitierenTvonTderTjahrzehntelangen<br />
Erfahrung im Bereich der modernen<br />
Blechbearbeitung, von einem<br />
hoch technisierten Maschinenpark und<br />
knapp U400TmotiviertenTundTqualiC<br />
fiziertenTMitarbeitern.T<br />
68 4 | <strong>2021</strong>
Ein Gabelstapler, der mitdenkt<br />
„Bitte gleich hierlassen!“ Für Markus<br />
Eirenschmalz, Leiter Produkt- und<br />
Technologieentwicklung bei Eirenschmalz,<br />
ist die Entscheidung bereits<br />
nach wenigen Tagen Testbetrieb gefallen.<br />
Der Metallverarbeiter Eirenschmalz<br />
setzt seit Kurzem einen autonomen<br />
Roboter und selbstfahrenden Gabelstapler<br />
ein, um Palettentransporte<br />
von den Bearbeitungsstationen zum<br />
Lager zu automatisieren. „Die einfache<br />
Be dienbarkeit und die sofort messbaren<br />
Vorteile durch das fahrerlose System<br />
haben uns überzeugt“, so Markus<br />
Eirenschmalz. Ziel ist, wie bei vielen<br />
Innovationen von Eirenschmalz, die<br />
selbstorganisierte, digitale Produktion.<br />
das Schweißen per Roboter und per Hand,<br />
3D-Laserschweißen und 3D-Laserschneiden,<br />
Zerspanen, Oberflächen veredeln und<br />
Pulverbeschichten – jeder Fertigungsschritt<br />
wird bei Eirenschmalz und seiner Tochterfirma<br />
blechTECH präzise und formvollendet<br />
im eigenen Haus absolviert.<br />
Mit einem hochmodernen Maschinenpark<br />
ausgestattet, hat sich gerade die Eirenschmalz-Tochter<br />
in Augsburg vor allem<br />
auf die Laser-Stanztechnologie im Bereich<br />
Edelstahl und Aluminium spezialisiert. Ein<br />
zweiter Schwerpunkt ergab sich 2011, als<br />
die Eirenschmalz Blechtechnik GmbH in<br />
Kempten (damals ebenfalls ein Teil der<br />
Eirenschmalz-Gruppe) mit der blech-<br />
TECH fusionierte. Die Produktion wurde<br />
daraufhin komplett nach Augsburg verlagert.<br />
Gleichzeitig wurde eine neue,<br />
hochmoderne Pulverbeschichtungsanlage<br />
eröffnet, die Produktionsfläche wuchs<br />
erneut, auf nun rund 8.300 Quadratmeter.<br />
Aktuell arbeiten rund 170 Beschäftigte am<br />
Standort in Augsburg-Haunstetten für die<br />
blechTECH GmbH & Co. KG.<br />
Nach zwei Jahrzehnten kann man<br />
Eirenschmalz und sein Tochterunternehmen<br />
kaum mehr voneinander trennen.<br />
So sind die Produktion in Schwabsoien<br />
und am Standort Augsburg beispielsweise<br />
schon komplett digital vernetzt. Fabrik 4.0<br />
heißt das Stichwort, das bei Eirenschmalz<br />
konsequent vorangetrieben wird. „Was wir<br />
zusammenschweißen, hält ohnehin für die<br />
Ewigkeit“, sagt Geschäftsführer Anton<br />
Eirenschmalz und grinst. Das doppelte<br />
Wortspiel, es sitzt.<br />
Angelika Hirschberg<br />
Geschäftsführer Anton Eirenschmalz (links) mit blechTech-Betriebsleiter Georg Maier<br />
Eirenschmalz Maschinenbaumechanik<br />
und Metallbau GmbH<br />
Altenstadter Straße 4<br />
86987 Schwabsoien<br />
Telefon 08868 1800-0<br />
lasertechnik@eirenschmalz.de<br />
www.eirenschmalz.de<br />
BlechTECH GmbH & Co. KG<br />
Schafweidstraße 35<br />
86179 Augsburg<br />
Telefon 0821 90679-30<br />
blechtech@blechtech.de<br />
www.blechtech.de<br />
BILDER: SIMON TOPLAK/EIRENSCHMALZ<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
69
Tettnang | Sensortechnologie<br />
Intelligente Sinnesorgane<br />
für die Industrie 4.0<br />
Smarte Sensor- und Bildverarbeitungstechnologien für die automatisierte Industrie<br />
70 4 | <strong>2021</strong>
Digitalisierung, Industrie 4.0 und das<br />
Internet of Things sind Schlagworte, mit<br />
denen die aktuellen Technologien in Entwicklung,<br />
Produktion, Vertrieb und Logistik<br />
betitelt werden. Intelligente und digital vernetzte<br />
Systeme sollen eine weitgehend<br />
selbstorganisierte Qualitätssicherung in den<br />
Produktionsprozessen ermöglichen. Sensorund<br />
Bildverarbeitungstechnologien des<br />
Unternehmens wenglor sensoric, das seinen<br />
Hauptsitz in Tettnang am Bodensee hat,<br />
verleihen modernen Anlagen die Fähigkeit<br />
zu sehen, zu messen und zu fühlen.<br />
Wie vermisst man einen Baumstamm,<br />
sodass kein Verschnitt entsteht? Sind die<br />
Schrauben im Motorblock bereits vorhanden?<br />
Kommt die Hand des Mitarbeiters zu<br />
nahe an das Werkzeug? Damit Maschinen<br />
und Anlagen verlässlich Antwort auf solche<br />
Fragen geben können, brauchen sie Sensorund<br />
Bildverarbeitungslösungen. Dieter Baur<br />
gründete wenglor bereits 1983 und tüftelte<br />
in seiner Garage an den ersten Prototypen.<br />
Heute beschäftigt die wenglor-Gruppe rund<br />
950 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und<br />
vertreibt ihre Produkte von fünf Entwicklungs-<br />
und Produktionsstandorten in<br />
Europa aus weltweit über 49 Standorte<br />
in 42 Ländern. Die Zeichen stehen auf<br />
Wachstum: Mit dem fünften Gebäude am<br />
Hauptstandort Tettnang werden im kommenden<br />
Jahr weitere 5.000 Quadratmeter<br />
bezugsfertig. Geführt wird das Familienunternehmen<br />
mit über 90 Millionen Euro<br />
Jahresumsatz seit 2010 von den Brüdern<br />
Fabian und Rafael Baur, den Söhnen<br />
des Unternehmensgründers. „Die Automatisierung<br />
ist ein Zukunftsmarkt mit enormem<br />
Wachstumspotenzial. Wir sind der<br />
Porsche in diesem Segment und wollen weitere<br />
Hightech-Produktbereiche erschließen,<br />
noch größer und internationaler werden“, so<br />
Fabian Baur.<br />
High-End-Technologie, made in Germany<br />
Elf unterschiedliche Produktbereiche gehören<br />
zum Portfolio der wenglor-Gruppe: Das<br />
Spektrum reicht von optoelektronischen<br />
Sensoren, Fluidsensoren und Ultraschallsensoren<br />
über Barcodescanner, 2D- und<br />
3D-Sensoren sowie induktive Sensoren<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
71
Innovation als Triebfeder: Leidenschaftliche wenglor-Entwickler brennen für neue Technologien.<br />
Erkennung von schwarzen Tiefziehverpackungen:<br />
nur eine von vielen Spezialitäten optoelektronischer<br />
Sensoren von wenglor.<br />
bis hin zu Sicherheitstechnik, Bildverarbeitung<br />
und Smart Cameras. 6.000 verschiedene<br />
Produkte zur Objekterkennung werden<br />
aus dem vollautomatisierten Hochregallager<br />
in Tettnang innerhalb eines Tages weltweit<br />
verschickt, die Lieferfähigkeit liegt bei<br />
99 Prozent. Die Sensoren und Bildverarbeitungslösungen<br />
dienen in automatisierten<br />
Fabriken oder der Logistik und Intralogistik<br />
zur Qualitätssicherung, Prozessoptimierung,<br />
aber auch zur Schonung von Ressourcen.<br />
Vor allem standardisierte Aufgaben,<br />
wie beispielsweise die optische Kontrolle<br />
von Werkstücken, lassen sich von sensorge-<br />
stützten Maschinen schnell und zuverlässig<br />
durchführen. Das Unternehmen setzt auf<br />
neue und innovative Lösungen und investiert<br />
dafür zehn Prozent des Umsatzes in<br />
den Bereich Forschung und Entwicklung,<br />
etwa ein Fünftel der Beschäftigten arbeitet<br />
in diesem Bereich.<br />
Auf drei Säulen baut die Marke wenglor<br />
auf. Das sind vor allem Innovation und<br />
Inter nationalität, aber auch Familie. „The<br />
innovative family“ meint dabei alle Mitarbeitenden<br />
weltweit. Schon mehrfach wurde<br />
das Unternehmen als Top-Arbeitgeber<br />
„Sensoren sind die<br />
Sinnesorgane der Produktion<br />
für Industrien aller Art.“<br />
Rafael Baur, Geschäftsführer<br />
72 4 | <strong>2021</strong>
Angenehmes Ambiente: Die Tettnanger Firmenzentrale bietet idyllische Aussichten und sichere Arbeitsplätze in der Bodenseeregion.<br />
Modernste Produktions- und Kommunikationsstandards im Tettnanger Entwicklungs-, Produktions- und Forschungszentrum<br />
des Mittelstands ausgezeichnet. Von den bis<br />
zu 40 Auszubildenden und Studenten, die<br />
wenglor jedes Jahr in Eigenregie ausbildet<br />
und übernimmt, bis zum Chef werden alle<br />
geduzt und die Hierarchien flach gehalten.<br />
Statt Stechuhr gibt es flexible Arbeitszeitmodelle,<br />
Sonderzahlungen und eine<br />
betriebliche Altersvorsorge. Gesundheitsprävention<br />
wird ernst genommen und<br />
alle Arbeitsplätze sind ergonomisch optimiert,<br />
zusätzlich gehören kostenlose Kaltgetränke,<br />
Physiotherapie und Sportgruppen,<br />
Bike- Leasingangebote oder Sport-Firmenevents<br />
zum Angebot. Auch die Themen Umwelt<br />
und Nachhaltigkeit werden dabei bewusst<br />
gelebt: So wird der Standort in Tettnang<br />
über Erdwärme und Photovoltaik mit Energie<br />
versorgt, die Mitarbeiter radeln möglichst zur<br />
Arbeit und aktive Kooperationen, wie die mit<br />
dem Schweizer Start-up Climeworks, sorgen<br />
für die Reduktion von CO 2<br />
in der Atmosphäre.<br />
Denn wenglor geht es nicht nur um das<br />
intelligente Automatisieren der Industrie,<br />
sondern auch darum, als starker Arbeitgeber<br />
in der Region und weltweit die digitale Zukunft<br />
wirtschaftlich, nachhaltig und umweltbewusst<br />
zu gestalten.<br />
Meike Winter<br />
„Wenn wir uns mit einer<br />
Kundenaufgabe an den Tisch setzen,<br />
dann überlegen wir nicht nur, wie wir<br />
diese Aufgabe mit unseren<br />
Möglichkeiten lösen können. Wir<br />
fragen immer, wie wir das noch<br />
besser machen können. Schneller,<br />
kleiner, intelligenter.“<br />
Fabian Baur, Geschäftsführer<br />
wenglor sensoric GmbH<br />
Wenglor-Straße 3<br />
88069 Tettnang<br />
Telefon 07542 5399-0<br />
info@wenglor.com<br />
www.wenglor.com<br />
BILDER: WENGLOR SENSORIC GMBH<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
73
Wirtschaftsmeldungen | Wirtschaft und Leben im Allgäu<br />
BILD: VWEW GMBH<br />
5G für den Kreis Unterallgäu<br />
1.800 Bäume als CO 2 -Kompensation Neuer Vertriebsleiter bei<br />
Pumpenfabrik Wangen<br />
Kaufbeuren // Die Vereinigte Wertach-<br />
Elektrizitätswerke GmbH (VWEW)<br />
pflanzt auf einem Waldstück oberhalb<br />
des Bärensees in unmittelbarer Nähe<br />
zum Freybergmoor rund 1.800 Bäume.<br />
Das Aufforstungsprojekt ist eine freiwillige<br />
Maßnahme zur langfristigen Kompensation<br />
von CO2, das durch die Förderung und Verbrennung<br />
von Erdgas für Kunden im<br />
VWEW-Erdgastarif „NaturGas“ entsteht.<br />
Darüber hinaus leistet VWEW-energie mit<br />
der Wiederaufforstung des Waldstücks einen<br />
Beitrag zum regionalen Naturschutz. Die<br />
Bäume kompensieren mit dem Wachstum<br />
zunehmend Kohlendioxid. Zudem bietet die<br />
Anpflanzung der verschiedenen regional beheimateten<br />
Baum- und Straucharten der<br />
Tierwelt neuen Lebensraum.<br />
Wangen i. A. // Jan Talkenberger ist seit<br />
1. Juli <strong>2021</strong> Leiter des nationalen<br />
und internationalen Vertriebs bei der<br />
Pumpenfabrik Wangen GmbH. Talkenberger<br />
bringt langjährige Erfahrung aus dem<br />
Vertriebsinnen- und Außendienst sowie der<br />
Weiterentwicklung und des Ausbaus von<br />
Vertriebsaktivitäten und internationalen<br />
Partnernetzwerken mit: „Ich freue mich sehr<br />
auf die Arbeit bei Wangen Pumpen und richte<br />
den Blick nach vorne. Gemeinsam mit<br />
einem tollen, erfahrenen Team und Vertriebspartnern<br />
weltweit wollen wir das<br />
Potenzial des Unternehmens im Markt über<br />
alle Segmente hinweg noch besser ausbauen.“<br />
BILD: PUMPENFABRIK WANGEN GMBH<br />
IHK-Fachkräftemonitor <strong>2021</strong><br />
BILD: VODAFONE<br />
Unterallgäu // Die Vodafone GmbH<br />
hat Ende Juni in Breitenbrunn eine<br />
neue 5G-Mobilfunkstation in Betrieb<br />
genommen. An 14 weiteren Vodafone-<br />
Standorten im Kreis wird die 5G-Technologie<br />
bis Mitte 2022 eingebaut. Diese<br />
5G-Bauprojekte werden realisiert in Mindelheim,<br />
Babenhausen, Ungerhausen, Türkheim,<br />
Egg a. d. Günz, Woringen, Bad Grönenbach,<br />
Markt Rettenbach, Tussenhausen,<br />
Breitenbrunn, Stetten und Apfeltrach. Mittelfristiges<br />
Ziel ist es, möglichst die gesamte<br />
Bevölkerung im Kreis an das 5G-Netz anzubinden.<br />
Um ein flächendeckendes 5G-<br />
Netz herzustellen, wird das Unternehmen<br />
zunächst die bereits vorhandene Mobilfunk-Infrastruktur<br />
weitgehend mitnutzen<br />
und seine 5G-Antennen, wo immer es<br />
möglich ist, an den bestehenden Standorten<br />
im Kreis in Betrieb nehmen.<br />
Weingarten // Bis 2035 könnte die<br />
Fachkräftelücke auf 52.000 Personen<br />
anwachsen, so der aktuelle Fachkräftemonitor<br />
der IHK Bodensee-Oberschwaben.<br />
Die Wirtschaft erholt sich von<br />
der konjunkturellen Krise und damit rückt<br />
der Fachkräftebedarf wieder in den Blickpunkt<br />
der Unternehmen. Doch in den<br />
nächsten Jahren wird es demografiebedingt<br />
immer schwieriger werden, Fachkräfte zu<br />
finden. Fachkräfte mit einer Berufsausbildung<br />
sind dabei gefragter als je zuvor, so<br />
die Prognose der Industrie- und Handelskammer<br />
Bodensee-Oberschwaben. Die<br />
Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften<br />
zieht wieder an, sodass schon für<br />
2022 eine Lücke in Höhe von rund<br />
3.000 Fachkräften prognostiziert wird.<br />
BILD: JERIDEN VILLEGAS<br />
74 4 | <strong>2021</strong>
BILD: ALLGÄU GMBH, TOBIAS HERTLE<br />
Die Projektbeteiligten Herbert Singer, Klaus Fischer, Prof. Dr. Wolfgang Hauke, Antonia Widmer und Oberbürgermeister<br />
Thomas Kiechle (v.l.n.r.)<br />
Allgäu Digital wächst<br />
Kempten // Seit Mitte 2017 begleitet<br />
das Digitale Zentrum Schwaben DZ.S<br />
unter dem Begriff „Allgäu Digital“ (digitale)<br />
Start-ups und Gründer auf<br />
ihrem Weg in die Selbstständigkeit und<br />
baut zudem ein Netzwerk für das Thema<br />
Digitale Transformation der Region<br />
auf. In den vergangenen vier Jahren boten<br />
sich auf rund 400 Quadratmetern Flächen<br />
für Co-Working, Veranstaltungen und Einzelarbeitsplätze<br />
in der ehemaligen Schlichterei<br />
auf dem Areal der früheren Spinnerei &<br />
Weberei in Kempten. Anfang Juli wurde<br />
nach mehrmonatiger Bauzeit der benachbarte<br />
ehemalige Ölturm mit insgesamt 19 neuen<br />
Arbeitsplätzen bezogen und eröffnet. Die<br />
Partner des Projekts sind die Sozialbau<br />
Kempten, die Stadt Kempten, die Hochschule<br />
Kempten und die Allgäu GmbH mit dem<br />
vierköpfigen Team von Allgäu Digital.<br />
G’FROTZELT – VON MEIKE WINTER<br />
Warten oder starten?<br />
Ich fahre ein Elektroauto. Seit wenigen Wochen surre ich lastwechselfrei<br />
und umweltschonend über die Straßen, erschrecke Fußgänger<br />
mit leisen Sphärenklängen bei geringem Tempo und tanke Sonnenstrom<br />
von meinem Hausdach. Schön, oder?<br />
Ja, schön – aber. Da kommen schnell die Bedenkenträger ins Spiel,<br />
die den blitzenden Kotflügel ihres Verbrenners streicheln und sich<br />
mit verschränkten Armen vor meinem kleinen Öko-Mobil aufbauen.<br />
Aber was ist denn mit der Batterie? Ist die Herstellung nicht eine<br />
Riesenumweltsauerei? Und was passiert damit, wenn die Lebensdauer<br />
vorbei ist? Sie würden niemals auf eine Technologie setzen, die<br />
noch komplett in den Kinderschuhen steckt. Man weiß ja gar nicht,<br />
wo das noch hinführen wird. Ideal ist so ein Elektroauto wirklich<br />
auch nicht. Und was ist mit Wasserstoff? Vielleicht wird der doch<br />
noch die Lösung für die Mobilitätswende? Hmmm, sage ich, und<br />
ähnlich klingt mein Auto bei Schrittgeschwindigkeit.<br />
Der Strom für das Elektroauto kommt aus der Steckdose, genauer aus<br />
der Wallbox, die jetzt neben der Haustüre fröhlich grün leuchtend ihre<br />
Ladebereitschaft signalisiert. Vorausgesetzt, man hat eine Wallbox,<br />
denn die Nachfrage übersteigt aktuell das Angebot bei Weitem, die<br />
intensiven Förderungen haben einen Boom ausgelöst. Selbst Kritiker<br />
der Elektromobilität hängen sich den schicken Kasten an die Wand –<br />
man weiß ja nie – und die Förderung ist ein echter Knüller. Ich habe<br />
eine nagelneue Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach, die den Strom für<br />
das Auto umweltfreundlich liefert. Ja, schön – aber. Die Bedenkenträger<br />
sind wieder da, hallo! Aber was ist denn mit den Fotovoltaik-Modulen?<br />
Ist die Herstellung nicht eine Riesenumweltsauerei? Und was passiert<br />
damit, wenn die Lebensdauer vorbei ist? Hmmm, sage ich, und<br />
ähnlich klingt mein Auto bei Schrittgeschwindigkeit.<br />
Ich surre lastwechselfrei und umweltschonend über die Straßen,<br />
erschrecke Fußgänger mit leisen Sphärenklängen bei geringem Tempo<br />
und tanke Sonnenstrom von meinem Hausdach. Und wissen Sie,<br />
was? Das fühlt sich gut an. Besser als bisher mit dem Verbrennungsmotor.<br />
Wenn die Sonne scheint, freue ich mich jetzt doppelt. Tankstellen<br />
mit explodierenden Spritpreisen lasse ich links oder auch<br />
rechts liegen und nehme gelassen zur Kenntnis, dass die EU-<br />
Kommission das Verbot von Verbrenner-Fahrzeugen ankündigt.<br />
Wenn die Bedenkenträger dann demnächst am Straßenrand stehen<br />
und trampen, gleite ich mit meinem Öko-Mobil heran und frage<br />
freundlich, wo es hingehen soll. Und was nun besser gewesen ist. Auf<br />
die ultimative Lösung für alternative Antriebe zu warten oder einfach<br />
mal mit einer verfügbaren Lösung zu starten.
<strong>Allgäuer</strong> Hof-Milch<br />
vertraut auf 25 Jahre<br />
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Immenstadt | Vermessungstechnik<br />
Wenn Millimeter<br />
entscheiden<br />
Vermessungstechnik auf höchstem Niveau<br />
Ob ebenerdig oder in luftiger Höhe – die Vermessung AVT-GmbH ist in der Lage, jedes Gelände zu erfassen.<br />
78 4 | <strong>2021</strong>
Die Hightech-Drohne erkennt, ob sich auf der zu vermessenden Fläche beispielsweise Gebäude, Wälder, Gewässer oder<br />
TStromleitungenTbefinden,/TundThebtTdieseTverschiedenfarbigThervor.T<br />
Bei der Vermessung AVTGmbH ist der Unternehmensname Programm – die Abkürzung<br />
AVT steht für „alle Vermessungstechniken“. Vom Einfamilienhaus über landwirtschaftliche Gebäude,<br />
Hotelanlagen und Brückenbauten bis hin zu Großprojekten in schwindelerregender<br />
Höhe sind die Vermessungsspezialisten aufgrund jahrzehntelanger Expertise und einer<br />
umfang reichen technischen Ausstattung die richtigen Ansprechpartner. Erst kürzlich hat<br />
das Immenstädter Ingenieurbüro von AVT sein Equipment um eine hochwertige Drohne<br />
erweitert – ein Novum im Allgäu, das dem Team neue Handlungsspielräume bei der Vermessung<br />
eröffnet und zeitgleich die Umwelt schont.<br />
Vermessung von A bis Z<br />
„Ob klassisch mit dem Stativ vom Boden<br />
oder aus der Luft – mit unseren Laserscannern<br />
können wir jedes Gelände vermessen,<br />
sei es noch so weitläufig oder unwegsam“,<br />
erzählt Martin Köhler, Geschäftsführer und<br />
Büroleiter vom AVT-Standort in Immenstadt.<br />
Vor Kurzem hat das Ingenieurbüro<br />
200.000 Euro in eine professionelle<br />
Ver messungsdrohne investiert, die bis zu<br />
200.000 Laserpunkte pro Sekunde erzeugt.<br />
Dadurch erschließen sich den <strong>Allgäuer</strong><br />
Ingenieuren weitere Einsatzfelder, wie Köhler<br />
erklärt: „Mit der Drohne sind wir in der<br />
Lage, Differenzmodelle eines Geländes<br />
anzufertigen. Das heißt, wir beobachten<br />
über einen längeren Zeitraum, wie sich<br />
Details einer bestimmten Fläche verändern.<br />
Die Einsatzmöglichkeiten sind mit der<br />
Vermessung von Dachflächen, Brückeninspektionen,<br />
Zustandsdokumentationen von<br />
Stromtrassen, der Überwachung von Kiesgruben<br />
und der Einschätzung einer potenziellen<br />
Murengefahr bei Hanglage vielfältig.<br />
Und das sind nur einige Beispiele.“ Bedient<br />
wird die Hightech-Drohne von einem<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
79
KeinTKinderspielzeug:0TDieTneueTVermessungsdrohneTvonTAVTTfliegtTeinTerfahrenerTSpezialist,/T<br />
der UüberTeinenTkleinenTPilotenscheinTverfügt.<br />
Die Vermessungsdrohne in Zahlen<br />
Durchschnittliche …<br />
• Flughöhe: 90 müG (Meter über Grund)<br />
• Fluggeschwindigkeit: in der Regel 7 m/s<br />
• Flugdauer je Akkuladung: circa 15 Minuten<br />
• Flächenleistung je Akkuladung: in der Regel 0,15 Quadratkilometer<br />
(entspricht 20 Fußballfeldern)<br />
• Punktdichte pro Quadratmeter: mehrere Hundert Punkte<br />
•8T Abfluggewicht:0TDrohneTinklusiveTAkkusTundTScanner:0TcircaT14,/5TKilogramm<br />
• Durchmesser inklusive Rotorblättern: 1,6 Meter<br />
• Kostenpunkt: circa 200.000 Euro<br />
„Wir streben an, unseren ökologischen<br />
Fußabdruck in den nächsten zehn<br />
Jahren deutlich zu verkleinern.“<br />
Martin Köhler, Geschäftsführer<br />
erfahrenen Spezialisten mit kleinem Pilotenschein.<br />
„Indem Gebäude, Grünflächen<br />
oder Flüsse verschiedenfarbig hervorgehoben<br />
werden, können sogar zwei Zentimeter<br />
schmale Stromleitungen erfasst werden“,<br />
geht der Geschäftsführer auf die<br />
Detailgenauigkeit der neuen „Luftunterstützung“<br />
ein.<br />
Viele Standorte, ein Team<br />
Muss ein mehrere Quadratkilometer großes<br />
Areal erfasst werden, stößt selbst die Drohne<br />
irgendwann an ihre Grenzen, beispielsweise<br />
bei der Vermessung des Geländes für<br />
die kürzlich eröffnete Nebelhornbahn. In<br />
diesem Fall kam ein Helikopter zum Einsatz,<br />
sodass aus der Luft ein koloriertes, auf<br />
den Dezimeter genaues 3-D-Modell als<br />
Planungsgrundlage erstellt werden konnte.<br />
Falls nötig, bestünde für umfangreiche<br />
Vermessungsarbeiten sogar die Möglichkeit,<br />
auf Flugzeuge zurückzugreifen. Denn<br />
die Immenstädter Vermessungstechniker<br />
und -ingenieure sind Teil eines noch viel<br />
größeren Teams. Der Hauptsitz der Vermessung<br />
AVT-GmbH befindet sich im österrei-<br />
80 4 | <strong>2021</strong>
„Ob klassisch mit dem Stativ vom<br />
Boden oder aus der Luft – mit unseren<br />
Laserscannern können wir jedes<br />
Gelände vermessen, sei es noch so<br />
weitläufig oder unwegsam.“<br />
Martin Köhler, Geschäftsführer<br />
chischen Imst. Der Standort im Allgäu ist<br />
einer von sieben Außenbüros in Deutschland,<br />
Österreich und Italien. In Münster ist<br />
zusätzlich eine eigene Flugzeugflotte stationiert.<br />
„Wird ein Büro für ein Großprojekt<br />
beauftragt, werden je nach Bedarf die personellen<br />
und technischen Ressourcen mehrerer<br />
Standorte gebündelt“, erklärt Köhler, wie<br />
flexibel Synergieeffekte genutzt werden.<br />
An die nächste Generation denken<br />
Das AVT-Team aus Immenstadt hat den<br />
Anspruch, sich ständig weiterzuentwickeln.<br />
Dazu zählt für Köhler auch das Thema<br />
Nachhaltigkeit. Als Mitglied im „Bündnis<br />
klimaneutrales Allgäu bis 2030“ wollen sie<br />
ihren Beitrag zu einer nachhaltigeren<br />
Region leisten. „Wir streben an, unseren<br />
ökologischen Fußabdruck in den nächsten<br />
zehn Jahren deutlich zu verkleinern“, betont<br />
der Geschäftsführer, der seine Fahrzeugflotte<br />
auf E-Autos umstellen und zu einem<br />
Ökostromanbieter wechseln will. Auch<br />
die Drohne macht die Arbeit der Vermessungsexperten<br />
umweltfreundlicher. Mit<br />
dem Strom aus der eigenen PV-Anlage<br />
versorgt, ist sie deutlich nachhaltiger als ein<br />
Helikopter. „Der darf jetzt öfter am Boden<br />
bleiben“, sagt Köhler und freut sich über<br />
seine neue Vermessungsalternative.<br />
Dominik Baum<br />
Vermessung AVT-GmbH<br />
Zaumberg 18<br />
87509 Immenstadt<br />
Telefon 08323 95918-52<br />
offce@vermessungCavt.de<br />
www.vermessung-avt.de<br />
BILDER: VERMESSUNG AVT-GMBH<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
81
Blaubeuren | Unternehmerinnentag<br />
BESTEIGE DEINEN MOUNT EVEREST<br />
Jede Frau kann ihre Ziele erreichen<br />
Sie studierte Architektur, baute bereits<br />
während des Studiums ein Unternehmen<br />
in der Schweiz mit auf, hat inzwischen ein<br />
erfolgreiches Architekturbüro in<br />
Kempten und gibt nun ihr Wissen an andere<br />
Frauen auf ihrem 1. Unternehmerinnentag<br />
in Blaubeuren weiter. Maike Knauth –<br />
Architektin, Speakerin und Powerfrau.<br />
Während andere sich auf dem Erreichten<br />
ausruhen, ist sie bereits dabei, neue Pläne<br />
zu schmieden. Maike Knauth, Dipl.-Ing.-<br />
Architektin, studierte an der Technischen<br />
Universität in Karlsruhe Architektur. Bereits<br />
während dieser Zeit baute sie ein Maschinenbau-Unternehmen<br />
in der Schweiz mit<br />
auf und brachte ihr Wissen in herausragenden<br />
Projekten weltweit mit ein. Nach<br />
verschiedenen Projekten eröffnete sie ein<br />
Architekturbüro in Kempten und machte<br />
sich auch hier in kürzester Zeit einen Namen.<br />
Jetzt gibt sie ihre Erfahrungen und ihr<br />
Wissen an andere Frauen auf ihrem Unternehmerinnentag<br />
in Blaubeuren weiter. Das<br />
<strong>Allgäuer</strong> <strong>Wirtschaftsmagazin</strong> sprach mit<br />
Maike Knauth über ihre Beweggründe, Herausforderungen<br />
und Ziele.<br />
AWM: Frau Knauth, was hat Sie dazu<br />
animiert, den Unternehmerinnentag<br />
ins Leben zu rufen?<br />
Maike Knauth: „Krise“ hat für uns alle eine<br />
neue Bedeutung bekommen. Auch ich<br />
musste mich letztes Jahr da durchkämpfen,<br />
hatte innerhalb von 48 Stunden keine laufenden<br />
Projekte mehr. Ich merkte, wie wichtig<br />
es ist, sich mit anderen auszutauschen.<br />
Andere Unternehmerinnen zu fragen, wie<br />
sie mit der Krise umgehen, und über Kontakte<br />
neue Möglichkeiten zu generieren.<br />
Leider hatte ich vor einem Jahr noch keine<br />
greifbaren Vorbilder und kein funktionierendes<br />
Netzwerk. Vielen Gleichgesinnten<br />
ist es ähnlich wie mir ergangen. Beides,<br />
82 4 | <strong>2021</strong>
„Die Zukunft ist weiblich,<br />
fraulich, feminin.“<br />
Dipl.-Ing. Maike Knauth,<br />
Architektin und Speakerin<br />
Vorbilder und Netzwerk, habe ich mir zu<br />
diesem Zeitpunkt erst aufgebaut. Mit „Starke<br />
Frauen, starke Wirtschaft“ möchte ich eine<br />
Plattform geben, bei der ich den Teilnehmerinnen<br />
genau das zur Verfügung stelle.<br />
AWM: Denken Sie, dass es Frauen<br />
schwerer haben als Männer, „ihr Ding“<br />
zu machen?<br />
Maike Knauth: Wir machen es uns gerne<br />
schwerer. Wir Frauen sind von Grund auf<br />
eher darauf bedacht, dass es allen um<br />
uns herum gut geht, bevor wir uns um<br />
uns selbst kümmern. Wir lassen gerne<br />
anderen den Vortritt, obwohl wir wissen,<br />
dass wir besser geeignet sind. „Stell dein<br />
Licht nicht unter den Scheffel, habe Selbstvertrauen<br />
und steh für dich ein“ ist ein gutes<br />
Mantra in dieser Situation.<br />
Dabei ist es auch nicht wichtig, dass wir von<br />
vornherein alles perfekt können. Einfach<br />
mal anfangen und dann in die Verbesserung<br />
gehen. Viele Dinge ergeben sich so<br />
auch von selbst.<br />
AWM: Wie sind Sie dazu gekommen,<br />
sich selbstständig zu machen?<br />
Maike Knauth: Mir war schon immer<br />
klar, dass ich mich irgendwann selbstständig<br />
machen möchte. Fast zehn Jahre<br />
habe ich als Angestellte gearbeitet und mir<br />
Fachwissen und Erfahrungen angeeignet.<br />
Doch die letzten drei Jahre dieser Episode<br />
war ich stets unglücklich und unterfordert.<br />
Mir hat die Arbeit zunehmend weniger<br />
Spaß gemacht, und es musste sich dringend<br />
etwas ändern. Mit etwas Glück und sehr<br />
viel Mut habe ich den Schritt gewagt und<br />
mein Architekturbüro gegründet. Der Weg<br />
in die Selbstständigkeit ist wie die Besteigung<br />
des Mount Everest. Zuerst müssen wir<br />
uns lange vorbereiten, dann gehen wir auf<br />
keinen Fall allein los, sondern haben unser<br />
Netzwerk und unser Team bei uns. Natürlich<br />
können wir uns unterwegs mal verlaufen<br />
oder „schlechtes Wetter“ bricht über<br />
uns hinein. Aber davon dürfen wir uns<br />
nicht entmutigen lassen, sondern gehen<br />
einfach weiter, bis wir auf dem Gipfel sind<br />
und uns die Welt zu Füßen liegt.<br />
AWM: Was können die Teilnehmerrinnen<br />
am Unternehmerinnentag in<br />
Blaubeuren erwarten?<br />
Maike Knauth: Inspirierende und authentische<br />
Vorträge zu Charisma, Verkaufen,<br />
Recruiting und Sichtbarkeit. Ein „Unternehmrinnen-Speeddating“<br />
zum Netzwerken<br />
und einen motivierenden Tag voller<br />
Leichtigkeit und Freude.<br />
AWM: Wenn es eine Botschaft gäbe,<br />
die Sie jetzt den Frauen mitgeben<br />
könnten, welche wäre das?<br />
Maike Knauth: Die Zukunft ist weiblich,<br />
fraulich, feminin. Wir können alles erreichen,<br />
wenn wir den Mut und die Zielstrebigkeit<br />
haben, unsere Träume zu verfolgen<br />
und umzusetzen.<br />
AWM: Im Herbst erscheint auch<br />
Ihr Buch „Rendezvous mit deinem<br />
Charisma“. Wie kam es zu dem Titel?<br />
Dein Unternehmerinnentag<br />
• 25. September <strong>2021</strong><br />
• Tagungszentrum in Blaubeuren<br />
• 3 Sprecherinnen<br />
• 2 Verbandssprecherinnen<br />
• Unternehmerinnen-Speeddating<br />
• Überraschungsgast<br />
• Ein unvergesslicher Tag<br />
Maike Knauth: Charisma, also die Ausstrahlung,<br />
die wir haben, kann man lernen.<br />
Es ist ganz einfach und öffnet uns so viele<br />
Türen. In meinem Buch gebe ich einen<br />
Einblick, worauf es dabei ankommt, und<br />
zeigt auch gleich, wie man es umsetzen kann.<br />
AWM: Vielen Dank, Frau Knauth, für<br />
das interessante Gespräch.<br />
Maike Knauth<br />
Memminger Straße 32<br />
87439 Kempten<br />
Telefon 0831 74609037<br />
info@maikeknauth.com<br />
www.maikeknauth.com<br />
Günther Hammes<br />
BILDER: MAIKE KNAUTH<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
83
Schwabsoien | Projekt- und Bauleitung<br />
Von der Kalkulation<br />
bis zur Bauleitung<br />
Als in der Projekt- und Bauleitung tätiger<br />
Ein-Mann-Betrieb ist Herbert Hefele immer<br />
auf Achse. Um die verschiedenen Bauvorhaben<br />
parallel abzuwickeln, bedarf es<br />
fachspezifischen Know-hows und umfassender<br />
Projekterfahrung.<br />
Tiefbau und Rohrleitungsbau sind ein<br />
Schwerpunkt von Herbert Hefele, der für<br />
die reibungslose Planung und Durchführung<br />
von Wegesystemen und Entwässerungsleitungen<br />
sorgt. „Ich decke da<br />
im Prinzip das komplette Portfolio ab –<br />
von Kalkulationen für Baufirmen und<br />
Preisanfragen bis hin zur Bauleitung.“ Bei<br />
ihm laufen alle Fäden zusammen. „Ich bin<br />
das Bindeglied zwischen Auftraggeber<br />
und -nehmer – also zwischen Firmenchef<br />
und ausführendem Polier oder dem<br />
Ingenieurbüro und der ausführenden<br />
Firma.“ Läuft es mal nicht rund, wird er<br />
zum Mediator. Dabei realisiert der Projektleiter<br />
und Technische Betriebswirt<br />
(IHK) Projekte unterschiedlicher Art und<br />
Größenordnung. Bei Bedarf übernimmt<br />
er die Bauleitung auch als Einzelleistung.<br />
Hinzu kommen Aufgaben wie Sicherheits-<br />
und Gesundheitsschutzkoordination<br />
auf der Baustelle. Seit einiger Zeit<br />
hat sich Hefele zudem auf die Netzbauplanung<br />
von Glasfaser- und Wärmenetzen<br />
spezialisiert.<br />
Sein Aktionsradius beträgt rund 60 Kilometer.<br />
„Ich bin eigentlich immer auf Achse.<br />
Das Auto ist mein Büro“, erklärt Hefele,<br />
der lediglich eine Teilzeitkraft „als Backup“<br />
in Schwabsoien hat. Das Smartphone<br />
klingelt zu jeder Uhrzeit. „Man hat nie<br />
Feierabend“, sagt er. Aber das war ihm<br />
klar, als er sich 2010 selbstständig gemacht<br />
hat. Da er einen guten Ruf genießt,<br />
laufen meist mehrere Projekte parallel. „In<br />
der Tiefbaubranche trifft man immer die<br />
gleichen Akteure, da geht viel auf Empfehlung.“<br />
Die größte Herausforderung in<br />
seinem Job: „Ich muss immer 14 Tage<br />
im Voraus denken, rechtzeitig Material<br />
bestellen, Straßensperrung organisieren<br />
etc. – logistische Dinge, die Vorlauf<br />
brauchen.“ Momentan wird die Planung<br />
durch die Materialknappheit erschwert,<br />
die etwa für extrem lange Lieferzeiten bei<br />
Abwasserrohren sorgt. Zusätzlich realisiert<br />
Hefele eigene Projekte als Auftragnehmer<br />
im Außenanlagenbau oder kleinere<br />
Umbaumaßnahmen und arbeitet als Dozent<br />
für das Modul „Bauleiter“ beim TÜV-<br />
Rheinland. Auch das kostet Zeit. „Aber mir<br />
macht es Spaß, das Wissen aus langjähriger<br />
Praxis an andere weiterzugeben.“<br />
Herbert Hefele<br />
Projekt- & Bauleitung<br />
Alpenweg 4<br />
86987 Schwabsoien<br />
Telefon 08868 180777<br />
info@h-hefele.de<br />
www.h-hefele.de<br />
Kirsten Posautz<br />
BILD: HERBERT HEFELE<br />
84 4 | <strong>2021</strong>
Wirtschaftsmeldungen | Wirtschaft und Leben im Allgäu<br />
5-Euro-Business: Geschäftsidee eines Reifegasabsorbers siegt<br />
beim Gründungswettbewerb für Studierende<br />
BILD: PIXABAY.COM<br />
Für eine längere Haltbarkeit von Obst und Gemüse –<br />
Studierende entwickeln einen Reifegasabsorber.<br />
Kempten // Die Pitch-Videos der<br />
sieben teilnehmenden Gründerteams<br />
waren der krönende Abschluss<br />
des 5-Euro-Business-Wettbewerbs im<br />
Sommersemester <strong>2021</strong>. Insgesamt<br />
26 Studierende der Hochschule Kempten<br />
präsentierten auf der Online-Abschlussveranstaltung<br />
ihre Geschäftsideen. Den ersten<br />
Platz belegte die „The Scavengers GbR“. Die<br />
drei Studierenden der Lebensmittel- und<br />
Verpackungstechnologie haben ihr Knowhow<br />
aus dem Studium beim Wettbewerb<br />
erfolgreich in die Tat umgesetzt und mit<br />
ihrem Reifegasabsorber ein nachhaltiges<br />
Produkt entwickelt, das die Haltbarkeit von<br />
Obst und Gemüse verlängert.<br />
Wirtschaft drängt auf Reformen<br />
Schwaben // Nur noch „ausreichend“<br />
ist nach Meinung der Unternehmen<br />
aus Produktion, Handel und Dienstleistungen<br />
die Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Wirtschaftsstandortes Deutschland.<br />
„Die Corona-Krise hat schonungslos<br />
aufgedeckt, was in den Unternehmen selbst<br />
und in der Wirtschaftspolitik dringend verändert<br />
werden muss“, fasst Dr. Andreas<br />
Kopton, Präsident der IHK Schwaben, die<br />
aktuellen Ergebnisse einer IHK-Umfrage zusammen.<br />
„So geht’s nicht weiter“, lautet daher<br />
auch mit Blick auf die Bundestagswahl<br />
im Herbst das Urteil der regionalen Wirtschaft,<br />
die Handlungsbedarf für die kommende<br />
Bundesregierung sieht.<br />
Am 26. September wird der 20. Deutsche Bundestag<br />
gewählt. Damit werden auch die Weichen der Wirtschaftspolitik<br />
neu gestellt.<br />
BILD: PIXABAY.COM<br />
WUNDERBAR WANDELBAR.<br />
Rolf Benz MERA Design Beck Design Made in Germany nothing but wunderbar.<br />
Römerstraße 14 | 87437 Kempten – Sankt Mang<br />
Tel. 0831 62031 | www.moebel-boeck.de
Themenspezial | Nachhaltigkeit<br />
Alte Handys – zu gut zum Wegwerfen<br />
Der beste Müll ist immer noch der, der gar<br />
nicht erst entsteht. Klingt logisch, ist in der<br />
Umsetzung aber gar nicht so einfach. Von<br />
der Wurstverpackung über die Klopapierrolle<br />
bis hin zum Elektroschrott – wo wir gehen<br />
und stehen, produzieren wir Abfall.<br />
Wohin also damit?<br />
Eine der größten Umweltsünden unserer<br />
Zeit trägt jeder – oder zumindest die meisten<br />
– von uns tagein, tagaus mit sich spazieren.<br />
Die Rede ist natürlich von den allgegenwärtigen<br />
Mobiltelefonen. Spätestens seit<br />
dem Siegeszug der Smartphones führt kaum<br />
noch ein Weg an den Computern im Hosentaschenformat<br />
vorbei. Und alle paar Jahre<br />
locken neue, bessere und schnellere Angebote.<br />
Kein Wunder also, dass inzwischen<br />
rund 200 Millionen alte Handys mehr oder<br />
weniger ungenutzt in verschiedenen Schubladen,<br />
Ablageboxen und Krustelkisten herumliegen.<br />
Und das allein in Deutschland.<br />
Den meisten Menschen ist dabei gar nicht<br />
bewusst, dass für ein Handy rund 60 unterschiedliche<br />
Stoffe benötigt werden. Neben<br />
Kunststoffen und Keramik enthalten Mobiltelefone<br />
gut 30 verschiedene Metalle wie<br />
Gold, Silber, Palladium, Platin, Eisen, Aluminium<br />
und Kupfer. Hinzu kommen verschiedenste<br />
von der EU-Kommission als „kritische<br />
Rohstoffe“ eingestufte Komponenten<br />
wie Kobalt, Wolfram und Gallium. Rohstoffe<br />
werden dann als kritisch eingestuft, wenn<br />
sie zwar von entscheidender wirtschaftlicher<br />
Bedeutung sind, aber nicht zuverlässig<br />
innerhalb der EU abgebaut werden können.<br />
Daneben enthalten Mobiltelefone aber auch<br />
Schadstoffe wie Schwermetalle und Flammschutzmittel,<br />
welche nicht einfach über<br />
den Hausmüll entsorgt werden können.<br />
Wohin also mit den ganzen Altgeräten?<br />
Über den jeweiligen Mobilfunkanbieter und<br />
die kommunalen Recyclinghöfe ist in der<br />
Regel eine einfache und kostenlose Entsorgung<br />
möglich. Mittlerweile gibt es aber<br />
auch eine ganze Reihe gemeinnütziger Vereine,<br />
Stiftungen und anderer Organisationen,<br />
die gebrauchte Handys – meist über<br />
Sammelboxen – als Spenden entgegennehmen.<br />
Die alten Mobiltelefone werden<br />
dann – je nach Zustand – entweder recycelt<br />
oder wiederaufbereitet, also als Gebrauchthandy<br />
weiterverkauft oder zumindest als<br />
Ersatzteilspender verwertet. Das schont die<br />
Umwelt und sichert nachhaltig Arbeitsplätze.<br />
Somit steht einem neuen Handy<br />
auch nichts mehr im Wege.<br />
Simone Prestel<br />
BILD: BITKOM RESEARCH BILD: PIXABAY.COM<br />
86 4 | <strong>2021</strong>
Licht aus – Sternenhimmel an<br />
Lichtverschmutzung belastet Menschen und<br />
Tiere, verursacht Schlaflosigkeit und beeinträchtigt<br />
ganze Ökosysteme. Warum Helligkeit<br />
in der Nacht zum Problem werden kann.<br />
Wann haben Sie zuletzt die Milchstraße<br />
gesehen? Noch gar nicht? Kein Wunder,<br />
denn echte Dunkelheit, die den Blick auf die<br />
Unendlichkeit der Galaxie zulassen würde,<br />
kennt kaum noch einer. Zumindest in den<br />
Industrieländern nicht. Denn hier bei uns<br />
wird es zwar Nacht, aber wirklich dunkel<br />
wird es nicht mehr. So kam es Anfang<br />
der 1990er-Jahre zu einem bemerkenswerten<br />
Ereignis: Nach einem Stromausfall in<br />
Los Angeles gingen die ganze Nacht über immer<br />
wieder Anrufe bei der Polizei ein, die<br />
eine merkwürdige und gigantische silberne<br />
Wolke am Himmel meldeten. In Wirklichkeit<br />
handelte es sich hierbei aber lediglich um<br />
die Milchstraße. Nur hatten die Menschen<br />
diese vor lauter Helligkeit noch nie gesehen.<br />
Dieses Phänomen der sogenannten Lichtverschmutzung<br />
beschäftigt Wissenschaftler<br />
rund um den Globus schon seit einer<br />
geraumen Weile. Straßenlaternen, angestrahlte<br />
Gebäude und Objekte, Werbeflächen,<br />
Skybeamer und Sicherheitsbeleuchtung<br />
lassen auch des Nachts kaum<br />
noch Dunkelheit einkehren. Künstliches<br />
Licht erhellt die Nacht um ein Vielfaches<br />
mehr, als es das natürliche Licht des Mondes<br />
und der Sterne je vermochten.<br />
Die Erde wird immer heller<br />
Lichtverschmutzung bedeutet daher eben<br />
nicht eine Verunreinigung des Lichts an<br />
sich, sondern die – unnatürliche – Aufhellung<br />
des nächtlichen Himmels durch<br />
künstliche Lichtquellen. Laut einem aktuellen<br />
Bericht der DW wird es Jahr für Jahr<br />
etwa 2 Prozent heller auf der Erde.<br />
Während der vergangenen Jahrmillionen<br />
galt der stetige Wechsel von Tag zu Nacht<br />
als ehernes Naturgesetz. Durch die künstliche<br />
Aufhellung der Nacht geraten nun<br />
ganze Ökosysteme durcheinander. Denn<br />
anders als nach einem natürlichen Prozess<br />
der Aufhellung, welcher sich über einen<br />
Zeitraum von Tausenden von Jahren<br />
erstrecken würde, erfolgte dieser Eingriff in<br />
die Natur künstlich und viel zu schnell.<br />
Zu mindest zu schnell, als dass sich die Natur<br />
darauf einstellen konnte. Mit weitreichenden<br />
Folgen für Mensch und Natur.<br />
Eine englische Studie aus dem Jahr 2017<br />
zeigte, dass Insekten hell erleuchtete Wiesen<br />
des Nachts deutlich seltener aufsuchten als<br />
die im Dunkeln liegenden. Das ist deswegen<br />
problematisch, da sich Insekten in Tag- und<br />
in Nachtbestäuber aufteilen. Meiden die<br />
Nachtbestäuber nun des Nachts bestimmte<br />
Pflanzen, weil sie ihnen zu hell sind, können<br />
auch die Tagbestäuber das Defizit nicht<br />
ausgleichen. Die Folge: Die Pflanzen tragen<br />
deutlich weniger Früchte. Und auch der<br />
Wachstumszyklus von Pflanzen wird ganz<br />
grundsätzlich durch Kunstlicht beeinflusst<br />
und durcheinandergebracht.<br />
Ohne Dunkelheit wird’s lauter<br />
Wer nachts schon einmal in London, Berlin<br />
oder einer anderen Großstadt unterwegs<br />
war, der kann bestätigen: Auch mitten in<br />
der Nacht sind hier die Vögel zu hören. So<br />
konnten Wissenschaftler des Max-Planck-<br />
Instituts für Ornithologie beobachten, dass<br />
männliche Singvögel unter Kunstlichteinfluss<br />
morgens früher zu singen begannen,<br />
was bei den Weibchen den Eindruck<br />
erweckte, hierbei handele es sich um<br />
einen besonders guten und gesunden Fortpflanzungspartner.<br />
Eine Fehlentscheidung<br />
aufgrund der Lichtverschmutzung, mit möglichen<br />
Auswirkungen auf die Gesundheit<br />
und Widerstandskraft des Nachwuchses.<br />
Auch die Auswirkungen auf den Menschen<br />
sind nicht zu unterschätzen.<br />
Kunstlicht unterdrückt die Produktion<br />
von Melatonin – des Schlafhormons.<br />
Fehlt dieses, drohen weitreichende Folgen<br />
wie Augenkrankheiten, Übergewicht und<br />
Depressionen. Eine US-amerikanische<br />
Studie konnte sogar einen Zusammenhang<br />
von künstlichem Licht und Brustkrebs<br />
aufzeigen.<br />
Was heißt das nun für uns? Nachts alle<br />
Lichter aus und mit den Hühnern ins Bett?<br />
Das ist in unserer modernen, durchgetakteten<br />
Welt nur schwerlich möglich.<br />
Aber ein zielgerichteter und bewussterer<br />
Einsatz von Kunstlicht kann schon viele<br />
positive Ver änderungen bewirken. Licht<br />
sollte also bestenfalls nur da eingesetzt<br />
werden, wo es wirklich benötigt wird.<br />
Möglich wird dies beispielsweise durch<br />
den Einsatz von Lampen mit Bewegungsmeldern<br />
in Parks oder im öffentlichen<br />
Raum. Wird dann auch noch darauf<br />
geachtet, größtenteils warmes Licht<br />
und Lichtquellen mit möglichst wenigen<br />
Blauanteilen einzusetzen, so werden<br />
Natur und unsere Gesundheit geschont.<br />
Und dort, wo Licht nicht benötigt wird,<br />
einfach mal ausschalten.<br />
Simone Prestel<br />
BILD: PIXABAY.COM<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
87
Ronsberg | Lebensmittelverpackungen<br />
Produkt- und Umweltschutz<br />
miteinander in Einklang bringen<br />
Anspruchsvolle Verpackungslösungen für anspruchsvolle Produkte<br />
Am Huhtamaki-Werk in Ronsberg sind 1.100 der weltweit 18.000 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Wie nachhaltig die Lebensmittel, die wir tagtäglich im Geschäft unseres Vertrauens kaufen,<br />
produziert worden sind, ist für Verbraucher nicht immer sofort ersichtlich. Gleiches gilt für das<br />
Verpackungsmaterial, das die Speisen während des Transports schützend umhüllt und eine<br />
hygienische Aufbewahrung sicherstellt. Der Huhtamaki-Konzern, einer der weltweit führenden<br />
Verpackungsspezialisten, will einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten und bei<br />
Verbrauchern für mehr Transparenz sorgen. Unter anderem am <strong>Allgäuer</strong> Standort Ronsberg<br />
entwickeln die 1.100 Mitarbeiter derzeit umweltfreundlichere Verpackungsalternativen.<br />
Nachhaltige Kreislaufwirtschaft<br />
Das Huhtamaki-Werk im beschaulichen<br />
Ronsberg hat sich auf die Herstellung flexibler<br />
Verpackungen spezialisiert und beliefert<br />
einige der größten Lebensmittelkonzerne<br />
der Welt. „Jeder Kunde hat andere Anforderungen<br />
an die Produktverpackung, deshalb<br />
bestehen diese aus verschiedenen dünnen<br />
Schichten, die jeweils andere Eigenschaften<br />
aufweisen. Alufolie hat beispielsweise eine<br />
„Der Kreislaufgedanke hat bei<br />
der Entwicklung unserer nachhaltigen<br />
blueloop®Lebensmittelverpackungen<br />
oberste Priorität.“<br />
Manfred Marz, Entwicklungsleiter<br />
88 4 | <strong>2021</strong>
Die Mitarbeiter überwachen ständig die laufende Produktion<br />
im Tiefdruck, um die hohen Qualitätsansprüche der<br />
Kunden zu gewährleisten.<br />
Die neue blueloop®-Eisspitz tüte kommt ohne Aluminium<br />
aus und lässt sich so optimal im Papiermüll recyceln.<br />
Umweltfreundliche Monostrukturen statt Mehrlagenverpackungen<br />
– darauf setzt Huhtamaki vermehrt bei<br />
TProduktenTwieTStudentenfutterTundTKaffee.<br />
„Nachhaltig zu wirtschaften,<br />
bedeutet für uns, über den Tellerrand<br />
der Produktion hinauszublicken.“<br />
Christian Fenn-Barrabass,<br />
Direktor Nachhaltigkeit<br />
hohe Schutzwirkung, Polyester eignet sich<br />
hervorragend zum Bedrucken der Ware.<br />
Das führte bisher dazu, dass in Lebensmittelverpackungen<br />
Materialien aus unterschiedlichen<br />
Stoffklassen miteinander verbunden<br />
sind, die anschließend nur schwierig<br />
recycelbar sind“, stellt Entwicklungsleiter<br />
Manfred Marz den komplexen Aufbau einer<br />
einzelnen Verpackung dar. Gemeinsam mit<br />
den ersten Kunden geht Huhtamaki Ronsberg<br />
nun neue Wege, erforscht umweltfreundlichere<br />
Verpackungslösungen. Hierzu<br />
hat sich das Unternehmen mit seiner<br />
Nachhaltigkeitsagenda „blueloop<br />
® “ einer<br />
Kreislaufwirtschaft verschrieben, die die<br />
Bedarfe aller am Prozess Involvierten miteinander<br />
in Einklang bringt. „Gesetzliche<br />
Vorgaben definieren den Rahmen. Innerhalb<br />
derer begegnen sich zwei Welten mit<br />
verschiedenen Interessen: die produzierende<br />
und die recycelnde Industrie. Unser Ziel<br />
ist es, Kompromisse zwischen Produkt- und<br />
Umweltschutz zu finden“, erklärt Marz.<br />
Eis und Studentenfutter machen den Anfang<br />
„Wir befinden uns im konstruktiven Austausch<br />
mit unseren Kunden. Reicht es aus,<br />
wenn eine Trockensuppe sechs statt zwölf<br />
Monate haltbar ist? Diesen und ähnlichen<br />
Fragen gehen wir momentan nach. Die Antworten<br />
darauf haben letztlich die Kunden<br />
unserer Kunden, also die Endverbraucher.<br />
Werden die Produkte bei kürzerer Haltbarkeit<br />
weiterhin gekauft, ist mehr Spielraum<br />
für Umweltschutz“, weiß Marz und ergänzt:<br />
„Wir stehen in den Startlöchern. Der Kreislaufgedanke<br />
hat bei der Entwicklung unserer<br />
nachhaltigen blueloop<br />
® -Lebensmittelverpackungen<br />
oberste Priorität.“<br />
Aktuell forscht das <strong>Allgäuer</strong> Huhtamaki-<br />
Team an umweltfreundlichen Eisspitztüten<br />
aus barrierebeschichtetem Papier, das<br />
aufgrund seines hohen Papieranteils im<br />
Papiermüll recycelt werden kann. Bei<br />
Verpackungen für Studentenfutter und<br />
Kaffee werden in Zukunft statt Mehrlagenverpackungen<br />
aus verschiedenen<br />
Stoffklassen sehr gut recycelbare Monostrukturen<br />
eingesetzt. Die ersten blueloop<br />
-Verpackungen werden bereits in<br />
®<br />
diesem und dem Folgejahr auf dem Markt<br />
zu finden sein.<br />
Ganzheitliches Konzept<br />
Bei der Verpackungsherstellung achtet<br />
Huhtamaki einerseits auf geringe Ausschüsse<br />
und bereitet andererseits unvermeidbare<br />
Produktionsabfälle möglichst sortenrein für<br />
das spätere Recycling auf. Kunststoffe werden<br />
direkt inhouse eingemahlen und wieder<br />
dem Produktionskreislauf zugeführt. „Nachhaltig<br />
zu wirtschaften, bedeutet für uns auch,<br />
über den Tellerrand der Produktion hinauszublicken“,<br />
erzählt Christian Fenn-Barrabass,<br />
zuständig für die Nachhaltigkeit in Ronsberg.<br />
Bis 2030 will das Werk klimaneutral<br />
sein, so das ausgerufene Ziel. Den Mitarbeitern<br />
einen sicheren und gesundheitsschonenden<br />
Arbeitsplatz bereitzustellen, ist<br />
ebenfalls Teil des ganzheitlichen Nachhaltigkeitskonzepts,<br />
das gut 25 Einzelmaßnahmen<br />
in den Bereichen Ressourcen und Reststoffe,<br />
Imissions- und Gewässerschutz sowie Energie<br />
umfasst.<br />
Dominik Baum<br />
Huhtamaki Ronsberg<br />
Heinrich-Nicolaus-Straße 6<br />
87671 Ronsberg<br />
Telefon 0830 6 770<br />
marketing.ronsberg@huhtamaki.com<br />
www.flexibles.huhtamaki.euT<br />
BILDER: HUHTAMAKI RONSBERG<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
89
Kaufbeuren | Energiewende<br />
„HyAllgäu*-Bodensee“<br />
Initiative soll zur Nutzung von grünem Wasserstoff in der Region führen<br />
Die Nutzung von Wasserstoff als Energieträger<br />
bildet einen wichtigen Grundstein<br />
zur Energiewende. Das gesamte Allgäu sieht<br />
sich dabei in einer verantwortungsbewussten<br />
Vorreiterrolle und hat gemeinsam<br />
Ansätze für zukünftige Anwendungsmöglichkeiten<br />
entwickelt.<br />
Memmingen<br />
Fuchstal<br />
Kaufbeuren<br />
Bodensee<br />
Lindau<br />
Kempten<br />
Füssen<br />
HyAllgäu*-Bodensee<br />
ÖPNV mit H 2<br />
-Bus<br />
Sonthofen<br />
Oberstdorf<br />
Mögl. Spedition<br />
Grünstrom<br />
Elektrolyseure<br />
Im eingereichten Projektantrag „HyAllgäu*-<br />
Bodensee“ arbeiten die vier <strong>Allgäuer</strong> Landkreise,<br />
die kreisfreien Städte Kaufbeuren,<br />
Kempten, Memmingen und die Stadt<br />
Lindau sowie die Gemeinde Fuchstal<br />
zusammen. Wesentlicher Bestandteil dieses<br />
Netzwerkes sind regionale Unternehmen,<br />
die ebenfalls großes Potenzial in der Nutzung<br />
von grünem Wasserstoff sehen. Vorprojekte<br />
wie „HyStarter – Wasserstoffregion<br />
Ostallgäu“ befördern die Initiative der<br />
Gesamtregion zusätzlich. Ziel des Antrags<br />
ist die Schaffung eines regionalen Kreislaufes,<br />
von der Erzeugung bis zum verschiedentlichen<br />
Einsatz von Wasserstoff. Die Bewerbung<br />
erfolgt für die Kategorie HyExperts<br />
im Rahmen der zweiten Runde des Wettbewerbs<br />
„HyLand – Wasserstoffregionen in<br />
Deutschland“ des Bundesministeriums für<br />
Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).<br />
Kaufbeurens Oberbürgermeister Stefan<br />
Bosse erläutert: „Die Verwendung von<br />
Wasserstoff kann einen entscheidenden<br />
Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz<br />
leisten. Wir als starke Wirtschaftsregion<br />
Allgäu wollen gemeinsam auf diesem<br />
Gebiet Konzepte und Möglichkeiten entwickeln,<br />
die uns zu mehr Nachhaltigkeit<br />
verhelfen sollen.“<br />
Auf diesen Kurs setzen alle beteiligten<br />
Partner und planen die Herstellung von<br />
grünem Wasserstoff in der Region ab 2023.<br />
Im vorliegenden Konzept soll der grüne<br />
Wasserstoff mit einem Schwerpunkt im<br />
Mobilitätssektor zum Einsatz kommen.<br />
Dazu gehören regionale ÖPNV-Busse,<br />
Abfallentsorgungsfahrzeuge sowie lokale<br />
Speditions- und Logistikunternehmen bis<br />
hin zur Bodenseeschifffahrt.<br />
Das gesamte Allgäu bildet topografisch ein<br />
Miniaturmodell Deutschlands ab. Durch<br />
die Verteilung der Zentren, anstelle eines<br />
großen Ballungsgebiets, wird der ländliche<br />
Raum ideal repräsentiert. Der gesunde<br />
Mittelstand und die hohe Wirtschaftskraft<br />
der Region tragen ihren Teil dazu bei, auf<br />
innovative Technologien wie Wasserstoff<br />
zu setzen.<br />
Stadt Kaufbeuren<br />
Kaiser-Max-Straße 1<br />
87600 Kaufbeuren<br />
Telefon 08341 437-104<br />
pressestelle@kaufbeuren.de<br />
www.kaufbeuren.de<br />
90 4 | <strong>2021</strong>
Wirtschaftsmeldungen | Wirtschaft und Leben im Allgäu<br />
Bastelset erhält Nachhaltigkeits-Award<br />
Ravensburg // Mit einer neuen, klimagerechten<br />
Bastelreihe gewinnt Ravensburger<br />
den Deutschen Award für<br />
Nachhaltigkeitsprojekte <strong>2021</strong>. Der<br />
neu geschaffene Award wird dieses Jahr<br />
zum ersten Mal verliehen. Die Auszeichnung<br />
würdigt herausragende Unternehmen<br />
und Projekte auf dem Gebiet<br />
der Nachhaltigkeit. Insgesamt wurden<br />
49 Unternehmen und deren Produkte in<br />
24 Kategorien ausgezeichnet. Ravensburger<br />
erzielte in der Kategorie „Produkt –<br />
Haushalt/Wohnen“ den ersten Platz. Die<br />
Jury würdigte unter anderem den innovativen<br />
Ansatz der Bastel-Idee: Im Haushalt<br />
anfallende Verpackungsmaterialien aus<br />
Das EcoCreate-Team von Ravensburger<br />
Verbundstoffen, Papier, Pappe oder Plastik<br />
werden mit den im Spiel enthaltenen Bastelutensilien<br />
in Accessoires, Spielzeug sowie<br />
kleinere Gebrauchs- und Einrichtungsgegenstände<br />
verwandelt.<br />
BILD: RAVENSBURGER VERLAG GMBH<br />
Mehr Sicherheit für<br />
Flugzeugpassagiere<br />
BILD: NATUR IN LINDAU<br />
Memmingen // Eine neue Sensor-<br />
Technologie für Sitze hat die Aircraft<br />
Modification GmbH entwickelt. Die<br />
Sitze messen ohne Verkabelung die EKG-<br />
Werte der Insassen mit der höchsten medizinischen<br />
Auflösung. Nicht nur gesundheitliche<br />
Probleme werden in Echtzeit<br />
erkannt, sondern auch Erschöpfungserscheinungen<br />
und Stress beim Piloten. Erforderliche<br />
Gegenmaßnahmen können so<br />
rechtzeitig ergriffen werden. „Sobald Auffälligkeiten<br />
auftreten, können frühzeitig<br />
medizinische Untersuchungen eingeleitet<br />
und schwerwiegende Erkrankungen vermieden<br />
werden“, erklärt ACM Aerospace<br />
Geschäftsführer Roger Hohl. Diese Weltneuheit<br />
brachte ACM Aerospace auch eine<br />
Nomination für den renommierten Crystal<br />
Cabin Award <strong>2021</strong> ein.<br />
Positive Bilanz der Gartenschau in Lindau<br />
Lindau // Trotz nicht idealer Wetterbedingungen<br />
im Sommer ist die<br />
Resonanz auf die Lindauer Gartenschau<br />
gut. Zur Halbzeit Ende Juli sind<br />
8.000 Dauerkarten verkauft, 128.033 Besucher<br />
wurden an den Kassen insgesamt registriert.<br />
Die Lindauer Gartenschau ist<br />
noch bis zum 10. Oktober geöffnet. Trotz<br />
teils schwieriger Rahmenbedingungen leis-<br />
te die Gartenschau einen wichtigen Beitrag<br />
für die Stadtentwicklung, so die Veranstalter.<br />
„Diese Gartenschau schafft bleibende<br />
Werte, für die auch noch die nachfolgenden<br />
Generationen dankbar sein werden“, sagte<br />
die bayrische Landwirtschaftsministerin<br />
Michaela Kaniber bei einer Pressekonferenz<br />
zur Zwischenbilanz.<br />
BILD: AIRCRAFT MODIFICATION GMBH<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
91
Lindenberg | Forstwirtschaft<br />
TAUSENDSASSA WALD<br />
Die grüne Lunge ist für die Welt unverzichtbar<br />
Im Herbst ist das Verhältnis von Nadel- zu Laubbäumen sehr gut sichtbar. Ein Dauermischwald wirkt sich besonders positiv auf Flora, Fauna und das Klima aus.<br />
150.000.000.000.000 Dollar. Oder anders<br />
ausgedrückt – und doch kaum greifbarer:<br />
150 Billionen US-Dollar. Das ist der Wert,<br />
den Ökonomen der Boston Consulting<br />
Group errechnet haben, als sie erstmals dem<br />
Wald einen Wert zuordnen wollten. Und das<br />
liegt nicht am Marktpreis des Holzes. Ein<br />
ganz anderer Faktor ist ausschlaggebend.<br />
Was kostet der Wald?<br />
Im ersten Moment eine seltsam anmutende<br />
Frage, schließlich dürfen wir ihn alle kostenlos<br />
betreten, darin spazieren gehen, wandern,<br />
fahrradfahren. Der Wald ist für uns –<br />
ganz selbstverständlich – Freizeit- und<br />
Erholungsraum und trägt als solcher zu<br />
unser aller Gesundheit bei. Und somit lässt<br />
sich ihm allein deshalb ein Wert beimessen,<br />
denn: Gesündere Menschen müssen seltener<br />
auf medizinische Unterstützung zurückgreifen<br />
und entlasten infolgedessen das<br />
Gesundheitssystem, auch finanziell. Vor<br />
Corona wurden 32 Millionen Waldbesucher<br />
in Deutschland gezählt – seit der<br />
Pandemie ist die Zahl um 40 Prozent gestiegen.<br />
Warum? Als nichts anderes möglich<br />
war, haben viele die Vorzüge des Waldes,<br />
seinen Wert als Ort der Entspannung und<br />
Regeneration, wiederentdeckt. Während<br />
unzähligen Menschen, besonders in den<br />
Städten, wegen der Corona-Restriktionen<br />
die Decke auf den Kopf fiel, bot der Wald<br />
einen Zufluchtsort. Wie vielen psychischen<br />
Erkrankungen dadurch vorgebeugt werden<br />
konnte, lässt sich nur vermuten.<br />
„Unser Ziel ist es, die vorhandenen<br />
Wälder durch eine aktive Nutzung<br />
umzubauen und zu stabilisieren.“<br />
Roman Prestele, Geschäftsführer FBG Oberallgäu<br />
92 4 | <strong>2021</strong>
TEIL 3<br />
DER SERIE<br />
ÜBER DEN NACHHALTIGEN<br />
WALD UND SEINE VIEL-<br />
FÄLTIGEN FUNKTIONEN<br />
„Dem Wald möglichst wenige<br />
Bäume zu entnehmen, klingt für<br />
den Klimaschutz sinnvoll, ist<br />
aber ein Trugschluss.“<br />
Andreas Täger, Geschäftsführer WBV Westallgäu<br />
Holzhäuser sind wahre CO2-Speicher – das der Atmosphäre entzogene CO2 bleibt über die gesamte Lebensdauer im<br />
Holz gespeichert.<br />
In den letzten Wochen mussten wir auch<br />
auf andere Weise schmerzlich miterleben,<br />
wie sich das Nichtvorhandensein von Wäldern<br />
und Grünflächen auf uns auswirken<br />
kann. Das Hochwasser in Deutschland ist –<br />
nicht nur, aber auch – darauf zurückzuführen,<br />
dass immer mehr Flächen versiegelt<br />
werden und Regenwasser nicht schnell<br />
genug absickern kann. Auch Wälder dienen<br />
hierbei als natürlicher Hochwasserschutz,<br />
wie Sie in der letzten <strong>Ausgabe</strong> der Serie<br />
„Tausendsassa Wald“ nachlesen können.<br />
Es gibt jedoch einen entscheidenden Faktor,<br />
der den Wald quasi unbezahlbar macht. Das<br />
ist weder sein Freizeitwert noch seine Funktion<br />
als Schutzschild vor Naturkatastrophen.<br />
Auch die Umsätze, die aus dem Verkauf des<br />
nachwachsenden Rohstoffs realisiert werden,<br />
sind im Vergleich marginal. Was den<br />
Wald wirklich unverzichtbar macht und<br />
seinen ökonomischen Wert astronomisch in<br />
die Höhe schnellen lässt, ist seine Fähigkeit,<br />
Kohlenstoffdioxid zu speichern und dadurch<br />
das Weltklima zu regulieren. Der Wald ist<br />
unser wertvollster Klimaschützer.<br />
Warum Bäumefällen gut für<br />
den Klimaschutz ist<br />
Auch die <strong>Allgäuer</strong> Waldfläche leistet mit<br />
60.000 Hektar einen wichtigen Beitrag als<br />
CO2-Speicher. Diese Speicherkapazität<br />
steigt noch, wenn das Holz aktiv genutzt<br />
wird, beispielsweise für den Hausbau. „Wird<br />
ein Baum gefällt, speichert das Holz das aus<br />
der Atmosphäre entzogene CO2 über seine<br />
gesamte Lebensdauer. Wie wir an den traditionellen<br />
Holzhäusern im Allgäu wunderbar<br />
sehen, ist eine Lebensdauer von mehreren<br />
Jahrhunderten denkbar“, erklärt Andreas<br />
Täger, Geschäftsführer der Waldbesitzervereinigung<br />
Westallgäu. „Dem Wald möglichst<br />
wenige Bäume zu entnehmen, klingt<br />
im ersten Moment für den Klimaschutz<br />
sinnvoll, ist aber ein Trugschluss. Junge Bäume<br />
sind in der Lage, deutlich mehr CO2 zu<br />
binden, deshalb ist es für unser Weltklima<br />
förderlich, regelmäßig ältere Bäume zu ernten,<br />
um den Raum zu schaffen, den junge<br />
Bäume brauchen, um wachsen zu können –<br />
es ist ideal wenn die jungen Bäume aus natürlicher<br />
Verjüngung stammen und die<br />
Pflanzung die Ausnahme bleibt.“ Den derzeitigen<br />
Baumbestand einfach unberührt zu<br />
lassen und zusätzlich neue Bäume zu pflanzen,<br />
ist in der Praxis nicht realisierbar, wie<br />
Roman Prestele, Geschäftsführer der FBG<br />
Oberallgäu, ergänzt: „Die Waldfläche in<br />
Deutschland ist begrenzt und nahezu ausgeschöpft.<br />
Unser Ziel ist es, die vorhandenen<br />
Wälder durch eine aktive Nutzung umzubauen<br />
und zu stabilisieren.“ Wären<br />
Wälder in der Historie nicht übernutzt oder<br />
kahlgeschlagen worden, würden Laubbäume<br />
das Erscheinungsbild prägen. Indem alte<br />
durch neue Bäume ausgetauscht werden,<br />
können natürliche, klimaschützende Mischwälder<br />
wiederhergestellt werden.<br />
Klar ist: Die Holzentnahme darf nicht unkontrolliert<br />
stattfinden, muss unter nachhaltigen<br />
Gesichtspunkten vollzogen werden.<br />
Aus diesem Grund gibt es sogenannte PEFC-<br />
Standards, die eine nachhaltige Waldbewirtschaftung<br />
sicherstellen. Dieser Aufgabe<br />
kommen auch die <strong>Allgäuer</strong> Forstbetriebsgemeinschaften<br />
und Waldbesitzervereinigungen<br />
tagtäglich mit Leidenschaft nach.<br />
In der nächsten <strong>Ausgabe</strong> des <strong>Allgäuer</strong> <strong>Wirtschaftsmagazin</strong>s<br />
lesen Sie, wie der Wald die<br />
heimische Wirtschaft stärkt und Arbeitsplätze<br />
schafft.<br />
Dominik Baum<br />
AllgäuHolz Markenverband e.V.<br />
Austraße 29<br />
88161 Lindenberg<br />
Telefon 08381 80173-15<br />
info@allgaeuholz.de<br />
www.allgaeuholz.de<br />
Mitglieder sind unter anderem die<br />
Forstbetriebsgemeinschaften:<br />
Oberallgäu<br />
www.fbg-oa.de<br />
Westallgäu (Waldbesitzervereinigung)<br />
www.wbv-westallgaeu.de<br />
BILDER: ALLGÄUHOLZ MARKENVERBAND E.V., PIXABAY.COM, ANDREAS TÄGER, WBV WESTALLGÄU<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
93
Kempten | Nachhaltigkeitskongress<br />
Gemeinsam<br />
grüner<br />
werden<br />
Gemeinsam grüner werden. Unter diesem<br />
Motto steht die neu gegründete Initiative<br />
der <strong>Allgäuer</strong> Unternehmerinnen Brit<br />
Doleschal von utoplan – sozial-ökologische<br />
Unternehmenskonzepte – und Julia<br />
Leeflang von Studio Leeflang – Agentur für<br />
öko- soziales Marketing.<br />
Vom 21.–22.10.<strong>2021</strong> findet mit den Green<br />
Business Days Allgäu der 1. Nachhaltigkeitskongress<br />
im Allgäu statt. Nicht nur wegen<br />
Corona, sondern vor allem auch, um dem<br />
Nachhaltigkeitsgedanken Rechnung zu tragen,<br />
ist der Kongress als Hybridveranstaltung<br />
konzipiert und barrierefrei angelegt – unter<br />
anderem durch Gebärdendolmetscher. Die<br />
Veranstaltung soll den Auftakt zu einer regelmäßig<br />
stattfindenden Initiative bilden und ab<br />
2022, sofern es das Pandemiegeschehen zulässt,<br />
auch von einer nachhaltigen Messe<br />
flankiert werden. Grüner werden, nachhaltiger<br />
leben und bewusster wirtschaften – diese<br />
Idee gefällt zwar den meisten, doch gerade<br />
Klein- und mittelständische Unternehmen<br />
fürchten hohe Kosten, enormen Aufwand<br />
und am Ende einen zu geringen Ertrag bei der<br />
Transformation hin zu einem nachhaltigen<br />
Unternehmen. Dass sich Nachhaltigkeit und<br />
wirtschaftlicher Erfolg aber keineswegs ausschließen,<br />
beweisen viele Unternehmen immer<br />
wieder aufs Neue.<br />
Nachhaltige Unternehmensführung<br />
„Es gab und gibt ja wahnsinnig viele gute<br />
Ideen, um nachhaltig erfolgreich zu sein“, so<br />
Julia Leeflang. „Gerade im Allgäu, mit dieser<br />
unglaublich schönen Landschaft und<br />
der Nähe zur Natur, haben sich immer wieder<br />
auch Unternehmen entwickelt, die sich<br />
einen achtsamen Umgang mit der Natur<br />
und ein soziales Miteinander auf die Fahnen<br />
geschrieben haben und damit sehr erfolgreich<br />
sind", ergänzt Brit Doleschal.<br />
Doch wie so oft – die beste Idee nützt<br />
nichts, wenn niemand davon erfährt oder<br />
keiner da ist, mit dem man sich austauschen<br />
kann. Beiden Unternehmerinnen<br />
liegt das Thema Nachhaltigkeit schon lange<br />
am Herzen und in der Arbeit der vergangenen<br />
Jahre haben sie festgestellt: Das geht<br />
vielen so. Viele wollen gerne etwas ändern<br />
und auch das eigene Unternehmen in die<br />
Nachhaltigkeit transformieren. Nur fehlt es<br />
eben ganz oft am nötigen Hintergrundwissen,<br />
am Austausch mit anderen und am<br />
Mut, den nächsten Schritt zu machen. „Wir<br />
wollen eine Plattform schaffen, zum Austausch,<br />
zum Vernetzen, um von guten Beispielen<br />
zu lernen, aber eben auch um auf<br />
Stolpersteine aufmerksam zu machen. Und<br />
um zu zeigen: Es muss nicht gleich das ganze<br />
Unternehmen umgekrempelt werden,<br />
sondern ganz oft führen viele kleine und<br />
leicht umsetzbare Schritte ans Ziel“, so Julia<br />
Leeflang. Und Brit Doleschal bekräftigt:<br />
„Deswegen haben wir die Initative Green<br />
Business Days ins Leben gerufen.“<br />
Information und Netzwerk<br />
Spannende Vorträge und Workshops werden<br />
hier abgerundet und aufgelockert durch<br />
Business-Yoga, Tanzmotivation und eine abschließende<br />
After-Show-Network-Party mit<br />
dem Musiker Manu Delago in der Skylounge<br />
in Kempten. Für die Veranstaltung<br />
konnten verschiedene Speaker namhafter<br />
Unternehmen gewonnen werden: Von<br />
elobau über eza! und Numbat bis hin zur<br />
Bahnhof Apotheke, um nur einige zu nen-<br />
94 4 | <strong>2021</strong>
Die beiden Initiatorinnen Brit Doleschal und Julia Leeflang<br />
nen, sind viele einheimische Firmen vertreten.<br />
Darüber hinaus wird das Programm<br />
mit Impulsen und Vorträgen überregionaler<br />
Unternehmen wie sonett oder der Triodos<br />
Bank sowie Präsentationen zu New Work<br />
Academy, Zertifizierungsmöglichkeiten<br />
und Diskussionsrunden bereichert. Im Rahmen<br />
der Veranstaltung soll auch der 1. ökosoziale<br />
Gründerpreis in Schwaben und dem<br />
Allgäu verliehen werden. Teilnehmen kann<br />
jeder/r Gründer/-in, aus dem Allgäu und<br />
der näheren Umgebung. Ob schon gegründet<br />
oder noch in der reinen Vision: Solange<br />
die Idee beziehungsweise die Gründung<br />
nicht älter als drei Jahre ist und den drei Säulen<br />
der Nachhaltigkeit Ökologie, Soziales<br />
und Ökonomie entspricht, ist die Bewerbung<br />
noch bis zum 1. Oktober möglich.<br />
Neben dem 1. öko-sozialen Gründerpreis<br />
im Allgäu in Form eines Wanderpokales<br />
winkt dem Gewinner zudem noch ein<br />
Crowd-finanziertes Preisgeld, Gutscheine<br />
für Marketing- und Beratungsleistungen<br />
von utoplan und dem Studio Leeflang sowie<br />
die Möglichkeit, auf den 1. Green Business<br />
Days Allgäu die Gewinner-Idee zu präsentieren<br />
und vielleicht auch hier noch einen<br />
erfolgreichen Pitch zu landen. Unterstützt<br />
wird die Veranstaltung von der Stadt Kempten<br />
und dem StartUp Center der Hochschule<br />
Kempten. Dabei ist der Kongress bewusst<br />
kostendeckend ausgerichtet. Sollte dennoch<br />
ein Gewinn erwirtschaftet werden, sollen<br />
am Ende des Kongresses die anwesenden<br />
Teilnehmenden darüber entscheiden dürfen,<br />
wohin dieser gespendet werden soll.<br />
Simone Prestel<br />
Save the date!<br />
21.–22. Oktober <strong>2021</strong><br />
1. Nachhaltigkeitskongress im Allgäu<br />
Early-Bird-2-Tages-Ticket (bis zum<br />
31.08.<strong>2021</strong>) 35 Euro zuzüglich<br />
Bearbeitungsgebühren<br />
Normal-Bird-2-Tages-Ticket 59 Euro<br />
zuzüglich Bearbeitungsgebühren<br />
Abendveranstaltung 21.10.<strong>2021</strong> mit<br />
Manu Delago, Skylounge Kempten 15<br />
Euro zuzüglich Bearbeitungsgebühren<br />
Tickets und weitere Infos unter<br />
www.gemeinsam-gruener-werden.org<br />
BILD: PIXABAY, UTOPLAN, STUDIO LEEFLANG<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
95
Kempten | Immobilien<br />
Baukran statt Abrissbirne<br />
Immobilien kaufen und verkaufen, vermitteln, bewerten und entwickeln<br />
Die GUTMANNGRUPPE hat sich in knapp zwei Jahrzehnten vom Vermittler kleiner 1-Zimmer-<br />
Wohnungen zu einem namhaften Immobilienunternehmen entwickelt, das Großprojekte im<br />
mehr stelligen Millionenbereich realisiert.<br />
96 4 | <strong>2021</strong>
Der kernsanierte Altbau in der Rathausstraße in Kempten<br />
mit einer Bäckerei im Erdgeschoss und darüber liegenden<br />
Mietwohnungen erreicht nahezu KfW 55 Standard.
Patricia Meinelt-Karl<br />
Vertrieb, BackOffce<br />
Sandro Cortese<br />
Marketing, Netzwerk<br />
Mathias Tillig<br />
Geschäftsführer, Projektentwicklung<br />
Nachhaltigkeit statt reinen Wachstums<br />
„Ich bin damals ins kalte Wasser gesprungen,<br />
ganz nach dem Motto: Wer nicht wagt,<br />
der nicht gewinnt“, erzählt Holger Gutmann,<br />
Geschäftsführer der GUTMANNGRUPPE.<br />
Bereuen musste der Kemptener seine Entscheidung<br />
bis heute nicht. 2003 stieg er als<br />
Makler in die Immobilienbranche ein, vermittelte<br />
anfangs kleine Wohnungen, sammelte<br />
Erfahrungen auf dem Immobilienmarkt.<br />
Bereits drei Jahre später gründete er<br />
das Unternehmen Kapital & Grundbesitz,<br />
das sich auf die Vermittlung von Immobilien<br />
für institutionelle Investoren spezialisiert<br />
hat. 2012 kaufte und verkaufte er sein erstes<br />
Wohnpaket mit 21 Mietwohnungen. 2014<br />
investierte die GUTMANNGRUPPE in den<br />
Wohnpark Laetitia, einst mit 90 Millionen<br />
D-Mark teuerster Bau in Kempten, kaufte<br />
158 Wohn- und Gewerbeeinheiten sowie<br />
277 Tiefgaragenstellplätze, die er im Anschluss<br />
in kürzester Zeit erfolgreich an Privatpersonen<br />
verkaufte. Allein in den letzten<br />
Jahren wurden von den <strong>Allgäuer</strong> Immobilienprofis<br />
50.000 Quadratmeter Wohn-<br />
Nutzfläche entwickelt, saniert oder privatisiert.<br />
Darüber hinaus befinden sich rund<br />
17.000 Quadratmeter an vermietbarer Fläche<br />
im Eigenbestand. Das Leistungsspektrum<br />
reicht inzwischen von der 1-Zimmer-<br />
Wohnung bis hin zu Großprojekten im<br />
dreistelligen Millionenbereich. Nur auf<br />
Wachstum war Holger Gutmann dabei nie<br />
aus, wie er erzählt. „Unser Anspruch ist,<br />
nachhaltig zu wirtschaften. Wir arbeiten<br />
ausschließlich mit regionalen Firmen zusammen.<br />
Mehrwert aus der Region für die<br />
Region schaffen, das ist unser Erfolgsrezept.“<br />
Ein starkes Team<br />
Längst ist Holger Gutmann, der sich anfangs<br />
als Einzelunternehmer einen guten<br />
Ruf in der Immobilienbranche erarbeitet<br />
hat, nicht mehr allein. Mit Patricia<br />
Meinelt-Karl, seit 2013 zuständig für<br />
den Einzelverkauf, und Mathias Tillig, seit<br />
2014 rechte Hand, Geschäftsführer und<br />
verantwortlich für die Bauleitung vor Ort,<br />
hat er ein kompetentes Team an seiner<br />
Seite. Weitere Verstärkung wird er künftig<br />
von Sandro Cortese erhalten, der<br />
das Marketing und den Vertrieb der<br />
„Unser Anspruch ist, nachhaltig zu<br />
wirtschaften. Mehrwert aus der<br />
Region für die Region zu schaffen.“<br />
Holger Gutmann, Geschäftsführer<br />
GUTMANNGRUPPE übernehmen wird.<br />
Der Geschäftsführer ist Fan und Sponsor<br />
des Motorradrennfahrers, der gleich<br />
zweimal die Weltmeisterschaft für sich<br />
98 4 | <strong>2021</strong>
DieTGUTMANNGRUPPETerwirbtTregelmäßigTreineTGewerbeimmobilien,/TwieTauchTdiesesTGebäudeTinTIsnyTmitTBüroC,/TProduktionsCTundTLagerfläche.<br />
entscheiden konnte. „Motorradfahren auf<br />
professionellem Niveau ist leider kein Beruf<br />
bis zur Rente. Ich möchte Holger für<br />
seine langjährige Unterstützung etwas zurückgeben,<br />
mein aufgebautes Netzwerk in<br />
die GUTMANNGRUPPE einbringen“,<br />
erzählt Sandro Cortese.<br />
„Wir kaufen Probleme. Wo<br />
andere die Abrissbirne rufen, sehen<br />
wir Potenziale.“<br />
Holger Gutmann, Geschäftsführer<br />
Umfangreiches Leistungsspektrum<br />
„Wir kaufen Probleme. Wo andere die<br />
Abrissbirne rufen, sehen wir Potenziale“,<br />
beschreibt der Geschäftsführer das Kern-<br />
geschäft seines Unternehmens und nennt<br />
ein aktuelles Beispiel: „Jetzt im August<br />
wird das Gebäude in der Rathausstraße in<br />
Kempten mit einer Bäckerei im Erdgeschoss<br />
und 17 Mietwohnungen darüber<br />
fertiggestellt. Dieses Gebäude haben wir<br />
komplett kernsaniert.“ Die unterschiedlichen<br />
Deckenhöhen und der Untergrund<br />
des Gebäudes, der mit Zig Tonnen Stahl<br />
und Beton stabilisiert werden musste,<br />
zählten zu den besonderen Herausforderungen<br />
des Projekts. Darüber hinaus<br />
konnte eine Baulücke geschlossen werden,<br />
wodurch sechs Neubauwohnungen entstanden<br />
sind. Ob Statik, Brandschutz oder<br />
Belichtung – die GUTMANNGRUPPE<br />
hat alle notwendigen Faktoren für die Umnutzung<br />
des Gebäudes berücksichtigt.<br />
„Wir haben es geschafft, einen Altbau in<br />
einen neuen Altbau mit nahezu KfW-<br />
55-Standard umzuwandeln.“ Das Kemptener<br />
Immobilienunternehmen erwirbt regelmäßig<br />
auch reine Gewerbeobjekte,<br />
beispielsweise eine Gewerbeliegenschaft<br />
in Isny, bestehend aus Büro, Produktion<br />
und Lagerhallen, mit einer vermietbaren<br />
Fläche von rund 15.000 Quadratmetern.<br />
Für eine nachhaltigere Energieversorgung<br />
hat die GUTMANNGRUPPE das Gebäude<br />
mit einer PV-Anlage mit einer Leistung<br />
von 750 Kilowatt Peak ausgestattet. „Ob<br />
Wohnanlagen, Wohn- und Geschäftshäuser,<br />
Baugrundstücke oder Gewerbe- und<br />
Industriebauten – wir decken die gesamte<br />
Immobilienwirtschaft von A bis Z ab“,<br />
fasst Holger Gutmann zusammen, was er<br />
und sein Team in fast zwei Jahrzehnten<br />
aufgebaut haben.<br />
Dominik Baum<br />
GUTMANNGRUPPE<br />
Neubronnerstraße 2<br />
87437 Kempten<br />
Telefon 0831 523840910<br />
info@gutmanngruppe.com<br />
www.gutmanngruppe.com<br />
BILDER: GUTMANNGRUPPE<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
99
Wirtschaftsmeldungen | Wirtschaft und Leben im Allgäu<br />
BILD: VAUDE<br />
Produkte zum Produktionsort zurückverfolgen<br />
Antje von Dewitz<br />
Neue Kur bei Post-COVID-Syndrom<br />
Tettnang // Der Outdoor-Ausrüster<br />
Vaude reagiert auf das Lieferkettengesetz<br />
und bietet die Möglichkeit,<br />
Produkte über den Webshop bis zum<br />
Ursprung zurückzuverfolgen. Dazu<br />
klicken Interessierte auf „Wo hergestellt?“<br />
und erhalten alle wichtigen Informationen<br />
zum Produktions-Standort. „Wir begrüßen<br />
das Lieferkettengesetz ausdrücklich. Erstmals<br />
werden damit Unternehmen gesetzlich<br />
dazu verpflichtet, Verantwortung für<br />
die Auswirkungen ihres Handelns in globalen<br />
Lieferketten zu tragen. Das ist ein<br />
großer Meilenstein und ein wichtiger<br />
Schritt in die richtige Richtung. Wir sind<br />
fest überzeugt davon, dass weitere Schritte<br />
folgen und immer mehr Unternehmen<br />
Verantwortung übernehmen werden. Es<br />
braucht viele, um Globalisierung fairer zu<br />
gestalten“, appelliert Antje von Dewitz,<br />
Vaude-Geschäftsführerin.<br />
Tristan Schwandke bei den<br />
Olympischen Spielen in Tokio<br />
Der Bad Hindelanger Tristan Schwandke trat bei den<br />
Olympischen Spielen im Hammerwurf an – für eine<br />
TMedaille UreichteTesTleiderTnicht.<br />
Kempten – Rund 11.000 Sportlerinnen<br />
und Sportler traten in insgesamt<br />
339 Wettbewerben bei den Olympischen<br />
Spielen in Tokio an. Unter ihnen<br />
war auch ein Mitarbeiter der Hochschule<br />
Kempten. Tristan Schwandke aus Bad Hindelang,<br />
Mitarbeiter im Forschungszentrum<br />
Allgäu und ehemaliger Student im Rahmen<br />
des Förderprogramms „Partnerhochschule<br />
des Spitzensports“, kämpfte im Hammerwurf<br />
um eine Medaille. Am Ende reichte<br />
sein bester Wurf über 73,77 Meter leider<br />
nicht, um sich fürs Finale zu qualifizieren.<br />
Die Hochschule Kempten unterstützt Spitzenathleten<br />
regelmäßig bei ihren Bemühungen,<br />
zeitgleich eine sportliche Karriere und<br />
eine akademische Ausbildung zu verfolgen.<br />
Aktuell werden neun Studierende im Rahmen<br />
des Programms gefördert.<br />
BILD: DEUTSCHLAND/PICTURE-ALLIANCE<br />
Erstes Leuchtturmprojekt für die<br />
Umweltstiftung Schwaben<br />
BILD: KUR- UND TOURISMUSBETRIEB BAD WÖRISHOFEN<br />
BILD: PIXABAY.COM<br />
Bad Wörishofen // In den Kurbetrieben<br />
von Bad Wörishofen konnten<br />
inzwischen erste Erfahrungen mit<br />
COVID-19-Patienten gesammelt werden.<br />
Die Menschen litten an den bekannten<br />
Folgen einer COVID-Erkrankung, wie dem<br />
Fatigue-Syndrom, an Schlaflosigkeit und<br />
depressiven Verstimmungen. Zusätzlich<br />
hatten sie mit Kreislaufbeschwerden, Kurzatmigkeit<br />
und Gelenkschmerzen zu kämpfen.<br />
Aber auch die massiven Einschränkungen<br />
des Alltagslebens hatten die psychische<br />
Gesundheit der Kranken belastet. Die Badeärzte<br />
in Bad Wörishofen konnten in diesen<br />
Fällen gute Ergebnisse mit Anwendungen<br />
der Kneipp-Therapie erzielen.<br />
Kaufbeuren // Die geplante Umweltstiftung<br />
des Bezirks Schwaben könnte<br />
schon bald in Kaufbeuren ein erstes<br />
Leuchtturmprojekt starten. Dazu läuft<br />
ein Antrag, um die unbebauten Grundstücke<br />
am Kaiserweiher an die Umweltstiftung<br />
Schwaben zu überführen. Ziel der Antragsteller<br />
ist es, in Kaufbeuren den wertvollen<br />
Amphibienbestand zu sichern und den Tieren<br />
einen artgerechten Lebensraum zu bieten.<br />
Eine Umweltstiftung auf Bezirksebene<br />
zu organisieren, wäre in Bayern einzigartig.<br />
Die Hauptaufgabe der Stiftung besteht darin,<br />
für den Schutz und Erhalt der natürlichen<br />
Lebensgrundlagen zu sorgen. Vorhandene<br />
Flächen sollen noch nachhaltiger und<br />
klimafreundlicher bewirtschaftet werden.<br />
100 4 | <strong>2021</strong>
Platz 7 der innovativsten<br />
Mittelständler<br />
Neuer Regionalgeschäftsführer für Asklepios Kliniken<br />
Lindau // Felix Rauschek ist neuer<br />
Asklepios-Regionalgeschäftsführer<br />
für die Kliniken in Süd-/West-Bayern<br />
und damit unter anderem zuständig<br />
für das Haus in Lindau. Der 38-jährige<br />
Felix Rauschek ist Diplom-Betriebswirt und<br />
startete seine Karriere bei Asklepios 2009<br />
als Trainee, bevor er Anfang 2012 zum<br />
Klinikmanager im Asklepios Westklinikum<br />
Hamburg berufen wurde. Ab Mai 2015 trug<br />
er als Geschäftsführer für die Asklepios<br />
Klinik Burglengenfeld Verantwortung, seit<br />
Januar 2020 ist er Geschäftsführer der<br />
Asklepios Klinik in Bad Tölz, wo er weiterhin<br />
operativ verantwortlich sein wird.<br />
BILD: ASKLEPIOS<br />
30 Auszubildende können feiern<br />
BILD: ARNO SENONER<br />
Friedrichshafen // Die followfood<br />
GmbH vom Bodensee landet beim<br />
Ranking der Wirtschaftswoche auf<br />
Platz 7 der innovativsten Mittelständler.<br />
Seit der Gründung 2007 hat das<br />
Unternehmen die Innovationen der Marken<br />
followfish und followfood vorangetrieben,<br />
um nachhaltige und transparent produzierte<br />
Lebensmittel auf den Markt zu<br />
bringen. Das Unternehmen machte mit<br />
über 90 Produkten 2020 einen Umsatz in<br />
Höhe von über 73 Millionen Euro. Ausschlaggebend<br />
für das finale Ranking waren<br />
neben Umsatz- und Gewinnentwicklung<br />
ein Innovationsscore, Produktneuheiten,<br />
<strong>Ausgabe</strong>n für Forschung und Entwicklung<br />
sowie die Bewertung der Innovationskraft<br />
durch die Konkurrenz.<br />
Die Auszubildenden freuen sich über ihren Start ins Berufsleben.<br />
Ochsenhausen // Im Juli haben beim<br />
Folien- und Verpackungshersteller<br />
Südpack 30 Auszubildende ihre Lehrjahre<br />
erfolgreich beendet. Südpack bildet<br />
Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und<br />
Kautschuktechnik, Medientechnologen und<br />
Mediengestalter, Fachkräfte für Lagerlogistik,<br />
Elektroniker für Betriebstechnik, Industriemechaniker<br />
und Industriekaufleute aus. Studierende<br />
kommen aus den Bereichen BWL<br />
(Industrie sowie Spedition, Transport und<br />
Logistik), Wirtschaftsingenieurswesen,<br />
Maschinenbau mit Schwerpunkt Kunststofftechnik,<br />
Wirtschafts informatik sowie<br />
Lebensmittel- und Verpackungstechnologie.<br />
„Alle Nachwuchskräfte, die ihre Ausbildung<br />
bei uns jetzt abgeschlossen haben, erhielten<br />
von uns auch ein Jobangebot. Nur vier<br />
von insgesamt 30 Auszubildenden haben<br />
andere Zukunftspläne“, bilanziert Carolin<br />
Grimbacher, geschäftsführende Gesellschafterin<br />
von Südpack.<br />
BILD: SÜDPACK VERPACKUNGEN GMBH & CO. KG<br />
Seit 1947<br />
Qualität und<br />
Zuverlässigkeit<br />
Zertifizierter Fachbetrieb für:<br />
· Schädlingsbekämpfung<br />
· Hygiene- und Vorratsschutz<br />
· Analyse, Prävention und Überwachung<br />
Ringstraße 16 · 87493 Lauben bei Kempten (Allgäu)<br />
Tel. 08374 6029 · Fax 08374 5076<br />
info@w-schramm.de · www.w-schramm.de
Blaichach | Architektur<br />
ARCHITEKTONISCHE MEISTERWERKE<br />
Dieses Unternehmen verkörpert <strong>Allgäuer</strong> Baukunst auf höchstem Niveau<br />
Ein schlüssiges Gesamtkonzept verbindet das Mutterhaus im Schwarzwaldstil auf der rechten Seite stimmig mit dem Neubau des<br />
Vier-Sterne-Superior-Hotels.<br />
102 4 | <strong>2021</strong>
DieTInnenräumeTbeiTCreaplanTMetzlerTsindTweitläufigTgestaltet,/TerinnernTanTeinenTMixT<br />
aus UWohnCTundTArbeitsbereich.TNeueTEnergieTkönnenTdieTMitarbeiterTinTdenTPausenTimT<br />
idyllischen, grün gehaltenen Außenbereich tanken.<br />
Bei der Creaplan Metzler GmbH mit Sitz in Blaichach erhalten Bauherren das Rundumsorglos-Paket<br />
für ihr individuelles Bauprojekt. Ganz gleich, ob private, gewerbliche oder<br />
öffentliche Bauten – das Oberallgäuer Unternehmen hat bisher noch jede architektonische<br />
Herausforderung angenommen und seine Kunden mit dem Endergebnis begeistert.<br />
„Uns begeistert Architektur, die über<br />
die Gegenwart hinaus aktuell und<br />
aussagekräftig bleibt.“<br />
Udo Metzler, Geschäftsführer<br />
Baukompetenz unter einem Dach<br />
Architekten, Interior Designer, Städteplaner,<br />
Bauingenieure, -techniker und -zeichner,<br />
Energieberater und Brandschutzplaner<br />
– das Blaichacher Architektur- und<br />
Ingenieurbüro weiß seit 20 Jahren mit gebündelter<br />
Baukompetenz aus einem Hause<br />
zu bestechen. Auf Wunsch begleitet das<br />
Team seine Kunden von der ersten Idee<br />
über die Ausschreibung, Auftragsvergabe,<br />
Bauausführung und Fertigstellung bis hin<br />
zur schlüsselfertigen Übergabe des Objekts.<br />
Die Kommunikation – im Team, mit den<br />
ausführenden Firmen und natürlich mit<br />
dem Bauherren selbst – ist dabei ein Schlüssel<br />
des Erfolgs, weshalb Creaplan Metzler<br />
die Nähe zum Kunden sucht. „Mit unserem<br />
ganzheitlichen Konzept besprechen wir<br />
wichtige Themen, wie die Werkstoffwahl,<br />
Energiesparpotenziale und Baumethoden,<br />
unkompliziert von Schreibtisch zu Schreibtisch.<br />
Dadurch spart der Kunde viel Zeit und<br />
Geld“, erklärt Geschäftsführer Udo Metzler.<br />
Apropos Geld: Bei keinem einzigen Projekt<br />
in den letzten zwei Jahrzehnten wurden je<br />
die angesetzten Kosten überschritten, da die<br />
Zusammenarbeit mit den Banken reibungslos<br />
verläuft und ein regelmäßiges Baustellencontrolling<br />
vom Projektbeginn an etabliert<br />
wird. „Kostensicherheit für den<br />
Auftraggeber ist ein elementarer Faktor.<br />
Darauf können unsere Kunden vertrauen.“<br />
Unter Beachtung der gesetzlichen, statischen<br />
und brandschutztechnischen Vorschriften<br />
sind der Kreativität und dem Innovationsgeist<br />
des heterogenen, 14-köpfigen<br />
Teams darüber hinaus keinerlei Grenzen<br />
gesetzt. So vielfältig wie die Mitarbeiter und<br />
ihre Bildungsverläufe sind auch die Projekte<br />
der Bauexperten. Das Leistungsspektrum<br />
reicht vom Wohnungsbau über gewerbliche<br />
und industrielle Bauten bis hin zu öffentlichen<br />
Aufträgen. „Uns ist kein Projekt zu klein<br />
und keines zu groß. Regelmäßig sind wir Ansprechpartner<br />
für Pilotprojekte im Allgäu,<br />
beispielsweise bei Hybridbauten aus Holz<br />
und Beton und modularem Bauen“, erzählt<br />
der Geschäftsführer. Architektur, Statik/<br />
Tragwerksplanung, Interior Design, Städteplanung,<br />
Energieberatung, Brandschutzkonzepte<br />
und weitere Sicherheits- und Gesundheitsaspekte<br />
– essenzielle Themen, für<br />
die Bauherren für gewöhnlich zahlreiche<br />
Unternehmen ins Boot holen müssen, werden<br />
bei Creaplan Metzler aus einem Guss<br />
abgewickelt. „So entsteht Architektur, die<br />
über die Gegenwart hinaus aktuell und aussagekräftig<br />
bleibt.“<br />
Zwischen Offenheit und Diskretion<br />
Ein Beispiel für die zeitlose Baukunst kann<br />
seit letztem Jahr in Sonthofen bestaunt werden.<br />
Dort hat das <strong>Allgäuer</strong> Architektur- und<br />
Ingenieurbüro mit dem Neubau eines<br />
Wohn- und Geschäftshauses eine Baulücke<br />
harmonisch geschlossen. Das Gebäude fügt<br />
sich nahtlos ins Stadtbild ein, sorgt für Ruhe,<br />
indem bei Anordnung und Symmetrie<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
103
DerTNeubauTderTZahnarztpraxisTinTSonthofenTistTeinTZusammenspielTzwischenTOffenheit,/TTransparenzTundTzeitgleichTzu UgewährleistenderTPatientendiskretion.T<br />
„Wir haben großen Wert darauf<br />
gelegt, ein schlüssiges<br />
Gesamtkonzept zu entwickeln.“<br />
Marion Ahamer, Geschäftsführerin<br />
des Baukörpers die umliegende Bebauung<br />
aufgegriffen worden ist. Während im Obergeschoss<br />
Wohnungen angesiedelt sind, ist<br />
im Erdgeschoss eine Zahnarztpraxis beheimatet.<br />
Die Praxisräume sind großzügig<br />
und lichtdurchflutet geschnitten, vermitteln<br />
dadurch eine sehr angenehme, repräsentative<br />
Raumstimmung. „Offenheit und Transparenz<br />
bei gleichzeitig gewährleisteter<br />
Diskretion der Patienten sind für die Organisation<br />
der Raumfolgen, der Lichtführung,<br />
der Einbauten und für das Konzept der<br />
inneren Erschließung von besonderer Bedeutung“,<br />
geht Geschäftsführerin Marion<br />
Ahamer auf das Zusammenwirken während<br />
der Projektplanung ein.<br />
Im Einklang mit der Natur<br />
Für ein anderes architektonisch anspruchsvolles<br />
Projekt ist das Team aus<br />
Blaichach etwas weiter gereist. Denn<br />
die <strong>Allgäuer</strong> Baukompetenz wurde vom<br />
Vier-Sterne- Superior- Hotel der Familie<br />
Sackmann im Schwarzwald angefragt.<br />
Creaplan Metzler zeichnet sich beim Umsowie<br />
Neubau des Genusshotels für die<br />
Architektur, die Tragwerksplanung, das<br />
Brandschutzkonzept sowie das Sicherheitsund<br />
Gesundheitskonzept verantwortlich.<br />
Das im typischen Schwarzwaldstil gehaltene<br />
Mutterhaus wurde kern saniert und<br />
um einen modernen Neubau erweitert.<br />
„Die Herausforderung bestand darin, das<br />
Zusammenspiel zwischen dem Bestandshotel,<br />
der Modernisierung und dem Neubau<br />
stimmig umzu setzen“, beschreibt<br />
Ahamer. „Wir haben großen Wert darauf<br />
gelegt, ein schlüssiges Gesamtkonzept zu<br />
entwickeln.“ Inspiriert von der Historie<br />
der örtlichen Umgebung, entschieden<br />
sich die Architekten für einen Kontrast<br />
zwischen der schwarzen Außenfassade<br />
aus karbonisiertem Holz und einem lichtdurchfluteten<br />
Innenbereich mit Loggien<br />
aus hellem Holz.<br />
104 4 | <strong>2021</strong>
Rezeption – bei der Ankunft herunterkommen und entspannen<br />
InfinityPool und Sauna auf der Dachterrasse lassen Schwarzwald und Hotel dank 360Grad<br />
Rundumblick miteinander verschmelzen.<br />
Ein Highlight des Genusshotels ist die kulinarische<br />
Vielfalt, zubereitet von Sterne-Koch<br />
Jörg Sackmann. Creaplan Metzler hat dafür<br />
Sorge getragen, dass das Restaurant nicht<br />
nur den Gaumen, sondern auch optisch zu<br />
überzeugen weiß. Rustikal gehalten und<br />
doch mit klaren Linien, fangen die Räumlichkeiten<br />
das klassische Flair mit Eleganz<br />
ein und werden zu einem ganz eigenen Stil.<br />
Eine weitere Besonderheit ist der Wellnessund<br />
Spa-Bereich, der sich über zwei Stockwerke<br />
und 2.000 Quadratmeter, verbunden<br />
durch einen Aufzug, erstreckt. Infinity-Pool<br />
und Sauna auf der Dachterrasse lassen<br />
Schwarzwald und Hotel dank 360-Grad-<br />
Rundumblick miteinander verschmelzen –<br />
Körper, Geist und Seele werden eins mit der<br />
Natur. Das gilt nicht nur für den Wellnessund<br />
Spa-Bereich. Die Naturverbundenheit<br />
spüren die Gäste in jedem Raum. „Wenn<br />
der Hotelgast nach einer stressigen Anreise<br />
bei der Ankunft im Hotel sofort herunterfahren<br />
kann, haben wir unser Ziel erreicht“,<br />
meint Metzler.<br />
Dass sich das Vier-Sterne-Superior-Hotel<br />
zu den Gewinnern der von Tophotel in der<br />
Kategorie „Re-Opening“ ausgezeichneten<br />
Hotels zählen darf, hat es auch der <strong>Allgäuer</strong><br />
Architekturkunst von Creaplan<br />
Metzler zu verdanken.<br />
Sie sind auf der Suche<br />
nach einer neuen beruflichen<br />
Herausforderung?<br />
Werden Sie als<br />
• Architekt (m/w/d) LPH 1–9<br />
• Bauingenieur Tragwerksplanung<br />
(m/w/d)<br />
• Bauzeichner (m/w/d) im Bereich Statik<br />
• Bauzeichner (m/w/d)<br />
im Bereich Architektur<br />
Teil des kreativen Teams<br />
von Creaplan Metzler.<br />
Wohlfühloase für Mitarbeiter<br />
Was für die Kunden des Architektur- und<br />
Ingenieurbüros gilt, das gilt selbstverständlich<br />
auch für die eigenen Mitarbeiter. Die<br />
Büroräume sind spätestens seit dem Erweiterungsbau<br />
2019/20 weitläufig gestaltet,<br />
stellen optisch einen Mix aus Wohn- und<br />
Arbeitsbereich dar. Zusätzlich sind an jedem<br />
Arbeitsplatz grüne Oasen angelegt.<br />
Großzügig gehalten ist auch die Außenanlage<br />
mit vielen Wildblumen, einem Fischteich<br />
und plätscherndem Wasser. Auf der Dachterrasse<br />
entsteht unmittelbar das Gefühl,<br />
mitten in der Natur zu stehen. „Das Wohl<br />
unserer Mitarbeiter liegt uns sehr am Herzen“,<br />
sagt Ahamer. Kaffee, Obst und etwas<br />
Süßes für zwischendurch sind für alle frei<br />
verfügbar. Auch die beiden E-Ladestationen<br />
können die Mitarbeiter gratis nutzen.<br />
Creaplan Metzler gelingt es ein ums andere<br />
Mal, die gelebten Werte des Bauherren zu<br />
identifizieren und über sein Gebäude nach<br />
außen zu kommunizieren. Baukunst auf<br />
höchstem Niveau. Architektur, die begeistert.<br />
Made im Allgäu.<br />
Dominik Baum<br />
Creaplan Metzler GmbH<br />
Immenstädter Straße 29<br />
87544 Blaichach<br />
Telefon 08321 7809360<br />
info@creaplan-metzler.com<br />
www.creaplan-metzler.com<br />
BILDER: CREAPLAN METZLER GMBH,<br />
PHILLIPE STEINMAYR QFACT<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
105
Themenspezial | Finanzen und Recht<br />
Internationale Unternehmensbesteuerung<br />
beschlossen<br />
Zwei-Säulen-Modell wird von 130 Ländern unterstützt<br />
Mehr als fünf Jahre hat es gedauert, nun haben sich die Staaten auf die wesentlichen Eckpunkte<br />
in der Reform des internationalen Steuerrechts geeinigt. Getragen wird die Lösung von einem<br />
ZweiSäulenModell, das im Jahr 2023 in Kraft treten soll.<br />
Die erste Säule des Modells zielt darauf<br />
ab, dass besonders profitable Konzerne,<br />
wie beispielsweise die großen US-Internetanbieter,<br />
in den Ländern Steuern zahlen,<br />
in denen sie hohe Umsätze generieren.<br />
Wichtiger ist aus Sicht von Experten aber<br />
die zweite Säule, denn hier geht es um eine<br />
neue Definition der Mindestbesteuerung,<br />
die weltweit für möglichst alle Staaten<br />
gelten könnte.<br />
Reformprozess seit Jahren im Gang<br />
Die zunehmende Internationalisierung<br />
und Digitalisierung der Wirtschaft gab den<br />
Anstoß für die Finanzverwaltung von<br />
139 Staaten, die weltweite Unternehmensbesteuerung<br />
zu reformieren. Vor allem die<br />
Gewinnbesteuerung in Ländern, in denen<br />
ein Unternehmen keine physische Betriebsstätte<br />
unterhält, steht dabei im Fokus.<br />
Aber auch eine Reglementierung des<br />
internationalen Steuerwettbewerbs und<br />
eine Hand habe gegen Steueroasen sind<br />
Bestandteil der Bestrebungen. Schwung<br />
ins Thema kam zu Jahresbeginn durch den<br />
neuen US- Präsidenten Joe Biden und seine<br />
Finanzministerin Janet Yellen, weil sie die<br />
bisherige Blockadehaltung der USA aufgaben.<br />
Beim G20-Gipfel in Venedig Anfang<br />
Juli einigten sich die Finanzminister und<br />
stimmten der globalen Mindeststeuer in<br />
Höhe von 15 Prozent zu.<br />
Das sagen die Experten<br />
Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands<br />
der Deutschen Industrie, Dr. Joachim<br />
Lang, befürwortet die Einigung: „Mit<br />
der globalen Mindeststeuer erlebt das internationale<br />
Steuer system eine dringend notwendige<br />
Zeitenwende. Es ist gut, dass nun<br />
ein Riegel vorgeschoben wird, Gewinne<br />
in Niedrigsteuerländer zu verlagern.“ Anders<br />
sieht es Ralf Herbener, neu gewählter<br />
Vor sitzender des Finanz- und Steuerausschusses<br />
des Deutschen Industrie- und<br />
Handelskammertages (DIHK): „Das Unterfangen<br />
könnte teilweise zu einer faktischen<br />
Steuererhöhung führen, auch für deutsche<br />
Unternehmen – weil es vielerorts zu<br />
einer Doppelbesteuerung kommen wird.<br />
Die Mindeststeuer ist faktisch eine Substanzsteuer,<br />
weil auch Verluste besteuert<br />
werden. Die Exportnation Deutschland<br />
wird darunter zu leiden haben, fürchte ich.<br />
In vielen Staaten wird Steuerpolitik als<br />
Wettbewerbspolitik verstanden. Die deutsche<br />
Politik hat einen eher ordnungspolitischen<br />
Zugang. Das mag in Teilen nachvollziehbar<br />
sein, im internationalen Wettbewerb<br />
wird es allerdings zunehmend zu einer<br />
Belastung – unabhängig davon, ob eine<br />
Mindeststeuer eingeführt wird oder nicht.“<br />
Dr. Joachim Lang, BDI-Hauptgeschäftsführer<br />
Ralf Herbener, DIHK-Ausschuss-Vorsitzender<br />
Meike Winter<br />
BILDER: CHRISTIAN KRUPPA, RALF HERBENER<br />
106 4 | <strong>2021</strong>
Sitz der EZB in Frankfurt am Main<br />
BILD: UNSPLASH.COM<br />
Neues Inflationsziel festgelegt<br />
Mehr Freiraum für Nullzinspolitik der EZB<br />
Der Rat der Europäischen Zentralbank<br />
(EZB) hat eine Änderung des Inflationsziels<br />
beschlossen und den Wert auf zwei<br />
Prozent festgesetzt. Die Kosten des Wohnens,<br />
auch für selbstgenutzte Immobilien,<br />
sollen in der Inflationsmessung stärker<br />
berücksichtigt werden.<br />
Mit dem neuen Inflationsziel verschafft sich<br />
die EZB mehr Freiraum für ein Festhalten an<br />
der Nullzinspolitik, auch unabhängig von der<br />
Entwicklung der Verbraucherpreise. Für die<br />
Wirtschaft, aber auch für private Geldanleger<br />
bedeutet das auf absehbare Zeit<br />
weiterhin Negativzinsen. Prof. Dr. Friedrich<br />
Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs<br />
„Unternehmensbesteuerung und Öffentliche<br />
Finanzwirtschaft“ am Leibniz-Zentrum<br />
für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)<br />
Mannheim, erklärt dazu: „Weil eine Inflation<br />
unter zwei Prozent jetzt als genauso schlecht<br />
wie eine Inflation über zwei Prozent gilt,<br />
wird es der EZB-Rat noch leichter haben, in<br />
den kommenden Jahren eine Fortdauer der<br />
extrem lockeren Geldpolitik und der Anleihekäufe<br />
zu rechtfertigen. Auch der ausdrückliche<br />
Verweis, dass gegebenenfalls für<br />
eine Übergangsphase eine moderate Zielüberschreitung<br />
hingenommen werden muss,<br />
schwächt die Verbindlichkeit des Ziels als<br />
Obergrenze weiter ab.“ Begrüßt wird von<br />
Finanz-Experten die Entscheidung, auch die<br />
Wohnkosten in die Berechnung der Teuerungsrate<br />
ein zubeziehen. Das wird allerdings<br />
nicht von heute auf morgen umgesetzt<br />
werden können, sondern ist ein mehrjähriges<br />
Projekt. In der Zwischenzeit wird die<br />
EZB Schätzungen der Wohnkosten in die<br />
Inflation einbeziehen. Auch den Klimaschutz<br />
will die EZB zukünftig stärker bei der<br />
Geldpolitik berücksichtigen und hat dazu<br />
einen Aktionsplan beschlossen. Wie genau<br />
die Umsetzung aussehen soll, ist allerdings<br />
aktuell noch offen. Den größten Hebel sehen<br />
Experten beim Anleihen-Kauf der EZB, hier<br />
wurde bereits damit begonnen, relevante<br />
Risiken des Klimawandels in das Prüfverfahren<br />
für den Ankauf von Ver mögenswerten<br />
einzubeziehen.<br />
Meike Winter<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
107
Memmingen | Wirtschaftskanzlei<br />
108 4 | <strong>2021</strong>
Möntmann &<br />
Kollegen –<br />
ein starkes<br />
Team<br />
Wirtschaftsprüfer, Steuerberater<br />
und Rechtsanwälte<br />
Möntmann & Kollegen in Memmingen sind<br />
mehr als Wirtschafts prüfer, Steuerberater und<br />
Rechtsanwälte, die gemeinsam eine Kanzlei<br />
betreiben – durch ihr Wirken als interdisziplinäres<br />
Beratungsteam erbringen sie best mögliche<br />
Leistung für ihre Mandanten.<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
109
„Wir sind in unserer Kanzlei ein Beratungsteam,<br />
das ist uns besonders wichtig“, so<br />
Martin Möntmann, Sohn von Volker Möntmann,<br />
der die Kanzlei 1975 gründete. Seither<br />
ist viel geschehen, denn aus der ehemaligen<br />
Ein-Mann-Kanzlei wurde inzwischen<br />
die interdisziplinäre Kanzlei Möntmann &<br />
Kollegen, in der rund dreißig Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter beschäftigt sind.<br />
Gemeinsam arbeiten hier Wirtschaftsprüfer,<br />
Steuerberater und Rechtsanwälte<br />
samt Team für das Wohl ihrer Mandanten.<br />
Von der Erstellung von Jahresabschlüssen<br />
bis zur Vertretung vor allen deutschen Behörden<br />
und (Finanz-)Gerichten sowie von<br />
sämtlichen Bereichen der Wirtschaftsprüfung<br />
bis zur Rechtsberatung ist die Kanzlei<br />
Möntmann & Kollegen der Ansprechpartner<br />
in Memmingen und der Region.<br />
Der Teamgedanke ist wichtig<br />
„Mein Vater gründete die Kanzlei ganz alleine<br />
im Jahre 1975. Vier Jahre später wechselte<br />
Frau Ingrid Swirski zu ihm in die Kanzlei,<br />
die anlässlich ihres 70. Geburtstages in diesem<br />
Jahr in den wohlverdienten Ruhestand<br />
ging. Auch mein Vater, der inzwischen<br />
81 Jahre ist, hat dies zum Anlass genommen,<br />
sich nun vollständig zurückzuziehen“,<br />
erzählt Martin Möntmann. Die zahlreichen<br />
langjährigen Mitarbeiter spiegeln die gute<br />
Atmosphäre wider, die in der Kanzlei<br />
herrscht. „Es muss auch menschlich, sowohl<br />
zwischen den Kollegen als auch zwischen<br />
uns und den Mandanten, passen“, erklärt<br />
Dr. Johann-Peter Bernhard. Hierfür hat<br />
die Kanzlei ein gutes Rezept: Keiner wird<br />
Partner der Kanzlei, ohne dass man sich<br />
nicht zuvor ausreichend kennen- und vertrauen<br />
gelernt hat. „Wir als Partner haben<br />
alle zuvor schon mehrere Jahre hier gearbeitet,<br />
ehe wir in den Partnerkreis aufgenommen<br />
wurden“, so Dieter Wildburger.<br />
Neue Kollegen im Team<br />
So war es auch bei den beiden neuen<br />
Kollegen. Betriebswirt und Steuerberater<br />
Phillip Stöhr kam während des Studiums<br />
in die Kanzlei und wurde nach einigen<br />
Jahren der Mitarbeit nun zum Partner.<br />
Steuerberater Alexander Huber wechselte<br />
vor einigen Jahren ebenfalls in die Kanzlei.<br />
Nachdem es auch bei ihm sowohl menschlich<br />
als auch fachlich sehr gut passte, erhielt<br />
auch er nun die Möglichkeit, Partner der<br />
Kanzlei zu werden. „Unsere Kanzlei wächst<br />
ständig weiter, jedoch nicht durch die<br />
Übernahme anderer Kanzleien, sondern<br />
rein organisch“, so Möntmann. Schon jetzt<br />
ist Möntmann & Kollegen eine der größten<br />
Kanzleien im Memminger Großraum.<br />
„Wir wollen ein gesundes Wachstum und<br />
kein Wachstum um den Preis der Qualität“,<br />
so Dr. Bernhard. Mit den neuen Kollegen<br />
wird auch bereits die nächste Generation<br />
in die Kanzlei ein geführt, um rechtzeitig<br />
ein Weiterbestehen zu sichern.<br />
Aus- und Fortbildung oder duales Studium<br />
„Großen Wert legen wir auf die Aus bildung<br />
unserer Mitarbeiter“, so Oliver Och. Möntmann<br />
& Kollegen war eine der ersten Kanzleien<br />
in der Gegend, die die Möglichkeit<br />
eines dualen Studiums anbot. Inzwischen<br />
haben fünf Studenten ihren Bachelor-Studiengang<br />
erfolgreich ab geschlossen. In Zusammenarbeit<br />
mit der Dualen Hochschule<br />
Baden-Württemberg wurden sie hervorragend<br />
auf die Zukunft vorbereitet. Auch ein<br />
Master studiengang im Bereich Steuern ist<br />
möglich, welchen aktuell eine Mitarbeiterin<br />
absolviert. Selbstverständlich wird im Hause<br />
Möntmann auch eine klassische Ausbildung<br />
zum Steuerfachangestellten angeboten. Ergänzend<br />
werden verschiedenste Möglichkeiten<br />
für jeden im Team angeboten, sich<br />
durch gezielte Fort bildungsmaßnahmen<br />
weiterzuent wickeln und die eigene berufliche<br />
Zukunft zu gestalten.<br />
110 4 | <strong>2021</strong>
Die Partner der Kanzlei: Alexander Huber, Philipp Stöhr, Martin Möntmann, Eleni Lanzl, Dieter Wildburger, Dr. Johann-Peter Bernhard, Oliver Och. (v.l.n.r.)<br />
Sie gehen in den wohlverdienten Ruhestand: Ingrid Swirski und Volker Möntmann (vorne) mit den Partner-Kollegen.<br />
Alexander Huber und Philipp Stöhr sind seit Kurzem Partner<br />
bei Möntmann & Kollegen.<br />
Alles aus einer Hand<br />
Das Besondere an der Memminger Kanzlei<br />
ist die vielfältige Fachexpertise, die sie bietet.<br />
Von Fragen des internationalen Steuerrechts<br />
über Anliegen von Frei beruflern bis<br />
zu Umwandlungen und Nachfolgegestaltungen.<br />
Durch die unterschiedlichsten beruflichen<br />
Zusatzqualifikationen und Spezialisierungen<br />
innerhalb des gesamten Teams<br />
kann somit auch unkompliziert ein Kollege<br />
bei speziellen Fachfragen zurate gezogen<br />
werden. „Wir sind ein Team aus Allroundern,<br />
von denen jeder zusätzlich ein Spezialgebiet<br />
abdeckt. Wir sehen uns als Dienstleister,<br />
zur optimalen Beratung für unsere<br />
Mandanten“, erläutert Martin Möntmann.<br />
Günther Hammes<br />
Möntmann & Kollegen<br />
Wirtschaftsprüfer, Steuerberater &<br />
Rechtsanwälte<br />
Spinnereiweg 10<br />
87700 Memmingen<br />
Telefon 08331 9581-0<br />
kanzlei@moentmann.de<br />
www.moentmann.de<br />
BILDER: MÖNTMANN & KOLLEGEN<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
111
Kaufbeuren | Versicherungen<br />
Maßgeschneiderte<br />
Beratungskonzepte<br />
Die Subdirektion Haumayr & Sohn steht seit über 60 Jahren<br />
für Kompetenz in allen Versicherungsfragen<br />
Das Team der Subdirektion Haumayr & Sohn<br />
die Möglichkeit, für seine Mitarbeiter einen<br />
Mehrwert zu schaffen und damit die Identifikation<br />
der Angestellten mit dem Unternehmen<br />
zu stärken. Gefördert wird die<br />
Unterstützung der Arbeitnehmer zum<br />
Aufbau einer zusätzlichen Altersvorsorge<br />
und zur Verbesserung der Gesundheit.<br />
Beim Thema Versicherungen geht es nicht<br />
allein um Absicherung. Vorsorgeleistungen<br />
bilden zugleich eine messbare Wertschätzung<br />
des Unternehmens seinen Mitarbeitern<br />
gegenüber ab. Agenturinhaber Hans<br />
Haumayr erklärt, worauf es ankommt.<br />
AWM: Welche Versicherungen sind<br />
für Gewerbebetriebe notwendig?<br />
Hans Haumayr: Jeder Unternehmer benötigt<br />
für seine Firma eine Betriebshaftpflichtversicherung.<br />
Weitere Absicherun-<br />
gen wie Cyberschutz, Firmen-Rechtsschutz,<br />
Inhaltsversicherung, Elektronikversicherung<br />
u.a. müssen individuell erarbeitet<br />
werden, da jede Branche ihre Besonderheiten<br />
hat. So entstehen maßgeschneiderte<br />
Konzepte, die den Betrieb nach den Vorstellungen<br />
und Anforderungen der Geschäftsleitung<br />
absichern.<br />
AWM: Kann der Arbeitgeber auch den<br />
Mitarbeitern einen besseren Versicherungsschutz<br />
zukommen lassen?<br />
Hans Haumayr: Über die eigene Absicherung<br />
hinaus besteht für den Arbeitgeber<br />
AWM: Wie funktioniert zum Beispiel<br />
die Betriebliche Altersvorsorge?<br />
Hans Haumayr: Stellen Sie sich vor, Sie<br />
gehen in den Supermarkt und legen Waren<br />
im Wert von 100 Euro in Ihren Einkaufswagen.<br />
An der Kasse werden Sie gefragt:<br />
„Wie bezahlen Sie heute? Privat oder über<br />
Ihren Betrieb? Privat macht 100 Euro, über<br />
den Betrieb kostet es nur 50 Euro.“ Und<br />
wenn Sie über den Betrieb zahlen, bekommen<br />
Sie noch Waren im Wert von 15 Euro<br />
als Extra oben drauf.<br />
AWM: Wie soll das denn gehen?<br />
Hans Haumayr: In der Betrieblichen<br />
Altersvorsorge kann der Arbeitgeber auf<br />
112 4 | <strong>2021</strong>
Agenturinhaber Hans Haumayr<br />
Wunsch des Mitarbeiters Teile seines Lohns<br />
in eine Altersvorsorge umleiten. Durch<br />
die Förderung des Staates spart sich der<br />
An gestellte die Steuer- und Sozialversicherungsbeiträge.<br />
Zusätzlich ist der Arbeitgeber<br />
durch das Betriebsrentenstärkungsgesetz<br />
verpflichtet, auf jeden für die Betriebliche<br />
Altersvorsorge vom Mitarbeiter<br />
aufgewendeten Euro 15 Cent als Zuschuss<br />
draufzulegen.<br />
AWM: Und wie ist das zu finanzieren?<br />
Hans Haumayr: In der Tat ergibt sich daraus<br />
für beide Seiten ein finanzieller Vorteil.<br />
Unsere Beratungskonzepte sind darauf ausgelegt,<br />
für beide Seiten den Nutzen transparent<br />
und nachvollziehbar darzustellen. Der<br />
Arbeitgeber beweist zudem soziale Kompetenz<br />
und nachhaltiges Denken – heutzutage<br />
ein wichtiges Argument. Auch wir sind<br />
immer offen für begeisterungsfähige Mitarbeiter,<br />
um unser Team zu erweitern.<br />
AWM: Ab dem 1. Januar 2022 soll ja<br />
ein Betriebsrentenstärkungsgesetz in<br />
Kraft treten. Was ist darin festgelegt?<br />
Hans Haumayr: Dieses Gesetz ist bereits<br />
seit 2019 in Kraft und schreibt für jeden<br />
Neuvertrag eines Mitarbeiters eine Mindestförderung<br />
von 15 Prozent durch den Arbeitgeber<br />
vor. Neu ab 2022 ist, dass dies auch<br />
für alle bestehenden Verträge gilt. Die Umsetzung<br />
der Zuschusspflicht ist für Altfälle<br />
häufig komplex. Insbesondere für Arbeitgeber,<br />
die bisher schon Zuschüsse bezahlen,<br />
ist es jetzt wichtig, in einer Versorgungsordnung<br />
festzulegen, dass die bis herige Förderung<br />
die gesetzliche Forderung erfüllt.<br />
AWM: Was ist eine Versorgungsordnung?<br />
Hans Haumayr: In der Versorgungsordnung<br />
legt der Arbeitgeber einheitlich die<br />
Förderung der Betrieblichen Altersvorsorge<br />
durch das Unternehmen für seine<br />
Mitarbeiter fest und stellt klar, wie die gesetzlichen<br />
Vorgaben umgesetzt werden.<br />
Wir bieten mit unserem Kooperationspartner<br />
Bayern-Versicherung kostenneutral<br />
die juristisch abgesicherte Erstellung<br />
einer Versorgungsordnung an.<br />
AWM: Was passiert, wenn der Arbeitgeber<br />
es versäumt, seiner gesetzlichen<br />
Zuschusspflicht nachzukommen?<br />
Hans Haumayr: Er haftet aufgrund der<br />
gesetzlichen Einstandspflicht für Einbußen,<br />
die dem Mitarbeiter in der Rentenphase<br />
entstehen. Eine Haftung für nicht gezahlte<br />
Beiträge besteht unabhängig von der Verjährung<br />
der Beiträge langfristig.<br />
AWM: Sie sprachen auch die Betriebliche<br />
Krankenversicherung an. Können<br />
Sie mir die erklären?<br />
Hans Haumayr: Die gesetzliche Krankenversicherung<br />
bietet im Krankheitsfall<br />
lediglich eine Basisversorgung. So müssen<br />
gesetzlich Versicherte beim Brillenkauf,<br />
Die Subdirektion Haumayr & Sohn ist<br />
die größte Agentur der Versicherungskammer<br />
Bayern in Schwaben. Sie<br />
ist kompetenter Partner für Gewerbeunternehmen,<br />
die eine qualifizierte<br />
Unterstützung für sich, das Unternehmen<br />
und die Mitarbeiter wünschen.<br />
Zu den Qualifikationen gehören: zertifizierter<br />
Riskmanager ISO 31000,<br />
zerti fizierter Vorsorgeberater für<br />
Betrieb liche Altersvorsorge, zertifizierter<br />
Vorsorgeberater für Betriebliche<br />
Krankenversicherung und TÜV-geprüfter<br />
Kundenberater.<br />
bei Zahnersatz etc. mit erheblichen Eigenanteilen<br />
rechnen. Hier kann der Arbeitgeber<br />
durch den Abschluss einer Betrieblichen<br />
Krankenversicherung finanzielle<br />
Unterstützung sicherstellen. Auch kann<br />
er ohne Gesundheitsprüfung den Mitarbeiter<br />
zum Privatpatienten im Krankenhaus<br />
machen.<br />
Kirsten Posautz<br />
Subdirektion Haumayr & Sohn GmbH<br />
Ringweg 23<br />
87600 Kaufbeuren<br />
Telefon 08431 90470<br />
info@haumayr.vkb.de<br />
www.haumayr.vkb.de<br />
BILDER: ROHDE FOTOGRAFIE<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
113
Marktoberdorf | Bauträger und Hausverwaltung<br />
Klasse statt Masse<br />
Ambros Bau GmbH: partnerschaftlich und professionell aufgestellt<br />
Ein Referenzobjekt der Ambros Bau GmbH in Marktoberdorf ist<br />
die Wohn- und Gewerbeimmobilie in der Kaufbeurener Straße.<br />
Neben den großen Bauunternehmen der Region wirkt die in Marktoberdorf ansässige Bauträgergesellschaft<br />
Ambros Bau ein bisschen wie ein Geheimtipp. Ihr Markenzeichen ist: klein,<br />
aber fein. Bei Ambros Bau wird viel Wert auf Mehrfamilien- und Gewerbeobjekte gelegt, die<br />
sich sehen lassen können. Eine weitere Besonderheit: Die Ambros Bau GmbH beschäftigt ausschließlich<br />
Handwerker und Betriebe aus der Region und hat von Beginn an den Fokus auf<br />
eine effiziente und nachhaltige Bauweise gerichtet. Hochwertiges mit Bodenhaftung, Wohnen<br />
zum Sich-Wohlfühlen.<br />
Dazu hat sich die Ambros Bau GmbH drei<br />
Standbeine geschaffen. Zum einen – ganz<br />
klar an erster Stelle – den Bau und Vertrieb<br />
von Wohnungen und kleineren Gewerbeeinheiten.<br />
Die klassische Bauträgertätigkeit,<br />
möchte man meinen. Doch das Unternehmen<br />
setzt hier auf Individualität und<br />
Qualität anstatt auf bloße Masse. In und um<br />
Marktoberdorf, in einem Radius von vielleicht<br />
20 Kilometern, setzt Ambros Bau<br />
eines, höchstens zwei Bauvorhaben im Jahr<br />
um. Die Betreuung vom Spatenstich bis<br />
zum schlüsselfertigen Projekt erfolgt also<br />
immer rund um die Uhr und ist Chefsache.<br />
In den letzten Jahren sind so eine seniorengerechte<br />
Mehrfamilienanlage in der Ostallgäuer<br />
Kreisstadt, ein Dreiparteienhaus in<br />
Biessenhofen sowie ein Gewerbe- und Wohnungsbau<br />
in Marktoberdorf entstanden.<br />
Allesamt Referenzprojekte ihrer Art. Im<br />
Frühjahr <strong>2021</strong> hat nun der Bau einer Wohnanlage<br />
mit 24 Einheiten in Aitrang begonnen<br />
– ein Vorhaben in Panoramalage, das<br />
allerdings nicht lange als Geheimtipp galt.<br />
Bereits zum Baubeginn waren alle 24 Dreiund<br />
Vier-Zimmer-Wohnungen verkauft.<br />
114 4 | <strong>2021</strong>
Die seniorengerechte, barrierefreie Wohnanlage mitten in Marktoberdorf wurde<br />
von der Ambros Bau GmbH 2014 fertiggestellt..<br />
Als perfekte Ergänzung zur Bauträgerschaft<br />
ist Ambros Bau auch als Hausverwalter in<br />
der Region tätig und betreut vielfältige Immobilien<br />
sachkundig und zuverlässig. Nicht<br />
nur die „eigenen“ Gebäude, die naturgemäß<br />
in Eigentümergemeinschaften übergingen,<br />
gehören nach wie vor zu den Kunden der<br />
Ambros-Hausverwaltung. Viele andere<br />
Immobilien und deren Eigentümer haben<br />
sich in die Hände der Marktoberdorfer<br />
Gebäudeverwalter begeben, die mit der<br />
Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmanns und<br />
mit der nötigen fachlichen Kompetenz zum<br />
Werterhalt der Immobilie beitragen.<br />
Sahnehäubchen im abgestimmten Portfolio<br />
der Ambros Bau GmbH ist die gewachsene<br />
Kompetenz in Sachen Energieeffizienz.<br />
Seit 2013 gehört auch die<br />
Energieberatung dazu und damit das Wissen<br />
darum, welche Haustechnik, welche<br />
Energiesysteme für jedes individuell geplante<br />
Haus am meisten Sinn machen.<br />
Wenn der Rasen mächtig aufgrünt und auch<br />
die letzte Wohnung bezogen ist, schnauft<br />
Stefan Schmid erst einmal kurz durch.<br />
Allerdings wirklich nur kurz, denn meist hat<br />
der Geschäftsführer der Ambros Bau<br />
GmbH bereits das nächste Bauvorhaben fest<br />
im Blick. Wichtig für den Marktoberdorfer<br />
ist es, langfristig gute und stabile Beziehungen<br />
zu pflegen. Als Sohn einer ortsansässigen<br />
Bauunternehmerfamilie wurde ihm<br />
zwar das Metier praktisch in die Wiege<br />
gelegt. Mit der Übernahme der Ambros Bau<br />
GmbH 2008 lernte Stefan Schmid rasch,<br />
selbst im Becken der großen Fische zu<br />
schwimmen und sich mit seinen anspruchsvollen<br />
Projekten zu behaupten. „Was uns<br />
auszeichnet, ist zweifelsohne das faire Miteinander<br />
mit unseren Handwerksbetrieben,<br />
den Behörden, unseren Kunden und Eigentümern“,<br />
sagt er und fügt hinzu: „Wir hinterlassen<br />
keine verbrannte Erde.“<br />
Der Rückblick auf die erfolgreichen Projekte<br />
der vergangenen Jahre beweist es. Die<br />
stets gute Zusammenarbeit mit den beteiligten<br />
Betrieben habe sich bewährt, so<br />
Schmid. „Wenn die Zahnräder immer so<br />
reibungslos ineinandergreifen, ist das der<br />
Garant für die Qualität des Bauprojekts“,<br />
sagt der Geschäftsführer, der jedes Bauvorhaben<br />
plant, koordiniert und beaufsichtigt.<br />
„Kurze Absprachen, technische Herausforderungen,<br />
Termintreue und hochwertige<br />
Arbeit inklusive.“<br />
Mit Sorge beobachtet Schmid die Wohnungsknappheit<br />
in Deutschland. Vor allem<br />
große leerstehende, teils innerstädtische<br />
Gebäude sind ihm ein Dorn im Auge.<br />
Deshalb appelliert er beispielsweise an<br />
„Wir legen auf den partnerschaftlichen<br />
und lösungsorientierten Kontakt<br />
zum Kunden und zum Handwerker<br />
stets besonderen Wert.“<br />
Stefan Schmid, Geschäftsführer Ambros Bau GmbH<br />
Erbengemeinschaften, sich an einen Bauträger<br />
zu wenden, der gerade im Sinne der<br />
Kapitalsicherung das Gebäude gewinnbringend<br />
für alle Beteiligten umzuwandeln vermag.<br />
Auch das ein Anliegen des „Bau-Menschen“<br />
Schmid: mit planerischer Kreativität<br />
Lösungen zu entwickeln, die baulich und<br />
wirtschaftlich Bestand haben.<br />
Ambros Bau GmbH<br />
Kemptener Straße 7<br />
87616 Marktoberdorf<br />
Telefon 08342 42006-0<br />
info@ambros-bau.de<br />
www.ambros-bau.de<br />
Angelika Hirschberg<br />
BILDER: SCHMID, HIRSCHBERG<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
115
Kempten | Gewerbliche Schutzrechte<br />
FÖRDERPROGRAMME FÜR<br />
ANMELDUNG VON SCHUTZRECHTEN<br />
Viele private Erfinder sehen sich mit den Kosten<br />
einer Patentanmeldung allein gelassen.<br />
Dies gilt in anderem Umfang auch für kleine<br />
und mittlere Unternehmen (KMU). Die daher<br />
oftmals geübte Praxis, von gewerblichen<br />
Schutzrechten abzusehen, bringt oft empfindliche<br />
Nachteile mit sich: Die eigene Entwicklung<br />
wird frei zur Nachahmung, möglicherweise<br />
verletzt sie sogar andere Schutzrechte.<br />
Der Gesetzgeber hat daher Förderprogramme<br />
aufgelegt, die in erster Linie KMUs<br />
dabei unterstützen sollen, die gewerblichen<br />
Schutzrechte besser zu nutzen und so ihre<br />
Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.<br />
Eines dieser Förderprogramme ist das vom<br />
Bundesministerium für Wirtschaft (BMWi)<br />
aufgelegte Programm WIPANO, das KMU<br />
und Angehörigen der Freien Berufe zur<br />
Verfügung steht, die erstmals ihre<br />
Forschungs- und Entwicklungsergebnisse<br />
durch gewerbliche Schutzrechte sichern<br />
wollen beziehungsweise deren letzte Schutzrechtsanmeldung<br />
länger als drei Jahre<br />
zurückliegt. WIPANO hilft, ein strategisches<br />
Verständnis des Patentsystems zu entwickeln,<br />
und macht auf den Nutzen gewerblicher<br />
Schutzrechte aufmerksam. Gefördert<br />
„Unternehmen können auf Hilfe<br />
des Staates rechnen, wenn sie ihre<br />
Innovationen und damit<br />
ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />
schützen wollen.“<br />
Dr. Lars Hoppe, Patentanwalt<br />
wird alles, von der Überprüfung einer Idee<br />
bis hin zur Verwertung der Erfindung. Die<br />
erforderliche Beteiligung von qualifizierten<br />
Dienstleistern wie Patentanwälten stellt eine<br />
fachlich kompetente Unterstützung sicher.<br />
50 Prozent der Kosten einer Patentanmeldung<br />
bis zu maximal 10.000 Euro werden<br />
gefördert, die maximale Fördersumme<br />
für alle Schritte des Prozesses beträgt<br />
16.600 Euro. Die Antragstellung erfolgt auch<br />
über das elektronische Formular-System<br />
„easy-Online“ (https://foerderportal.bund.de/<br />
easyonline). Ein Anspruch auf Gewährung<br />
einer Zuwendung besteht grundsätzlich nicht.<br />
Unbedingt zu beachten ist, dass die Förderung<br />
beantragt und genehmigt worden sein<br />
muss, bevor ein Berater oder Patentanwalt<br />
beauftragt wird.<br />
Neben deutschen Förderprojekten gibt es<br />
auch europäische Projekte, unter anderem<br />
den SME Fund des Amtes der EU für<br />
Geistiges Eigentum (EUIPO), der Markenanmeldungen<br />
im Jahr <strong>2021</strong> mit bis zu<br />
1.500 Euro fördert.<br />
Wie man sieht, sind Unternehmen nicht<br />
allein gelassen. Sie können auf Hilfe des<br />
Staates und damit der Gemeinschaft der<br />
Bürger rechnen, wenn sie ihre Innovationen<br />
und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit schützen<br />
wollen und so den Technologiestandort<br />
Deutschland stärken.<br />
Dr. Lars Hoppe<br />
VKK Patentanwälte<br />
87436 Kempten<br />
www.vkkpatent.com<br />
BILDER: SIMONE KANEIDER,<br />
PIXABAY.COM<br />
116 4 | <strong>2021</strong>
Themenspezial | Finanzen und Recht<br />
Markt grüner Anleihen wächst<br />
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW) sieht Chancen<br />
für Wandel zur klimaneutralen Wirtschaft<br />
BILD: DIW BERLIN<br />
Anhand unterschiedlicher Datenquellen<br />
zeigt das DIW die Entwicklung des seit<br />
einigen Jahren boomenden grünen Anleihenmarktes<br />
auf: Weltweit wuchsen<br />
demnach die Neuemissionen von knapp<br />
45 Milliarden Euro im Jahr 2015 auf<br />
237 Milliarden Euro im Jahr 2020. Im<br />
vergangenen Jahr wurde fast die Hälfte aller<br />
neuen grünen Anleihen in Euro ausgegeben.<br />
Waren die meisten grünen Neuemissionen<br />
in Euro anfangs öffentliche Anleihen, haben<br />
Firmenbonds inzwischen den Großteil<br />
des Marktes für grüne Anleihen erobert.<br />
Im Rahmen ihrer Anleihekaufprogramme<br />
CSPP (Corporate Sector Purchase Programme)<br />
und PEPP (Pandemic Emergency<br />
Purchase Programme) investiert auch die<br />
Europäische Zentralbank (EZB).<br />
„Grüne Anleihen, die unter das EZB-Kaufprogramm<br />
fallen, weisen eine ähnliche<br />
Renditeentwicklung auf wie konventionelle<br />
Bonds“, erklärt DIW-Sustainable-Finance-Expertin<br />
Franziska Schütze. Voraussetzung<br />
für den Kauf durch die EZB ist unter<br />
anderem eine hohe Bonität der grünen<br />
Anleihen. Genau darin sieht das DIW die<br />
Stellschraube für eine ökologischere Ausrichtung<br />
der Geldpolitik. „Um die nachhaltige<br />
Transformation der Wirtschaft zu<br />
unterstützen, sollten bei der Bonitätsbewertung<br />
künftig klimabezogene Risiken<br />
für Unternehmen stärker berücksichtigt<br />
werden“, empfiehlt Umweltökonom Aleksandar<br />
Zaklan. Der klimaneutrale Umbau<br />
konfrontiere die Unternehmen mit neuen<br />
Marktbedingungen und Investitionen, die<br />
sich unter dem Oberbegriff Klimarisiken<br />
zusammenfassen ließen. „Werden die<br />
Klimarisiken beim Anleihekauf durch<br />
die EZB nicht berücksichtigt, könnten<br />
sich im Portfolio der Zentralbank künftig<br />
durch Ausfälle Wertminderungen ergeben“,<br />
so Zaklan. „Eine bessere Abbildung<br />
klimabezogener Risiken entspräche auch<br />
der EZB-Intention, dass die Preise der<br />
An leihen die darunterliegenden Risiken<br />
ausreichend gut widerspiegeln.“ Dies wäre<br />
nicht nur für die Marktstabilität wichtig,<br />
sondern könnte auch die Finanzierungsbedingungen<br />
für Emittenten grüner<br />
Anleihen im Vergleich zu konventionellen<br />
Anleihen weiter verbessern.<br />
Meike Winter<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
117
Memmingen | Vermögensmanagement<br />
Die eigenen Finanzen in<br />
vertrauensvolle Hände legen<br />
Vermögenswerte über Generationen schützen und mehren<br />
Die persönliche Kundenberatung und eine vertrauensvolle Kundenbeziehung haben bei Quattro!Folio! oberste Priorität.<br />
118 4 | <strong>2021</strong>
Der Firmensitz von Quattro!Folio! in Memmingen<br />
Ob Aktien, ETFs, Anleihen, Gold oder Kryptowährungen<br />
– die Finanzwelt ist komplex<br />
und für viele ein Buch mit sieben Siegeln.<br />
Besonders, weil altbewährte Geldanlagen<br />
wie das Sparbuch keine Zinsen mehr abwerfen<br />
und stattdessen Negativzinsen zum<br />
neuen Standard werden, wächst die Verunsicherung<br />
bei Anlegern. Rendite nur noch bei<br />
hoher Risikobereitschaft? „Nein“, weiß<br />
Markus Riedmaier. Der Geschäftsführer der<br />
Quattro!Folio! GmbH verwaltet seit über<br />
30 Jahren das Vermögen von Privatpersonen,<br />
großen Unternehmen und Stiftungen.<br />
Ebenso lange im Kapitalanlagegeschäft tätig<br />
sind seine beiden Partner Otmar Grünbeck<br />
und Gerhard Dillmann. Seit rund zwei Jahrzehnten<br />
legen die drei Finanzexperten bei<br />
Quattro!Folio! die Vermögenswerte ihrer<br />
Kunden generationenübergreifend an.<br />
Kompetenz<br />
Um das hart verdiente Vermögen guten<br />
Gewissens in fremde Hände zu legen,<br />
braucht es in erster Linie vollstes Vertrauen<br />
in das Wissen und die Erfahrung des<br />
Gegenübers. Markus Riedmaier, gelernter<br />
Bankkaufmann und Dipl.-Bankbetriebswirt,<br />
sammelt bereits seit über 30 Jahren<br />
Erfahrung im Wertpapiergeschäft. Als<br />
IHK-Ausbilder und gewählter Vertreter in<br />
der IHK-Vollversammlung trägt er selbst<br />
zu kompetentem Nachwuchs bei Bankkaufleuten<br />
und Finanzanlagevermittlern<br />
bei. Darüber hinaus berät er in seiner<br />
Funktion als Senator im Senat der Wirtschaft<br />
unter anderem die Bundesregierung<br />
bei wirtschaftlichen Fragestellungen. Auch<br />
die beiden Partner Otmar Grünbeck und<br />
Gerhard Dillmann sind seit vielen Jahrzehnten<br />
in der Welt der Finanzen zu Hause.<br />
Grünbeck ist Bankfachwirt und zertifizierter<br />
Portfolio- und Finanzmanager. Bankund<br />
Finanzfachwirt Dillmann wurde bereits<br />
zum dritten Mal vom Handelsblatt zu<br />
einem der 100 besten freien Berater für<br />
Geldanlagen ausgezeichnet. Quattro!Folio!<br />
steht für gebündelte Finanzkompetenz.<br />
Individualität<br />
Auf Titel und Auszeichnungen will sich<br />
das seit 2008 von der Bundesbank<br />
lizen zierte Wertpapierdienstleistungsinstitut<br />
allerdings nicht ausruhen. „Echtes Vertrauen<br />
muss man sich verdienen. Es ist das<br />
höchste Gut, die höchste Form der Wertschätzung<br />
unserer Kunden in unsere<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
119
Ein starkes Team: Michaela Börner, Karin Lorenz, Gerhard Dillmann (Partner), Otmar Grünbeck (Partner), Markus Riedmaier (Partner), Marina Lang, Elke Rettensberger, Claudia Iser. (v.l.n.r.)<br />
120 4 | <strong>2021</strong>
Markus Riedmaier und Otmar Grünbeck<br />
Arbeit“, ist Riedmaier überzeugt. Deshalb<br />
funktioniert bei Quattro!Folio! vieles anders<br />
als bei anderen Finanzinstituten. „Bei uns<br />
gibt es keine Hotline mit Warteschleife.<br />
Unsere Kunden wissen, dass sie uns<br />
persönlich anrufen dürfen, auch am Wochenende.<br />
Gerade in Zeiten von Corona<br />
war das wichtiger denn je. Viele haben<br />
ihre Sorgen und Ängste mit uns geteilt“,<br />
erzählt der Geschäftsführer.<br />
„Vertrauen ist die höchste Form<br />
der Wertschätzung unserer Kunden<br />
in unsere Arbeit.“<br />
Markus Riedmaier, Geschäftsführer<br />
Bei der Vermögensanlage stehen den<br />
Kunden von Quattro!Folio! sämtliche<br />
Finanzprodukte im Anlageuniversum zur<br />
Wahl. Dadurch wird gewährleistet, dass<br />
das Portfolio einerseits die eigenen Werte<br />
und Interessen und andererseits die<br />
persönliche Risikobereitschaft widerspiegelt.<br />
„Wir verschieben keinen Regler von<br />
risikoarm nach risikoreich und schauen,<br />
welches Produkt uns vom System empfohlen<br />
wird. Jedes Portfolio entsteht<br />
individualisiert, entsprechend den Wünschen<br />
unseres Kunden. Es ist nicht immer<br />
notwendig, für eine höhere Rendite sofort<br />
ein höheres Risiko einzugehen.“<br />
Transparenz<br />
Bei den Vermögensmanagern wird keine<br />
einzige Transaktion getätigt, von der der<br />
Kunde nichts weiß. Keine Anlageentscheidung<br />
getroffen, die der Kunde nicht verstanden<br />
hat. Außerdem bei jeder Investition im<br />
Blick: das Wohlergehen der nächsten Generation.<br />
„Da stellt der Opa die Weichen für<br />
die finanzielle Freiheit des Enkelkindes,<br />
damit es später einmal unbesorgt studieren<br />
kann“, nennt Riedmaier ein Beispiel.<br />
Wie sich die einzelnen Vermögenswerte<br />
entwickeln, können die Kunden aufgeschlüsselt<br />
in einer Gesamtvermögensübersicht<br />
nachvollziehen. Transparenz ist<br />
Quattro!Folio! auch bei der Vergütung<br />
sehr wichtig. Bei den Memminger Finanzexperten<br />
gibt es keine abschlussgetriebenen<br />
Provisionsmodelle, die der Geschäftsführer<br />
als „Fehler im System“ bezeichnet. „Das<br />
führt nur dazu, dass Produkte verkauft werden,<br />
die die Kunden nicht immer brauchen.“<br />
Stattdessen setzt der Vermögensverwalter<br />
auf eine transparente Vergütungsstruktur.<br />
All das zeichnet Quattro!Folio! aus und<br />
schafft Vertrauen, das über eine geschäftliche<br />
Beziehung hinausreicht. „Geschäftspartner<br />
werden zu Freunden, mit denen<br />
man sich zum Grillen oder Biken verabredet.<br />
Es ist immer wieder schön, die Kinder<br />
unserer Kunden aufwachsen und ihre<br />
eigenen Wege gehen zu sehen, bis wir sie<br />
eines Tages selbst als unsere Kunden<br />
begrüßen dürfen. Dann wissen wir, wir<br />
haben über Generationen alles richtig gemacht“,<br />
resümiert Riedmaier.<br />
Quattro!Folio! GmbH<br />
Königsgraben 17 1/2<br />
87700 Memmingen<br />
Telefon 08331 9616-599<br />
info@quattro-folio.de<br />
www.quattro-folio.de<br />
Dominik Baum<br />
BILDER: QUATTRO!FOLIO! GMBH<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
121
Memmingen | Rechts- & Unternehmensberatung<br />
Insolvenz? Muss nicht sein!<br />
Mit Weitblick und der richtigen Rechts- und<br />
Unternehmensberatung liquide bleiben<br />
Die Rechtsanwaltskanzlei Dr. Karg · Puhlmann & Kollegen mit Hauptsitz in Memmingen zählt<br />
zu den größten ihrer Art im <strong>Allgäuer</strong> Raum. Als professioneller Insolvenzverwalter hat sich das<br />
Unternehmen in ganz Deutschland einen Namen gemacht, vertritt zahlreiche Banken und<br />
Gläubiger seit über zehn Jahren erfolgreich. Mit dem Wissen und der Erfahrung aus über<br />
1.900 Insolvenzverfahren bringt die Kanzlei einen entscheidenden Vorteil mit sich: Wie sich<br />
Insolvenzen vermeiden lassen, ist wohlbekannt. Die in der Region einzigartige fachliche Konstellation<br />
des elfköpfigen Teams, das sich aus Rechtsanwälten, Sachwaltern, Insolvenzverwaltern,<br />
DiplomBetriebswirten sowie einem Bankbetriebswirt und Rating Advisor zusammensetzt,<br />
erlaubt zeitgleich eine tiefgreifende juristische sowie wirtschaftliche Beratung der<br />
Klienten. Ob Restrukturierungsprozesse einleiten, die Unternehmensnachfolge regeln oder<br />
das Recht der Mandanten vor Gericht verteidigen – Dr. Karg · Puhlmann & Kollegen ist Ihr<br />
kompetenter Ansprechpartner als Rechts und Unternehmensberater.<br />
„Und vor allem wird bei uns Klartext<br />
geredet. Wenn mein Mandant längst<br />
abgeschaltet hat, weil ich mit<br />
Fachbegriffen um mich schmeiße, ist<br />
niemandem geholfen.“<br />
Dr. Thomas Karg, Rechtsanwalt<br />
122 4 | <strong>2021</strong>
Stefan Puhlmann, Rechtsanwalt,<br />
Sachwalter und Insolvenzverwalter<br />
Sandra Forster, Rechtsanwältin<br />
und Insolvenzverwalterin<br />
Christian Karabash, Rechtsanwalt<br />
Thomas Braun, Rechtsanwalt<br />
Michael Ertl, Rechtsanwalt<br />
Liudmila Rainer, Rechtsanwältin<br />
Prof. Dr. Karl-Wilhelm Giersberg,<br />
Diplom-Kaufmann<br />
Oliver Briemle, Rating Advisor<br />
und Bankbetriebswirt<br />
Joanna Matuszewska,<br />
Rechtsanwältin<br />
Reinhard Sambs,<br />
Diplom-Betriebswirt<br />
Schwäbisch statt Juristendeutsch<br />
Die Vita von Dr. Thomas Karg liest sich beeindruckend:<br />
Er ist Rechtsanwalt, Sachwalter,<br />
Insolvenzverwalter, Fachanwalt für Insolvenzrecht<br />
und Fachanwalt für Bank- und<br />
Kapitalmarktrecht. Er ist Dozent an der<br />
Universität Augsburg und der Hochschule<br />
Kaiserslautern. Außerdem fachlicher Leiter<br />
des Süddeutschen Forums für Insolvenz<br />
und Sanierung sowie Mitglied des renommierten<br />
TMA Deutschland e.V. – der Gesellschaft<br />
für Restrukturierung. Und das ist<br />
nur ein Auszug aus dem Leben von Karg,<br />
der 2020 vom Magazin Focus als Top-<br />
Rechtsanwalt im Bereich Insolvenzrecht<br />
ausgezeichnet worden ist. Doch, wer nun<br />
klischeehaft einen Rechtsanwalt vor Augen<br />
hat, der sich in verworrenstem Juristendeutsch<br />
so auszudrücken vermag, dass<br />
selbst er nicht mehr versteht, was er eigentlich<br />
sagen wollte, irrt. Karg schwätzt schwäbisch<br />
– oder welchen Dialekt sein Mandant<br />
auch immer bevorzugt. „Und vor allem wird<br />
bei uns Klartext geredet. Wenn mein Mandant<br />
längst abgeschaltet hat, weil ich mit<br />
Fachbegriffen um mich schmeiße, ist niemandem<br />
geholfen“, weiß Karg und nennt ein<br />
Beispiel: „Alle unsere Anwälte haben ihre<br />
jeweiligen Rechtsgebiete nicht nur theoretisch<br />
studiert, sondern jahrelange Praxiserfahrung.<br />
Landwirte fühlen sich von uns<br />
nicht deshalb gut vertreten, weil wir Agrarrecht<br />
können, sondern weil Kollege Thomas<br />
Braun selbst aus der Landwirtschaft stammt<br />
und sofort auf einer Wellenlänge mit den<br />
Landwirten ist.“<br />
Von der Gründung bis zur Insolvenz …<br />
… könnte man das Leistungsspektrum von<br />
Dr. Karg · Puhlmann & Kollegen beschreiben,<br />
wobei es Letzteres zu vermeiden gilt.<br />
„Und das gelingt uns in der Regel auch,<br />
wenn sich der Mandant rechtzeitig an uns<br />
wendet. Für eine Unternehmensberatung in<br />
Krisensituationen haben wir eigens eine<br />
GmbH gegründet. Mittels Bestandsaufnahme<br />
und Ursachenanalyse prüfen wir, wo der<br />
Schuh drückt, und entwickeln gemeinsam<br />
mit den Unternehmern realistische Lösungen“,<br />
erzählt Karg und betont, dass Mitarbeiterentlassungen<br />
nicht Ziel einer erfolgreichen<br />
Restrukturierung sein dürfen. „Gute<br />
Mitarbeiter sind das wertvollste Kapital und<br />
aufgrund des Fachkräftemangels schwierig<br />
zu finden.“ Indem die Rechtsanwälte und<br />
Wirtschaftsexperten das Unternehmen<br />
ihrer Mandanten vor einer Insolvenz bewahren,<br />
werden auch viele Zulieferer gerettet,<br />
die sonst in Bedrängnis kommen würden.<br />
Ein Dominoeffekt, der insbesondere im<br />
Handels- und dem produzierenden Gewerbe<br />
oft zu beobachten ist. Wann immer möglich,<br />
streben die Rechtsanwälte rund um<br />
den Kanzleigründer Dr. Thomas Karg<br />
außergerichtliche Lösungen an. Viele Probleme<br />
lassen sich kommunikativ und im guten<br />
Miteinander aus der Welt schaffen.<br />
Doch falls nötig, wird der gerichtliche Weg<br />
gegangen. Denn so sympathisch schwäbisch<br />
Karg einerseits mit seinen Mandanten<br />
schwätzt, so entschieden verhandelt er andererseits<br />
deren Interessen vor Gericht.<br />
„Auch mal anzuecken, gehört als guter Anwalt<br />
zur Stellenbeschreibung, wenn ich vor<br />
Gericht das Beste für meine Mandanten herausholen<br />
möchte.“<br />
Dominik Baum<br />
Dr. Karg · Puhlmann & Kollegen<br />
Zellerbachstraße 2<br />
87700 Memmingen<br />
Telefon 08331 9 25 04 9-0<br />
memmingen@karg-puhlmann.de<br />
www.karg-puhlmann.de<br />
BILDER: DR. KARG · PUHLMANN & KOLLEGEN<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
123
Reutte | Vermögensberatung<br />
Wie sieht Ihr<br />
Finanzplan aus?<br />
Beste Vermögensplanung mit hoher Fachkompetenz<br />
Viele der Anlagestrategien, die früher<br />
sinnvoll waren, müssen heute neu überdacht<br />
werden. Um den perfekten Plan für<br />
die eigene finanzielle Zukunft oder für<br />
die seiner Lieben aufzustellen, braucht es<br />
bestens ausgebildete Beraterinnen und<br />
Berater und eine langlebige Kundenbeziehung,<br />
in der gegenseitiges Vertrauen<br />
eine Selbstverständlichkeit ist.<br />
Nicht erst seit Corona kreisen die Gedanken<br />
vieler um ihre Zukunft und deren finanzielle<br />
Absicherung. Seit Jahren sind klassische<br />
Anlageformen wie das gute alte Sparbuch,<br />
eine Lebensversicherung oder auch ein<br />
Bausparvertrag nicht mehr das Nonplusultra.<br />
Wie sollen also heute Vermögenswerte<br />
richtig angelegt werden? „Das kann nicht so<br />
pauschal beantwortet werden. Jede Anlegerin<br />
und jeder Anleger hat eine andere Geschichte,<br />
andere Ziele und individuelle<br />
Wünsche“, weiß Ingrid Moser, Vermögensberaterin<br />
im Bankhaus Jungholz.<br />
Das Bankhaus Jungholz im Europahaus Reutte/Tirol<br />
Neue Zeiten bringen neue Herausforderungen<br />
In Zeiten von Niedrigzins, wirtschaftlichen<br />
Herausforderungen und neuen Chancen suchen<br />
viele Menschen eine Strategie, um ihr<br />
Geld richtig anzulegen. „Eine unserer wichtigsten<br />
Aufgaben besteht darin, gemeinsam<br />
mit den Kunden die derzeitige Lebenssituation<br />
und die Zielsetzung für sie zu erörtern“,<br />
so Ingrid Moser. Dazu benötigt es gut ausgebildete<br />
und praxiserfahrene Berater, die<br />
nicht nur eine hohe fachliche Kompetenz,<br />
sondern auch ein Gespür für Menschen und<br />
für deren Bedürfnisse aufweisen. Sie müssen<br />
erkennen, ob der Anleger in erster Linie<br />
den Wert seines Vermögens schützen will,<br />
ob er einen Teil der Summe in risikoreicheren<br />
Anlagen mit höheren Gewinnchancen anlegen<br />
möchte oder ob ihm das Thema Nachhaltigkeit<br />
besonders am Herzen liegt. Je<br />
nach Zielsetzung können die Beraterinnen<br />
und Berater aus ihrem großen Portfolio an<br />
Anlagemöglichkeiten die individuell passende<br />
Empfehlung aussprechen.<br />
Langjährige Kundenbeziehungen<br />
„Man kann es ein bisschen mit einem Arzt<br />
vergleichen. Je besser er den Patienten kennt<br />
und nachfragt, desto besser ist seine Diagnose“,<br />
erklärt Sandra Wahl. So unterschiedlich<br />
die Kunden sind, so verschieden sind<br />
auch die Anlageempfehlungen der Expertin<br />
für Vermögensanlage. „Wir hinterfragen<br />
ganz genau, welche Präferenzen die Kunden<br />
124 4 | <strong>2021</strong>
Ingrid Moser<br />
CertifiedTFinancialTPlanner<br />
+43 5672 690030-430<br />
ingrid.moser@bankhaus-jungholz.com<br />
Die gebürtige Tirolerin hat ihren<br />
Lebensmittelpunkt im Allgäu. Sie<br />
berät mit ihren mehr als 20 Jahren<br />
Erfahrung im Bankhaus Jungholz<br />
Kunden dabei, ihr Kapital zu sichern.<br />
Zudem ist sie kompetente Ansprechpartnerin<br />
bei Fragen rund um die<br />
Themen Vermögensübertragung<br />
und UErbrecht.<br />
Sandra Wahl<br />
CertifiedTFinancialTPlanner<br />
+43 5672 690030-442<br />
sandra.wahl@bankhaus-jungholz.com<br />
Frau Wahl besuchte bereits alle<br />
Kontinente der Erde, aber das<br />
Herz UgehörtTihrerTHeimatTTirol.TSieTistT<br />
seit 2011 in der Vermögensberatung<br />
des Bankhauses Jungholz tätig. Mit<br />
ihrem UWissenTalsTCertifiedTFinancialT<br />
Planner und als ausgebildete<br />
Immobilien treuhänderin und –maklerin<br />
berätTsie UdieTKundenTauchThinsichtlichT<br />
moderner Anlageformen.<br />
Albert Wiedemann<br />
Bankfachwirt & Firmenkundenberater<br />
RaiffeisenbankTReutteT<br />
+43 5672 690030-283<br />
albert.wiedemann@rbr.at<br />
Herr Wiedemann ist tief im wirtschaftlichen<br />
Leben der Region verankert und<br />
bringt sein Wissen in die Beratung von<br />
Unternehmen ein. Als Firmenkundenberater<br />
bietet er Unternehmen immer<br />
die maßgeschneiderte Lösung bei<br />
Fragen zu Finanzierungen und Fördermöglichkeiten.<br />
haben. Investiert sie oder er zum Beispiel<br />
gerne in erneuerbare Energien oder hat der<br />
Kunde Interesse an neuen Technologien<br />
oder möchte sein Geld regelmäßig zum Beispiel<br />
mit einem ETF-Sparplan veranlagen?“,<br />
so Wahl. „Wir haben die Möglichkeit, über<br />
den Tellerrand hinauszusehen, und auch für<br />
spezielle Wünsche das passende Angebot<br />
vorzulegen“, ergänzt die Anlagespezialistin.<br />
Die persönlichen Wertpapierberater erarbeiten<br />
ab einer Anlagesumme von<br />
150.000 Euro individuell abgestimmte<br />
Konzepte und wählen aus Aktien, Anleihen,<br />
Fonds, Zertifikaten und ETFs die<br />
passenden Angebote aus, um eine passende<br />
Strategie für die Anleger zu entwickeln.<br />
Ebenfalls mit im Team ist Albert Wiedemann<br />
von der Raiffeisenbank Reutte, der<br />
als kompetenter Berater <strong>Allgäuer</strong> Unternehmen<br />
bei Finanzierungen berät.<br />
Finanzierungen vom Profi<br />
„Auch im Bereich der Finanzierung ist es<br />
wichtig, dass unsere Berater in der Region<br />
vor Ort und für die Kunden erreichbar<br />
sind. Wir sind bei Finanzierungen schon<br />
viele Jahre im Allgäu vertreten und<br />
kennen den hiesigen Markt ganz genau“,<br />
so Albert Wiedemann, Firmenkundenberater<br />
im Team. Sein Schwerpunkt liegt bei<br />
Gewerbefinanzierungen für mittelständische<br />
Unternehmen und bei Finanzierungen<br />
mit dem Schwerpunkt Kapitalanlageimmobilien.<br />
„Wir verwenden bei unseren<br />
Kreditverträgen deutsches Recht, um es<br />
den Kunden leichter zu machen“, so<br />
Albert Wiedemann. Des Weiteren unterstützen<br />
wir die Kunden beim Thema<br />
Nachfolgeregelung und vielen weiteren<br />
Fragen rund um ihr Unternehmen.“ So<br />
stand die Bank auch ihren Kunden bei der<br />
Beantragung von Fördermitteln bei der<br />
KfW und LfA während der Corona-Krise<br />
zur Seite.<br />
Ansprechpartner vor Ort<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in<br />
Reutte sind allesamt ihrem Gebiet stark<br />
verbunden. Regionalität mit dem Hintergrund<br />
einer starken Genossenschaftsbank,<br />
so könnte man das klare Plus des Bankhauses<br />
Jungholz beschreiben. Feste<br />
Ansprechpartner, die vor Ort greifbar sind<br />
und sich sowohl um ihre Kunden kümmern<br />
als auch ihr Fachwissen in das Team<br />
einbringen, um Synergien zu nutzen. So<br />
hat jeder Kunde den eigenen festen<br />
Ansprechpartner seines Vertrauens, profitiert<br />
aber im Bedarfsfall vom Fachwissen<br />
des gesamten Teams.<br />
Günther Hammes<br />
Bankhaus Jungholz<br />
Eine Marke der Raiffeisenbank Reutte<br />
Untermarkt 13<br />
A-6600 Reutte<br />
Telefon 0800 1212150-0<br />
(aus AT und DE kostenfrei)<br />
info@bankhaus-jungholz.com<br />
www.bankhaus-jungholz.com<br />
BILDER: BANKHAUS JUNGHOLZ<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
125
Türkheim | Steuerberatung<br />
Dienstreisen – steuerlich absetzbar bei<br />
Abwesenheitszeiten über acht Stunden<br />
Verstärkt beginnen wieder die Dienst reisen.<br />
Jürgen Angele von Angele & Kollegen aus<br />
Türkheim erklärt, dass zum 1. Januar 2020<br />
bereits eine Erhöhung der „Reisepauschale“<br />
erfolgte.<br />
8.00 Uhr von zu Hause zu einem Kundentermin<br />
und kehrt um 18.00 Uhr zurück,<br />
kann er für die zehnstündige Abwesenheit<br />
14,00 Euro als Werbungskosten oder Betriebsausgleich<br />
geltend machen. Unerheblich<br />
ist, ob der Betreffende diese <strong>Ausgabe</strong>n<br />
tatsächlich hatte.<br />
den Pauschbetrag für jeden An- und Abreisetag<br />
geltend machen. Für jeden Abwesenheitstag<br />
gibt es pauschal 28,00 Euro dazu.<br />
Soll eine GmbH dem Geschäftsführer diese<br />
Pauschale auszahlen, muss dies im Arbeitsvertrag<br />
geregelt sein.<br />
Werbungskostenpauschalen<br />
Für Kundentermine außer Haus können<br />
tägliche Pauschalen für Verpflegungsmehraufwendungen<br />
geltend gemacht werden.<br />
Voraussetzung ist, dass der Arbeitnehmer<br />
oder Selbstständige insgesamt mehr als acht<br />
Stunden von seiner Wohnung oder seiner<br />
ersten Tätigkeitsstätte (Betrieb, Büro) abwesend<br />
ist. Die Pauschale beträgt seit 1.1.2020<br />
14,00 Euro pro Kalendertag (§ 9 Abs. 4a Einkommensteuergesetz/EStG).<br />
Fährt ein Arbeitnehmer<br />
oder Selbstständiger morgens um<br />
Pauschalversteuerung<br />
Für Arbeitnehmer oder für einen GmbH-<br />
Geschäftsführer besteht die Möglichkeit,<br />
sich den Pauschbetrag ver doppeln zu lassen,<br />
wenn der Arbeitgeber (beziehungsweise die<br />
GmbH) hierfür 25 Prozent Pauschalsteuer<br />
abführt (§ 40 Abs. 2 Nr. 4 Einkommensteuergesetz/EStG).<br />
Mehrtägige Dienstreisen<br />
Unternimmt der Arbeitnehmer oder Selbstständige<br />
mehrtägige Dienstreisen, kann er<br />
Angele & Kollegen Steuerberatungsgesellschaft<br />
GmbH & Co. KG<br />
Irsinger Straße 3<br />
86842 Türkheim<br />
Telefon 08245 96020<br />
kanzlei@angele-kollegen.de<br />
www.angele-kollegen.de<br />
BILD: ANGELE & KOLLEGEN<br />
126 4 | <strong>2021</strong>
www.secum.de<br />
Wirtschaftsmeldungen | Wirtschaft und Leben im Allgäu<br />
BILD: MAHA MASCHINENBAU HALDENWANG GMBH & CO. KG<br />
Arbeitslosenquote sinkt auf 2,6 Prozent<br />
www.secum.de<br />
Kempten/Memmingen // Die Corona-<br />
Lockerungen und die insgesamt sehr<br />
gute wirtschaftliche Situation sorgen<br />
im Juli für sinkende Arbeitslosenzahlen<br />
im gesamten Bezirk der<br />
Arbeitsagentur Kempten-Memmingen.<br />
„ Arbeits- und Ausbildungsmarkt<br />
entwickeln sich für Bewerber weiterhin<br />
sehr positiv“, so Maria Amtmann, Leiterin<br />
der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen.<br />
Im Juli waren 10.289 Menschen<br />
arbeitslos gemeldet, das sind 4,9 Prozent<br />
und damit 531 Personen weniger als im<br />
Vormonat Juni. Die offenen gemeldeten<br />
Arbeitsstellen stiegen um 8,5 Prozent auf<br />
Mit der großzügigen Spende wurde unter anderem der<br />
motorisierte Steh- und Bewegungstrainer „Innowalk“<br />
Tangeschafft.<br />
35.000 Euro für die<br />
Körperbehinderte Allgäu gGmbH<br />
Haldenwang // Die gemeinnützige<br />
Familie Rauch-Stiftung von Maha<br />
spendet über 35.000 Euro an die<br />
Körperbehinderte Allgäu gGmbH in<br />
Kempten für die Anschaffung verschiedener<br />
Hilfsmittel in ihren Einrichtungen.<br />
Dazu zählen halbautomatische<br />
Defibrillatoren, ein Reha-Sportgerät,<br />
ein Massagestuhl mit Aufstehfunktion und<br />
der motorisierte Steh- und Bewegungstrainer<br />
„Innowalk“. Die private gemeinnützige<br />
Stiftung setzt sich bereits seit vielen Jahren<br />
für Menschen ein, die unverschuldet in<br />
eine Notlage geraten sind.<br />
JUNI<br />
AUGUST<br />
Erscheinungstermin AUGUST 30.06.<br />
Erscheinungstermin<br />
Erscheinungstermin<br />
19.08.<br />
19.08.<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
6.444 Stellen. Auch der Ausbildungsmarkt<br />
bietet beste Chancen für Ausbildungssuchende:<br />
„Auf dem Ausbildungsmarkt sind<br />
derzeit noch viele Betriebe auf der Suche<br />
nach Auszubildenden für diesen Herbst<br />
und freuen sich über Bewerbungen.“<br />
1. Platz: Virtuelle Hochschule<br />
Bayern zeichnet herausragende<br />
Classic-vhb-Kurse der Hochschule<br />
Kempten aus<br />
Kempten // Kursanbieter der Virtuellen<br />
Hochschule Bayern sind im Bereich<br />
Classic vhb durch Jury und<br />
Studierende in den Kategorien „Herausragende<br />
Mediendidaktik“ und<br />
„Herausragende Betreuung“ gekürt<br />
worden. Prof. Dr. Katrin Winkler und ihr<br />
Team von der Hochschule Kempten belegten<br />
mit den Kursen „Leadership and Communication<br />
in Global Business“ und „Selbstmanagement<br />
im Studium“ den 1. Platz in der<br />
Kategorie „Herausragende Mediendidaktik“.<br />
Beide Kurse sind mit einer Vielzahl an<br />
mediendidaktischen Ansätzen sehr aufwendig<br />
gestaltet, enthalten hochwertige interaktive<br />
Videos und verwenden zahlreiche<br />
unterschiedliche Tools.<br />
Prof. Dr. Katrin Winkler wurde von der vhb für<br />
„herausragende Mediendidaktik“ ausgezeichnet.<br />
BILD: PIXABAY.COM<br />
BILD: HOCHSCHULE KEMPTEN<br />
Arbeitsschutz Arbeitsschutz<br />
I I<br />
Brandschutz Brandschutz<br />
I I<br />
SiGeKo<br />
SiGeKo<br />
Sicherheitsbeauftragter –<br />
brauch ich das?<br />
Sozialgesetzbuch VII § 22<br />
Arbeitsschutz I Brandschutz I SiGeKo<br />
Arbeitsschutz<br />
Baustellen-<br />
Wir machen Mehr als aus 20 Mitarbeiter<br />
Mücken sicherheit<br />
sicher<br />
keine Elefanten!<br />
Bestellung<br />
Unterschätzen sollte man aber<br />
Sicherheitsbeauftrage<br />
vermeintlich unscheinbare<br />
Gefahren Wir machen dennoch aus Mücken nicht. sicher<br />
keine<br />
06.07.21:<br />
Elefanten!<br />
Seminar Sib 1<br />
Die richtige<br />
Grundlagen<br />
Einschätzung und<br />
strategische Unterschätzen Ausrichtung sollte man aber<br />
sind<br />
hierbei vermeintlich das A unscheinbare<br />
& O.<br />
Gefahren dennoch nicht.<br />
07.07.21: Seminar Sib 2<br />
LEISTUNGEN<br />
Unsere Risiken Stärken und Erfahrungen<br />
liegen in der<br />
Die richtige Einschätzung und<br />
professionellen<br />
strategische Ausrichtung Beratung<br />
sind<br />
aus<br />
bald hierbei 30 Jahren das A & Erfahrung.<br />
O.<br />
20.07.21: Seminar Sib 3<br />
Schwachstellen optimieren<br />
Unsere Stärken liegen in der<br />
professionellen Beratung aus<br />
bald 30 Jahren Erfahrung.<br />
21.07.21: Seminar Sib 4<br />
Kommunikation und<br />
Prävention<br />
Sicherheit im Unternehmen<br />
Brandschutz Seminare<br />
Weitere Seminare:<br />
02.07.21 Seminartermine Brandschutzhelfer<br />
Mai:<br />
09.07.21 07.05.21 Kranführer<br />
Brandschutzhelfer<br />
16.+17.07.21<br />
Seminare 20.05.21 Gabelstaplerfahrer<br />
im September:<br />
Hebebühnenbediener<br />
23.07.21 Seminartermine Mai:<br />
13.09.21 21.+22.05.21 Hebebühnenbediener<br />
Ladungssicherung<br />
Gabelstaplerfahrer<br />
07.05.21 Brandschutzhelfer<br />
17.+18.09.21 20.05.21 Gabelstaplerfahrer<br />
Hebebühnenbediener<br />
….alle 24.09.21 21.+22.05.21 Schulungen ….auch<br />
Brandschutzhelfer<br />
Gabelstaplerfahrer<br />
als sind Webinar! auch online<br />
möglich!<br />
….alle Mit Schulungen<br />
….auch Abstand als das Webinar!<br />
sind sicherste auch online<br />
Mit Abstand das Seminar…. sicherste Seminar….<br />
möglich!<br />
Mit Abstand das sicherste<br />
Mit Abstand das<br />
Seminar….<br />
sicherste Seminar….<br />
secum GmbH<br />
Holzbachweg secum GmbH 14<br />
14<br />
87437 Holzbachweg Kempten<br />
14<br />
Tel.: 87437 0831 Kempten 960394-0<br />
info@secum.de<br />
Tel.: 0831 960394-0<br />
info@secum.de<br />
www.secum.de<br />
www.secum.de
HammUentrop | Kunststofftechnik<br />
Funke Kunststoffe –<br />
immer eine Idee mehr!<br />
Mit immer wieder neuen, richtungsweisenden Systemlösungen setzt die Funke Kunststoffe GmbH Maßstäbe – beispielsweise<br />
für die Anwendungsbereiche Kanalrohrsysteme, Grundstücksentwässerung, Hausanschlüsse, Schachtsysteme, Regenwasserbewirtschaftung,<br />
Bodenbefestigung und Baumschutz.<br />
Bodenständig, aber mit Unternehmergeist! Wertekonservativ, aber mutig, weitsichtig und innovationsfreudig<br />
– Charaktereigenschaften wie diese haben entscheidend dazu beigetragen,<br />
dass sich aus einem traditionsreichen Familienbetrieb ein europaweit erfolgreich agierendes<br />
Unternehmen entwickelt hat. Hervorgegangen aus der 1962 gegründeten Sendenhorster<br />
Kunststoffröhrenwerke GmbH, hat sich die heutige Funke Kunststoffe GmbH mit Sitz in Hamm<br />
zu einem Markenzeichen in der Branche entwickelt: Wer „Kunststoffrohre“ sagt, muss auch<br />
„Funke“ sagen! Bei Funke entwickelt und etabliert man immer wieder neue, richtungsweisende<br />
Systemlösungen – beispielsweise für die Anwendungsbereiche Kanalrohrsysteme, Grundstücksentwässerung,<br />
Hausanschlüsse, Schachtsysteme, Regenwasserbewirtschaftung, Bodenbefestigung<br />
und Baumschutz.<br />
Die Konstruktion mit<br />
vier lastabtragenden Säulen<br />
je Element sorgt für eine optimale<br />
Kraftübertragung ins umliegende Erdreich.<br />
Mit mehr als 300 Mitarbeitern hat der Ideengeber<br />
für Bauelemente aus Kunststoff eine<br />
Spitzenstellung auf dem deutschen und europäischen<br />
Markt erobert. 20 Vertriebler sind<br />
allein in Deutschland unterwegs. Die Fachberater<br />
tauschen sich vor Ort mit ihren Kunden<br />
auf den Baustellen aus, um mit den Anwendern<br />
den konkreten Bedarf zu analysieren. Im<br />
Austausch mit den Funke-Technikern in<br />
Hamm werden hieraus praktikable und zukunftsweisende<br />
Lösungen entwickelt – so etwa<br />
im Bereich der Regenwasserbewirtschaftung.<br />
Mit ihren hervorragenden Leistungsparametern<br />
und technischen Eigenschaften schaffen<br />
diese Produkte die Grundlage dafür, bestmöglich<br />
mit den Unwägbarkeiten der Natur<br />
umzugehen und damit mögliche Schadensszenarien<br />
einzudämmen und zu minimieren.<br />
Neben D-Raintank 3000<br />
® und D-Rainclean ® ,<br />
HS -Sickerrohren und Sonderlösungen<br />
®<br />
gehören die Systeme INNOLET<br />
® und<br />
INNOLET -G hierzu. Mit Neuentwicklun-<br />
®<br />
gen wie Filter-, Reinigungs- und Drosselschächten<br />
oder der Sedimentationsanlage,<br />
aber auch mit Weiterentwicklungen wie<br />
D-Raintank 3000 smallbox<br />
® und KS-Bluebox ®<br />
wurde die Produktpalette darüber hinaus<br />
128 4 | <strong>2021</strong>
DieTKSCBluebox®TbestehtTausTwerksseitigTmitTkunststoffummanteltenTDCRaintankT<br />
3000®CElementenTundTdientTderTRückhaltung,/TSpeicherungTundTNutzungTvon URegenwasser.<br />
Regenwassermanagement in einer neuen Dimension: Zwei Rigolenkörper aus D-Raintank<br />
3000®- Elementen sorgen im Bau gebiet „Am Wiesengrund“ in Starnberg für eine gezielte<br />
Sammlung und Ableitung des anfallenden Niederschlagswassers.<br />
um vielfältige zukunftsorientierte Lösungen<br />
erweitert. Damit nimmt Funke Verantwortung<br />
wahr und trägt den sich rasant wandelnden<br />
Ansprüchen im Bereich der Regenwasserbewirtschaftung<br />
Rechnung. Egal ob<br />
es ums Reinigen, Versickern, Ableiten oder<br />
Speichern geht – die Produkte von Funke<br />
bieten Planern, Netzbetreibern und privaten<br />
Grundstücksbesitzern die Möglichkeiten,<br />
nach haltig und wirtschaftlich mit der Ressource<br />
Niederschlag umzugehen und<br />
zukunfts weisende Konzepte zu realisieren.<br />
Innovative Versickerung mit<br />
D-Raintank 3000®<br />
Beim D-Raintank 3000 handelt es sich um<br />
®<br />
einen unterirdischen Speicher (Rigole), in<br />
dem Regenwasser gesammelt und anschließend<br />
nach und nach in den Untergrund entlassen<br />
wird. Die hohe Tragfähigkeit wird<br />
durch die statisch optimierte Konstruktion<br />
und den Einsatz von widerstandsfähigem<br />
PVC-U mit einem hohen E-Modul sichergestellt.<br />
Dabei sorgt die Konstruktion mit vier<br />
lastabtragenden Säulen je Element für eine<br />
optimale Kraftübertragung ins umliegende<br />
Erdreich. Lage und Position der einzelnen<br />
Rigolen-Elemente, die dreidimensional durchflutbar<br />
sind und dreilagig übereinander eingebaut<br />
werden können, werden durch blaue<br />
4-fach-Verbinder sichergestellt. Das wartungsarme<br />
System eignet sich zur Dach-, Hof-,<br />
Abstellflächen- und Straßenentwässerung,<br />
zur Entwässerung von Gewerbeflächen sowie<br />
für die Kombination mit einer Mulde oder<br />
einem Filterschacht. Außerdem kann es zur<br />
Überlaufversickerung einer Regenwassernut-<br />
zungsanlage eingesetzt werden. Während übliche<br />
Rigolen aus Kies oder Schotter nur ungefähr<br />
30 bis 35 Prozent Speicherfähigkeit<br />
erreichen, liegt diese beim D-Raintank<br />
3000 -System bei 97 Prozent. Die fertig auf der<br />
®<br />
Baustelle angelieferten Elemente lassen sich<br />
raum sparend anordnen und leicht einbauen.<br />
Rückhalten, speichern, nutzen<br />
Für eine nachhaltige Nutzung des Regenwassers<br />
wurde die KS-Bluebox entwickelt. Sie<br />
®<br />
besteht aus werksseitig kunststoffummantelten<br />
D-Raintank 3000 -Elementen. Diese Variante<br />
des D-Raintank 3000 -Systems eignet<br />
®<br />
®<br />
sich nicht nur für die Rückhaltung von Regenwasser,<br />
sondern – mit Blick auf eine spätere<br />
Entnahme und Nutzung – auch für eine<br />
dauerhafte Speicherung. Außerdem kann die<br />
KS-Bluebox auch als Rückhalteraum eingesetzt<br />
werden. Die Vorteile sind vielfältig: Di-<br />
®<br />
verse Anschlussmöglichkeiten sorgen für große<br />
Flexibilität, das leichte Gewicht macht die<br />
Handhabung an der Einbaustelle einfach. Zudem<br />
trägt der mögliche flache Einbau wesentlich<br />
dazu bei, den Erdaushub gering zu<br />
halten. Die KS-Bluebox verfügt über die<br />
®<br />
DIBt-Zulassung Z-42.1-572 zur Versickerung<br />
und Rückhaltung von Niederschlagswasser.<br />
KS-Bluebox -Elemente können nach den<br />
®<br />
Wünschen der Kunden individuell gefertigt<br />
werden. Eine Ausführung in unterschiedlichen<br />
Längen und Breiten ist möglich. Die realisierbare<br />
Größe richtet sich letztendlich nach<br />
den Ladekapazitäten der Transportfahrzeuge.<br />
Allerdings können verschiedene KS-Bluebox<br />
-Elemente an der Einbaustelle in Modulbauweise<br />
miteinander verbunden<br />
®<br />
werden.<br />
Mehrere KS-Bluebox®-Elemente können vor Ort an der Einbaustelle<br />
miteinander verbunden werden.<br />
Das leichte Gewicht macht die Handhabung an der EinbaustelleTeinfachTundTderTmöglicheTflacheTEinbauTträgtT<br />
wesentlich dazu bei, den Erdaushub gering zu halten.<br />
Funke Kunststoffe GmbH<br />
Siegenbeckstraße 15<br />
59071 Hamm-Uentrop<br />
Telefon 02388 3071-0<br />
info@funkegruppe.de<br />
www.funkegruppe.de<br />
BILDER: FUNKE KUNSTSTOFFE<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
129
Kempten | Heizen mit Pellets<br />
Nachhaltige Energie<br />
aus regionalen<br />
Holzreststoffen<br />
Energieerzeugung im Wandel<br />
Pellets – vor 20 Jahren noch nahezu unbekannt, erfreut sich die nachhaltige<br />
Alternative aus Holzabfällen bei der Energieerzeugung zunehmender<br />
Beliebtheit. Sowohl im privaten als auch gewerblichen Bereich löst es Öl,<br />
Gas und Holz als Heizmittel ab. Allein der Biomassehof Allgäu verkauft jährlich<br />
70.000 Tonnen des CO 2<br />
neutralen Brennstoffs, der fast ausschließlich aus<br />
Sägespänen besteht.<br />
130 4 | <strong>2021</strong>
4 | <strong>2021</strong><br />
131
Aus der Region. Für die Region.<br />
Bis 2045 will Deutschland klimaneutral sein,<br />
die EU soll fünf Jahre später folgen. Hehre<br />
Ziele, die nur dann erreicht werden können,<br />
wenn Staaten, Unternehmen und Privatpersonen<br />
an einem Strang ziehen. Zumindest<br />
was das Heizen anbelangt, ist mit Pellets eine<br />
klimaschonende, zukunftsfähige Lösung gefunden.<br />
Detlef Garthen vom Biomassehof<br />
Allgäu erlebt den Wandel von Gas- oder Ölhin<br />
zu Pelletsheizungen aus nächster Nähe<br />
mit. Als Vertriebsleiter ist er im ständigen<br />
Austausch mit 150 Heizungsbauern aus der<br />
Region. Wird saniert, ist oft der nachhaltige<br />
Brennstoff aus Sägespänen die erste Wahl,<br />
weiß Garthen. Der Biomassehof mit Sitz in<br />
Kempten bezieht seine Qualitätsware vom<br />
eigenen Pelletswerk in Asch bei Landsberg.<br />
Dies garantiert, dass ausnahmslos naturbelassenes<br />
Sägerestholz aus dem Allgäu und aus<br />
Oberbayern für die Produktion verwendet<br />
wird. „Das heißt, für das Heizen mit Pellets<br />
stirbt kein zusätzlicher Baum. Die Sägespäne<br />
fallen als Abfallprodukt eines nachwachsenden,<br />
regionalen Rohstoffs sowieso an“, erklärt<br />
Garthen und geht auf weitere Vorteile ein:<br />
„Bei Pellets gibt es kaum Preisschwankungen<br />
und aufgrund ihrer hohen Roh- und<br />
Schüttdichte haben sie einen enormen<br />
Heizwert bei geringem Lagerraumbedarf.<br />
Das ist ein klarer Pluspunkt gegenüber Holz.<br />
All das führt dazu, dass Pellets nicht nur für<br />
die private, sondern auch für die gewerbliche<br />
Nutzung äußerst attraktiv sind.“<br />
Für einen bestmöglichen Heizwert werden<br />
die Sägespäne im Pelletswerk getrocknet<br />
und anschließend zusammengepresst. Beim<br />
Biomassehof können die zertifizierten<br />
Pellets lose oder als Sackware erworben<br />
werden. Auch bei der Verpackung achtet<br />
das Unternehmen auf die Umwelt – statt<br />
Plastik werden Pflanzenölreststoffe zu einer<br />
stabilen Tüte verarbeitet. Obwohl die Qualitätsware<br />
überdurchschnittlich formfest und<br />
staublos ist, muss jedes Pelletslager von Zeit<br />
zu Zeit gereinigt werden. Ab Herbst verfügt<br />
der Biomassehof hierfür über ein Reinigungsgerät,<br />
um die Öfen auf Kundenwunsch<br />
von Staubresten zu befreien.<br />
Einmalig in der Region<br />
Der Biomassehof legt als einziger Händler<br />
im Allgäu großen Wert darauf, dass auch die<br />
Warenanlieferung klimaneutral abgewickelt<br />
wird. Über den ökologischen Einsatz von<br />
Pflanzenkohle in der hiesigen Landwirtschaft<br />
wird der CO 2<br />
-Ausstoß der Lkws ausgeglichen.<br />
Hierzu arbeitet das Kemptener<br />
Unternehmen mit regionalen Klimalandwirten<br />
zusammen.<br />
Doch bei der Lieferung, die im Umkreis<br />
von rund 120 Kilometern erfolgt, gibt es<br />
noch eine weitere Besonderheit. Über<br />
die sogenannte Energiemitfahrzentrale<br />
(www.energiemitfahrzentrale.com) können<br />
Kunden online die gewünschte Pellets-Menge<br />
ordern und ihre Lieferadresse<br />
eintragen. Das eigens für die Energiemitfahrzentrale<br />
entwickelte Computerprogramm<br />
schlägt daraufhin Liefertouren<br />
zu festen Terminen vor und gewährleistet<br />
eine 100-prozentig effiziente Auslastung<br />
der Lkws. Außerdem: je geringer die<br />
Entfernung zum vorherigen Kunden, desto<br />
132 4 | <strong>2021</strong>
Die Pellets können als Sackware direkt beim Biomassehof Allgäu oder bei rund 15 Händlern in Süddeutschland sowie deutschlandweit<br />
unter www.pelletsabwerk.com erworben werden.<br />
„Für das Heizen mit Pellets stirbt<br />
kein zusätzlicher Baum. Die<br />
Sägespäne fallen als Abfallprodukt<br />
eines nachwachsenden,<br />
regionalen Rohstoffs sowieso an.“<br />
Detlef Garthen, Vertriebsleiter<br />
Das Sägerestholz wird von Sägewerken im Umkreis von 50 Kilometern an das eigene Pelletswerk in Asch geliefert.<br />
niedriger der individuelle Pelletspreis. Geringe<br />
Transportkosten werden automatisch<br />
als Preisnachlass vergütet. „Diesen<br />
Kundenservice bieten aus schließlich wir<br />
an. Die Nachfrage steigt kontinuierlich.<br />
Angefangen haben wir mit einem Lkw, inzwischen<br />
ist das siebte Fahrzeug bestellt“,<br />
erzählt Garthen. Gewerbekunden profitieren<br />
ebenso vom eigenen Fuhrpark. „Wir<br />
garantieren eine schnelle und flexible Lieferung,<br />
damit die Produktion nicht stillsteht“,<br />
versichert der Vertriebsleiter.<br />
Dominik Baum<br />
Biomassehof Allgäu eG<br />
Riederau 1<br />
87437 Kempten<br />
Telefon 0831 540273-0<br />
info@biomassehof.de<br />
www.biomassehof.de<br />
BILDER: BIOMASSEHOF ALLGÄU EG, THOMAS TÄNZEL<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
133
Wirtschaftsmeldungen | Wirtschaft und Leben im Allgäu<br />
Corona-Hilfen: Über 763 Millionen Euro gehen an Unternehmen in<br />
Bayerisch-Schwaben<br />
BILDER: PIXABAY.COM<br />
Schwaben // Unternehmen aus Bayerisch-Schwaben<br />
haben seit Juli 2020<br />
mehr als 763 Millionen Euro an Überbrückungshilfen<br />
erhalten. Die Fördersumme<br />
umfasst die Überbrückungshilfe<br />
1, 2 und 3, die bayerische November- und<br />
Dezemberhilfe sowie die Neustarthilfe. Insgesamt<br />
haben Unternehmen aus der Region<br />
Klinikum Kaufbeuren zählt zu Deutschlands besten Krankenhäusern<br />
Kaufbeuren // Das Klinikum Kaufbeuren<br />
gehört wiederholt zu „Deutschlands<br />
besten Krankenhäusern“. Das<br />
geht aus einer neuen, bundesweiten Studie<br />
hervor. Für diese hat das F.A.Z.-Institut und<br />
das IMWF Institut für Management und<br />
Wirtschaftsforschung sowie die International<br />
School of Management bundesweit<br />
Daten von über 2.200 Krankenhäusern und<br />
fast 34.000 Anträge auf Corona-Hilfen gestellt.<br />
Seit Juli können Anträge für die Überbrückungshilfe<br />
3 plus sowie die Neustarthilfe<br />
plus für Soloselbstständige beantragt<br />
werden. Derzeit werden die Gelder aus der<br />
dritten Förderphase, die Verluste im Zeitraum<br />
von Januar bis Juni <strong>2021</strong> ausgleichen<br />
sollen, ausgezahlt.<br />
deren Fachabteilungen zugrunde gelegt. Dabei<br />
wurden sowohl sachliche Kriterien wie<br />
die Qualitätsberichte der Krankenhäuser als<br />
auch emotionale Erfahrungen wie abgegebene<br />
Patientenmeinungen in Bewertungsportalen<br />
zusammengeführt und ausgewertet.<br />
Das Klinikum Kaufbeuren wurde wie im<br />
Vorjahr in der Kategorie „300 bis 500 Betten“<br />
ausgezeichnet.<br />
Gesundheit, Wellness und Sport:<br />
meinLeben! Allgäu <strong>2021</strong><br />
Kempten // Bereits zum 10. Mal wird<br />
am 11. und 12. September die Messe<br />
meinLeben! in der bigBOX in Kempten<br />
veranstaltet. Über 70 Aussteller präsentieren<br />
dort ihre Auswahl an Produkten und<br />
Dienstleistungen. Die Themenpalette reicht<br />
von Medizin und Therapie, Sport und Fitness,<br />
Pflege und Reha, Beauty, Wellness und<br />
Erholung über Versicherung und Vorsorge,<br />
gesund und barrierefrei wohnen, gesunde<br />
Ernährung, Bildung und Persönlichkeit bis<br />
hin zu Verbänden und Selbsthilfegruppen.<br />
Abgerundet wird die Messe durch ein<br />
abwechslungsreiches und informatives<br />
Vortragsprogramm. Weitere Informationen<br />
sind unter www.meinleben.ag abrufbar.<br />
In Odelzhausen entsteht bis zum Frühjahr 2022 das<br />
neue,/ U25.000TQuadratmeterTgroßeTLogistikterminalTderT<br />
Noerpel-Gruppe.<br />
Noerpel baut Logistikanlage<br />
zwischen Augsburg und München<br />
BILD: PIXABAY.COM<br />
BILD: NOERPEL-GRUPPE<br />
BILD: KLINIKUM KAUFBEUREN<br />
Ulm/Odelzhausen // Die Noerpel-<br />
Gruppe errichtet in Odelzhausen, rund<br />
30 Kilometer nordwestlich von München<br />
und 30 Kilometer südöstlich von<br />
Augsburg, ein neues Logistikterminal.<br />
Die Anlage entsteht in direkter Nachbarschaft<br />
zu dem Speditionsstandort, den die<br />
Unternehmensgruppe 2019 eröffnet hat. Den<br />
Neubau, dessen Fertigstellung für das Frühjahr<br />
2022 geplant ist, entwickelt das Unternehmen<br />
nach modernen nachhaltigen Kriterien.<br />
Die Anlage wird über 25 Tore und eine<br />
Deckenhöhe von 12,5 Metern verfügen und<br />
Platz für 40.000 Palettenstellplätze bieten.<br />
134 4 | <strong>2021</strong>
Freistaat fördert geplanten Neubau der Rotkreuzklinik Lindenberg<br />
Vom Kiosk zum Online-Shop<br />
Lindenberg // Die Rotkreuzklinik Lindenberg<br />
begrüßt die finanzielle Förderung<br />
in Höhe von 41,85 Millionen<br />
Euro für ihren geplanten Neubau<br />
durch den Freistaat Bayern. Für Krankenhausdirektorin<br />
Caroline Vogt steht fest:<br />
„Dank der hohen Beteiligung des Freistaats<br />
können wir unser Bauvorhaben zügig weiter<br />
umsetzen – die Zukunft unseres Kran-<br />
kenhauses ist gesichert.“ Die Klinik selbst<br />
wird einen geschätzten Eigenanteil von<br />
etwa 20 Millionen Euro aufbringen. Geplanter<br />
Baustart soll Anfang 2023 sein, je<br />
nach Witterung auch schon Ende 2022. Die<br />
Fertigstellung des neuen Krankenhausgebäudes<br />
ist für Ende 2026 vorgesehen. Entstehen<br />
soll ein fünfgeschossiges Gebäude<br />
mit 150 Betten.<br />
BILD: WEISSHAUS GMBH<br />
Josef und Annemarie Osler<br />
BILD: ROTKREUZKLINIK LINDENBERG<br />
Planungsansicht des Neubaus der Rotkreuzklinik Lindenberg<br />
Pinswang/Füssen / Annemarie und<br />
Josef Osler starteten vor 40 Jahren ihr<br />
Geschäft mit einer Wechselstube und<br />
einem kleinen Kiosk, der Souvenirs,<br />
Spirituosen, Tabakwaren, Snacks und<br />
Süßigkeiten für Durchreisende anbot.<br />
Schon damals erfreuten sich die Kunden vor<br />
allem an den hochprozentigen Tropfen aus<br />
der Region. Heute ist der Shop mit 40 Mitarbeitenden<br />
auf einer Fläche von 1.800 Quadratmetern<br />
untergebracht, rund 5.000 verschiedene<br />
Spirituosen werden vor Ort und<br />
über ein eigenes Logistik-Zentrum online<br />
vertrieben. Weisshaus ist der größte Online-<br />
Anbieter für Premium Spirituosen in Österreich<br />
und auch in Deutschland machte das<br />
Unternehmen zum zweiten Mal in Folge<br />
<strong>2021</strong> den ersten Platz als bester Online-<br />
Shop im Bereich Spirituosen.<br />
AllgäuAzubiAward <strong>2021</strong>: Spitzenleistungen in der Hotellerie werden ausgezeichnet<br />
BILD: JULIANE RAPP<br />
AllgäuAzubiAward <strong>2021</strong> – die besten Absolventen der Hotelbranche freuen sich über ihre Auszeichnung.<br />
Allgäu // Seit 2010 zeichnen die<br />
80 AllgäuTopHotels und Allgäu-<br />
Hotel jedes Jahr die besten Absolventen<br />
in den fünf Hauptlehrberufen<br />
aus: Hotelfachleute, Hotelkaufleute,<br />
Köche, Restaurantfachleute sowie<br />
Kaufleute für Tourismus und Freizeit.<br />
Sieben der zwölf Preisträger haben<br />
den Lockdown besonders gut für sich genutzt<br />
und mit 1,0 abgeschlossen. Erfreulicherweise<br />
halten alle ausgezeichneten<br />
Absolventen ihrer Branche – trotz der<br />
harten Zeiten – die Treue. Patrick Leichtl,<br />
der im Hotel Tanneck in Bad Wörishofen<br />
seine Lehre gemacht hat, ist in Memmingen<br />
im Hotel Weisses Ross bereits in die<br />
Hotelleitung aufgestiegen.<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
135
Themenspezial | Personalberatung<br />
BILD: UNSPLASH.COM<br />
Was ist<br />
eigentlich<br />
Active<br />
Sourcing?<br />
Statt passiv auf Bewerbungen zu<br />
warten, aktiv neue Wege gehen<br />
Zu den aktuellen Schlagworten im Werkzeugkasten<br />
der Personalabteilungen gehört<br />
der Begriff des Active Sourcing.<br />
Dazu zählen alle Möglichkeiten, interessante<br />
Kandidaten für eine freie Stelle auf<br />
dem externen Arbeitsmarkt zu finden<br />
und mit ihnen in Kontakt zu treten. Ziel<br />
ist der Aufbau einer dauerhaften Beziehung,<br />
die im Idealfall dazu führt, dass die<br />
Stelle besetzt werden kann. Durch die aktive<br />
Beziehungspflege soll vor allem verhindert<br />
werden, dass sich Talente während<br />
der Rekrutierungsphase für andere<br />
Betriebe entscheiden. Aber auch Menschen,<br />
die ihre Stelle gerade nicht wechseln<br />
möchten, werden durch Active Sourcing<br />
Teil des Personalpools für zukünftige<br />
Stellenbesetzungen. Für die aktive Suche<br />
werden verschiedene Methoden eingesetzt,<br />
wie beispielsweise der klassische<br />
Aufbau einer Karrierewebseite für die<br />
Homepage, Social-Media-Kanäle oder<br />
der Aufbau und die Pflege von Netzwerken<br />
mit potenziellen Kandidaten. Auch<br />
die klassische Internetrecherche, Datenbankrecherchen<br />
bei Jobbörsen oder Empfehlungen<br />
von Beschäftigten und ehemaligen<br />
Mitarbeitenden gehören dazu.<br />
Meike Winter<br />
136 4 | <strong>2021</strong>
Hallo, wach?<br />
Erfolgreiche Unternehmen gehen aktiv gegen Personalmangel vor und<br />
setzen alle Hebel für eine nachhaltige Entwicklung in Bewegung<br />
BILD: UNSPLASH.COM<br />
Der drohende oder bereits eingetretene Fachkräftemangel braucht einen durchdachten<br />
Handlungsplan. Personal-Experten sehen sieben wichtige Aktionsfelder und wollen die Verantwortlichen<br />
ermutigen, rechtzeitig wach zu werden, um mit einer langfristigen Strategie<br />
Vorsorge zu treffen. Dass sich Stellen in Mangelberufen nicht von heute auf morgen besetzen<br />
lassen, sei eine Tatsache, aber kein Grund zur Resignation, sagen die Recruiting-Profis.<br />
Manche können ein Lied davon singen,<br />
andere spüren kaum etwas davon. Zahlen<br />
belegen, dass es ihn wirklich gibt, den<br />
Fachkräftemangel. Allerdings ist er je nach<br />
Gegend und Branche unterschiedlich stark<br />
ausgeprägt. Knapp die Hälfte der Unternehmen<br />
in unserer Region sieht im Fachkräftemangel<br />
ein reelles wirtschaftliches<br />
Risiko. Der demografische Wandel ist<br />
ein Treiber für Nachwuchssorgen und<br />
Personalknappheit, dazu kommen Faktoren<br />
wie die Globalisierung, technologische<br />
Entwicklungen und Bildungssysteme, die<br />
den Bedürfnissen der Unternehmen teilweise<br />
hinterherhinken. Sieben Handlungsfelder<br />
sieht der internationale Personaldienstleister<br />
Hays PLC, um drohendem<br />
Fachkräftemangel entgegenzutreten, und rät<br />
Unternehmen, frühzeitig aktiv zu werden.<br />
Sieben Handlungsfelder<br />
gegen Fachkräftemangel<br />
• Attraktivität als Arbeitgeber verbessern<br />
• Rekrutierung neu denken und verändern<br />
• Kompetenzentwicklung voranbringen<br />
• Digitalisierung berücksichtigen<br />
• Outsourcing prüfen<br />
• Standort überdenken<br />
Attraktive Arbeitgeber bieten<br />
durchdachte Konzepte<br />
Schlüsselstellen besetzen und Auszubildende<br />
finden – das gelingt attraktiven Arbeitgebern<br />
leichter als anderen. Aber welche<br />
Kriterien spielen dafür eine Rolle? Die Experten<br />
des Personaldienstleisters Hays sehen<br />
eine bessere Bezahlung, mehr Flexibilität<br />
bei Arbeitszeiten und -orten sowie eine<br />
moderne Unternehmenskultur als essenziell<br />
an. Mitarbeitende, die nicht ortsgebunden<br />
eingesetzt werden müssen, profitieren von<br />
innovativen und offenen Lösungen. Auch<br />
die Kompetenzentwicklung sollte vorangebracht<br />
werden: Klassische Weiterbildung<br />
oder Coaching sind zwar ein erster Schritt,<br />
aber effektive Lernmethoden, die Förderung<br />
von Austausch und Vernetzung oder konkrete<br />
Lernbudgets und Entwicklungsstrategien<br />
für die Mitarbeitenden fehlen<br />
häufig. Gefragt sind in den meisten Branchen<br />
weder Generalisten noch absolute<br />
Nerds, sondern die sogenannten T-Shaped-<br />
Persons, die Fachwissen in der Tiefe mitbringen<br />
und zugleich gesundes Breitenwissen<br />
in anderen Bereichen. Auch das Thema<br />
Rekrutierung sollte grundlegend neu angegangen<br />
werden: Erfolgreicher seien Unternehmen,<br />
die ein auf die Bewerber zentriertes<br />
Denken an den Tag legen, sagen die Profis.<br />
Digitalisierung nutzen und<br />
Outsourcing-Bedarf ermitteln<br />
Wenn weniger Mitarbeitende für Aufgaben<br />
zur Verfügung stehen, dann sollten diese<br />
von zeitraubenden Routinetätigkeiten entlastet<br />
werden. Die Digitalisierung ist in<br />
vielen Bereichen eine gute Möglichkeit,<br />
Fachkräften Freiraum für wirklich wichtige<br />
Aufgaben zu schaffen. In eine ähnliche<br />
Richtung geht die Überlegung, wo Outsourcing<br />
von Aufgaben sinnvoll und hilfreich<br />
sein kann. Flexible Modelle in Zusammenarbeit<br />
mit externen Dienstleistern ermöglichen<br />
es Unternehmen, Arbeitsspitzen aufzufangen<br />
und bei Bedarf Kompetenz von<br />
außen einzukaufen. Sinnvoll ist auch hier<br />
langfristiges Denken, damit externe Dienstleister<br />
schnell in die Bresche springen<br />
können und nicht erst im Notfall mit der<br />
Suche und Auswahl begonnen werden<br />
muss. Gerade in unserer Region nennen<br />
Arbeitgeber immer wieder die Lage abseits<br />
der Ballungsräume als Hürde bei der<br />
Stellenbesetzung. Vor allem Menschen aus<br />
dem Norden Deutschlands anzuwerben<br />
und zu einem Wechsel in den Süden zu<br />
bewegen, sei nicht leicht. Doch die vermeintlichen<br />
Standortnachteile lassen sich<br />
mit einer durchdachten Kommunikationsstrategie<br />
auch als Vorteile einsetzen. Die<br />
Work-Life-Balance spielt gerade für jüngere<br />
Fachkräfte eine wichtige Rolle. Im Allgäu und<br />
in der Bodenseeregion sind die Voraussetzungen<br />
dafür ideal und dürfen selbst bewusst nach<br />
außen getragen werden.<br />
Meike Winter<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
137
Wangen im Allgäu | Elektroindustrie & Laserscanner<br />
Sarah Oesterle und Philipp Kresser<br />
GUTE<br />
VERBINDUNGEN<br />
SCHAFFEN<br />
Vom Zusammenhalt der Belegschaft<br />
und individuellen Fähigkeiten profitiert der<br />
gesamte Betrieb<br />
Wenn sich ein Unternehmen über Jahrzehnte<br />
hinweg am Markt behaupten und<br />
wachsen kann, dann muss dahinter eine<br />
bestimmte Denkweise stehen. Auf neue<br />
Herausforderungen wendig und vorausschauend<br />
zu reagieren, das funktioniert nur<br />
mit Menschen, die dazu bereit sind. Bei der<br />
Zoller + Fröhlich GmbH in Wangen trifft<br />
man solche Persönlichkeiten als Teil einer<br />
Firma, die unbeirrt ihren Weg geht.<br />
„Der Anfang einer guten Verbindung“ steht<br />
unter dem Firmennamen Zoller + Fröhlich.<br />
Gemeint sind damit natürlich zunächst die<br />
Produkte des Unternehmens, wie Aderendhülsen<br />
und Kabelschuhe oder die Maschinen<br />
zur Kabelkonfektionierung, die zum<br />
Portfolio des mittelständischen Betriebs mit<br />
rund 280 Mitarbeitenden gehören. Seit der<br />
Gründung 1963 entwickelt das Unternehmen<br />
komplexe Steuerungssysteme für Anlagen<br />
der Automobil- und Prozessindustrie<br />
sowie der Luft- und Schifffahrt. Daraus<br />
138 4 | <strong>2021</strong>
Christoph Fröhlich Stefan Fischer Hans Leupolz<br />
folgte die Erfindung der Aderendhülsen mit<br />
Kunststoffkragen, die heute weltweit im<br />
Einsatz sind. Ebenfalls zum Produktportfolio<br />
gehören der Schaltschrankbau sowie<br />
2D- und 3D-Laserscanner. „Der Anfang<br />
einer guten Verbindung“ könnte aber auch<br />
das Motto für die Zoller+Fröhlich-Personalpolitik<br />
sein, denn der Zusammenhalt im<br />
Betrieb und individuelle Entwicklungschancen<br />
der Mitarbeitenden stehen dabei<br />
im Fokus.<br />
Raus aus der Lehrwerkstatt – rein ins Leben<br />
Durchschnittlich sind 30 Auszubildende in<br />
kaufmännischen, gewerblichen und technischen<br />
Berufen Teil der Belegschaft. „Als ich<br />
1978 die Ausbildung als Maschinenschlosser<br />
angefangen habe, war der Lehrling eher<br />
ein Handlanger. Das ist heute ganz anders –<br />
die Auszubildenden dürfen überall reinschnuppern<br />
und mitarbeiten“, sagt Hans<br />
Leupolz, Produktmanager Maschinenbau.<br />
Zoller + Fröhlich hat sich bewusst gegen<br />
eine sonst übliche Lehrwerkstatt entschieden,<br />
damit die Auszubildenden vom<br />
ersten Tag an einbezogen werden. Sarah<br />
Oesterle studiert an der Dualen Hochschule<br />
Baden-Württemberg in Ravensburg International<br />
Business, ihr Ausbildungsbetrieb ist<br />
Zoller + Fröhlich. Den Vertrag für die Zeit<br />
nach dem Studium hat sie bereits in der<br />
Tasche und freut sich darauf, weiter im<br />
Unternehmen mitzuarbeiten. „Ich finde es<br />
wichtig, als Auszubildende alle Abteilungen<br />
zu durchlaufen. So kann ich Verständnis<br />
dafür entwickeln, wie die Abläufe innerhalb<br />
der Firma sind“, sagt sie. Wesentliche Fähigkeiten<br />
wie Sozialkompetenz, Flexibilität und<br />
das Denken in Zusammenhängen werden<br />
dabei ganz automatisch geschult.<br />
Karriere erwünscht und gefördert<br />
Fast zur gleichen Zeit haben Ramona<br />
Schneider, Annika Gabriel und Stefan<br />
Fischer vor rund zehn Jahren ihre Ausbil-<br />
Annika Gabriel<br />
dung bei Zoller + Fröhlich begonnen. Heute<br />
sind sie in Führungspositionen im Personal,<br />
im Marketing und als Einkaufsleiter tätig.<br />
Annika Gabriel: „Die Azubis haben bei uns<br />
sehr schnell Erfolgserlebnisse. Dadurch<br />
werden sie selbstständiger und mutiger. Sie<br />
kommen im Arbeitsleben an und wachsen<br />
mit ihren Aufgaben.“ Stefan Fischer hat nach<br />
seiner Ausbildung zum Industriekaufmann<br />
den Betriebswirt aufgesattelt und dabei<br />
immer den Draht zum Unternehmen gehalten,<br />
stundenweise parallel zum Studium<br />
gearbeitet. Er stieg nach der Weiterbildung<br />
im Einkauf ein, machte berufsbegleitend<br />
einen Lehrgang zum technischen Einkäufer<br />
und ist jetzt Einkaufsleiter: „Ich habe die<br />
Chance bekommen, mich weiterzubilden,<br />
und wurde zeitlich durch die Firma unterstützt.<br />
Heute bringt mein Wissen Mehrwert<br />
für den Betrieb.“<br />
Skills für den Arbeitsalltag<br />
Philipp Kresser ist gemeinsam mit Annika<br />
Gabriel für das Marketing zuständig. Er findet<br />
es besonders wichtig, dass Schulabgänger<br />
praktische Erfahrungen sammeln und<br />
theoretisches Wissen mit der Praxis verbinden<br />
können: „Letztlich bekommt man die<br />
Skills für die Arbeit nur durch die Arbeit –<br />
das kann man nicht aus einem Buch lernen“,<br />
sagt er und ergänzt, dass auch die individuellen<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten im<br />
Unternehmen einen wichtigen Beitrag<br />
leisten: „Jeder hat die Möglichkeit, die Weiterbildung<br />
zu machen, die zu seinem aktuellen<br />
Bedarf passt.“ Und Geschäftsführer<br />
Christoph Fröhlich fügt hinzu: „Bei uns<br />
sind alle Berufe und Menschen wichtig –<br />
diejenigen, die in der Produktion an der<br />
Werkbank stehen genauso wie die kreativen<br />
Köpfe, die sich etwas Neues ausdenken.“<br />
Für die Auszubildenden und Mitarbeitenden<br />
bei Zoller + Fröhlich ist die Entscheidung,<br />
Teil des Unternehmens zu werden,<br />
der Anfang einer guten Verbindung. Einer<br />
stabilen Verbindung, die, wie im Falle von<br />
Hans Leupolz, auch durchaus über 40 Jahre<br />
Bestand haben kann.<br />
Meike Winter<br />
Zoller & Fröhlich GmbH<br />
Simoniusstraße 22<br />
88239 Wangen im Allgäu<br />
Telefon 07522 9308-0<br />
info@zofre.de<br />
www.zofre.de<br />
www.zf-laser.com<br />
BILDER: ZOLLER + FRÖHLICH GMBH<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
139
Krumbach | Planungs- und Ingenieurbüro<br />
Ein Zuhause für die Mitarbeitenden<br />
Von der ersten Idee bis zur Fertigstellung des Bauvorhabens – das ist die Devise der Kling Consult<br />
GmbH aus Krumbach. All dies ist aber nur möglich, weil alle Mitarbeitenden ein Team bilden und<br />
an einem Strang ziehen.<br />
In über 67 Jahren hat sich die Kling Consult<br />
GmbH zu einem der führenden Planungsbüros<br />
in Deutschland entwickelt. Hier wird<br />
von den kompetenten Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern des Büros jedes Projekt<br />
individuell nach den Wünschen der Auftraggeber<br />
bearbeitet. Das langjährige Knowhow<br />
der Firma wird heute, von Architektur<br />
über Tiefbau bis Vermessung, in insgesamt<br />
zehn unterschiedlichen Fachbereichen eingesetzt.<br />
Der Vorteil für Kunden und Kundinnen<br />
liegt dabei klar auf der Hand: Durch<br />
die kurzen Kommunikations- und Abstimmungswege<br />
des Planungsbüros wird die<br />
Projektarbeit erheblich erleichtert und ein<br />
reibungsloser Projekt ablauf ermöglicht. All<br />
dies ist aber nur möglich, weil sich die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Kling<br />
Consult wohlfühlen und sich fachübergreifend<br />
unterstützen.<br />
Die Grundlage des Erfolgs<br />
„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
sind die Grundlage unseres Erfolgs. Daher<br />
steht ihnen die Tür der Geschäftsführung<br />
auch jederzeit offen“, so Markus Daffner,<br />
Geschäftsführender Gesellschafter des<br />
Krumbacher Unternehmens. Dementsprechend<br />
bietet das Krumbacher Planungsbüro<br />
seinen Angestellten auch viele Benefits, wie<br />
beispielsweise einen Zuschuss zur Mitgliedschaft<br />
im Fitnessstudio, kostenfreies Obst<br />
und Getränke oder auch eine betriebliche<br />
Altersversorgung. Flache Hierarchien und<br />
flexible Arbeitszeiten sorgen für einen modernen<br />
Arbeitsplatz und ermöglichen ein<br />
angenehmes Arbeiten. So lobt beispielsweise<br />
Stefan Bär, Teamleiter Konstruktion und<br />
seit 16 Jahren Teil der KC-Familie, das gute<br />
Arbeitsklima und das familienfreundliche<br />
Umfeld. Nicht umsonst erhielt Kling Consult<br />
vom Landkreis Günzburg eine Auszeichnung<br />
als familienfreundlicher Arbeitgeber.<br />
Langjährige Mitarbeitende<br />
„Wir verbringen alle einen großen Teil<br />
unserer Zeit in der Arbeit und daher sollen<br />
sich auch alle hier wohlfühlen“, erklärt<br />
Markus Daffner. So dürfen beispielsweise<br />
Hunde mit ins Büro gebracht werden oder<br />
man trifft sich bei gemeinsamen Festen.<br />
Und so spricht eine 100-prozentige Weiter-<br />
„Was ich an Kling Consult besonders<br />
toll finde? Dass auch junge<br />
Mitarbeitende die Chance haben,<br />
verantwortungsvolle Positionen<br />
in einem wachsenden<br />
Unternehmen einzunehmen.“<br />
Selina Spaun, Team Buchhaltung<br />
empfehlungsrate bei Kununu, der wohl<br />
bekanntesten Bewertungsplattform für<br />
Arbeitgeber, für sich. Bestätigt wird dieses<br />
Ergebnis durch die Tatsache, dass viele<br />
Mitarbeitende dem Unternehmen lange<br />
Jahre treu bleiben. So feierten im letzten<br />
140 4 | <strong>2021</strong>
„Wir genießen hier bei Kling Consult<br />
einen großen Rückhalt unserer Teamsowie<br />
Geschäftsleitung: Wenn<br />
Probleme auftreten, wird gemeinsam<br />
nach Lösungen gesucht.“<br />
Stefan Wagner, Team Bauleitung<br />
Jahr einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
ihre 20- und 30-jährige Zugehörigkeit<br />
zum Unternehmen und einem Jubilar<br />
konnte sogar zu 40 Jahren Betriebszugehörigkeit<br />
gratuliert werden. Der Schlüssel zu<br />
einem funktionierenden Team liegt in der<br />
ehrlichen und offenen Umgangsweise miteinander.<br />
„Wir genießen hier bei Kling<br />
Consult einen großen Rückhalt unserer<br />
Team- sowie Geschäftsleitung. Wenn<br />
Probleme auftreten, wird gemeinsam nach<br />
Lösungen gesucht“, erklärt Stefan Wagner<br />
aus dem Team Bauleitung.<br />
Aus- und Fortbildung bei Kling Consult<br />
Um den täglichen Aufgaben des Planungsund<br />
Ingenieurbüros gerecht zu werden,<br />
stehen die unterschiedlichsten Fort- und<br />
Weiterbildungsmaßnahmen zur Verfügung.<br />
Dies ist seit vielen Jahren ein wichtiger<br />
Bestandteil des Arbeitgeberkonzepts bei<br />
Kling Consult. Ganz nach dem Motto „Man<br />
lernt nie aus und Stillstand ist Rückschritt“,<br />
bietet das Planungs- und Ingenieurbüro<br />
seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
die Möglichkeit, sich auch innerhalb des<br />
Unternehmens weiter zu qualifizieren. Dadurch<br />
besteht für alle Mitarbeitenden die<br />
Chance, sich schnell zu entwickeln und eine<br />
verantwortungsvolle Position zu übernehmen.<br />
So bestätigt auch Selina Spaun aus<br />
dem Team Buchhaltung, dass junge Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter die Chance<br />
bekämen, verantwortungsvolle Positionen<br />
in einem wachsenden Unternehmen einzunehmen.<br />
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken,<br />
setzt das Krumbacher<br />
Unternehmen seit vielen Jahren auch auf<br />
Ausbildung. Hier ist es dem Unternehmen<br />
wichtig, dass die jungen Auszubildenden<br />
von Anfang an ins Team integriert werden<br />
und an den spannenden Projekten mitarbeiten.<br />
Da die Kling Consult GmbH auch ständig<br />
auf der Suche nach weiteren Fachkräften<br />
ist, die sich einsetzen und etwas bewegen<br />
wollen, besteht für die Auszubildenden<br />
zudem eine hohe Chance auf Übernahme in<br />
eine Festanstellung nach der Ausbildung.<br />
Günther Hammes<br />
„Seit über 16 Jahren bin ich Teil der KC<br />
Familie. Dazu haben nicht zuletzt das<br />
gute Arbeitsklima, flache Hierarchien<br />
sowie ein familienfreundliches<br />
Umfeld beigetragen.“<br />
Stefan Bär, Teamleiter Konstruktion<br />
Kling Consult GmbH<br />
Als Planungs- und Ingenieurbüro bietet<br />
Kling Consult Fachkräften und Auszubildenden<br />
vielseitige Einsatzmöglichkeiten und<br />
hervorragende Chancen für die Zukunft.<br />
• Bauingenieur/-in Tiefbau (m/w/d)<br />
• Bauingenieur/-in Tragwerksplanung<br />
(m/w/d)<br />
• Bauleiter/-in (m/w/d)<br />
• Bautechniker/-in (m/w/d)<br />
• Bauzeichner/-in (m/w/d)<br />
• Biologin/Biologe (m/w/d)<br />
• Geograf/-in (m/w/d)<br />
• Geologin/Geologe (m/w/d)<br />
• Landschaftsarchitekt/-in (m/w/d)<br />
• Stadt- und Regionalplaner/-in (m/w/d)<br />
• Vermessungsingenieur/-in (m/w/d)<br />
Kling Consult GmbH<br />
Ob die Bauleitung auf einer Großbaustelle, die Erschließungsplanung eines Wohngebiets oder die Generalplanung eines<br />
Produktionsstandortes – Kling Consult ist ein starker, verlässlicher Partner für Kundinnen und Kunden sowie ein attraktiver<br />
Arbeitgeber für Bewerber und Bewerberinnen in der Ingenieurs- und Baubranche.<br />
Burgauer Straße 30<br />
86381 Krumbach<br />
Telefon 08282 994-0<br />
kc@klingconsult.de<br />
www.klingconsult.de<br />
BILDER: KLING CONSULT GMBH<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
141
Wirtschaftsmeldungen | Wirtschaft und Leben im Allgäu<br />
Hilfe für die Flutopfer – Scheppach unterstützt mit Sachspenden<br />
im Wert von 60.000 Euro<br />
Reopening Gesundresort<br />
Bad Wurzach<br />
Isny // Das neu gestaltete feelMoor<br />
Gesundresort in Bad Wurzach ist nach<br />
dem zweiten Lockdown nun im Regelbetrieb<br />
angekommen. „Kurz nach dem<br />
Umbau und der Neueröffnung im 4. Quartal<br />
2020 rutschten wir wieder direkt in den<br />
2. Lockdown“, berichtet Hoteldirektor Marc<br />
Schmidt. Das neue Konzept des Betriebs<br />
setzt auf modernes Interieur und gesunde<br />
Vital-Küche. Klare Linien, warme Farben<br />
und regionale Einflüsse bestimmen den Stil<br />
der Räume. Im Erdgeschoss stehen Gästen<br />
eine neu gestaltete Kaminlounge, eine Bar<br />
sowie das Restaurant zur Verfügung. Über<br />
einen Bademantelgang ist das Hotel mit der<br />
3.200 Quadratmeter großen Thermal- und<br />
Saunalandschaft verbunden.<br />
BILD: SCHEPPACH<br />
Ichenhausen // Das Unternehmen<br />
Scheppach setzt sich zusammen mit<br />
dem Rotary Club Adenau-Nürburgring<br />
für Menschen ein, die in den letzten<br />
Wochen vom Hochwasser betroffen<br />
waren. Um beim Wiederaufbau nach der<br />
Flutkatastrophe zu helfen, unterstützt das<br />
Ichenhausener Unternehmen mit Sachspenden<br />
in Höhe von über 60.000 Euro. Als Hersteller<br />
von Maschinen für Garten, Werkstatt<br />
und Bau konnte Scheppach sofort 40 Benzin-<br />
und Dieselgeneratoren zur Verfügung<br />
stellen, um die Helfer vor Ort mit dringend<br />
benötigtem Strom zu versorgen. Zum Entfernen<br />
von Restwasser hat das Unternehmen<br />
ebenfalls Geräte im Sortiment und konnte<br />
auch hier mit 50 Schmutzwasserkombipumpen<br />
sowie 60 Nass- Trockensaugern dienen.<br />
Zudem waren 10.000 FFP2-Masken im<br />
Care-Paket enthalten.<br />
BILD: FEELMOOR<br />
Camper Van ergänzt Portfolio<br />
Isny // Der Reisemobil- und Caravan-<br />
Hersteller Dethleffs bringt den eigenen<br />
Camper Van „Globetrail“ auf den<br />
Markt. Die Gründe für diesen Schritt sind<br />
klar, so Alexander Leopold, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung: „Camper Vans<br />
machten im Jahr 2020 rund 32 Prozent des<br />
gesamten Marktes für Freizeitfahrzeuge in<br />
Europa aus. Gleichzeitig sind die Camper<br />
Vans in Deutschland nach den Urban Camper<br />
das am zweitstärksten wachsende Segment<br />
mit 47 Prozent Zuwachs im Jahr 2020<br />
gegenüber dem Vorjahr.“ Der Globetrail ist<br />
in zwei Grundrissvarianten zu haben – einmal<br />
mit Betten in Längs- und einmal in<br />
Querrichtung. Basis ist ein Fiat Ducato<br />
Hochdach-Kastenwagen.<br />
BILD: DETHLEFFS<br />
142 4 | <strong>2021</strong>
BILD: ELOBAU<br />
Virtuelle Hausmesse bei elobau<br />
Leutkirch // Im selbst entwickelten<br />
Showroom führte elobau Mitte Juni<br />
seine erste virtuelle Hausmesse durch.<br />
Besucher informierten sich über die Lösungen<br />
von elobau und Vertriebsmitarbeiter<br />
hatten Gelegenheit zu virtuellen Gesprächsrunden.<br />
Kunden, Partner und<br />
andere Interessierte besuchten die Vorträge<br />
aus dem Rahmenprogramm, wie „Mein<br />
Leben unter Hochleistung“ von Julian Reus,<br />
dem deutschen Rekordhalter über 100 Meter<br />
Sprint. Die eloLounge Days <strong>2021</strong> waren<br />
ein erster, aber großer Schritt hin zu einer<br />
digitaleren Außendarstellung: „Wir haben<br />
gezeigt, dass wir in der Lage sind, Lösungen<br />
zu finden, mit unseren Kunden und Partnern<br />
in Kontakt zu treten, auch wenn die<br />
Umstände den traditionellen Messebesuch<br />
unmöglich machen“, freute sich Geschäftsführer<br />
Rüdiger Köhler.<br />
Kooperationsvereinbarung<br />
geschlossen<br />
Wolfertschwenden // Multivac hat<br />
eine Kooperationsvereinbarung mit<br />
dem Verpackungsmaschinenhersteller<br />
Italianpack geschlossen und erweitert<br />
damit sein Produktportfolio<br />
im Bereich der Traysealer. „Italianpack<br />
ist seit vielen Jahren erfolgreich im Markt.<br />
Wir freuen uns auf die Kooperation im<br />
Geschäftsbereich Traysealer, um unsere<br />
jeweiligen Stärken im Sinne unserer Kunden<br />
bestmöglich nutzen zu können“, erklären<br />
Christian Traumann, Geschäftsführender<br />
Direktor von Multivac und Tomaso<br />
Petrini, Geschäftsführender Gesellschafter<br />
(CEO) von Italianpack. Italianpack, 1988<br />
im italienischen Como gegründet, ist ein<br />
wachsender Hersteller von Traysealern mit<br />
hohen Qualitäts- und Leistungsstandards,<br />
der seine Produkte weltweit direkt und<br />
über ein Händlernetz vertreibt. Das Unternehmen<br />
beschäftigt rund 70 Mitarbeiter<br />
und erwirtschaftete 2020 einen Umsatz<br />
von 13,7 Millionen Euro.<br />
In der Lobby wurden die Besucher von den Geschäftsführern Rüdiger Köhler und Dr. Thilo Ittner (v.l.n.r.) begrüßt.<br />
HyAllgäu: Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zur<br />
Wasserstoffregion vorgestellt<br />
Christian Traumann<br />
BILD: STADT KEMPTEN (ALLGÄU)<br />
Kempten // Die Wasserstofftechnologie<br />
birgt große Potentiale zur Erreichung<br />
der Energiewende. Im Allgäu<br />
wurden diese mit der Machbarkeitsstudie<br />
HyAllgäu untersucht. Die Ergebnisse und<br />
Möglichkeiten wurden dem Bundesverkehrsministerium<br />
und Staatsminister Hubert<br />
Aiwanger an der Hochschule Kempten<br />
vorgestellt. Als erste von 13 Regionen in<br />
Deutschland legen das Oberallgäu und<br />
Kempten, die seit 2019 im Rahmen des Projekts<br />
kooperieren, ihren Abschlussbericht<br />
vor. Die Veranstaltung bezeichnen die Verantwortlichen<br />
als eine Art Startpunkt für<br />
einen neuen Baustein der Energiewende im<br />
Allgäu: die Wasserstoffwirtschaft.<br />
Tomaso Petrini<br />
BILDER: MULTIVAC<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
143
Allgäu | Sport in Zeiten von Corona<br />
SPORT IN ZEITEN<br />
VON CORONA<br />
Sport ist gesund, aber verboten!<br />
Die Meldungen in den Medien überschlugen<br />
sich und viel wurde berichtet über<br />
geschlossene Geschäfte im Einzelhandel,<br />
bei Friseurgeschäften und in der Gastronomie.Was<br />
jedoch kaum zu vernehmen war,<br />
waren die Stimmen derjenigen, die sich<br />
mit ihren Pilates, Yoga und Fitnessstudios<br />
um das körperliche Wohl befinden der<br />
Menschen kümmern.<br />
Als Mitte März 2020 der erste Corona-Lockdown<br />
beschlossen wurde, traf es den Sportbereich<br />
mit als Erstes. Unabhängig von Größe<br />
und Art der Sportstätten, mussten diese geschlossen<br />
werden und durften als einer der<br />
letzten Bereiche erst im Juni 2020 wieder öffnen.<br />
Während der Sommermonate war im<br />
Anschluss nur ein begrenzter Betrieb möglich,<br />
ehe, wiederum als eine der Ersten, die<br />
Studios im November 2020 erneut schließen<br />
mussten. Erst im Juni <strong>2021</strong> konnte der Betrieb<br />
eingeschränkt wieder aufgenommen werden.<br />
Das <strong>Allgäuer</strong> Wirtschafts magazin traf einige<br />
Vertreter der Branche und sprach mit ihnen.<br />
„Viele meiner Kunden wollen derzeit<br />
nicht mehr ins Studio kommen,<br />
aber Yoga ist mehr als<br />
nur Onlinetraining zu Hause.“<br />
Heike Lüdtke,<br />
Pura Vida Yoga Center Kempten<br />
www.pura-vida-center.de<br />
144 4 | <strong>2021</strong>
„Unser Hygienekonzept war von<br />
gesperrten Geräten bis zum<br />
Fieberscanner im Eingangsbereich<br />
perfekt ausgearbeitet.“<br />
Tobias Stegherr,<br />
Fit & Fun Factory Durach<br />
www.fitfunfactory.de<br />
BILDER: HEIDI HAMMES, TOBIAS STEGHERR, HEIKE LÜDTKE<br />
„Hier wurde von der Politik klar<br />
gezeigt, welchen Stellenwert der<br />
Sportbereich hat.“<br />
Heidi Hammes, Pilates Studio Kempten<br />
www.pilates-kempten.de<br />
„Dass ich mein Pilates Studio trotz Hygienekonzept<br />
mit speziellem Luftreiniger, festen<br />
Trainingsplätzen, erweitertem Abstand und<br />
Maskenpflicht abseits der Matte schließen<br />
musste, war ein richtiger Schock für mich“, so<br />
Heidi Hammes, Inhaberin des gleichnamigen<br />
Pilates Studios in Kempten. „Viele meiner<br />
Kunden wollten in dieser schwierigen Zeit<br />
mit einem Einzeltraining etwas Positives für<br />
ihren Körper tun, aber selbst das war ja verboten“,<br />
erzählt die Trainerin. „Uns wurde keinerlei<br />
Perspektive gegeben. Hier wurde von der<br />
Politik klar gezeigt, welchen Stellenwert der<br />
Sportbereich hat“, so die Inhaberin des Pilates<br />
Studios. So sei auch in den Medien viel über<br />
Einzelhandel, Friseure und Gastronomie berichtet<br />
worden, aber der Sport sei nur ganz<br />
selten erwähnt worden.<br />
Diese Erfahrung hatte auch Tobias Stegherr,<br />
Studioleiter der Fit & Fun Factory Durach,<br />
gemacht. „Die ständige Ungewissheit, wie es<br />
weitergehen würde, war fatal. Und auch jetzt<br />
kann sich die Branche noch nicht sicher sein,<br />
ob sie bei steigenden Inzidenzen nicht wieder<br />
als Erste schließen muss“, so der Fitnesstrainer.<br />
„Wir hatten alles nur Mögliche getan.<br />
Unser Hygienekonzept war von gesperrten<br />
Geräten, um den Abstand zu gewährleisten,<br />
bis zum Fieberscanner im Eingangsbereich<br />
perfekt ausgearbeitet“, ergänzt er. Dennoch<br />
musste das Fitnessstudio wie auch alle anderen<br />
Einrichtungen der Branche Anfang November<br />
schließen. Besonders hart sei es, dass<br />
die Schließung genau die wichtigsten Monate<br />
der Fitnessbranche traf, da sich vor allem in<br />
dieser Zeit neue Mitglieder anmelden. Im<br />
Sommer, so Stegherr, sei es sehr schwierig,<br />
neue Mitglieder zu gewinnen, um den<br />
Schwund des letzten Jahres auszugleichen.<br />
Über die Probleme der Mitgliederbindung<br />
spricht auch Heike Lüdtke, Inhaberin des<br />
Yoga Studios Pura Vida in Kempten. „Ich<br />
habe gleich zu Beginn des Lockdowns auf<br />
Onlinetraining gesetzt, weil es die einzige<br />
Möglichkeit für mich war, diese Zeit zu überstehen.<br />
Yoga ist meine ganze Leidenschaft<br />
und persönliche Kontakte sind für mich hier<br />
unabdingbar“, erklärt die Yogalehrerin. Sie<br />
hatte sehr viel in Hardware und die Entwicklung<br />
einer neuen Webseite investiert. „Corona<br />
hat die Menschen sehr verändert. Viele<br />
meiner Kunden wollen derzeit nicht mehr<br />
ins Studio kommen, aber Yoga ist mehr als<br />
nur Onlinetraining zu Hause“, erklärt Heike<br />
Lüdtke. Nach eineinhalb Jahren im Home-<br />
Office brauchen die Menschen nun eine<br />
qualifizierte Unterstützung. Da jedoch online<br />
keine ausreichende Korrektur der Haltung<br />
vorgenommen werden kann, was für<br />
ein gesundes Training eine Grundvoraussetzung<br />
ist, sollte ein Online-Training immer<br />
nur ergänzend zum Präsenzunterricht gesehen<br />
werden, so die Yogaexpertin.<br />
Bei allen dreien herrscht zudem das gleiche<br />
Unverständnis darüber, wie in einer Zeit, in<br />
der die Menschen sowohl physische als auch<br />
psychische Probleme hatten, gerade die Bereiche<br />
als Erstes gesperrt wurden, die genau<br />
dem entgegenarbeiten. „Sport und Gesundheit,<br />
sowohl körperliche als auch psychische<br />
Gesundheit, sind fest miteinander verbunden“,<br />
so Heidi Hammes. „Jetzt ist es an<br />
der Zeit, dass die Menschen wieder mit<br />
kontrolliertem Training ihre Muskulatur<br />
aufbauen und etwas für ihr Herz-Kreislauf-<br />
System tun“, ergänzen Tobias Stegherr und<br />
Heike Lüdtke einhellig. „Das Damoklesschwert<br />
schwebt über uns. Wir hoffen, dass<br />
die Politik versteht, dass Sport ein unverzichtbares<br />
Element unseres Gesundheitssystems<br />
ist.“<br />
Günther Hammes<br />
4 | <strong>2021</strong><br />
145
Schlusswort | August <strong>2021</strong><br />
Zu guter Letzt ...<br />
Hallo, Klimawandel!<br />
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Winter, Stefan Günter, Dominik Baum,<br />
Theresa Knausberg, Günther Hammes,<br />
Karin Kolodziej, Simone Prestel,<br />
Tamara Lehmann<br />
Es sind erschreckende Bilder, die uns in den<br />
vergangenen Wochen in den Nachrichten<br />
entgegenflimmerten. Das Hochwasser traf<br />
Deutschland mit voller Wucht, zerstörte<br />
Existenzen, kostete Leben. Während das Allgäu<br />
noch einigermaßen glimpflich davonkam<br />
(in Sonthofen fielen innerhalb einer<br />
Stunde 70 Liter Regen pro Quadratmeter –<br />
eine Menge, wie sie nur alle 200 Jahre vorkommt),<br />
hat es Westdeutschland besonders<br />
hart getroffen. Erste Versicherer<br />
schätzen den Schaden auf bis zu<br />
fünf Milliarden Euro.<br />
Das Kontrastprogramm – bei<br />
gleichem Ergebnis – spielt sich<br />
derzeit in Griechenland und der<br />
Türkei ab. Zahlreiche unkontrollierte<br />
Waldbrände wüten, zerstören<br />
Existenzen, kosten Leben. Auch anderswo<br />
zeigt uns die Natur schonungslos die<br />
Grenzen der höchstentwickelten Spezies<br />
auf dem Erdenrund auf. Taiga-Brände in Sibirien,<br />
50 Grad Celsius in Kanada. Erst<br />
2019/20 hinterließen Buschbrände in Australien<br />
auf einer Fläche, halb so groß wie<br />
Deutschland, nichts als Asche. Vier Milliarden<br />
Tiere fielen den Flammen zum Opfer.<br />
Nicht nur gefühlt werden die Zeiträume<br />
zwischen den Extremen kleiner. Seit der<br />
Jahrtausendwende bis 2019 hat sich die Anzahl<br />
an Naturkatastrophen, verglichen mit<br />
den 20 Jahren zuvor, fast verdoppelt, wie aus<br />
einem UN-Bericht hervorgeht.<br />
Dominik Baum<br />
Während also hier die Welt absäuft und an<br />
anderer Stelle abbrennt, lässt sich ein gemeinsamer<br />
Nenner identifizieren: der Klimawandel.<br />
Und der ist menschengemacht<br />
– da ist sich die Wissenschaft<br />
weitgehend einig. Viele haben das verstanden,<br />
arbeiten an klimafreundlichen Lösungen.<br />
Im Allgäu sei das „Bündnis klimaneutrales<br />
Allgäu 2030“ erwähnt, in dem sich<br />
zahlreiche Unternehmen, Kommunen<br />
und Institutionen aus der Region<br />
für den Klimaschutz zusammentun.<br />
Doch in Zeiten, in<br />
denen über die Sinnhaftigkeit<br />
von Kurzstreckenflügen diskutiert<br />
wird, machen auch<br />
Schlagzeilen von Jeff Bezos,<br />
dem reichsten Mann der Welt,<br />
und dem schwerreichen Unternehmer<br />
Richard Branson die Runde, die<br />
sich beide kurz nacheinander von ihren<br />
Raketen ins Weltall katapultieren ließen.<br />
Nur so zum Spaß.<br />
Wie teuer uns Späße wie diese zu stehen<br />
kommen werden, können uns die nächsten<br />
Generationen beantworten. Klar ist wohl,<br />
die Erde wird den Klimawandel überdauern<br />
und sich erholen. Ob zu diesem Zeitpunkt<br />
auch noch Menschen zu den Bewohnern<br />
des blauen Planeten zählen, steht<br />
auf einem anderen Blatt. Vielleicht können<br />
ja Branson und Bezos bei ihrem nächsten<br />
Flug ins All danach Ausschau halten.<br />
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146 4 | <strong>2021</strong>
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Einladung zum W ORKSHOP<br />
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>Die3Renditekiller.<br />
>Die9Zauberfragen,dieSievordenMogelpackungenschützen.<br />
>WieSieganzeinfachIhrevorhandenenGeldanlagenüberprüfenkönnen.<br />
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vonca.18.30bis22.15Uhr<br />
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Albert-Einstein-Straße2<br />
Einzeltermine<br />
sind jederzeit<br />
möglich.<br />
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Info: Einmal im Monat findet auch ein Online-Workshop statt. Wer sich lieber zuhause informieren möchte kann unter<br />
www.anlegen-lernen.de die Online-Termine ansehen und sich anmelden. Wichtig: bei Empfehlung bitte „Dyk“ angeben.<br />
Andree Breuer<br />
Honorarberater<br />
Anmeldung unter www.anlegen-lernen.de/#workshops oder telefonisch 0831 6972153<br />
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