trafik a nten zeitung August/2012
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Editorial<br />
Starke Worte<br />
„Umsturz, Putschisten, Königsmörder.“ Wer bei derartig drastischen Vokabeln<br />
an blutige Revolutionen mit unzähligen Toten denkt, liegt falsch. In Wahrheit<br />
bezeichnet diese maßlose Rhetorik lediglich den ebenso demokratischen wie<br />
von den Vereinsstatuten legitimierten Versuch, auf dem Abstimmungsweg<br />
einen Führungswechsel herbeizuführen. Es geht – wie sollte es angesichts<br />
des Trubels der vergangenen Wochen auch anders sein – um die Wohlfahrtseinrichtung<br />
der Trafika<strong>nten</strong>. Einen privaten Verein, dessen Vorstand mit<br />
simplem Mehrheitsbeschluss gewählt und ebenso einfach abgewählt wird.<br />
Man mag zu den trockenen Fakten – die angesichts eines wie Schnee in der<br />
Sonne schwindenden Restkapitals schlimm genug sind – stehen, wie man<br />
will. Aufschlussreich ist aber die Art und Weise, wie mit diesen Fakten und<br />
den darob Unzufriedenen umgegangen wird. Dabei drängt sich der Verdacht<br />
auf, dass hier nicht über zahlende Mitglieder und gewählte Delegierte<br />
gesprochen, sondern über unzufriedenes Revoluzzer-Pack gerichtet wird,<br />
das aus unerfindlichen Gründen die Absolutheit von Lösungskompetenz<br />
wie Machtanspruch seines Sonnenkönigs (und seiner -königin) nicht anerkennt.<br />
Inzwischen mehren sich allerdings die Stimmen aus der Branche,<br />
welche das Doppelgestirn Trinkl/Karanz wenig schmeichelhaft mit dem russischen<br />
Präside<strong>nten</strong> Putin vergleichen. Das Ping-Pong-Spiel aus Anschuldigungen<br />
und Gegendarstellungen ist jedenfalls längst zu einem öffentlich<br />
ausgetragenen Medienkrieg eskaliert, in dem alle Mittel recht sind und keine<br />
Gefangenen gemacht werden. Die Leidtragenden bei all dem sind die Trafika<strong>nten</strong>,<br />
deren Führung sich derzeit um sich selbst dreht und keine Kapazitäten<br />
für die Anliegen des Fußvolks frei hat. Und die Wohlfahrt mitsamt den<br />
dort Angestellten. Beruhigt sich die Lage nämlich nicht rasch, so benötigt<br />
die WE eher früher als später eine Wohlfahrtseinrichtung der Wohlfahrtseinrichtung<br />
der Trafika<strong>nten</strong>.<br />
Da darf man ja schon fast froh sein, dass das Damoklesschwert einer neuen<br />
EU-Tabakprodukterichtlinie noch immer über uns hängt und nicht schon<br />
herabgesaust ist. Zwar versuchen Kommentatoren wiederholt, Details zu<br />
plain packaging, display ban und anderen Einschränkungen aus dem Kaffeesatz<br />
zu lesen, die Spannung wird aber wohl bis zur Veröffentlichung des<br />
Kommissionsvorschlags erhalten bleiben. Dann wird es allerdings schnell<br />
gehen müssen, um die Politik an überschießenden<br />
Reglementierungen zu hindern. Wer zu diesem<br />
Zeitpunkt an der Spitze der WE steht, muss dann<br />
so egal sein wie der sprichwörtliche Reissack, der<br />
gerade in China umfällt.<br />
Konzentrieren wir uns also aufs Geschäft. Dieses<br />
könnte durch einige Neueinführungen im Zuge<br />
der Herbstmessen eine kleine Belebung erfahren.<br />
Speziell im Bereich der additivfreien Tabakprodukte<br />
sind die kleineren Anbieter rührig dabei,<br />
neue Produkte zu einem konkurrenzfähigen Preis<br />
auf den Markt zu bringen. Wenigstens etwas ... MattHiaS HaUPtMaNN<br />
<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>August</strong>/<strong>2012</strong><br />
inhalt<br />
iNtErViEW<br />
„der Putsch in der WE hat uns völlig überrascht“,<br />
meinen die Kommerzialräte Peter trinkl<br />
und Gabriele Karanz 4–7<br />
„CiMa ist unser bestes Werk im Konzern“, freut<br />
sich Geschäftsführer Christian Hinz über<br />
einen ungebrochenen aufwärtstrend 8–11<br />
iM BliCKPUNKt<br />
Peter Hauer kommentiert den ihm vorliegenden<br />
Vertrag zwischen on Market Service<br />
und der Wohlfahrt 12–13<br />
Machtkampf in der WE – welche Änderungen<br />
die landesversammlung NÖ gebracht hat.<br />
Und was die Betroffenen zu sagen haben 26<br />
PFEiFEN & CiGarrEN Journal<br />
Habanos in Österreich – Peter Hauer im<br />
Gespräch mit 5 th -avenue-Marketingleiter<br />
Christoph Puszkar 17<br />
Messenews Cigarren 23<br />
MarKt<br />
Messevorschau 30–38<br />
impressum 38<br />
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