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trafik a nten zeitung August/2012

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6<br />

Karanz: Auch im Großhandel ändert sich einiges. Dieser war und<br />

ist defizitär. Wobei wir da gleich mehrere Probleme haben: Kleine<br />

Mengen im Einkauf resultieren in höheren Preisen, wir haben keinen<br />

Außendienst, weil das für die WE zu teuer wäre, und bekommen die<br />

Bestellungen ausschließlich per Fax. Deshalb haben wir das Warenspektrum<br />

bereinigt, und zwar schon VOR dem Delegiertentag. Persönlich<br />

tut mir das leid, weil ich für meine Trafik eigentlich immer bei<br />

der WE eingekauft habe – selbstverständlich zum Listenpreis.<br />

„Der großhandel der We wird den<br />

<strong>trafik</strong>a<strong>nten</strong> das bieten, was sie von anderen<br />

großhändlern nicht bekommen.“<br />

Trinkl: In Zukunft bietet der Großhandel der WE den Trafika<strong>nten</strong> das,<br />

was sie von anderen Großhändlern nicht bekommen: den Rauchring,<br />

Dienstbekleidung für Mitarbeiter, ergometrische Matten und Sitzhilfen,<br />

Geldzählmaschinen, Ständer, Material für die Preisauszeichnung<br />

und das Formularwesen, Lottohüllen oder zum Beispiel Tragtaschen.<br />

In diesem reduzierten Ausmaß werden wir den Großhandel weiter-<br />

führen, der in den Budgets <strong>2012</strong>/13 ja auch noch enthalten ist. Heuer<br />

wirken die Kosten noch fort, ab dem kommenden Jahr greift dann<br />

das Sanierungskonzept.<br />

„ein basisdemokratischer Bundesobmann<br />

bringt nix weiter.“<br />

Glauben Sie, dass der Putschversuch in der WE auch eine Frage<br />

Ihres von vielen Seiten als autoritär bezeichneten Führungsstils<br />

als Bundesobmann der Trafika<strong>nten</strong> ist? Viele Mitglieder beklagen<br />

sich, dass vor Verhandlungen kein Feedback der Trafika<strong>nten</strong> eingeholt<br />

wird. So ganz nach dem Motto „Der Trinkl weiß schon, was<br />

gut für euch ist.“<br />

Trinkl: Mir ist ganz klar, dass viele Leute mit meinem Führungsstil<br />

keine Freude haben. Das Problem ist nur: Ein basisdemokratischer<br />

Bundesobmann bringt keine Ergebnisse nach Hause. Themen wie die<br />

verschiedenen Steuermodelle, die Formel für Auszahlungen aus dem<br />

Solifonds etc. sind derart komplex, dass man sich den Mund fusselig<br />

reden könnte, um das den Mitgliedern zu erklären. Und vier von<br />

fünf hätten es danach trotzdem nicht verstanden oder in wichtigen<br />

Aspekten missverstanden. Dazu kommt, dass ja auch die Trafika<strong>nten</strong><br />

unterschiedliche Wünsche haben: In grenznahen Regionen von Niederösterreich,<br />

Oberösterreich, dem Burgenland, der Steiermark und<br />

Kär<strong>nten</strong> wollen sie Geld aus einem gut gefüllten Solifonds, woanders,<br />

wo die Geschäfte besser laufen, lieber eine höhere Spanne, weil sie aus<br />

dem Solifonds ohnehin nicht viel bekämen. Allein aus diesem Grund<br />

schon kann man es auch nie allen recht machen.<br />

KR Karanz: „Es sind uns gerade die Menschen, die wir langfristig<br />

als unsere Nachfolger aufgebaut haben, in den Rücken<br />

gefallen. Dabei wollen wir die WE gemeinsam wieder<br />

auf gesunde Beine stellen und in gutem Zustand übergeben.<br />

Die Frage ist jetzt nur, an wen – die Putschisten haben sich<br />

ja wohl disqualifiziert“<br />

Durch Ihr Beharren auf der Doppelfunktion Bundesobmann der<br />

Trafika<strong>nten</strong> und der WE hat man offenbar die WE als geeigneten<br />

Hebel gesehen, Sie aus beiden Funktionen zu entfernen. Warum ist<br />

Ihnen diese Doppelfunktion so wichtig?<br />

Trinkl: Das ist einfach erklärt: Wenn man mit der Politik zu tun hat,<br />

ist es immer wichtig, möglichst viele Menschen zu vertreten. Die Trafika<strong>nten</strong><br />

sind schon rund 7.000 Menschen, dazu kommen Ehegatten,<br />

Kinder und Angestellte. So habe ich als Gesprächspartner der Politik<br />

„Mandatsstärke“. Bin ich dann auch noch Obmann eines Vereins mit<br />

rund 4.200 Mitgliedern, so verbessert das meine Verhandlungsposition<br />

weiter. Ich sage ja nicht dazu, dass sich diese beiden Gruppen<br />

personell weitestgehend decken … Insofern ist die laufende Schmutzkübelkampagne<br />

natürlich kontraproduktiv, weil sie meine Position<br />

gegenüber den verschiedenen Verhandlungspartnern nicht gerade<br />

stärkt.<br />

„Wir wollen unsere Ämter 2015<br />

geordnet übergeben.“<br />

Eine Frage ist recht häufig zu hören: Wann treten Sie zurück?<br />

Trinkl: Sowohl ich als auch die Frau Karanz müssen laut Gesetz mit<br />

2015 unsere Ämter zurücklegen. Wir hatten das immer als geord-<br />

<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>August</strong>/<strong>2012</strong><br />

Fotos: mh

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