3+1 - Kerr Dental
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Frühkindliche Karies –<br />
Patient: Bruno R.<br />
(geb.: 13.08.2008)<br />
Bruno stellte sich am 5.5.2011 in Begleitung<br />
seiner Mutter zum ersten Mal in unserer<br />
Praxis vor. Die Mutter berichtet,<br />
dass sie Bruno bereits im April 2010 bei<br />
ihrer Hauszahnärztin vorgestellt hat,<br />
weil sie braune Stellen an den Zähnen<br />
bemerkte. Die Zahnärztin riet abzuwarten.<br />
Die Mutter wollte sich mit dieser<br />
Maßnahme nicht zufriedengeben und<br />
entschied sich, eine Zweitmeinung in unserer<br />
Praxis einzuholen.<br />
Bruno wurde drei Monate gestillt und bekam<br />
anschließend Tag und Nacht ein Jahr<br />
lang Apfelsaft bzw. Saftschorle aus der<br />
Saugerflasche. Diese Art der Ernährung<br />
hat die Mutter jetzt beendet. Er bekommt<br />
nun drei Hauptmahlzeiten und trinkt tagsüber<br />
Fruchtsäfte und Wasser aus einem<br />
Trinkbecher.<br />
Dreimal täglich wird die Zahnreinigung vor<br />
dem Frühstück und nach dem Mittag- und<br />
Abendessen mit der Nachreinigung durch<br />
die Mutter durchgeführt. Zur Zahnreinigung<br />
werden eine Handzahnbürste und<br />
eine elektrische Zahnbürste im Wechsel<br />
jeweils mit fluoridhaltiger Kinderzahnpaste<br />
benutzt. Bruno erhielt keine D-Fluoretten.<br />
Das zu Hause verwendete Speisesalz<br />
ist fluoridiert.<br />
Bruno war sehr ängstlich und wollte beim<br />
ersten Kontrolltermin seine Zähne nicht<br />
zeigen. Mithilfe der Mutter konnte der Befund<br />
auf der Behandlungsliege durchgeführt<br />
werden. Bruno saß dabei auf dem<br />
Schoß seiner Mutter. Röntgenbilder wa -<br />
ren aufgrund der mangelnden Compliance<br />
nicht möglich.<br />
Der intraorale Befund zeigt ein altersgemäß<br />
entwickeltes kariöses Milchgebiss. Es<br />
handelt sich um ein ECC Typ II nach WYNE<br />
(moderate to severe), verursacht durch den<br />
Gebrauch einer Saugerflasche mit säureund<br />
zuckerhaltigen Getränken, die dem<br />
Kind tagsüber und nachts zur freien Ver -<br />
fügung bereitgestellt wurde. Aufgrund der<br />
Ernährungsanamnese und des dmft >0 im<br />
VERTISE TM FLOW<br />
Anwenderbericht Vertise Flow<br />
Abb. 1<br />
Abb. 2<br />
Abb. 1: Milchzahnkaries an 51 und 52. – Abb. 2: Nach Kariesentfernung.<br />
Alter von zwei Jahren und neun Monaten<br />
besteht ein hohes Kariesrisiko. Die Differenzialdiagnosen<br />
sind Hypomineralisation<br />
aufgrund von Trauma, Infektion oder<br />
erworben während der Gravidität sowie<br />
März/2012 <strong>Kerr</strong> 07