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Der Ausbildungsstellenmarkt

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3.3 Reformvorschläge<br />

Wie wir in den vorherigen Kapiteln erkannt haben, ist eine Bildungsreform der<br />

Dualen Berufsausbildung in Deutschland unumgänglich, ganz gleich ob dieses<br />

System abgeschafft oder verändert wird. Die geforderten Reformvorschläge können<br />

daher in vier Fragestellungen zusammengefasst werden:<br />

- Wie lässt sich die Attraktivität des Dualen Systems gegenüber dem<br />

Konkurrenzsystem beruflicher Bildung, dem Hochschulwesen, erhalten oder<br />

sogar steigern?<br />

- Kann die Berufsausbildung im Dualen System an die postindustriellen<br />

Wirtschaftsstrukturen und deren Qualifikationsbedarf angepasst werden?<br />

- Können bewährte Übergangsmechanismen vom Bildungssystem in die<br />

berufliche Bildung und das Beschäftigungssystem bewahrt werden?<br />

- Soll die Trennung oder die Integration des allgemeinen und beruflichen<br />

Bildungssystems auch im Kontext mit den Harmonisierungsbemühungen der<br />

EU und den weltweiten Entwicklungen verfolgt werden?<br />

Eine Möglichkeit eines Reformansatzes wäre die Doppelqualifizierung mit<br />

allgemeinbildenden Abschlüssen (vgl. Lauterbach 1998). Das bedeutet, dass<br />

motivierte und begabte Auszubildende mit Realschulabschluss die Chance erhalten<br />

sollen, parallel zur Berufsausbildung die Fachhochschulreife zu erlangen. Auch den<br />

Teilerwerb von aufbauenden beruflichen Qualifikationen wie Meister, Techniker oder<br />

Fachwirt für engagierte Auszubildende während der Ausbildung wäre eine<br />

Maßnahme zur Reform. Diese Maßnahme würde die Attraktivität des Dualen<br />

Systems im Vergleich mit einem Hochschulstudium immens steigern. Die Lernenden<br />

sollen darüber hinaus „zunehmend auf den Zusammenhang zwischen<br />

Bildungsabschluss und Berufsaussichten sensibilisiert werden“ (Beck, 1976, S. 497),<br />

was zur Folge hätte, dass im Falle der Doppelqualifizierung die Zahl der Bewerber<br />

auch auf unattraktivere Berufe steigen würde. Nebenbei soll die Einführung eines<br />

»Creditsystems« Leistungen erfassbarer gestalten. Die Zahl der anerkannten<br />

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