11. September 2021
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IMMOBILIEN<br />
Schwäbische Zeitung Samstag, <strong>11.</strong> <strong>September</strong> <strong>2021</strong><br />
Ohne Absprache<br />
keine Miete für die<br />
Ersatzwohnung<br />
Wird eine gemietete Wohnung unbewohnbar,<br />
kann die Miete vollständig<br />
gemindert werden. Unter Umständen<br />
müssen Mieter auch für eine Ersatzwohnung<br />
nichts zahlen. Das<br />
zeigt ein Urteil des Landgerichts<br />
Berlin, über das die Zeitschrift „Das<br />
Grundeigentum“ des Eigentümerverbandes<br />
Haus & Grund Berlin berichtet.<br />
Entscheidend dafür ist, ob es<br />
Absprachen über eine Zahlung für<br />
die Ersatzwohnung gibt. In dem Fall<br />
war die Wohnung der Mieter durch<br />
einen Wasserschaden unbewohnbar<br />
geworden. Für die Dauer der anschließenden<br />
Sanierungsarbeiten<br />
stellte der Vermieter eine Ersatzwohnung<br />
im gleichen Haus zur Verfügung.<br />
Diese war aber rund 40 Quadratmeter<br />
kleiner. Eine Absprache<br />
über eine Nutzungsentschädigung<br />
gab es nicht. Weil die Mieter für die<br />
Ersatzwohnung nichts zahlten, kündigte<br />
der Vermieter wegen Zahlungsverzugs<br />
und verlangte die Räumung<br />
der Hauptwohnung beziehungsweise<br />
Nutzungsentschädigung<br />
für das Ausweichquartier.<br />
Das Urteil: Vor Gericht hatte der<br />
Vermieter keinen Erfolg. Die Hauptwohnung<br />
sei wegen der Mängel unbewohnbar.<br />
Daher sei die Miete auch<br />
vollständig gemindert und die auf<br />
Zahlungsverzug gestützte Kündigung<br />
unwirksam. Dass eine Ersatzwohnung<br />
zur Verfügung gestellt<br />
wurde, ändere daran nichts. Denn<br />
zum einem gebe es keine Absprache<br />
über eine entsprechende Nutzungsentschädigung.<br />
Zum anderen seien<br />
die Hauptwohnung und die Ersatzwohnung<br />
wegen der unterschiedlichen<br />
Größe nicht vergleichbar. (dpa)<br />
Umzugskisten packen muss, wer in<br />
einer unbewohnbaren Wohnung lebt.<br />
FOTO: BODO MARKS/DPA<br />
Von Katja Fischer und<br />
Simone A. Mayer<br />
●<br />
So schön es auch ist, hoch oben<br />
unterm Dach zu wohnen, im<br />
Sommer kann es unerträglich<br />
heiß werden. Zum einen wegen mangelnder<br />
Dämmung, zum anderen wegen<br />
ungenügend isolierter Dachfenster.<br />
Das lässt sich natürlich beheben,<br />
aber nur bedingt ohne großen Umbau.<br />
Denn den größten Effekt auf das<br />
Klima im Dachgeschoss hat die Dämmung<br />
des Dachs. Klaus Edelhäuser<br />
von der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau<br />
spricht sogar von einer „immensen<br />
Wirkung, weil es sich um eine<br />
große Fläche handelt“.<br />
„Dachfläche und Fenster bilden<br />
ein Gesamtsystem und sind als solches<br />
zu betrachten“, führt Marc Ellinger<br />
vom Verband Privater Bauherren<br />
aus. Aber: „Wenn von zwei<br />
schlecht gedämmten Komponenten,<br />
dem Dach und dem Fenster, das kleinere<br />
Teil verbessert wird, hat das keine<br />
nennenswerten Auswirkungen.“<br />
Allerdings lässt sich diese Maßnahme<br />
nicht mal so einfach nebenbei<br />
machen. Man muss entweder von innen<br />
das Dach besser isolieren – die<br />
Bauarbeiten betreffen in dem Fall<br />
auch die bewohnten Innenräume.<br />
Oder man macht eine Außendämmung,<br />
die aber auch das Dach in Mitleidenschaft<br />
zieht.<br />
Edelhäuser empfiehlt zwar die<br />
Außendämmung, aber auch am besten<br />
in Kombination mit sowieso anstehenden<br />
oder sich lohnenden Instandsetzungsarbeiten<br />
des Daches<br />
selbst oder gar dessen Erneuerung.<br />
„Dann ist es oft die einfachste und<br />
kostengünstigste Variante“, so der<br />
Bauingenieur.<br />
Zweites Einfallstor für die Sommerhitze<br />
sind die Dachfenster. Hier<br />
kann man bis zu einem gewissen<br />
Grad Bauarbeiten sogar vermeiden.<br />
Denn es gibt Sonnenschutz-Lösungen<br />
für die Fenster, die von innen<br />
oder von außen einfach mit ein paar<br />
Schrauben angebracht werden können.<br />
Innenliegender Sonnenschutz<br />
in Form von Markisen, Rollos oder<br />
Das oberste Stockwerk isolieren<br />
Ein ausgebautes Dachgeschoss ist im Sommer oft eine Qual – Eine Dämmung hilft<br />
Den größten Effekt auf das Klima im Dachgeschoss hat die Dämmung des Dachs.<br />
Stoffbespannungen können einen<br />
großen Teil der Hitze abhalten, erklärt<br />
Edelhäuser. Es sei aber „wesentlich<br />
effizienter, wenn Rollläden<br />
oder Markisen außen am Fenster angebracht<br />
werden, damit die Wärme<br />
erst gar nicht in den Raum kommt.“<br />
Mit ihnen wird dann meistens der<br />
Raum abgedunkelt. Es gibt aber auch<br />
außen einklappbare Sonnenschutzgewebe,<br />
die zwar die Sonnenwärme<br />
stark gefiltert durchlassen, den Einfall<br />
des Tageslichts aber nur minimal<br />
mindern. Auch sie findet man mit<br />
der Bezeichnung Markise im Handel.<br />
Die Alternative ist der Einbau von<br />
Sonnenschutzgläsern, die auf dem<br />
Glas bis zu 80 Prozent der Sonnenenergie<br />
vom Innenraum abhalten.<br />
Dafür sorgt eine sehr dünne Metallbeschichtung,<br />
die aber nicht etwa<br />
mit einer selbstaufgeklebten Folie zu<br />
vergleichen ist.<br />
Diese Beschichtung verringert<br />
den g-Wert – den sogenannten Gesamtenergie-Durchlassgrad,<br />
mit<br />
dem man beim Kauf konfrontiert<br />
wird und der möglichst gering sein<br />
sollte. Dabei bleibt die Lichtdurchlässigkeit<br />
hoch und die Gläser sind<br />
farbneutral, erläutert der Verband<br />
Fenster + Fassade. Trotzdem rät Edelhäuser,<br />
beim Einsetzen von diesen<br />
Sonnenschutzfenstern auch direkt<br />
einen passenden außenliegenden<br />
Sonnenschutz wie Markise oder Rollo<br />
einzuplanen, um die beste Wirkung<br />
zu erzielen.<br />
Von diesem Austausch übrigens<br />
profitiert man auch im Winter: Was<br />
dicht von außen ist, ist auch dicht<br />
von innen – will heißen, im Winter<br />
geben die Räume unter dem Dach<br />
weniger Energie nach draußen ab,<br />
erklärt Frank Koos vom Verband<br />
Fenster + Fassade. Das gilt übrigens<br />
auch für die Dämmung.<br />
Aber weder den Einbau der Fenster<br />
noch die Dachdämmung empfiehlt<br />
der Bauexperte Edelhäuser als<br />
Eigenleistung für Heimwerker.<br />
Selbst kleine Fehler können hier zum<br />
FOTO: KAI REMMERS/DPA<br />
einen das erhoffte Ergebnis für die<br />
Wohnräume unter dem Dach zunichtemachen<br />
und sogar gravierende<br />
Folgen für das Gebäude haben.<br />
So darf die Hülle keine Lücken<br />
aufweisen, und gerade die Anschlusspunkte<br />
einer Dachdämmung<br />
an die Giebel, an die Traufe und an<br />
das Mauerwerk müssten gut gearbeitet<br />
sein. Denn Lücken in der Dämmung<br />
sind Wärmebrücken, an denen<br />
es zu Feuchteschäden und in der Folge<br />
Schimmelbildung kommen kann,<br />
erklärt Edelhäuser.<br />
Wenn das Geld für beides da ist,<br />
raten die Bauexperten Ellinger und<br />
Edelhäuser übrigens dazu, die bessere<br />
Dämmung und neue Fenster zeitgleich<br />
anzugehen – mit Blick auf das<br />
Vermeiden von genau solchen Wärmebrücken.<br />
„Man muss beim Einbau<br />
von Dachflächenfenstern ja die luftdichte<br />
Ebene durchstoßen. Daher ist<br />
es gut, wenn man die Bauteile im Zusammenhang<br />
bearbeitet“, so Edelhäuser.<br />
(dpa)<br />
So wird’s zu Hause<br />
ganz ruhig<br />
Das sind die Themen der neuen Ausgabe<br />
von „Bauen & Wohnen“ ab<br />
Montag, 20.30 Uhr, auf Regio TV mit<br />
Tobias Baunach.<br />
● Schallschutz: Küchengeräusche<br />
oder das Wasserplätschern beim Duschen<br />
will man auf keinen Fall im<br />
Schlafzimmer hören und Kinder<br />
beim Toben im Obergeschoss auch<br />
nicht. Deshalb sollte man bei den Decken<br />
und Wänden auf den richtigen<br />
Schallschutz<br />
achten. Wer<br />
beim Hausbau<br />
Fehler vermeiden<br />
möchte,<br />
muss wissen,<br />
wie Lärm entsteht. Die Lärmquellen<br />
zu Hause werden in drei Bereiche<br />
unterteilt: Schallwellen, die sich<br />
über die Luft ausbreiten, Trittschall<br />
entsteht beim Begehen von Fußböden<br />
oder Treppen, und schließlich<br />
den Körperschall, der sich durch<br />
Schwingungen in Wänden und Decken<br />
ausbreitet, beispielsweise<br />
durch Hämmern. Deshalb sollten<br />
Böden, Decken und Wände einen<br />
passenden Aufbau haben, der diese<br />
Geräusche minimiert.<br />
● Fenster: Ein zusätzlicher Schutz<br />
für Fenster, Balkon- oder Terrassentüren<br />
bieten Rollläden. Sie verdunkeln<br />
die Räume, sind Kälte-, Sonnenund<br />
Sichtschutz zugleich und erschweren<br />
Einbrüche. Es gibt sie als<br />
Schiebeladen, Horizontalfaltladen<br />
oder motorisierter Rollladen. Ein<br />
Unternehmen aus der Region sorgt<br />
dabei für Aufsehen.<br />
„Bauen & Wohnen“ läuft auf<br />
Regio TV Bodensee, Regio TV<br />
Schwaben und Regio TV Stuttgart<br />
immer am Montag, 20.30 Uhr,<br />
Freitag, 22.30 Uhr, und Sonntag,<br />
19 Uhr. Alle Ausstrahlungstermine<br />
sind synchron auf Satellit, HD-<br />
Kabel und digitalem Kabel. „Bauen<br />
& Wohnen“ ist auch auf der Regio-TV-Homepage<br />
unter www.regio-tv.de/region/bodensee.html<br />
abrufbar. Das Programm von<br />
RegioTV empfangen Sie über Kabel<br />
und Satellit (Astra Digital, Frequenz:<br />
19,2° Ost - 12,48 GHz<br />
vertikal).<br />
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