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Eigenheim 100 Jahre

Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum der Wohnungsgenossenschaft Eigenheim eG Weißenburg

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Jubiläumsausgabe – 100 Jahre

Frau Gruber wäre dann so weit. „Ich

bin schon ganz hibbelig.“ Heute ist der große Tag.

Sie zieht um. In der Wohnung liegt nichts mehr

herum, alles ist sauber in Kartons verpackt. „Ich glaube,

ich habe mehr Kartons als Möbel“, sagt sie und lacht.

Um 7.50 Uhr treten vier Arbeiter der Spedition Wüst

in die Wohnung Am Römerbad. Die eiskalte Luft verdrängt

den leicht modrigen Geruch. Karton für Karton,

Möbelstück für Möbelstück leeren sie die Wohnung –

unter der Aufsicht von Sonja Gruber. Ihr Plan steht fein

säuberlich in einem Notizbuch. „Ich ziehe ja nicht das

erste Mal um.“ Darauf meint Umzugsleiter Laurentiu

Marin: „Das habe ich schon gemerkt.“

neu. Klar, dass da viele

Erinnerungen mit dem Abrissbagger zerstört werden.

Seit 2011 hat Sonja Gruber, 74, in dem Haus Am Römerbad,

Hausnummer 4, gewohnt. Aber eigentlich begleitet

das Eigenheim sie schon ihr ganzes Leben. Schon

ihre Mutter lebte im Eigenheim, über 50 Jahre ist das

her, damals war noch Georg Enzner der Chef. Auch ihre

Tante hat hier in Steinleinsfurt gewohnt: „Als Kinder

haben wir viel im Römerkastell gespielt.“ Steinleinsfurt

ist ihre Heimat. Wie war das, als die Genossenschaft

zum ersten Mal von einem Umzug sprach? Gruber zieht

die Augenbraue hoch. „Das war schon ein Schock.“ Ihre

Sorge: Wer zahlt mir den Umzug? Als klar war, dass das

Eigenheim die Umzugskosten übernimmt, wenn Gruber

in eine andere Wohnung der Genossenschaft zieht,

ging ihre Augenbraue wieder nach unten.

Heute, am großen Umzugstag, passt sich Grubers

Stimmung ein wenig dem Wetter an, das symbolischer

Was hier im Kleinen passiert, jeder Handgriff, jedes

kleine Möbelstück, das aus der Wohnung getragen wird,

ist Teil des größten Projekts in der Geschichte von Eigenheim.

Das Quartier Steinleinsfurt im Weißenburger

Westen wird umgestaltet. Bauzeit: die nächsten 30 Jahre.

Mindestens. Aus 100 Wohnungen werden 200, aus

fast 100 Jahre alten Häusern mit feuchten Kellern und

veralteten Grundrissen werden zwölf größere Neubauten.

Dazu kommen eine Energiezentrale und eine Parkmöglichkeit.

Wie die genau aussieht, wird noch diskutiert.

Dort, wo vor 100 Jahren alles begann, wird alles

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