Eigenheim 100 Jahre
Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum der Wohnungsgenossenschaft Eigenheim eG Weißenburg
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Jubiläumsausgabe – 100 Jahre
Eigenheim in Steinleinsfurt nach. „Wir wollen in einem
Haus mehrere Teile für die Lebenshilfe herrichten“, sagt
Hanke. Klingt nach einem ambitionierten Projekt. Aber
ist diese Millionen-Investition überhaupt nötig?
Steinleinsfurt ist die Keimzelle der Wohnungsgenossenschaft.
Vom Gründungsjahr 1921 bis zum Zweiten
Weltkrieg entstanden 177 Wohnungen in 24 Anwesen,
20 davon stehen in Steinleinsfurt, inklusive der Eigenheim-Zentrale.
Das bedeutet: In dem Quartier stehen
die ältesten Gebäude der Genossenschaft. Viele der
Beispiel 60 Quadratmeter und vier Zimmer. Um in ein
Zimmer zu kommen, muss man immer durch ein anderes.
Barriere-Armut ist kaum möglich, weil die Häuser
Hochparterre haben. Und zwischen den Gebäuden
liegen große Selbstversorgergärten, die heute kaum jemand
nutzt. Das Fazit von Hanke: Ein wirtschaftliches
Betreiben ist nicht möglich, die Vermietungssituation
schwierig. Also werden die Wohnungen in Steinleinsfurt
entmietet, abgerissen und dann neu gebaut. Sehr
zur Freude von Frau Gruber, so paradox es auch klingen
mag. Wenn man sie einen Tag begleitet, hat man das Gefühl:
Diese Frau ist froh, dass sie umzieht.
Ein paar Monate nach dem Umzug sitzt Frau Gruber
auf dem Balkon, neben sich ein paar Tomaten und
Basilikum. Es ist sommerlich warm und ihre Wohnung
strahlt, überall Blumen und Bilder. Und, wie gefällt es
ihr? „Ich fühle mich wohler als drüben.“ Der Raum sei
heller, die Fenster größer und sie habe mehr Platz. Nur
der Selbstversorgergarten fehlt ihr. „Aber das würde ich
gar nicht mehr schaffen.“ Ein Umzug, der sich gelohnt
hat. Doch den Stress braucht sie nicht noch einmal.
Als sich die Arbeiter an dem Umzugstag im April
in Richtung Feierabend verabschieden, ruft Dominik
Knaupp Frau Gruber zu: „Bis zum nächsten Mal.“
Darauf Frau Gruber: „Mit mir nicht mehr.“
Keller sind feucht und niedrig, haben Bruchsteinmauern
und zum Teil keine befestigten Böden. „Das waren
früher typische Lagerkeller“, erklärt Hanke. Das hat
auch Frau Gruber gemerkt: „In der alten Wohnung war
es feucht und ich hatte oft Schimmel im Wohnzimmer,
weil die Feuchtigkeit vom Keller hochgezogen ist.“
Die Gebäude energetisch zu sanieren, ist schwierig,
weil die Grundrisse nicht mehr heutigen Standards entsprechen.
Das heißt konkret: Eine Wohnung hat zum
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