Helfer in schweren Stunden - Der Trauerratgeber vom Mühlacker Tagblatt
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Oktober 2021<br />
<strong>in</strong> <strong>schweren</strong> <strong>Stunden</strong><br />
Ihr Trauer-Ratgeber <strong>vom</strong>
<strong>Helfer</strong> <strong>in</strong> <strong>schweren</strong> <strong>Stunden</strong> 3<br />
Vorwort<br />
Liebe Leser<strong>in</strong>nen, liebe Leser,<br />
e<strong>in</strong>en geliebten Menschen zu verlieren, verändert<br />
das eigene Leben von e<strong>in</strong>er Sekunde auf<br />
die andere. Viele s<strong>in</strong>d beim Tod e<strong>in</strong>es Familienmitglieds<br />
völlig ratlos, wie sie diese emotional<br />
herausfordernde Situation bewältigen sollen.<br />
Denn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em solchen Moment ist es nicht<br />
leicht, Verantwortung zu übernehmen, egal, ob<br />
der Trauerfall plötzlich e<strong>in</strong>trat oder absehbar<br />
war.<br />
Mit den stillen Tagen im November stehen jedes<br />
Jahr die Verstorbenen im Mittelpunkt. Gräber<br />
werden w<strong>in</strong>terfest gemacht, Kerzen angezündet,<br />
lieben Menschen gedacht. Dabei geht<br />
jeder mit se<strong>in</strong>er Trauer und se<strong>in</strong>er Er<strong>in</strong>nerung<br />
anders um. Es gibt nicht den e<strong>in</strong>en Weg, sondern<br />
viele.<br />
Entscheidungen gilt es außerdem, Details wie<br />
Musik und Blumenschmuck festzulegen. Dabei<br />
werden die H<strong>in</strong>terbliebenen nicht alle<strong>in</strong>e gelassen,<br />
sondern von Bestattern unterstützt, die<br />
sie professionell Schritt für Schritt begleiten.<br />
In dieser Sonderveröffentlichung widmen wir<br />
uns den Themen Tod und Sterben, die viel zu<br />
oft noch e<strong>in</strong> Tabu s<strong>in</strong>d. Bestattungsunternehmen<br />
und -<strong>in</strong>stitute aus der Region stellen sich<br />
und ihre Arbeitsweise vor, Möglichkeiten <strong>in</strong><br />
den Bereichen Floristik und Grabmale werden<br />
ebenfalls veranschaulicht. Außerdem erklärt<br />
e<strong>in</strong>e Trauerredner<strong>in</strong>, wie sie arbeitet, und auch<br />
der Ablauf kirchlicher Beisetzungen wird beleuchtet.<br />
Zudem f<strong>in</strong>det auch die Hospizarbeit<br />
ihren Platz.<br />
Das gilt auch dann, wenn e<strong>in</strong> geliebter Mensch gerade erst<br />
verstorben ist. Und zwar auf mehreren Ebenen: Da wäre die<br />
erste Welle der Trauer, das Bekanntmachen des Trauerfalls<br />
und <strong>in</strong>sbesondere die Organisation der Beisetzung. Dabei<br />
stehen Angehörige oft vor der Frage, was sich die verstorbene<br />
Person gewünscht hätte: Urnenbestattung oder Sargbeisetzung?<br />
Pfarrer oder Trauredner? Neben diesen grundlegenden<br />
Wir wollen Ihnen damit e<strong>in</strong>en Ratgeber an die Hand geben,<br />
der auch als Gesprächse<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Thematik dienen kann,<br />
über die man ungern spricht – die jedoch zum Leben dazugehört.<br />
Ihr Jochen Elmer,<br />
Anzeigenleiter<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: <strong>Mühlacker</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Karl Elser GmbH Buch- und Zeitungsverlag · Kißl<strong>in</strong>gweg 35 · 75417 <strong>Mühlacker</strong><br />
Verleger: Brigitte Wetzel-Händle, Hans-Ulrich Wetzel<br />
Redaktionsleitung: Thomas Eier (V.i.S.d.P.)<br />
Redaktion: Ramona Deeg<br />
Gestaltung: MT Annett Kühn · Titelbild: pixabay<br />
Anzeigen: Jochen Elmer (verantwortlich)<br />
Auflage: 7000 Exemplare<br />
Druck: Z-Druck GmbH & Co. KG · Böbl<strong>in</strong>ger Straße 70, 71065 S<strong>in</strong>delf<strong>in</strong>gen
4<br />
<strong>Helfer</strong> <strong>in</strong> <strong>schweren</strong> <strong>Stunden</strong><br />
- Anzeige -<br />
Cornelia Burghardt-Heller<br />
kümmert sich mit ihrem<br />
Team um die Trauerfälle und<br />
ist rund um die Uhr für Kunden<br />
erreichbar. Fotos: Deeg<br />
Angehörige dürfen mitgestalten<br />
Das Team des Bestattungshauses E<strong>in</strong>ert möchte H<strong>in</strong>terbliebenen e<strong>in</strong> guter Partner se<strong>in</strong> –<br />
egal ob mit Rundum-Service oder Aufgabenteilung<br />
Neben Särgen gibt es <strong>in</strong> der Filiale an der Bahnhofstraße <strong>in</strong><br />
<strong>Mühlacker</strong> auch e<strong>in</strong>e große Urnenauswahl.<br />
„Es ist Zeit, dass wir das Tabu-Thema<br />
Tod aufbrechen und<br />
die Menschen aufklären“, sagt<br />
Cornelia Burghardt-Heller, „das<br />
Ende e<strong>in</strong>es Lebens ist nichts<br />
Geheimnisvolles“. Die Institutsleiter<strong>in</strong><br />
des Bestattungs<strong>in</strong>stituts<br />
E<strong>in</strong>ert ist selbst aus Neugier <strong>in</strong><br />
Kontakt mit der Branche gekommen.<br />
„Es hat mich e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong>teressiert,<br />
was passiert, nachdem<br />
der Bestatter beispielsweise an<br />
Unfallorten war“, sagt die ehemalige<br />
freiwillige Feuerwehrfrau.<br />
So kam sie über e<strong>in</strong>en 450-Euro-Job<br />
zunächst <strong>in</strong>s Büro des<br />
Bestattungsunternehmens, um<br />
2015 die Leitung zu übernehmen.<br />
Nun ist sie Leiter<strong>in</strong> von <strong>in</strong>sgesamt<br />
drei Filialen – e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> der<br />
Bahnhofstraße <strong>Mühlacker</strong>, e<strong>in</strong>e <strong>in</strong><br />
Knittl<strong>in</strong>gen und e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Karlsbad<br />
– und drei festangestellten Mitarbeitern.<br />
Außerdem beschäftigt<br />
sie seit Mitte September e<strong>in</strong>en<br />
Jahrespraktikanten. „Ich f<strong>in</strong>de<br />
es wichtig, jungen Menschen zu<br />
ermöglichen, die Branche kennenzulernen“,<br />
betont Cornelia<br />
Burghardt-Heller, „aber mit e<strong>in</strong>em<br />
dreiwöchigen Re<strong>in</strong>schnuppern ist<br />
es e<strong>in</strong>fach nicht getan.“ <strong>Der</strong> jetzige<br />
Praktikant ist 19 Jahre alt und<br />
überlegt, ob er sich den Beruf<br />
des Bestatters langfristig vorstellen<br />
kann. „Aber die Ausbildung ist<br />
sehr schwer“, sagt sie, „weil sie<br />
so viele e<strong>in</strong>zelne Schwerpunkte<br />
enthält: Pathologie, Gärtnerei,<br />
Buchhaltung s<strong>in</strong>d nur drei der<br />
sehr unterschiedlichen Themen,<br />
die sehr breit behandelt werden.“<br />
Neben diesen fachlichen Themen<br />
spielt im Umgang mit den Trauernden<br />
der persönliche Umgang<br />
e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle, weiß<br />
Cornelia Burghardt-Heller. „Mir<br />
ist es wichtig, dass die Menschen<br />
sich gut betreut fühlen und alle<br />
Informationen bekommen, die sie<br />
brauchen.“ So wüssten beispielsweise<br />
viele nicht, dass man beim<br />
Sozialamt e<strong>in</strong>en Antrag auf Übernahme<br />
von Bestattungskosten<br />
stellen könne. Durch diese Zuschüsse<br />
können auch Menschen<br />
mit wenig Geld „e<strong>in</strong>e zwar e<strong>in</strong>fachere,<br />
aber auf jeden Fall würdevolle<br />
Bestattung“ bekommen.<br />
Doch bevor Angehörige sich<br />
nach e<strong>in</strong>em Todesfall an Cornelia<br />
Burghardt-Heller und ihre Mitarbeiter<br />
wenden, müsste zunächst<br />
e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e Todesbesche<strong>in</strong>igung<br />
ausgestellt werden. „Insofern<br />
muss, sollte die Person zu Hause<br />
versterben, zunächst e<strong>in</strong>mal<br />
der Hausarzt angerufen werden“,<br />
klärt sie auf. Sobald dieser den<br />
Tod festgestellt und das nötige<br />
Formular ausgefüllt hat, kann das<br />
Team des Bestattungshauses<br />
E<strong>in</strong>ert tätig werden. Dabei sei es<br />
wichtig, „dass wir nichts überstürzen<br />
müssen“. Grundsätzlich<br />
dürfte e<strong>in</strong> Leichnam bis zu 36<br />
<strong>Stunden</strong> zu Hause bleiben, „im<br />
Hochsommer ist diese Frist im<br />
Zweifel kürzer auszulegen“. Doch<br />
auch wenn der Verstorbene abgeholt<br />
worden ist, müssten nicht<br />
sofort alle Formalitäten erledigt<br />
werden. „Ich rate den Menschen<br />
oft, noch e<strong>in</strong>e Nacht darüber zu<br />
schlafen.“<br />
Denn im Gespräch zur Vorbereitung<br />
der Beerdigung müssen<br />
zahlreiche Details festgelegt<br />
werden. Entsprechend viel Zeit<br />
plane sie e<strong>in</strong>. Schon die Liste<br />
an Unterlagen, die Trauernde<br />
abarbeiten müssten, sei lang,<br />
erklärt die Fachfrau. Neben der<br />
Todesbesche<strong>in</strong>igung muss der<br />
Personalausweis, die Krankenkassenkarte<br />
und die Rentenversicherungsnummer<br />
der verstorbenen<br />
Person mitgebracht<br />
werden. Darüber h<strong>in</strong>aus entweder<br />
e<strong>in</strong>e Heiratsurkunde oder<br />
e<strong>in</strong> Scheidungsurteil mit Vermerk<br />
der Rechtskräftigkeit sowie e<strong>in</strong><br />
Auszug aus dem Geburtenregister.<br />
„Alle diese Dokumente kann<br />
man auch <strong>in</strong> Rathäusern nachfordern“,<br />
betont Burghardt-Heller,<br />
doch das sei auch immer mit<br />
Ausstellungskosten verbunden.<br />
Zudem könne man für den Gesprächsterm<strong>in</strong><br />
auch die Kleider<br />
übergeben, die der Verstorbene<br />
bei se<strong>in</strong>er Bestattung tragen soll.<br />
Weiter gelte es, viele Fragen<br />
zu beantworten: Erdbestattung?<br />
Oder Urnenbeisetzung? Welcher<br />
Sarg? Welche Urne? Wie soll die<br />
Blumendekoration und die musikalische<br />
Begleitung aussehen?<br />
Ist e<strong>in</strong>e Todesanzeige gewünscht?<br />
„Es kommt immer wieder vor,<br />
dass wir solche Gespräche unterbrechen,<br />
damit die Angehörigen<br />
kurz durchschnaufen können“,<br />
erklärt Cornelia Burghardt-Heller,<br />
„ich habe dafür vollstes Verständnis,<br />
weil es wirklich viel zu<br />
entscheiden gibt.“ Grundsätzlich<br />
bietet sie e<strong>in</strong>en Rundum-Service<br />
an, so dass sich die H<strong>in</strong>terbliebenen<br />
um nichts mehr kümmern<br />
müssen. E<strong>in</strong> Beispiel sei, dass<br />
„e<strong>in</strong> Trompetenspieler im Zweifel<br />
nicht e<strong>in</strong>fach im Telefonbuch<br />
steht“. Doch es gibt auch immer<br />
wieder e<strong>in</strong>zelne Punkte,<br />
die Familienangehörige selbst<br />
übernehmen wollen. „Manchen<br />
ist es wichtig, die Blumendekoration<br />
selbst zu organisieren“,<br />
nennt die E<strong>in</strong>ert-Institutsleiter<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong> Beispiel, „andere wollen den<br />
geliebten Menschen alle<strong>in</strong>e anziehen.“<br />
Auch der Wunsch, e<strong>in</strong>e<br />
Urne auf dem letzten Weg zu<br />
tragen, wird Angehörigen <strong>in</strong> aller<br />
Regel erfüllt. Außerdem ermutigt<br />
sie Angehörige auch verstärkt,<br />
zur Beisetzung persönliche Gegenstände<br />
der verstorbenen<br />
Person mitzubr<strong>in</strong>gen. „Wenn<br />
der Pfarrer oder Trauerredner<br />
das im Vorfeld weiß, bezieht er<br />
das <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Rede meistens mit<br />
e<strong>in</strong>“, sagt sie. Das mache das<br />
Abschiednehmen noch persönlicher.<br />
So habe sie schon Beerdigungen<br />
mit e<strong>in</strong>em Motorrad,<br />
e<strong>in</strong>er Hobelbank oder e<strong>in</strong>fach<br />
mit dem Häkelkorb der geliebten<br />
Oma gehabt.<br />
Infos<br />
Bestattungshaus E<strong>in</strong>ert<br />
Bahnhofstr. 106<br />
75417 <strong>Mühlacker</strong> (Hauptsitz)<br />
Telefon: 07041 4740<br />
Untere Straße 6<br />
75438 Knittl<strong>in</strong>gen<br />
Telefon: 07043 3077<br />
<strong>in</strong>fo@bestattungshaus-e<strong>in</strong>ert.de<br />
www.bestattungshaus-e<strong>in</strong>ert.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Im Trauerfall rund um die Uhr<br />
erreichbar.
<strong>Helfer</strong> <strong>in</strong> <strong>schweren</strong> <strong>Stunden</strong> 5<br />
- Anzeige -<br />
In der Ausstellung können sich<br />
Kunden erste E<strong>in</strong>drücke von<br />
den unterschiedlichen Ste<strong>in</strong>en<br />
verschaffen<br />
Fotos: Deeg<br />
Design aus Ste<strong>in</strong> für bleibende Er<strong>in</strong>nerungen<br />
Bildhauermeister Berthold Scheible und se<strong>in</strong> Team fertigen überwiegend E<strong>in</strong>zelstücke<br />
t<br />
tsitz)<br />
<strong>in</strong>ert.de<br />
<strong>in</strong>ert.de<br />
Uhr<br />
„Wir fertigen Unikate“, sagt Berthold<br />
Scheible, „bei uns sieht ke<strong>in</strong><br />
Grabste<strong>in</strong> exakt so aus wie e<strong>in</strong><br />
anderer.“ Außerdem wüssten se<strong>in</strong>e<br />
Kunden, dass sie bei ihm auch<br />
mit ausgefalleneren Wünschen an<br />
der richtigen Adresse seien. Wer<br />
bei Berthold Scheible und se<strong>in</strong>em<br />
Team e<strong>in</strong> Grabmal bestellt, verpasst<br />
ke<strong>in</strong>en Entwicklungsschritt,<br />
sondern darf stattdessen mehrmals<br />
im Verlauf der Arbeiten <strong>in</strong> die<br />
Werkstatt kommen. Doch ehe die<br />
Arbeiten am Ste<strong>in</strong> beg<strong>in</strong>nen, gilt<br />
es, erst e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en auszusuchen.<br />
„Viele Kunden schauen sich<br />
erst e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> unserer Ausstellung<br />
um“, erklärt der Bildhauermeister,<br />
„dabei kommen wir dann<br />
mit ihnen <strong>in</strong>s Gespräch.“ Sobald<br />
Berthold und Kar<strong>in</strong> Scheible<br />
kümmern sich geme<strong>in</strong>sam<br />
mit ihrem Team um die Kundenwünsche.<br />
Fotos: Deeg<br />
e<strong>in</strong> Ste<strong>in</strong> feststeht, müssen die<br />
Gestaltungsfragen geklärt werden.<br />
Dafür fertigt der Fachmann<br />
im Gespräch Skizzen an, die im<br />
Nachgang verfe<strong>in</strong>ert und konkret<br />
ausgearbeitet werden. „Wir gehen<br />
ganz genau auf die Kundenwünsche<br />
e<strong>in</strong>“, betont Berthold<br />
Scheible. Haben H<strong>in</strong>terbliebene<br />
gar ke<strong>in</strong>e Vorstellung, wie der<br />
Ste<strong>in</strong> gestaltet se<strong>in</strong> soll, können<br />
Sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Broschüre mit Arbeiten<br />
von Berthold Scheible und<br />
se<strong>in</strong>en Angestellten blättern, um<br />
sich Anregungen zu holen.<br />
„E<strong>in</strong> Grabmal ist e<strong>in</strong>e besondere<br />
Er<strong>in</strong>nerung und umso schöner ist<br />
es, wenn es dort e<strong>in</strong>e persönliche<br />
Note des Verstorbenen gibt“,<br />
f<strong>in</strong>det Berthold Scheible. Im<br />
Moment arbeitet der Bildhauermeister<br />
beispielsweise an e<strong>in</strong>em<br />
Grabste<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es begeisterten<br />
Motorradfahrers. Selbstredend<br />
fräst und sägt er auf Wunsch<br />
der Angehörigen e<strong>in</strong>e Harley aus<br />
dem Ste<strong>in</strong> heraus und setzt dabei<br />
kle<strong>in</strong>e, aber fe<strong>in</strong>e Farbakzente.<br />
Sobald das Motorrad fertig ist,<br />
werden der Name sowie das Geburts-<br />
und Sterbedatum ergänzt.<br />
Doch bevor die Schrift endgültig<br />
auf den Ste<strong>in</strong> übertragen wird,<br />
werden die Auftraggeber noch<br />
e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en Blick auf die Planungen<br />
werfen. Manchmal, so Scheible,<br />
entscheidet man sich während<br />
der Ausführung doch noch<br />
um, f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e andere Schriftart<br />
oder -größe passender. „Deshalb<br />
ist es wichtig, dass unsere Kunden<br />
den Verlauf so eng begleiten.“<br />
Was viele nicht wissen: Mit der<br />
Arbeit am Ste<strong>in</strong> und dem späteren<br />
Setzen auf dem Friedhof – oft<br />
verbunden mit dem Gießen e<strong>in</strong>es<br />
Fundamentes – ist es nicht getan.<br />
„Jeder Ste<strong>in</strong> muss durch die<br />
Friedhofsverwaltung genehmigt<br />
werden“, gibt Kar<strong>in</strong> Scheible E<strong>in</strong>blick<br />
<strong>in</strong> die Arbeit im H<strong>in</strong>tergrund.<br />
Auch für diesen Antrag bedarf es<br />
e<strong>in</strong>er Zeichnung. Sie unterstützt<br />
ihren Mann bei den Aufgaben,<br />
die im Büro anfallen. Dazu gehört<br />
auch, dass e<strong>in</strong>ige Geme<strong>in</strong>den bei<br />
den Anträgen auf Zertifikate wertlegen,<br />
wonach der Ste<strong>in</strong> nicht<br />
aus K<strong>in</strong>derarbeit ist. „Das ist e<strong>in</strong><br />
ganz großes Thema“, betont das<br />
Ehepaar. Viele Kunden fragen regelmäßig<br />
nach der Herkunft der<br />
Ste<strong>in</strong>e. „Unsere Ste<strong>in</strong>e kommen<br />
als Blöcke nach Deutschland und<br />
werden dann hier bearbeitet“,<br />
erklärt Berthold Scheible. Gelegentlich<br />
komme auch e<strong>in</strong> Händler<br />
vorbei, der besondere Grabste<strong>in</strong>e<br />
– zum Beispiel verste<strong>in</strong>ertes Holz<br />
– verkauft. Durch e<strong>in</strong>e gute und<br />
jahrzehntelange Zusammenarbeit<br />
wüssten die Partner, von denen<br />
er Ste<strong>in</strong>e bezieht, schon genau,<br />
worauf der Bildhauermeister Wert<br />
legt. Davon wiederum profitieren<br />
die Kunden. „Wir legen Wert darauf,<br />
<strong>in</strong> unserer Ausstellung e<strong>in</strong>e<br />
spannende Auswahl unterschiedlicher<br />
Ste<strong>in</strong>e präsentieren zu können“,<br />
erklärt er.<br />
Neben den Grabste<strong>in</strong>en zeichnet<br />
Berthold Scheible auch für Platten<br />
auf Urnenwandgräbern verantwortlich.<br />
Das seien Aufträge,<br />
die oft b<strong>in</strong>nen weniger Tage realisiert<br />
werden müssen. Durch den<br />
weitaus ger<strong>in</strong>geren Aufwand sei<br />
das meist problemlos möglich.<br />
Bei Grabmalen würden im Moment<br />
Stelen im Trend liegen,<br />
auch die Verknüpfung zweier<br />
unterschiedlicher Ste<strong>in</strong>arten sei<br />
gefragt. „Hochglanz wird gerade<br />
nicht mehr so sehr nachgefragt<br />
wie sat<strong>in</strong>ierte oder gebürstete<br />
Ste<strong>in</strong>e“, sagt Berthold Scheible,<br />
der den Betrieb 1985 von se<strong>in</strong>em<br />
ehemaligen Ausbilder übernommen<br />
hat. Neben e<strong>in</strong>er Renovierung<br />
der Räumlichkeiten wurde<br />
auch der Masch<strong>in</strong>enpark auf<br />
den neusten Stand der Technik<br />
gebracht. Unterstützt wird das<br />
Ehepaar von e<strong>in</strong>em Ste<strong>in</strong>metz<br />
und e<strong>in</strong>er Bildhauermeister<strong>in</strong>, die<br />
schon ihre Ausbildung bei Berthold<br />
Scheible absolviert hat und<br />
nach e<strong>in</strong> paar Jahren im Ausland<br />
zurück nach <strong>Mühlacker</strong> gekommen<br />
ist.<br />
Im Herbst und W<strong>in</strong>ter versucht<br />
Berthold Scheible auch Zeit für<br />
e<strong>in</strong>e weitere Leidenschaft zu f<strong>in</strong>den:<br />
Brunnen und Skulpturen<br />
anfertigen. „Wenn ich damit anfange,<br />
möchte ich e<strong>in</strong>e Weile konzentriert<br />
daran arbeiten können,<br />
dafür f<strong>in</strong>de ich im Tagesgeschäft<br />
die Zeit nicht“, sagt er. Früher sei<br />
er auch <strong>in</strong>ternational unterwegs<br />
gewesen, um auf Wettbewerben<br />
riesige Schneeskulpturen<br />
zu schnitzen – doch dafür fehlt<br />
dem Bildhauermeister heute die<br />
Zeit. „Unser Kundenkreis bewegt<br />
sich im Wesentlichen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Umkreis von 25 Kilometern rund<br />
um <strong>Mühlacker</strong>“, sagt Berthold<br />
Scheible. Noch heute übt er se<strong>in</strong>en<br />
Beruf sehr gerne aus, mag<br />
die Mischung aus Kreativität,<br />
Kundenkontakt und körperlicher<br />
Arbeit. Außerdem sei es schön,<br />
die eigene Arbeit auch noch Jahre<br />
später auf Friedhöfen sehen zu<br />
können, wenn man <strong>in</strong> der Nähe<br />
e<strong>in</strong>en neuen Ste<strong>in</strong> setzt.<br />
Infos<br />
Bildhauerei Berthold Scheible<br />
Lomersheimer Straße 3<br />
75417 <strong>Mühlacker</strong><br />
Telefon: 07041 5962<br />
Telefax: 07041 46008<br />
scheible@scheible-bildhauer.de<br />
www.scheible-bildhauer.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Ausstellung <strong>vom</strong> Gehweg<br />
e<strong>in</strong>sehbar. Term<strong>in</strong>e nach<br />
telefonischer Vere<strong>in</strong>barung
6<br />
<strong>Helfer</strong> <strong>in</strong> <strong>schweren</strong> <strong>Stunden</strong><br />
- Anzeige -<br />
Egal ob Erd- oder Urnenbeisetzung: E<strong>in</strong> Sarg muss <strong>in</strong> beiden Fällen ausgewählt werden.<br />
Dietmar Schleihauf hat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Bestattungs<strong>in</strong>stitut mehrere zur Ansicht. Fotos: Deeg<br />
Nicht zu übersehen: Das Bestattungs<strong>in</strong>stitut<br />
Schleihauf ist im Klosterweg 4 ansässig.<br />
Nächstenliebe unmittelbar praktizieren<br />
Dietmar Schleihauf ist gläubiger Christ und seit fast 30 Jahren <strong>in</strong> der Bestattungsbranche tätig, seit 1998<br />
mit eigenem Bestattungs<strong>in</strong>stitut<br />
Zur Fahrzeugflotte gehört auch e<strong>in</strong> Oldtimer. <strong>Der</strong> neuere Mercedes<br />
verfügt über e<strong>in</strong>e moderne, technische Innenausstattung.<br />
„Jeder Mensch hat e<strong>in</strong>en würdevollen<br />
Abschied verdient“,<br />
betont Dietmar Schleihauf. Dabei<br />
unterstützt der Bestatter<br />
se<strong>in</strong>e Kunden, so gut er kann.<br />
Dazu würden, wenn nötig, auch<br />
Vere<strong>in</strong>barungen über Ratenzahlungen<br />
gehören. Doch der Inhaber<br />
des gleichnamigen Bestattungs<strong>in</strong>stituts<br />
weiß, dass se<strong>in</strong>e<br />
Aufgaben weit über das Organisatorische<br />
h<strong>in</strong>ausreichen:<br />
„Mir ist die soziale Komponente<br />
besonders wichtig.“ Das Beratungsgespräch<br />
könnte meistens<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stunde erledigt<br />
se<strong>in</strong>. Dennoch nimmt er sich<br />
deutlich mehr Zeit. „Wenn ich<br />
zu den H<strong>in</strong>terbliebenen komme,<br />
höre ich erst e<strong>in</strong>mal zu“, erklärt<br />
er, „ich möchte wissen: Wer war<br />
der Verstorbene und wie geht es<br />
se<strong>in</strong>er Familie im Moment?“<br />
Schließlich müsste die Familie<br />
während des Gesprächs zahlreiche<br />
Entscheidungen treffen,<br />
um festzulegen, wie die Beerdigung<br />
des Verstorbenen ablaufen<br />
soll. „Man muss nicht<br />
zw<strong>in</strong>gend zu Lebzeiten alles<br />
im Detail festlegen“, sagt er<br />
mit Blick auf unterschiedliche<br />
Versicherungsmodelle, die den<br />
Sterbefall absichern, „aber die<br />
grundlegende Frage, ob man<br />
sich e<strong>in</strong>e Sargbestattung oder<br />
e<strong>in</strong>e Urnenbeisetzung wünscht,<br />
sollte man se<strong>in</strong>en Angehörigen<br />
beantworten.“<br />
Erdbestattungen im Sarg seien<br />
mittlerweile die Ausnahme. Dafür<br />
gebe es <strong>in</strong> <strong>Mühlacker</strong> zehn<br />
unterschiedliche Möglichkeiten,<br />
Verstorbene <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Urne zu<br />
bestatten. „Nicht alle Varianten<br />
gibt es auf allen Friedhöfen“,<br />
erklärt Dietmar Schleihauf,<br />
dennoch seien die modernen<br />
Alternativen vielzählig. Konkret<br />
denkt er etwa an die Baumbestattung<br />
<strong>in</strong> Lienz<strong>in</strong>gen, wo Urnen<br />
unter e<strong>in</strong>em großen Baum<br />
beigesetzt werden können. „In<br />
diesem Bereich hat die Stadt<br />
<strong>Mühlacker</strong> wirklich viel getan,<br />
um mit der Zeit zu gehen“, sagt<br />
er. <strong>Der</strong> Bestatter Schleihauf ist<br />
<strong>in</strong> der Regel auf den Friedhöfen<br />
<strong>in</strong> <strong>Mühlacker</strong> und den Stadtteilen<br />
tätig. „Wenn ich Anfragen<br />
von außerhalb bekomme, von<br />
Menschen die ich nicht kenne,<br />
frage ich, ob es e<strong>in</strong>en besonderen<br />
Grund gibt, warum sie mit<br />
uns und nicht dem ortsansässigen<br />
Bestatter zusammenarbeiten<br />
wollen. Wenn sie mich<br />
e<strong>in</strong>fach nur im Telefonbuch gefunden<br />
haben, sage ich ihnen,<br />
dass ich vor Ort mit dem zuständigen<br />
Bestatter zusammenarbeiten<br />
muss und verweise sie<br />
gegebenenfalls an die Kollegen<br />
vor Ort“, erzählt er <strong>vom</strong> guten<br />
Verhältnis untere<strong>in</strong>ander.<br />
Dietmar Schleihauf bietet<br />
grundsätzlich alle Bestattungsformen<br />
an. „Aber wenn e<strong>in</strong>e<br />
Frau Ende 80 ihren Mann im<br />
Friedwald bei Schwaigern oder<br />
<strong>in</strong> der Pfalz beisetzen will, erläutere<br />
ich ihr, dass e<strong>in</strong> Grab auf<br />
dem Friedhof ihres Wohnorts<br />
die bessere Wahl se<strong>in</strong> könnte“,<br />
sagt er. <strong>Der</strong> Grund sei schlicht:<br />
H<strong>in</strong>terbliebene würden das<br />
Grab oft als e<strong>in</strong>e Anlaufstelle<br />
betrachten, e<strong>in</strong>en Ort, an dem<br />
sie dem geliebten Menschen<br />
nahe se<strong>in</strong> können. Und <strong>in</strong>sbesondere<br />
für Senioren wäre es<br />
oft schwer bis nicht machbar,<br />
die Wege bis zum nächsten<br />
Friedwald ohne Hilfe auf sich zu<br />
nehmen. Das wäre für die Trauerverarbeitung<br />
kontraproduktiv.<br />
Und oft, berichtet der erfahrene<br />
Bestatter, hören die Angehörigen,<br />
bei denen grundsätzlich<br />
die Entscheidung liegt, auf se<strong>in</strong>em<br />
Rat.<br />
In der Trauerarbeit gibt es unterschiedliche<br />
Möglichkeiten,<br />
mit der Asche e<strong>in</strong>es Verstorbenen<br />
umzugehen. „Ich hatte<br />
schon zwei Anfragen, <strong>in</strong> denen<br />
es darum g<strong>in</strong>g, aus e<strong>in</strong>em Teil<br />
der Asche e<strong>in</strong>en Edelste<strong>in</strong> zu<br />
pressen“, sagt er. „Vor über 15<br />
Jahren hatten sich Angehörige<br />
dafür <strong>in</strong>teressiert, die Asche<br />
e<strong>in</strong>er verstorbenen Person <strong>in</strong><br />
den Weltraum zu schießen“,<br />
berichtet Schleihauf von e<strong>in</strong>er<br />
weiteren ungewöhnlichen<br />
Bestattungsform, „das ist damals<br />
allerd<strong>in</strong>gs nicht zustande<br />
gekommen.“ Die Asche e<strong>in</strong>es<br />
Mannes habe er nach Südafrika<br />
überführt, wo sie bei e<strong>in</strong>em<br />
Tauchgang <strong>in</strong> dessen Haus-Riff<br />
beigesetzt worden ist.<br />
Se<strong>in</strong> Beruf ist für den gläubigen<br />
Christ auch e<strong>in</strong>e Möglichkeit,<br />
Nächstenliebe zu praktizieren,<br />
anstatt nur darüber zu sprechen.<br />
„Die fachliche Kompetenz<br />
ist wichtig“, betont Dietmar<br />
Schleihauf, „aber das Zwischenmenschliche<br />
ist noch wichtiger.<br />
Mir ist es wichtig, me<strong>in</strong>en Beruf<br />
mit Herz zu füllen.“ Kommt er<br />
nach e<strong>in</strong>em Trauerfall zu H<strong>in</strong>terbliebenen,<br />
gelte es, b<strong>in</strong>nen weniger<br />
M<strong>in</strong>uten e<strong>in</strong>zuschätzen,<br />
was die Familie benötigt. Dabei<br />
helfe ihm se<strong>in</strong>e jahrzehntelange<br />
Erfahrung. Se<strong>in</strong>e Nachfolge hat<br />
der 53-Jährige schon geregelt,<br />
doch noch möchte er e<strong>in</strong>ige<br />
Jahre <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Beruf und se<strong>in</strong>em<br />
Bestattungsunternehmen<br />
an vorderster Front arbeiten.<br />
Zwischen acht und zwölf Todesfälle<br />
betreut se<strong>in</strong> Bestattungs<strong>in</strong>stitut<br />
im Monat. Vergangenes<br />
Jahr waren es alle<strong>in</strong>e vier an<br />
Heiligabend. „Ich b<strong>in</strong> für me<strong>in</strong>e<br />
Kunden immer erreichbar“, betont<br />
Dietmar Schleihauf, „und<br />
egal wie oft jemand anruft: ich<br />
nehme mir Zeit, um offene Fragen<br />
zu klären oder e<strong>in</strong>fach, um<br />
zuzuhören.“ Sollte er im Urlaub<br />
se<strong>in</strong>, spr<strong>in</strong>gt se<strong>in</strong> Mitarbeiter<br />
e<strong>in</strong>. „Wenn er das Gespräch<br />
geführt hat, betreut er auch<br />
die Beisetzung“, sagt Dietmar<br />
Schleihauf, „unsere Kunden<br />
haben, soweit möglich, immer<br />
denselben Ansprechpartner.“ Er<br />
hebt hervor: „Für mich ist der<br />
Fall nicht abgeschlossen, wenn<br />
alles bezahlt ist, sondern wenn<br />
es ke<strong>in</strong>e Fragen mehr gibt.“ Wobei<br />
er – ehrlicherweise – nicht<br />
auf alles e<strong>in</strong>e Antwort habe.<br />
„Wenn mich die Witwe fragt, wo<br />
ihr Mann jetzt wohl ist, kann ich<br />
das aus me<strong>in</strong>er gläubigen Sicht<br />
beantworten, wenn ich das für<br />
angemessen halte. Aber wirklich<br />
wissen, tue ich es nicht.“<br />
Infos<br />
Bestattungs<strong>in</strong>stitut<br />
Schleihauf<br />
Klosterweg 4<br />
75417 <strong>Mühlacker</strong><br />
Telefon: 07041 860785<br />
Telefax: 07041 860787<br />
<strong>in</strong>fo@bestattungs<strong>in</strong>stitutschleihauf.de<br />
www.bestattungs<strong>in</strong>stitutschleihauf.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Im Trauerfall rund um die Uhr<br />
erreichbar.
<strong>Helfer</strong> <strong>in</strong> <strong>schweren</strong> <strong>Stunden</strong> 7<br />
Die letzte Stunde würdevoll gestalten<br />
Das Bestattungs<strong>in</strong>stitut Schnalke legt viel Wert auf e<strong>in</strong>e angenehme Atmosphäre<br />
im Umgang mit den H<strong>in</strong>terbliebenen<br />
- Anzeigen -<br />
„Die Trauerfeier ist die letzte<br />
Stunde, die man geme<strong>in</strong>sam<br />
mit e<strong>in</strong>er verstorbenen Person<br />
verbr<strong>in</strong>gt“, betont Ralf Schnalke<br />
<strong>vom</strong> gleichnamigen Bestattungs<strong>in</strong>stitut.<br />
Diese Zeit möchte er geme<strong>in</strong>sam<br />
mit se<strong>in</strong>er Frau Claudia,<br />
se<strong>in</strong>er Tochter Ayl<strong>in</strong>e und se<strong>in</strong>en<br />
Mitarbeitern für die H<strong>in</strong>terbliebenen<br />
so würdevoll und persönlich<br />
wie möglich gestalten. Dazu gehört<br />
die passende Dekoration,<br />
welche immer <strong>in</strong>dividuell und liebevoll<br />
gestaltet wird. „Wenn e<strong>in</strong>e<br />
Familie e<strong>in</strong>e schlichte Trauerfeier<br />
wünscht, wird dies so umgesetzt“,<br />
erklärt Claudia Schnalke.<br />
Die Wünsche und Vorstellungen<br />
werden bei e<strong>in</strong>em ausführlichen<br />
Gespräch herausgearbeitet. „Die<br />
Auswahl des Sarges oder der<br />
Urne stellen wir ganz h<strong>in</strong>ten an“,<br />
sagt Claudia Schnalke, „denn<br />
das ist für Angehörige oft die<br />
größte emotionale Belastung.“<br />
Entsprechend steht die Sargund<br />
Urnenausstellung nicht im<br />
Mittelpunkt der drei Büros <strong>in</strong><br />
Enzberg, Dürrmenz und Ispr<strong>in</strong>gen.<br />
Stattdessen legt die Familie<br />
viel Wert auf e<strong>in</strong>e angenehme<br />
Atmosphäre. Auf Wunsch der<br />
H<strong>in</strong>terbliebenen können Trauergespräche<br />
auch bei der Familie<br />
Ralf, Claudia und Tochter Ayl<strong>in</strong>e Schnalke empfangen H<strong>in</strong>terbliebene<br />
<strong>in</strong> freundlich e<strong>in</strong>gerichteten Räumlichkeiten.<br />
Foto: Deeg<br />
zu Hause und nicht <strong>in</strong> den Räumlichkeiten<br />
des Bestattungs<strong>in</strong>stituts<br />
stattf<strong>in</strong>den.<br />
„Wir haben die Möglichkeit, dass<br />
Verstorbene <strong>in</strong> unseren eigens<br />
dafür e<strong>in</strong>gerichteten und höchsten<br />
hygienischen Standards<br />
entsprechenden Räumlichkeiten<br />
gewaschen, angezogen und<br />
für ihren letzten Weg zurecht<br />
gemacht werden“, sagt Ralf<br />
Schnalke. Angehörige könnten<br />
dafür gerne eigene Kleidung zur<br />
Verfügung stellen. Außerdem<br />
können Verstorbene auf Wunsch<br />
<strong>in</strong> ihren eigenen Räumlichkeiten<br />
aufgebahrt werden, damit sich<br />
Familie und Freunde <strong>in</strong> Ruhe im<br />
gewohnten Umfeld verabschieden<br />
können.<br />
Ralf Schnalke ist seit knapp 30<br />
Jahren <strong>in</strong> der Branche tätig. Zunächst<br />
war er Angestellter und hat<br />
sich dann 2010 für die Selbständigkeit<br />
entschieden. Mit se<strong>in</strong>er<br />
Familie und den Angestellten betreut<br />
er Beerdigungen zwischen<br />
<strong>Mühlacker</strong> und Ispr<strong>in</strong>gen. „Me<strong>in</strong>er<br />
Frau und mir war und ist es<br />
wichtig, unsere eigenen Vorstellungen<br />
umsetzen zu können“,<br />
sagt er mit Blick auf den Umgang<br />
mit den H<strong>in</strong>terbliebenen, „wir<br />
wollen uns Zeit nehmen können<br />
und den Trauernden e<strong>in</strong> guter<br />
Ansprechpartner se<strong>in</strong>.“ Diesen<br />
würdevollen und unterstützenden<br />
Umgang mit Angehörigen<br />
pflegt das Bestattungs<strong>in</strong>stitut bis<br />
heute. „Wir s<strong>in</strong>d auch nach den<br />
Bestattungen für die H<strong>in</strong>terbliebenen<br />
da“, sagt Claudia Schnalke,<br />
„sei es für e<strong>in</strong> Gespräch oder<br />
auch e<strong>in</strong>e Tasse Kaffee, denn<br />
wir wissen aus eigener Erfahrung,<br />
wie es ihnen geht.“ Dieses<br />
Selbstverständnis haben sie an<br />
ihre Tochter Ayl<strong>in</strong>e weitergegeben,<br />
die nach e<strong>in</strong>er Ausbildung<br />
zur Verwaltungsfachangestellten<br />
<strong>in</strong>s elterliche Unternehmen gewechselt<br />
hat.<br />
Neben den Beisetzungen kümmert<br />
sich das Bestattung s-<br />
<strong>in</strong>stitut seit 2012 zudem um den<br />
Grabaushub auf den Friedhöfen<br />
<strong>Mühlacker</strong>, Enzberg, Sengach,<br />
Lomersheim, Großglattbach,<br />
Lienz<strong>in</strong>gen und Mühlhausen.<br />
Infos<br />
Bestattungs<strong>in</strong>stitut Schnalke<br />
Kieselbronner Straße 21<br />
<strong>Mühlacker</strong>-Enzberg<br />
Hofstraße 3<br />
<strong>Mühlacker</strong>-Dürrmenz<br />
Telefon: 07041 8169700<br />
Telefax: 07041 8169701<br />
<strong>in</strong>fo@bestattungs<strong>in</strong>stitutschnalke.de<br />
www.bestattungs<strong>in</strong>stitutschnalke.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Im Trauerfall rund um die Uhr<br />
erreichbar.<br />
„Im Mittelpunkt steht der sterbende Mensch“<br />
Hospiz-Angebote <strong>in</strong> der Region s<strong>in</strong>d für Familien im Ausnahmezustand da<br />
-<br />
-<br />
Uhr<br />
Am Ende ihres Lebens stehen<br />
Menschen <strong>in</strong> der Region und ihre<br />
Angehörigen ke<strong>in</strong>eswegs alle<strong>in</strong>e<br />
da. Im Gegenteil: E<strong>in</strong> Netzwerk<br />
aus Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen<br />
wollen die letzten<br />
<strong>Stunden</strong>, Tage und Wochen so<br />
angenehm als möglich gestalten.<br />
Neben dem Christlichen Hospiz<br />
Pforzheim/Enzkreis <strong>in</strong> Pforzheim,<br />
das über acht Gästezimmer für<br />
volljährige Personen verfügt,<br />
gibt es mehrere ambulante Hospizdienste,<br />
die Sterbende und<br />
ihre Angehörigen zu Hause, <strong>in</strong><br />
Krankenhäusern oder Pflegee<strong>in</strong>richtungen<br />
begleiten. Neben<br />
ambulanten Angeboten <strong>in</strong> Pforzheim,<br />
dem westlichen Enzkreis<br />
und dem Biet gibt es auch den<br />
<strong>in</strong> <strong>Mühlacker</strong> ansässigen Ambulanten<br />
Hospizdienst östlicher<br />
Enzkreis.<br />
Ergänzend dazu gibt es den K<strong>in</strong>der-<br />
und Jugendhospizdienst<br />
Sternen<strong>in</strong>sel, dessen Haupt- und<br />
Ehrenamtlichen Mitarbeiter, sich<br />
<strong>in</strong> Pforzheim und dem Enzkreis<br />
zum e<strong>in</strong>en um sterbenskranke<br />
K<strong>in</strong>der als auch deren Geschwister<br />
kümmern, zum anderen Angebote<br />
für K<strong>in</strong>der und Jugendliche<br />
machen, von denen e<strong>in</strong><br />
Elternteil schwer erkrankt oder<br />
verstorben ist. Beim Tod e<strong>in</strong>es<br />
geliebten Menschen werden die<br />
Am Ende se<strong>in</strong>es Lebens muss niemand alle<strong>in</strong>e se<strong>in</strong>. Foto: Pixabay<br />
K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> der Trauerphase bis zur<br />
Beerdigung und Wochen bis Jahre<br />
darüber h<strong>in</strong>aus begleitet.<br />
„Den Familien entstehen ke<strong>in</strong>erlei<br />
Kosten“, sagt Dr. Johannes<br />
Bastian über das Angebot des<br />
Ambulanten Hospizdienstes Östlicher<br />
Enzkreis, „die Begleitungen<br />
s<strong>in</strong>d unentgeltlich.“ Das gilt<br />
ebenso für die Besuche durch<br />
den K<strong>in</strong>der- und Jugendhospizdienst<br />
Sternen<strong>in</strong>sel, die je nach<br />
Bedarf e<strong>in</strong>- bis zweimal <strong>in</strong> der<br />
Woche erfolgen. Wer se<strong>in</strong>en letzten<br />
Lebensabschnitt im Christlichen<br />
Hospiz Pforzheim/Enzkreis<br />
<strong>in</strong> Pforzheim verbr<strong>in</strong>gt, muss<br />
außer Kosten für beispielsweise<br />
Medikamenten-Verordnungen<br />
an die Apotheke ebenso ke<strong>in</strong>en<br />
eigenen Beitrag leisten. Für den<br />
Aufenthalt <strong>in</strong> den Gästezimmern<br />
kommen durch den jährlich neu<br />
ausgehandelten Pflegesatz zu 95<br />
Prozent Kostenträger wie Kranken-,<br />
Pflege- und Beihilfekassen<br />
auf, die restlichen fünf Prozent<br />
– rund 250 000 Euro jährlich –<br />
müssen über ehrenamtliche Arbeiten<br />
und Spenden abgedeckt<br />
werden, wie Geschäftsführer<br />
Mart<strong>in</strong> Gengenbach erklärt.<br />
Während für e<strong>in</strong>e Aufnahme<br />
im Hospiz Anmeldeformulare,<br />
die durch e<strong>in</strong>en Sozialdienst im<br />
Krankenhaus oder von e<strong>in</strong>em betreuenden<br />
Arzt ausgefüllt werden<br />
müssen, notwendig s<strong>in</strong>d, reicht<br />
bei den Hospizdiensten e<strong>in</strong> Anruf.<br />
„Häufig werden Begleitungen<br />
zu spät angefordert, das heißt,<br />
dass e<strong>in</strong>e Kontaktaufnahme zu<br />
dem sterbenden Menschen nur<br />
noch erschwert oder gar nicht<br />
mehr möglich ist“, bedauert der<br />
Vorsitzende Dr. Johannes Bastian,<br />
„es wäre hilfreich, wenn<br />
der Hospizdienst schon im Vorfeld<br />
<strong>in</strong>formiert würde, bevor<br />
sich das endgültige Lebensende<br />
ankündigt.“ Die Sternen<strong>in</strong>sel-Ehrenamtlichen<br />
begleiten<br />
K<strong>in</strong>der, Jugendliche und ihre<br />
Familien ab der Diagnose-Stellung.<br />
Dabei schauen sie, was<br />
die Familien und <strong>in</strong>sbesondere<br />
der Nachwuchs benötigt – das<br />
kann gleichermaßen e<strong>in</strong> Spielplatzbesuch,<br />
e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>onachmittag<br />
oder Hilfe bei Antragsformularen<br />
se<strong>in</strong>. „E<strong>in</strong>en jungen Mann haben<br />
wir zehn Jahre lang begleitet“,<br />
sagt Klaudia Kreiter-Eyle. Auch<br />
<strong>in</strong> <strong>Mühlacker</strong> und der Region<br />
wird die Familie auf Wunsch <strong>in</strong><br />
die Begleitung e<strong>in</strong>bezogen. E<strong>in</strong><br />
Informations- und Gedankenaustausch<br />
sei sehr wünschenswert,<br />
erklärt Dr. Johannes Bastian,<br />
der betont: „Im Mittelpunkt<br />
steht dabei immer der sterbende<br />
Mensch“. Im stationären Hospiz,<br />
<strong>in</strong> der Pforzheimer He<strong>in</strong>rich-Wieland-Allee,<br />
möchte das<br />
Team den „Tagen mehr Leben“<br />
geben, betont der Geschäftsführer,<br />
dass die Verbesserung und<br />
Erhaltung der Lebensqualität so<br />
gut es die Umstände erlauben<br />
im Mittelpunkt stehen: „Symptomkontrolle<br />
bei unter anderem<br />
Schmerzen, Ängste und Übelkeit<br />
ist dabei e<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil<br />
der Palliativmediz<strong>in</strong>.“ Er<br />
empfiehlt zudem, dass sich Menschen<br />
„nach e<strong>in</strong>er entsprechenden<br />
Diagnose“ mit Blick auf die<br />
Warteliste möglichst frühzeitig<br />
im Hospiz melden. Wird e<strong>in</strong> Platz<br />
frei, würden die Personen auf der<br />
Anfrageliste von oben nach unten<br />
abtelefoniert. „Dabei kommt<br />
es häufig vor, dass Menschen<br />
noch nicht so weit s<strong>in</strong>d und bei<br />
e<strong>in</strong>em nächsten frei gewordenen<br />
Platz wiederholt angerufen werden“,<br />
erklärt Gengenbach zum<br />
Ablauf.<br />
Kontakte<br />
Christliches Hospiz<br />
Pforzheim-Enzkreis:<br />
07231 15408-30<br />
www.hospiz-pforzheimenzkreis.de<br />
Ambulanter Hospizdienst<br />
Östlicher Enzkreis:<br />
07041 8153689<br />
www.hospizdienst-oestlicherenzkreis.de/<br />
Sternen<strong>in</strong>sel:<br />
07231 8001008<br />
www.sternen<strong>in</strong>sel.com
8<br />
<strong>Helfer</strong> <strong>in</strong> <strong>schweren</strong> <strong>Stunden</strong><br />
- Anzeigen -<br />
E<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividueller Blumengruß zum Abschied<br />
Das Enzberger Fachgeschäft Blumen Heritier kümmert sich sowohl um den Trauerschmuck zu e<strong>in</strong>er<br />
Trauerfeier als auch um die anschließende Pflege der Grabstätte auf dem Friedhof<br />
„Viele unserer Kunden kennen<br />
die Liebl<strong>in</strong>gsblumen oder die<br />
Liebl<strong>in</strong>gsfarben ihrer verstorbenen<br />
Angehörigen“, sagt Brigitte<br />
Heritier-Küstermann <strong>vom</strong> Enzberger<br />
Floristikfachgeschäft.<br />
Das sei e<strong>in</strong> wichtiger Anhaltspunkt,<br />
um den Blumenschmuck<br />
für die Beisetzung zu gestalten.<br />
Im Gespräch mit den Angehörigen<br />
würden dann weitere<br />
Details geklärt: Ob es sich um<br />
e<strong>in</strong>e Urnenbeisetzung oder um<br />
e<strong>in</strong>e Beisetzung mit Sarg handelt,<br />
ob zusätzlich zum Urnenoder<br />
Sargschmuck beispielsweise<br />
e<strong>in</strong> Herz oder e<strong>in</strong> Kranz<br />
gewünscht wird. Im Anschluss<br />
wird alles nach Kundenwunsch<br />
mit den ausgewählten Blumen<br />
farblich passend gestaltet. Anregungen<br />
können sich die Kunden<br />
dabei aus Abbildungen<br />
holen. Dies s<strong>in</strong>d zahlreiche Bilder<br />
verschiedener Werkstücke,<br />
die das Team um Brigitte Heritier-Küstermann<br />
für vergangene<br />
Beisetzungen angefertigt hat.<br />
Dabei ist es der Florist-Meister<strong>in</strong><br />
wichtig, dass bei der Beratung<br />
und der Ausführung stets<br />
auf die <strong>in</strong>dividuellen Wünsche<br />
e<strong>in</strong>gegangen wird. So werden<br />
Liebevoll gestaltete Kränze und Herzen sowie Urnen- und Sargschmuck<br />
gibt es beim Fachgeschäft Blumen Heritier. Foto: privat<br />
bei e<strong>in</strong>em Gartenliebhaber bevorzugt<br />
Gartenblumen verarbeitet<br />
oder bei e<strong>in</strong>em Landwirt<br />
kommen beispielsweise Ähren<br />
<strong>in</strong> den Trauerschmuck.<br />
„Gerne werden auch jahreszeitliche<br />
Schalen oder Gestecke<br />
bestellt, die dann auch <strong>in</strong> unterschiedlichen<br />
Größen angefertigt<br />
werden können“, erklärt sie.<br />
Auch s<strong>in</strong>d besondere Arrangements<br />
möglich, beispielsweise<br />
Sterne aus Blumen gesteckt<br />
sowie Blumenkugeln, Tränen<br />
oder Kreuze aus Blütenköpfen<br />
gesteckt. „E<strong>in</strong> Klassiker ist das<br />
Blumenherz der Enkelk<strong>in</strong>der für<br />
die Oma oder den Opa“, berichtet<br />
die erfahrene Fachfrau.<br />
Ergänzt werden die floristischen<br />
Arbeiten durch bedruckte Bänder,<br />
mit denen man dem Verstorbenen<br />
se<strong>in</strong>e Gedanken und<br />
Wünsche mit auf den letzten<br />
Weg geben kann. „Diese Bänder,<br />
farblich auf die Blumen abgestimmt,<br />
bedrucken wir selbst<br />
und deshalb s<strong>in</strong>d selbst relativ<br />
kurzfristige Aufträge machbar“,<br />
so Brigitte Heritier-Küstermann.<br />
E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Gestaltung<br />
der verschiedenen Trauerhallen<br />
mit Dekorationsbäumen und<br />
Kerzenleuchter, sowie die geschmackvolle<br />
Platzierung der<br />
Trauergestecke und Kränze liegt<br />
dem Team besonders am Herzen.<br />
Denn bei der Trauerfeier<br />
kann man e<strong>in</strong> letztes Mal Abschied<br />
von dem Verstorbenen<br />
nehmen. Das sei e<strong>in</strong> wichtiger<br />
Augenblick, der dann auch würdevoll<br />
gestaltet se<strong>in</strong> sollte. „Gerne<br />
arbeiten wir auch mit den Bestattern<br />
zusammen, die bei uns<br />
Blumenschmuck für Beisetzungen,<br />
die sie betreuen, bestellen“,<br />
erklärt die Geschäfts<strong>in</strong>haber<strong>in</strong>,<br />
„die Kunden bestellen dann bei<br />
ihrem Bestatter und dieser leitet<br />
die Wünsche an uns weiter, teilweise<br />
auch mit Bildern, damit<br />
wir genau wissen, wie die Geb<strong>in</strong>de<br />
aussehen sollen.“<br />
Als Fachmann kümmert sich<br />
Wilhelm Küstermann, der Ehemann<br />
von Brigitte Heritier-Küstermann,<br />
hauptsächlich um<br />
die <strong>in</strong>dividuelle Gestaltung der<br />
Grabstätten. Mit se<strong>in</strong>em Team<br />
bepflanzt er die Grabstätten<br />
jahreszeitlich mit blühenden<br />
Pflanzen. Dabei wird besonders<br />
Wert auf die speziellen Wünsche<br />
der Angehörigen gelegt. Zum<br />
Angebot gehören auch die Pflege<br />
der Gräber und Dauergrabpflegen<br />
<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit<br />
der Genossenschaft Badischer<br />
Friedhofsgärtner <strong>in</strong> Karlsruhe,<br />
die die langjährigen Verträge<br />
betreut und auch regelmäßig<br />
die Ausführung der Arbeiten<br />
kontrolliert.<br />
Infos<br />
Blumen Heritier<br />
Schiedstraße 2<br />
75417 <strong>Mühlacker</strong>-Enzberg<br />
Telefon: 07041 6789<br />
Telefax: 07041 85694<br />
<strong>in</strong>fo@blumen-heritier.de<br />
www.blumen-heritier.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Samstag<br />
8.00 – 12.30 Uhr<br />
Rechtsanwälte<br />
Oehler & Holtei<br />
IHRE SPEZIALISTEN<br />
RUND UMS ERBRECHT<br />
Rechtsanwälte Oehler & Holtei<br />
Goldshaldenstraße 6 · 75417 <strong>Mühlacker</strong><br />
Telefon 07041 811030 · Fax 07041 8110315<br />
www.oehlerholtei.de
<strong>Helfer</strong> <strong>in</strong> <strong>schweren</strong> <strong>Stunden</strong> 9<br />
- Anzeige -<br />
Das Bild des Waldweges spielt <strong>in</strong> der Trauerbewältigung für<br />
Cosima Kammerer e<strong>in</strong>e besondere Rolle.<br />
Foto: MT<br />
Trauer als wichtigen Prozess verstehen<br />
Cosima Kammerer <strong>vom</strong> gleichnamigen Bestattungs<strong>in</strong>stitut nimmt für Angehörige auch Extrawege <strong>in</strong> Kauf<br />
Die Angehörigen freundschaftlich<br />
begleiten und auch nach der<br />
Trauerfeier oder Beisetzung weiter<br />
e<strong>in</strong> offenes Ohr haben: Das ist<br />
für Cosima Kammerer besonders<br />
wichtig. „Trauer“, betont sie, „ist<br />
ke<strong>in</strong>e Krankheit, sondern e<strong>in</strong>e lebenswichtige<br />
Reaktion, die zum<br />
Leben und zum Abschiednehmen<br />
dazugehört“. Gespräche<br />
seien e<strong>in</strong> wichtiger Bauste<strong>in</strong>, <strong>in</strong><br />
der Trauerverarbeitung. Dafür stehe<br />
sie den Angehörigen gerne zur<br />
Verfügung – sowohl während der<br />
Vorbereitung der Bestattung e<strong>in</strong>es<br />
geliebten Menschen als auch<br />
danach. Das Leben betrachtet<br />
Cosima Kammerer als Weg, den<br />
man geht, den man mit anderen<br />
Das Bestattungs<strong>in</strong>stitut Kammerer<br />
ist <strong>in</strong> Maulbronn ansässig und<br />
betreut dort zahlreiche<br />
Beerdigungen.<br />
Foto: Deeg<br />
Menschen teilt und der an e<strong>in</strong>em<br />
bestimmten Punkt endet. „<strong>Der</strong><br />
Weg den wir geme<strong>in</strong>sam gegangen<br />
s<strong>in</strong>d, ist mit De<strong>in</strong>em Tod nun<br />
zu Ende. Jetzt muss ich me<strong>in</strong>en<br />
Weg alle<strong>in</strong>e gehen, aber ich weiß,<br />
Du kommst mir entgegen, wenn<br />
auch me<strong>in</strong> Weg zu Ende geht,<br />
und das gibt mir Kraft“, zitiert sie<br />
e<strong>in</strong>en Leitspruch ihres Unternehmens.<br />
„Für mich steht im Vorfeld e<strong>in</strong>er<br />
Bestattung die Frage im Mittelpunkt:<br />
Was braucht man wirklich?<br />
Und was nicht“, erklärt die<br />
Fachfrau. Ihrer Me<strong>in</strong>ung nach gibt<br />
es <strong>in</strong> der Branche Kostenpunkte,<br />
auf die man verzichten kann<br />
ohne Abstriche an der Qualität<br />
der Beisetzung zu befürchten.<br />
Konkret fallen unter diesen Punkt<br />
beispielsweise Überurnen, gibt<br />
Cosima Kammerer e<strong>in</strong>en Anhaltspunkt.<br />
Entsprechend bietet<br />
sie den Trauerfamilien an, die<br />
Urne, mit der die Asche der verstorbenen<br />
Person aus dem Krematorium<br />
zurückkommt, mit Blumenschmuck<br />
zu verzieren und<br />
so beizusetzen. „Wir kümmern<br />
uns für unsere Kunden auch gerne<br />
komplett um die Dekoration“,<br />
sagt die Maulbronner<strong>in</strong>. Dabei<br />
würde sie weitgehend auf Schlaufen<br />
verzichten, sofern diese nicht<br />
explizit gewünscht seien. „Wenn<br />
es regnet oder schneit, hängen<br />
die Schlaufen schnell unschön<br />
herum oder werden nach Erdbestattungen<br />
schnell schmutzig“,<br />
erklärt die Bestatter<strong>in</strong> ihren Beweggrund.<br />
Stattdessen würde sie<br />
beispielsweise kle<strong>in</strong>e rote Herzen<br />
<strong>in</strong> den Grab- oder Urnenschmuck<br />
e<strong>in</strong>arbeiten. Generell sei es ihr<br />
wichtig, dass die Dekoration immer<br />
sehr <strong>in</strong>dividuell ist, weil sie<br />
sich immer mit dem Leben der<br />
verstorbenen Person beschäftigt.<br />
„War derjenige gerne im Wald,<br />
verwende ich gerne Baumstämme,<br />
Äste und Moos“, erzählt die<br />
erfahrene Bestatter<strong>in</strong>. Bei der Realisierung<br />
des Blumenschmucks<br />
arbeitet das Bestattungs<strong>in</strong>stitut<br />
Kammerer mit dem Blumenhaus<br />
Keller aus Zaberfeld-Leonbronn<br />
zusammen.<br />
Ihr Wirkungsradius umfasst Maulbronn<br />
und Knittl<strong>in</strong>gen jeweils mit<br />
Stadtteilen sowie Neul<strong>in</strong>gen mit<br />
Ortsteilen, Ölbronn-Dürrn, Sternenfels<br />
und Diefenbach sowie<br />
<strong>Mühlacker</strong> mit Lienz<strong>in</strong>gen. „Für<br />
Kostenvoranschläge erhebe ich<br />
ke<strong>in</strong>e Gebühr“, hebt Cosima<br />
Kammerer e<strong>in</strong>e weitere Service-<br />
Foto: Pixabay<br />
leistung ihres Bestattungsunternehmens<br />
hervor. Dabei kümmert<br />
sie sich nicht nur um die Formalitäten<br />
rund um die Beisetzung,<br />
sondern bereitet geme<strong>in</strong>sam mit<br />
ihrem Team beispielsweise auch<br />
die Gräber vor. Außerdem unterstützt<br />
sie die H<strong>in</strong>terbliebenen bei<br />
f<strong>in</strong>anziellen Fragen. „Viele Frauen<br />
wissen nicht, dass sie e<strong>in</strong>en<br />
Witwenrenten-Vorschuss beantragen<br />
können“, führt sie e<strong>in</strong> Beispiel<br />
auf, „diesen Vorschuss gibt<br />
es drei Monate und <strong>in</strong> dieser Zeit<br />
kann man den eigentlichen Antrag<br />
auf den Weg br<strong>in</strong>gen.“ Auch<br />
bei Krankenkassen-Abmeldung<br />
und Versicherungsfragen hilft Cosima<br />
Kammerer: „Das gehört für<br />
mich zum Rundum-Paket“.<br />
Nicht nur bei der Dekoration<br />
setzt sie auf Individualität. Das<br />
gilt auch bei der Musikauswahl.<br />
Ihr Credo: „Man verabschiedet<br />
mit e<strong>in</strong>er Trauerfeier e<strong>in</strong>en Menschen,<br />
so wie er war.“ Dazu gehört<br />
ihrer Me<strong>in</strong>ung nach auch,<br />
dass die Musikauswahl nicht<br />
nur traurig-festlich ist, sondern<br />
auch Stücke dabei s<strong>in</strong>d, die die<br />
Person gerne gehört hat. Apropos<br />
Abschied: Wenn jemand im<br />
Krankenhaus gestorben ist, fährt<br />
Cosima Kammerer nach dem Abholen<br />
des Leichnams gerne noch<br />
bei den engsten Angehörigen<br />
vorbei, dass diese sich möglichst<br />
zeitnah persönlich verabschieden<br />
können. „Abgesehen von Zeit<br />
kostet es mich fast nichts, beispielsweise<br />
<strong>vom</strong> Krankenhaus<br />
nach Ölbronn-Dürrn zu fahren,<br />
damit die Tochter zeitnah nach<br />
dem Tod ihre Mutter noch e<strong>in</strong>mal<br />
sehen kann“, sagt die Bestatter<strong>in</strong><br />
über den kostenfreien Service,<br />
„und das gibt den Angehörigen<br />
so viel.“ Natürlich sei es oft nicht<br />
mit e<strong>in</strong>em kurzen Abschied getan,<br />
doch diese erste Möglichkeit<br />
sei wichtig. Für das eigentliche<br />
Abschiednehmen vor der Fahrt<br />
<strong>in</strong>s Krematorium oder vor der<br />
Beisetzung könnten sich Angehörige<br />
so viel Zeit nehmen, wie<br />
sie brauchen.<br />
Cosima Kammerer hat das Bestattungs<strong>in</strong>stitut<br />
von ihrem Mann<br />
Otto Kammerer übernommen,<br />
der im Alter von 17 Jahren zunächst<br />
als Träger auf Beerdigungen<br />
gearbeitet und sich später<br />
selbständig gemacht hat. 28<br />
Jahre lang hat sie Erfahrung an<br />
der Seite ihres Mannes gesammelt<br />
und führt das Institut alle<strong>in</strong>e<br />
weiter.<br />
Infos<br />
Bestattungs<strong>in</strong>stitut Kammerer<br />
Stuttgarter Straße 95<br />
75433 Maulbronn<br />
Telefon: 07043 900057<br />
Telefax: 07043 900059<br />
<strong>in</strong>fo@bestattungs<strong>in</strong>stitutkammerer.de<br />
www.bestattungs<strong>in</strong>stitutkammerer.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Im Trauerfall rund um die Uhr<br />
erreichbar.
10<br />
<strong>Helfer</strong> <strong>in</strong> <strong>schweren</strong> <strong>Stunden</strong><br />
- Anzeige -<br />
Individuelle Bestattungsformen: Das Bestattungs<strong>in</strong>stitut Ludwig macht vieles möglich.<br />
Fotos: Stock<strong>in</strong>ger<br />
Sich mit der eigenen Beisetzung ause<strong>in</strong>andersetzen<br />
Hermann Stock<strong>in</strong>ger und Ole Wilkens werben bei ihren Kunden für Vorsorge, um dem engsten Umfeld<br />
Sicherheit zu geben<br />
Inhaber Hermann Stock<strong>in</strong>ger mit se<strong>in</strong>er Frau Renate.<br />
„E<strong>in</strong> Vorsorgevertrag bewahrt<br />
nach dem eigenen Tod den Famillienfrieden,<br />
weil die H<strong>in</strong>terbliebenen<br />
den letzten Willen des<br />
Verstorbenen kennen und sich<br />
darauf e<strong>in</strong>igen können“, fasst<br />
Hermann Stock<strong>in</strong>ger, Inhaber des<br />
Maulbronner Instituts Ludwig,<br />
zusammen. Geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>em<br />
Mitarbeiter Ole Wilkens hat<br />
er daher e<strong>in</strong>en Vorsorge-Ordner<br />
erstellt. Auf fast 70 Seiten widmen<br />
sie sich bei Weitem nicht nur<br />
den unterschiedlichen Bestattungsformen,<br />
sondern ermöglichen<br />
auch e<strong>in</strong>en umfassenden<br />
Blick darüber h<strong>in</strong>aus. Mit Hilfe<br />
vieler Checklisten und Formulare<br />
können so z.B. Passwörter und<br />
Verträge h<strong>in</strong>terlegt und weitere<br />
wichtige Dokumente gesammelt<br />
werden. „Wir haben <strong>in</strong> Trauergesprächen<br />
schon regelrechte<br />
Dramen erlebt, weil vollkommen<br />
unklar war, wie die verstorbene<br />
Person beigesetzt werden will“,<br />
betonen die Bestatter. Ihr Vorsorge-Ordner,<br />
der gegen e<strong>in</strong>e<br />
Schutzgebühr erhältlich ist, soll<br />
e<strong>in</strong>e Handreichung se<strong>in</strong>, sich mit<br />
dem Thema ause<strong>in</strong>anderzusetzen.<br />
Dabei gebe es unterschiedliche<br />
Herangehensweisen: „Kunden<br />
können den Ordner gerne<br />
selbst durcharbeiten oder anhand<br />
des Ordners mit Angehörigen <strong>in</strong>s<br />
Gespräch kommen.“ Wer den<br />
Ordner erwirbt, sei ke<strong>in</strong>esfalls<br />
verpflichtet e<strong>in</strong>en Vorsorgevertrag<br />
mit se<strong>in</strong>em Bestattungs<strong>in</strong>stitut<br />
abzuschließen, betont Hermann<br />
Stock<strong>in</strong>ger. Manchmal helfe es,<br />
wenn die Unterlagen e<strong>in</strong>fach auf<br />
dem Tisch liegen, damit Ehepaare<br />
untere<strong>in</strong>ander oder mit Angehörigen<br />
<strong>in</strong>s Gespräch kommen können.<br />
Selbstverständlich ist aber<br />
auch e<strong>in</strong>e Beratung wie bisher<br />
möglich. Dies kann im persönlichen<br />
Gespräch, am Telefon oder<br />
onl<strong>in</strong>e geschehen.<br />
E<strong>in</strong>e Frau habe <strong>in</strong> ihrem Vorsorgevertrag<br />
beispielsweise festgelegt,<br />
dass ihre Angehörigen am Sarg<br />
mit Sekt anstoßen und e<strong>in</strong>e bestimmte<br />
Musik hören sollen. „Das<br />
können wir doch nicht machen“,<br />
sei die erste Reaktion auf den<br />
letzten Wunsch gewesen. Doch<br />
dann sei den H<strong>in</strong>terbliebenen<br />
klargeworden, dass sich die Frau<br />
aus gesundheitlichen Gründen<br />
auf diesen Moment gefreut hatte<br />
und wollte, dass neben Traurigkeit<br />
auch Fröhlichkeit den Raum<br />
erfüllt. Stock<strong>in</strong>ger hat auch <strong>in</strong><br />
dieser Situation unterstützt:<br />
„Ich habe der Trauergeme<strong>in</strong>de<br />
versprochen, dass ich vor<br />
der Türe stehen bleibe und sie<br />
wirklich von niemandem gestört<br />
werden.“<br />
„Viele wollen ke<strong>in</strong> klassisches<br />
Erdgrab mehr“, sagt er mit Blick<br />
auf Vorsorge- und Trauergespräche<br />
gleichermaßen. Ist nichts geregelt,<br />
gelte es für ihn und se<strong>in</strong>en<br />
Angestellten im Gespräch mit<br />
den H<strong>in</strong>terbliebenen herauszuspüren,<br />
was das Richtige wäre.<br />
„Dabei wollen wir unsere Kunden<br />
im Erstgespräch nicht überfordern“,<br />
erklärt Ole Wilkens, „sondern<br />
wir beschränken uns nur<br />
auf die unbed<strong>in</strong>gt notwendigen<br />
Informationen.“ So begleite man<br />
die Kunden Schritt für Schritt<br />
bis zur Beisetzung. „Manchen<br />
reicht e<strong>in</strong> Gespräch und sie geben<br />
dann alles bis zur Trauerfeier<br />
<strong>in</strong> unsere Hand, andere rufen oft<br />
noch mehrmals an“, beschreibt<br />
er unterschiedliche Herangehensweisen<br />
der H<strong>in</strong>terbliebenen<br />
– und beide seien absolut <strong>in</strong><br />
Ordnung. „Wer den Verstorbenen<br />
waschen und e<strong>in</strong>kleiden will, darf<br />
das übernehmen. Wer nur dabei<br />
se<strong>in</strong> will, steht daneben. Wer weder<br />
das e<strong>in</strong>e noch das andere<br />
will oder kann, darf die Aufgabe<br />
uns Bestattern überlassen“,<br />
fasst Hermann Stock<strong>in</strong>ger die<br />
Möglichkeiten zusammen, die<br />
sich ebenso auf die Dekoration<br />
der Trauerfeier und alle weiteren<br />
Themengebiete ausweiten<br />
lassen. Ole Wilkens dazu: „Es<br />
ist vielen Angehörigen wichtig,<br />
helfen zu können – doch dafür<br />
Ole und Annika<br />
Wilkens.<br />
wiederum brauchen sie Unterstützung,<br />
und die bekommen die<br />
H<strong>in</strong>terbliebenen von uns.“<br />
Kommen die beiden Bestatter<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Trauerfamilie, legen sie<br />
auch auf K<strong>in</strong>der und Jugendliche<br />
e<strong>in</strong> besonderes Augenmerk:<br />
Wie kann ihr Abschiedsprozess<br />
aussehen? Würde ihnen e<strong>in</strong> Gespräch<br />
mit e<strong>in</strong>er externen Fachkraft<br />
guttun oder gibt es e<strong>in</strong> Ritual,<br />
das dem Nachwuchs helfen<br />
würde, mit der Trauerbewältigung<br />
zu starten? „Gerade bei K<strong>in</strong>dern<br />
und Jugendlichen, die <strong>in</strong> der Ablösephase<br />
<strong>vom</strong> Elternhaus s<strong>in</strong>d,<br />
kann es e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>schneidender<br />
Verlust se<strong>in</strong>, wenn die Großeltern<br />
sterben“, führt Hermann Stock<strong>in</strong>ger<br />
aus. Daher stößt er an,<br />
gezielt das Gespräch mit ihnen<br />
zu suchen. „Ich er<strong>in</strong>nere mich an<br />
e<strong>in</strong> Mädchen, das se<strong>in</strong>em Opa<br />
Papiertaschentücher mit <strong>in</strong> den<br />
Sarg gelegt hat, weil es dazu e<strong>in</strong>e<br />
geme<strong>in</strong>same Geschichte gegeben<br />
hat“, führt er als Beispiel an,<br />
„diese verme<strong>in</strong>tlich kle<strong>in</strong>e Geste<br />
war sehr wichtig.“<br />
Ole Wilkens macht im Moment<br />
ergänzend zum Bestatterberuf<br />
verschiedene Weiterbildungen.<br />
„Damit können wir unter anderem<br />
auch den Sterbeprozess im<br />
Vorfeld besser begleiten“, sagt<br />
Hermann Stock<strong>in</strong>ger. Denn es<br />
komme immer wieder vor, dass<br />
sich Menschen <strong>in</strong> der letzten<br />
Lebensphase melden oder Angehörige<br />
noch vor dem Ableben<br />
der geliebten Person wissen wollen,<br />
wie der weitere Ablauf ist. „In<br />
unserem Beruf geht es um Emotionen,<br />
wenn e<strong>in</strong> Mensch stirbt,<br />
zieht es se<strong>in</strong>en Angehörigen und<br />
engen Freunden erst e<strong>in</strong>mal den<br />
Boden unter den Füßen weg“,<br />
weiß Hermann Stock<strong>in</strong>ger auch<br />
aus eigenen Erfahrungen. Ihn<br />
und Ole Wilkens verb<strong>in</strong>den theologische<br />
Wurzeln, die, wenn es<br />
von den Kunden gewünscht ist, <strong>in</strong><br />
ihre Arbeit e<strong>in</strong>fließen. „<strong>Der</strong>jenige<br />
von uns, der das Trauergespräch<br />
führt, übernimmt auch die Beisetzung“,<br />
erklärt Stock<strong>in</strong>ger zur<br />
Arbeitsteilung, „wir wissen aber<br />
beide über die Wünsche genau<br />
Bescheid.“ E<strong>in</strong> klarer Ansprechpartner<br />
und das Wissen, dass<br />
der andere ebenfalls über alles<br />
im Bilde ist, gebe den Kunden<br />
zusätzliche Sicherheit. Rund 100<br />
Bestattungen betreuen sie jährlich<br />
zwischen Bretten und <strong>Mühlacker</strong>.<br />
Infos<br />
Bestattungs<strong>in</strong>stitut Ludwig<br />
Inhaber: Hermann Stock<strong>in</strong>ger<br />
Danziger Str. 15<br />
75433 Maulbronn<br />
Telefon: 07043 2102<br />
<strong>in</strong>fo@bestattungs<strong>in</strong>stitutludwig.de<br />
www.bestattungs<strong>in</strong>stitutludwig.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Im Trauerfall rund um die Uhr<br />
erreichbar.
<strong>Helfer</strong> <strong>in</strong> <strong>schweren</strong> <strong>Stunden</strong> 11<br />
Liebevolle Würdigung e<strong>in</strong>es ganzen Lebens<br />
Trauerredner<strong>in</strong> Sab<strong>in</strong>e von der Weth ermöglicht H<strong>in</strong>terbliebenen e<strong>in</strong>en persönlichen<br />
und <strong>in</strong>dividuellen Abschied<br />
- Anzeigen -<br />
„Die Puzzleteile, die die Angehörigen<br />
mir im Gespräch mit<br />
auf den Weg geben, setze ich<br />
wertschätzend, liebevoll und<br />
mit viel Sprachgefühl zu e<strong>in</strong>em<br />
Gesamtwerk zusammen“, beschreibt<br />
die Knittl<strong>in</strong>ger Trauerredner<strong>in</strong><br />
Sab<strong>in</strong>e von der Weth<br />
ihren Beruf. Die 55-Jährige ist<br />
gläubig und freut sich, wenn sie<br />
bei Trauerfeiern von Glaube und<br />
Hoffnung sprechen darf. „Doch<br />
natürlich richte ich mich dabei<br />
voll und ganz nach me<strong>in</strong>en Auftraggebern<br />
und verhalte mich<br />
<strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht auf Wunsch<br />
auch vollkommen neutral.“<br />
Ihre Kunden würden aus unterschiedlichen<br />
Beweggründen<br />
auf sie als Trauerredner<strong>in</strong> zurückgreifen,<br />
erklärt sie. Manche<br />
seien aus der Kirche ausgetreten<br />
und auch nicht gläubig, andere<br />
seien zwar ke<strong>in</strong>e Kirchenmitglieder<br />
mehr, würden aber<br />
dennoch Wert auf christliche<br />
Worte legen. „Ich hatte auch<br />
schon e<strong>in</strong>e Kund<strong>in</strong>, die selbst<br />
gläubig ist, aber ihr verstorbener<br />
Mann konnte dem Glauben<br />
nichts abgew<strong>in</strong>nen“, berichtet<br />
Sab<strong>in</strong>e von der Weth, „diesen<br />
Sab<strong>in</strong>e von der Weth nimmt sich viel<br />
Zeit für die Trauerfamilien. Foto: privat<br />
Spagat bei der Trauerfeier zu<br />
meistern, war e<strong>in</strong>e spannende<br />
Aufgabe.“<br />
Die Angehörigen entscheiden,<br />
ob sie e<strong>in</strong> Rundum-Sorglos-Paket<br />
wollen, <strong>in</strong> dem sich die Trauerredner<strong>in</strong><br />
um alles kümmert,<br />
oder ob sie sich selbst mit eigenen<br />
Beiträgen an der Beisetzung<br />
beteiligen wollen. Grundsätzlich<br />
sei Vieles vorstellbar,<br />
macht sie deutlich: So könnte<br />
man beispielsweise geme<strong>in</strong>sam<br />
Luftballons steigen lassen oder<br />
am offenen Grab Briefe mit den<br />
letzten Worten und Wünschen,<br />
die zu Lebzeiten des Verstorbenen<br />
ungesagt geblieben s<strong>in</strong>d,<br />
verbrennen. „Obskure Wünsche<br />
würde ich allerd<strong>in</strong>gs ablehnen“,<br />
sagt sie über esoterische Rituale.<br />
Selbstverständlich würde sie<br />
auch Menschen bestatten, bei<br />
denen nur e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Rede<br />
am Grab gewünscht ist. „Egal,<br />
was me<strong>in</strong>e Kunden sich wünschen:<br />
Ich hoffe, dass sie sich<br />
bei mir gut aufgehoben fühlen“,<br />
sagt Sab<strong>in</strong>e von der Weth, die <strong>in</strong><br />
ihrer Planung frei und nur ihrem<br />
Gewissen verpflichtet ist.<br />
Für die Vorgespräche plant<br />
die Trauerredner<strong>in</strong> bis zu zwei<br />
<strong>Stunden</strong> e<strong>in</strong>: „Für viele me<strong>in</strong>er<br />
Kunden ist das schon der erste<br />
Schritt im Trauerprozess.“ Ihr<br />
ist es wichtig, das Leben der<br />
Menschen, die sie auf ihrem<br />
letzten Weg geleitet, so greifbar<br />
und echt wie möglich darzustellen.<br />
„Dafür nehme ich mir <strong>in</strong><br />
der Vorbereitung für jede Rede<br />
viel Zeit“, sagt sie, „schließlich<br />
geht es wirklich jedes Mal<br />
darum, e<strong>in</strong> absolut e<strong>in</strong>maliges<br />
und e<strong>in</strong>zigartiges Leben zu<br />
würdigen.“ Doch „das letzte<br />
Fest“ sei nicht nur für den Verstorbenen,<br />
sondern auch – und<br />
vielleicht noch mehr – für die,<br />
die zurückbleiben, erläutert die<br />
freie Redner<strong>in</strong>. „Wenn ich sehe,<br />
dass engen Angehörigen trotz<br />
ihrer Trauer e<strong>in</strong> Lächeln über<br />
die Lippen huscht oder sie sich<br />
wissend zunicken, dann weiß<br />
ich, dass ich die richtigen Worte<br />
gefunden habe“, sagt sie. Dieses<br />
unmittelbare und manchmal<br />
auch unabsichtliche Feedback<br />
bedeutet Sab<strong>in</strong>e von der Weth<br />
sehr viel: „Mir ist es wichtig,<br />
dass es mir gel<strong>in</strong>gt, die Trauerfeiern<br />
so zu gestalten, dass die<br />
H<strong>in</strong>terbliebenen danach sagen,<br />
so hätte es dem Verstorbenen<br />
auch gefallen.“<br />
Infos<br />
Sab<strong>in</strong>e von der Weth<br />
Unterer Ste<strong>in</strong>weg 20<br />
75438 Knittl<strong>in</strong>gen<br />
Telefon: 07043 9379866<br />
Mobil: 0162 9242652<br />
<strong>in</strong>fo@trauerredner<strong>in</strong>-sab<strong>in</strong>evdw.de<br />
www.trauerredner<strong>in</strong>-sab<strong>in</strong>evdw.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
nach telefonischer Vere<strong>in</strong>barung<br />
wig<br />
k<strong>in</strong>ger<br />
-<br />
-<br />
Uhr<br />
Lange Familientradition wird fortgeführt<br />
Ob Grabste<strong>in</strong> oder Urnentafel: Kundenzufriedenheit steht an oberster Stelle<br />
Bis e<strong>in</strong> Grabmal fertig ist, s<strong>in</strong>d<br />
die Auftraggeber oft mehrmals<br />
zu Besuch <strong>in</strong> der Werkstatt:<br />
Dieser enge Kontakt ist<br />
dem Ste<strong>in</strong>metz Roger Walter<br />
aus dem Maulbronner Teilort<br />
Schmie sehr wichtig. „Ich lege<br />
sehr viel Wert auf e<strong>in</strong>e ausführliche<br />
Beratung“, betont er. Im<br />
Gespräch mit den Angehörigen<br />
würden die ersten Skizzen entstehen,<br />
wie das Grabmal aussehen<br />
könnte. Danach entsteht<br />
e<strong>in</strong>e detaillierte Zeichnung. Bei<br />
aufwendigen Projekten baut er<br />
den Grabste<strong>in</strong> manchmal auch<br />
mit e<strong>in</strong>em Karton vor, um das<br />
Vorhaben für Kunden zu visualisieren.<br />
Erst wenn die Angehörigen<br />
grünes Licht gegeben<br />
haben, macht sich Roger Walter<br />
mit se<strong>in</strong>em Sohn Christian ans<br />
Werk. Auch Tochter Rebecca ist<br />
nach ihrer Elternzeit vormittags<br />
zurück im Familienbetrieb. Se<strong>in</strong>e<br />
Frau kümmert sich um die im<br />
Büro und im H<strong>in</strong>tergrund anfallenden<br />
Aufgaben.<br />
„Manche Kunden haben e<strong>in</strong>e<br />
klare Vorstellung, wie der Grabste<strong>in</strong><br />
aussehen soll, andere holen<br />
sich <strong>in</strong> unserer Ausstellung<br />
auf dem Hof erste Anregungen“,<br />
erklärt Roger Walter. Egal,<br />
Die Ausstellung auf dem Betriebsgelände<br />
ist frei zugänglich.<br />
Foto: Deeg<br />
ob die Kunden mit oder ohne<br />
eigene Vorstellungen zum Erstgespräch<br />
kommen, dem Ste<strong>in</strong>metz<br />
ist wichtig, dass sie am<br />
Ende des Auftrags voll und ganz<br />
zufrieden s<strong>in</strong>d.<br />
Dabei hat sich die Arbeit <strong>in</strong><br />
den vergangenen rund 15 bis<br />
20 Jahren zum Teil gewandelt:<br />
Mit der Zunahme an Urnenbestattungen<br />
hat der Ste<strong>in</strong>metz<br />
früher Kontakt zu se<strong>in</strong>en Kunden.<br />
Denn bei e<strong>in</strong>er Beisetzung <strong>in</strong> die<br />
Urnenwand ist es üblich, dass<br />
die Ste<strong>in</strong>platte b<strong>in</strong>nen weniger<br />
Tage, bis zum Term<strong>in</strong> der Trauerfeier,<br />
zum Verschließen fertig<br />
gestellt wird. Neben dem Namen<br />
und e<strong>in</strong>em Ornament hat der<br />
Fachmann auf den kle<strong>in</strong>en Platten<br />
nur wenig Spielraum. Doch<br />
auch bei dieser Bestattungsvariante<br />
würden Kunden nach e<strong>in</strong>em<br />
Erstgespräch nochmals e<strong>in</strong>en<br />
Entwurf zu Gesicht bekommen,<br />
um im Vorfeld zu wissen, dass<br />
das spätere Ergebnis ihren Vorstellungen<br />
entspricht.<br />
Bei den Grabste<strong>in</strong>en arbeitet<br />
Roger Walter oft an mehreren<br />
Projekten parallel. Auch wenn<br />
es nicht bei jeder Fertigstellung<br />
auf e<strong>in</strong>en festen Term<strong>in</strong> ankomme,<br />
gebe es e<strong>in</strong>ige Auftragsarbeiten,<br />
die gezielt zu Feiertagen,<br />
e<strong>in</strong>em Geburtstag oder<br />
Todestag fertig werden sollen.<br />
Dabei muss er für das eigentliche<br />
Setzen des Ste<strong>in</strong>s auf dem<br />
Friedhof auch e<strong>in</strong>iges an Zeit<br />
e<strong>in</strong>kalkulieren – erst recht, wenn<br />
er term<strong>in</strong>ierte Bestattungen berücksichtigen<br />
muss, während<br />
denen er nicht arbeiten darf.<br />
„Meistens b<strong>in</strong> ich vormittags auf<br />
den Friedhöfen unterwegs“, sagt<br />
er, „arbeite mittags <strong>in</strong> der Werkstatt<br />
und empfange am späten<br />
Nachmittag die Kundschaft.“<br />
Dass sie spätnachmittags oder<br />
auch samstags vorbeischauen<br />
können, käme bei den Auftraggebern,<br />
die tagsüber oft selber<br />
arbeiten müssen, gut an. Zudem<br />
ist die Ausstellung jederzeit frei<br />
zugänglich.<br />
Se<strong>in</strong>e Kunden kämen zum großen<br />
Teil aus dem östlichen Enzkreis<br />
und würden oft auf Empfehlung<br />
bei ihm anrufen. „Unser<br />
Firmensitz ist <strong>in</strong> Schmie, da fährt<br />
man eher selten durch Zufall<br />
vorbei“, sagt er. Das Gebäude<br />
hat se<strong>in</strong> Vater Leopold Walter<br />
1962 gebaut, zuvor war man <strong>in</strong><br />
der Ortsmitte neben der Alten<br />
Schule ansässig. „Ich b<strong>in</strong> schon<br />
<strong>in</strong> der fünften oder sechsten Generation<br />
tätig“, sagt der 63-Jährige<br />
über die lange Familientradition,<br />
„und me<strong>in</strong> Beruf macht<br />
mir bis heute großen Spaß, weil<br />
ke<strong>in</strong> Auftrag wie der andere ist.“<br />
Infos<br />
Roger Walter<br />
Leopold Walter GmbH<br />
Strombergstraße 15<br />
75433 Maulbronn-Schmie<br />
Telefon: 07043 2001<br />
Öffnungszeiten:<br />
Die Ausstellung ist jederzeit<br />
zugänglich, Beratungsterm<strong>in</strong>e<br />
nach telefonischer Absprache
12<br />
<strong>Helfer</strong> <strong>in</strong> <strong>schweren</strong> <strong>Stunden</strong><br />
- Anzeige -<br />
Särge aus eigener Herstellung<br />
Das Familienunternehmen Scholl aus Ipt<strong>in</strong>gen komb<strong>in</strong>iert se<strong>in</strong>e Schre<strong>in</strong>erei mit den Bestatter-Aufgaben<br />
Zweifelsohne e<strong>in</strong> Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmal<br />
<strong>in</strong> der Region: Hubert<br />
Scholl aus Ipt<strong>in</strong>gen ist nicht nur<br />
Bestatter, sondern auch Schre<strong>in</strong>er.<br />
Entsprechend können Kunden<br />
bei ihm auch selbsthergestellte<br />
Särge erwerben. „Wenn wir<br />
erwähnen, welche Särge <strong>in</strong> unserer<br />
Ausstellung aus heimischem<br />
Holz gefertigt worden s<strong>in</strong>d, fällt<br />
die Kaufentscheidung oft sehr<br />
schnell“, berichtet er, „aber wir<br />
kaufen auch Särge dazu.“ Die eigene<br />
Schre<strong>in</strong>erei ermöglicht dem<br />
Bestatter zudem, e<strong>in</strong> Stück weit<br />
<strong>in</strong>dividueller auf Kundenwünsche<br />
e<strong>in</strong>gehen zu können. „E<strong>in</strong>e<br />
Trauerfamilie me<strong>in</strong>te zu mir, dass<br />
dem Verstorbenen e<strong>in</strong> ferrari-roter<br />
Sarg bestimmt sehr gefallen<br />
hätte“, erzählt Scholl aus e<strong>in</strong>em<br />
Trauergespräch, „diesem letzten<br />
Wunsch konnten wir nachkommen,<br />
weil wir e<strong>in</strong>en Sarg aus eigener<br />
Anfertigung mit passender<br />
Farbe versehen konnten.“ Wäre<br />
e<strong>in</strong>e externe Bestellung nötig gewesen,<br />
hätte die Familie aus zeitlichen<br />
Gründen wohl e<strong>in</strong>e andere<br />
Entscheidung treffen müssen.<br />
Apropos Zeitfaktor: Hubert<br />
Scholl verfügt <strong>in</strong> Wiernsheim<br />
über die Zuständigkeit für die<br />
Friedhöfe. „Ich kann Bestattungen<br />
unabhängig von der Geme<strong>in</strong>de<br />
planen“, erklärt er. Die<br />
Vorteile liegen für ihn auf der<br />
Hand: Neben Trauerfamilie, Bestatter,<br />
Organist und Pfarrer<br />
muss nicht zusätzlich noch die<br />
Verwaltung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Beisetzung<br />
In Ipt<strong>in</strong>gen zu Hause und im<br />
Umland aktiv: Hubert, Susanne<br />
und Philipp Scholl. Foto: privat<br />
<strong>in</strong>volviert werden. „Wir heben<br />
auch die Gräber selber aus“, erklärt<br />
der Bestatter. Wobei auch <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>em Wirkungskreis gilt, dass<br />
die Urnenbestattung weit mehr<br />
nachgefragt ist als die Sargbeisetzung.<br />
Hubert Scholl kümmert sich geme<strong>in</strong>sam<br />
mit se<strong>in</strong>er Frau Susanne<br />
und Sohn Philipp um Bestattungen<br />
<strong>in</strong> den Gesamtgeme<strong>in</strong>den<br />
Wiernsheim und Eberd<strong>in</strong>gen und<br />
auch Großglattbacher Familien<br />
zählen zum Kundenkreis. „Wir<br />
haben auch schon zwei Überführungen<br />
nach Sizilien gemacht“,<br />
berichtet Philipp Scholl, „dabei<br />
war e<strong>in</strong>e Strecke alle<strong>in</strong>e 2000<br />
Kilometer lang.“ Unlängst galt es,<br />
e<strong>in</strong>e Urne an den Bodensee zu<br />
br<strong>in</strong>gen. „Die Angehörigen wollten<br />
die Urne nicht selbst transportieren<br />
und e<strong>in</strong>e Post-Sendung kam<br />
für sie auch nicht <strong>in</strong>frage“, erklärt<br />
Hubert Scholl.<br />
„Wir bieten unseren Kunden den<br />
Komplettservice an“, sagt Susanne<br />
Scholl, die sich schwerpunktmäßig<br />
um die Aufgaben im Büro<br />
kümmert. Wenn Eile geboten ist,<br />
würden auch Trauerkarten selbst<br />
gedruckt. „Das übernehmen wir<br />
vor allem dann, wenn zwischen<br />
Trauerfall und Beerdigung e<strong>in</strong> Wochenende<br />
liegt“, erklärt sie, „wenn<br />
die Person zum Beispiel Donnerstagnachmittag<br />
verstirbt und<br />
dienstags beigesetzt werden soll.<br />
Dann drucken wir die Karten <strong>in</strong><br />
Abstimmung mit der Trauerfamilie<br />
so, dass sie bestenfalls schon<br />
freitags zur Post gebracht werden<br />
können und somit noch am Wochenende<br />
den Empfängern zugestellt<br />
werden können.“<br />
Hubert Scholl hat die Schre<strong>in</strong>erei<br />
und die Bestatter-Aufgaben 2005<br />
von se<strong>in</strong>em Vater übernommen.<br />
Nach Umbauarbeiten wurde e<strong>in</strong><br />
neues Büro neben der Sarg-Ausstellung<br />
e<strong>in</strong>gerichtet. Mit Sohn<br />
Philipp arbeitet die nächste Generation<br />
bereits im Unternehmen<br />
mit. Dabei ist das Credo der Bestatterfamilie<br />
klar: „Nach dem Gespräch<br />
mit uns sollen alle Fragen<br />
geklärt se<strong>in</strong>.“<br />
Infos<br />
Hubert Scholl<br />
Schre<strong>in</strong>erei – Bestattungen<br />
H<strong>in</strong>tere Straße 3<br />
75446 Wiernsheim<br />
Telefon: 07044 5569<br />
Telefax: 07044 5686<br />
<strong>in</strong>fo@scholl-bestattungen.de<br />
www.hubert-scholl.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Im Trauerfall rund um die Uhr<br />
erreichbar.<br />
„<strong>Der</strong> Tod ist nicht das Ende“<br />
Markus Ept<strong>in</strong>g, evangelischer Pfarrer <strong>in</strong> Ötisheim und Dekansstellvertreter, über Glauben und Bestattungen<br />
Wie viele Bestattungen begleiten<br />
die Pfarrer im Dekanat<br />
jährlich?<br />
Ich kann nur für Ötisheim sagen,<br />
dass es dort <strong>in</strong> diesem Jahr bisher<br />
36 evangelische Trauerfeiern<br />
waren. Auf dem <strong>Mühlacker</strong> St.<br />
Peter-Friedhof s<strong>in</strong>d es oft drei<br />
oder mehr <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Woche.<br />
Wie läuft e<strong>in</strong>e Beisetzung nach<br />
evangelischem Glauben ab?<br />
Im Unterschied zu e<strong>in</strong>er Bestattungsfeier<br />
mit weltlichen Trauerrednern<br />
soll das Evangelium<br />
<strong>in</strong> Musik und Wort als tröstliche<br />
Botschaft von der Auferstehung<br />
zum ewigen Leben zum Ausdruck<br />
kommen, e<strong>in</strong>erseits <strong>in</strong> der<br />
<strong>in</strong>dividuellen Rede zum Leben<br />
und Wirken des/der Verstorbenen,<br />
andererseits <strong>in</strong> liturgischen<br />
Elementen und Handlungen vermittelt.<br />
Meist beg<strong>in</strong>nt die Trauerfeier<br />
<strong>in</strong> der Kirche/Trauerhalle<br />
und wird dann vor Grab(feld)<br />
oder Urnenwand fortgesetzt. Die<br />
kirchlichen Ordnungen s<strong>in</strong>d örtlich<br />
verschieden. Im Gespräch<br />
mit den Angehörigen werden<br />
Texte und <strong>in</strong> der Regel bis zu drei<br />
Kirchenlieder ausgewählt. Viele<br />
Pfarrer<strong>in</strong>nen und Pfarrer s<strong>in</strong>d<br />
auch offen im Kontext der Trauerfeier<br />
andere Musik sowie <strong>in</strong>dividuelle<br />
Wünsche zu <strong>in</strong>tegrieren,<br />
wenn sie das Evangelium unterstreichen,<br />
begleitet von Orgel,<br />
Trompete, Sänger/<strong>in</strong> oder Chor<br />
oder als Aufnahme.<br />
Macht es dabei e<strong>in</strong>en Unterschied,<br />
ob es sich um e<strong>in</strong>e<br />
Sarg- oder Urnenbestattung<br />
handelt?<br />
Von der Ordnung und Theologie<br />
gibt es kaum Unterschiede,<br />
jedoch seelsorglich. E<strong>in</strong>e<br />
Urnenbeisetzung kann direkt<br />
im Anschluss an die Trauerfeier<br />
stattf<strong>in</strong>den oder bei e<strong>in</strong>er Trauerfeier<br />
mit Sarg dann extra zu<br />
e<strong>in</strong>em späteren Term<strong>in</strong>, bei dem<br />
manche Pfarrer/<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e nochmalige<br />
liturgische Begleitung anbieten.<br />
Die evangelische Kirche<br />
akzeptiert Erd- und Feuerbestattung<br />
gleichermaßen. Letztlich<br />
entscheidend aber sollte se<strong>in</strong>,<br />
wie es den H<strong>in</strong>terbliebenen mit<br />
der e<strong>in</strong>en oder anderen Lösung<br />
seelisch geht. Für viele, <strong>in</strong>sbesondere<br />
auch ältere H<strong>in</strong>terbliebene<br />
ist die Verbrennung des<br />
Leichnams e<strong>in</strong> weiterer grausamer<br />
Akt, der den erlittenen Verlust<br />
noch erhöht. Die Gefühle, die<br />
für die Anderen an dieser Frage<br />
hängen, sollten <strong>in</strong> der Familie besprochen<br />
werden. Die christliche<br />
Hoffnung auf die Auferstehung<br />
hängt nicht daran, ob der Körper<br />
verbrannt wird oder <strong>in</strong> der Erde<br />
zerfällt, sondern alle<strong>in</strong> an dem<br />
Pfarrer Markus Ept<strong>in</strong>g<br />
Foto: Majer/MT-Archiv<br />
liebevollen Gedenken Gottes (Ps.<br />
8,5). Er gedenkt dessen, was und<br />
wer wir s<strong>in</strong>d.<br />
Welche Kosten kommen für<br />
den kirchlichen Teil der Beerdigung<br />
auf H<strong>in</strong>terbliebene zu?<br />
Für den kirchliche Teil (Pfarrer/<strong>in</strong>,<br />
Traueransprache, Benutzung von<br />
Kirchen) entstehen den Angehörigen<br />
ke<strong>in</strong>e Kosten. Die Kosten<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Kirchenmitgliedschaft<br />
des/der Verstorbenen <strong>in</strong>begriffen.<br />
Welche Vorstellungen gibt es<br />
im Glauben sowohl <strong>vom</strong> Tod als<br />
auch e<strong>in</strong>em Leben danach?<br />
Die zentrale Osterbotschaft mit<br />
der Auferstehung Jesu nach<br />
der Kreuzigung besagt: <strong>Der</strong> Tod<br />
ist nicht das Ende. Etwas Neues<br />
entsteht. Gott ist stärker als<br />
Leid, Ungerechtigkeit und Tod.<br />
Als Christen vertrauen wir darauf,<br />
dass wir Menschen nach<br />
unserem Tod ganz nahe bei Gott<br />
s<strong>in</strong>d. Paulus sagt <strong>in</strong> der Bibel mit<br />
e<strong>in</strong>em neuen „geistlichen Leib“,<br />
erlöst von eventuellen irdischen<br />
Leiden (1. Kor<strong>in</strong>ther 15). Wie das<br />
aussieht, bleibt e<strong>in</strong> Geheimnis.<br />
Unter den Bed<strong>in</strong>gungen, unter<br />
denen wir jetzt leben, können wir<br />
davon Ahnungen wahrnehmen,<br />
Spuren erkennen (lesen Sie dazu<br />
etwa Johannes 3, 15f; 5, 24). In<br />
der Bibel gibt es e<strong>in</strong>e Vielzahl<br />
von Bildern, die Aspekte der von<br />
Gott her erhofften Zukunft bergen:<br />
das Ewige Leben, die neue<br />
Stadt Gottes, das Festmahl der<br />
Völker u.a.. Auch von Gericht im<br />
S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Gerechtigkeit für erlittenes<br />
Unrecht ist die Sprache.<br />
<strong>Der</strong> evangelische Glaube betont,<br />
dass wir uns den „Himmel“ nicht<br />
durch fromme Taten erarbeiten<br />
und verdienen können.<br />
Gibt es seelsorgerische Angebote<br />
für die Trauerzeit?<br />
Über das Trauergespräch und<br />
die Trauerfeier h<strong>in</strong>aus stehen<br />
auf Wunsch die Ortspfarrer<strong>in</strong>/<br />
der Ortspfarrer auch weiterh<strong>in</strong><br />
für seelsorgliche Gespräche zur<br />
Verfügung. Außerdem gibt es<br />
<strong>in</strong> <strong>Mühlacker</strong> zum Beispiel das<br />
offene Begegnungscafé für Trauerende<br />
<strong>vom</strong> Ambulanten Hospizdienst<br />
Östlicher Enzkreis (Infos<br />
unter Tel.: 07041/8153689 oder<br />
per E-Mail an kessler@hospizdienst-oestlicher-enzkreis.de).<br />
Wie die Caritas auch, bietet die<br />
Diakonie Württemberg landesweit<br />
Sem<strong>in</strong>are, Gesprächsgruppen<br />
und Kurse für Trauernde an (Infos<br />
unter Tel.: 0711/1656-206 oder<br />
per E-Mail an hospiz@diakoniewue.de).<br />
Welchen Stellenwert haben die<br />
Gedenktage im November?<br />
In der evangelischen Kirche gedenken<br />
wir <strong>in</strong> den Gottesdiensten<br />
am Sonntag vor dem ersten<br />
Advent der Verstorbenen des<br />
letzten Kirchenjahres. Dazu laden<br />
wir die Angehörigen speziell<br />
e<strong>in</strong>. Wir sprechen statt <strong>vom</strong><br />
Totensonntag, lieber <strong>vom</strong> Ewigkeitssonntag<br />
und nehmen damit<br />
Bezug auf den Glauben an<br />
Auferstehung und ewiges Leben<br />
und wir vergewissern uns <strong>in</strong> der<br />
Geme<strong>in</strong>schaft dieser Hoffnung.<br />
Fragen von Ramona Deeg
<strong>Helfer</strong> <strong>in</strong> <strong>schweren</strong> <strong>Stunden</strong> 13<br />
- Anzeige -<br />
Dekoration er<strong>in</strong>nert an den geliebten Menschen<br />
Das Wurmberger Bestattungsunternehmen Britsch stellt das Leben des Verstorbenen <strong>in</strong> den Mittelpunkt<br />
„Wir s<strong>in</strong>d persönlich für die Angehörigen<br />
da“, sagt Michael<br />
Britsch, der geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>er<br />
Frau Kar<strong>in</strong> und Tochter Anna<br />
das gleichnamige Bestattungsunternehmen<br />
<strong>in</strong> Wurmberg führt.<br />
Die 18 Jahre alte Tochter macht<br />
seit diesem Herbst e<strong>in</strong>e Ausbildung<br />
zur Bestatter<strong>in</strong> im elterlichen<br />
Betrieb. Den schulischen<br />
Teil absolviert sie <strong>in</strong> Bad Kiss<strong>in</strong>gen,<br />
wo derzeit deutlich mehr<br />
weibliche als männliche Bestattungsfachkräfte<br />
das Hand werk<br />
erlernen.<br />
In die praktische Arbeit erhält<br />
sie seit vielen Jahren E<strong>in</strong>blicke,<br />
erlebt ihre Eltern im Umgang mit<br />
Trauerfamilien, ist bei den ausführlichen<br />
Gesprächen dabei,<br />
und weiß, wie wichtig zuhören<br />
ist. „Oft lasse ich die Familien<br />
erst e<strong>in</strong>mal erzählen“, berichtet<br />
ihr Vater als Geschäftsführer<br />
des Bestattungsunternehmens.<br />
Se<strong>in</strong>e Frau erzählt weiter: „Oft<br />
erleben wir, dass Witwen bei<br />
uns sitzen, die sagen, dass sich<br />
ihr Mann nicht mit dem Thema<br />
Tod beschäftigen wollte und sie<br />
daher gar nicht wissen, wie er<br />
bestattet werden möchte – oder<br />
wie nicht.“ Dann gelte es, mit<br />
viel E<strong>in</strong>fühlungsvermögen die<br />
Angehörigen über die zahlreichen<br />
Bestattungsmöglichkeiten<br />
aufzuklären.<br />
Nicht nur im Trauergespräch,<br />
auch bei der Dekoration der<br />
Trauerfeier arbeitet das Bestattungsunternehmen<br />
mit viel Liebe<br />
zum Detail. „Wir stellen den<br />
Weg <strong>vom</strong> Leben <strong>in</strong> den Tod der<br />
Person nach“, erklärt Michael<br />
Britsch, „wenn e<strong>in</strong>e Senior<strong>in</strong><br />
gerne gestrickt hat, bauen wir<br />
Wolle und Nadeln mit <strong>in</strong> die<br />
Dekoration e<strong>in</strong>, die dann mit<br />
dem Sarg oder der Urne endet.“<br />
Wann immer möglich und gewünscht,<br />
bezieht Familie Britsch<br />
auch das Vere<strong>in</strong>sleben des Verstorbenen<br />
mit e<strong>in</strong>. „Wenn er im<br />
Musik- oder Gesangvere<strong>in</strong> aktiv<br />
war, dürfen diese die Trauerfeier<br />
gerne musikalisch umrahmen“,<br />
erläutert Michael Britsch, „war<br />
der Verstorbene bei der Freiwilligen<br />
Feuerwehr, können die<br />
Kameraden den Sarg tragen.“<br />
Auch die Musikauswahl sei auf<br />
die verstorbene Person abgestimmt.<br />
„E<strong>in</strong> junger Mann, der<br />
se<strong>in</strong>e Mutter <strong>in</strong> ihrem letzten<br />
Lebensjahr begleitet hat, hat ihr<br />
jeden Abend ,Auf de schwäbsche<br />
Eisebahne‘“ vorgesungen“,<br />
er<strong>in</strong>nert sich Michael<br />
Britsch, „das haben wir natürlich<br />
auch auf der Beerdigung<br />
gespielt. Darüber haben sich<br />
e<strong>in</strong>ige gewundert, aber für den<br />
jungen Mann war das e<strong>in</strong> ganz<br />
wichtiger erster Schritt zur Trauerverarbeitung,<br />
dass er dieses<br />
Lied auf dem letzten Weg se<strong>in</strong>er<br />
Mutter hören konnte.“<br />
Vor Kurzem hat das Familienunternehmen<br />
auf dem Friedhof<br />
<strong>in</strong> Wimsheim die erste muslimische<br />
Bestattung betreut. „Die<br />
nächste Generation“, sagt Michael<br />
Britsch mit Blick auf se<strong>in</strong>e<br />
Tochter, „wird sich mit diesen<br />
<strong>in</strong>ternationalen Themen noch<br />
viel stärker beschäftigen müssen<br />
als wir heute“ Neben Mönsheim<br />
ist das Bestattungs<strong>in</strong>stitut<br />
<strong>in</strong> Wurmberg und Neubärental,<br />
Friolzheim, Heimsheim, Wiernsheim<br />
und Niefern-Öschelbronn<br />
tätig. Michael Britsch ist zudem<br />
gelegentlich als Trauerredner im<br />
E<strong>in</strong>satz.<br />
„Uns macht es immer besonders<br />
betroffen, wenn e<strong>in</strong> junges<br />
Ehepaar zu uns kommt, das das<br />
erste K<strong>in</strong>d beerdigen muss“,<br />
sagt Kar<strong>in</strong> Britsch. Umso mehr<br />
freuen sie sich, wenn manchmal<br />
Jahre später e<strong>in</strong>e Karte e<strong>in</strong>trifft,<br />
<strong>in</strong> der eben diese Ehepaare von<br />
der Geburt e<strong>in</strong>es gesunden K<strong>in</strong>des<br />
berichten.<br />
Infos<br />
Michael Britsch steht mit se<strong>in</strong>er Frau Kar<strong>in</strong> und Tochter Anna Trauerfamilien<br />
rund um Wurmberg mit Rat und Tat zur Seite. Foto: Deeg Britsch Bestattungen<br />
Gollmerstr. 14<br />
75449 Wurmberg<br />
Telefon: 07044 914934<br />
Telefax: 07044 9177276<br />
<strong>in</strong>fo@britsch-bestattungen.de<br />
www.britsch-bestattungen.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Im Trauerfall rund um die Uhr<br />
erreichbar.<br />
„<strong>Der</strong> Tod als Zugang zum ewigen Leben“<br />
Dekan Claus Schmidt plädiert für e<strong>in</strong>e Aufhebung des Grabzwangs bei Sargbestattungen<br />
Wie viele Bestattungen begleiten<br />
katholische Pfarrer im Dekanat<br />
jährlich?<br />
In unserer Seelsorgee<strong>in</strong>heit, die<br />
<strong>Mühlacker</strong>, Ötisheim und Ill<strong>in</strong>gen<br />
umfasst, waren es vergangenes<br />
Jahr 77 Beisetzungen. Zum<br />
katholischen Dekanat gehören<br />
noch zwei weitere Seelsorgee<strong>in</strong>heiten,<br />
die allerd<strong>in</strong>gs zahlenmäßig<br />
kle<strong>in</strong>er s<strong>in</strong>d.<br />
Wie läuft e<strong>in</strong>e Beisetzung nach<br />
katholischen Glauben ab?<br />
Wenn der Wortgottesdienst – mit<br />
Schriftlesung, Gebeten und Liedern<br />
–, auf dem Friedhof stattf<strong>in</strong>det,<br />
ist die Liturgie meistens<br />
umfangreicher als <strong>in</strong> der evangelischen<br />
Kirche. Im besten Fall<br />
wird der Sarg mit den begleitenden<br />
Zeichen von Weihwasser<br />
und Weihrauch <strong>in</strong> die Erde abgelassen.<br />
Nach katholischem Verständnis<br />
gehört es essenziell dazu, e<strong>in</strong>e<br />
Heilige Messe für den Verstorbenen<br />
zu feiern. Das versuchen<br />
wir, wann immer möglich, umzusetzen.<br />
In der Corona-Zeit haben wir<br />
den Sarg auch e<strong>in</strong>ige Male <strong>in</strong><br />
die Kirche geholt und gespürt,<br />
dass er dort eigentlich h<strong>in</strong>gehört,<br />
weil der Abschied dadurch auch<br />
Dekan Claus Schmidt<br />
Foto: MT-Archiv<br />
wieder stärker <strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong>de<br />
zurückkommt. Daher wollen wir<br />
die Verstorbenen auch künftig<br />
wieder verstärkt <strong>in</strong> unsere Pfarrkirchen<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>nehmen.<br />
Macht es dabei e<strong>in</strong>en Unterschied,<br />
ob es sich um e<strong>in</strong>e<br />
Sarg- oder Urnenbestattung<br />
handelt?<br />
Wir wünschen uns schon längst,<br />
dass <strong>in</strong> Rasengräbern erdbestattet<br />
werden kann und somit<br />
der Grabzwang aufgehoben<br />
wird. Damit könnte e<strong>in</strong> Sarg wie<br />
e<strong>in</strong>e Urne beigesetzt werden.<br />
Das würden viele Menschen<br />
befürworten, weil sie sich dann<br />
nicht mehr um die Grabpflege<br />
kümmern müssten, was oft das<br />
Hauptargument für die Urnenbestattung<br />
ist.<br />
Das Trauern am Sarg ist anders<br />
als wenn nur e<strong>in</strong>e Urne mit der<br />
Asche der verstorbenen Person<br />
vorhanden ist. Das führt zu e<strong>in</strong>er<br />
Entfremdung <strong>vom</strong> Leichnam<br />
und erschwert manchmal das<br />
Abschiednehmen. Die katholische<br />
Kirche bewertet das nicht<br />
mehr moralisch, gibt aber der<br />
Erdbestattung auch aus seelsorgerischen<br />
Gesichtspunkten den<br />
Vorzug.<br />
Welche Kosten kommen für<br />
den kirchlichen Teil der Beerdigung<br />
auf H<strong>in</strong>terbliebene zu?<br />
Es kommen ke<strong>in</strong>e Kosten auf die<br />
H<strong>in</strong>terbliebenen zu. In besonderen<br />
seelsorgerischen E<strong>in</strong>zelfällen<br />
und <strong>in</strong> der Flüchtl<strong>in</strong>gshilfe<br />
ist es <strong>in</strong> der Vergangenheit sogar<br />
vorgekommen, dass wir bei Bestattungen<br />
f<strong>in</strong>anziell unterstützt<br />
haben.<br />
Welche Vorstellungen gibt es<br />
im Glauben sowohl <strong>vom</strong> Tod als<br />
auch e<strong>in</strong>em Leben danach?<br />
Nach unserem christlichen Verständnis<br />
ist der Tod der Zugang<br />
zum ewigen Leben, das wir<br />
durch Jesus Christus erhalten<br />
haben. Unser katholischer Blick<br />
darauf unterschiedet sich wenig<br />
<strong>vom</strong> evangelischen Verständnis.<br />
<strong>Der</strong> Tod ist auch die Konfrontation<br />
mit unserer eigenen Wahrheit,<br />
mit unseren Licht- und Schattenseiten.<br />
Das ist e<strong>in</strong> Teil unserer<br />
Vorstellung. Wichtig für uns ist,<br />
dass wir die Verstorbenen im Gebet<br />
begleiten können. Unser Gebet<br />
hat für sie wirklich Gewicht<br />
und erreicht die Verstorbenen,<br />
um sie zu unterstützen im S<strong>in</strong>ne<br />
des Beistands und der Geme<strong>in</strong>schaft.<br />
Gibt es seelsorgerische Angebote<br />
für die H<strong>in</strong>terbliebenen <strong>in</strong><br />
der Trauerzeit?<br />
Wir Seelsorger begleiten die H<strong>in</strong>terbliebenen<br />
natürlich durch die<br />
Tage der Beerdigung. Außerdem<br />
s<strong>in</strong>d wir durch die Sterbesakramente,<br />
die die Priester spenden,<br />
oft schon beim Sterben dabei.<br />
In E<strong>in</strong>zelfällen gibt es e<strong>in</strong>e seelsorgerische<br />
Begleitung nach den<br />
Trauerfeierlichkeiten.<br />
Die Caritas-Stelle bietet auch<br />
bei uns e<strong>in</strong>en Kurs für Trauernde<br />
an, der nach wir vor sehr guten<br />
Anklang f<strong>in</strong>det. <strong>Der</strong> Kurs dient<br />
der Trauerarbeit und unterstützt<br />
H<strong>in</strong>terbliebene dabei, mit ihrem<br />
Verlust Schritt für Schritt besser<br />
umzugehen.<br />
Welchen Stellenwert haben die<br />
Gedenktage im November?<br />
Die Klammer im November bildet<br />
bei uns Allerheiligen und das<br />
Christkönigsfest.<br />
<strong>Der</strong> 1. November ist e<strong>in</strong> österliches<br />
Fest, hat also zunächst gar<br />
nichts mit Friedhof und Traurigkeit<br />
zu tun, sondern wir feiern<br />
unsere Zukunft <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>schaft<br />
der Kirche im Himmel.<br />
Deshalb s<strong>in</strong>d die Vormittagsgottesdienste<br />
immer festlich und<br />
fröhlich. Am Nachmittag gehen<br />
wir auf die Friedhöfe, feiern dort<br />
Gottesdienst und segnen die<br />
Gräber. Wir besprengen sie mit<br />
Weihwasser zur Er<strong>in</strong>nerung an<br />
die Taufe, <strong>in</strong> der uns ewiges Leben<br />
geschenkt wurde.<br />
Am 2. November, an Allerseelen,<br />
feiern wir die Heilige Messe für<br />
alle Verstorbenen des vergangenen<br />
Jahres.<br />
Am Ende des Monats steht für<br />
uns nicht der Totensonntag, sondern<br />
das Christkönigsfest: Unser<br />
Blick bleibt nicht bei den Toten<br />
stehen, sondern beim Leben.<br />
Fragen von Ramona Deeg
14<br />
<strong>Helfer</strong> <strong>in</strong> <strong>schweren</strong> <strong>Stunden</strong><br />
- Anzeige -<br />
Vater und Tochter s<strong>in</strong>d für die H<strong>in</strong>terbliebenen da<br />
Bau e<strong>in</strong>es eigenen Bestattungshauses als Investition <strong>in</strong> die Zukunft<br />
Jederzeit für se<strong>in</strong>e Kunden da zu<br />
se<strong>in</strong>, alle Formalitäten übernehmen<br />
– aber vor allem Zuhörer<br />
se<strong>in</strong>: Andreas Lehner ist seit 1988<br />
<strong>in</strong> der Bestattungsbranche tätig<br />
und hat sich vor 19 Jahren selbstständig<br />
gemacht, <strong>in</strong> dem er Dürr<br />
Bestattungen übernommen hat.<br />
Nach e<strong>in</strong>er Ausbildung im kaufmännischen<br />
Bereich unterstützt<br />
ihn se<strong>in</strong>e Tochter Ramona seit e<strong>in</strong>em<br />
guten Jahr. Sie plant, zur Abrundung<br />
ihres Könnens zusätzlich<br />
die Bestatterschule zu besuchen.<br />
„Wer weiß, vielleicht will ich <strong>in</strong><br />
Zukunft auch ausbilden dürfen“,<br />
sagt sie. Die 23-Jährige ist durch<br />
ihren Vater mit Bestattungen aufgewachsen,<br />
konnte sich früh vorstellen,<br />
beruflich ebenfalls diesen<br />
Weg e<strong>in</strong>zuschlagen: „Ich habe<br />
zu Schulzeiten gemerkt, dass ich<br />
gerne Kaufmännisches und Soziales<br />
verb<strong>in</strong>den will“, sagt Ramona<br />
Lehner, „das ist nun möglich.“ Im<br />
H<strong>in</strong>tergrund werden beide von<br />
Monika Lehner unterstützt, die<br />
beispielsweise den Telefondienst<br />
übernimmt, wenn Vater und Tochter<br />
Beerdigungen begleiten.<br />
„Dadurch, dass Ramona <strong>in</strong> den<br />
Betrieb e<strong>in</strong>gestiegen ist, und<br />
durch unsere weiteren sechs zuverlässigen<br />
Mitarbeiter, können<br />
Ramona und Andreas Lehner kümmern sich um zahlreiche Bestattungen<br />
<strong>in</strong> Ill<strong>in</strong>gen und Schütz<strong>in</strong>gen.<br />
Foto: Deeg<br />
wir persönlich zwei Beerdigungen<br />
begleiten, auch wenn sie sich zeitlich<br />
überschneiden“, sagt Andreas<br />
Lehner, der über die Entscheidung<br />
der 23-Jährigen sehr dankbar<br />
ist. Mit den Mitarbeitern an Bord,<br />
können Bestattungsaufgaben <strong>in</strong><br />
Ill<strong>in</strong>gen, Schütz<strong>in</strong>gen, Ens<strong>in</strong>gen,<br />
Horrheim und Gündelbach zur<br />
vollen Zufriedenheit der Angehörigen<br />
erledigt werden.<br />
„Außerdem arbeiten wir auch<br />
viel mit Vorsorgeverträgen“, erklärt<br />
Andreas Lehner. Die Kunden<br />
könnten schon zu Lebzeiten beispielsweise<br />
über Treuhandverträge<br />
f<strong>in</strong>anziell für ihre Beerdigung<br />
vorsorgen, und dabei klären, wie<br />
sie beigesetzt werden wollen. „Wir<br />
führen jede Art an Beisetzungen<br />
durch: Erd- und Feuerbestattung,<br />
Beisetzungen im Friedwald oder<br />
auf See und so weiter“, ergänzt<br />
Ramona Lehner.<br />
In Ill<strong>in</strong>gen würden sie viele Bestattungen<br />
organisieren, sagt Andreas<br />
Lehner, der <strong>in</strong> der Stromberggeme<strong>in</strong>de<br />
auf die Welt gekommen<br />
und dort entsprechend tief verwurzelt<br />
ist. „Für manche Familien<br />
habe ich schon mehrere Beisetzungen<br />
durchgeführt“, so der<br />
erfahrene Bestatter. Dabei legt er<br />
nicht nur Wert auf gute und ausführliche<br />
Beratung, sondern auch<br />
auf e<strong>in</strong>e schöne Dekoration, e<strong>in</strong>e<br />
passende Musikauswahl und e<strong>in</strong>en<br />
würdevollen Umgang mit dem<br />
Verstorbenen. Wenn ihn Anfragen<br />
von außerhalb se<strong>in</strong>es Wirkungsbereichs<br />
erreichen, vermittelt er<br />
die Angehörigen gerne an Kollegen<br />
vor Ort weiter. „Im Großen<br />
und Ganzen ist das e<strong>in</strong> gutes Mite<strong>in</strong>ander“,<br />
betont er.<br />
Um die H<strong>in</strong>terbliebenen <strong>in</strong> Zukunft<br />
noch besser und professioneller<br />
beraten zu können, baut Familie<br />
Lehner gerade h<strong>in</strong>ter ihrem Privatanwesen,<br />
dessen zweiter E<strong>in</strong>gang<br />
für Kundenterm<strong>in</strong>e und als<br />
Sargausstellung genutzt wird, e<strong>in</strong><br />
eigenes Bestattungshaus. „Für<br />
diese Investition habe ich mich<br />
entschieden, nachdem klar war,<br />
dass me<strong>in</strong>e Tochter mich künftig<br />
unterstützt“, sagt Andreas Lehner<br />
auch mit Blick auf e<strong>in</strong>e mögliche<br />
Unternehmensnachfolge durch<br />
sie. Doch das ist noch Zukunftsmusik.<br />
„Ich mache me<strong>in</strong>en Beruf<br />
nach wie vor sehr gerne“, betont<br />
der 55-Jährige, „und habe noch<br />
nie bereut, mich selbständig gemacht<br />
und Dürr Bestattungen<br />
übernommen zu haben.“<br />
Infos<br />
Dürr Bestattungen<br />
Inhaber: Andreas Lehner<br />
Hermannstraße 4/2<br />
75428 Ill<strong>in</strong>gen<br />
Telefon: 07042 813268<br />
Telefax: 07042 813269<br />
<strong>in</strong>fo@bestattungen-duerr.de<br />
www.bestattungen-duerr.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Im Trauerfall rund um die Uhr<br />
erreichbar.<br />
Sorgerechtsverfügungen<br />
für Familien<br />
Vorsorgen für den Ernstfall<br />
Eltern wollen sicher gehen, dass das K<strong>in</strong>d auch<br />
ohne sie e<strong>in</strong>e gute Zukunft hat. Foto: Pixabay<br />
E<strong>in</strong>e Frage, die man sich nicht<br />
stellen möchte, aber sollte: Wer<br />
kümmert sich um die eigenen<br />
K<strong>in</strong>der, wenn man stirbt? Diese<br />
Frage ist für Eltern recht e<strong>in</strong>fach<br />
zu regeln, <strong>in</strong>dem sie e<strong>in</strong>e Sorgerechtsverfügung<br />
beantragen. Die<br />
Wahl des Vormunds ist entscheidend<br />
für die Zukunft des Nachwuchses.<br />
Mit e<strong>in</strong>er Sorgerechtsverfügung<br />
können Eltern für den<br />
Fall ihres Todes e<strong>in</strong>en Vormund<br />
für ihre m<strong>in</strong>derjährigen K<strong>in</strong>der<br />
benennen. Solange e<strong>in</strong> Elternteil<br />
noch lebt, kommt die Verfügung<br />
grundsätzlich jedoch nicht zum<br />
Tragen. In diesem Fall erhält der<br />
lebende Elternteil das alle<strong>in</strong>ige<br />
Sorgerecht. Ist der verbliebene Elternteil<br />
jedoch nicht sorgeberechtigt<br />
und die Übertragung des Sorgerechts<br />
auf diesen wiederspricht<br />
dem Wohl des K<strong>in</strong>des, oder beide<br />
Elternteile s<strong>in</strong>d verstorben,<br />
muss das Familiengericht e<strong>in</strong>en<br />
Vormund benennen, wenn ke<strong>in</strong>e<br />
Sorgerechtsverfügung abgeschlossen<br />
wurde. Entgegen der<br />
weit verbreiteten Annahme, geht<br />
das Sorgerecht auch nicht automatisch<br />
auf den Taufpaten über.<br />
Muss das Familiengericht e<strong>in</strong>en<br />
Vormund bestimmen, kommen<br />
e<strong>in</strong>ige Komponenten bei der Entscheidungsf<strong>in</strong>dung<br />
<strong>in</strong> Betracht.<br />
Unter anderem zählt der Wille der<br />
Eltern, die persönliche B<strong>in</strong>dung<br />
des K<strong>in</strong>des zum Vormund, die<br />
Verwandtschaft oder Schwägerschaft<br />
mit dem K<strong>in</strong>d sowie das<br />
religiöse Bekenntnis des K<strong>in</strong>des.<br />
Daraus folgt, dass Familienangehörige<br />
<strong>in</strong> der Regel bevorzugt<br />
werden. Mit der Sorgerechtsverfügung<br />
können Eltern auch<br />
bestimmte Menschen von der<br />
Vormundschaft ausschließen. Auf<br />
der anderen Seite kann ebenso<br />
sichergestellt werden, dass das<br />
K<strong>in</strong>d zu dem gewünschten Angehörigen<br />
ziehen darf.<br />
Ips/Bi.<br />
Wenn das K<strong>in</strong>d<br />
stirbt<br />
Wie man Eltern von verstorbenen K<strong>in</strong>dern<br />
begegnet<br />
<strong>Der</strong> Tod e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des ist mit<br />
das Schlimmste. Foto: Pixabay<br />
Dass e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d stirbt, ist wohl das<br />
Schlimmste, was Eltern passieren<br />
kann. Das Umfeld wendet sich <strong>in</strong><br />
dieser Situation häufig beschämt<br />
ab, da niemand wirklich weiß, wie<br />
man mit den trauernden Eltern<br />
umgehen soll. Dabei ist den Verwaisten<br />
am wenigsten geholfen,<br />
wenn sie <strong>in</strong> dieser schrecklichen<br />
Lage alle<strong>in</strong> dastehen.<br />
Unterstützung und e<strong>in</strong> offenes<br />
Ohr s<strong>in</strong>d meist willkommen.<br />
Freunde ziehen sich jedoch häufig<br />
zurück, weil sie nicht wissen, wie<br />
sie mit den Betroffenen umgehen<br />
können. Denn wie be gegnet man<br />
jemandem, dessen Schmerz und<br />
Gefühlswelt niemand nachempf<strong>in</strong>den<br />
kann, der nicht selbst bereits<br />
<strong>in</strong> so e<strong>in</strong>er Situation war? Freunden<br />
der Familie wird <strong>in</strong> diesem<br />
Fall angeraten, sich ihrer Ratlosigkeit<br />
h<strong>in</strong>zugeben. Selbst h<strong>in</strong>zugehen<br />
und nichts zu sagen, nichts<br />
zu empfehlen, sondern lediglich<br />
die Katastrophe mit auszuhalten,<br />
kann den Eltern Trost spenden.<br />
Die re<strong>in</strong>e Präsenz e<strong>in</strong>es anderen<br />
Menschen kann den Trauernden<br />
gut tun. Für Menschen, die ke<strong>in</strong>e<br />
Erfahrung mit Trauernden haben,<br />
fühlt es sich wahrsche<strong>in</strong>lich seltsam<br />
an, ke<strong>in</strong>en Rat bereit zu haben.<br />
Sie wollen etwas sagen und<br />
trösten, sodass es dem anderen<br />
besser geht. Menschen neigen<br />
dazu, Lösungen zu suchen. Doch<br />
für diese Situation gibt es ke<strong>in</strong>e.<br />
Wer helfen möchte, sollte das<br />
jedoch unbed<strong>in</strong>gt anbieten. Regelmäßiges<br />
Anrufen ist hilfreich.<br />
Möchten die Eltern <strong>in</strong> diesem Moment<br />
nicht telefonieren, kann e<strong>in</strong>fach<br />
aufgelegt werden. Auch das<br />
Übernehmen von Aufgaben entlastet<br />
die Trauernden. In den ersten<br />
Wochen nach dem Tod des K<strong>in</strong>des<br />
hilft es bereits, Kle<strong>in</strong>igkeiten<br />
wie die E<strong>in</strong>käufe zu erledigen.<br />
Ips/Bi.