02.11.2021 Aufrufe

Karriere 4.X – Chancen für IT- und Engineering-Professionals

Vor dem Hintergrund des akuten Fachkräftenotstands in IT und Ingenieurwesen unterstützt der Reflex Verlag mit seinem Karriereratgeber „Karriere 4.X“ bei der Identifikation der besten Arbeitgeber. Potenzielle Arbeitgeber stellen sich inhaltlich, per Storytelling vor. Auf diese Weise wird Nähe sowie Unterscheidbarkeit erzielt und eine effektive Identifikation des idealen Arbeitgebers oder Dienstleister ermöglicht.

Vor dem Hintergrund des akuten Fachkräftenotstands in IT und Ingenieurwesen unterstützt der Reflex Verlag mit seinem Karriereratgeber „Karriere 4.X“ bei der Identifikation der besten Arbeitgeber. Potenzielle Arbeitgeber stellen sich inhaltlich, per Storytelling vor. Auf diese Weise wird Nähe sowie Unterscheidbarkeit erzielt und eine effektive Identifikation des idealen Arbeitgebers oder Dienstleister ermöglicht.

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KARRIERE <strong>4.X</strong><br />

<strong>Chancen</strong> <strong>für</strong> <strong>IT</strong>- <strong>und</strong> <strong>Engineering</strong>-<strong>Professionals</strong><br />

Mobilitätswende<br />

Die Automobilindustrie steht vor einem harten<br />

Umbruch. Um auch mit Elektroantrieben <strong>und</strong><br />

autonomen Fahrzeugen eine Spitzenstellung<br />

auf den Weltmärkten zu behaupten, werden<br />

neue Ingenieure <strong>und</strong> viele Software-Experten<br />

gebraucht. Für die muss sich die Branche<br />

jetzt als attraktiver Arbeitgeber beweisen.<br />

Seite 5<br />

<strong>Chancen</strong> im Energiesektor<br />

Digitalisierung <strong>und</strong> Energiewende fordern<br />

die Energiewirtschaft derzeit stark heraus.<br />

Damit verändern sich viele Berufsbilder,<br />

<strong>und</strong> neue Berufe entstehen. Vor allem<br />

gestaltungswillige Talente, die etwas<br />

bewegen wollen, fühlen sich vor den<br />

Herausforderungen der Versorger angezogen.<br />

Seite 10<br />

Qualifizierung<br />

Für Unternehmen wird die Fortbildung<br />

<strong>und</strong> Umqualifizierung ihrer Mitarbeitenden<br />

immer wichtiger <strong>–</strong> insbesondere vor dem<br />

Hintergr<strong>und</strong> der digitalen Transformation.<br />

Angestellte sollten dabei auch staatlich<br />

geförderte Angebote im Auge haben, um<br />

zusätzliche Kompetenzen zu erwerben.<br />

Seite 13<br />

Oktober 2021<br />

EINE PUBLIKATION DES REFLEX VERLAGES<br />

www.karriereratgeber-info.de


2<br />

Karrier <strong>4.X</strong><br />

GRUSSWORT<br />

Sie haben die Wahl!<br />

Die Coronapandemie hat nur kurzfristig eine leichte Entlastung<br />

im Markt <strong>für</strong> Fachkräfte gebracht. Mit der Belebung der<br />

Konjunktur setzt sich der Kampf um Talente fort. Für viele<br />

Firmen steht dabei die Suche nach Expertinnen <strong>und</strong><br />

Experten <strong>für</strong> die digitale Transformation im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Die Verfügbarkeit von Ingenieuren<br />

<strong>und</strong> <strong>IT</strong>-Fachleuten wird immer mehr zum<br />

Engpass, wenn es um die Entwicklung<br />

neuer digitaler Services, die Modernisierung<br />

der Produktion oder die Gestaltung<br />

von effizienteren Prozessen geht. Um geeignete<br />

Kräfte ins Unternehmen zu holen,<br />

zu binden oder Mitarbeitende zu qualifizieren, müssen Personalmanager<br />

immer neue, kreative Wege gehen. Für Arbeitnehmer<br />

heißt das: Ein vielfältiger Bildungshintergr<strong>und</strong> wird<br />

zum zentralen <strong>Karriere</strong>baustein. Und: Sie haben die<br />

Wahl unter vielen spannenden Jobs. Auf den<br />

folgenden Seiten lesen Sie, wie Arbeitgeber<br />

sich attraktiv <strong>für</strong> Talente machen <strong>und</strong> welche<br />

Branchen aktuell gute <strong>Chancen</strong> zum<br />

Einstieg bieten. Wir wünschen Ihnen viel<br />

Spaß beim Lesen <strong>und</strong> Aufspüren idealer<br />

Betätigungsfelder <strong>und</strong> Qualifizierungschancen!<br />

Michael Gneuss<br />

Chefredakteur<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

leitartikel<br />

autoindustrie<br />

industrie-software-engineering<br />

maschinenbau<br />

halbleiterindustrie<br />

energiewirtschaft<br />

verpackungsindustrie<br />

arbeit & qualifzierung 4.0<br />

Spannende Zeiten <strong>für</strong> Könner — 3<br />

Die Mobilitätswende im Visier — 5<br />

Berufe in Bewegung — 7<br />

Deutschlands Vorzeigebranche — 8<br />

Engpass mit fatalen Folgen — 9<br />

Die Energiewende: ein riesiges <strong>IT</strong>-Projekt — 10<br />

<strong>IT</strong>-Spezialisten dringend gesucht — 12<br />

Lernen <strong>für</strong> die Zukunft — 13<br />

Partner<br />

Das Papier dieser Reflex Verlag-Publikation<br />

stammt aus verantwortungsvollen Quellen.


Spannende Zeiten<br />

<strong>für</strong> Könner<br />

LE<strong>IT</strong>ARTIKEL | VON MICHAEL GNEUSS<br />

Der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern wird<br />

in den kommenden Jahren weiter zunehmen<br />

<strong>und</strong> <strong>für</strong> Unternehmen vor allem auf dem Weg<br />

in die digitale Transformation zu einer großen<br />

Herausforderung werden. Damit ergeben sich<br />

aber auch vielfältige Jobchancen <strong>für</strong> Ingenieurinnen<br />

<strong>und</strong> Ingenieure <strong>und</strong> Menschen mit<br />

<strong>IT</strong>-Kenntnissen. In Zukunft steht die Gestaltung<br />

des Berufslebens unter ganz anderen<br />

Vorzeichen.<br />

Jahrzehntelang war die Arbeitslosigkeit eines<br />

der dominierenden Themen in der Wirtschaft.<br />

Wirtschaftspolitische Entscheidungen wurden<br />

in öffentlichen Diskussionen stets darauf abgeklopft,<br />

ob sie Arbeitsplätze bringen. Viele junge<br />

Menschen beschäftigten sich mit der Frage, ob<br />

oder wie sie überhaupt einen Job finden können.<br />

Bei Arbeitnehmerinnen <strong>und</strong> Arbeitnehmern war<br />

die Furcht vor dem Arbeitsplatzverlust oftmals<br />

groß. Diese Erfahrungen prägen auch noch die<br />

Gedanken vieler Menschen, wenngleich sich der<br />

Arbeitsmarkt mehr <strong>und</strong> mehr dreht. In diversen<br />

Mangelberufen suchen sich heute die Arbeitnehmer<br />

einen Arbeitgeber aus, weil in den entsprechenden<br />

Branchen jedes Unternehmen fast<br />

ständig Stellen zu besetzen hat. Es wird nicht<br />

mehr bei Bedarf eine Planstelle besetzt, Recruiting<br />

ist zur Daueraufgabe geworden.<br />

Digital-Know-how ist<br />

heute ein wichtiger Faktor<br />

<strong>für</strong> die <strong>Karriere</strong>.<br />

Gravierende Engpässe<br />

Die Tendenz kennen wir schon lange, doch<br />

welche Auswirkungen das haben kann <strong>–</strong> <strong>und</strong><br />

bedauerlicherweise wohl auch haben wird <strong>–</strong>,<br />

dämmert vielen Menschen erst jetzt so richtig.<br />

Wenn in England die Tankstellen kein Benzin<br />

mehr haben, weil es viel zu wenige Lkw-Fahrer<br />

gibt, merken wir, wie stark die Lieferketten von<br />

Fachkräften abhängig sind. Wenn die Gastronomie<br />

um elf Uhr schließt, weil die Gastronomen<br />

die letzte Schicht der Servicekräfte nicht<br />

mehr besetzen können, dann spüren wir, dass<br />

auch so trivial erscheinende Dienstleistungen<br />

nicht selbstverständlich sind. Und wenn wir<br />

wochenlang warten müssen, bis ein Handwerker<br />

kommt, um Reparaturen in unserer Wohnung<br />

auszuführen, wissen wir: Wir haben ein Problem.<br />

Sehr viel weniger fällt es auf, wenn wir bei den<br />

ganz großen gesellschaftlichen Herausforderungen<br />

nicht so vorankommen, wie wir es könnten,<br />

wenn wir genug Fachkräften hätten. Doch<br />

gerade hier sind die Folgen fatal. Für den Klimaschutz<br />

<strong>und</strong> die Klimaanpassung werden wir<br />

immense Kapazitäten an Ingenieuren <strong>und</strong> anderen<br />

Fachleuten brauchen. Für die digitale<br />

Transformation sind weitaus mehr <strong>IT</strong>-Spezialisten<br />

nötig, als wir haben. Dabei ist der Status<br />

quo nur ein Vorgeschmack auf das, was kommt,<br />

wenn die geburtenstarken Jahrgänge tatsächlich<br />

aus Altersgründen die Arbeit niederlegen<br />

werden. Schon jetzt können in Deutschland<br />

fast 100.000 <strong>IT</strong>-Stellen nicht besetzt werden.<br />

Bis zum Jahr 2030 wird diese Zahl auf 1,1 Millionen<br />

hochschnellen, prognostiziert die Boston<br />

Consulting Group.<br />

<strong>IT</strong>-Kompetenz als Lösung<br />

Die Informationstechnologien stehen dabei in<br />

einem besonderen Spannungsverhältnis zur<br />

eigentlichen Herausforderung. Denn <strong>IT</strong>-Kompetenz<br />

ist auf dem Arbeitsmarkt in besonderem<br />

Maße knapp <strong>und</strong> gleichzeitig eine <br />

iStock / metamorworks<br />

3<br />

Weitere Informationen unter www.karriereratgeber-info.de<br />

„Frauen <strong>für</strong> die <strong>IT</strong> gewinnen”<br />

Werbebeitrag <strong>–</strong> Interview<br />

In den Bereichen <strong>IT</strong> <strong>und</strong> Cyber<br />

Security sind Frauen nach wie vor<br />

unterrepräsentiert, weiß Nadine<br />

Müller. Als Partnerin im Kompetenzbereich<br />

SAP Security bei EY<br />

unterstützt sie Frauen beim Einstieg<br />

in die Tech-<strong>Karriere</strong>.<br />

Haben Sie schon immer eine <strong>Karriere</strong><br />

in der Cyber Security angestrebt?<br />

Nicht unbedingt <strong>–</strong> das hat<br />

sich so entwickelt. Ich hatte schon<br />

im BWL-Studium den Schwerpunkt<br />

auf Wirtschaftsinformatik,<br />

Dienstleistungsmanagement <strong>und</strong><br />

internationales Management gelegt<br />

<strong>und</strong> danach in einem anderen<br />

Wirtschaftsprüfungs- <strong>und</strong> Beratungsunternehmen<br />

im Bereich<br />

Enterprise Risk Services K<strong>und</strong>:innen<br />

verschiedener Branchen zu<br />

den Themen Risiko, Compliance<br />

<strong>und</strong> Sicherheit beraten. Als sich<br />

mir dann die Chance bot, zu EY in<br />

den Bereich Cyber Security zu<br />

wechseln, habe ich zugegriffen.<br />

Warum? Mich hat die Idee gereizt,<br />

in einer so großen Organisation etwas<br />

bewegen <strong>und</strong> Einfluss nehmen<br />

zu können. Das globale Netzwerk<br />

von EY ist einfach unglaublich.<br />

Das Thema Cyber Security hat ja<br />

unendlich viele Facetten <strong>und</strong> ich<br />

kann sicher sein, dass es <strong>für</strong> jedes<br />

Problem eine Person unter den<br />

284.000 Mitarbeitenden bei EY<br />

gibt, die genau da<strong>für</strong> die Lösung<br />

kennt. Außerdem hatte ich nach<br />

einem Unternehmen gesucht, in<br />

dem Mitarbeitende gefordert <strong>und</strong><br />

gefördert werden <strong>und</strong> Unterstützung<br />

auf allen Ebenen erhalten.<br />

Heute fördern Sie auch selbst<br />

Nachwuchskräfte <strong>–</strong> vor allem<br />

Frauen, richtig? Genau. Ich leite<br />

die Initiative Women in Cyber, mit<br />

der wir Frauen Mut machen, einen<br />

Beruf im Bereich Cyber Security<br />

zu ergreifen. Zwar dominieren<br />

noch immer Männer diesen Bereich,<br />

das muss sich in Zukunft<br />

aber ändern <strong>–</strong> auch aufgr<strong>und</strong> des<br />

immer stärker werdenden Fachkräftemangels.<br />

Wie bei unseren<br />

anderen Programmen zur Nachwuchskräfteförderung<br />

geht es<br />

auch hier darum, Frauen mithilfe<br />

eines Netzwerks neue Wege <strong>und</strong><br />

<strong>Chancen</strong> <strong>für</strong> die eigene <strong>Karriere</strong> zu<br />

eröffnen.<br />

Wie gelingt das? Indem wir ein<br />

Arbeitsumfeld schaffen, das die<br />

Kluft zwischen den Geschlechtern<br />

schließt <strong>und</strong> Frauen die Möglichkeit<br />

bietet, ihr Potenzial durch<br />

Bildung, Mentoring, Innovation<br />

<strong>und</strong> unternehmerische Möglichkeiten<br />

voll zu entfalten. Gleichzeitig<br />

bieten wir den Nachwuchskräften<br />

mit diesen Initiativen immer<br />

auch die Chance, sich direkt mit<br />

Frauen in Führungspositionen auszutauschen.<br />

So profitieren sie von<br />

unseren Erfahrungen <strong>–</strong> wir lernen<br />

vielversprechende Nachwuchstalente<br />

kennen.<br />

Und binden Sie diese so langfristig?<br />

Nachwuchsförderung ist<br />

sicherlich ein Werkzeug, dem<br />

Fachkräftemangel zu begegnen<br />

<strong>–</strong> aber nicht das einzige. Eine Organisation<br />

wie EY bietet so viele<br />

Möglichkeiten, zu gestalten, sich<br />

global mit Kolleg:innen aus der<br />

ganzen Welt zu vernetzen <strong>und</strong> mit<br />

dieser geballten Power Antworten<br />

zu finden auf Fragen, die man in<br />

kleinen Teams nicht beantworten<br />

könnte. Eigeninitiative, Engagement<br />

<strong>und</strong> ein wacher Blick sind ein<br />

fester Teil unserer Firmenkultur <strong>–</strong><br />

neben Nachwuchsförderung <strong>und</strong><br />

Gleichstellung.<br />

www.de.ey.com/karriere


4<br />

Karrier <strong>4.X</strong><br />

Lösung des Problems. Denn <strong>IT</strong> kann<br />

Fachkräfte ersetzen <strong>und</strong> je intelligenter die Programme<br />

werden, umso mehr wird auch qualifiziertes<br />

Personal <strong>für</strong> andere Aufgaben frei werden.<br />

Stichwort: künstliche Intelligenz (KI). Gäbe es<br />

schon heute autonom fahrende Lkw, wäre der<br />

Fahrermangel in der Logistik ein deutlich geringeres<br />

Problem. Auch kann <strong>IT</strong> durch weitere<br />

Automatisierungsschritte im verarbeitenden<br />

Gewerbe <strong>und</strong> in der Verwaltung den Personalbedarf<br />

senken.<br />

Auf den Arbeitsmarkt kommen jetzt junge Menschen,<br />

die im alten Jahrtausend noch gar nicht<br />

gelebt haben oder es zumindest bewusst nicht<br />

wahrgenommen haben. Sie organisieren ihr Berufsleben<br />

ohne die Erfahrungen der Jahre in denen<br />

Arbeitsplätze knapp waren. Selbstbewusst<br />

formulieren sie Ansprüche gegenüber ihren<br />

potenziellen Arbeitgebern. Gleichzeitig sind sie<br />

sich bewusst, dass sie gebraucht werden, um<br />

zum Beispiel die Mobilitätswende voranzutreiben,<br />

die Energieversorgung umzubauen, klimaneutrale<br />

Produkte zu entwickeln, die Ges<strong>und</strong>heitsversorgung<br />

voranzubringen oder urbane<br />

Räume zeitgerecht zu modernisieren. Die Liste<br />

könnte noch beliebig verlängert werden, denn<br />

der Gestaltungsraum ist immens. Kaum eine<br />

Generation stand jemals vor so einschneidenden<br />

Aufgaben <strong>und</strong> gleichzeitig vor so großen<br />

<strong>Chancen</strong> zur Verwirklichung individueller Ziele<br />

im Berufsleben.<br />

Bessere Arbeitsbedingungen<br />

Dieser Aspekt spielt heute eine große Rolle,<br />

wenn Arbeitgeber sich den Kandidatinnen <strong>und</strong><br />

Kandidaten präsentieren. Employer Branding<br />

ist heute <strong>für</strong> viele Unternehmen nicht minder<br />

wichtig als das klassische Marketing. Denn Firmennamen<br />

sind nicht mehr nur Marken, die ein<br />

Produktversprechen hinterlegen, sondern auch<br />

ein Label, das Talenten signalisieren soll: Hier<br />

könnt ihr etwas bewegen <strong>und</strong> dennoch euer<br />

Leben leben. Denn die Arbeitnehmer werden<br />

Junge Menschen<br />

prüfen Arbeitsangebote<br />

sehr genau.<br />

Ohne digitale Skills kommt<br />

kaum noch jemand aus.<br />

anspruchsvoller. Unternehmen müssen heute<br />

eine ausgewogene Work-Life-Balance ermöglichen,<br />

ebenso wie angenehme Arbeitsbedingungen<br />

<strong>und</strong> Freiheiten bei der Wahl des Arbeitsorts.<br />

Viele Menschen wollen heute auf das Homeoffice<br />

nicht mehr verzichten. Doch da<strong>für</strong><br />

bekommen sie <strong>–</strong> gerade auch von der neuen<br />

Generation <strong>–</strong> ein hohes Maß an Leistungsbereitschaft.<br />

Deren Gestaltungswillen empfinden<br />

viele Unternehmen nicht als unbequem, sondern<br />

als große Chance. Denn die Bedürfnisse<br />

der Jugend sind wichtige Märkte von morgen.<br />

Mit klimagerechten <strong>und</strong> smarten Lösungen wird<br />

Deutschland in der Zukunft das Qualitätslabel<br />

„Made in Germany“ aufrechterhalten können.<br />

Dabei stehen wir jedoch in einem Wettbewerb,<br />

iStock / Laurence Dutton<br />

der auch durch die Verfügbarkeit von <strong>IT</strong>-Kompetenz<br />

entschieden wird. In China wird beispielsweise<br />

massiv in künstliche Intelligenz investiert.<br />

Mehr als 100 Studiengänge sind eingerichtet<br />

worden, die den interdisziplinären Ansatz „KI +<br />

X“ verfolgen. Dabei wird KI in Verbindung mit<br />

Fächern wie Physik, Biologie, Statistik, Mathematik,<br />

Psychologie oder Soziologie gelehrt.<br />

Mehr Frauen in Vorständen<br />

In Deutschland werden künftige Berufswege<br />

vom Format „<strong>Karriere</strong> <strong>4.X</strong>“ ebenfalls durch fachbereichsübergreifende<br />

Kompetenzen geprägt<br />

sein. „<strong>4.X</strong>“ steht einerseits <strong>für</strong> den nächsten<br />

Schritt nach „4.0“ <strong>und</strong> gleichzeitig <strong>für</strong> eine neue<br />

diversere Arbeitswelt, in der das Berufsleben<br />

stärker von Frauen in Führungspositionen geprägt<br />

sein wird. Da<strong>für</strong> sorgt die Gesetzgebung,<br />

die <strong>für</strong> bestimmte Unternehmen mindestens<br />

eine Frau im obersten Führungsgremium festschreibt,<br />

aber auch der Druck aus den sozialen<br />

Medien. Firmen, die heute ein Foto eines rein<br />

aus Männern bestehenden größeren Vorstandsteams<br />

veröffentlichen, kassieren da<strong>für</strong> regelmäßig<br />

einen heftigen Shitstorm. Je mehr Frauen<br />

aber in den Führungsetagen ankommen, desto<br />

mehr werden auch nachrücken, weil Frauen<br />

schließlich auch stärker Frauen fördern <strong>–</strong> ebenso<br />

wie Männer stärker Männer fördern. In <strong>IT</strong>-Berufen<br />

sind Frauen allerdings noch immer stark<br />

unterrepräsentiert. Doch auch hier wächst das<br />

Interesse. Derzeit liegt der Anteil bei 18 Prozent,<br />

das sind zwei Prozentpunkte mehr als im<br />

vergangenen Jahr. In Informatik-Studiengängen<br />

ist ein Viertel der Teilnehmenden weiblich.<br />

Schließlich werden die Menschen in Zukunft in<br />

immer internationaleren Teams arbeiten. Um<br />

den Fachkräftebedarf decken zu können, stellen<br />

Unternehmen verstärkt Kandidaten aus<br />

dem Ausland ein. Deutsch-Kenntnisse werden<br />

dabei immer weniger zur Bedingung gemacht.<br />

Der Umgang mit der kulturellen Vielfalt wird<br />

also ebenfalls zum <strong>Karriere</strong>faktor.<br />

<br />

Umfrage zu den größten Risiken im Mittelstand 2021<br />

Häufigkeit der Antworten<br />

43 %<br />

Fachkräftemangel<br />

32 %<br />

Hohe / stark schwankende<br />

Rohstoffpreise<br />

1.150 befragte Unternehmen aus dem Mittelstand<br />

40 %<br />

Schutz der <strong>IT</strong> (beispielsweise<br />

vor Hackerangriffen)<br />

23 %<br />

Know-how-Klau/<br />

Industriespionage<br />

39 %<br />

Schwache Konjunkturentwicklung<br />

im Inland<br />

22 %<br />

Hohe / stark schwankende<br />

Energiepreise<br />

38 %<br />

Zunehmender<br />

Wettbewerb<br />

16 %<br />

Inflation<br />

Quelle: Mittelstandsbarometer Deutschland, 2021


Die Mobilitätswende im Visier<br />

AUTOINDUSTRIE | VON MICHAEL GNEUSS<br />

In der deutschen Industrie dominiert traditionell<br />

die Automobilproduktion. Unter den<br />

fünf umsatzstärksten Unternehmen des Landes<br />

sind mit Volkswagen, Daimler <strong>und</strong> BMW<br />

gleich drei Autohersteller. Die Branche wird<br />

zudem von vielen Zulieferern getragen, die<br />

oft ebenfalls global ausgerichtet sind. Mehr<br />

als 800.000 Menschen sind hierzulande in<br />

diesem Industriesektor beschäftigt. Etwa die<br />

Hälfte der europäischen Wertschöpfung im<br />

Kraftfahrzeugbau findet in Deutschland statt.<br />

Hoch angesehen sind die Autohersteller <strong>und</strong><br />

-zulieferer zudem als Arbeitgeber. Laut der Studie<br />

„Randstad Employer Brand Research 2021“<br />

stammen von den zehn beliebtesten deutschen<br />

Arbeitgebermarken gleich sechs aus der<br />

Autoindustrie. Vier davon sind Hersteller, zwei<br />

Zulieferer.<br />

Eine Branche im Umbruch<br />

Doch kaum eine Branche befindet sich derzeit<br />

auch so stark im Umbruch wie die Fahrzeugindustrie<br />

<strong>–</strong> aus mehreren Gründen. So ist mittlerweile<br />

klar, dass die Hersteller <strong>für</strong> die Zukunft<br />

auf den Elektroantrieb setzen werden <strong>und</strong> nicht<br />

mehr auf den klassischen Verbrennungsmotor.<br />

Auch darüber hinaus richtet sich die Branche<br />

über alle Wertschöpfungsstufen hinweg auf<br />

Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Klimaschutz aus. Gleichzeitig<br />

werden enorme Kapazitäten <strong>für</strong> die Entwicklung<br />

des autonomen Fahrens aufgewendet.<br />

Mit der Mobilitätswende<br />

geht ein Wandel der<br />

benötigten Qualifikationen<br />

einher.<br />

Immerhin stammen derzeit mehr als 50 Prozent<br />

aller weltweiten Patente <strong>für</strong> diesen Technologiebereich<br />

aus Deutschland. Schließlich<br />

beschäftigt sich der Sektor auch mit den Bedürfnissen<br />

der jüngeren Generationen, <strong>für</strong> die<br />

Mobilitätsdienste immer wichtiger werden <strong>und</strong><br />

das Eigentum an einem Fahrzeug an Bedeutung<br />

verliert. Auch bringt die digitale Transformation<br />

Bewegung in die Autoindustrie. Das Ziel ist, immer<br />

mehr Umsätze mit Services zu generieren,<br />

die beispielsweise „over the air“ in das Fahrzeug<br />

gespielt werden. In diesem Zusammenhang<br />

wird auch die Arbeit mit Daten immer wichtiger,<br />

da daraus der Bedarf <strong>für</strong> die Dienste abgeleitet<br />

oder die Qualität der Produkte verbessert<br />

werden kann. Daraus sind bereits jetzt neue<br />

Berufsbilder wie der Data Scientist entstanden.<br />

Data Science beziehungsweise auch das<br />

maschinelle Lernen sind die essenziellen neuen<br />

Technologien <strong>für</strong> automatisch lernende Produkte<br />

<strong>und</strong> Prozesse in der Autoindustrie der Zukunft.<br />

Gerade Daten gelten als der wertvollste<br />

Die Fahrzeugindustrie<br />

bleibt ein beliebter<br />

Arbeitgeber.<br />

Rohstoff in diesem Jahrh<strong>und</strong>ert. Als Spezialist,<br />

der mit diesem Wert umzugehen weiß, hebt der<br />

Data Scientist diesen Schatz. Die entsprechenden<br />

Anwendungen können sich über alle Unternehmensbereiche<br />

erstrecken. So hilft der Data<br />

Scientist den Ingenieuren, Daten aus Testfahrten<br />

auszuwerten. Er kann aber auch bei der Modellierung<br />

<strong>und</strong> Bewertung von Leasingverträgen<br />

hilfreich sein.<br />

Neue Qualifikationen benötigt<br />

Solche Berufsfelder sind Kennzeichen der Mobilitätswende,<br />

die mit einem deutlichen Wandel<br />

der benötigten Qualifikationen einhergeht.<br />

Auf der einen Seite ist der Personalbedarf <strong>für</strong><br />

Elektroantriebe deutlich geringer als der <strong>für</strong><br />

Verbrennungsmotoren. Der Verband der Automobilindustrie<br />

erwartet deshalb, <br />

iStock / gorodenkoff<br />

5<br />

Weitere Informationen unter www.karriereratgeber-info.de<br />

„Wir erkennen den<br />

Mehrwert unserer Daten”<br />

Werbebeitrag <strong>–</strong> Interview<br />

Durch die Digitalisierung stehen<br />

Unternehmen immer mehr Daten<br />

zur Verfügung. Aber wie wird<br />

das Potenzial erkannt <strong>und</strong> genutzt,<br />

das sich hinter diesen<br />

Daten verbirgt? Dr. Ralph Wirth,<br />

Leiter Data Science Solutions<br />

bei Schaeffler, erläutert im Interview,<br />

welchen Beitrag sein Team<br />

dabei leistet <strong>und</strong> wen er <strong>für</strong> sein<br />

Team sucht.<br />

Herr Dr. Wirth, was versteht man<br />

unter Data Science Solutions<br />

<strong>und</strong> woran arbeiten Sie mit Ihrem<br />

Team? Wir sind ein Teil der<br />

zentralen <strong>IT</strong> <strong>und</strong> Digitalisierung bei<br />

Schaeffler. Unsere Mission ist es,<br />

aus der Masse an Daten den größtmöglichen<br />

Mehrwert <strong>für</strong> Schaeffler<br />

zu generieren. Dabei identifizieren<br />

wir das Potenzial in unseren Daten<br />

<strong>und</strong> stellen die passenden <strong>IT</strong>-Lösungen<br />

auf dem Weg zum datengetriebenen<br />

Unternehmen bereit.<br />

Wie verfolgen Sie diese Mission,<br />

Schaeffler auf dem Weg zum datengetriebenen<br />

Unternehmen zu<br />

unterstützen? Im ersten Schritt<br />

werden gr<strong>und</strong>legende Cloud-Technologien<br />

Schaeffler-weit nutzbar<br />

gemacht, um darauf aufbauende<br />

Trainings <strong>und</strong> Projektsupports zu<br />

Themen wie künstliche Intelligenz<br />

oder moderne Softwareentwicklung<br />

<strong>für</strong> die Mitarbeitenden bei<br />

Schaeffler anbieten zu können.<br />

Zudem realisieren wir selbst auch<br />

<strong>IT</strong>-Anwendungen, welche auf diesen<br />

Daten basieren. So können<br />

beispielsweise konkrete Business-<br />

Probleme durch Nutzung von Daten<br />

gelöst, Prozesse automatisiert<br />

oder unsere Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

intelligent erweitert<br />

werden.<br />

Was macht die Arbeit in Ihrem<br />

Bereich <strong>für</strong> Sie so spannend <strong>und</strong><br />

einzigartig? Die unglaubliche<br />

Bandbreite an Themen <strong>und</strong> Problemstellungen,<br />

die es zu lösen gilt.<br />

Durch die Vielzahl an Branchen<br />

die Schaeffler bedient, entsteht<br />

eine große Dynamik <strong>und</strong> Nachfrage<br />

nach unseren Lösungsansätzen.<br />

Das macht die Arbeit spannend<br />

<strong>und</strong> gleichzeitig auch herausfordernd.<br />

Dazu gehört auch ein<br />

starkes Team, welches im ganzen<br />

Unternehmen gut vernetzt ist <strong>und</strong><br />

eng zusammenarbeitet. Zu sehen,<br />

wie die unterschiedlichsten Persönlichkeiten<br />

Hand in Hand zusammenarbeiten,<br />

um gemeinsam<br />

die beste Data-Science-Lösung zu<br />

finden, macht mir großen Spaß.<br />

Teamwork wird bei Schaeffler<br />

also großgeschrieben. Wer passt<br />

denn in Ihr Team? Bei uns sind<br />

vielfältige Kompetenzen gefragt:<br />

Statistik, Mathematik, Machine<br />

Learning aber auch Bereiche wie<br />

Cloud Computing, Software <strong>Engineering</strong>,<br />

<strong>IT</strong>-Architektur, UX &<br />

Design Thinking, Data Science,<br />

<strong>Engineering</strong> <strong>und</strong> Datenarchitektur<br />

haben wir im Team. Die Zusammenarbeit<br />

erfolgt in cross-funktionalen<br />

Teams mit enger Verbindung<br />

in die einzelnen Fachbereiche. So<br />

können wir sicherstellen, dass die<br />

von uns entwickelten Lösungen den<br />

größten Mehrwert <strong>für</strong> Schaeffler<br />

bieten.<br />

www.schaeffler.de/karriere


6<br />

Karrier <strong>4.X</strong><br />

dass bis zum Jahr 2025 fast ein Viertel<br />

der Arbeitsplätze im Fahrzeugbau gefährdet<br />

ist. Andererseits lässt aber die Digitalisierung<br />

ganz neue Arbeitsfelder entstehen. Zu diesem<br />

Ergebnis kommt auch eine Studie des ifo-Instituts<br />

<strong>und</strong> des Netzwerks LinkedIn. Danach sind<br />

vor allem digitale Kompetenzen in Spitzentechniken<br />

wie dem autonomen Fahren auf dem Vormarsch.<br />

Bei den LinkedIn-Mitgliedern aus der<br />

Autobranche hat sich die Zahl der neu angegebenen<br />

Digital-Kompetenzen von 2015 bis 2020<br />

verdoppelt. Um <strong>IT</strong>-Know-how ins Unternehmen<br />

zu holen, setzt die Autoindustrie in erster Linie<br />

auf Neueinstellungen. Der ifo-Studie zufolge<br />

haben neue Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

in der Branche zu 71 Prozent häufiger digitale<br />

Fähigkeiten in Spitzentechniken als Beschäftigte,<br />

die schon früher eingestellt worden sind.<br />

Nach Ansicht der Experten vom ifo-Institut<br />

kann das Recruiting auf dem Arbeitsmarkt aber<br />

nur ein Teil der Strategie sein. „Es ist dringend<br />

nötig, auch die langjährig Beschäftigten weiterzubilden<br />

<strong>und</strong> <strong>für</strong> die neuen Anforderungen fit zu<br />

machen“, sagt Oliver Falck, Leiter des ifo-Zentrums<br />

<strong>für</strong> Industrieökonomik <strong>und</strong> neue Technologien.<br />

Vorteile gegenüber dem Ausland<br />

Hoffnungen bereitet indes ein Vergleich mit<br />

dem Ausland, denn der Studie zufolge beschäftigen<br />

die deutschen Unternehmen mehr Fachkräfte<br />

<strong>für</strong> Digitalisierung, Ingenieurwesen <strong>und</strong><br />

Merkmalstruktur des durchschnittlichen Vorstandsmitglieds bei jungen<br />

<strong>und</strong> alten DAX-Unternehmen<br />

in Prozent, Deutschland 2021<br />

87 95<br />

Männlich<br />

76 79<br />

Deutsch<br />

23 22<br />

Ingenieure<br />

<strong>IT</strong> als die Konkurrenten aus anderen Ländern.<br />

„Deutschland scheint bei der Digitalisierung in<br />

der Automobilindustrie im globalen Vergleich<br />

relativ gut aufgestellt zu sein“, so Falck. Der Experte<br />

beobachtet allerdings Unterschiede zwischen<br />

den großen Unternehmen der Branche<br />

<strong>und</strong> den kleineren Zulieferern. Letztere hätten<br />

noch Nachholbedarf bei den Digital-Kompetenzen<br />

ihrer Beschäftigten. Durchschnittlich<br />

zeigten sich bei den Beschäftigten der großen<br />

Hersteller um 23 Prozent häufiger entsprechende<br />

Fähigkeiten.<br />

War for Talents<br />

Um den Bedarf an neuen Qualifikationen zu decken,<br />

muss die Autoindustrie im War for Talents<br />

kräftig mitmischen <strong>und</strong> sich vor allem als Arbeitgeber<br />

<strong>für</strong> Software-Experten positionieren.<br />

Denn der klassische Fahrzeugbau-Ingenieur ist<br />

nicht mehr überall in der Lage, die Aufgaben<br />

der Branche zu erfüllen. Begehrt sind vielmehr<br />

Talente, die Ingenieurswissen mit Kenntnissen<br />

aus den Informationstechnologien verbinden.<br />

Denn zum Beispiel Programmierarbeiten nehmen<br />

einen immer größeren Anteil an der Entwicklung<br />

von Automobilen ein. Gefordert sind<br />

nun die Hochschulen.<br />

67 71<br />

Ausbildung in<br />

Westdeutschland<br />

DAX-Unternehmen<br />

Jungunternehmen<br />

32 26 28 5<br />

Ausbildung im<br />

Ausland<br />

Doktortitel<br />

Quelle: AllBright Stiftung, 2021<br />

Aktuell schaffen es zumindest die Hersteller <strong>und</strong><br />

großen Zulieferunternehmen noch relativ gut,<br />

das nötige Personal zu rekrutieren <strong>–</strong> auch wenn<br />

die Bewerberzahlen sinken. Doch da die Digitalisierung<br />

in allen Branchen voranschreitet, kann<br />

es in der Zukunft auch <strong>für</strong> die deutsche Leitindustrie<br />

enger werden. Allein auf die Attraktivität<br />

dieses Wirtschaftszweigs zu setzen, wird nicht<br />

reichen. Die Unternehmen bedienen daher<br />

auch Themen wie Work-Life-Balance, Arbeit 4.0<br />

oder regelmäßige Weiterbildungen, um Talente<br />

anzuziehen. <br />

<br />

„Wir sind ein <strong>IT</strong>-Arbeitgeber”<br />

Werbebeitrag <strong>–</strong> Interview<br />

Sylvia Nietzschmann hat 2005<br />

eher durch einen Zufall beim<br />

Technologiekonzern Continental<br />

angefangen. Heute ist sie Head<br />

of <strong>IT</strong> Strategy, Processes and<br />

Project Management bei Continental.<br />

In ihrer <strong>Karriere</strong> hat<br />

sie viele Bereiche des Konzerns<br />

kennengelernt <strong>und</strong> konnte sich<br />

als <strong>IT</strong>-Expertin immer weiterentwickeln.<br />

Heute sieht sie gerade<br />

Unternehmen wie Continental<br />

als spannende Betätigungsfelder<br />

<strong>für</strong> Menschen, die Informatik<br />

oder <strong>IT</strong>-nahe Studiengänge<br />

absolviert <strong>und</strong> ein besonderes<br />

Interesse an digitaler Transformation<br />

haben.<br />

Warum sind Sie vor 16 Jahren zu<br />

Continental gegangen? Für mich<br />

stand die Technologie im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Damals lag mein Interesse<br />

beim Thema Data Warehouse. Bei<br />

Continental habe ich die Chance<br />

bekommen, damit praktische<br />

Erfahrungen zu sammeln. Die Branche<br />

war mir zu diesem Zeitpunkt<br />

relativ egal.<br />

Inzwischen sind Sie Führungskraft<br />

im <strong>IT</strong>-Bereich, wo meist Männer<br />

dominieren. Werden Frauen<br />

bei Continental besonders gefördert?<br />

Das ganze Thema Diversity<br />

steht bei uns im Fokus. Ich<br />

persönlich engagiere mich da<strong>für</strong>,<br />

Frauen in ihren <strong>IT</strong>-<strong>Karriere</strong>n zu<br />

unterstützen. Deshalb bin ich eine<br />

der Initiatorinnen eines Netzwerks<br />

<strong>für</strong> Frauen in der <strong>IT</strong>, das wir gerade<br />

aufbauen. Unser Ziel ist es, einen<br />

Raum <strong>für</strong> Austausch <strong>und</strong> gegenseitige<br />

Unterstützung zu schaffen.<br />

Welche Hürden mussten Sie<br />

überwinden, um die <strong>Karriere</strong>leiter<br />

hochzuklettern? Mir kam sehr<br />

zugute, dass wir bei Continental<br />

sehr flexibel arbeiten können. Mobiles<br />

Arbeiten gab es bei uns auch<br />

vor Corona. Damit ist es einfacher,<br />

<strong>Karriere</strong> <strong>und</strong> Kinder zu verbinden.<br />

Wenn eines der Kinder krank<br />

war oder ich aus familiären Gründen<br />

keine Dienstreisen antreten<br />

konnte, haben wir dank digitaler<br />

Möglichkeiten immer eine Lösung<br />

gef<strong>und</strong>en.<br />

Ist das der Gr<strong>und</strong>, warum Sie bei<br />

Continental geblieben sind? Wichtig<br />

war mir auch, dass ich mich immer<br />

weiterentwickeln konnte. Ich<br />

habe viele verschiedene Aufgaben<br />

übernommen <strong>und</strong> in unterschiedlichen<br />

Bereichen des Konzerns gearbeitet.<br />

Ich konnte interessante<br />

Projekte leiten, neue Technologien<br />

kennenlernen <strong>und</strong> spannende<br />

Teams führen. Dabei spielen auch<br />

unsere Unternehmenswerte eine<br />

wichtige Rolle, denn mit der Freiheit<br />

<strong>und</strong> dem in mich gesetzten<br />

Vertrauen konnte ich immer erfolgreich<br />

eigene Ideen umsetzen.<br />

Sie sagten, anfangs war Ihnen die<br />

Branche egal. Und heute? Heute<br />

weiß ich, dass Continental ein sehr<br />

attraktiver <strong>IT</strong>-Arbeitgeber ist. Die<br />

digitale Transformation ist bei uns<br />

ein sehr wichtiges Thema. Wir leisten<br />

einen Beitrag zur Mobilitätswende<br />

<strong>und</strong> nehmen Nachhaltigkeit<br />

sehr ernst. Ein Unternehmen ist<br />

weit mehr als seine Branche oder<br />

Technologien <strong>–</strong> erst die Kultur <strong>und</strong><br />

die Menschen machen den Unterschied.<br />

Hier können <strong>IT</strong>-Talente die<br />

richtige Rolle <strong>für</strong> sich finden, sich<br />

auf der Business-Seite ausprobieren,<br />

verschiedene Unternehmensbereiche<br />

<strong>und</strong> Standorte kennenlernen<br />

oder auch in technischen<br />

Berufen in die Tiefe gehen.<br />

www.continental.de/it-spezialisten


Industrie 4.0 bietet spannende<br />

Jobchancen.<br />

Berufe in Bewegung<br />

7<br />

<strong>IT</strong>-Spezialisten fühlen sich in vielen unterschiedlichen<br />

Wirtschaftsbereichen zu Hause.<br />

Im Rahmen von Industrie 4.0 begleiten sie<br />

beruflich die Verschmelzung von <strong>IT</strong>-Technologien<br />

mit Produktionstechnologien. Das Berufsfeld<br />

entwickelt sich dynamisch: Gefragt<br />

sind immer wieder neue Kompetenzen <strong>und</strong><br />

Qualifikationen.<br />

Der Mangel an <strong>IT</strong>-Spezialisten bleibt auf hohem<br />

Niveau: Am Ende des letzten Jahres waren<br />

quer durch alle Branchen 86.000 Stellen <strong>für</strong><br />

<strong>IT</strong>-Experten frei. Dies ist eines der Ergebnisse<br />

einer Studie zum Arbeitsmarkt <strong>für</strong> <strong>IT</strong>-Fachkräfte<br />

des Digitalverbands Bitkom. Sechs von zehn<br />

Unternehmen erwarten zudem, dass sich der<br />

<strong>IT</strong>-Fachkräftemangel künftig verschärfen wird.<br />

iStock / gorodenkoff<br />

FACHKRÄFTE FÜR INDUSTRIE-SOFTWARE-ENGINEERING | VON JENS BARTELS<br />

Mit Abstand am gefragtesten sind in der Wirtschaft<br />

laut der Studie Software-Spezialisten.<br />

Jedes zweite Unternehmen (52 Prozent) mit vakanten<br />

<strong>IT</strong>-Jobs sucht Software-Entwickler beziehungsweise<br />

Software-Architekten. Dahinter<br />

folgen <strong>IT</strong>-Anwendungsbetreuer beziehungsweise<br />

<strong>IT</strong>-Administratoren, die von jedem dritten<br />

dieser Unternehmen (35 Prozent) nachgefragt<br />

werden. Knapp zehn Prozent der Unternehmen<br />

würden gerne Data Scientists beziehungsweise<br />

Big-Data-Experten einstellen.<br />

Arbeitsplätze in der<br />

Fertigung wandeln sich<br />

im digitalen Zeitalter.<br />

Vielfältige Ausbildungswege<br />

Ein hoher Bedarf von Unternehmen nach Software-Spezialisten<br />

lässt sich unter anderem<br />

r<strong>und</strong> um das Thema Industrie 4.0 beobachten.<br />

Den Arbeitsalltag in diesem Bereich kennzeichnen<br />

immer kürzere Innovationszyklen sowie die<br />

steigende Komplexität vernetzter Produktionstechnologien,<br />

etwa im Rahmen des „Manufacturing<br />

Execution System“ (MES). Wer sich <strong>für</strong> einen<br />

<strong>Karriere</strong>weg in diesem Bereich interessiert,<br />

findet mittlerweile eine Reihe von <strong>IT</strong>-Studiengängen<br />

mit dem Schwerpunkt „Industrie 4.0“.<br />

Zugleich ist es möglich, einen allgemeinen Informatikstudiengang<br />

zu absolvieren <strong>und</strong> sich in<br />

diesem Rahmen auf Fragen r<strong>und</strong> um das Thema<br />

Industrie 4.0 zu konzentrieren. Aber auch<br />

<strong>IT</strong>-Ausbildungsberufe wie <strong>IT</strong>-Systemelektroniker<br />

<strong>und</strong> Fachinformatiker <strong>für</strong> Systemintegration<br />

oder Anwendungsentwicklung öffnen die<br />

Türen zu diesem Zukunftsbereich.<br />

Neue Tätigkeiten entstehen<br />

Fest steht: Die Digitalisierung der Fertigung<br />

wird die Arbeitswelt weiter umkrempeln <strong>–</strong> zum<br />

Beispiel durch Cobots als Kollegen oder digitale<br />

Zwillinge auf dem Laptop. So rechnen<br />

Unternehmensberater zum Beispiel mit verstärkter<br />

Nachfrage nach den beiden Berufen<br />

„Digital-Twin-Engineer“ <strong>und</strong> „Roboterteam-Koordinator“.<br />

Ein Digital-Twin-Engineer agiert<br />

als verbindendes Element zwischen dem Produktzwilling<br />

<strong>und</strong> dem Leistungszwilling. Er verbessert<br />

ihre Zusammenarbeit <strong>und</strong> überwacht<br />

ihre Leistung. Dagegen gehört zu den Aufgaben<br />

eines Roboterteam-Koordinators, die Stärken<br />

von Robotern <strong>und</strong> Menschen zu identifizieren<br />

<strong>und</strong> so einzusetzen, dass sie <strong>für</strong> Produktivitäts<strong>und</strong><br />

Wachstumssteigerungen sorgen. <br />

Weitere Informationen unter www.karriereratgeber-info.de<br />

Die Zukunft wird so gut,<br />

wie wir sie machen<br />

Unternehmensnachfolgerin Katharina<br />

Röhrig setzt auf zukunftsgerichtetes<br />

Organisationsdesign<br />

© GFOS/Catrin Moritz<br />

Werbebeitrag <strong>–</strong> Arbeitgeberporträt<br />

„Designing the Future of Work“<br />

— so viel mehr als unser Slogan,<br />

schon als Startup 1988 <strong>und</strong> erst<br />

recht jetzt als Familienunternehmen<br />

in zweiter Generation<br />

mit Katharina Röhrig als Unternehmensnachfolgerin<br />

<strong>und</strong> Geschäftsführerin.<br />

Bei GFOS ist es<br />

unser gelebtes Versprechen an<br />

unsere K<strong>und</strong>en, sie mit unserer<br />

Software zu begeistern <strong>und</strong> ihre<br />

Arbeitsprozesse nachhaltig zu<br />

optimieren. Es ist aber auch ein<br />

Versprechen an unsere talentierten,<br />

kreativen Mitarbeitenden,<br />

ohne deren Ideenreichtum<br />

unsere erstklassigen Lösungen<br />

<strong>für</strong> Workforce Management,<br />

MES, Security <strong>und</strong> Cloudservices<br />

nie entstanden wären.<br />

Wie sieht diese neue Arbeitswelt<br />

aus? Unsere Mitarbeitenden sind<br />

unser Schlüssel zum Erfolg. Darum<br />

ist es uns ein Herzensanliegen, <strong>für</strong><br />

sie eine Arbeitswelt zu kreieren,<br />

die zu ihrem Leben passt <strong>und</strong> in<br />

der sie ihr einzigartiges Potential<br />

voll entfalten können. Wir möchten<br />

ein Organisationsdesign vorleben,<br />

in dem unsere Mitarbeitenden eigenverantwortlich<br />

<strong>und</strong> intrinsisch<br />

motiviert mit Freude <strong>und</strong> Leidenschaft<br />

Bestleistungen erreichen<br />

<strong>und</strong> nicht <strong>für</strong> ihre Zeit, sondern <strong>für</strong><br />

ihre Performance bezahlt werden.<br />

Wir kontrollieren niemanden, wir<br />

lassen uns überzeugen.<br />

Werte über Wissen<br />

Beim Recruiting schauen wir nicht<br />

nur auf Lebensläufe <strong>und</strong> Skills —<br />

GFOS stellt Persönlichkeiten ein!<br />

Natürlich suchen wir nach Experten<br />

im Bereich Prozessoptimierung.<br />

Aber, was noch wichtiger<br />

ist, wir wollen Menschen <strong>für</strong> uns<br />

gewinnen, die genau wie wir da<strong>für</strong><br />

brennen, mit neuartigen Ideen<br />

Spitzenlösungen zu entwickeln<br />

<strong>und</strong> unsere K<strong>und</strong>en noch erfolgreicher<br />

zu machen. Kurzum: Wir<br />

rekrutieren nur Leute, die zu unserem<br />

Unternehmen, unserer Vision<br />

<strong>und</strong> unseren Werten passen.<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong><br />

Bestleistungen<br />

In den letzten Jahren haben wir<br />

uns mit Begriffen wie Agile, Organisationsdesign<br />

oder New Work<br />

intensiv auseinandergesetzt <strong>und</strong><br />

detaillierte Konzepte <strong>für</strong> GFOS<br />

entwickelt. Worauf es aber in der<br />

neuen Arbeitswelt hauptsächlich<br />

ankommt, ist das Mindset der<br />

Unternehmensspitze. Hier ist bei<br />

uns fest verankert, dass wir unseren<br />

Mitarbeitenden vertrauen, sie<br />

ermutigen, auch Fehler machen<br />

zu dürfen, sie als Individuen wertschätzen<br />

<strong>und</strong> fördern <strong>und</strong> ihnen<br />

Freiraum <strong>für</strong> Ideen bieten. Denn<br />

von einer solchen Atmosphäre<br />

profitieren am Ende alle — unsere<br />

K<strong>und</strong>en durch herausragende<br />

Produkte <strong>und</strong> Beratung, unsere<br />

Mitarbeitenden durch einen erfüllten,<br />

abwechslungsreichen Arbeitsalltag<br />

<strong>und</strong> das Management<br />

durch erfolgreiche Teams <strong>und</strong> ein<br />

außergewöhnliches Wir-Gefühl.<br />

Mit Katharina Röhrig als Unternehmensnachfolgerin<br />

haben wir<br />

eine Frau an der Spitze, die ihre<br />

Visionen einer ganz neuen Arbeitsweltanschauung<br />

mit Mut,<br />

Begeisterung <strong>und</strong> Vertrauen sehr<br />

zielgerichtet in die Tat umsetzt<br />

<strong>und</strong> die future of work jeden Tag<br />

ein Stück mehr in die Gegenwart<br />

holt. Wie es bereits Antoine de<br />

Saint-Exupéry sagte: „Die Zukunft<br />

soll man nicht voraussagen wollen,<br />

sondern möglich machen.“<br />

www.gfos.com


8<br />

Karrier <strong>4.X</strong><br />

Deutschlands Vorzeigebranche<br />

MASCHINENBAU | VON JENS BARTELS<br />

Sie entwickeln Motoren, konstruieren Maschinenteile<br />

oder planen Produktionsanlagen:<br />

Ingenieure im Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau<br />

zählen zu den Top-Verdienern des Landes.<br />

Die digitale Transformation bringt auch in<br />

diesem Berufsfeld große Veränderungen mit<br />

sich. Neue Jobprofile entstehen etwa an der<br />

Schnittstelle zwischen <strong>IT</strong> <strong>und</strong> Ingenieurwesen.<br />

Der Fachkräftemangel im Maschinenbau verschärft<br />

sich wieder. Laut einer Umfrage des<br />

Fachverbandes VDMA unter r<strong>und</strong> 570 Personalverantwortlichen<br />

in Mitgliedsfirmen sieht<br />

die Mehrheit der Befragten aktuell bei allen<br />

Beschäftigtengruppen Engpässe. Dies trifft insbesondere<br />

auf Akademiker <strong>und</strong> Ingenieure (78<br />

Maschinenbau-Ingenieure sind<br />

nach wie vor begehrt.<br />

Prozent) sowie Beschäftigte mit abgeschlossener<br />

Ausbildung (82 Prozent) zu, so der Verband.<br />

Zukunftstrend KI<br />

Vor allem werden kreative Leute gebraucht, die<br />

die Branche erfolgreich in die digitale Ära führen.<br />

Wenn der Maschinenbau eine Leitindustrie bleiben<br />

soll, wird er auch mit Plattformstrategien<br />

<strong>und</strong> modernsten Technologien erfolgreich sein<br />

müssen. Nur so wird er im Systemwettbewerb<br />

globale Spitzenpositionen verteidigen können.<br />

Dabei werden Trends gerade mit Blick auf die<br />

vierte industrielle Revolution auch die nachgefragten<br />

Qualifikationen von Ingenieuren ändern.<br />

Ein hochspannender Bereich in diesem Kontext<br />

ist die industrielle KI. Nachdem in der ersten<br />

iStock / skynesher<br />

Welle alle Daten der Produktion <strong>und</strong> der Lieferketten<br />

digital <strong>und</strong> mobil über Cloud-Systeme<br />

verfügbar gemacht wurden, wird in diesem Jahrzehnt<br />

eine zweite Welle der Digitalisierung der<br />

Produktion möglich. Dabei werden die verfügbar<br />

gemachten digitalen Daten durch KI-Systeme<br />

analysiert <strong>und</strong> entsprechend interpretiert.<br />

Das Ziel dahinter ist eine KI-basierte fehlerlose<br />

Produktion. So werden die Kosten in Fabriken<br />

noch einmal erheblich reduziert, weil Prozesse<br />

Ingenieure im Maschinen- <strong>und</strong><br />

Anlagenbau können mit hohen<br />

Gehältern rechnen.<br />

von Algorithmen permanent weiter optimiert<br />

werden, um beispielsweise Stillstandszeiten,<br />

Materialaufwände, Energieverbräuche <strong>und</strong> Personaleinsatz<br />

weiter zu reduzieren.<br />

Süddeutschland ist lukrativer<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich gehören Ingenieure zu den<br />

Top-Verdienern, verrät der aktuelle Stepstone-Gehaltsreport.<br />

Allerdings hängt die Bezahlung<br />

von verschiedenen Kriterien wie Abschluss,<br />

Branchenwahl, Region oder auch der<br />

Unternehmensgröße ab. Klar muss zunächst<br />

sein: Je höher der Abschluss, desto besser die<br />

Bezahlung. Blickt man auf Branchen <strong>und</strong> Regionen,<br />

verdienen Ingenieure in der Pharma- <strong>und</strong><br />

Chemiebranche in den süddeutschen B<strong>und</strong>esländern<br />

Baden-Württemberg <strong>und</strong> Bayern am<br />

besten. Nicht zuletzt schwankt das Gehalt um<br />

circa 20.000 Euro, je nachdem, ob man sich <strong>für</strong><br />

ein kleines Ingenieurbüro oder einen großen<br />

Weltkonzern entscheidet.<br />

<br />

„KI-Talente sind gefragt”<br />

Werbebeitrag <strong>–</strong> Interview<br />

Dr. Marcus Lüdecke, KI Experte<br />

bei Voith, über die Bedeutung der<br />

Digitalisierung.<br />

Herr Dr. Lüdecke, Sie beschäftigen<br />

sich vor allem mit künstlicher<br />

Intelligenz <strong>und</strong> Machine Learning.<br />

Können Sie uns einen Einblick in<br />

Ihren Arbeitsalltag geben? Die<br />

Digitalisierung <strong>und</strong> Vernetzung<br />

von Maschinen <strong>und</strong> Prozessen hat<br />

es der Industrie ermöglicht, große<br />

Datenmengen aus verschiedensten<br />

Quellen zu sammeln. Solche<br />

Daten sind zentral <strong>für</strong> den Bereich<br />

KI <strong>und</strong> liefern uns tiefergehende<br />

Einblicke in maschinelle <strong>und</strong><br />

unternehmerische Prozesse. Sie<br />

schaffen die Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> den<br />

Einsatz <strong>und</strong> die Entwicklung innovativer<br />

Technologien. Meine Arbeit<br />

umfasst viele unterschiedliche<br />

Aspekte: Wesentlich ist die Interaktion<br />

mit verschiedenen Bereichen<br />

<strong>–</strong> von der Verfahrenstechnik<br />

bis hin zur Entwicklung. Häufig ist<br />

dieses zusätzliche Fachwissen der<br />

Schlüssel zur Lösung des Problems.<br />

Darüber hinaus beinhaltet<br />

der Weg zur letztendlichen KI-gestützten<br />

Lösung viele Stationen.<br />

Hierzu gehören die Erfassung <strong>und</strong><br />

Validierung von Rohdaten <strong>und</strong><br />

häufig die Transformation in andere,<br />

dem Problem näher liegende<br />

abgeleitete Kennzahlen. KI<br />

umfasst eine Vielzahl von Methoden,<br />

<strong>und</strong> oft kommen mehrere<br />

davon zur Lösung eines spezifischen<br />

Problems in Frage. Welche<br />

davon sich tatsächlich am besten<br />

eignet, ist eine häufig zu klärende<br />

Herausforderung.<br />

Was ist besonders an Ihrer Arbeit<br />

bei Voith? Bei Voith kann ich<br />

aktiv die Zukunft mitgestalten,<br />

indem ich an einem der großen<br />

Megatrends unserer Gesellschaft<br />

mitarbeite: Digitalisierung. Unsere<br />

Werkzeuge <strong>und</strong> Anwendungen<br />

helfen unseren K<strong>und</strong>en, messbare<br />

Fortschritte zu erzielen <strong>und</strong> ihre<br />

Prozesse effizienter <strong>und</strong> flexibler<br />

zu gestalten. Die Verarbeitung<br />

<strong>und</strong> Bereitstellung von Daten sind<br />

dabei von entscheidender Bedeutung.<br />

Das Feld der "Methoden der<br />

KI" wird auf lange Sicht stark in<br />

Bewegung bleiben, was fachlich<br />

eine ebenso herausfordernde wie<br />

interessante Vielfältigkeit an neuen<br />

Ansätzen mit sich bringt. Außerdem<br />

bietet meine Tätigkeit viel<br />

Raum <strong>für</strong> Neugier <strong>und</strong> Entdeckergeist.<br />

Es geht darum, Daten immer<br />

wieder neu deuten <strong>und</strong> interpretieren<br />

zu können.<br />

Das Feld der Digitalisierung bietet<br />

ein breites Spektrum an Aufgaben.<br />

Welche Kompetenzen<br />

sollten KI-Entwicklerinnen <strong>und</strong><br />

-Entwickler mitbringen, um bei<br />

Voith die digitale Transformation<br />

weiter voranzutreiben? Abgesehen<br />

von einem MINT-Hintergr<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> einem guten Verständnis <strong>für</strong><br />

Daten <strong>und</strong> Datenqualität halte ich<br />

Neugierde, Offenheit, Ausdauer<br />

<strong>und</strong> ein hohes Maß an Kreativität<br />

<strong>für</strong> wichtig, um die digitale Transformation<br />

mitzugestalten. Wie<br />

bereits erwähnt, ist die fach- <strong>und</strong><br />

abteilungsübergreifende konstruktive<br />

Zusammenarbeit ein essenzieller<br />

Erfolgsfaktor. Das bedeutet<br />

auch, offen zu sein <strong>für</strong> andere<br />

Perspektiven <strong>und</strong> neue Ideen <strong>und</strong><br />

überdies zuhören zu können. Das<br />

sind Kompetenzen, die bei Voith<br />

gefordert <strong>und</strong> auch gefördert werden,<br />

nicht nur in meinem Bereich.<br />

www.voith.com


Engpass mit fatalen Folgen<br />

Die Halbleiter-Industrie steht<br />

gerade jetzt im Fokus.<br />

9<br />

HALBLE<strong>IT</strong>ERINDUSTRIE | VON JENS BARTELS<br />

Laptop, Auto oder Roboter: Kaum eine Maschine<br />

kommt mehr ohne Mikrochips aus.<br />

Kapazitätsprobleme können weite Teile der<br />

Industrie lähmen. Entsprechend groß ist der<br />

Bedarf an Fachkräften. Wer in der Halbleiter-Branche<br />

anheuert, bekommt nicht nur<br />

einen zukunftssicheren Job, sondern kann<br />

sich oft auch über ein vergleichsweise hohes<br />

Einkommen freuen.<br />

Der Halbleitermangel hält die Industrie in Atem.<br />

Am stärksten trifft es bislang die Automobilbranche:<br />

Produktionsstraßen stoppen, Angestellte<br />

werden in Kurzarbeit geschickt <strong>und</strong><br />

ausgelieferten Autos fehlen bisweilen elektronische<br />

Extra-Ausstattungen. Zugleich drosseln<br />

die fehlenden Bauteile auch die Produktion von<br />

Smartphones, Laptops <strong>und</strong> anderen elektrischen<br />

Geräten. Klar muss sein: Ohne Halbleiter<br />

SCHON GEWUSST<br />

Auf dem weltweiten Halbleitermarkt<br />

wurde 2020 zum dritten Mal in Folge ein<br />

zweistelliges Wachstum erzielt. Die Umsätze<br />

stiegen nach Analysen von Marktforschern<br />

um 10,4 Prozent auf 473,3 Milliarden<br />

Dollar. Dabei waren die letzten<br />

drei Monate das beste Quartal, das jemals<br />

verzeichnet wurde.<br />

geht in der vernetzten Welt nichts. Sie nehmen<br />

mit ihren vielfältigen Anwendungsgebieten die<br />

zentrale Rolle bei den Materialien der Elektronik<br />

<strong>und</strong> Energietechnik ein.<br />

Nachfrage übersteigt Angebot<br />

Die Auswirkungen gestörter Lieferketten in der<br />

Halbleiterindustrie zeigen aber auch, dass sich<br />

Deutschland keinen Mangel an Fachkräften in<br />

diesem Bereich leisten kann. „Unsere Industrie<br />

steuert nach wie vor ungebremst auf einen<br />

Expertenmangel zu“, erklärt Dr. Michael Schanz<br />

vom Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik<br />

e.V. (VDE). „Der demographische<br />

Wandel <strong>–</strong> in den nächsten Jahren gehen<br />

Tausende von E-Ingenieuren in den Ruhestand<br />

<strong>–</strong> <strong>und</strong> die digitale Transformation, die durch<br />

Corona noch verstärkt wurde, vergrößern die<br />

Lücke an Elektroingenieurinnen <strong>und</strong> -ingenieuren.“<br />

Parallel dazu investieren Halbleiter-Hersteller<br />

Milliarden in neue Fabriken in Europa,<br />

allein <strong>für</strong> dieses Jahr prognostiziert die World<br />

Semiconductor Trade Statistics (WSTS) ein<br />

Wachstum von 19,7 Prozent.<br />

Jobeinstieg gelingt schnell<br />

Entsprechend gut sind die <strong>Karriere</strong>möglichkeiten<br />

<strong>für</strong> Absolventen der Elektro- <strong>und</strong> Informationstechnik<br />

in dieser Wachstumsbranche.<br />

Laut VDE benötigt die Mehrheit nach dem abgeschlossenen<br />

Studium maximal fünf Bewerbungsschreiben<br />

<strong>für</strong> den Einstieg in den Beruf:<br />

60 Prozent der Absolventen schicken bis zu fünf<br />

Bewerbungen ab, um die erste Stelle anzutreten,<br />

neun Prozent kommen ohne Bewerbung aus.<br />

Auch die Verdienstmöglichkeiten in der Halbleiterindustrie<br />

überzeugen. So bezahlt laut dem<br />

Gehaltsatlas 2021 von Gehalt.de die Halbleiterbranche<br />

mit einem Medianwert von 65.600 Euro<br />

überdurchschnittlich gut <strong>und</strong> liegt damit auf<br />

Platz drei unter den fünf lukrativsten Branchen<br />

<strong>für</strong> Arbeitnehmer neben Biotechnologie, Bankwesen,<br />

Pharmazie <strong>und</strong> Investitionsgütern. Übrigens<br />

bieten sich neben den Chip-Herstellern<br />

zahlreiche weitere Arbeitgeber <strong>für</strong> Elektro- <strong>und</strong><br />

Informationstechniker an. Auch bei Maschinenbauern,<br />

Herstellern von Vorprodukten, Forschungseinrichtungen<br />

<strong>und</strong> Universitäten sind<br />

diese Kompetenzen begehrt.<br />

<br />

iStock / HQuality Video<br />

Weitere Informationen unter www.karriereratgeber-info.de<br />

Siltronic Wafer<br />

Wafer <strong>–</strong> Mit Silizium zum Erfolg<br />

Werbebeitrag <strong>–</strong> Arbeitgeberporträt<br />

In Deutschland gegründet, in der<br />

Welt zu Hause. Seit mehr als 50<br />

Jahren produziert Siltronic an<br />

vier verschiedenen Produktionsstandorten<br />

weltweit Wafer <strong>für</strong><br />

den Halbleitermarkt. Siltronic<br />

verfolgt eine klare Nachhaltigkeitsstrategie.<br />

Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />

Umweltschutz sind von Beginn an<br />

in sämtliche Geschäftsprozesse<br />

integriert.<br />

Ein Arbeitgeber, dem Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter vertrauen.<br />

Würde man die knapp 4.000 Kolleginnen<br />

<strong>und</strong> Kollegen weltweit befragen,<br />

hätte man am Ende wohl<br />

an die 4.000 gute Argumente <strong>für</strong><br />

Siltronic als Arbeitgeber. Sie<br />

schätzen das gute Miteinander<br />

ebenso wie die Unternehmenskultur,<br />

die auf Vertrauen <strong>und</strong> Wertschätzung<br />

beruht. So spricht die<br />

lange Unternehmenszugehörigkeit<br />

der Mitarbeitenden <strong>für</strong> sich. Die<br />

individuelle Freiheit, Flexibilität,<br />

die Innovationskraft <strong>und</strong> die verschiedenen<br />

<strong>Karriere</strong>pfade machen<br />

Siltronic zu einem geschätzten<br />

Arbeitgeber.<br />

Einer der weltweit führenden<br />

Waferproduzenten<br />

Hochleistungswafer, optimierte<br />

Logistiksysteme, Reinraumtechnik<br />

<strong>und</strong> Big Data: um bei Technologiethemen<br />

immer vorne dabei zu sein,<br />

beschäftigen sich die Siltronic-Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter mit<br />

diesen <strong>und</strong> vielen andere Themen<br />

Tag <strong>für</strong> Tag. Viele arbeiten an Technologien,<br />

die die Welt von morgen<br />

mitgestalten werden. Da<strong>für</strong> sprechen<br />

auch die derzeit r<strong>und</strong> 1.850<br />

Patente <strong>und</strong> Patentanmeldungen.<br />

Basis <strong>für</strong> digitalen Fortschritt<br />

Wafer haben eine enorm große<br />

Bedeutung <strong>für</strong> viele Märkte, bilden<br />

sie ja die Ausgangsbasis <strong>für</strong><br />

Chiphersteller. Die Nachfrage<br />

ist groß <strong>und</strong> nimmt stetig zu. Der<br />

<strong>IT</strong>-Bereich wächst stark <strong>und</strong> Digitalisierungsspezialisten<br />

sind gefragter<br />

denn je. Gründe <strong>für</strong> einen<br />

Einstieg bei Siltronic gibt es<br />

viele. Die packenden <strong>und</strong> herausfordernden<br />

Aufgaben in den<br />

unterschiedlichsten <strong>IT</strong>-Projekten<br />

werden abger<strong>und</strong>et durch das attraktive<br />

Arbeitsumfeld mit flexiblen<br />

Arbeitszeitmodellen, flachen<br />

Hierarchien, ein vielfältiges Angebot<br />

zur Work-Life-Balance <strong>und</strong><br />

Gewinnbeteiligung. Nicht nur <strong>IT</strong>ler<br />

sind bei Siltronic willkommen. Das<br />

Unternehmen bietet auch spannende<br />

Tätigkeiten <strong>für</strong> Ingenieure,<br />

Studierende <strong>und</strong> Auszubildende.<br />

Unsere Schwerpunkte liegen in der<br />

Automatisierung <strong>und</strong> Digitalisierung<br />

unserer Produktionsprozesse.<br />

Unsere Teams arbeiten dabei interdisziplinär<br />

r<strong>und</strong> um die Welt<br />

zusammen.<br />

Bei Siltronic arbeiten Sie an zukunftsweisenden<br />

Technologien,<br />

das Unternehmen bietet eine Vielzahl<br />

von <strong>Karriere</strong>wegen <strong>und</strong> vielfältigen<br />

Erfahrungen. Erk<strong>und</strong>en Sie<br />

Ihre Möglichkeiten <strong>und</strong> kommen<br />

Sie noch heute ins #TeamSiltronic.<br />

www.siltronic.com<br />

© Siltronic


10<br />

Karrier <strong>4.X</strong><br />

Die Energiewende:<br />

ein riesiges <strong>IT</strong>-Projekt<br />

ENERGIEWIRTSCHAFT | VON HARTMUT SCHUMACHER<br />

Die zunehmende Digitalisierung in der Energiewirtschaft<br />

verändert nicht nur viele Berufsbilder,<br />

sondern schafft auch neue Berufe<br />

<strong>–</strong> <strong>für</strong> die allerdings nicht immer genügend Bewerber<br />

vorhanden sind.<br />

Der digitale Wandel macht vor keiner Branche<br />

halt. In der Energiewirtschaft jedoch spielt<br />

er eine noch größere Rolle als anderswo. Hier<br />

sorgt die Digitalisierung nicht etwa nur da<strong>für</strong>,<br />

dass Abläufe effizienter <strong>und</strong> komfortabler<br />

stattfinden, sondern sie erweist sich als unverzichtbar.<br />

Denn die Energiewirtschaft muss<br />

neben der allgemeinen Transformation auch<br />

noch die Energiewende stemmen. Und das<br />

lässt sich ohne den Einsatz moderner Informations-<br />

<strong>und</strong> Telekommunikationstechnik nicht<br />

erreichen. Ein Gr<strong>und</strong> ist, dass es bei der Energiewende<br />

oft darum geht, große Datenmengen<br />

zu übertragen <strong>und</strong> schnell zu verarbeiten. Das<br />

Paradebeispiel da<strong>für</strong> sind smarte Stromnetze,<br />

die sich darum kümmern müssen, die Energieerzeugung<br />

erneuerbarer <strong>und</strong> konventioneller,<br />

öffentlicher <strong>und</strong> privater Quellen miteinander<br />

zu koordinieren.<br />

Dennoch ist die digitale Kultur in der Energiewirtschaft<br />

noch ausbaufähig: Laut der Studie<br />

„Digital@EVU 2021“ des B<strong>und</strong>esverbands der<br />

Energie- <strong>und</strong> Wasserwirtschaft (BDEW) verfügen<br />

lediglich 56 Prozent der befragten Unternehmen<br />

über eine digitale Strategie <strong>–</strong> immerhin<br />

zwölf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.<br />

Weitere Beispiele <strong>für</strong> die Digitalisierung in der<br />

Energiewirtschaft sind Smart Meter, intelligente<br />

Stromzähler, die es den Netzbetreibern<br />

unter anderem ermöglichen, ihre Stromerzeugung<br />

besser an den tatsächlichen Verbrauch<br />

anzupassen, <strong>und</strong> virtuelle Kraftwerke, also<br />

Zusammenschlüsse von mehreren Stromerzeugungsanlagen,<br />

die ihre Energie gebündelt<br />

ins Stromnetz einspeisen. Auch der automatisierte<br />

Stromhandel, bei dem statt Menschen<br />

Algorithmen elektrische Energie auf dem Großhandelsmarkt<br />

kaufen <strong>und</strong> verkaufen, kann angeführt<br />

werden.<br />

Regulierungsmanager, der Service-Techniker<br />

<strong>für</strong> Windenergie sowie der Drohnen- <strong>und</strong> Roboterpilot<br />

<strong>für</strong> die Wartung der Infrastruktur. Zudem<br />

haben sich wegen des steigenden Anteils<br />

erneuerbarer Energien die Tätigkeiten in klassischen<br />

Berufen wie Elektrotechniker oder Elektroingenieur<br />

gr<strong>und</strong>legend verändert. „Neben<br />

Ingenieurinnen <strong>und</strong> Ingenieuren gibt es in der<br />

Energiewirtschaft auch einen großen Bedarf<br />

nach <strong>IT</strong>-Fachkräften. Die Vernetzung <strong>und</strong> intelligente<br />

Steuerung von Millionen Erzeugungsanlagen,<br />

Elektrofahrzeugen, Netzen, Industrie<br />

4.0 <strong>und</strong> vielen weiteren Komponenten durch<br />

die Energiewirtschaft macht die Energiewende<br />

zu einem riesigen <strong>IT</strong>-Projekt. Es braucht qualifizierte<br />

<strong>IT</strong>-Fachkräfte, um die riesigen Datenmengen<br />

zu bewältigen <strong>und</strong> beispielsweise die<br />

Kommunikation zwischen der Netzleitstelle <strong>und</strong><br />

dem Haushalt intelligent zu machen.“ Verringern<br />

wird sich dagegen <strong>–</strong> laut dem „The Future of<br />

Jobs Report 2020“ des World Economic Forum<br />

<strong>–</strong> der Bedarf an Angestellten in der Verwaltung<br />

<strong>und</strong> der Buchhaltung sowie an Mechanikern <strong>und</strong><br />

Bedienern von Energieerzeugungs-, Bergbau<strong>und</strong><br />

Erdölanlagen.<br />

Fachkräftemangel<br />

Die neu benötigten Qualifikationen sind <strong>für</strong><br />

die Branche schwer in ausreichendem Maße<br />

zu finden <strong>–</strong> auch intern nicht. Knapp 80 Prozent<br />

der Unternehmen, die an der „Digital@<br />

EVU 2021“-Studie teilgenommen haben, sind<br />

mit der Verbreitung von digitalisierungsrelevanten<br />

Kompetenzen „nicht sehr zufrieden“.<br />

Deshalb forcieren die Unternehmen die Weiterbildung<br />

ihrer Angestellten. Die Qualifizierung<br />

des bestehenden Personals wird an Bedeutung<br />

gewinnen, weil der Fachkräftemangel in<br />

bestimmten Berufsfeldern über den Arbeitsmarkt<br />

immer weniger beherrschbar sein wird.<br />

Das Verb<strong>und</strong>projekt NEW 4.0 beispielsweise<br />

sieht zukünftige Personalengpässe vor allem<br />

in den Bereichen Data Science, <strong>IT</strong>-Sicherheit<br />

<strong>und</strong> Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik.<br />

Gerade in diesen Gebieten sei das Angebot<br />

an Studiengängen jedoch gering. Der<br />

Abschlussbericht des Projekts zieht das Fazit,<br />

dass „gezielte Weiterbildungsangebote im Zusammenspiel<br />

von Hochschulen, Forschungseinrichtungen<br />

<strong>und</strong> gewerblich-technischen<br />

Bildungsträgern ein passgenaues Angebot zur<br />

Sicherung des Wirtschaftsstandorts bieten<br />

können“, um einen Fachkräftemangel zu vermeiden.<br />

Interesse an Nachhaltigkeit<br />

Sind qualifizierte Arbeitnehmer vorhanden,<br />

dann haben Energieunternehmen gute Karten<br />

beim Anwerben: Erstens, weil <strong>für</strong> jüngere (aber<br />

auch <strong>für</strong> ältere) Bewerber Nachhaltigkeit bei<br />

der Jobsuche eine immer größere Rolle spielt.<br />

Denn etliche Studentinnen <strong>und</strong> Studenten wollen<br />

ihre Zukunft gestalten <strong>und</strong> verlangen von<br />

ihrem Arbeitgeber daher Innovationskraft <strong>und</strong><br />

Engagement <strong>für</strong> den Klimaschutz. Umfragen<br />

zufolge ist Nachhaltigkeit <strong>für</strong> über 80 Prozent<br />

der Studierenden relevant bei der Wahl ihres<br />

zukünftigen Arbeitgebers. Das Bekenntnis zu<br />

einer Corporate Social Responsibility hat daher<br />

gerade auch <strong>für</strong> die Energiewirtschaft in Bezug<br />

zum Recruiting einen enorm hohen Stellenwert.<br />

Für einen attraktiven Arbeitgeber gehören<br />

sinnstiftende Aufgabenfelder schon im Sinne<br />

des „NewWork-Trends dazu. Da Unternehmen,<br />

die in der Energieversorgung tätig sind, einen<br />

besonders hohen Hebel auf den Kampf gegen<br />

die CO2-Emissionen haben, ziehen sie kreative<br />

Menschen mit einem Bedürfnis nach neuen Arbeitswelten<br />

besonders an. Diese Chance sollte<br />

die Branche nutzen.<br />

<br />

Durchschnittliche Bruttoeinstiegsgehälter von Hochschulabsolventen<br />

nach Branchen in Deutschland, in Euro<br />

Automobilindustrie<br />

Pharma/Healthcare<br />

51.660<br />

51.660<br />

Neue Berufe<br />

„Kaum eine Branche hat sich in den vergangenen<br />

Jahren so stark gewandelt wie die Energiewirtschaft“,<br />

erläutert Kerstin Andreae, Vorsitzende<br />

der BDEW-Hauptgeschäftsführung.<br />

„Durch die Energiewende <strong>und</strong> die Digitalisierung<br />

sind eine Reihe neuer Geschäftsfelder,<br />

Marktteilnehmer <strong>und</strong> Geschäftsmodelle hinzugekommen.<br />

Die Energiewirtschaft ist vielfältiger<br />

<strong>und</strong> bunter geworden <strong>–</strong> <strong>und</strong> mit ihr ihre<br />

Berufsbilder <strong>und</strong> Tätigkeitsfelder.“ Diese Transformation<br />

erfordert einen hohen Managementbedarf.<br />

Kreative Köpfe mit Gestaltungswillen<br />

aus diversen Fachrichtungen sind daher<br />

an allen Stellen gefragt. Es sind aber auch<br />

ganz neue <strong>und</strong> spannende Berufe entstanden.<br />

Dazu gehören der Power-Trader, der<br />

Consulting<br />

Chemie/<br />

Verfahrenstechnik<br />

E-Technik<br />

Maschinenbau<br />

Energiewirtschaft<br />

Telekommunikation<br />

Informationstechnik<br />

Steuerberatung /<br />

Wirtschaftsprüfung<br />

51.660<br />

51.660<br />

50.584<br />

48.431<br />

48.431<br />

47.355<br />

46.279<br />

45.203<br />

Quelle: gehaltsreporter.de, 2021


11<br />

Eine Talentschmiede <strong>für</strong> die<br />

Energiebranche<br />

Ein moderner Workspace<br />

<strong>und</strong> entsprechendes<br />

Equipment als Basis <strong>für</strong><br />

Digital Change bei ECON<br />

Werbebeitrag <strong>–</strong>Arbeitgeberporträt<br />

Wenn im E.ON-Konzern Beratungsbedarf<br />

besteht, kommen<br />

oft nicht unmittelbar die großen<br />

Consulting-Gesellschaften zum<br />

Zuge. Erste Wahl sind häufig die<br />

r<strong>und</strong> 100 Experten der E.ON Inhouse<br />

Consulting GmbH (ECON),<br />

die ausschließlich <strong>für</strong> interne Projekte<br />

zur Verfügung stehen. Für<br />

viele dieser Consultants ist die<br />

Essener Management-Beratung<br />

der Schritt in eine große <strong>Karriere</strong>.<br />

Die Transformation von E.ON ist<br />

Treiber <strong>für</strong> die Projektlandschaft<br />

der ECON. Die Ziele Wachstum,<br />

Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Digitalisierung<br />

stehen im Vordergr<strong>und</strong> bei<br />

Projekten, mit denen die internen<br />

Management-Berater beauftragt<br />

werden. Darin spiegelt sich die Situation<br />

des E.ON-Konzerns wider,<br />

der sowohl inmitten der digitalen<br />

Transformation als auch vor den<br />

großen Herausforderungen der<br />

Energiewende steht <strong>und</strong> ein immenses<br />

Potenzial zur Gestaltung<br />

der Energiewelt von morgen bietet.<br />

Gegenüber externen Wettbewerbern<br />

differenziert sich ECON vor<br />

allem durch die nachhaltige, intensive<br />

Zusammenarbeit mit dem<br />

E.ON-Topmanagement <strong>und</strong> der<br />

Einflussnahme auf die Gestaltung<br />

der Energiezukunft.<br />

Der nächste <strong>Karriere</strong>schritt<br />

Das Gros der Inhouse-Berater ist<br />

zwischen 25 <strong>und</strong> 45 Jahre alt. Dass<br />

viele Mitarbeitende die ECON<br />

nach relativ kurzer Zeit wieder<br />

verlassen, um an anderen Stellen<br />

des Konzerns oder in anderen Firmen<br />

den nächsten <strong>Karriere</strong>schritt<br />

zu gehen, ist Teil des Konzepts<br />

<strong>–</strong> schließlich bezeichnet sich die<br />

Tochtergesellschaft als Talentschmiede.<br />

Im Durchschnitt wechseln<br />

die Mitarbeiter nach dreieinhalb<br />

Jahren. R<strong>und</strong> 70 Prozent<br />

bleiben im Konzern. ECON lebt<br />

Diversity <strong>–</strong> in allen Facetten. Bewusst<br />

wird auf Internationalität geachtet,<br />

denn auch der Mutterkonzern<br />

ist international ausgerichtet.<br />

Derzeit arbeiten Talente aus 30<br />

Nationalitäten <strong>für</strong> E.ON Inhouse<br />

Consulting. Die Mitarbeitenden<br />

werden gezielt gefördert. Dabei<br />

steht nicht nur die persönliche<br />

Entwicklung sondern auch der Inklusions-Gedanke<br />

im Fokus: Für<br />

Talente aus dem Ausland werden<br />

Deutsch-Kurse angeboten, auch<br />

wenn die Unternehmenssprache<br />

Englisch ist. Mitarbeitende treffen<br />

sich nach der Arbeit privat miteinander,<br />

so entstehen echte Fre<strong>und</strong>schaften.<br />

ECON legt Wert auf ein<br />

nachhaltiges Arbeitsmodell, in<br />

dem Platz <strong>für</strong> Flexibilität, Familie<br />

<strong>und</strong> individuelle Bedürfnisse ist.<br />

Engagement <strong>für</strong> das Klima<br />

Viele Talente reizt vor allem die<br />

Mitarbeit am Ziel „Race-to-netzero“<br />

<strong>und</strong> die Chance, wirklich etwas<br />

zu verändern. Pro Jahr gehen<br />

etwa 5.000 Bewerbungen in Essen<br />

ein. Daraus werden 40 bis 50 neue<br />

Mitarbeitende ausgewählt.<br />

www.eon.com/econ<br />

UNTERNEHMENSPROFIL<br />

Management-Beratung<br />

des E.ON-Konzerns<br />

Anzahl Mitarbeitende: 100<br />

Standort: Essen<br />

Beratungsfelder: Strategie<br />

<strong>und</strong> Entwicklung, Transformation,<br />

<strong>IT</strong> <strong>und</strong> Digital,<br />

Prozessoptimierung<br />

„Wir suchen starke Persönlichkeiten”<br />

Werbebeitrag <strong>–</strong> Interview<br />

Patrick Kather ist Geschäftsführer<br />

der E.ON Inhouse Consulting<br />

GmbH. Mit eigenen Recruiting-<br />

Spezialisten ist er permanent<br />

dabei, neue Talente <strong>für</strong> sein Unternehmen<br />

aufzuspüren. Dabei<br />

hat er klare Vorstellungen davon,<br />

was die Kandidatinnen <strong>und</strong><br />

Kandidaten mitbringen müssen.<br />

Was sollten Ihre zukünftigen Mitarbeitenden<br />

mitbringen? Wichtig<br />

ist uns das Mindset. Unsere Mitarbeitenden<br />

sollen mit Leidenschaft<br />

gestalten wollen. Wir suchen<br />

Menschen, die sich nicht mit dem<br />

Status quo zufriedengeben <strong>und</strong><br />

offen <strong>für</strong> Veränderungen sind. Sie<br />

sollten eine hohe Problemlösungskompetenz<br />

<strong>und</strong> die Fähigkeit zur<br />

Strukturierung von Komplexität<br />

mitbringen <strong>und</strong> Freude daran haben,<br />

Herausforderungen gemeinsam<br />

im Team zu lösen.<br />

Sie achten also sehr stark auf<br />

die Soft Skills? Ja, Führungskräfte<br />

von E.ON müssen diese Skills<br />

haben. Dazu gehören vor allem<br />

Kommunikation aber auch ein innovatives<br />

Mindset sowie der Mut,<br />

den Status Quo zu hinterfragen.<br />

Außerdem erwarten wir von unseren<br />

Mitarbeitenden, dass sie den<br />

Wunsch haben, ihre Teams besser<br />

zu machen. Kurz gesagt: Wir suchen<br />

starke Persönlichkeiten.<br />

Gibt es bestimmte akademische<br />

Ausbildungen, mit denen Kandidaten<br />

bei Ihnen bessere <strong>Chancen</strong><br />

haben? Gute <strong>Chancen</strong> haben<br />

Kandidaten, die einen vielfältigen<br />

Werdegang haben <strong>und</strong> daher Aufgabenstellungen<br />

aus mehreren<br />

Blickwinkeln betrachten können.<br />

So kommen wir als Team zu besseren<br />

Lösungen. Auch bei der akademischen<br />

Ausbildung sind wir offen.<br />

Gern nehmen wir zum Beispiel<br />

Kandidaten, die neue Studiengänge<br />

mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit<br />

oder Digital belegt haben. Es<br />

ist aber immer auch interessant,<br />

bei welchen Unternehmen die Bewerberinnen<br />

<strong>und</strong> Bewerber bereits<br />

Erfahrungen sammeln konnten.<br />

Wie nehmen Sie Kontakt zu Kandidaten<br />

auf? Der Recruiting-Prozess<br />

setzt stark auf digitale Formate,<br />

zum Beispiel auch auf Webinare.<br />

Wir wollen mit den Kandidaten in<br />

eine Interaktion kommen <strong>und</strong> sind<br />

natürlich auch auf den Social-Media-Plattformen<br />

präsent. Darüber<br />

hinaus sind wir aber auch auf<br />

Recruiting-Messen präsent <strong>und</strong><br />

sind vor Ort in Hochschulen. Zum<br />

Beispiel führen wir dort gemeinsame<br />

Studienprojekte durch. Außerdem<br />

suchen wir immer wieder<br />

nach neuen kreativen Formaten.<br />

Für das Kennenlernen haben wir<br />

eigene zwei- bis dreitägige Recruiting-Events<br />

ins Leben gerufen.<br />

Als Talentschmiede verlieren Sie<br />

regelmäßig gute Mitarbeitende.<br />

Schmerzt Sie das? Natürlich fällt<br />

es im Moment manchmal schwer,<br />

Kollegen ziehen zu lassen. Aber<br />

es ist unsere Aufgabe, neben<br />

den guten Ergebnissen in unseren<br />

Beratungsprojekten auch <strong>für</strong><br />

Top-Leute im Konzern-Management<br />

zu sorgen. Deswegen beobachte<br />

ich immer auch mit Stolz,<br />

wenn ehemalige Mitarbeiter von<br />

uns eindrucksvolle <strong>Karriere</strong>n bei<br />

E.ON oder auch in anderen Unternehmen<br />

machen. Beispiele da<strong>für</strong><br />

gibt es viele. Wir sind darüber<br />

bestens vernetzt im Gesamtkonzern<br />

<strong>und</strong> pflegen diese Kontakte<br />

auch intensiv.<br />

www.eon.com/econ/jobs


12<br />

Karrier <strong>4.X</strong><br />

<strong>IT</strong>-Spezialisten<br />

dringend gesucht<br />

VERPACKUNGSINDUSTRIE |<br />

Anzeige<br />

YOU<br />

VON CLAUDIA HARBINGER UND KATHARINA LEHMANN<br />

Eine EDV-Umstellung kann wie eine Operation am offenen<br />

Herzen sein. „Wenn das Steuerungssystem nicht funktioniert,<br />

funktioniert das ganze Unternehmen nicht mehr“, sagt Rabea<br />

Isenbeck, Expertin <strong>für</strong> den Industrieverband Papier- <strong>und</strong> Folienverpackung<br />

e.V. Doch genau so eine Umstellung steht<br />

derzeit bei vielen Unternehmen der Verpackungsindustrie<br />

auf dem Plan: Die Branche wird digital. Damit das reibungslos<br />

funktioniert, müssen aber <strong>IT</strong>-Profis ans Werk.<br />

Die Verpackungsindustrie<br />

wird<br />

digital.<br />

iStock / TommL<br />

R<strong>und</strong>um vernetzt<br />

Von der originären Designidee bis zur fertigen Verpackung wird<br />

die gesamte Produktionskette in Zukunft digital vernetzt <strong>und</strong><br />

damit agiler <strong>und</strong> flexibler werden. So stellen alle am Produktionsprozess<br />

beteiligten Systeme permanent Daten zur Verfügung<br />

<strong>–</strong> schnelle gezielte Optimierungen, sei es im Layout oder in der<br />

Konstruktion, werden automatisch an alle nachfolgenden Prozessschritte<br />

weitergegeben. Auch die spezifischen Aufgaben jedes<br />

einzelnen Prozessschritts, wie das Drucken, Schneiden <strong>und</strong><br />

Falten, werden mit digitalisierten Lösungen automatisiert <strong>und</strong><br />

ermöglichen so erheblich kürzere Durchlaufzeiten. Die Installation<br />

neuer Robotik, ein vollständig automatisierter <strong>und</strong> kontrollierter<br />

Workflow sowie der jederzeit mögliche ortsunabhängige<br />

Zugriff auf Informationen werden künftig eine immer größere<br />

Rolle spielen. Doch die Systeme müssen nicht nur untereinander<br />

vernetzt sein, sondern auch über alle Unternehmensbereiche<br />

hinweg. Homeoffice <strong>und</strong> mobiles Arbeiten erfordern neue<br />

Lösungen in Bezug auf Endgeräte, Software, Cloud-Computing,<br />

virtuelle Meetings <strong>und</strong> Datenschutz.<br />

Raum <strong>für</strong> kreative Ideen<br />

Um all diesen Anforderungen an die digitale Welt gerecht zu werden,<br />

brauchen die meist mittelständischen Verpackungshersteller<br />

<strong>IT</strong>-Profis. Doch der Fachkräftemangel macht die Suche nach<br />

passenden Bewerbern mit Tech-Backgro<strong>und</strong> zur Herausforderung.<br />

Viele Unternehmen setzen deshalb auf Flexibilität anstelle<br />

starrer <strong>und</strong> langwieriger Entscheidungswege <strong>und</strong> lassen Raum<br />

<strong>für</strong> kreative Ideen. So bleibt die Freude am Entwickeln <strong>und</strong> Gestalten<br />

erhalten. Gleichzeitig verlagert sich die Mitarbeitersuche<br />

selbst zunehmend in die digitale Sphäre: Über Social-Media-Kanäle,<br />

Internetseiten <strong>und</strong> Online-Portale werden vor allem jüngere<br />

Fachkräfte angesprochen. Weiterer Baustein im Kampf um die<br />

Nachwuchstalente: Verpackungsbetriebe fördern Bachelor- <strong>und</strong><br />

Masterarbeiten von Studierenden, die sich mit speziellen Softwarelösungen<br />

auseinandersetzen. Außerdem bieten sie duale<br />

Studiengänge <strong>und</strong> Trainee-Programme, aber auch Schulpraktika<br />

an. Auch Veranstaltungen wie der Girls'Day, der junge Frauen<br />

zum Studium in MINT-Fächern ermutigen soll, erschließen neues<br />

Fachkräfte-Potenzial.<br />

<br />

Spezialisten <strong>für</strong> Digitalisierung <strong>und</strong> <strong>IT</strong><br />

Die Möglichmacher.<br />

Wenn Du bei PYTHON nicht nur an Zoo denkst<br />

<strong>und</strong> „Stein, Schere, Papier, Echse, …..?“ kennst,<br />

dann sollten wir uns kennenlernen.<br />

YOU


Lernen <strong>für</strong> die Zukunft<br />

ARBE<strong>IT</strong> & QUALIFZIERUNG 4.0 | VONJENS BARTELS<br />

Das Thema Arbeit 4.0. rückt zunehmend in<br />

den Fokus von Unternehmen <strong>und</strong> Beschäftigten.<br />

Arbeitgeber beginnen damit, gezielt neue<br />

Qualifizierungsanforderungen der digitalen<br />

Arbeitswelt in die berufliche Weiterbildung<br />

aufzunehmen. Für Mitarbeiter stehen eine<br />

Reihe von staatlich geförderten Qualifizierungsmöglichkeiten<br />

im Angebot.<br />

Das Thema Arbeit 4.0 ist in aller M<strong>und</strong>e. Im<br />

Kern beschreibt der Begriff den Wandel der<br />

Arbeitswelt, der mit der digitalen Transformation<br />

verb<strong>und</strong>en ist. Durch den Einzug neuer<br />

Technologien wird Arbeit vernetzter, digitaler<br />

<strong>und</strong> flexibler. Aufgabenprofile, Arbeitsabläufe<br />

<strong>und</strong> Berufsbilder ändern sich oder entstehen<br />

gänzlich neu. Viele Unternehmen treiben dahingehend<br />

den Strukturwandel bereits intensiv<br />

voran <strong>–</strong> einerseits mit neuen Produkten, Wertschöpfungsketten<br />

<strong>und</strong> Geschäftsmodellen.<br />

Laut dem B<strong>und</strong>esministerium <strong>für</strong> Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Energie besitzen 74 Prozent der Unternehmen<br />

in Deutschland eine Digitalisierungsstrategie.<br />

Andererseits steht immer mehr der gezielte<br />

Auf- <strong>und</strong> Ausbau der notwendigen Fachkenntnisse<br />

der Mitarbeiter sowie die Anpassung der<br />

Unternehmenskultur im Mittelpunkt, um weiterhin<br />

attraktiv <strong>für</strong> Talente zu sein.<br />

Neue Standards aufnehmen<br />

Wie die im Digitalisierungsprozess unterschiedlich<br />

aufgestellten Unternehmen bedarfsgerecht<br />

Kompetenzen ihrer Beschäftigten <strong>für</strong><br />

den digitalen Wandel aufbauen können, zeigt<br />

das Beispiel der Metall- <strong>und</strong> Elektroindustrie.<br />

In der Branche haben die Industriegewerkschaft<br />

Metall (IG Metall), der Arbeitgeberverband<br />

Gesamtmetall, der Verband Deutscher<br />

Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau (VDMA) <strong>und</strong> der<br />

Zentralverband Elektrotechnik- <strong>und</strong> Elektronikindustrie<br />

(ZVEI) gezielt damit begonnen, aktuelle<br />

Qualifikationsanforderungen der digitalen<br />

Arbeitswelt b<strong>und</strong>eseinheitlich in die berufliche<br />

Weiterbildung aufzunehmen. Diese neuen<br />

Weiterbildungsstandards betreffen Bereiche<br />

wie die digitale Vernetzung, Programmierung,<br />

<strong>IT</strong>-Sicherheit oder additive Fertigung <strong>und</strong> sollen<br />

punktgenau <strong>für</strong> die betriebliche Weiterbildung<br />

der Beschäftigten genutzt werden. „Damit<br />

entsteht eine attraktive Möglichkeit, die berufliche<br />

Handlungsfähigkeit der Fachkräfte zu<br />

fördern <strong>und</strong> weiterzuentwickeln <strong>und</strong> dabei das<br />

Weiterbildung ist <strong>für</strong> die<br />

digitale Transformation ein<br />

Erfolgsfaktor.<br />

berufliche Lernen mit den aktuellen Arbeitsanforderungen<br />

im Betrieb zu verbinden“, erklären<br />

dazu die Sozialpartner.<br />

Weiterbildungsbedarf fördern<br />

Auch der Staat unterstützt die Weiterentwicklung<br />

von Kompetenzen. Mit dem Gesetz zur<br />

Förderung der beruflichen Weiterbildung im<br />

Strukturwandel <strong>und</strong> zur Entwicklung der Ausbildungsförderung<br />

hat die B<strong>und</strong>esregierung<br />

beispielsweise aktuell besondere Möglichkeiten<br />

<strong>für</strong> eine teamorientierte Qualifizierung von Beschäftigten<br />

unabhängig von Qualifikation, Lebensalter<br />

<strong>und</strong> Betriebsgröße geschaffen. <br />

iStock / ljubaphoto<br />

13<br />

Weitere Informationen unter www.karriereratgeber-info.de<br />

Arbeit 4.0:<br />

Wissen regelmäßig aktualisieren<br />

Die Arbeitswelt 4.0 verändert<br />

die Zusammenarbeit im Team<br />

Werbebeitrag <strong>–</strong> Unternehmensporträt<br />

Die moderne Arbeitswelt verlangt<br />

vor allem eines: Entwicklungsbereitschaft.<br />

Durch die Digitalisierung<br />

der Industrie entstehen<br />

Themenbereiche wie künstliche<br />

Intelligenz <strong>und</strong> Internet of<br />

Things, die neue Fachkenntnisse<br />

erfordern. Aber auch die Art<br />

zu arbeiten wandelt sich stark:<br />

„Neue Führungsprofile, veränderte<br />

Kommunikationswege <strong>und</strong> auch<br />

Herausforderungen wie Cyber<br />

Security sorgen da<strong>für</strong>, dass sich<br />

die Anforderungen im Job immer<br />

wieder ändern können“, erklärt<br />

Ilka Dabelstein, Leiterin der IBB<br />

Business Akademie.<br />

Eine solide Ausbildung oder ein<br />

Studium sind zwar auch heutzutage<br />

eine gute <strong>Karriere</strong>-Gr<strong>und</strong>lage.<br />

„Aber im Laufe des Arbeitslebens<br />

wird es immer wieder notwendig<br />

sein, das eigene Wissen zu aktualisieren“,<br />

sagt Ilka Dabelstein. Dabei<br />

sind neben spezifischen Fachkenntnissen<br />

immer stärker auch<br />

Methoden- <strong>und</strong> Sozialkompetenzen<br />

gefragt. Damit moderne Arbeitsstrukturen<br />

funktionieren, werden<br />

beispielsweise Führungskräfte benötigt,<br />

die das Team in den Fokus<br />

stellen. „Da<strong>für</strong> braucht man dann<br />

etwa kommunikative Fähigkeiten<br />

<strong>und</strong> kreatives Denken. All diese<br />

Skills kann man mit einem passenden<br />

Weiterbildungsprogramm sehr<br />

gut auf- <strong>und</strong> ausbauen“, betont die<br />

Bildungsexpertin.<br />

Kurze „Lern-Nuggets“ bieten<br />

Flexibilität<br />

Der Weiterbildungsmarkt hat sich<br />

an die veränderten Bedürfnisse<br />

der Lernenden angepasst, weiß<br />

Ilka Dabelstein: „Unsere Business<br />

Akademie setzt mittlerweile stark<br />

auf kurze, effektive Lern-Nuggets,<br />

die wir unseren K<strong>und</strong>innen <strong>und</strong><br />

K<strong>und</strong>en on demand anbieten. So<br />

können sie die Weiterbildung flexibel<br />

in ihren Alltag integrieren.“<br />

Auch Mischformate aus interaktiven<br />

Live-Online-Seminaren <strong>und</strong><br />

Selbstlernphasen gehören zum<br />

Angebot des IBB. „Unternehmen<br />

bieten wir auch maßgeschneiderte<br />

Konzepte <strong>für</strong> Inhouse-Seminare<br />

an, um ihr Geschäft zukunftssicher<br />

zu machen. Viele Firmeninhaber<br />

haben begriffen, dass die Qualifizierung<br />

ihrer Mitarbeiter kosteneffizienter<br />

ist als Neueinstellungen“,<br />

weiß die Wirtschaftspädagogin.<br />

Weiterentwicklung dank<br />

Business-Coaching<br />

Das Portfolio der IBB Business<br />

Akademie umfasst eine Vielzahl<br />

aktueller New-Work-Themen: von<br />

Mensch-Maschine-Interaktion über<br />

Nachhaltigkeitsmanagement bis<br />

hin zu Wirtschafts- <strong>und</strong> Unternehmensethik.<br />

„Für manche K<strong>und</strong>en<br />

ist auch ein Business-Coaching<br />

der richtige Weg: Gemeinsam mit<br />

dem Coach kann man ganz individuell<br />

<strong>und</strong> zielgerichtet an der eigenen<br />

Weiterentwicklung arbeiten“,<br />

erklärt Ilka Dabelstein. Die IBB<br />

Business Akademie gehört zum<br />

Institut <strong>für</strong> Berufliche Bildung<br />

AG (IBB), welches sich seit seiner<br />

Gründung 1985 zu einem der größten<br />

<strong>und</strong> führenden Bildungsanbieter<br />

Deutschlands entwickelt hat.<br />

Bereits zum vierten Mal in Folge<br />

hat Focus Money das IBB 2021 als<br />

„Bestes Institut <strong>für</strong> berufliche Bildung“<br />

ausgezeichnet.<br />

www.business-akademie.com<br />

ANGEBOT<br />

Mit dem Code <strong>Karriere</strong><strong>4.X</strong><br />

erhalten Sie bis einschließlich<br />

31.12.2021 20 Prozent<br />

Rabatt auf alle Kursbuchungen<br />

bei der IBB Business<br />

Akademie.<br />

insta_photos/stock.adobe.com


November 2021<br />

EINE PUBLIKATION DES REFLEX VERLAGES<br />

www.reflex-portal.de<br />

14<br />

Karrier <strong>4.X</strong><br />

KOMMENTAR<br />

Die Crux beim Reskilling<br />

UNSERE NÄCHSTE<br />

AUSGABE<br />

Wenn Fachkräfte <strong>für</strong> bestimmte Aufgaben kaum noch<br />

zu finden sind, auf der anderen Seite Beschäftigte<br />

im Zuge von Automatisierungen nicht mehr<br />

benötigt werden, drängt sich ein Gedanke<br />

auf: Statt Mitarbeitende zu entlassen,<br />

werden sie fit <strong>für</strong> andere Jobs<br />

im Unternehmen gemacht. Doch <strong>für</strong><br />

dieses Reskilling müssten die Personalstrategen<br />

die Fähigkeiten <strong>und</strong><br />

Talente ihrer Mitarbeiter kennen,<br />

beziehungsweise zunächst einmal<br />

strukturiert erfassen. Studien zufolge<br />

passiert genau das aber nicht. Laut den<br />

„Global Talent Trends 2021” des Beraters<br />

IMPRESSUM<br />

Michael Gneuss<br />

Chefredakteur<br />

Mercer erfasst nur etwa jedes dritte Unternehmen<br />

Informationen über aktuelle Skills der Mitarbeiter.<br />

Die Studie „The Reskilling Revolution“ von<br />

Talentsoft <strong>und</strong> der Fosway Group stellte<br />

fest, dass 55 Prozent der Arbeitgeber<br />

die Kompetenzen ihrer Mitarbeiter<br />

nicht kennen. Der War for Talents<br />

muss aber im eigenen Unternehmen<br />

beginnen. Je schwieriger es wird, auf<br />

dem Arbeitsmarkt Fachkräfte neu<br />

einzustellen, umso zwingender muss<br />

das Scouting <strong>und</strong> die Weiterbildung<br />

von Talenten im eigenen Haus vorgenommen<br />

werden.<br />

Projektmanager Moritz Duelli, moritz.duelli@reflex-media.net Redaktion Jens Bartels, Michael Gneuss, Claudia<br />

Harbinger, Katharina Lehmann, Hartmut Schumacher Layout Lydia Krüger, lydia.krueger@reflex-media.net<br />

Fotos iStock / Getty Images, Coverbild iStock / metamorworks Druck BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH<br />

V.i.S.d.P. Redaktionelle Inhalte Michael Gneuss, redaktion@reflex-media.net Weitere Informationen Pit<br />

Gr<strong>und</strong>mann, pit.gr<strong>und</strong>mann@reflex-media.net, Reflex Verlag GmbH, Hackescher Markt 2<strong>–</strong>3, D-10178 Berlin,<br />

T 030 / 200 89 49-0, www.reflex-media.net<br />

Diese Publikation des Reflex Verlages erscheint am 29. Oktober 2021 im Handelsblatt. Der Reflex Verlag <strong>und</strong><br />

die Handelsblatt Media Group & Co. KG sind rechtlich getrennte <strong>und</strong> redaktionell unabhängige Unternehmen.<br />

Inhalte von Werbebeiträgen wie Unternehmens- <strong>und</strong> Produktporträts, Interviews, Anzeigen sowie Gastbeiträgen<br />

<strong>und</strong> Fokusinterviews geben die Meinung der beteiligten Unternehmen beziehungsweise Personen wieder. Die<br />

Redaktion ist <strong>für</strong> die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen<br />

Unternehmen.<br />

GESUNDHE<strong>IT</strong> 4.0<br />

Ges<strong>und</strong>heit 4.0<br />

Nicht zuletzt die<br />

Pandemie hat die<br />

Akzeptanz von digitalen<br />

Angeboten in der<br />

Ges<strong>und</strong>heitsbranche,<br />

wie zum Beispiel der<br />

Videosprechst<strong>und</strong>e,<br />

steigen lassen. Deutlich<br />

werden hier aber<br />

auch Defizite, speziell<br />

im Bereich der <strong>IT</strong> von<br />

Ges<strong>und</strong>heitsämtern<br />

oder auch Krankenhäusern.<br />

In dieser<br />

Ausgabe wollen wir<br />

Ihnen zeigen, wo <strong>und</strong><br />

wie wir bei der digitalen<br />

Transformation<br />

im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

vorankommen<br />

können.<br />

Erfahren Sie mehr am<br />

01.11. im Handelsblatt.<br />

Wir sind dabei<br />

Ernst & Young GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft3<br />

Flughafenstraße 61<br />

70629 Stuttgart<br />

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Industriestraße 1-3<br />

91074 Herzogenaurach<br />

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Continental AG 6<br />

Vahrenwalder Straße 9<br />

30165 Hannover<br />

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GFOS mbH 7<br />

Am Lichtbogen 9<br />

45141 Essen<br />

info@gfos.com<br />

Voith GmbH & Co. KGaA 8<br />

St. Pöltener Straße 43<br />

89522 Heidenheim, Germany<br />

career@voith.com<br />

Siltronic AG 9<br />

Einsteinstraße 172<br />

81677 München<br />

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Sepp Haggenmüller SE & Co. KG 12<br />

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Business Akademie 13<br />

Bebelstraße 40<br />

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Weipertstraße 8-10<br />

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