Sehenswert-Magazin Herbst/Winter 2021/22 Augenblick Optik
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Die Geschichte der Brille<br />
HEUTE UNERLÄSSLICH – FRÜHER EINE RARITÄT<br />
Aktuell tragen mehr als 41 Millionen Menschen<br />
in Deutschland eine Brille. Und Studien zufolge<br />
soll 2050 die Hälfte der gesamten Menschheit<br />
auf eine Korrektion angewiesen sein. Heute ist es<br />
selbstverständlich, dass man beim Augenoptiker<br />
seines Vertrauens eine große Auswahl an Fassungen<br />
findet und die passenden Brillengläser<br />
eingeschliffen bekommt. Vor vielen Jahrhunderten<br />
gab es für Fehlsichtige keine Möglichkeit, ihr<br />
Sehen zu verbessern. Der Grundstein der Brille<br />
beruht – wie so viele große Entdeckungen und<br />
Erfindungen – auf einem Zufall.<br />
Wirkung habe, wurden durch Zufall entdeckt und<br />
schriftlich festgehalten. Eine tatsächliche Form<br />
der Brille gab es aber noch nicht. Schon in der Antike<br />
soll Archimedes Brechungsgesetze von Linsen<br />
untersucht haben. Dabei trug er an seinem Kopf<br />
befestigte Kristalle, die als Sehhilfe dienten.<br />
Der erste Vorreiter heutiger Modelle entstand in<br />
Italien, wobei immer noch umstritten ist, wer tatsächlich<br />
der Erfinder war. Höchstwahrscheinlich<br />
kreierte der italienische Augenarzt Alvino Armado<br />
im Jahr 1280 die erste Sehhilfe mit vergrößernder<br />
Wirkung für Weitsichtige.<br />
Die Bezeichnung "Brille" findet ihren Ursprung im<br />
13. Jahrhundert und stammt von einem Mineral<br />
namens „Beryll“. Die ersten geschliffenen Linsen<br />
bestanden damals aus zwei Bergkristallen, den<br />
„Beryllen“.<br />
Anfängliche Hinweise, dass Glas eine vergrößernde<br />
Im Gegensatz zu den Fassungen, die man heute<br />
aus jedem Augenoptik-Geschäft kennt, handelte es<br />
sich damals lediglich um einen Zwicker. Von Bügeln<br />
war noch lange keine Rede. Durch einen biegsamen<br />
Steg wurden die beiden geschliffenen Linsen und<br />
deren Rahmen miteinander verbunden. Einmal auf<br />
die Nase geklemmt, ließen sich nun Schriften und<br />
Historischer Zwicker, Quelle: Spektrum Verlag Heidelberg<br />
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