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KMU Wirtschaft Ausgabe 3/2021

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3/<strong>2021</strong><br />

Work Life Balance Sozial Engineering Der Klimawandel


AUTO?<br />

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Liebe Leserinnen und Leser<br />

Endlich ist es so weit! Nun halten Sie die 3. <strong>Ausgabe</strong> unseres Magazins<br />

„<strong>KMU</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“ in den Händen! Wir werden uns mit folgenden<br />

Themen befassen: Der Alltägliche Stress eines Unternehmers,<br />

wer kennt ihn nicht, wie entsteht dieser und welche Möglichkeiten<br />

gibt es um den Ausgleich zu finden zwischen Berufsleben und Privatleben?<br />

Ein weiteres wichtiges Thema umfasst die Digitalisierung,<br />

welche so fest in unserem Alltag verwurzelt ist, dass sie kaum noch<br />

wegzudenken ist.<br />

Seit der Coronapandemie sind Unternehmer und Unternehmerinnen<br />

nur noch mehr auf die Digitalisierung angewiesen, welche innerhalb<br />

kürzester Zeit viele Fortschritte erbringen sollte. Ein weiterer wichtiger<br />

Punkt in der Rubrik Digitalisierung sind Business Softwares auf<br />

dem Prüfstand, anhand von zwei Beispielen zeigen wir die Lösungen<br />

zweier Unternehmen, welche sich als zuverlässig und funktional erwiesen<br />

haben. Zum Schluss, in unserer Rubrik „Ein Unternehmen<br />

stellt sich vor“, haben wir A Touch of Africa, ein Unternehmen aus<br />

Bern mit einer sozialen Philosophie und sorgfältig ausgewählten Produkten,<br />

handgemacht in Afrika und ein Unternehmen, welches durch<br />

die schwere Zeit der Coronapandemie mit Kreativität und Köpfchen<br />

gegangen ist und das beste aus der Situation gemacht hat, wir reden<br />

von Roh&Nobel, einem Service und Gastro Unternehmen. Wir wünschen<br />

Ihnen viel Spass beim Lesen!<br />

Redaktion<br />

Anna-Maria Beyer<br />

5


Inhalt<br />

Stressfaktoren frühzeitig erkennen und<br />

intervenieren<br />

6<br />

Überstunden, ständige Erreichbarkeit und<br />

enormer Zeitdruck, immer mehr Aufgaben<br />

im zunehmend schnelleren Takt – und das<br />

bei einer sich rasant wandelnden Arbeitswelt.<br />

Viele Mitarbeiter fühlen sich in ihrem Job wie<br />

in einem Hamsterrad. Sie sind gestresst, erschöpft<br />

und brennen aus. Innerhalb von zehn<br />

Jahren hat der Stress bei Erwerbstätigen in<br />

der Schweiz um 30 Prozent zugenommen, wie<br />

dem Job-Stress-Index-Bericht 2014 der Gesundheitsförderung<br />

Schweiz zu entnehmen ist.<br />

Der Mensch als Schwachstelle<br />

32<br />

Beim Thema Cyber-Sicherheit geht es nicht<br />

allein um Computersysteme und Netzwerke.<br />

Mindestens ebenso wichtig sind die Nutzer<br />

und Nutzerinnen dieser Technologien: der<br />

Mensch mit all seinen Stärken und Schwächen.<br />

Beim Social Engineering nutzt der Täter<br />

den „Faktor Mensch“ als vermeintlich<br />

schwächstes Glied der Sicherheitskette aus,<br />

um seine kriminelle Absicht zu verwirklichen.<br />

Digitalisierung für Bau Handwerk<br />

46<br />

Die Digitalisierung ist seit Jahren ein schnell<br />

wachsendes Thema, welches die Unternehmen<br />

beschäftigt, aber teilweise nicht wirklich wahrgenommen<br />

wurde. Doch seit dem Coronavirus<br />

(2019) hat sich einiges geändert. Schweizer<br />

<strong>KMU</strong>‘s mussten sich der Realität stellen. Martha<br />

Software GmbH digitalisiert vorwiegend<br />

Handwerksbetriebe aus den Bereichen Service,<br />

Reparatur, Montage, Transport, Bau, etc. Das<br />

Produkt „Amacos“ bietet die Möglichkeit der<br />

elektronischen Rapportierung für Mitarbeiter,<br />

die unterwegs sind.<br />

6


Inhalt<br />

Was kosten Lebensmittel wirklich ???<br />

Klimawandel, Fettleibigkeit, Kinderarbeit,<br />

Plastikverschmutzung und so weiter - all<br />

das sind Probleme und Kosten, die wir beim<br />

Lebensmitteleinkauf nicht berücksichtigen.<br />

Wie können diese versteckten Kosten so integriert<br />

werden, dass wir für unser Essen auch<br />

den wirklichen Preis zahlen und damit die<br />

tatsächlichen Kosten unserer Lebensmittel<br />

voll abdecken?<br />

52<br />

A leader doesnt create more followers<br />

they create more leaders<br />

Wir machen aus dem großen durcheinander<br />

eine strukturierte und klare Planung und<br />

packen dazu die Bedürfnisse und Wünsche<br />

unserer Kunden mit ein. Was uns ausmacht im<br />

Gegenzug zur Konkurrenz? Unser Job ist sehr<br />

wichtig und es braucht da gar keine Konkurrenz,<br />

sondern einfach Leute in der Branche die<br />

genau diese Philosophie verfolgen. Schlussendlich<br />

soll es Konkurrenzunternehmer geben<br />

klar, ich nenne sie lieber Mitbewerber.<br />

56<br />

Passion Afrika als Geschäftsidee<br />

Mein Name ist Marianne Högstedt, ich komme<br />

ursprünglich aus Schweden, aber ich lebe schon<br />

lange und gerne in der Schweiz. Mein beruflicher<br />

Schwerpunkt war lange Zeit die Unternehmensberatung<br />

im Bereich Führung und<br />

Organisationsentwicklung. Mein Geschäft „A<br />

Touch of Africa“ ist mein zweites berufliches<br />

Standbein. Ich lebe in Bern, wo auch meine<br />

Tochter und meine zwei Enkelkinder wohnen.<br />

60<br />

7


Highlight<br />

Stressfaktoren frühzeitig<br />

erkennen und intervenieren<br />

Überstunden, ständige Erreichbarkeit, enormer Zeitdruck und immer mehr Aufgaben im zunehmend<br />

schnelleren Takt – und das bei einer sich rasant wandelnden Arbeitswelt. Viele Mitarbeiter<br />

fühlen sich in ihrem Job wie in einem Hamsterrad. Sie sind gestresst, erschöpft und brennen<br />

aus. Innerhalb von zehn Jahren hat der Stress bei Erwerbstätigen in der Schweiz um 30 Prozent<br />

zugenommen, wie dem Job-Stress-Index-Bericht 2014 der Gesundheitsförderung Schweiz zu entnehmen<br />

ist.<br />

Insbesondere Führungskräfte sind betroffen. Grund dafür ist unter anderem, dass bei der Besetzung<br />

von Führungsposition und bei der Qualifizierung immer noch viel zu wenig auf die emotionalen<br />

und sozialen Kompetenzen geachtet wird. Führungskräfte sind somit häufig auch einem<br />

psychischen Druck ausgesetzt – und das Ergebnis ist bekannt.<br />

8


Kosten durch Fehlzeiten<br />

Die volkswirtschaftlichen Folgekosten<br />

im Zusammenhang mit<br />

arbeitsbedingtem Stress sind immens<br />

und wurden schon vor zehn Jahren<br />

auf vier Milliarden Franken geschätzt.<br />

Aktuellere Zahlen gibt es derzeit keine.<br />

Aber die ständige Zunahme erschöpfter<br />

Mitarbeiter – der Job-Stress-Index zeigt<br />

an, dass rund ein Viertel aller Erwerbstätigen<br />

in der Schweiz ziemlich oder sehr<br />

erschöpft sind – lässt erahnen, dass die<br />

Kosten immer weiter steigen.<br />

Direkte Arbeitsausfälle machen dabei nur<br />

ein Drittel der Stressschäden aus. Zwei<br />

Drittel sind auf Präsentismus zurückzuführen.<br />

Darauf machen Wissenschaftler<br />

wie Professor<br />

Dr. Holger Pfaff von der Universität Köln,<br />

Gründungsmitglied und Senior Consultant<br />

der Deutschen Gesellschaft für Stressmanagement,<br />

aufmerksam. Damit gemeint<br />

sind schleichende Produktivitätsverluste,<br />

verursacht von Mitarbeitern, die trotz<br />

stressbedingter Krankheit zur Arbeit erscheinen.<br />

Kurz: Die Unternehmen müssen<br />

hier handeln, damit ihre Mitarbeiter<br />

gesund und leistungsfähig bleiben. Den<br />

meisten Firmen ist dies auch bewusst.<br />

Doch die wenigsten wissen, wie sie das<br />

Thema richtig anpacken sollen. Welche<br />

Massnahmen sind zu ergreifen, um dem<br />

arbeitsbedingten Stress vorzubeugen?<br />

Was verhindert die Totalausfälle von<br />

Mitarbeitern?<br />

Strategischer Weitblick<br />

Mit flexiblen Arbeitszeiten, dem Angebot<br />

von Entspannungskursen und dem Obstkorb<br />

am Arbeitsplatz ist es freilich nicht<br />

getan. Vielmehr ist strategischer Weitblick<br />

vonnöten: Sowohl in der Organisation<br />

liegende als auch individuelle Belastungsfaktoren<br />

müssen genau betrachtet<br />

werden, um Handlungsfelder erkennen<br />

und entsprechend agieren zu können. Wo<br />

kommt der Stress genau her? Wie stark<br />

beansprucht er den Mitarbeiter? Wenn<br />

beispielsweise viele Mitarbeiter über zu<br />

wenig Autonomie in der Arbeitssituation<br />

berichten, kann man das nicht einfach<br />

übergehen. Und wenn ein Grossteil der<br />

Mitarbeiter über bestimmte organisatorische<br />

Beeinträchtigungen klagt, muss<br />

der Arbeitgeber das als Ansatzpunkt betrachten,<br />

um gruppenspezifische Interventionsangebote<br />

anzubieten.<br />

Wichtige Fragen sind zudem: Inwiefern<br />

macht der Mitarbeiter sich selbst Druck?<br />

Welche individuellen Ressourcen hat er,<br />

um mit den Belastungen umzugehen?<br />

Und erlebt er seine Arbeit eigentlich<br />

noch als sinnvoll? Stress ist letztlich ein<br />

sehr persönliches Thema. Und daher gilt<br />

es, die individuellen Stressauslöser und<br />

-Auswirkungen herauszufinden. Um das<br />

zu ermöglichen, hat die Scheelen AG ein<br />

spezielles Testverfahren entwickelt. Mit<br />

dem Instrument «Relief» (Resilience &<br />

Resour-ces Energetic Level Individual<br />

Evaluating Feedback) können Unternehmen<br />

nicht nur messen, ob ein Mitarbeiter<br />

gestresst oder gar – akut wie langfristig<br />

– Burn-out gefährdet ist, sondern auch<br />

dessen individuelles Stresserlebensmuster<br />

analysieren. Zudem werden die Prozesse,<br />

welche Stress bei einer Person begünstigen<br />

oder auch abfedern, unter die Lupe<br />

genommen.<br />

Grundbedürfnisse erfüllt?<br />

Mit diesem Werkzeug lässt sich unter<br />

anderem auch feststellen, ob psychische<br />

Grundbedürfnisse beeinträchtigt sind –<br />

etwa die Bindung zu anderen Menschen:<br />

Sich im Kreise seiner Kollegen wohl zu<br />

fühlen, ist für viele Menschen ein zentrales<br />

Element des psychischen Wohlbefindens.<br />

Auch Orientierung ist wichtig für<br />

die Mitarbeiter. Sie brauchen Ziele im Job<br />

sowie Transparenz bei ihren Aufgaben.<br />

Sind Strukturen und Prozesse beliebig,<br />

unkontrollierbar und unvorhersehbar,<br />

verspüren sie schnell eine innere Leere.<br />

Wer ausserdem wenig Einfluss auf die<br />

eigenen Tätigkeiten hat, sich oft fremdbestimmt<br />

fühlt, empfindet seine Arbeitssituation<br />

im Allgemeinen als belastend.<br />

Und wer als Mitarbeiter nur als Nummer<br />

betrachtet wird oder den Eindruck hat,<br />

dass seine Arbeitsleistung egal sei, ist<br />

häufig von Selbstzweifeln gequält – mit<br />

nachteiligen psychischen und körperlichen<br />

Effekten auf sein Wohlbefinden.<br />

Jeder Mitarbeiter reagiert letztlich anders<br />

auf solche und andere psychischen Belastungen<br />

sowohl auf kognitiver als auch auf<br />

emotionaler und physiologischer Verhaltensebene.<br />

Von Bedeutung sind vor allem<br />

die langfristigen Auswirkungen: Ein Rückzug<br />

und das nachlassende Engagement<br />

des Mitarbeiters, Leistungseinbussen<br />

und Veränderungen im Sozialverhalten<br />

wie beispielsweise der provozierende<br />

Umgang mit Kollegen sind Gift für jedes<br />

Unternehmen.<br />

Überstunden, ständige Erreichbarkeit,<br />

enormer Zeitdruck und immer mehr Auf-<br />

9


Highlight<br />

gaben im zunehmend schnelleren Takt – und das bei einer sich<br />

rasant wandelnden Arbeitswelt. Viele Mitarbeiter fühlen sich<br />

im Job wie in einem Hamsterrad. Sie sind gestresst, erschöpft,<br />

brennen aus. Innerhalb von zehn Jahren hat der Stress bei Erwerbstätigen<br />

in der Schweiz um 30 Prozent zugenommen, wie<br />

dem Job-Stress Index-Bericht 2014 der Gesundheitsförderung<br />

Schweiz zu entnehmen ist.<br />

Insbesondere Führungskräfte sind betroffen. Grund dafür ist<br />

unter anderem, dass bei der Besetzung von Führungsposition<br />

und bei der Qualifizierung immer noch viel zu wenig auf die<br />

emotionalen und sozialen Kompetenzen geachtet wird. Führungskräfte<br />

sind somit häufig auch einem psychischen Druck<br />

ausgesetzt und das Ergebnis ist bekannt.<br />

Persönliche Stressantreiber<br />

Oft verstärken Mitarbeiter ihren Stress aufgrund bestimmter<br />

kognitiver sowie emotionaler innerer Antreiber noch zusätzlich.<br />

Konkret: Sie begegnen den beruflichen Situationen<br />

mit langfristig gelernten Denkmustern beziehungsweise inneren<br />

Glaubenssätzen, die in der Regel stressverstärkend<br />

sind. (Näheres zu diesen Glaubenssätzen demotivierenden<br />

Stressdynamiken siehe Kasten.) Für die Mitarbeiter ist es<br />

äusserst wichtig, dass diese ihre eigenen stress und konfliktsteigernden<br />

Denk, Fühl sowie Verhaltensmuster kennen.<br />

Nur dann können die Mitarbeiter gegensteuern wobei das<br />

Unternehmen ihnen mit Coachings zur Seite stehen sollte.<br />

Umgekehrt können Mitarbeiter über individuelle Ressourcen<br />

verfügen, die ihnen ermöglichen, Stress gut zu bewältigen.<br />

Wie stark diese Resilienz ausgeprägt ist, fliesst ebenfalls in die<br />

Stressanalyse ein, genauso wie das sogenannte Coping. Dabei<br />

handelt es sich um verschiedene Strategien, die helfen, mit den<br />

Arbeitsanforderungen umzugehen, damit sie erst gar nicht zu<br />

Stressoren werden. Über je mehr erfolgreiche Strategien man<br />

verfügt und je häufiger man sie anwendet, desto besser kann<br />

den Anforderungen begegnet werden. Insgesamt spielen vier<br />

Coping-Strategien eine Rolle:<br />

• sich den Herausforderungen stellen und<br />

die Brisanz einer Situation nicht leugnen<br />

• den eigenen Beitrag reflektieren und Veränderungen<br />

aktiv angehen<br />

• sich selbst realistische Ziele setzen und<br />

diese erreichen wollen<br />

• an sich selbst glauben versus eigene<br />

• Fähigkeiten unterschätzen, Fehler fürchten<br />

10


Zudem sind der Führungsstil des direkten Vorgesetzten, die<br />

Perspektiven am Arbeitsplatz, die Motivation durch Kollegen<br />

und die Identifikation des Mitarbeiters mit seinem Arbeitgeber<br />

unter die Lupe zu nehmen. Denn die Motivation, die Mitarbeiter<br />

von aussen erfahren von dritten Personen oder auch aufgrund<br />

unternehmensinterner Massnahmen –, ist bei der Stressbewältigung<br />

ebenfalls von grosser Bedeutung. Die Führungskraft<br />

spielt hier oft die Schlüsselrolle. Mitarbeitende, die sich von<br />

ihrem Chef nicht verstanden, gefördert, wertgeschätzt oder gar<br />

falsch eingesetzt fühlen, stehen unter einer stärkeren Stressbelastung<br />

als jene, die mit ihrem Vorgesetzten zufrieden sind.<br />

Und auch Kollegen, die mobben oder nicht funktionierende<br />

Teams führen zu psychosozialem Stress.<br />

Die Sinnfrage knüpft sich hier eng an. Denn das soziale Umfeld<br />

trägt dazu bei, dass man sich jeden Tag wohl fühlt bei der<br />

Arbeit – oder eben auch fehl am Platz. Wenn Mitarbeiter nicht<br />

einfach so sein können, wie sie sind, und von den Kollegen nicht<br />

akzeptiert werden, fördert das in keiner Weise ihr Sinnerleben<br />

bei der Arbeit und raubt zusätzliche Energie. Daher umfasst<br />

die Stressanalyse auch die Sinndimension. Neben dem Faktor<br />

des sozialen Miteinanders ist dabei der Faktor Arbeitsinhalt<br />

und eigene Einstellung bei unveränderlichen Situationen aufgenommen.<br />

Kann der Mitarbeiter sich mit den Kernaufgaben<br />

seiner Arbeit identifizieren? Macht sie ihm Spass? Weiss er,<br />

wofür, wozu er die Arbeit tut? Auch der monetäre Anreiz spielt<br />

mit hinein, weil sich viele Menschen durch Geld motivieren<br />

lassen, eine Tätigkeit weiterzuführen, obwohl diese aus Sicht<br />

der Mitarbeitenden nicht sehr sinnerfüllt ist.<br />

Analysieren und intervenieren<br />

Das Wissen um die individuellen Verhaltensmuster und Stressantreiber,<br />

aber auch um die Ressourcen der Mitarbeiter ist für<br />

die Unternehmen von grossem Wert. Denn dieses liefert – ebenso<br />

wie das Wissen über die organisationalen und psychosozialen<br />

Belastungen – klare Hinweise für ein zielgerichtetes betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement sowie konkrete Ansätze für<br />

eine unterstützende Personal- und Organisationsentwicklung.<br />

Geben beispielsweise in einer Abteilung mehrere Mitarbeiter<br />

an, dass ihre Führungskraft sie demotiviert , dann hat das<br />

Unternehmen schon einen konkreten Anhaltspunkt, um zu<br />

intervenieren. Durch solche und weitere Hinweise, die den Firmen<br />

in Form eines ausführlichen Auswertungsreports gegeben<br />

werden, sind diese in der Lage, passgenaue Interventionen für<br />

ihre Führungskräfte und Mitarbeiter wie etwa Coachings und<br />

organisationale Änderungen zu entwickeln. So kann die Resilienz<br />

gestärkt sowie Stress und Burn-out vorgebeugt werden.<br />

11


Highlight<br />

5 Stressfaktoren im Job<br />

und wie Sie diese vermeiden können<br />

Stress im Job kann auf Dauer ganz schön belastend sein und auf die eigene Gesundheit schlagen.<br />

Doch was genau stresst uns im Job eigentlich am meisten? Wir zeigen Ihnen die 7 nervigsten<br />

Stressfaktoren und geben Tipps, wie Sie sich davon befreien können.<br />

12<br />

Faktor 1:<br />

Ständige Unterbrechungen<br />

Sie sitzen an einer wichtigen Aufgabe,<br />

die Ihre volle Aufmerksamkeit erfordert.<br />

Dann kommt ein Kollege ins Büro und<br />

braucht eine kurze Antwort von Ihnen.<br />

Kaum haben Sie sich wieder auf Ihre Aufgabe<br />

konzentriert, klingelt das Telefon:<br />

ein wichtiger Kunde möchte mit Ihnen<br />

sprechen. Ständige Unterbrechungen<br />

haben erhebliche Auswirkungen auf<br />

Ihr Stresslevel. Sie kommen mit Ihrer<br />

eigentlichen Arbeit kaum merklich voran<br />

und haben am Ende des Tages das<br />

Gefühl, kaum etwas geschafft zu haben.<br />

Der Kurs Professionelles Zeitmanagement<br />

von Zach Davis hilft Ihnen dabei,<br />

effizienter mit Ihrer Zeit umzugehen und<br />

dadurch beruflich erfolgreicher zu werden.<br />

In vielen Fällen sind aber gar nicht externe<br />

Faktoren schuld daran, dass wir<br />

unsere Arbeit unterbrechen. Eine Studie<br />

der Universität Bonn zeigt, dass Smartphone-Nutzer<br />

durchschnittlich 53 Mal<br />

am Tag zu ihrem Handy greifen. Dafür<br />

unterbrechen Sie alle 18 Minuten ihre<br />

Tätigkeit, mit der sie eigentlich gerade<br />

beschäftigt sind. Um ständigen Arbeitsunterbrechungen<br />

vorzubeugen, sollten<br />

Sie alle möglichen Störquellen ausschalten:<br />

Schließen Sie Ihr Mail-Programm,<br />

damit Sie nicht durch das Signal einer<br />

neuen E-Mail abgelenkt werden und in<br />

Versuchung geraten, diese direkt zu<br />

beantworten. Auch Ihr Telefon sollten<br />

Sie ausschalten, wenn Sie nicht bei der<br />

Arbeit unterbrochen werden wollen. Dies<br />

gilt natürlich auch für Ihr Smartphone.<br />

Schalten Sie es entweder komplett aus<br />

oder aktivieren Sie den Stumm-Modus<br />

und positionieren Sie das Gerät außerhalb<br />

Ihrer Sichtweite. Da es oftmals Kollegen<br />

sind, die Sie bei Ihrer Arbeit stören, sollten<br />

Sie auch diese Störquelle beseitigen. Teilen<br />

Sie Ihren Kollegen einen konkreten<br />

Zeitraum mit, in dem Sie nicht gestört<br />

werden möchten. Sie können auch einen<br />

Hinweis an der Tür Ihres Büros anbringen.<br />

Faktor 2:<br />

Warten auf Feedback Geschafft! Die Aufgabe<br />

ist pünktlich erledigt. Bevor Sie endgültig<br />

abgegeben werden kann, müssen Sie<br />

nur noch das Feedback Ihres Vorgesetzten<br />

einholen. Doch das lässt auf sich warten.<br />

Wenn man lange auf eine Rückmeldung<br />

warten muss, dann kann das schnell zu<br />

Stress führen. Sie selbst können diese<br />

Situation kaum beeinflussen und müssen<br />

schlichtweg abwarten, bis das Feedback<br />

vom Kollegen oder Vorgesetzten kommt.<br />

Dabei entsteht oft die Angst, das Projekt<br />

nicht rechtzeitig beenden zu können. Und<br />

das, obwohl Sie alles rechtzeitig erledigt<br />

haben!


Tipp: Planen Sie immer etwas Wartezeit<br />

mit ein!<br />

Um Stress und Termindruck zu vermeiden,<br />

sollten Sie eine gewisse Wartezeit von<br />

Anfang an einplanen. So geraten Sie nicht<br />

direkt in Zeitnot, wenn das Feedback eine<br />

Weile auf sich warten lässt. Und wenn Sie<br />

dann doch früher als geplant eine Rückmeldung<br />

erhalten, bleibt genug Zeit zur<br />

Umsetzung möglicher Kritik. Und natürlich<br />

schadet es auch nicht, die Aufgabe<br />

noch vor der Deadline fertigzustellen.<br />

Sollte auch die einkalkulierte Wartezeit<br />

nicht ausreichen, dann sprechen Sie den<br />

entsprechenden Kollegen ruhig darauf<br />

an. Erklären Sie ihm, dass Sie das Feedback<br />

dringend benötigen und ansonsten<br />

Ihren Zeitplan nicht einhalten können.<br />

Faktor 3:<br />

Kurzfristige Änderungen sind oft der<br />

Auslöser für Stress im Job. Das können<br />

zum Beispiel inhaltliche Änderungen sein.<br />

Wenn zum Beispiel kurz vor Abgabe eines<br />

Projektes noch eine andere Dimension in<br />

Ihrer Ausarbeitung berücksichtigt werden<br />

soll und Ihr gesamter Zeitplan nicht<br />

mehr aufgeht.<br />

Tipp: Bleiben Sie flexibel! Aber auch Änderungen<br />

in Bezug auf Termine können<br />

stressen, denn dadurch kann Ihnen ebenfalls<br />

Zeitdruck entstehen. Wenn beispielsweise<br />

ein wichtiger Termin unerwartet<br />

vorverlegt wird, dann müssen Sie auch<br />

Ihre Arbeitsplanung entsprechend anpassen.<br />

Damit kurzfristige Änderungen terminlicher<br />

und inhaltlicher Art nicht<br />

gleich Ihre ganze Arbeit über den Haufen<br />

werfen, hilft nur eins: Sie müssen<br />

genügend Zeitpuffer einplanen.<br />

Auf diese Weise bleibt Ihnen stets genug<br />

Zeit, um Ihre Aufgaben trotz möglicher<br />

Änderungen noch rechtzeitig zu beenden.<br />

Faktor 4:<br />

Mangelnde Kommunikation Mangelnde<br />

Kommunikation zeigt sich meistens in<br />

einer unklaren Aufgabenstellung. Wenn<br />

Sie zum Beispiel nicht genau wissen, was<br />

konkret von Ihnen erwartet wird, dann<br />

führt das zu Stress. Es besteht die Gefahr,<br />

dass Sie einen Teil Ihrer Arbeit umsonst<br />

erledigt haben, weil er überhaupt nicht<br />

von Ihnen verlangt wurde. Und auch<br />

eine unpräzise Verteilung von Aufgaben<br />

kann bei den beteiligten Mitarbeitern<br />

großen Stress auslösen. Dies ist besonders<br />

bei einer Teamarbeit ein großes Problem<br />

und sollte unbedingt vermieden werden.<br />

Um diesen Stressfaktor aus dem Weg<br />

zu räumen, sollten Sie sich um eine gut<br />

funktionierende Kommunikation bemühen.<br />

Fragen Sie bei dem verantwortlichen<br />

Kollegen nach, wenn Sie in Bezug auf<br />

die Aufgabenstellung oder -Verteilung<br />

unsicher sind.<br />

Tipp: Sprechen Sie darüber!<br />

Mit richtiger Gesprächsführung erreichen<br />

Sie Ihre Ziele besser und schnelle,<br />

testen Sie Sich jetzt! Suchen Sie auch<br />

das Gespräch mit Kollegen, die an der<br />

Teamarbeit beteiligt sind. Tauschen<br />

Sie sich darüber aus, wer für welche<br />

Aufgabenbereiche zuständig ist.<br />

Richtig kommunizieren ist nicht immer<br />

einfach, man kann es aber lernen. Sie<br />

sind sicher, in jeder Situation das Richtige<br />

zu sagen? Testen Sie es doch einfach!<br />

13


Highlight<br />

Faktor 5:<br />

Zu hohe Ansprüche. Der Chef hat häufig<br />

extrem hohe Ansprüche an seine Mitarbeiter.<br />

Dadurch kann ein enormer<br />

Leistungsdruck entstehen. Dieser führt<br />

unvermeidlich zu Stress und nur selten<br />

zu mehr Produktivität. Vielmehr verursacht<br />

der Leistungsdruck die Angst davor,<br />

die Ansprüche nicht erfüllen zu können.<br />

Nicht immer sind jedoch Andere für Stress<br />

am Arbeitsplatz verantwortlich. Oftmals<br />

sind es zu hohe Ansprüche, die man an<br />

sich selbst stellt, ein Stressfaktor. Auch<br />

hier entstehen häufig Versagensängste,<br />

die Ihre Produktivität hemmen. Zu viel<br />

Ehrgeiz ist also nicht immer von Vorteil.<br />

Wenn Ihr Chef zu hohe Ansprüche an Sie<br />

hat, dann müssen Sie Ihren Vorgesetzten<br />

unbedingt darauf ansprechen. Erzählen<br />

Sie ihm, dass Sie der Leistungsdruck<br />

stresst und sich negativ auf Ihre<br />

Arbeitsproduktivität auswirkt. Machen<br />

Sie ihm deutlich, dass Sie Angst haben,<br />

seine Erwartungen nicht erfüllen zu<br />

können und versuchen Sie, gemeinsam<br />

mit Ihrem Chef eine Lösung zu finden.<br />

Liegt das Problem jedoch in Ihren hohen<br />

Ansprüchen an Sie selbst, dann ist die Sache<br />

nicht ganz so einfach. Sie müssen versuchen,<br />

Ihren Perfektionismus einzudämmen.<br />

Konzentrieren Sie sich in erster<br />

Linie auf Ihre Erfolge und nicht auf die<br />

Dinge, die Ihnen vermeintlich weniger gut<br />

gelungen sind. Versuchen Sie außerdem,<br />

Ihre Schwächen zu akzeptieren.<br />

Tipp: Versuchen Sie nicht, perfekt zu sein!<br />

Die Wechselwirkung zwischen den Anforderungen<br />

von außen und den Anforderungen,<br />

die wir selbst an uns stellen,<br />

führt zu Stressreaktionen.<br />

Dr. Gerlind Pracht<br />

14


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Highlight<br />

Angststörungen mit Hypnose behandeln<br />

Das Thema Psychologie und<br />

Hypnose ist eines, welches<br />

viele Kritiker hat, aber auch Befürworter.<br />

Von was hängt eine<br />

erfolgreiche Therapie ab und wie<br />

ist der Ablauf, wenn man einen<br />

Termin vereinbaren möchte?<br />

In der Hypnosetherapie ist es wichtig,<br />

Bereitschaft zur Veränderung zu zeigen.<br />

Das ist eine der vielen Voraussetzungen für<br />

den Erfolg. Selbst bei uns in der Schweiz<br />

wird Hypnose von zahlreichen Spitälern<br />

bei Operationen, Schmerzen, und auf<br />

Brandopfern angewendet, Immer mit<br />

Erfolg. Trotzdem ist die normale Hypnosetherapie<br />

bei einem zertifizierten Hypnosetherapeuten<br />

Krankenkassen befreit.<br />

Dies bedeutet eben die volle Selbstverantwortung<br />

unserer Klienten. Ich bemühe<br />

mich sehr, mit allen potenziellen Hypnose<br />

Patienten vor dem Termin zu sprechen. Sie<br />

sollten im Vorfeld wissen, worauf Sie sich<br />

einlassen. Eine kostenlose Beratung von mir<br />

macht es Ihnen leichter, sich für eine Hypnosetherapie<br />

zu entscheiden. Die festgelegte<br />

Dauer der Hypnose-Behandlung hängt<br />

von der Art des Problems ab. Ein Angstoder<br />

Phobie-Coaching benötigt lediglich<br />

zwei Sitzungen. Bei Alkohol- oder Spielsucht<br />

ist es erforderlich, dass 4-5 Sitzungen<br />

durchgeführt werden. Am längsten dauert<br />

das Abnehmen und die Burn-out Therapie,<br />

weil dies ein begleitender Prozess ist.<br />

Der Hypnosetherapeut ist in der Lage das<br />

Verhalten des Klienten aufzudecken. Hierzu<br />

nutzt er verschiedene Werkzeuge. Das<br />

16<br />

beste Werkzeug, welches ein Hypnosetherapeut<br />

nutzen kann, sind die Ursachen<br />

basierte, therapeutische Methode. Doch<br />

nicht immer gibt es den einen Grund für<br />

das aktuelle Problem, oft sind es auch eine<br />

Ansammlung von vielen negativen Dingen<br />

aus dem privaten und beruflichen Bereich.<br />

Dann verwende ich gerne die Ressourcenorientierte<br />

Therapie nach Milton Erickson<br />

an. Die Vorgabe welche Methode zum<br />

Einsatz kommt, ist immer mein Klient.<br />

Sein Problem, seine Voraussetzungen entscheiden,<br />

welches therapeutische Werkzeug<br />

ich anwenden kann. Dabei ist mein<br />

Ziel immer, schnell und effektiv zu helfen.<br />

Ein wichtiger Faktor für das erfolgreiche<br />

Behandeln ist das gegenseitige<br />

Vertrauen, wieso ist das so wichtig?<br />

Die Hypnosetherapie ist eine erlebte Wirklichkeit,<br />

die jeder von uns mit Vertrauen<br />

erfahren darf und kann. Für uns Gehirn<br />

besteht kein Unterschied zwischen der<br />

Realität und einer Fiktion, eines Fantasie<br />

Erlebens. Genau aus diesem Grunde<br />

ist die Hypnose ja so effektiv. Angesichts<br />

der Tatsache, dass wir hier über Vertrauen<br />

sprechen, ist es wichtig, sich vorher<br />

mit der Hypnose zu beschäftigen. Genau<br />

deswegen bevorzuge ich die kostenfreie<br />

Erstberatung, hier kann ich alle offenen<br />

Fragen beantworten und bei Bedarf auch<br />

zeigen, wie sich Hypnose anfühlen kann.<br />

Jeder Mensch empfindet Hypnose anders.<br />

Die Vertrauensbasis zwischen Patienten<br />

und Therapeut muss stabil sein aber<br />

auch die, des Patienten, zu seinem eigenen<br />

Verhalten. Wie ein Fußballteam<br />

und sein Trainer, es geht nur mit Vertrauen,<br />

das ist die Basis für jeden Erfolg.<br />

Viele stellen sich vor, eine Hypnosetherapie<br />

funktioniert folgendermaßen.<br />

Der Patient kommt zu<br />

Ihnen und sie Hypnotisieren ihn<br />

mit einer Taschenuhr. Wie sieht<br />

so ein Ablauf in der Realität aus?<br />

Wenn das die Klientin oder der Klient<br />

gerne so möchte, dann kann ich dies<br />

auch machen. Diesen Vorgang der Einleitung<br />

in die Hypnose wird als Induktion<br />

bezeichnet. Bei der Induktion gibt es<br />

viele Möglichkeiten, welche auch vom<br />

Klienten abhängig sind. Die Induktion<br />

ist nur dafür da, um in der eigentlichen<br />

Hypnosetherapie erfolgreich arbeiten<br />

zu können. Dabei ist der Klient hoch<br />

konzentriert und doch auf seine eigene<br />

Art und Weise angenehm entspannt.<br />

Aber was ist eine Hypnose überhaupt?<br />

Eine Hypnose ist ein suggestiver Zustand,<br />

in welchem ein Klient in die Lage versetzt<br />

wird, sein Problem zu analysieren und zu<br />

bewältigen. Die Hypnose kann helfen, die<br />

kritische Sichtweise des Klienten auf das<br />

Problem zu ändern. Negative Gefühle und<br />

Erinnerungen werden neutralisiert, einschränkende<br />

Glaubenssätze zu unterstützenden<br />

Glaubenssätzen transformiert. Wie


schon gesagt, oft reicht für ein Problem auch<br />

eine Sitzung aus, um es zu lösen.<br />

Nun zu einer traurigen Angelegenheit<br />

das momentan jeder<br />

kennt, Corona. Was denken Sie,<br />

warum hat dieses Thema so einen<br />

Effekt auf die Bevölkerung hinterlassen<br />

und was sind die Psychologischen<br />

Schäden dahinter?<br />

Massive Einschränkungen des normalpersönlichen<br />

Lebens, bis hin zu Existenzängsten<br />

in vielen Berufsgruppen führen<br />

automatisch über diesen langen Zeitraum<br />

zu Phobien und Panikattacken. Jeder<br />

von uns möchte wieder zu seinem alten<br />

vertrauten Leben zurück, doch die Botschaften<br />

aus allen Regierungen und den<br />

Medien erzeugen immer mehr Ängste und<br />

Unsicherheiten. Für sehr viele Menschen<br />

ist dies zermürbend. Gerade Kinder und<br />

Jugendliche leiden sehr unter diesen Bedingungen<br />

und damit auch deren Eltern.<br />

Die Langfristschäden sind noch nicht<br />

wirklich einschätzbar, doch die Nachfrage<br />

nach einer professionellen Unterstützung<br />

wird immer größer.<br />

Einen grossen negativen Effekt hatten<br />

die Unternehmen respektive<br />

die Kader Mitglieder wie auch die<br />

Geschäftsführer in dieser Corona<br />

Pandemie. Existenzangst ist das<br />

grosse Thema. Wie können solche<br />

Angstzustände behandelt werden?<br />

Existenzangst ist aktuell bei sehr vielen<br />

Menschen ein großes Problem, nicht nur<br />

bei den Kader Mitgliedern und Geschäftsführern.<br />

Bei einer Angsttherapie gibt<br />

es für mich zwei verschiedene Ansätze,<br />

welche Abhängig davon sind, ob es eine<br />

Ursache gibt oder es sich um eine generalisierte<br />

Angst handelt. Gibt es eine klare<br />

Ursache, dann reichen zwei Sitzungen<br />

normalerweise aus, um die damit verbundenen<br />

negativen Emotionen oder<br />

Gedanken zu neutralisieren. Dabei kann<br />

die erste Sitzung durch aus bis zu vier<br />

Stunden gehen, wenn es sich um eine<br />

Ursache basierte Hypnose handelt. Bei<br />

einer generalisierten Angst ist zwar die eigentliche<br />

Sitzungsdauer kürzer, doch hier<br />

kann es bis zu vier Sitzungen kommen.<br />

Ein Burnout liegt da sehr nahe. Was<br />

ist der Schlüssel, um da entgegenzuwirken?<br />

Ein Burnout trifft immer nur die Besten<br />

von uns. Was hier extra noch dazu<br />

kommt, dass ein Burnout oft ein Ungleichgewicht<br />

der essenziellen Vitalwerte mit<br />

sich bringt. Sobald die betroffene Person<br />

neben der mentalen Anspannung auch<br />

noch körperliche Ungleichgewichte hat,<br />

ist es schwer, allein zurück ins normale<br />

Leben zu kommen. Deswegen empfehlen<br />

wir unseren Klienten sich bei einer<br />

Depression und oder Burnout in einem<br />

medizinischen Labor diese Vitalwerte im<br />

Blutbild bestimmen zu lassen. Ein Arzt aus<br />

Deutschland Dr. Strunz sagt “Ein Burnout<br />

ist messbar!” Und dem Stimmen wir absolut<br />

zu. Gerne uns einfach eine E-Mail<br />

senden und wir senden ein PDF mit den<br />

wichtigsten Blutwerten zu. Sobald diese<br />

Vitalwerte wieder über den Durchschnitt<br />

angehoben sind, ist die Leistungsfähigkeit<br />

des Körpers wieder vorhanden. Nun<br />

kann ich mit Hypnose einschränkende<br />

Glaubenssätze und negative Gewohnheiten<br />

verändern oder auflösen. Wer schon<br />

einmal in so einem Burnout geraten ist,<br />

weiß wie schwer es ist, da wieder allein<br />

rauszukommen. Eine enge Zusammenarbeit<br />

zwischen der Schulmedizin und<br />

des Hypnosetherapeuten ist eine sehr<br />

effektive Verkürzung der Leidenszeit.<br />

Viele Unternehmer Essen durch<br />

den Stress kaum, ungesund oder<br />

einfach nur schnell ein Sandwich.<br />

Was für einen Tipp geben Sie Ihren<br />

Patienten oder anders gefragt, was<br />

kann ein Unternehmer tun, um<br />

nicht in den Sog der Fettleibigkeit<br />

zu geraten?<br />

Das Essen in solchen Situationen ist sehr<br />

selten wegen einem echten Hungergefühl.<br />

Bei meinen meisten Klienten ist es oft<br />

reines Stress-Essen. Ein sehr effektives<br />

Mittel, um wieder die Kontrolle über<br />

sein Essverhalten zu erhalten, ist die<br />

Selbsthypnose. Wir sollten uns bewusst<br />

sein, dass das Stresshormon Cortisol im<br />

aktivierten Zustand bei uns das Überleben<br />

sichert und wir somit die alltäglichen<br />

Situationen erfolgreich überstehen. Doch<br />

wir bezahlen diesen hohen Stresspegel<br />

mit dem Abschalten von rund 1000 Genen,<br />

weil diese einfach nicht wichtig für<br />

unser “Überleben” sind. Darunter wird<br />

die Selbstheilung und die Körperfettverbrennung<br />

fast auf null runtergefahren.<br />

Wenn wir nun im Stress schnell so ein<br />

Sandwich zu uns nehmen, dann landet<br />

es in den Fettzellen für noch schlechtere<br />

Zeiten. Kurzfristig hilft die Selbsthypnose,<br />

doch langfristig bedarf es einer<br />

Optimierung der Ernährung mit dem Ziel<br />

eine ständige Energiegewinnung aus den<br />

eigenen Körper Fettreserven zu erzielen.<br />

Und mal ehrlich, Körperfett haben wir alle<br />

genug, um diese auch als Energiereserven<br />

nutzen zu wollen. Diese Optimierung der<br />

Ernährung dauert ungefähr fünf bis sieben<br />

Wochen. Sobald diese Umstellung<br />

erfolgreich stattgefunden hat, steigt die<br />

körperliche und die geistige Leistung<br />

enorm an. Achten sie auch auf einen<br />

guten Schlaf, nur wenn unser Körper<br />

sich ausreichend erholen kann, dann<br />

ist er auch über die volle Zeit leistungsfähig.<br />

Einige meiner Klienten sind stolz,<br />

dass sie nur wenig Schlaf benötigen. Ihr<br />

Gefühl mag stimmen, doch ihr Körper<br />

zeigt durch das Übergewicht oder Erkrankungen<br />

ein anderes Bild. Wir sollten<br />

auch nicht vergessen, dass eine bekannte<br />

und erfolgreiche Foltermethode<br />

der Schlafentzug ist. Wer also hohe körperliche<br />

wie auch geistige Leistungen<br />

konstant erbringen möchte, der sollte<br />

am Morgen erfrischt und voller Energien<br />

aus seinem Bett springen können.<br />

Ein großes Thema ist der körperliche<br />

Ausgleich. Kann Sport einem<br />

die richtige Balance bringen und<br />

wenn ja, welche Faktoren spielen<br />

eine Rolle?<br />

Ja, Sport kann eine Balance bringen, wenn<br />

er richtig dosiert ist. Leider haben wir<br />

aber falsche Erwartungen. Wer viel Sport<br />

neben seiner Arbeit macht, dort immer<br />

ans Limit geht, erhöht unbewusst sein<br />

Stresshormon Cortisol. Wir geben eben<br />

alles im Sport, gehen über unsere Grenzen<br />

und wollen uns verbessern. Dass das<br />

Cortisol die Körperfettverbrennung auf<br />

null ausschaltet, sagte ich schon, doch<br />

dazu ist ein hoher Cortisolspiegel für die<br />

Muskel auch noch katabol. Dies bedeutet,<br />

17


Highlight<br />

es zerstört die Muskelmasse. Weniger<br />

Muskelmasse bedeutet aber auch, ein geringer<br />

Stoffwechsel und mehr Körperfett.<br />

Meine Empfehlung: früh am Morgen eine<br />

kleine Joggingrunde, dabei liegt die Geschwindigkeit<br />

eher niedrig. Ein Läufer<br />

würde dazu Grundlagenausdauer-Bereich<br />

sagen. Zweimal die Woche Kraftsport ist<br />

ebenfalls super, wenn die Pause dazwischen<br />

mindestens 48 Stunden beträgt.<br />

Für Männer ist diese Kombination von<br />

Laufen und zweimal Kraft die beste Methode,<br />

um das Testosteron wieder nach<br />

oben zu bekommen. Aber auch die Frauen<br />

benötigen Kraftsport, um ihren Körper<br />

straff zu halten. Vergessen wir aber<br />

nicht, weniger ist hier bedeutend mehr!<br />

Ein weiteres großes Thema ist<br />

der Alkoholkonsum und noch<br />

schlimmer Alkohol nach dem<br />

Sport. Was löst Alkohol wie zum<br />

Beispiel nach dem Fussballtraining<br />

in einem Körper aus?<br />

Natürlich tut ein Bier nach dem Training<br />

gut, doch leider nur der Seele.<br />

Für den Körper ist Alkohol ein Gift,<br />

welches er sofort abbauen möchte und<br />

muss. Leider wird dabei die Körperfettverbrennung<br />

für rund 20 Stunden<br />

in den Urlaub verabschiedet. Alkohol<br />

nach dem Training macht also dick<br />

und kann eine Abhängigkeit erzeugen.<br />

Jeder kennt das Sprichwort: «Mens<br />

sana in corpore Sano » ist eine lateinische<br />

Redewendung. Sie bedeutet: «<br />

Ein sunder Geist in einem gesunden<br />

Körper » Was bedeutet das und welche<br />

Faktoren spielen da eine Rolle?<br />

An erster Stelle bedeutet dies, dass wir<br />

umfassend und nicht einseitig mit uns<br />

umgehen s ollen. Durch Corona haben<br />

wir uns angewöhnt unsere Hände noch<br />

öfters zu waschen und zu desinfizieren.<br />

Das ist gut so, doch wie sieht es mit unseren<br />

Gedanken und Gefühlen aus? Hier es<br />

ist wichtig eine gesunde tägliche mentale<br />

Reinigung zu machen. “Die Figur entsteht<br />

in der Küche, im Gym formst Du diese<br />

nur!” - so ein häufig zitierter Glaubenssatz<br />

aus den Fitnesscentern. Doch vor<br />

dem Essen kommen die Gedanken und<br />

Gefühle. Erst wenn ich darüber wieder<br />

meine Kontrolle erhalten habe, kann eine<br />

Optimierung meines Essverhaltens mein<br />

Gewicht positiv verändern. Sport ist je<br />

älter wir werden einfach wichtig, doch<br />

er ist eben nur die letzte Stufe in diesem<br />

Prozess. Vieles im Leben ist eine Frage der<br />

Einstellung und der inneren Bereitschaft.<br />

Achten wir also auf unsere Gedanken,<br />

denn sie könnten wahr werden.<br />

Nur mal so am Rande, gerade Spitzensportler<br />

Golfprofis, Fussball- und Tennisspieler<br />

verwenden ein Mental Trainer für<br />

ihre geistige Steigerung. Was im Sport<br />

Mentaltraining heißt, ist die Hypnosetherapie<br />

in unserem Leben.<br />

Letzte Frage: Welchen Tipp geben<br />

Sie einer Person, um sich<br />

optimal körperlich und Geistig<br />

auszugleichen?<br />

Pauschal? Mehr auf mich selber achten,<br />

weil wenn es mir gut geht, dann geht es<br />

auch meiner Familie, meinen Mitarbeitern<br />

und meiner Firma gut. Dafür ist<br />

es notwendig, darauf zu achten, welche<br />

Qualität mein Essen hat, ist es nur ein Nahrungsmittel<br />

oder ein Lebensmittel? Tut es<br />

mir gut und gibt es mir alle essenziellen<br />

Vitalstoffe oder macht es mich nur satt?<br />

Wie in einer Firma, in der die Qualität<br />

der Mitarbeiter entscheidet, wie diese<br />

Firma sich gegenüber dem Mitbewerber<br />

beweist und am Markt behaupten kann.<br />

Sind meine Mitarbeiter unter oder über<br />

dem Durchschnitt? Sind meine eigenen<br />

Vitalwerte unter oder über dem Durchschnitt?<br />

Erstaunlich daran ist, wir entscheiden<br />

all diese Punkte selbst, wenn<br />

wir uns dies bewusst sind.<br />

Wenn ich kleine Reihenfolge<br />

festlegen könnte, dann sieht<br />

diese wie folgt aus:<br />

Tägliche mentale Entspannung und<br />

“Reinigung” meiner eigenen Gedanken<br />

Optimierung und Umstellung meiner Ernährung<br />

von Nahrungs- auf Lebensmittel,<br />

um keine Defizite bei meinen Vitalwerte<br />

zu lassen. Körperliche Aktivitäten, um<br />

den eigenen Körper jung und stark zu<br />

halten und innere negative Blockaden<br />

aufzulösen - also fast tägliches Laufen<br />

am Morgen und zweimaliges Training<br />

pro Woche der Muskeln. Sich wieder erden<br />

können und den Stress von außen,<br />

welchen wir nicht beeinflussen können<br />

nicht in mir behalten.<br />

Für weitere Infos :<br />

Hypnose360<br />

Weinbergstrasse 102<br />

8006 Zürich<br />

www.Hypnose360.info<br />

18


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Unternehmen weiter.<br />

Werden Sie jetzt mobil unter franklinturm.ch<br />

19


Highlight<br />

Passion & Faszination<br />

unter Wasser<br />

Die Corona-Pandemie hat<br />

vielen Unternehmen arg<br />

geschädigt, viele mussten<br />

sogar Insolvenz anmelden. Besonders<br />

stark betroffen ist die Tourismus-Branche.<br />

Von diesem Hintergrund<br />

her, haben wir mit Herrn<br />

Caminada, Inhaber der Scuablino<br />

GmbH, einem Unternehmen für<br />

Tauchen und Reisen, gesprochen.<br />

Herr Caminada, wie kamen Sie<br />

dazu, in diese Branche einzusteigen<br />

und ein Reise und Tauchunternehmen<br />

zu gründen?<br />

Ich habe 1993 mit Tauchen auf den Malediven<br />

begonnen und mich jedes Jahr ein<br />

Stück weiter ausbilden lassen. Nachdem<br />

ich im 1997 meinen Instructor bei PADI<br />

gemacht habe, entstand die Idee in der<br />

Region Chur einen Tauchshop mit verschiedenen<br />

Tauchkursen, Reparaturen<br />

und Reisen um die ganze Welt anzubieten.<br />

Es brauchte dann noch 5 Jahre bis wir am<br />

22.02.2003 SCUBALINO in Chur eröffneten.<br />

Seit 2010 bieten wir auch Gewässer in<br />

der Schweiz und im näheren Ausland als<br />

Ziele an. So ist das Tauchwochenende in<br />

der Verzasca zu einem festen Bestandteil<br />

unseres Jahresprogramms geworden.<br />

Auf Ihrer Website sind zahlreiche<br />

Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter aufgeführt. Wie<br />

schaffen Sie es, in den aktuell<br />

herausfordernden Zeiten so ein<br />

grosses Team zu beschäftigen?<br />

Ich bin in der glücklichen Lage, dass<br />

mein ganzes Team, welches mich zum<br />

Teil schon seit Jahren unterstützt, als<br />

Freelancer angestellt ist. Das gibt mir<br />

einige Freiheiten, aber auch den Instructoren<br />

und Divemaster die Möglichkeit<br />

ihre Einsätze frei zu wählen.<br />

Wir bilden jedes Jahr über 150 Taucher<br />

aus, vom Freitauchen (Apnoe) übers Gerätetauchen<br />

bis hin zum Tec Tauchen,<br />

um dann auch noch die tieferen Bereiche<br />

im See und im Meer zu erkunden.<br />

Tauchreisen sind nur ein Teil<br />

Ihres Angebots. Sie bieten das<br />

komplette Dienstleistungspaket<br />

an bis hin zu Events. Ist dies<br />

der Schlüssel zu Ihrem Erfolg?<br />

Ich bin überzeugt, dass dies so ist! Unser<br />

Geschäft kann nur existieren, wenn<br />

wir Kunden an uns binden können und<br />

sie durch spezielle Angebote beim Tauchen<br />

halten. Auch unsere Ausbildungsorganisation<br />

PADI unterstützt uns dabei,<br />

sei es durch Infos aus der weltweiten<br />

Tauchbranche oder z. Bsp. mit der PADI<br />

Adventure App. Dort können Taucher<br />

kurzfristig vor Ort (wo auch immer auf<br />

der Welt) einen Tauchgang, Tauchtag, ein<br />

Event oder gar eine Woche Ferien buchen.<br />

Wo sehen Sie Ihr Kerngschäft?<br />

In der Tourismus-Branche, dem<br />

Shop oder in den Tauchkursen?<br />

Unser Kerngeschäft ist bestimmt der Verkauf<br />

von Tauchsportartikel. Wir arbeiten<br />

hier mit einigen der führenden Produzenten<br />

in unserem Bereich zusammen. So ist<br />

z. Bsp. Aqualung einer unserer Hauptlieferanten.<br />

Die Firma wurde vor vielen Jahren<br />

von Jacques Yves Cousteau, wer kennt<br />

ihn nicht, gegründet. Sie überzeugen<br />

heute noch mit spitzen Produkten, welche<br />

langlebig sind und bei denen sich die<br />

Investition über die Jahre bezahlt macht.<br />

Ein grosser Aspekt in der erfolgreichen<br />

Unternehmensführung ist<br />

das Thema „Teambuilding“.Haben<br />

Sie für Unternehmen auch Angebote,<br />

um mit Tauchkursen gezielt<br />

den Team-Spirit zu fördern?<br />

Da haben Sie mich jetzt erwischt. Wir<br />

hätten seit rund 3 Jahren die Möglichkeit<br />

Relaqua (eine Kombination aus<br />

Atemtechnik und nutzen der Leichtigkeit<br />

im Wasser) anzubieten. Dazu gibt<br />

es noch einen Kurs der sich «No-Stress»<br />

nennt. Dabei kann jeder durch Konzentration<br />

auf die Atmung und speziellen<br />

Atemrhythmen, seinen Puls reduzieren<br />

und somit den Stress reduzieren.<br />

Leider sind wir bis heute noch nicht<br />

wirklich dazu gekommen, diese Kurse<br />

gezielt anzubieten. Es fehlt leider<br />

etwas die Zeit, ist aber ein Ziel für<br />

20


2022 was ich mir bereits gesetzt habe.<br />

Als Unternehmer in der Tourismus-Branche<br />

haben Sie schwere<br />

Zeiten hinter sich. Wie haben<br />

Sie die Corona-Pandemie erlebt<br />

und welche Schlüsse ziehen Sie<br />

für die Zukunft Ihres Geschäfts?<br />

Ja, die Lockdowns welche vom Bundesrat<br />

verordnet wurden, haben uns<br />

schwer zurückgeworfen. Ein Jahr (2020)<br />

welches uns arg zugesetzt hat, haben<br />

wir durch massive Einsparmassnahmen<br />

überlebt. Der Januar hat dann die<br />

Hoffnung wieder im Keime erstickt.<br />

Jetzt dürfen und wollen wir wieder.<br />

So versuchen wir einige Events in der<br />

Schweiz zu organisieren, welche auch unter<br />

der Last einer Pandemie durchführbar sind.<br />

So haben wir schon seit Jahren unsere Verzasca-Weekend<br />

im September und unsere<br />

Eistauch-Weekend im Februar im Engadin.<br />

Neu haben wir im 2020 unser 4-Tages<br />

Event in den Bünder Bergseen aufgenommen.<br />

Wir betauchen 4 Seen in 4 Tagen<br />

und haben da auch Highlights (nur<br />

mit Bewilligung der Gemeinde) dabei.<br />

In der jüngsten Zeit gab es mehrere<br />

Lockerungen in den Reise-Bestimmungen.<br />

Hat dies die Reiselust der<br />

Menschen wieder entfacht oder sehen<br />

Sie fundamentale Veränderungen<br />

zu der Zeit vor der Pandemie?<br />

Das Ganze ist noch sehr zäh. Es gibt<br />

mehr Anfragen und die meisten wollen<br />

wieder mal in die Ferne, ans und ins<br />

Meer. Aber wir sind noch weit weg von<br />

der «Normalität» und ob es wieder so<br />

sein wird, wie es im 2018 noch war,<br />

bin ich mir nicht wirklich sicher.<br />

Ich hoffe, dass wir lernen mit der<br />

neuen Situation umzugehen und<br />

dann wieder in wunderschöne Regionen<br />

dieser Welt reisen können.<br />

Sie bieten auch Tauchreisen in<br />

der Schweiz an. Hat die Pandemie<br />

diese Angebote interessanter<br />

gemacht und welche Kundensegmente<br />

sprechen darauf an?<br />

Wir haben 2020 und <strong>2021</strong> vor allem in<br />

der Schulung profitiert, da viele Taucher<br />

nicht mehr ans Meer konnten und sich<br />

deshalb entschieden haben, ihren Sport<br />

21


Highlight<br />

auch in der Schweiz auszuüben. Ich bin<br />

überzeugt, dass viele unserer Kunden<br />

in dieser Zeit gesehen haben, dass auch<br />

das Tauchen in der Schweiz Spass macht<br />

und vor allem zur Entspannung nach<br />

einem stressigen Tag im Berufsleben hilft.<br />

Zu Ihren Innovationen zählt das<br />

Heli-Tauchen. Wie kommen solche<br />

exotischen Angebote an und haben<br />

Sie weitere Überraschungen in der<br />

Pipeline?<br />

Das Heli-Tauchen kaufen wir bei einem<br />

Kollegen im Tessin ein. Es ist z. Bsp. bei<br />

uns im Kanton gar nicht möglich ein solches<br />

Angebot anzubieten, dafür gibt der<br />

Kanton keine Bewilligung raus. Unser<br />

Heli Tauchen im Tessin war in wenigen<br />

Tagen ausgebucht. Was noch kommen<br />

wird? Wir suchen, finden und setzen um!<br />

Ideen hab ich noch einige, diese sind<br />

aber noch nicht spruchreif und werden<br />

sobald als möglich auf unserer Webseite<br />

oder in unseren Social-Media Kanälen<br />

zu finden sein. Lassen wir uns doch alle<br />

überraschen.<br />

Zum Schluss wie sehen Sie die<br />

Zukunft der Tourismusbranche?<br />

Die Tourismusbranche muss sich zum Teil<br />

neu erfinden. Wir müssen die Bedürfnisse<br />

unserer Kunden neu bewerten und neue<br />

Wege gehen. Einige haben es bereits gemacht,<br />

denken wir nur ans «Glamping».<br />

Es ist aber sicher, dass es nicht mehr<br />

so leicht sein wird, wie es gewesen ist.<br />

Kasernenstrasse 95<br />

Kornquadercenter<br />

7007 Chur<br />

Tel +41 81 253 11 12<br />

Fax +41 81 253 11 14<br />

info@scubalino.ch<br />

Öffnungszeiten<br />

Januar - Februar<br />

Di - Fr 13.30 - 18.30<br />

Sa 10.00 - 16.00<br />

März - Dezember<br />

Di - Fr 11.00 - 14.00<br />

15.00 - 18.30<br />

Sa 10.00 - 16.00<br />

22


Highlight<br />

„Inspiration ist der grösste Asset – im<br />

Business wie in der Musik“<br />

„Inspiration ist das grösste Asset – im Business<br />

wie in der Musik“<br />

Als Reputations- und Managementexperte<br />

ist er Dauergast bei Schweizer und internationalen<br />

Medien. Er ist Autor mehrerer<br />

Bücher und Fachbeiträge und steht als Premium<br />

Speaker auf der Bühne. Was Wenige wissen –<br />

unter dem Künstlername BB The Artist schreibt<br />

und performt er Songs. Wie es dazu kam, erklärt<br />

Bernhard Bauhofer exklusiv im Interview.<br />

Business und Musik sind zwei verschiedene<br />

Welten. In welcher bist Du zuhause?<br />

Das kommt auf den Moment an. Seit 30 Jahren arbeite ich in der<br />

Businesswelt und Management und seit 20 Jahren als selbstständiger<br />

Unternehmensberater mit Spezialisierung auf Reputation<br />

Management. Ich habe meine eigene Methodologie entwickelt<br />

und den Ansatz in diversen Branchen messbar erfolgreich umgesetzt.<br />

Musik ist meine Passion. Als Kind lernte ich klassisches<br />

Klavier, hörte die neuesten Hits und sang dazu. Sagen wir es<br />

so: Im Business dominiert die Ratio – in der Musik mein Herz.<br />

Was unterscheidet die beiden Welten voneinander?<br />

Beide Welten leben von der Inspiration, ticken aber fundamental<br />

anders. Ich habe schon vor ein paar hundert Menschen<br />

Vorträge gegeben und im Anschluss die Fragen von interessierten<br />

Zuhörern beantwortet. Da kommt sehr viel zurück.<br />

Aber nie die Begeisterung wie bei einem Live-Auftritt. Als<br />

Musiker berührst Du Menschen. Sie freuen sich, tanzen und<br />

jubeln oder singen mit. Als Speaker oder Berater blickst Du<br />

von der Bühne aus in interessierte Gesichter. Aber natürlich<br />

sind die Reaktionen verhaltener. Es hat noch niemand während<br />

einer meiner Vorträge zu tanzen angefangen (lacht).<br />

Du schreibst Bücher und Songs. Läuft dies gleich ab?<br />

Nein, das Schreiben von Fach- oder Sachbüchern ist ein strukturierter<br />

Prozess und eine langwierige Sache, die Monate, wenn<br />

nicht Jahre dauern kann. An meinem Bestseller „Respekt. Wie<br />

man kriegt, was für kein Geld der Welt zu haben ist“ habe ich<br />

beispielsweise insgesamt über 2 Jahre gearbeitet. Das Kreieren<br />

eines Songs hingegen kann innerhalb von Minuten oder Stunden<br />

erfolgen – je nachdem wie intensiv dich die Muse küsst.<br />

24


Du sitzt am Piano und plötzlich gelangt die Melodie in deinen<br />

Kopf, zu der sich dann die Lyrics gesellen oder umgekehrt. Ob<br />

Bücher oder Songs – beim Schreiben geht man durch Höhen<br />

und Tiefen und die Aufgeregtheit vor der Lancierung ist riesig.<br />

Man hat richtig Bammel, ob das Werk auch wirklich ankommt.<br />

Digitalisierung hat auch den Musikkonsum massiv<br />

verändert. Wie hast du das erlebt?<br />

Schon spannend, wie sich das Musikhören im Verlauf meines<br />

bisherigen Lebens verändert hatte. Wir hatten noch ein altes<br />

Grammophon zu Hause, auf dem mein Opa den Radetzky Marsch<br />

hörte. Dann kamen der Plattenspieler und die Musikkassette und<br />

der Kassettenrekorder bevor die CD als die grosse Revolution<br />

einschlug. Ich kann mich noch erinnern, als wir eine Schallplatte<br />

des damals neu ausgekoppelten Hits Lady Madonna von<br />

den Beatles geschenkt bekamen. Wir liessen die Platte gefühlte<br />

tausend Mal laufen, bis die Nadel in der Rille hängenblieb und<br />

ersetzt werden musste. Zu der Zeit gab es coole Musikshows<br />

wie die mit Thomas Gottschalk, die wir nie verpassen wollten.<br />

Heute höre ich faktisch kein Radio mehr, nur noch die ganze<br />

Welt der Musik auf Deezer. Aber nichts ersetzt das gemeinsame<br />

Musikerlebnis in Konzerten, was in Zeiten von Corona völlig<br />

zum Erliegen gekommen ist. Dies hat nicht nur die Künstler,<br />

sondern unser aller Leben ärmer gemacht.<br />

Warum ist Reputation so wichtig und wie unterscheidet<br />

sie sich bei Managern und Künstlern?<br />

Jeder von uns hat eine Reputation, die wir uns über die Jahre<br />

aufgebaut haben. Es geht dabei um die Berechenbarkeit unseres<br />

Handelns und wie wir die Erwartungen unterschiedlicher<br />

Menschen an uns in Balance halten, ohne uns dabei zu sehr zu<br />

verbiegen. Reputation Management ist also ein Management von<br />

Erwartungen. Dies trifft natürlich auch auf Künstler zu. Wenn<br />

ich als Musiker erlebt werde, der immer wieder musikalische<br />

Grenzen überschreitet und Neues ausprobiert und auf einmal<br />

aus kommerziellen Gründen mit einem Mainstream-Werk auf<br />

den Markt komme, dann irritiert das die Öffentlichkeit und ich<br />

habe dann ein Reputationsproblem. In diesem Spannungsfeld<br />

zwischen künstlerischer Evolution und Kommerzialisierung<br />

haben Weltstars einen schweren Stand. Zudem kommt, das von<br />

ihnen nicht nur gute Musik von ihnen erwartet wird, sondern<br />

politisches Engagement oder zumindest klare Statements zu<br />

den Themen unserer Zeit – verbunden mit der Gefahr, dass<br />

jede Äusserung, jeder Post oder Tweet auf die Goldwaage<br />

gelegt oder gar fehlinterpretiert wird. Schnell tritt man in<br />

Fettnäpfchen und der Shitstorm ist dann auch nicht weit.<br />

Künstler sind keine eiskalten Manager, sondern Gefühlsmenschen,<br />

denen Kritik oder Beleidigungen besonders nahegehen.<br />

In der Corona-Pandemie hast Du ein Taschenbuch geschrieben<br />

und den Song „Together“. Wie kam’s dazu?<br />

Wohl für jeden von uns ist die Pandemie ein einschneidendes,<br />

in diesem Ausmass noch nie dagewesenes Ereignis, das es auch<br />

für mich zu verarbeiten und einzuordnen galt. So habe ich mir<br />

schon zu Beginn der Pandemie über die Zukunft der <strong>Wirtschaft</strong><br />

und des Zusammenlebens intensive Gedanken gemacht und<br />

diese in dem Büchlein „Corona – Einsichten fürs Leben“ bzw.<br />

„Corona – Insights for Life“ niedergeschrieben. Musikalisch<br />

habe ich dieses Jahrhundertereignis in meinem Song „Together“<br />

verarbeitet: Nur gemeinsam können wir die Pandemie<br />

und andere Herausforderungen wie den Klimawandel oder<br />

Rassismus meistern. Umso schlimmer ist es, dass wir mehr<br />

denn je ein Auseinanderdriften der Menschen erleben – Konservativ<br />

vs. Liberal, Weiss vs. Farbig usw. Da kann ich nur John<br />

Lennon zitieren: „Imagine all the people living life in peace.“<br />

Du nimmst an Musik-Wettbewerben teil, jedoch<br />

wurde dein letzter Auftritt wegen Corona abgesagt.<br />

Wann sieht man dich das nächste Mal auf der Bühne?<br />

Ja, ich war für das für Mai geplante Music Master-Finale gesetzt,<br />

welches leider wegen der Corona-Pandemie zum wiederholten<br />

Mal auf unbestimmt verschoben wurde. Das ist natürlich für<br />

die Veranstalter wie auch Künstler eine grosse Enttäuschung.<br />

Sobald es die Corona-Lage zulässt, werden wir selbst Gigs<br />

organisieren.<br />

Management und Musik wie passen diese Welten zusammen?<br />

Erfolgreiche Musik erfordert ein sehr, sehr professionelles Management.<br />

Ohne diesen Apparat quasi über Nacht berühmt zu<br />

25


Highlight<br />

werden und den weltweiten Durchbruch zu schaffen – was der<br />

Traum eines jedes Musikers ist – ist faktisch unmöglich. Es reicht<br />

nicht, einfach einen Song zu produzieren und zu hoffen, dass<br />

er in die Charts kommt und sich dort über Wochen hält. Zudem<br />

kommt, dass der Lebenszyklus eines Hits heute viel kürzer ist<br />

als früher. Selbst Justin Bieber konnte sich mit der über Ostern<br />

unerwartet lancierten und sehr guten EP „Freedom“ nur einer<br />

Aufmerksamkeit von wenigen Tagen erfreuen. Zur Kurzlebigkeit<br />

kommt dazu, dass jeder erfolgsversprechende Song ein aufwendiges<br />

Musikvideo, PR und Social Media-Marketing erfordert. Geld<br />

spielt also eine zentrale Rolle. So gibt es auch unter den Musikern<br />

eine Zweiklassengesellschaft – und die grosse Minderheit<br />

der Weltstars mit hunderten Millionen Streams und die grosse<br />

Masse der Künstler, die meist von der Hand in den Mund leben.<br />

Du hast den kolumbianischen Weltstar Juanes für dein<br />

Buch interviewt und gingst 2015 als Crew-Mitglied<br />

mit ihm auf Tournee. Da erlebt man wohl einiges…<br />

Das kann man wohl sagen. Schon 2007 hatte ich das Privileg, ihn<br />

nach wiederholten Anfragen bei Universal Music in einem Genfer<br />

Hotel für mein Respekt-Buch zu interviewen. Die Aufregung<br />

war entsprechend gross, denn schon damals hatte er knapp 20<br />

Grammys gewonnen und wurde vom Time Magazine zu den<br />

hundert einflussreichsten Menschen auf dem Planeten gezählt.<br />

Wir wurden Freunde und er lud mich 2015 ein, seine Europa-Tournee<br />

als Tour Editor zu begleiten, was ein einmaliges<br />

Erlebnis war. In Hamburg war ich Backstage mit ihm und der<br />

lebenden Legende Carlos Santana, zu dessen Songs wie Samba<br />

pa ti ich schon vor 40 Jahren tanzte. Unvergesslich war<br />

das letzte Konzert in Barcelona, bei dem neben Juanes auch<br />

Avicii – RIP – und Robbie Williams auftraten. Am Ende gab<br />

es eine lange Nacht mit Robbie und seiner Band. Am frühen<br />

Morgen fuhr ich zum Flughafen, um den ersten Flug nach<br />

Zürich zu bekommen. Völlig erschöpft von den Strapazen<br />

der langen Tournee schlief ich am Gate ein und wachte erst<br />

auf, als der Flieger schon auf dem Weg in die Schweiz war.<br />

Was macht einen guten Song aus und was eine erfolgreiche<br />

Strategie?<br />

Vielen Songs, die heute laut Rolling Stone Magazin zu den besten<br />

aller Zeiten gehören, wurde beim Entstehen keine grosse Zukunft<br />

zugeschrieben. So glaubte Mick Jagger nicht wirklich an<br />

einen Erfolg von „I can’t get no Satisfaction“, und Elton John’s<br />

Jahrhunderttitel „Your Song“ wurde auf die B-Seite verbannt.<br />

Grosse Songs verbindet man mit Erinnerungen, müssen Emotionen<br />

rüberbringen, welche die Menschen zum Lachen oder zum<br />

Weinen bringen. Auch wenn heute viele Songs durch Einsatz<br />

künstlicher Intelligenz „im Labor“ produziert werden, lässt sich<br />

ein Welthit nicht einfach planen. Gott sei Dank, muss man sagen.<br />

Gibt es aus deiner Beratertätigkeit einprägende Erlebnisse?<br />

15 Jahre lang beriet ich den russischen Staatsbank-Chef weltweit<br />

im Reputation Management und war jedes Jahr am WEF für ihn<br />

tätig. Mit seiner Entourage stieg er immer in einer weitläufigen<br />

Villa eines Schweizer Unternehmers ab. Doch einmal war alles<br />

anders. Wie üblich war ich einen Tag vor dem Start des Forums<br />

zur Vorbereitung schon in Davos und schaute bei der Villa vorbei.<br />

Anders als sonst wurde ich nicht von dem Kunden freundlich<br />

empfangen, sondern von grimmigen Russen, wie man sie normalerweise<br />

aus James Bond-Filmen kennt. Ich machte mich um-<br />

26


gehend aus dem Staub. Was ich nicht wusste: Mein Kunde musst<br />

kurzerhand Präsident Putin weichen, welcher sich mit dem<br />

ganzen Stab und Sicherheitskräften in der Villa einquartierte.<br />

Zum Schluss noch Fragen zu deinen Musik-Favoriten.<br />

Bitte nicht mehr als 2 Antworten:<br />

Die beste Band ist?<br />

Rolling Stones – ich war auf über 10 Konzerten der Band mit<br />

dem Highlight im Zirkus Krone in München<br />

Der beste Künstler aller Zeiten ist…<br />

beeindruckt hat. Und natürlich fand ich es cool, dass sie eines<br />

ihrer Alben „Reputation“ taufte.<br />

Dein Lieblingssong ist?<br />

Suspicious Minds von Elvis Presley – ein Song, der mich nach<br />

unzähligen Malen immer noch in den Bann zieht und nie<br />

langweilt.<br />

Deine Lieblingsalben<br />

“Exile on Main Street” von den Rolling Stones, “Songs in the<br />

Key of Life” von Stevie Wonder<br />

Elvis Presley – unerreicht in jeglicher Hinsicht<br />

Deine aktuellen Lieblingsmusiker?<br />

Juanes – ein fantastischer, sich immer wieder neu erfindender<br />

und experimentierender Künstler, dazu noch Friedensaktivist<br />

und Philanthrop. Neben vielen anderen Konzerten war ich mit<br />

einer Million anderer Menschen am Friedenskonzert auf Kuba.<br />

Taylor Swift, die einen erstaunlichen künstlerischen Wandel<br />

vollzogen hat und mich besonders mit dem Album „Foklore“<br />

27


Highlight<br />

„Man schiesst nie auf die Scheibe direkt,<br />

sondern immer davor in den leeren Raum“<br />

Interview mit Axel Müller, Pharmamanager und Schweizer Meister der Senioren in<br />

2018, über die hohe Kunst des Tontaubenschiessens.<br />

Gebe ich bei Google Tontaubenschiessen<br />

Schweiz ein, erscheinen gerade mal 4›500<br />

Einträge, bei Golf Schweiz sind das 64 Millionen.<br />

Woran liegt es, dass Ihre Passion eine<br />

Randsportart in extremis ist?<br />

Axel Müller: Golf ist ein Volkssport in der Schweiz geworden mit<br />

vielen öffentlich zugänglichen Plätzen. Ebenso gibt es sehr viele<br />

bekannte Supersportler wie Jack Nicklaus, Arnold Palmer oder<br />

Tiger Woods. Viele Fernsehkanäle übertragen Golf Turniere live.<br />

Obwohl die Tontaubendisziplinen «Skeet» und «Trap» olympisch<br />

sind, kennen nur wenige diese Sportart. Auch sind Weltklasse<br />

- Schützen in den Tontauben - Disziplinen «Jagdparcours»<br />

oder «Compak Sporting» wie George Digweed, John Bidwell<br />

oder Christophe Auvret hier wenig bekannt. Leider haben<br />

wir in der Schweiz viel zu wenig Tontauben-Schiessplätze,<br />

keinen aktuellen Schweizer Olympiateilnehmer und das lokale<br />

Fernsehen überträgt bislang keine Tontauben-Wettbewerbe.<br />

Ist Tontaubenschiessen nicht mehr Hobby als<br />

Sport, dem man auf dem Deck eines Kreuzfahrtschiffs<br />

zwischen zwei Drinks nachgeht?<br />

Axel Müller: Viele Menschen kennen wahrscheinlich tatsächlich<br />

das Tontaubenschiessen von Kreuzfahrten. Hierbei wird<br />

eine abgehende Wurfscheibe vom Heck des Schiffes mit einer<br />

Schrotflinte beschossen. Das Schiessen mit einer Flinte auf<br />

Tontauben, auch Wurfscheiben bzw. Wurftauben genannt,<br />

ist jedoch ein Hochleistungssport, der viel Training, mentale<br />

Stärke, ein gutes Auge und schnelles Reaktionsvermögen<br />

erfordert. Als ich zum ersten Mal zuschaute, mit welcher Geschwindigkeit<br />

und in welchen Flugbahnen und Entfernungen<br />

die Wurfscheiben geworfen werden, konnte ich mir nicht<br />

vorstellen, dass diese überhaupt getroffen werden können.<br />

Die Kunst ist es, immer an den Ort zu schiessen, wo die Scheibe<br />

sein wird, wenn die Schrotgarbe zeitverzögert mit einer<br />

Geschwindigkeit von knapp 400 Metern pro Sekunde dort ankommt.<br />

Man schiesst also, von wenigen Ausnahmen abgesehen,<br />

nie auf die Scheibe direkt, sondern immer davor in den leeren<br />

Raum. Dies ist sehr anspruchsvoll bei den vielen möglichen<br />

Flugbahnen, Geschwindigkeiten, Winkeln und Entfernungen.<br />

Sie waren schon Schweizer Meister der Senioren<br />

in einer Tontauben Disziplin und nehmen auch regelmässig<br />

an internationalen Wettkämpfen wie der<br />

Weltmeisterschaft teil? Müssen Sie dazu jeden Tag<br />

ein paar Stunden auf dem Schiessstand verbringen?<br />

A xel Müller: Das wäre natürlich ideal, um sich in einem internationalen<br />

Teilnehmerfeld an einer Weltmeisterschaft im<br />

Vorderfeld zu platzieren. In meiner Disziplin «Jagdparcours»<br />

schiessen wir Amateure zusammen mit Profischützen im<br />

gleichen Wettbewerb, die natürlich täglich trainieren und von<br />

28


Sponsoren unterstützt werden. Diese Möglichkeiten haben wir<br />

in der Schweiz nicht. Erstens sind die wenigen Schiessstände<br />

nicht täglich geöffnet, zweitens ist unser Sport auch kostspielig,<br />

so kostet ein Schuss auf eine Wurfscheibe etwa einen halben<br />

Franken, und drittens ist es ja tatsächlich ein Hobby und nicht<br />

unser Beruf, von dem wir unseren Lebensunterhalt bestreiten.<br />

Die Schweiz ist nicht gerade das Eldorado für Tontaubenschützen.<br />

Wo hat der Sport seine Ursprünge und<br />

weshalb ist er in anderen Ländern weitaus populärer?<br />

Axel Müller: Die Ursprünge kommen aus England und den USA.<br />

In einem Londoner Club wurde 1812 das erste Mal auf lebende<br />

Tauben geschossen. Diese waren unter Hüten der Gentlemen,<br />

später dann in Käfigen «traps», versteckt, an denen eine Kordel<br />

befestigt war. Auf den Befehl «Pull» wurde der Hut weggezogen<br />

bzw. der Käfig wurde geöffnet und die Taube (pigeon) flog davon<br />

und wurde mit der Flinte beschossen. Deshalb verwenden wir<br />

auch noch heute die Begriffe «Pull» und «pigeon» und «Trap».<br />

In den USA wurde der erste Tontaubenclub um 1830 in Cincinnati<br />

eröffnet. In 1921 wurde das Schiessen auf lebende Tauben<br />

verboten. Damit die englischen und amerikanischen Jäger aber<br />

trotzdem für die Fasanen- bzw. Entenjagd trainieren konnten,<br />

wurden lebende Tauben durch Tontauben (clay pigeon) ersetzt.<br />

Diese Tradition wird beispielsweise in England und in den USA<br />

sehr gepflegt, wo Jungen und Mädchen sehr früh von ihren<br />

Eltern, meist Jäger, an diesen Sport herangeführt werden. Deshalb<br />

sind die Anglosachsen in diesem Sport führend. Aus dem<br />

blutrünstigen Vergnügen einiger englischen Gentlemen im 19.<br />

Jahrhundert wurde eine ethische, hoch professionelle Sportart.<br />

Wie steht es um den Nachwuchs in der Schweiz und<br />

wie lässt sich dieser gezielt fördern?<br />

Axel Müller: Die Gruppe der aktiven Tontaubenschützen in<br />

der Schweiz ist überschaubar. Wir sind im Verband «Swiss<br />

Clay Shooting Federation (SCSF)» organisiert. Leider haben<br />

wir wenig Nachwuchsschützen. Ein Grund mag sein, dass es<br />

grössere Einstiegshürden gibt. Man braucht eine Sportwaffe,<br />

Zugang zu Schiessplätzen, kostspielige Munition und natürlich<br />

auch professionellen Unterricht. Da dieser Sport von Jägern ins<br />

Leben gerufen wurde, wäre es sinnvoll das Tontaubenschiessen<br />

Bestandteil der Jägerausbildung und der Jägerprüfung<br />

zu machen. Viele engagierte Jägerinnen und Jäger würden<br />

somit in Kontakt mit dieser Sportart kommen und könnten<br />

dadurch auch ihre Schiessfähigkeiten laufend verbessern.<br />

Unser Verband hat jetzt bei der olympischen Tontaubendisziplin<br />

«Trap» begonnen, die Nachwuchsarbeit zu verstärken.<br />

Wie sieht ein typischer Tontaubenschiessen-Sponsor<br />

aus? In welcher Grössenordnung bewegen sich Sponsoring-Engagements?<br />

Axel Müller: Typische Sponsoren sind die Hersteller von Flinten,<br />

Schrotmunition und Schiesszubehör. Zum Zubehör gehören<br />

Bekleidung, Schutzbrillen und Gehörschutzsysteme.<br />

Europäische Profischützen können nur schlecht vom Sponsoring<br />

leben. Sie erhalten lediglich regelmässig neue Sportflinten,<br />

ausreichend Munition zum Training und die Reisekostenübernahme<br />

zu Wettkämpfen. Viele geben daher<br />

nebenher noch Schiessunterricht oder unterhalten einen<br />

Tontauben-Schiessstand. In den USA ist die Situation anders.<br />

Profis können dort durchaus von ihrem Sport leben. Dort gibt<br />

es auch stattliche Preisgelder und Sponsorenbeiträge bei im<br />

Fernsehen übertragenen Wettkämpfen, die von der «National<br />

Sporting Clays Association (NSCA) ausgerichtet werden.<br />

29


Highlight<br />

Sie spielen auch Golf. Gibt es Parallelen zwischen den<br />

beiden Sportarten? Misst man den Leistungsstand<br />

beim Tontaubenschiessen auch in einer Art Handicap?<br />

Axel Müller: Es gibt tatsächlich viele Gemeinsamkeiten zwischen<br />

beiden Sportarten. Tontaubenschiessen wird daher oft auch<br />

als «Golf mit einer Flinte» bezeichnet. Wie im Golf haben auch<br />

wir eine so genannte «pre shot Routine», in der wir uns auf den<br />

Schuss mental vorbereiten. Des Weiteren darf man in einem<br />

Turnier den Golfschwung vor jedem Schlag nicht analytisch in<br />

25 mechanische Einzelbewegungen zerlegen. Vielmehr muss<br />

man das Ziel anvisieren, sich mental den Flugverlauf vorstellen<br />

und dem eigenen Körper vertrauen, dass er den richtigen<br />

Schwung generiert. Genauso ist es beim Tontaubenschiessen. Wir<br />

müssen unseren Reflexen vertrauen, die signifikant schneller<br />

sind als unsere bewussten Gedanken. Wir sprechen hier von<br />

«Auge-Hand-Koordination. Wenn ich Ihnen Ihre Autoschlüssel<br />

zuwerfe, denken sie auch nicht, dass sie jetzt den rechten<br />

Arm Richtung Schlüssel bewegen, die Finger spreizen und<br />

nach einer Millisekunde diese wieder schliessen müssen. Sie<br />

schnappen die Schlüssel und fertig. Ein Handicap gibt es bei<br />

unserem Sport nicht. Wir teilen die Schützen jedoch in Altersklassen<br />

ein, um die Wettkämpfe fair gestalten zu können. So<br />

haben wir die Klassen: Damen, Junioren, Senioren, Veteranen<br />

und Super Veteranen.<br />

Hauptberuflich leiten Sie Intergenerika, den Verband<br />

der Schweizer Generikahersteller. Was könnte der<br />

nationale Tontaubenschiessen-Verband tun, um den<br />

Sport aus dem Schattendasein zu führen?<br />

Axel Müller: Wir Schweizer sind ein Volk von Schützen. Wir<br />

schiessen regelmässig mit der Kugel unser «Obligatorisches»<br />

oder unsere «Kränze». Leider ist der «Schrotschuss» mit der<br />

Flinte für viele weniger bekannt. Dies könnte man ändern,<br />

wenn auf unseren lokalen Schiessständen auch Tontaubenmaschinen<br />

aufgestellt würden. Jäger sollten sich in ihrer<br />

Ausbildung auch den Flintenschuss auf bewegliche Flugziele<br />

trainieren können. Ebenso müssen wir unsere jugendlichen<br />

Nachwuchsschützen für unseren Sport begeistern, fördern<br />

und unterstützen. Natürlich müssen wir für unseren Sport<br />

auch werben. Hier ist unser Verband gefordert. Auch ich<br />

möchte mich hier engagieren. Deshalb danke ich Ihnen sehr,<br />

dass ich unseren fantastischen Sport hier vorstellen durfte.<br />

Zur Person<br />

Axel Müller, promovierter Apotheker und Pharmamanager<br />

mit über 30 Jahren Erfahrung, leitet seit 2016 Intergenerika,<br />

den Interessenverband der Generikahersteller in der<br />

Schweiz. Als passionierter Sportler setzt er aktiv Erkenntnisse<br />

und Techniken aus dem Sport für das Business ein<br />

und umgekehrt.<br />

30


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31


Digitalisierung<br />

Social Engineering<br />

Der Mensch als Schwachstelle<br />

Beim Thema Cyber-Sicherheit geht es nicht allein um Computersysteme und Netzwerke.<br />

Mindestens ebenso wichtig sind die Nutzer und Nutzerinnen dieser Technologien:<br />

der Mensch mit all seinen Stärken und Schwächen.<br />

Beim Social Engineering nutzt der Täter den „Faktor Mensch“<br />

als vermeintlich schwächstes Glied der Sicherheitskette aus,<br />

um seine kriminelle Absicht zu verwirklichen.<br />

Technische Sicherheitslücken stellen nur<br />

einen Teil der Risiken beim Internetsurfen<br />

dar. Wo Cyber-Kriminelle dank aktueller<br />

Software und Systeme, Firewalls und Virenscannern<br />

nicht weiterkommen, versuchen sie<br />

Anwenderinnen und Anwender auf andere Weise<br />

zur Installation von Schadsoftware oder Herausgabe<br />

sensibler Daten zu bewegen.<br />

Vergleichbar mit dem Trickbetrug an der Haustür setzen auch<br />

Cyber-Kriminelle im Internet auf die Vortäuschung einer persönlichen<br />

Beziehung zum Opfer oder machen Gewinnversprechen.<br />

Viele weitere Varianten dieser Social Engineering genannten<br />

Vorgehensweise sind denkbar und werden eingesetzt. Zum<br />

Teil wird dabei auch ein indirekter Kontakt über Freunde des<br />

eigentlichen Opfers gewählt.<br />

Was ist Social Engineering?<br />

Beim Social Engineering werden menschliche Eigenschaften<br />

wie Hilfsbereitschaft, Vertrauen, Angst oder Respekt vor Autorität<br />

ausgenutzt, um Personen geschickt zu manipulieren.<br />

Cyber-Kriminelle verleiten das Opfer auf diese Weise beispielsweise<br />

dazu, vertrauliche Informationen preiszugeben, Sicherheitsfunktionen<br />

auszuhebeln, Überweisungen zu tätigen oder<br />

Schadsoftware auf dem privaten Gerät oder einem Computer<br />

im Firmennetzwerk zu installieren.<br />

Social Engineering ist an sich nichts Neues und dient seit<br />

Menschengedenken als Grundlage für die unterschiedlichsten<br />

Betrugsmaschen. Im Zeitalter der digitalen Kommunikation<br />

ergeben sich jedoch äußerst effektive, neue Möglichkeiten für<br />

Kriminelle, mit denen sie Millionen von potenziellen Opfern<br />

erreichen können.<br />

32


Woran erkenne<br />

ich Social Egineering?<br />

Das zentrale Merkmal von Angriffen mithilfe von Social Engineering<br />

besteht in der Täuschung über die Identität und die<br />

Absicht des Täters. So gibt sich dieser beispielsweise als Techniker/Technikern<br />

oder als Mitarbeitende eines Unternehmens<br />

wie PayPal, Facebook oder eines Telekommunikationsunternehmens<br />

aus, um das Opfer zur Preisgabe von Anmelde- oder<br />

Kontoinformationen oder zum Besuch einer präparierten<br />

Webseite zu verleiten.<br />

Ein klassisches Beispiel ist der vorgebliche Systemadministrator,<br />

der den Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin anruft,<br />

da dieser angeblich zur Behebung eines Systemfehlers oder<br />

Sicherheitsproblems das Passwort des Benutzers oder der<br />

Benutzerin benötigt.<br />

Ein weiteres aktuelles Beispiel sind die Phishing-E-Mails, welche<br />

die Umstellung auf die EU-Datenschutzgrundverordnung<br />

im Mai 2018 ausnutzen, um Opfer zum Klicken auf fingierte<br />

Bestätigungs-Links zu verleiten.<br />

Diese Beispiele sind auch insofern typisch, als die Täter hier die<br />

Absicht vortäuschen, die Sicherheit eines Systems oder einer<br />

Dienstleistung zu erhöhen. Ein Opfer, das auf die Täuschung<br />

hereinfällt, handelt im guten Glauben, das Richtige zu tun. Tatsächlich<br />

spielt es dem realen Motiv des Täters in die Hände,<br />

Zugangsdaten abzugreifen oder Schadsoftware einzuschleusen,<br />

die einem Angreifer im schlimmsten Fall als Einfallstor zum<br />

Eindringen in ein ansonsten gut geschütztes Unternehmensnetzwerk<br />

dienen kann.<br />

Die Kommunikation<br />

über digitale<br />

Kanäle wie E-Mail bietet ein besonders günstiges Umfeld für Social<br />

Engineering. Während der Täter sein Gegenüber in einer<br />

realen Gesprächssituation über alle Sinne hinwegtäuschen<br />

muss, hat er es bei der technisch vermittelten Kommunikation<br />

deutlich einfacher. Darüber hinaus bieten die privaten<br />

und beruflichen Sozialen Netzwerke dem Täter eine einfache<br />

Möglichkeit, im Vorfeld des Angriffs eine Vielzahl von Hintergrundinformationen<br />

über Personen oder Mitarbeiter eines<br />

Unternehmens zu sammeln und gegebenenfalls zu verknüpfen.<br />

Diese Informationen können genutzt werden, um Angriffe<br />

gezielter auszurichten. Sie können es dem Täter zudem erleichtern,<br />

eine vertrauliche Beziehung zu seinem Opfer aufzubauen<br />

– etwa durch den Verweis auf Hobbys, Freunde oder<br />

Kollegen – und dieses in der Folge einfacher zu unzulässigen<br />

Handlungen zu verleiten.<br />

Die bekannteste Form des Social Engineering ist<br />

das<br />

Phishing<br />

Wörtlich: das Fischen nach Passwörtern. Durch häufig sehr<br />

echt wirkende E-Mails sollen Personen dazu gebracht werden,<br />

auf einen Link zu klicken und auf der ebenfalls gefälschten<br />

Zielseite Passwörter bzw. Anmeldeinformationen<br />

einzugeben, die dann vom Angreifer abgegriffen werden<br />

können. Neben dem massenhaften Versand von Phish-<br />

33


Digitalisierung<br />

ing-Mails lässt sich zunehmend eine gezieltere Variante dieser<br />

Methode beobachten, das so genannte Spear Phishing. In diesem<br />

Fall werden die E-Mails nach vorausgegangener Recherche speziell<br />

auf kleine Gruppen oder einzelne Personen bzw. Mitarbeiter zugeschnitten,<br />

was die potenzielle «Trefferquote» deutlich erhöht.<br />

Beim CEO Fraud (CEO-Betrug) schliesslich versuchen kriminelle<br />

Täter, Entscheidungsträger bzw. für Zahlungsvorgänge befugte<br />

Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen in Unternehmen so zu<br />

manipulieren, dass diese vermeintlich im Auftrag des Top-Managements<br />

Überweisungen von hohen Geldbeträgen veranlassen.<br />

Wie kann man sich gegen<br />

Social Engineering schützen?<br />

Täter nutzen beim Social Engineering tief sitzende menschliche<br />

Dispositionen und Bedürfnisse aus, um ihre kriminellen Ziele<br />

zu erreichen – etwa den Wunsch, anderen Menschen schnell<br />

und unbürokratisch zu helfen. Das macht es schwer, sich zuverlässig<br />

gegen diese Angriffsform zu schützen.<br />

Um das Risiko von Social Engineering-Betrügereien zu mindern,<br />

sollten in jedem Fall die folgenden Grundregeln beachtet werden:<br />

Gehen Sie verantwortungs<br />

voll mit sozialen Netzwerken um.<br />

Überlegen Sie genau, welche persönlichen Informationen<br />

Sie dort offenlegen, da diese von Kriminellen gesammelt<br />

und für Täuschungsversuche missbraucht werden können.<br />

Geben Sie in privaten und beruflichen sozialen<br />

Netzwerken keine vertraulichen Informationen<br />

über Ihren Arbeitgeber und Ihre Arbeit preis.<br />

Teilen Sie Passwörter, Zugangsdaten oder Kontoinformationen<br />

niemals per Telefon oder E-Mail mit.<br />

Banken und seriöse Firmen fordern ihre Kunden nie per E-Mail oder<br />

per Telefon zur Eingabe von vertraulichen Informationen auf.<br />

Lassen Sie bei E-Mails von<br />

unbekannten Absendern besondere Vorsicht walten:<br />

Sollte auch nur ansatzweise der Verdacht bestehen, dass es<br />

sich um einen Angriffsversuch handeln könnte, reagieren Sie<br />

doch im Zweifelsfall besser überhaupt nicht. Wenn es sich um<br />

falschen Alarm handelt, wird sich ein Absender ggf. noch über<br />

einen anderen Kanal bei Ihnen melden.<br />

Nehmen Sie sich Zeit für den<br />

3-Sekunden-Sicherheits-Check.<br />

Sollte eine Reaktion zwingend<br />

Erforderlich sein, vergewissern Sie sich durch einen<br />

Anruf beim Absender oder der Absenderin, dass es<br />

sich um eine legitime E-Mail handet.<br />

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Social Engineering<br />

Phishing als aktuelle und zunehmende Gefahr<br />

Die Nachrichten über Phishing-Attacken<br />

sind zu einem ständigen Begleiter geworden.<br />

Beinahe jede Woche liest man neue<br />

Meldungen über E-Mail-Aufforderungen, seine<br />

Bank-, Paypal-, E-Mail- oder sonstige persönliche<br />

Angaben preiszugeben. Ein Klick auf den beiliegenden<br />

Link genügt und ein Formular ermöglicht<br />

die einfache Eingabe dieser Daten.<br />

Im Juni 2005 wurde zum ersten Mal ein Schweizer Finanzinstitut<br />

Ziel einer Phishing-Attacke. Ein auf Englisch formuliertes E-Mail<br />

forderte PostFinance-Benutzer auf, die Log-in-Daten sowie die<br />

nächsten drei unbenutzten Streichlistennummern (TAN) zur<br />

Daten-Kontrolle einzugeben. Der in der E-Mail enthaltene Link<br />

führte zu einer perfekt nachgebildeten Internetseite in Russland.<br />

Eigentlich sollten in einem solchen Fall die Alarmglocken läuten,<br />

doch trotzdem folgten rund ein Dutzend Kunden diesem<br />

Aufruf. Blitzschnell wurden die Konten leer geräumt. Zum<br />

guten Glück der Geprellten übernahm die PostFinance dazumal<br />

kulant den Schaden.In der Zwischenzeit hat die Gefahr<br />

von Phishing-Attacken stark zugenommen und wird auch in<br />

Zukunft zu einem ständigen, ärgerlichen Begleiter. Jedoch sind<br />

es längst nicht mehr nur plumpe Versuche via E-Mail, sondern<br />

es werden ausgefeiltere Methoden verwendet. Zum Beispiel<br />

in Kombination mit trojanischen Pferden, oft irrtümlich als<br />

Trojaner bezeichnet, die jede Tastatureingabe aufzeichnen und<br />

augenblicklich weitermelden. Auch besteht die Gefahr, dass ein<br />

korrekter Aufruf einer Webseite unbemerkt auf einen anderen<br />

Server umgeleitet wird. Diese Technik wird schon von einigen<br />

Viren ausgenutzt und verhindert gleichzeitig das Aufrufen<br />

bekannter Antivirenhersteller-Homepages.<br />

Der Teufel liegt im Detail<br />

Wenn eine E-Mail vom Chef kommt, dann muss schnell reagiert<br />

werden. Oft so schnell, wie wenn der Chef neben einem<br />

stehen würde. Genau dies macht sich ein Angreifer zunutze.<br />

Die Autorität des Vorgesetzten, kombiniert mit einem E-Mail,<br />

aus welchem Zeitdruck hervorgeht, ist eine perfekte Falle.<br />

Vermutlich ist dies jedem schon mal passiert, dass er in diesem<br />

Fall zu schnell gedrückt hat. Durch eine saubere Vorbereitung<br />

weiss der Hacker zudem genau, wie die Hierarchie in der Firma<br />

aussieht. Das Organigramm auf der Firmen-Homepage oder die<br />

Einträge auf Xing/Linkedin helfen dabei weiter. Nehmen wir<br />

an, Sie erhalten eine Nachricht Ihres Chefs. In unserem Beispiel<br />

wäre das Herr Max Mustermann von der Firma Log-in-Check.<br />

Die offizielle Webseite ist unter https://www.login-check.com<br />

erreichbar.<br />

36


Formatierung<br />

Vielleicht haben Sie eine besondere Schriftart, die Sie mögen<br />

(oder von Ihrem Unternehmen vorgegeben wird) und für Ihre<br />

E-Mails verwenden. Auch dies ist wiederum ein Detail, die<br />

eine Person oder ein Unternehmen ausmachen. Es gibt wenig<br />

Gründe weshalb die Schriftart sich plötzlich verändert. Sieht<br />

das E-Mail anders aus, ist wiederum Vorsicht angezeigt.<br />

Technisch<br />

Aber was, wenn man sich wirklich nicht sicher sein kann. Was,<br />

wenn alle oben erwähnten Tests positiv, im Sinne der Gültigkeit,<br />

ausfallen und im empfangenen E-Mail ein Link oder eine Datei<br />

vorhanden ist? Dazu gibt es einige Tricks, welche Sie anwenden<br />

können. Anhänge sind immer ein heikles Thema. Am sichersten<br />

wäre es, wenn gar keine Dateien, welche Sie über ein E-Mail<br />

erhalten haben, geöffnet werden. Denn mittlerweile wurde<br />

schon in vielen Arten von Dateien Viren entdeckt. Aber das ist<br />

im Geschäftlichen wie im Privaten keine akzeptable Lösung.<br />

Die Einschränkung ist zu gross. Somit muss von Dateityp zu<br />

Dateityp unterschieden werden. Dabei gilt, lieber ein PDF als<br />

ein Word-Dokument. Aber auch hier gilt: der PDF-Reader muss<br />

aktuell sein. Oder besser noch, ein «dummes» PDF-Programm,<br />

das PDFs anzeigt, aber keinen Code ausführt.<br />

Mittwoch, 11. August <strong>2021</strong>, 08:34 Uhr<br />

max.mustermann@login-check.com<br />

Überweisung<br />

Mittwoch, 11. August <strong>2021</strong>, 08:34 Uhr<br />

max.mustermann@login-check.net<br />

Überweisung<br />

Erkennen Sie den Unterschied? Nur schon ein Buchstabe ausgewechselt,<br />

bei unserem Beispiel sind es drei, und schon ist der<br />

Absender ein vollkommen Anderer. Deshalb ist genaues Hinschauen<br />

so wichtig. Auf Smartphones ist es noch schwieriger<br />

den Unterschied zu erkennen. Dort wird auf den ersten Blick<br />

nur angezeigt, was der Angreifer Sie sehen lassen will: Name<br />

und Betreff. Erst ein Klick auf «View Details» zeigt, um welche<br />

Adresse es sich wirklich handelt.<br />

Inhalt<br />

Der Inhalt bietet ebenfalls ein wichtiges Indiz. Wenn der<br />

Interne Ablauf für eine Zahlung klar geregelt ist und plötzlich<br />

Ihr Chef via E-Mail verlangt, eine grosse Summe zu überweisen,<br />

ist das verdächtig. Mit Details sind Formulierungen,<br />

Schreibstil und Grussworte gemeint. Wenn zum Beispiel der<br />

Lieferant immer mit «Gruss Max» das E-Mail beendet und<br />

nun steht «Freundliche Grüsse Max». Das sind Details, welche<br />

von jemanden, der noch nie E-Mails von dieser Person<br />

erhalten hat, nicht erkennen kann. Aber wenn Sie die andere<br />

Person kennen, bekommen Sie ein seltsames Gefühl, da<br />

stimmt doch etwas nicht. Und auf dieses Gefühl sollte gehört<br />

werden. Es bewahrt möglicherweise vor grossem Schaden.<br />

Was viele nicht wissen, auch in einfachen Bildern<br />

ist es möglich Viren zu verstecken. Hier<br />

gilt wiederum: Bild anzeigen Ja, Code ausführen<br />

Nein. Ganz klare Tabus sind Office-Dateien mit<br />

Makros, welche mit den Endungen .xlsm,. xltm,<br />

.docm usw. erkannt werden können.<br />

Bei Interviews während eines Audits zeigt sich oft die Tendenz,<br />

dass Links in E-Mails kritisch betrachtet werden. In vielen Fällen<br />

werden solche E-Mails sofort gelöscht. Es gibt einen einfachen<br />

Weg, den Zielort des Links zu überprüfen. Die Funktion heisst<br />

«Mouse-Over». Einfach mit der Maus über den Link fahren<br />

und wenige Augenblicke später erscheint ein kleines Fenster,<br />

in welchem die wirkliche Ziel-Adresse angezeigt wird. Falls<br />

das E-Mail-Programm dies nicht kann, gibt es immer noch die<br />

Möglichkeit, einen Rechtsklick auf den Link auszuführen und<br />

dann die Link-Adresse zu kopieren.<br />

Auch hier ist uns die dunkle Seite des Netzes aber wieder einen<br />

Schritt voraus. In seltenen Fällen verwenden Hacker andere<br />

Alphabete mit denselben Buchstaben (zum Beispiel das russische<br />

Alphabet). Somit sieht der Link im Vorschau-Fenster richtig<br />

aus, jedoch werden andere Server im Internet aufgerufen.<br />

Deshalb ist es am sichersten, wenn der Link manuell in der<br />

Browser-Adresszeile eingegeben wird.<br />

Fragen<br />

Eine persönliche Rückfrage ist immer noch die beste Methode,<br />

um die Echtheit einer E-Mail zu prüfen. Aber auch hier gibt<br />

es «do’s and dont’s». Niemals darf für die Überprüfung auf<br />

die E-Mail geantwortet werden. Denn wenn der Angreifer<br />

alles richtig gemacht hat, bekommt er diese Antwort und<br />

teilt Ihnen mit, dass alles in Ordnung ist. Am besten wird zum<br />

Telefon gegriffen. Falls es doch ein E-Mail sein muss, sollte ein<br />

37


Digitalisierung<br />

neues erstellt werden und die E-Mail-Adresse des Empfängers<br />

manuell eingetragen werden. Nutzen Sie dazu auch nicht die<br />

Auto-Vervollständigung des E-Mail-Programms. Evtl. wird hier<br />

schon die manipulierte Adresse angezeigt.<br />

Gesunder Menschenverstand und aktuelle Systeme bewahren<br />

Sie auch in Zukunft zuverlässig vor Missbrauch<br />

und Manipulation.<br />

Merkpunkte:<br />

• Lieber einmal zu viel nachfragen. Wer<br />

schon einmal eine Verschlüsslungs-Malware<br />

(Ransomware) auf dem Computer<br />

hatte, weiss wie zeitintensiv es ist, diese<br />

wieder zu entfernen.<br />

• E-Mail-Adresse oder Links von Hand eingeben.<br />

Denn beim Kopieren werden alle<br />

Teile mitgenommen, welche eventuell<br />

nicht gewünscht sind.<br />

• Es kommt auf die Details an. Schauen Sie<br />

immer die komplette E-Mail-Adresse genau<br />

an.<br />

• Auf das Bauchgefühl hören. Wenn Sie den<br />

Eindruck haben, dass etwas nicht stimmt,<br />

lassen Sie es.<br />

• System aktuell halten. Halten Sie unbedingt<br />

Ihren Rechner immer auf einem<br />

aktuellen Stand. Dazu gehören der Virenscanner,<br />

das Betriebssystem, die genutzten<br />

Programme, wie auch die (Desktop-)<br />

Firewall.<br />

Autor<br />

* Andreas Wisler ist Senior IT-Security Auditor und Inhaber<br />

der goSecurity AG (https://goSecurity.ch). Er berät<br />

unter anderem Unternehmen bei der erfolgreichen<br />

Einführung eines ISMS nach ISO 27001, ISO 27701 und<br />

ISO 22301. Zudem unterrichtet er an der Fachhochschule<br />

Nordwestschweiz verschiedene IT-Security-Themen.<br />

Unter https://27001.blog kann sein Blog verfolgt werden.<br />

38


HovalConnect<br />

HovalConnect<br />

Die komfortable Verbindung<br />

mit der Heizung.<br />

Sie verwalten mehrere Heiz- oder Komfortlüftungsanlagen – und diese stehen<br />

zudem an verschiedenen Standorten? HovalConnect macht es Ihnen leicht:<br />

Mit einem einzigen Konto können Sie per App auf alle Ihre Hoval Anlagen zugreifen<br />

und die Heizkreise jeder Anlage separat bedienen. Zudem behalten<br />

Sie den Betriebszustand sicher im Blick. Zu jeder Zeit, an jedem Ort.<br />

Komfortabel<br />

Bequeme Steuerung<br />

und Kontrolle der<br />

Heizung per App.<br />

Sicher<br />

Schneller Überblick<br />

über den Betriebszustand<br />

der Heizung.<br />

Effizient<br />

Die «Wettervorhersage»-<br />

Funktion optimiert die<br />

Heizung vorausschauend.<br />

Mehr erfahren: www.hoval.ch/connect-mfh


Digitalisierung<br />

Social Engineering:<br />

Mitarbeitende im Visier<br />

Von Cornelia Lehle, Sales Director G DATA Schweiz<br />

Cyberkriminelle setzen auf raffinierte Methoden<br />

und Tricks, um Netzwerke von Unternehmen<br />

zu infiltrieren. Dazu suchen sie gezielt<br />

nach Schwachstellen. Neben technischen<br />

Sicherheitslücken geraten auch regelmässig<br />

Angestellte in ihren Fokus. Der Name dafür:<br />

Social Engineering.<br />

Immer wieder lesen wir in den Medien, dass Kriminelle insbesondere<br />

ältere Menschen mit dem so genannten Enkeltrick<br />

täuschen und damit mehrere tausend Schweizer Franken erbeuten.<br />

Wer jetzt denkt „Das würde mir nie passieren!“, hat<br />

schon den ersten Fehler gemacht. Social Engineering – so der<br />

Name dieser Betrugsmasche – findet heutzutage nicht nur<br />

an der Haus- oder Wohnungstür, sondern vermehrt auch im<br />

Internet statt. Soziale Netzwerke sind die Fundgrube, in denen<br />

Cyberkriminelle nach möglichen Opfern Ausschau halten. Dabei<br />

werden sie auch auf Business-Plattformen wie LinkedIn oder<br />

Xing, aber auch auf Facebook und Instagram fündig.<br />

Tatort Internet<br />

Am Anfang einer Social-Engineering-Attacke steht oft eine<br />

E-Mail, manchmal auch eine Nachricht über ein Soziales Netzwerk<br />

oder einen Messenger. Der Klassiker ist die Phishing-Mail,<br />

die unter einem Vorwand auf eine perfekt gefälschte Webseite<br />

lockt. Wer dort seine Daten eingibt, reicht sie direkt an<br />

die Kriminellen weiter. Wenn ein Mitarbeiter erst mal davon<br />

überzeugt ist, dass er aus legitimen Gründen beispielsweise<br />

auf einer Webseite sein Passwort eingeben soll, können auch<br />

gute technische Sicherheitsmassnahmen, zum Beispiel die<br />

Zwei-Faktor-Authentifizierung, umgangen werden. Manchmal<br />

spielen die Cyberkriminellen auch mit der Neugier ihrer<br />

Opfer und verschicken Mails mit einem Link, der angeblich zu<br />

einer digitalen Grusskarte eines Bekannten führt. Statt einer<br />

netten Nachricht erwartet den Nutzer nach dem Klick ein<br />

Malware-Download. Ein weiterer Trick: Immer wieder bauen<br />

die Angreifer in den Mails Zeitdruck auf, um die Opfer zum<br />

raschen und unüberlegten Handeln zu zwingen.<br />

Human Hacking<br />

Da die Angreifer die Emotionen des Menschen als Sicherheitslücke<br />

ausnutzen, sprechen IT-Fachleute auch von Human<br />

Hacking. Statt eines Computers hacken die Angreifer dabei<br />

die Psyche eines Menschen und entlocken ihm unbemerkt<br />

Informationen, die er oder sie eigentlich nicht preisgeben<br />

wollte. Plakativ gesprochen ist der Mensch also ein ernst zu<br />

nehmendes Sicherheitsrisiko: Während Virenscanner und Firewalls<br />

das IT-System sehr gut schützen, bleiben Anwenderinnen<br />

und Anwender weiterhin manipulierbar.<br />

Manche Forscher nehmen an, dass wir Menschen fast 80 Prozent<br />

unserer Entscheidungen gefühlsbasiert treffen. Unser Verstand<br />

hat demnach in vielen Fällen wenig Mitspracherecht. Und<br />

40


genau das nutzt das Human Hacking aus.<br />

ass Social Engineering so erfolgreich ist,<br />

liegt an der relativen Berechenbarkeit des<br />

menschlichen Denkens und Verhaltens.<br />

Im Wesentlichen nutzt diese Methode<br />

bestimmte Grundeigenschaften aus, unter<br />

anderem Unerfahrenheit, Neugier, Gier<br />

oder den Wunsch nach Liebe. Es sind also<br />

sehr grundlegende Emotionen und Persönlichkeitsmerkmale,<br />

die sich teilweise<br />

sogar gegenseitig verstärken können. So<br />

haben die Täter leichtes Spiel. Wichtige<br />

Basis für das Social Engineering ist es,<br />

den Menschen bei seinen Emotionen zu<br />

packen und dem Verstand dabei keine<br />

Entscheidungsgewalt zu überlassen.<br />

Auf der Jagd nach dicken<br />

Fischen<br />

Um jemanden zum unwissenden Mittäter<br />

zu machen, gehen die Betrüger sehr<br />

unterschiedlich vor. Beim klassischen<br />

Spam wissen die Betrüger nichts über<br />

ihre Opfer. Diese Methode basiert auf<br />

Massenmails, die wie ein riesiges Treibnetz<br />

funktioniert. Bei der Vielzahl von<br />

Adressaten gehen den Tätern mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit einige Opfer ins Netz.<br />

Andere Methoden erinnern dagegen eher<br />

an das Angeln einer ganz bestimmten<br />

Fischart: gezielt und mit dem Wissen<br />

darüber, bei welchem Köder der Fisch<br />

anbeissen wird. Solche spezialisierten<br />

Phishing-Aktionen nennen sich auch Spear-Phishing.<br />

Das Wissen über die Opfer<br />

hängt also vor allem von der erhofften<br />

Beute ab. Dafür durchleuchten die Angreifer<br />

ihre Opfer in Sozialen Netzwerken. In<br />

öffentlichen Posts, Likes oder Fotos präsentieren<br />

unbedachte Nutzer den Tätern<br />

ihre Persönlichkeit auf dem Silbertablett<br />

und machen es Betrügern leicht, sich mit<br />

vorgetäuschten Gemeinsamkeiten bei<br />

ihnen einzuschmeicheln. Dazu spähen<br />

die Angreifer in Sozialen Medien oder auf<br />

der Firmen-Homepage ihr Opfer aus und<br />

erstellen darauf aufbauend eine massgeschneiderte<br />

Phishing-Mail. In dieser<br />

nehmen sie etwa auf eine Veranstaltung<br />

Bezug, die ein Mitarbeiter besucht hat.<br />

Mit diesen sechs Tipps<br />

schützen Sie sich vor Social Engineering<br />

1. Social Media: Der erste und auch der einfachste Schritt zu<br />

mehr Sicherheit ist es, kritisch zu überdenken, mit wem Sie<br />

private Inhalte in den Sozialen Netzwerken teilen möchten.<br />

2. E-Mail: Wer vorsichtig ist, kann sich zumindest vor sehr<br />

offensichtlicher Manipulation schützen. Ist beispielsweise der<br />

Absender einer E-Mail unbekannt und es ist nicht sicher, wie<br />

derjenige an die Adresse gelangt ist, sollten Sie misstrauisch<br />

werden. Kontaktieren Sie den Absender telefonisch und klären<br />

Sie, was es mit der verdächtigen Nachricht auf sich hat.<br />

3. Telefon: Auch bei Anrufen gilt: Wen Sie nicht kennen, dem<br />

sollten Sie keine sensiblen Daten anvertrauen.<br />

4. Links: Öffnen Sie keine Links, die Sie zu einer Login-Seite<br />

führen. Egal, was in der E-Mail steht. Idealerweise speichern<br />

Sie wichtige Seiten wie etwa den Zugang zur digitalen<br />

Zeiterfassung oder zu Kundendatenbanken als Lesezeichen<br />

und nutzen diese, um sich einzuloggen. So können Sie schnell<br />

feststellen, ob es sich um eine echte Mail oder um einen<br />

Betrugsversuch handelt.<br />

5. Endpoint-Protection: Mit Hilfe einer umfassenden Security-<br />

Lösung, die zuverlässig gegen Spam, Phishing und weitere<br />

Cybergefahren schützt, lässt sich das Risiko deutlich<br />

minimieren.<br />

6. Awareness Trainings: Schulen Sie Ihre Mitarbeitenden im<br />

Bereich IT-Sicherheit. Das Bewusstsein der Angestellten für<br />

Cyberrisiken lässt sich schärfen, so das sie künftig umsichtiger<br />

handeln.<br />

41


Digitalisierung<br />

„In Sachen IT-Sicherheit im Home Office<br />

darf es keine Kompromisse geben“<br />

Viele Firmen bieten ihren Mitarbeitern momentan an von Zuhause zu arbeiten, sei es partiell oder<br />

sogar dauerhaft. Fachkräfte sind in der globalisierten Welt nun einmal nicht immer vor Ort, oder<br />

andere Gründe, wie im aktuellen Fall das Corona-Virus, erfordern besondere Maßnahmen. Das kann<br />

gut gelingen, wenn Unternehmen und Belegschaft ein paar Grundregeln und Sicherheitsmaßnahmen<br />

beachten. Im Gespräch mit Michael Veit geht es um die wichtigsten Schritte sowie potenzielle<br />

Fallstricke rund um das Thema sicheres Arbeiten von zu Hause.<br />

„In Sachen IT-Sicherheit im Home Office darf<br />

es keine Kompromisse geben“<br />

Viele Firmen bieten ihren Mitarbeitern momentan an, von<br />

Zuhause zu arbeiten, sei es partiell oder sogar dauerhaft.<br />

Fachkräfte sind in der globalisierten Welt nun einmal nicht<br />

immer vor Ort, oder andere Gründe, wie im aktuellen Fall das<br />

Corona-Virus, erfordern besondere Maßnahmen. Das kann<br />

gut gelingen, wenn Unternehmen und Belegschaft ein paar<br />

Grundregeln und Sicherheitsmaßnahmen beachten. Im Gespräch<br />

mit Michael Veit geht es um die wichtigsten Schritte<br />

sowie potenzielle Fallstricke rund um das Thema sicheres<br />

Arbeiten von zu Hause.<br />

IT-Sicherheit und Home-Office treiben IT-Administratoren<br />

zurzeit die Sorgenfalten ins Gesicht. Ist dieser<br />

„Mix“ tatsächlich so schwer zu stemmen oder ist die<br />

Umsetzung gar nicht so kompliziert wie viele denken?<br />

Eigentlich ist das Thema Home-Office nichts Neues in unserer<br />

Arbeitswelt, auch wenn das Thema gerade im deutschsprachigen<br />

Raum natürlich eher ein Mauerblümchendasein gefristet hat.<br />

Entsprechend gibt es auch genau für diese Zwecke entwickelte<br />

IT-Security-Lösungen, die gerade für kleine und mittlere Unternehmen<br />

leicht anzuwenden und vor allem auch erschwinglich<br />

sind. Gerade in Zeiten des durch Corona angefeuerten Home-<br />

Office-Booms ist es allerdings essenziell, geplant vorzugehen<br />

und vor allem keine Kompromisse zu machen. Diese Gefahr<br />

besteht gerade in Situationen, bei denen der Arbeitnehmer<br />

möglichst schnell von zu Hause aus einsatzfähig sein soll und<br />

in der Folge Privatgeräte zum Einsatz kommen. Auch das ist<br />

grundsätzlich natürlich kein Problem, benötigt aber einige<br />

Grundregeln, um den sicheren Umgang mit Firmendaten zu<br />

gewährleisten.<br />

42


Warum kann die Nutzung privater Geräte zur Gefahr<br />

werden?<br />

Gerade bei privaten IT-Geräten besteht oft Nachholbedarf in<br />

punkto IT-Sicherheit. Für Cyberkriminelle ist das ein gefundenes<br />

Fressen. Sie nutzen die Schwachstellen auf den Privatgeräten,<br />

um auf Firmendaten zuzugreifen Das gilt übrigens nicht nur<br />

für den Laptop oder das Smartphone, sondern letztendlich für<br />

alle Geräte, die im heimischen Netzwerk angeschlossen sind<br />

– Stichwort Internet of Things. Jedes Unternehmen muss sich<br />

die Frage stellen, ob es seine „sauberen“ Geräte in einen Topf<br />

mit den oftmals schlecht gesicherten Smart TVs & Co. und<br />

den Privat-PCs mit veralteten Windows-Versionen in einen<br />

Topf werfen will.<br />

Welche IT-Security-Maßnahmen sollten unbedingt<br />

beachtet werden, wenn Unternehmen ihre Mitarbeiter<br />

von zu Hause arbeiten lassen?<br />

Zunächst einmal ist es essenziell, alle Geräte, die sich mit dem<br />

Firmennetz verbinden sollen, optimal zu schützen. Das ist umso<br />

wichtiger, da zu Hause der zusätzliche Schutzschirm, der in der<br />

Firma durch den Netzwerkschutz besteht, in den meisten Fällen<br />

wegfällt. In der Folge müssen sich alle Endpoint-Geräte zu Hause<br />

maximal selbst schützen können. Hierzu gehören vor allem ein<br />

effektiver Next-Gen-Endpointschutz inklusive Technologien<br />

wie Endpoint Detetction & Response sowie die Verschlüsselung<br />

aller firmenbezogen genutzten Geräte und Kommunikation.<br />

Sind diese Hürden genommen, ist der sichere Fernzugriff<br />

auf das Firmennetzwerk das Topthema bei unseren Kunden.<br />

Hier kommt das Thema VPN zum Tragen?<br />

Genau. VPNs ermöglichen den verschlüsselten Fernzugriff auf<br />

Unternehmensnetzwerke und sind damit die Informationsschlagader<br />

für alle Home-Office-Nutzer. Ein erprobtes System,<br />

das die IT im Unternehmen allerdings schnell an ihre Grenzen<br />

führen kann. Die Firmen-Firewall hat grundsätzlich kein Problem<br />

damit, den Datenverkehr zu filtern und Segmente zu trennen,<br />

sie kann aber nicht noch zusätzlich alle VPN-Verbindungen<br />

von den Home-Office-Arbeitsplätzen abdecken. Eine mögliche<br />

Lösung für dieses Problem ist das Ersetzen des VPN-Gateways<br />

durch ein leistungsfähigeres Modell, was aus Budget- und<br />

Zeitgründen aber oftmals nicht realisierbar ist. Alternativ und<br />

gerade für <strong>KMU</strong>s interessant ist die Möglichkeit, die VPN-Last<br />

auf virtuelle Cloud-Gateways auszulagern. Als konkretes Beispiel<br />

kann die Sophos XG Firewall als sogenannte Virtual Appliance<br />

in verschiedenen Public-Cloud- Services wie Azure oder AWS<br />

aufgesetzt werden. Der große Vorteil davon ist, dass das Gerät<br />

sofort startbereit und sehr gut skalierbar ist, falls noch mehr<br />

Traffic bewältigt werden muss. Auch aus Kostensicht eine sehr<br />

elegante Lösung, da in der Public Cloud nach genutzten Ressourcen<br />

abgerechnet wird, und der Kunde den Service einfach wieder<br />

runterfahren kann, wenn die Mitarbeiter wieder im Büro sind.<br />

Neben den technischen Lösungen steht weiterhin<br />

der Mensch als potenzielle Schwachstelle im<br />

Mittelpunkt. Wo sehen Sie hier Handlungsbedarf?<br />

Endbenutzer stellen ein Risiko dar, aber sie sind auch einer<br />

der größten Vorteile für Unternehmen, wenn es darum geht,<br />

Angriffe frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Grundlage<br />

dafür ist die Schaffung einer präsenten Sicherheitskultur im<br />

Arbeitsalltag. Leider gibt es hier keine Eier legende Wollmilchsau.<br />

Aber klare, leicht verständliche und schnell umsetzbare<br />

Prozesse verhindern, dass einfache Fehler den Unternehmen<br />

großen Schaden zufügen können. Einen weiteren wichtigen<br />

Baustein bildet ein Schulungs- und Sensibilisierungsprogramm,<br />

mit dem Mitarbeiter zum Beispiel auf das Erkennen von Phishing-Emails<br />

trainiert werden.<br />

43


Digitalisierung<br />

Richtig<br />

Falsch<br />

• Sichere Verbindung zur Zentrale<br />

• Multi-Faktor-Authentifizierung (2FA)<br />

• Bester Schutz auf allen Geräten<br />

• Updates überall einspielen, auch auf IoTund<br />

SmartHome-Geräten<br />

• Verschlüsselung von Geräten und Kommunikation<br />

• Verwaltung von Mobilgeräten<br />

• Absicherung von Email und Web<br />

• Sensibilisierung für IT-Sicherheit<br />

• Schnelle, „temporäre“ Lösungen, z.B. RDP<br />

für Remote-Zugang<br />

• Direkter Zugang ins Firmennetz über unsichere<br />

BYOD-Geräte<br />

• Remote-Zugang nur mit Benutzername/<br />

Passwort<br />

• Standardkennwörter auf IoT- und Smart-<br />

Home-Geräten<br />

• Unternehmens-, SmartHome, IoT-Geräte<br />

und Gäste im selben WLAN<br />

Michael Veit (Jahrgang 1968) ist der SOPHOS<br />

Technology Evangelist. Nach seinem Studium<br />

der <strong>Wirtschaft</strong>sinformatik an der TU Darmstadt<br />

ist er seit über 25 Jahren in der IT Security<br />

tätig. In dieser Zeit hat er viel praktische<br />

Erfahrung im Design, der Implementierung<br />

und der Überprüfung von IT-Sicherheitsinfrastrukturen<br />

gesammelt. Nach der Leitung des<br />

Bereiches IT-Security in einem Systemhaus ist<br />

Michael Veit seit 2008 bei Sophos beschäftigt.<br />

Neben der Teamleitung im Sales Engineering<br />

ist Michael Veit heute das „Sophos-Gesicht<br />

nach außen“ in Presse und Fernsehen sowie<br />

Referent und Keynote-Speaker auf Sicherheitskonferenzen<br />

und Messen.<br />

44


Pensionskasse.<br />

Passt.<br />

Immer.<br />

Viel Flexibilität und wenig Aufwand gehören<br />

bei uns einfach zusammen. Massgeschneidert nach<br />

Ihren Bedürfnissen, einfach wie nur bei Tellco:<br />

Die individuellen Pensionskassenlösungen für <strong>KMU</strong>.<br />

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45


Digitalisierung<br />

Digitalisierung für Bau + Handwerk<br />

Die Digitalisierung ist seit Jahren ein schnell wachsendes Thema, welches die Unternehmen beschäftigt,<br />

aber teilweise nicht wirklich wahrgenommen wurde. Doch seit dem Coronavirus (2019)<br />

hat sich einiges geändert. Schweizer <strong>KMU</strong>‘s mussten sich der Realität stellen. Martha Software<br />

GmbH digitalisiert vorwiegend Handwerksbetriebe aus den Bereichen Service, Reparatur, Montage,<br />

Transport, Bau, etc. Das Produkt „Amacos“ bietet die Möglichkeit der elektronischen Rapportierung<br />

für Mitarbeiter, die unterwegs sind. Von der Störungsmeldung über die Mitarbeiterplanung und<br />

Rapportierung der ausgeführten Arbeiten bis zur Fakturierung kann in einem solchen Betrieb viel<br />

Zeit und Geld eingespart werden.<br />

Viktor Schmid ist Geschäftsführer und Inhaber der Martha Software GmbH. Wir haben ihm ein<br />

paar Fragen gestellt.<br />

46


Die Digitalisierung ist seit Jahren eine der wichtigen<br />

Angelegenheiten eines Unternehmens, wie sehen Sie<br />

diese Entwicklung?<br />

Ja, der Wunsch nach Vereinfachung der Abläufe und weniger<br />

Büroarbeit ist bei unseren <strong>KMU</strong> Kunden schon lange ein Thema.<br />

Immer mehr <strong>KMU</strong> sehnen sich nach einfachen, zahlbaren<br />

Lösungsmöglichkeiten. Bereits die ersten Kunden vor mehr<br />

als 10 Jahren haben auf Anhieb unser System Amacos sehr<br />

geschätzt und würden nicht mehr darauf verzichten wollen.<br />

Mit der plötzlichen Umstellung auf Home-Office<br />

wurden viele Unternehmen unvorbereitet konfrontiert<br />

sowohl in punkto Sicherheit, wie auch in<br />

der täglichen Administrationsarbeit. Haben Sie dadurch<br />

einen Ansturm auf Ihre Lösung erfahren?<br />

Unsere Auftragslage stieg etwas an, jedoch ist bei den meisten<br />

unserer Kunden im Handwerks- und Dienstleistungsbereich<br />

nicht das Home-Office der Treiber sondern der grosse Wunsch<br />

nach Effizienz, Vollständigkeit der Arbeits-Rapporte und sofortige,<br />

fehlerfreie Verfügbarkeit für die Weiterverarbeitung.<br />

Selbstverständlich ist das standortunabhängige Arbeiten ein<br />

Pluspunkt, wie auch das Vertrauen in unsere Firma und unsere<br />

Investitionen in Sicherheitsmechanismen. Wir übernehmen<br />

quasi für unsere Kunden die professionelle IT-Sicherheitsvorsorge<br />

von einem Grossteil der geschäftsrelevanten Daten.<br />

Was ist das Wichtigste für ein Schweizerisches <strong>KMU</strong>, um<br />

die Digitalisierung im Unternehmen voranzutreiben?<br />

Das Wichtigste ist, den Mut zu haben, sich der Herausforderung<br />

der Digitalisierung zu stellen. Bei der Digitalisierung<br />

werden Abläufe und Prozesse umgebaut und vereinfacht.<br />

Einiges läuft nachher anders als vorher. Da braucht es auch<br />

eine Portion Bereitschaft sich auf Neues einzulassen, neue<br />

Vorgehensweisen, die sich in anderen Betrieben bewährt<br />

haben, anzunehmen. Und nicht zuletzt einen Digitalisierungs-Partner<br />

mit der nötigen Erfahrung zu finden, damit<br />

ein nahtloser und möglichst schneller Übergang möglich ist.<br />

Viele Unternehmer rechnen mit einem hohen Kostenaufwand,<br />

um die Digitalisierung in ihrem Unternehmen<br />

umzusetzen. Ist der Kostenaufwand dem<br />

Nutzen gerecht?<br />

Gemäss unseren Erfahrungen, die von unseren Kunden bestätigt<br />

werden, machen sich unsere Digitalisierungs Projekte<br />

mit „Amacos“ innerhalb von 1.5 bis 2 Jahren bezahlt. Danach<br />

trägt die Digitalisierung zur Kostenreduktion bei. Besonders<br />

in <strong>KMU</strong> ist die Finanzkraft und Zeit, um mit grossen Software-Riesen<br />

zu arbeiten, nicht vorhanden. Die Umstellung<br />

muss schnell gehen, zahlbar sein und auf Anhieb klappen.<br />

Für Welche Zielgruppe ist Ihre Lösung gedacht?<br />

Unsere Lösung Amacos wird vorwiegend in Service-Betrieben<br />

eingesetzt, in denen die Mitarbeiter ihre Arbeit unterwegs<br />

beim Kunden oder auf Baustellen ausführen. Auch in<br />

Werkstätten, in Logistik- und Entsorgungs Betrieben, etc.<br />

47


Digitalisierung<br />

Wo sehen Sie Ihre Vorteile zur Konkurrenz?<br />

Die einfache Handhabung für die Anwender (Monteuere, Servicetechniker, Montageteams,<br />

etc.), unsere unkonventionellen Lösungen, dass die Rapportierung offline funktioniert<br />

(ohne Internetempfang), die unkomplizierte, schnelle Erreichbarkeit unseres Supportteams,<br />

und dass wir als Firma sehr flexibel sind für Neuerungen und Anpassungen.<br />

Können Sie anhand eines Beispiels ein Umstellungszenario beschreiben?<br />

Ein Schweizerisches Unternehmen ist seit Jahren mit einer Lösung<br />

unterwegs, welche leider nicht mehr auf dem neusten Stand ist. Nun<br />

möchte dieses Unternehmen eine modernere Lösung einsetzen. Wie<br />

läuft der Wechsel-Prozess ab?<br />

Es ist langfristig sinnvoll, auf ein neues Komplett-System umzusteigen ohne Schnittstellen<br />

und Doppeleingaben. So ist der höchst mögliche Digitalisierungs Nutzen<br />

optimal gewährleistet. Unsere Kunden erhalten von uns nicht einfach nur ein Stück<br />

Software, sondern abgestimmt auf deren Bedürfnisse, designen und automatisieren<br />

wir die Betriebsabläufe mit einer massgeschneiderten, kostenoptimierten Lösung. In<br />

unserem Fall ist es möglich, bestehende Finanzbuchhaltungen über standardisierte<br />

Schnittstellen weiterhin zu nutzen. Amacos unterstützt aktuell ca. 16 der gängigsten<br />

Fibu-Produkte.<br />

Gerne würde ich noch ein persönliches Beispiel einbringen: Letztes Jahr<br />

wollten wir von unserem Anbieter zu einem anderen wechseln. Als es<br />

zum Daten-Transfer kommen sollte, fingen die Probleme an. Wir konnten<br />

die Daten leider nicht einfach in die neue Lösung importieren und<br />

mussten daraufhin alles neu eingeben. Dies war jedoch zu aufwendig,<br />

somit haben wir uns dafür entschieden, den Auftrag zu stornieren. Nun<br />

die Frage: Wie ist es mit der Daten-Migration vom alten auf das neue<br />

48


System? Welchen Aufwand hat das Unternehmen und<br />

wie viel wird von Ihnen übernommen?<br />

Solche Geschichten sind selbstverständlich dem Vertrauen in<br />

unsere Branche nicht förderlich. Dies wird bei der Vorabklärung<br />

untersucht. Bei den meisten bestehenden Systemen lassen sich<br />

die Stammdaten wie Kunden, Produkte, Objekte, etc. ins strukturiert.<br />

Solche Excel-Listen werden mit Hilfe des Kunden bereinigt<br />

und dann von uns in die neuen Strukturen integriert fertig.<br />

Wie motivieren Sie ein Unternehmen einen Unternehmer<br />

dazu, sich für Ihre Lösung zu entscheiden und<br />

treuer Kunde von Martha Software GmbH zu werden?<br />

Wer den Nutzen der Digitalisierung erkennt, muss nicht motiviert<br />

werden. Setzen Sie sich mit uns in Verbindung, wir zeigen<br />

unverbindlich auf, welchen Nutzen Ihr Unternehmen durch<br />

die Digitalisierung haben wird. Ganz nach unserem Motto:<br />

lückenlos, automatisch, profitabel.<br />

Wie würde so eine Migration von einem vorherigen Anbieter<br />

zum neuen ablaufen und braucht es nach einem<br />

Wechsel auf das neue System eine Weiterbildung?<br />

Unser Realisierungsvorgehen ist so aufgebaut, dass der Aufwand<br />

für den Kunden zur Vorbereitung und Umstellung sehr<br />

klein gehalten werden kann. Im Voraus braucht es eine intensive<br />

Diskussion, wie die Abläufe nach der Digitalisierung<br />

laufen sollen. Dafür bringen wir die Erfahrung aus über 100<br />

Projekten aus verschiedenen Branchen und Firmengrössen<br />

mit. Die Umstellung im Betrieb läuft nahezu über Nacht ab:<br />

als erstes werden die rapportierenden Mitarbeiter innerhalb<br />

eines halben Schulungstages eingeführt. Ab dann wird nur noch<br />

elektronisch rapportiert. Die Einführung in die Administration<br />

und Planung auf dem Büro läuft passend zu den anstehenden<br />

Aufgaben mit Kurzschulungen am Telefon oder vor Ort ab.<br />

„Learning-by-doing» bis alles rund läuft.<br />

49


Digitalisierung<br />

Sandra Völler Geschäftsführerin AGILITA AG<br />

Digitalisierung auf der Höhe der Zeit<br />

Sandra Völler, seit Jahren ist die Digitalisierung ein zentrales Thema der Schweizer <strong>KMU</strong>, doch<br />

erst jetzt zeigt sich, wie weit die Schweizer <strong>KMU</strong> in der Digitalisierung fortgeschritten sind. In<br />

der Zeit der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass die Schweizer <strong>KMU</strong> nicht auf dem neusten<br />

Stand sind. Früher wurde viel Geld von mittelständischen Unternehmen investiert, um die Digitalisierung<br />

ihres Unternehmens zu fördern, doch den kleineren <strong>KMU</strong> fehlte schlicht und einfach das<br />

Geld dazu. Sie waren gezwungenermaßen auf sich selbst gestellt und führten die Buchhaltung noch<br />

im alten Stil weiter. Doch seit mehreren Jahren gibt es verschiedene Lösungen, welche sich auch<br />

kleinere (kein Komma) oder Unternehmen in der Anfangsphase leisten können. Seit der Pandemie<br />

zeigt sich dort aber immer noch der Rückstand.<br />

Wie sehen Sie die aktuelle Entwicklung?<br />

Seit 30 Jahren arbeite ich mit der Firma<br />

SAP zusammen, und die Digitalisierung<br />

war schon immer ein zentrales Thema,<br />

doch erst jetzt mit den neuen Systemen<br />

sind wir in der Lage dazu, ein End-to-End-<br />

Prozess zu entwickeln. In der Ver¬gangenheit<br />

war es so, dass es einzelne und<br />

Insel-Lösungen gab, die ein Unternehmen<br />

nutzen konnte. Der eine brauchte eine Lagerlösung,<br />

der andere eine Lösung im Bereich<br />

der Buchhaltung, so wurden frü¬her<br />

einzelne Komponenten verkauft. Doch<br />

mittlerweile sind wir auf dem technologischen<br />

Stand, ein optimales Gesamtpaket<br />

anbieten zu können, welches auch preislich<br />

und qualitativ ideal ist für ein <strong>KMU</strong>.<br />

Heutzutage gibt es in der Cloud vermehrt<br />

Online-Lösungen, die einem<br />

<strong>KMU</strong> eine bezahlbare Lösung anbie-ten,<br />

wie sehen Sie die Entwicklung?<br />

50<br />

Es ist in der heutigen Zeit halt so, dass man<br />

nicht wie früher eine Lösung er¬wirbt,<br />

sondern man mietet eine auf das Unternehmen<br />

angepasste Lösung. Dies hat mehrere<br />

Vorteile, denn man ist nicht mehr<br />

verpflichtet, einen IT-Verantwortlichen<br />

einzustellen, der sich damit auseinandersetzt,<br />

und durch die Cloud-Lösung ist man<br />

auch auf der sicheren Seite, wenn es um<br />

Cyber-Angriffe geht.<br />

Ein zentraler Punkt seit der Corona<br />

Pandemie ist auch das Thema Home<br />

Office und Social Engineering. Hier mal<br />

ein Beispiel: Ein Mitarbeiter arbeitet<br />

mit seiner geschäftlichen Hardware<br />

von zuhause aus. Nun, wie sicher ist das<br />

Arbeiten aus einem fremden Netzwerk<br />

hinaus von diesem Aspekt aus?Ist das<br />

Cloud Arbeiten eine gute Alternative?<br />

was bietet SAP an?<br />

Die Firma SAP bietet seit neun Jahren<br />

die Lösung SAP Business Why an, das ist<br />

eine reine Cloud-Lösung, wie (kein das)<br />

ERP Suite. In dieser Lösung ist alles drin,<br />

was ein Unter¬nehmen braucht wie Buchhaltung,<br />

Lager¬verwaltung, Produktion,<br />

HR und CRM, also eine All-in-One-Lösung.<br />

Diese Lösung fängt bei fünf Usern<br />

an und ist immer erweiterbar. Was ein<br />

wichtiger Aspekt ist: Wir verwenden eine<br />

Public-Cloud-Lösung somit Software as a<br />

Service. Was auch noch wichtig ist sind<br />

zwei zusätzliche Faktoren. Diese sind Benutzerfreundlichkeit<br />

und die Begleitung<br />

zur kundenoptimierten Lösung. Wir klären<br />

zuerst die Bedürfnisse des Kunden.<br />

Ein wichtiger Faktor für ein <strong>KMU</strong> ist,<br />

wie schnell sich eine Systemumstellung<br />

realisieren lässt. Wie ist das bei Ihnen?<br />

Wir behandeln jeden Kunden als ein<br />

wichtiges Projekt. Das fängt an durch<br />

die Analyse, dort wird herausgefunden,<br />

welche Prozesse der Kunde benötigt (kein


Komma) und welche er nicht benötigt.<br />

Sobald wir die richtige Lösung für den<br />

Kunden gefunden haben, geht es an die<br />

Umsetzung. Für unsere Kunden haben<br />

wir ein Portal angelegt, worin in kurzen<br />

Videosequenzen erklärt wird, wie er sein<br />

System selbst integrieren kann. Er kann<br />

somit aber auch selbst entscheiden, was<br />

er selbst machen möchte oder ob, und<br />

wie viel Hilfe er dabei benötigt. Mit dem<br />

Portal und den Videos verfolgen wir das<br />

Ziel, unseren Kunden das selbst¬ständige<br />

Erlernen (Self Learning) nahe¬zubringen,<br />

der Kunde lernt somit den selbstständigen<br />

Umgang mit der Lösung. Wir unterstützen<br />

den Kunden auf seinen Wunsch auch mit<br />

Templates und Vorlagen, somit kann er<br />

sich viel Mühe und Zeit ersparen und dies<br />

auch selber umsetzen.<br />

Nun kommen wir zur <strong>Wirtschaft</strong>lichkeit,<br />

auch ein Thema, das vor allem<br />

in der aktuellen Zeit einen wichtigen<br />

Punkt darstellt. Ist denn so eine Umstellung<br />

auch mit ei¬nem Investment<br />

verbunden, wel¬ches auch in der heutigen<br />

Zeit umsetzbar ist? Mit was für<br />

einen Kostenfaktor muss man rechnen?<br />

Unsere Lösungen, welche wir anbieten,<br />

können angewendet werden (kein Komma)<br />

bei einer Mindestanzahl von fünf<br />

Usern. Ein wichtiger Punkt beim Einsparereignis<br />

sind die Coaching-Tage. Da<br />

wird der Kunde geschult, um mit unserer<br />

Lösung zu interagieren und zu arbeiten.<br />

Da bieten wir auch verschiedene Videos<br />

zur Schulung an, in denen verschiedene<br />

Schritte ein¬fach erklärt werden. Was<br />

wir unseren Kunden auch anbieten ist<br />

einerseits die Standardkomponente, aber<br />

auch Lösungen auf Wunsch der Kunden<br />

wie beispielsweise entwickelte Apps.<br />

Nun, die letzte Frage: Was spricht für<br />

AGILITA als Partner:<br />

Als Unternehmen ist unser Ziel unseren<br />

Kunden die Möglichkeit zu geben sich<br />

auf Ihre Arbeit zu Konzentrieren und wir<br />

uns auf ihre IT Lösung. Wir übernehmen<br />

Verantwortung bei der Umsetzung, damit<br />

wir den Erfolg sicherstellen.<br />

Name: AGILITA AG<br />

Firmensitz: Wallisellen und Bern<br />

Anzahl Mitarbeitende: 120<br />

Die AGILITA AG ist Nr. 1 für SAP Cloud<br />

ERP. Als SAP Gold Partner seit über<br />

neun Jahren, hat AGILITA bis heute<br />

mehr als 150 Projekte umgesetzt. Neben<br />

SAP Lösungen, bietet es die neuesten<br />

Tools für die Digitale Transformation,<br />

und begleitet seine Kunden in die SAP-<br />

Cloud.<br />

Glatt Tower,<br />

Neue Winterthurerstrasse 99,<br />

8304 Wallisellen<br />

Tel: 044 842 74 00<br />

www.agilita.ch<br />

51


Nachhaltigkeit<br />

Der Klimawandel findet<br />

hier und jetzt statt<br />

Sonia Seneviratne arbeitete<br />

am jetzt erschienenen Sachstandsbericht<br />

des IPCC mit.<br />

Dieser zeige deutlich, dass wir in<br />

Sachen Klimawandel keine Zeit<br />

mehr zu verlieren haben, so die<br />

Klimaforscherin.<br />

Der 6. Sachstandsbericht des Weltklimarats<br />

(kurz: AR6) über die physikalischen<br />

Grundlagen des Klimawandels wurde<br />

heute nach mehr als drei Jahren Arbeit<br />

von über 230 Klimaforschenden veröffentlicht.<br />

Es handelt sich um die lang erwartete<br />

Aktualisierung des letzten großen<br />

Sachstandsberichts (AR5), der vor 8 Jahren<br />

2013 veröffentlicht wurde. Ich war eine<br />

koordinierende Hauptautorin des Kapitels<br />

über Wetter-​und Klimaextreme. Weitere<br />

Forschende der ETH Zürich haben an<br />

verschiedenen Kapiteln des aktuellen<br />

Berichts mitgearbeitet. Erich Fischer war<br />

am Kapitel zu globalen Klimaprojektionen<br />

beteiligt. Martin Wild arbeitete beim Kapitel<br />

über den Energiehaushalt der Erde,<br />

52<br />

Klima-​Rückkopplungen und Klimaempfindlichkeit<br />

mit. Kurz zusammengefasst<br />

zeigt die gesamte Evidenz im Bericht<br />

klar: Der Klimawandel ist nicht länger<br />

eine vage Bedrohung in der Zukunft.<br />

Er findet hier und jetzt statt, und unser<br />

Verbrauch von fossilen Energieträgern<br />

ist hauptsächlich dafür verantwortlich.<br />

Noch nie dagewesene Ereignisse<br />

Mein Forschungsgebiet sind Wetter-​und<br />

Klimaextreme und noch nie wurde ich<br />

so häufig als Expertin angefragt, wie in<br />

den vergangenen Wochen. Die jüngsten<br />

Klimaereignisse auf der gesamten Nordhalbkugel<br />

- von Hitzewellen und Bränden<br />

in Kanada, Griechenland und der<br />

Türkei bis hin zu Starkniederschlägen<br />

und Überschwemmungen in der Schweiz<br />

und Deutschland haben viele Menschen<br />

bedroht und verunsichert. Natürlich gab<br />

es schon immer extreme Klimaereignisse,<br />

nur: Seit dem AR5 haben sich die Beweise<br />

für die beobachteten Veränderungen bei<br />

den Extremen verdichtet. Mit zunehmender<br />

globaler Erwärmung werden noch<br />

mehr Regionen von extremen Ereignissen<br />

betroffen sein und diese werden häufiger<br />

auftreten und intensiver ausfallen. Oder<br />

mit anderen Worten: Es wird vermehrt zu<br />

noch nie dagewesenen Extremereignissen<br />

kommen. Ein Begriff wie «Jahrhundertunwetter»<br />

wird obsolet werden.<br />

Und was mir besonders Sorge bereitet: Es<br />

werden auch Geschehnisse zunehmen, die<br />

sich aus der Kombination verschiedener<br />

Veränderungen im Klimasystem ergeben.<br />

So steigt einerseits der Meeresspiegel<br />

an, weil das Polareis schmilzt und andererseits<br />

kommt es öfters zu starken<br />

Niederschlägen, beides zusammen wird<br />

zu mehr Überschwemmungen an den<br />

Küsten führen. Oder es treten vermehrt<br />

heisse und trockene Bedingungen gleichzeitig<br />

auf, was zu einem deutlich höheren<br />

Feuerrisiko führt.


Und in der Schweiz?<br />

Regionale Auswertungen für West-​Mitteleuropa<br />

zeigen, dass Hitzeextremen<br />

und Starkniederschlägen in den letzten<br />

Jahren bereits zugenommen haben und<br />

weiter stark zunehmen werden. Die Region<br />

wird auch mit zunehmender globaler<br />

Erwärmung vermehrt von Dürren betroffen<br />

sein, die grosse Auswirkungen<br />

auf Ökosysteme und Landwirtschaft haben.<br />

Eine der wichtigsten Botschaften<br />

des Berichts ist, dass der Klimawandel<br />

in allen Regionen der Welt stattfindet.<br />

Die Schweiz, bildet da keine Ausnahme.<br />

Die Industrieländer sind keineswegs vor<br />

den Folgen des Klimawandels gefeit.<br />

Mit zunehmender globaler Erwärmung<br />

werden noch mehr Regionen von extremen<br />

Ereignissen wie beispielsweise Waldbränden<br />

betroffen sein und diese werden häufiger<br />

auftreten und intensiver ausfallen.<br />

mehr. Ich glaube, es ist unvermeidlich,<br />

dass wir das Verursacherprinzip auch<br />

bei den CO2-​Emissionen konsequenter<br />

umsetzen. Und wie die Abfallsackgebühren<br />

zeigen: Die Schweizerinnen und Schweizer<br />

gewöhnen sich daran und haben eine<br />

bewundernswerte Disziplin.<br />

Wir müssen aber auch entscheiden,<br />

welche Richtung wir ganz allgemein<br />

einschlagen wollen. Als nächstes ist die<br />

Gletscher-​Initiative eine ausgezeichnete<br />

Option, um Klimaziele in der Schweizer<br />

Verfassung zu verankern, die mit den<br />

Zielen des Pariser Abkommens vereinbar<br />

bleiben. Die extremen Klimaereignisse<br />

weisen uns den Weg. Nehmen wir die<br />

Erkenntnisse aus dem AR6 ernst und<br />

tun wir alles, um die aufgrund unserer<br />

Emissionen weiter fortschreitende Klimaerwärmung<br />

zu stoppen.<br />

Nicht ohne menschgemachten<br />

Klimawandel<br />

Unsere Schlussfolgerungen im Bericht<br />

zeigen auch deutlich: Wir können diese<br />

heftigen Ereignisse noch klarer dem<br />

vom Menschen gemachten Klimawandel<br />

zuordnen, als dies beim AR5 der Fall<br />

war. So wären einige Hitzewellen, die<br />

wir in den letzten Jahren beobachteten,<br />

ohne den Einfluss des Menschen auf das<br />

Klimasystem höchstwahrscheinlich gar<br />

nicht aufgetreten.<br />

«Aufgrund der neuesten Erkenntnisse der<br />

Klimaforschung ist es klar, dass kein Weg an<br />

einer Netto-​Null-CO2-Welt vorbeiführt.»<br />

Wir haben die Wahl: Wollen wir aufhören<br />

die Klimabedingungen weiter zu verschlechtern<br />

oder lassen wir diese immer<br />

stärker werden Ereignisse, die aufgrund<br />

unserer CO2-​Emissionen auftreten, einfach<br />

über uns hereinbrechen? Wenn wir<br />

eine weitere Zunahme dieser Extremereignisse<br />

aufhalten wollen, müssen wir<br />

unsere CO2-​Emissionen Schritt für Schritt<br />

und Jahr für Jahr reduzieren und so früh<br />

wie möglich unseren Netto-​Ausstoss an<br />

CO2 auf null bringen. Die Dringlichkeit<br />

zu handeln, nimmt dabei laufend zu.<br />

Für die Schweiz bedeutet dies, dass wir<br />

das im vergangenen Juni gescheiterte<br />

CO2-​Gesetz hinter uns lassen und andere<br />

Wege finden müssen, um sicherzustellen,<br />

dass unser Land seinen Beitrag zur Reduzierung<br />

der Emissionen im globalen<br />

Massstab leisten kann. Wir sollten nicht<br />

warten, bis die Klimabedingungen so<br />

unerträglich sind, dass wir uns dazu<br />

gezwungen fühlen. Dann wird es zu spät<br />

sein, da die nötige Infrastruktur Jahre<br />

braucht, bis sie bereit-​und umgestellt<br />

ist. Aufgrund der neuesten Erkenntnisse<br />

der Klimaforschung ist es klar, dass kein<br />

Weg an einer Netto-​Null-CO2-Welt vorbeiführt,<br />

und dass dieses Ziel so schnell<br />

wie möglich erreicht werden soll. Es liegt<br />

daher in unserem eigenen Interesse, und<br />

auch dessen der Schweiz, diesen Weg<br />

so schnell wie möglich zu beschreiten.<br />

Schritt für Schritt in die<br />

richtige Richtung<br />

Beschreiten wir den Weg mit ersten, praktikablen<br />

Schritten. So sollte es möglich und<br />

gesellschaftlich verträglich sein, dass wir<br />

in einigen Jahren keine benzinbetriebenen<br />

Autos oder Ölheizungen mehr haben. Es<br />

gibt in diesen Bereichen sinnvolle technische<br />

Alternativen, wie Wärmepumpen<br />

und Elektroautos. Im Bereich der Mobilität<br />

wird es auch darauf ankommen, die öffentlichen<br />

Verkehrsmittel zu verbessern und<br />

Zugverbindungen anzubieten, die sowohl<br />

preislich als auch zeitlich mit Billigflügen<br />

konkurrieren können. Wir zahlen Steuern<br />

für unsere Müllsäcke, um Abfall zu vermeiden.<br />

Das ist ein gerechtes Prinzip, denn<br />

wer mehr Abfall produziert, zahlt auch<br />

53


<strong>Wirtschaft</strong><br />

Senad Pasalic A leader doesnt<br />

create more followers they<br />

create more leaders<br />

In unserem heutigen Interview stellen wir Herrn Senad Pasalic vor,<br />

einen Financial Advisor und Teamleader aus der Region Luzern.<br />

Herr Pasalic, wie sind Sie zu<br />

Ihrem Beruf als Financial Advisor<br />

und Teamleadergekommen,<br />

und was hat Sie dazu bewegt?<br />

Die schönsten Dinge passieren doch<br />

immer, wenn man sie nicht erwartet.<br />

Zu dem Beruf kam ich völlig unerwartet<br />

durch einen guten Freund der<br />

mich in diesem Bereich beraten hatte.<br />

Ich hatte schon immer die Ambitionen<br />

um etwas Positives in der Gesellschaft<br />

zu bewirken, dieser Beruf hat mir die<br />

Möglichkeit gegeben genau das durchführen<br />

zu können. Zum Teamleader<br />

kam ich in dem ich gelernt habe, meine<br />

Eigenschaften anderen zu zeigen<br />

meine Entwicklung vorzuleben, und<br />

diese somit selbst ihren Visionen und<br />

Vorstellungen nachgehen können.<br />

dazu gibt es ein gutes Sprichwort.<br />

A leader doesnt create more followers<br />

they create more leaders.<br />

Was ist Ihre Tätigkeit und wie kanman<br />

sich Ihren Berufsalltag vorstellen?<br />

Welche Zielgruppe sprechen sie<br />

an und was macht Sie im Gegensatz<br />

zu Ihrer Konkurrenz aus?<br />

Unsere Tätigkeit besteht darin, die komplexen<br />

Informationsflüsse zwischen den<br />

Konsumenten und den Gesellschaften,<br />

welche die Finanzverträge anbieten, zu<br />

vereinfachen. Wir machen aus dem grossen<br />

durcheinander eine strukturierte<br />

und klare Planung und packen dazu<br />

die Bedürfnisse und Wünsche unserer<br />

Kunden mit ein. Was uns ausmacht im<br />

Gegenzug zur Konkurrenz? Unser Job<br />

ist sehr wichtig und es braucht da gar<br />

keine Konkurrenz, sondern einfach Leute<br />

in der Branche die genau diese Philosophie<br />

verfolgen. Schlussendlich soll es<br />

Konkurrenzunternehmer geben klar, ich<br />

nenne sie lieber Mitbewerber. Ich möchte<br />

schweizweit tätig bleiben und mein<br />

Team ausbauen, wir suchen ständig mehr<br />

Personal, da Im Jahr mehr Personen die<br />

Volljährigkeit erreichen als wir im Jahr<br />

beraten können. Es ist wie beim Fussball,<br />

jeder möchte gerne gewinnen und der<br />

Beste ist im Markt. Jedoch geht es hier<br />

um den Kunden, also um die Zuschauer,<br />

diese sollen den Spass haben und die<br />

Vorteile geniessen können. Denn nur,<br />

wenn sie gewinnen, gewinnen wir auch.<br />

In Ihrem Beruf ist es natürlich<br />

so, dass der Kundenkontakt sehr<br />

wichtig ist, wie einschneidend ist<br />

die Kontaktbindung während der<br />

Covid-19 Pandemie?<br />

Die Kundenbindung gehört nie unterbrochen,<br />

zum Glück ist das Onlinetool so gut<br />

entwickelt, dass wir alle unsere Kunden<br />

Online per Videochat sehen konnten und<br />

mithilfe unserer Strategie alle Angelegenheiten<br />

auch online klären konnten für<br />

54


den Kunden. Mit dieser Lösung profitiert<br />

sowohl der Kunde, als auch wir.<br />

Die Personalvorsorge ist ein sehr<br />

wichtiges Thema, vor allem in der<br />

jetzigen Zeit. Was sind die Feinheiten,<br />

die heute in der Pandemie Zeit zu beachten<br />

ist?<br />

Vorsorglich rekrutieren wir im gesamten-<br />

Markt Menschen, denen wir es zutrauen<br />

diese Verantwortung anzunehmen und<br />

diesen Job auszuüben. Zum Glück bieten<br />

wir in unserem Unternehmen einen Karriereplan<br />

an durch den man sich selbst<br />

verwirklichen kann. Was genau das heisst<br />

weiss jeder für sich am besten. Die «ich<br />

arbeite nur so viel, dass ich ja nicht gekündigt<br />

werde» Mentalität hat auf dem heutigen<br />

Markt keine positive Entwicklung.<br />

Anstatt sich zu fragen wann ich endlich<br />

Karriere machen kann oder machen darf,<br />

sollte man an eigenen Skills arbeiten und<br />

im Unternehmen versuchen das beste aus<br />

sich zu holen und somit unverzichtbar<br />

für andere sein.<br />

Nochmals zu Ihrer Person, Wie finden<br />

Sie den privaten Ausgleich zu<br />

Ihrer anstrengenden Arbeit?<br />

Anstrengend würde ich es nicht nennen,<br />

Anspruchsvoll eher. Man hat grosse Erwartungen<br />

an mich, man muss für soviel<br />

da sein und Kontrolle darüber bewahren,<br />

dass alles reibungslos läuft. Ich finde<br />

meinen Ausgleich in meinem Hobby<br />

Fussball und meinem engen familiären<br />

und freundschaftlichen Umfeld. Ausserdem<br />

reise ich sehr gerne. So oft es geht,<br />

meistens aber nur kurz um neue Energie<br />

zu tanken und neue Ideen zu kreieren.<br />

Eine wichtige Thematik in Ihrem Geschäft<br />

ist das Vertrauen zwischen<br />

Ihnen und den Kunden. Wie gehen<br />

Sie bei einem Neukunden vor und<br />

wir überzeugen Sie ihn mit einer Zusammenarbeit?<br />

Jeder kennt diesen einen Moment,<br />

wenn man einen Raum betritt, diese<br />

Person zwar nicht kennt man<br />

ihn aber gefühlt umarmen könnte,<br />

weil man sich gut versteht. So<br />

geht es mir oft, wenn ich Leuten begegne<br />

die ich nicht kenne. Fremde<br />

sind Freunde die man nicht kennt.<br />

Also begegne ich jeder Person mit<br />

höchstem Respekt und in gleicher<br />

Augenhöhe. Mehrheitlich stecke<br />

ich andere mit positiver Energie an.<br />

Immer wieder werde ich von Versicherungsanrufen<br />

belästigt und<br />

aus diesem Grunde hat auch die<br />

Versicherung Broker einen schlechten<br />

Ruf, wie überzeugen Sie Ihren<br />

Kunden?<br />

Jeder möchte gerne überzeugen,<br />

keinenmöchte überzeugt werden.<br />

Bei uns geht es darum eine Win Win Situationen<br />

zu erschaffen, Wir holen das Geld<br />

aus den bestehenden Verträgen welche die<br />

Kunden haben und stecken es in ihr eigenes<br />

Portemonnaie, ist das fair? Ja Und das dazu<br />

noch kostenlos. Klar will keiner belästigt<br />

werden am Telefon. deshalb arbeiten auch<br />

wir ständig mehr digital, da jeder eigentlich<br />

die passenden Finanz-Produkte für<br />

sich haben möchte. Digital per Videochat<br />

und per Handy ,ganz simpel, so haben<br />

es doch alle am liebsten. Das geben wir<br />

Ihnen auch. heutzutage wird man nur<br />

belästigt, weil man irgendwo irgendwann<br />

mal Kontaktdaten im Internet dagelassen<br />

hat und sich dabei nichts gedacht hat.<br />

Die Marketingindustrie arbeitet mit diesen<br />

Tricks. Man Konsumiert im Internet<br />

und somit verkauft man seine eigenen<br />

Daten an andere. sogenannte Cookies.<br />

Die Zukunft in der Finanz Branche,<br />

wo sehen Sie sich in 10 Jahren?<br />

Definitiv immer noch voll im aktiven<br />

Spiel. Ich möchte mich klar weiterentwickeln,<br />

fortbilden und in meiner<br />

Persönlichkeit wachsen. Wer nicht mit<br />

der Zeit geht, der geht mit der Zeit.<br />

Um aktiv mitwirken zu können muss man<br />

ständig im Austausch sein mit der Gesellschaft<br />

um zu wissen was das Bedürfnis ist.<br />

Bedürfnis-Nachfrage-Angebot-Dienstleistung<br />

so schliesst sich der Kreis.<br />

55


Bauen & Wohnen<br />

Hybride Heiztechnik für historische Villa<br />

Das Haus am Fuss des Bözbergs ist ein Schmuckstück. Nach einer Totalsanierung mit einer Hybridlösung<br />

von Hoval ist das Haus für die nächsten Jahrzehnte optimal mit Heizwärme und<br />

Warmwasser versorgt.<br />

Die 40 Jahre alte Elektrospeicherheizung mit einem 4000-Liter-Wassertank machte der Hauseigentümerin zunehmend Sorgen:<br />

Immer wieder traten Störfälle auf, die hohe Kosten verursachten. Also entschied sie sich für eine komplette Sanierung ihrer<br />

Heizanlage. Das Problem war, wie sie sagt: „Ich verstehe nichts von Heizungen.“ Um sich einen Überblick zu verschaffen, besuchte<br />

sie die OLMA in St. Gallen. Hier kam es zur ersten Begegnung mit Hoval. „Die Leute am Stand waren sehr freundlich und<br />

haben mir vieles erklärt, obwohl ich keine direkte Kaufentscheidung treffen wollte.“ Mit dem Satz „Möchten Sie eine Tasche<br />

mitnehmen?“ verabschiedete sich der Hoval-Mitarbeiter am Messestand in St. Gallen. Diese Tasche besitzt die Kundin noch<br />

heute. Und zusammen mit einem Inserat im „Beobachter“ gab sie schliesslich den Ausschlag dafür, dass die Hauseigentümerin<br />

nach diversen enttäuschenden Anfragen bei regionalen Unternehmen direkt bei Hoval anrief.<br />

Gesucht war eine ökologische<br />

Heizung mit niedrigen Betriebskosten<br />

Giuseppe Campanella, Technischer Verkaufsberater<br />

bei Hoval Schweiz, erinnert<br />

sich:<br />

Als ich zwei Tage danach das Objekt besichtigte,<br />

war schnell klar, dass die Aufgabe<br />

anspruchsvoll ist. Und dass wegen<br />

der immens hohen Betriebskosten der<br />

alten Heizung sofort eine gute Lösung<br />

her musste.“ Es handelte sich aber auch<br />

um „eine Luxussituation, denn die Hausbesitzerin<br />

liess mir freie Hand. So viel<br />

Vertrauen bedeutete für mich, dass ich<br />

die beste Lösung finden musste sowohl<br />

wirtschaftlich wie ökologisch.“<br />

Giuseppe Campanella machte sich also<br />

an die Arbeit. Er berechnete die nötigte<br />

Leistung der Anlage, prüfte verschiedene<br />

Varianten und präsentierte sie bei der<br />

Kundin. Diese folgte seiner Empfehlung<br />

und entschied sich für eine bivalente<br />

Lösung aus einer ökologischenLuft/Wasser-Wärmepumpe<br />

sowie einem besonders<br />

zuverlässigen Gas-Brennwertkessel<br />

für das Warmwasser und die Heizung.<br />

Gemeinsam arbeiten die beiden Wärmeerzeuger<br />

als Hybridheizung, bei der<br />

sich die Vorteile beider Komponenten<br />

im Sinn einer ökologischen, aber dennoch<br />

wirtschaftlichen Lösung perfekt<br />

ergänzen. Doch die Herausforderungen<br />

waren vielfältig. Die neue Anlage konnte<br />

nicht im selben Raum installiert werden<br />

wie die alte Elektrospeicherheizung es<br />

fehlte eine Aussenwand. Zudem besass<br />

das Haus keinen Gasanschluss. Auch ein<br />

Flüssiggastank kam nicht infrage, weil die<br />

Hauseigentümerin in ihrem wunderschönen<br />

Garten keine Grabarbeiten wünschte.<br />

Teamarbeit mit vertrauenwürdigem<br />

Hoval Fachpartner<br />

Für die technische Abstimmung sowie<br />

die Projektleitung wandte sich Giuseppe<br />

Campanella an das Sanitär- und Heizungsunternehmen<br />

Aquaperl GmbH in Baden.<br />

Dessen Inhaber Leonardo Bonni sagt:<br />

„Wir kennen Hoval und ihre Produkte<br />

seit vielen Jahren. Die Zusammenarbeit<br />

war immer erstklassig.“ Und die Aufgabe?<br />

„Sie war anspruchsvoll, insbesondere<br />

die Koordination aller nötigen Arbeiten.<br />

Wir erstellten ein minutiöses Arbeits- und<br />

Terminprogramm: vom Abbau des alten Wassertanks<br />

über den grabenlosen Leitungsbau<br />

für den Gasanschluss, die Maurer-, Maler-,<br />

56


Elektriker- und Kaminbauerarbeiten bis hin<br />

zur Installation der neuen Anlage. Auf dieser<br />

Basis haben wir der Kundin eine sehr transparente<br />

Gesamtofferte erstellt.“ Den letzten Satz<br />

betont Leonardo Bonni besonders. Denn auf<br />

Nachfragen wird klar: „Wir sind nicht nur für<br />

eine hohe Qualität der Arbeit verantwortlich,<br />

sondern auch für die Kosten. Hier verhalten<br />

wir uns, als wäre es unser eigenes Haus.“<br />

Die Hauseigentümerin: So zufrieden,<br />

dass sie dem Team mit<br />

einer Weihnachtskarte dankte.<br />

Die Arbeiten für die neue Anlage starteten<br />

im Herbst 2020 und wurden Anfang<br />

Dezember abgeschlossen. Darauf angesprochen,<br />

lacht die Kundin: „Wissen Sie,<br />

ich hatte nie gerne Handwerker im Haus.<br />

Aber alles hat reibungslos funktioniert.<br />

Und die Fachleute erledigten die Arbeiten<br />

sehr sorgfältig, kompetent und rücksichtsvoll.<br />

Begeistert habe ich mich bei<br />

ihnen mit einer Weihnachtskarte für die<br />

ausgezeichnete Arbeit bedankt.“<br />

Inzwischen hat sie den ersten Winter mit<br />

der neuen Heizanlage verbracht. In der<br />

Villa mit 15 Räumen auf zwei Stockwerken<br />

und etwa 300 Quadratmetern Wohnfläche<br />

stehen eine besonders umweltfreundliche<br />

Luft/Wasser-Wärmepumpe Belaria pro<br />

comfort 13, ein energieeffizienter Gas-<br />

Brennwertkessel UltraGas 27 sowie ein<br />

Wassererwärmer CombiVal ESR 400 im<br />

Einsatz. „Die bivalente Anlage überzeugt<br />

rundum“, schwärmt die Kundin. Dann<br />

hebt sie ihr Smartphone in die Höhe. „Und<br />

die Steuerung erledige ich ganz einfach<br />

mit der HovalConnect App.“ Und hat sich<br />

die Investition gelohnt? „Absolut. Ich hatte<br />

in der Vergangenheit Stromkosten von<br />

etwa 9000 Franken im Jahr.“ Gemäss den<br />

Berechnungen von Hoval-Verkaufsberater<br />

Giuseppe Campanella und Leonardo Bonni<br />

von Aquaperl liegen die Kosten in Zukunft<br />

bei kaum einem Viertel davon.<br />

Mehr erfahren: www.hoval.ch<br />

„Alles hat reibungslos funktioniert. Und die Fachleute erledigten die Arbeiten sehr sorgfältig,<br />

kompetent und rücksichtsvoll.“<br />

Hoval AG<br />

General Wille-Strasse 201<br />

8706 Feldmeilen<br />

Tel.: +41 44 925 61 11<br />

E-Mail: info.ch@hoval.com<br />

Website: www.hoval.ch<br />

57


Ein Unternehmen stellt sich vor<br />

Passion Afrika als<br />

Geschäftsidee<br />

Interview mit Marianne Högstedt von A Touch of Africa<br />

Geführt und geschrieben von Anna Maria Beyer<br />

Stellen Sie sich bitte vor, wer sind<br />

Sie und was machen Sie?<br />

Mein Name ist Marianne Hög<br />

stedt, ich komme ursprünglich aus<br />

Schweden, aber ich lebe schon lange -<br />

und gerne in der Schweiz. Mein beruflicher<br />

Schwerpunkt war lange Zeit die Unternehmensberatung<br />

im Bereich Führung und<br />

Organisationsentwicklung. Mein Geschäft<br />

„A Touch of Africa“ ist mein zweites berufliches<br />

Standbein. Ich lebe in Bern, wo auch<br />

meine Tochter und meine zwei Enkelkinder<br />

wohnen.<br />

Wie genau sind Sie auf die Idee Ihres<br />

Konzeptes gekommen, was hat den<br />

Stein ins Rollen gebracht?<br />

Auf meinen Reisen in Afrika war ich sehr<br />

beeindruckt von der Hilfsbereit und der<br />

Fröhlichkeit der meisten Menschen. Gleichzeitig<br />

leben viele in grosser Armut ohne<br />

Möglichkeiten, ihre Situation und vor allem<br />

diejenige ihrer Kinder zu verbessern.<br />

Hier in der Schweiz ist es selbstverständlich,<br />

dass wir zumindest eine AHV haben,<br />

eine Arbeitslosenversicherung und eine<br />

Krankenkasse. Das gibt es in den wenigsten<br />

Ländern Afrikas und zudem müssen die<br />

Eltern für ihre Kinder oft Schulgebühren<br />

zahlen, die ihre Möglichkeiten übersteigen.<br />

Also wollte ich eine Möglichkeit schaffen,<br />

dass Handwerkerinnen und Handwerker<br />

ihre Produkte verkaufen und so ein Leben<br />

ohne grosse existenzielle Sorgen führen<br />

können. Ihnen auch die Angst nehmen,<br />

dass sie im Notfall weder Arzt noch notwendige<br />

Medikamente bezahlen könnten.<br />

Ihr Konzept baut auf 3 Säulen<br />

auf, Qualität, Fairer Handel und<br />

Hilfsprojekte, was können wir uns<br />

unter „Hilfsprojekte“ vorstellen<br />

und an welchen Projekten arbeiten<br />

Sie aktuell?<br />

Die Projekte, die ich unterstütze, sind im<br />

Bereich Schulung und Gesundheitsvorsorge<br />

(Soleil d‘Afrique in Äthiopien),<br />

Gesundheit und Altersvorsorge (Kwa Wazee<br />

in Tansania) sowie Brunnenbau (Enmigraw<br />

im Niger). Die in der Schweiz verantwortlichen<br />

Personen arbeiten alle unentgeltlich und die<br />

Auswirkungen für die lokale Bevölkerung sind<br />

sehr positiv. Ich kenne sie und die Projekte<br />

und bin davon sehr beeindruckt. Indem ich bei<br />

kleinen Kooperativen einkaufe, erhalten die<br />

beteiligten Menschen ein faires Einkommen.<br />

In Ihrem Onlineshop fanden wir<br />

den Begriff „Showroom“. Erklären<br />

Sie uns bitte, was er zu<br />

bedeuten hat und welche Möglichkeiten<br />

uns damit geboten<br />

werden?<br />

Der Showroom bietet die Möglichkeit, Produkte<br />

in die Hand zu nehmen und zu spüren,<br />

ob sie wirklich gefallen. Ich selbst brauche<br />

das. Der Showroom war ursprünglich nur<br />

am Wochenende offen, jetzt hat die Nachfrage<br />

dazu geführt, dass der Showroom ein<br />

Laden geworden ist, der mittwochs, freitags<br />

und samstags offen ist.<br />

Erzählen Sie uns etwas über<br />

die kreativen Köpfe hinter der<br />

Arbeit aus den verschiedenen<br />

Ländern Afrikas, wie und wo<br />

haben Sie diese handwerkliche<br />

Leistungen kennengelernt?<br />

In Afrika finden Sie viele sehr kreative<br />

Menschen, die auch aus den einfachsten<br />

Materialien wunderschöne Produkte<br />

machen. Nachhaltigkeit spielt dabei eine<br />

58


wichtige Rolle. Ich finde es sehr spannend,<br />

neue Produkte zu suchen, sei dies<br />

über Empfehlungen, Messen oder „fliegende<br />

Händler“, die mit Sporttaschen<br />

voller Kunsthandwerk nach Europa kommen.<br />

Und natürlich am liebsten vor Ort.<br />

Seit der Corona-Pandemie suche ich vermehrt<br />

im Internet nach neuen Kooperativen,<br />

die nach Fair Trade Grundsätzen<br />

produzieren.<br />

Wie kommen die Produkte aus<br />

den weit entfernten afrikanischen<br />

Ländern in die Schweiz?<br />

Am liebsten kaufe ich direkt bei den Produzenten<br />

ein und verzichte auf Zwischenhändlern.<br />

Das geht aber nicht überall<br />

und für viele kleine Kooperativen ist die<br />

Organisation vom Transport nach Europa<br />

zu kompliziert, vor allem, wenn sie nicht<br />

in einer grösseren Stadt leben. Aber: es<br />

gibt keine Organisationen in Europa, die<br />

grosse Mengen an afrikanischen Produkten<br />

importieren; man muss direkt mit den<br />

Herstellern Kontakt haben. Und dieser<br />

Kontakt macht wirklich Freude.<br />

Hat Corona Ihrem Unternehmen<br />

geschadet? Wenn ja, in welchem<br />

Ausmass?<br />

Ja, Corona war schwierig, der Showroom<br />

war zweimal geschlossen, der Mietzins<br />

musste weiterhin bezahlt werden.<br />

Welche Philosophie verfolgen Sie?<br />

Ich sehe mein „A Touch of Africa“ als ein<br />

soziales Projekt, das mir grosse Freude<br />

macht, aber in erster Linie da ist, um<br />

Menschen in Afrika zu unterstützen. Dies,<br />

indem ich zu fairen Bedingungen bei<br />

ihnen einkaufe.<br />

Was sind Ihre langfristigen Ziele?<br />

Mir macht die Arbeit ausserordentlich<br />

Freude. Mein Ziel ist es, dass ich immer<br />

mehr Menschen mit dem Verkauf ihrer<br />

Produkte unterstützen kann.<br />

59


DER NEUE LE<br />

(KRAFTSTOFFVERBRAUCH KOMBINIERT<br />

KOMBINIERT 132 - 119 G/KM, WER<br />

60


XUS ES 300H<br />

5,8 5,2 L/100 KM, CO2-EMISSIONEN<br />

TE GEMÄSS WLTPPRÜFVERFAHREN<br />

61


Impressum<br />

Themen Vorschau 4/<strong>2021</strong><br />

Social Engineeering Teil 2 Raus aus dem Alltagstress Nachhaltig Umdenken<br />

HERAUSGEBER<br />

Vessa GmbH<br />

Station 122<br />

4252 Bärschwil<br />

Tel: + 41 61 763 04 95<br />

info@vessa-media.ch<br />

www.vessa-media.com<br />

GESCHÄFTSFÜHRER<br />

Christoph Borer<br />

c.borer@vessa-media.ch<br />

VERLAGSLEITUNG<br />

Shajen Seiler<br />

s.seiler@vessa-media.ch<br />

CHEFREDAKTION<br />

Leonard Morina<br />

l.morina@vessa-media.ch<br />

LEITUNG PRODUKTION & GRAFIK<br />

KORREKTORAT<br />

Anna-Maria Beyer<br />

a.beyer@vessa-media.ch<br />

ONLINE PUBLIC RELATION<br />

Julius Karugu<br />

j.karugu@vessa-media.ch<br />

VERKAUF<br />

Veronique Zuccarello<br />

v.zuccarello@vessa-media.ch<br />

62<br />

DRUCKEREI<br />

Via I° Maggio, 8,<br />

30020 Quarto d‘Altino VE,<br />

Italien<br />

BILDER<br />

Shutterstok<br />

Pexels<br />

Adobe Stock<br />

G Data<br />

Vessa GmbH<br />

Scubalino<br />

Amacis<br />

GO Security<br />

Hoval<br />

A Touch Of Africa<br />

Agilita<br />

REDAKTION / INTERVIEW<br />

G Data<br />

Vessa GmbH<br />

Scubalino<br />

Amacis<br />

GO Security<br />

Hoval<br />

A Touch Of Africa<br />

Agilita<br />

Dr. Gerlind Pracht<br />

Senad Pasalic<br />

Bernhard Bauhofer<br />

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