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SwissDrink_Inside_04_November_web

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MELDUNGEN AUS DER BRANCHE<br />

Erste Mälzerei<br />

in der Schweiz eröffnet<br />

35<br />

Im Oktober wurde im Aargau die grösste Schweizer Mälzerei eröffnet. Innerhalb<br />

weniger Monate wurde in Möriken-Wildegg die Produktionshalle der Schweizer<br />

Mälzerei AG gebaut. Anfang 2022 wird es das erste Bier aus der hier veredelten<br />

Gerste geben.<br />

Die neue<br />

Mälzereihalle<br />

mit den Silos.<br />

Bild: Severin<br />

Bigler<br />

Mehr als 70‘000 Tonnen Braumalz benötigt<br />

die Schweiz jährlich. Das allermeiste<br />

– gemäss Zahlen der NZZ mehr als 99<br />

Prozent – stammt aus dem Ausland, etwa<br />

Deutschland oder Frankreich. Weil es bis<br />

jetzt keine grosse Schweizer Mälzerei<br />

gab, wurde auch die (bisher sehr wenige)<br />

in der Schweiz gewachsene Braugerste<br />

im Ausland vermälzt – sprich, sie musste<br />

hin- und hertransportiert werden. «Mit<br />

der Schweizer Mälzerei wird also auch<br />

noch CO2 gespart», so Johannes Schulz-<br />

Hess (Geschäftsführer der deutschen<br />

Kaspar Schulz GmbH, welche die Brauereianlage<br />

herstellte).<br />

Ausserdem wurden in den letzten zwei<br />

Jahren die Schweizer Anbauflächen vergrössert,<br />

wie IG-Mittellandmalz-Geschäftsführer<br />

und Mitinhaber der Mälzerei, Daniel<br />

Füglistaller, sagte: von 30 auf 280 Hektaren,<br />

davon sind rund 154 im Aargau. Und<br />

auch das Malz selbst ist nachhaltig: Es entspricht<br />

dem IP-Suisse-Standard. Angebaut<br />

wird die nötige Gerste im Kanton Aargau,<br />

aber auch etwa in Solothurn oder Bern.<br />

Neben Basis- und Spezialmalzen für<br />

Brauereien stellt die Mälzerei auch Malz<br />

für die Lebensmittelbranche her: etwa<br />

Whiskymalz oder Backmalz für Müesli<br />

und Fitnessriegel. Eine Kooperation besteht<br />

schon mit der Mühle Häusermann in<br />

Seengen, mit der Lenzburger Traitafina ist<br />

man gemäss Nyfeler in Gesprächen.<br />

Seit Mitte Oktober sind die Silos der Mälzerei<br />

mit Braugerste gefüllt. Angebaut<br />

wurde sie schon letzten September: Über<br />

die IG Mittelmalz arbeitet die Mälzerei mit<br />

etwa 50 Landwirten zusammen, 15 davon<br />

aus dem Aargau. Bereits seit Mitte Oktober<br />

wird gemälzt, das erste Bier wird es<br />

Anfang 2022 geben, genau weiss man es<br />

gemäss Nyfeler noch nicht.<br />

In den drei Anlagen, die je zehn Tonnen<br />

fassen, werden bald jährlich 1,5 Millionen<br />

Tonnen Malz hergestellt. Das entspricht<br />

rund zwei Prozent des Schweizer Marktes,<br />

so Nyfeler – es sei aber geplant, dass<br />

es schon bald mehr werden: «Die Idee<br />

einer zweiten Mälzerei steht bereits im<br />

Raum.»<br />

Quelle:<br />

Aargauer Zeitung / Valérie Jost

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