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Rudern<br />
© Foto: <strong>sporting</strong> <strong>hamburg</strong><br />
Für die Eintragung ins Goldene Buch kann man mal die Uniform anziehen.<br />
© Foto: meinruderbild.de<br />
Weiter so?!<br />
in einem Zweier bereiten sich die Athleten vor, um sich dann für den gerade als Sportsoldat bei der Bundeswehr in Warendorf einen Lehrgang<br />
Achter zu qualifizieren. Ein tolles Zeichen. „Ich bin der Fari tierisch absolviert, trainiert er im Leistungszentrum in Allermöhe, im Zweier<br />
dankbar“, sagt Torben.<br />
mit Clubkamerad Malte. Zweimal am Tag, wohlgemerkt, „Volldampf“<br />
„Es gab nach Tokio auch diverse Gespräche mit dem Sportdirektor, die das ist klar. „Ich möchte mich im nächsten Jahr neben meinem Sport<br />
wurden nicht erhört“, das Verhältnis zwischen dem Achtertrainer und unbedingt auch um mein Studium kümmern“, er studiert auf Lehramt.<br />
seinen aktuellen Noch-Ruderern ist eben angespannt bis gar nicht. „Natürlich versuche ich meinen Platz im Achter zu halten, da bin ich<br />
Inzwischen fehlt Vertrauen, auch in die Trainingsmethodik, und Respekt, ganz selbstbewusst, werde aber in diesem Winter vornehmlich in<br />
hat man das Gefühl. Es gibt offenbar gar keinen Austausch. Schlechte Hamburg trainieren und freue mich auch über neuen Input von meinem<br />
Voraussetzung. Andererseits stehen natürlich viele Nachwuchsruderer Interims-Trainer. Ich freue mich, dann jetzt auch mal wieder eine Zeit<br />
Schlange, die die neuen, freien Plätze im Achter auffüllen können und in Hamburg zu sein.“<br />
natürlich möchten. Mit Malte Großmann und Benedict Eggeling (beide Nebenbei hat er mit Partnerin Kristin im Umland ein kleines Häuschen<br />
auch Favorite Hammonia), Marc Kammann (DHuGRC) und Friedrich renoviert. Auch schön. „Die erste Leistungsüberprüfung kommt schon<br />
Dunkel (ARV Hanseat) sogar vier weitere Hamburger Aspiranten. Die kurzfristig jetzt im November, da geht es mit Malte an den Start. Am<br />
wollen rein, in den Bundesstützpunkt, viele wollen raus, wie Christian 19.12. ist noch ein Test geplant, ich weiß aber nicht, ob ich das schaffe“,<br />
Felkel in einem aktuellen Interview aufzeigte. Fakt ist, dass der Verband grinst er breit. Am 21. 12. wird nämlich geheiratet, „was wirklich wichtig<br />
für ein Jahr erst mal die verordnete Zentralisierung aufgehoben hat, ist“, und dann beenden wir das Gespräch, denn er wird von seinem<br />
Grund genug auch für Torben („die Berliner sind auch gleich weg“), Club gefeiert, auch ein Grund zum Grinsen, und Grünkohl.<br />
aktuell dann nunmehr in Hamburg zu trainieren. Und wenn er nicht<br />
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Wir treffen Torben Johannesen, Hamburgs Mehrfach-Sportler<br />
des Jahres, Silbermedaillengewinner<br />
von Tokio, in seinem Ruderclub Favorite Hammonia<br />
an der Alster.<br />
Am Abend war die alljährliche Siegesfeier (2G plus) des Clubs, mit<br />
gemeinsamem Essen (schon immer gibt es Grünkohl), Lobgesang, Dank<br />
an alle Sportler, von den U16 angefangen bis in den Männerbereich.<br />
Die Sahnehaube der Ehrung in diesem Jahr, mit Olympiasilber, sitzt uns<br />
gegenüber, im schicken Clubanzug, und ist entspannt. Sein Verband,<br />
der DRV, ist das gerade nicht so. Hatte doch der geplante Cheftrainer<br />
Christian Felkel, er hatte zuvor lange im Britischen Ruderverband erfolgreich<br />
gearbeitet, sein am 1. September angetretenes Amt gerade schon<br />
wieder niedergelegt. Für ihn war wohl die Situation, die er vorgefunden,<br />
analysiert und diskutiert hat, eher im hoffnungslosen Bereich. Klingt<br />
nicht so super. Torben grinst, ist nur gar nicht überrascht. „Es wird unter<br />
© Foto: Stiftung Leistungssport<br />
anderem viel zu wenig kommuniziert“, sagt er,<br />
„vielmehr wohl nicht zugehört.“ Er, der sich<br />
mit Verbandskritik an sich zurückhält, sieht<br />
zunächst seinen Orbit Deutschlandachter,<br />
der sich aber symptomatisch anfühlt. Nach<br />
der Silbermedaille, über die der Achter eher<br />
unglücklich denn happy war, gab es keine<br />
gründliche Aufbereitung. „Es wurde nicht<br />
valide analysiert, schon gar nicht wirklich mit uns geredet“, auch die<br />
Kommunikation mit Achtertrainer Uwe Bender lässt offensichtlich<br />
massiv zu wünschen übrig. Viele der Achterruderer haben inzwischen<br />
aufgehört, einige hatten ihr Karriereende lange geplant und angekündigt,<br />
anderen fehlt aber offensichtlich der Spaß, die Perspektive. Schlagmann<br />
Hannes Ocik wechselt von Dortmund nach München, und von den<br />
Riemenruderern in den Skullbereich, fast eine Sensation. Und der Rest?<br />
Torben zum Beispiel, mit schicker Fari-Krawatte, der sicherlich auch mit<br />
sich gerungen hat: „Ich mache weiter, definitiv, habe noch mal richtig<br />
Bock, ich wollte in Tokio Gold, dann hole ich mir die in Paris“, sagt er<br />
unumwunden. „Ich möchte mit dem letzten Rennen, der Silbermedaille,<br />
nicht abschließen, weil<br />
ich weiß, dass wir es besser<br />
hätten machen können.“<br />
Unterstützt wird er massiv<br />
von seiner Partnerin, seiner<br />
Familie, dem ganzen Umfeld,<br />
und auch von seinem Club,<br />
der gerade sogar für ihn ein<br />
nagelneues Spitzenboot bestellt<br />
hat; einen Zweier, denn<br />
Torben in der TEAM HAMBURG Lounge, lässt sich feiern. So auch in seinem Club, hier mit seinem<br />
aktuellen Zweier-Partner und Club-Kameraden Malte.<br />
© Foto: <strong>sporting</strong> <strong>hamburg</strong><br />
Foto: Mediaserver Hamburg/<br />
Christian O. Bruch<br />
In Hamburg zu Hause. Im Wassersport verankert.<br />
Wir stehen für ein soziales Miteinander.<br />
Mehr über uns und unser Engagement finden<br />
Sie unter www.pollmann-stiftung.org<br />
Pollmann Stiftung, Neuer Jungfernstieg 7, 20354 Hamburg