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sporting hamburg Dezember 2021/ Januar 2022

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Rudern<br />

© Foto: <strong>sporting</strong> <strong>hamburg</strong><br />

Für die Eintragung ins Goldene Buch kann man mal die Uniform anziehen.<br />

© Foto: meinruderbild.de<br />

Weiter so?!<br />

in einem Zweier bereiten sich die Athleten vor, um sich dann für den gerade als Sportsoldat bei der Bundeswehr in Warendorf einen Lehrgang<br />

Achter zu qualifizieren. Ein tolles Zeichen. „Ich bin der Fari tierisch absolviert, trainiert er im Leistungszentrum in Allermöhe, im Zweier<br />

dankbar“, sagt Torben.<br />

mit Clubkamerad Malte. Zweimal am Tag, wohlgemerkt, „Volldampf“<br />

„Es gab nach Tokio auch diverse Gespräche mit dem Sportdirektor, die das ist klar. „Ich möchte mich im nächsten Jahr neben meinem Sport<br />

wurden nicht erhört“, das Verhältnis zwischen dem Achtertrainer und unbedingt auch um mein Studium kümmern“, er studiert auf Lehramt.<br />

seinen aktuellen Noch-Ruderern ist eben angespannt bis gar nicht. „Natürlich versuche ich meinen Platz im Achter zu halten, da bin ich<br />

Inzwischen fehlt Vertrauen, auch in die Trainingsmethodik, und Respekt, ganz selbstbewusst, werde aber in diesem Winter vornehmlich in<br />

hat man das Gefühl. Es gibt offenbar gar keinen Austausch. Schlechte Hamburg trainieren und freue mich auch über neuen Input von meinem<br />

Voraussetzung. Andererseits stehen natürlich viele Nachwuchsruderer Interims-Trainer. Ich freue mich, dann jetzt auch mal wieder eine Zeit<br />

Schlange, die die neuen, freien Plätze im Achter auffüllen können und in Hamburg zu sein.“<br />

natürlich möchten. Mit Malte Großmann und Benedict Eggeling (beide Nebenbei hat er mit Partnerin Kristin im Umland ein kleines Häuschen<br />

auch Favorite Hammonia), Marc Kammann (DHuGRC) und Friedrich renoviert. Auch schön. „Die erste Leistungsüberprüfung kommt schon<br />

Dunkel (ARV Hanseat) sogar vier weitere Hamburger Aspiranten. Die kurzfristig jetzt im November, da geht es mit Malte an den Start. Am<br />

wollen rein, in den Bundesstützpunkt, viele wollen raus, wie Christian 19.12. ist noch ein Test geplant, ich weiß aber nicht, ob ich das schaffe“,<br />

Felkel in einem aktuellen Interview aufzeigte. Fakt ist, dass der Verband grinst er breit. Am 21. 12. wird nämlich geheiratet, „was wirklich wichtig<br />

für ein Jahr erst mal die verordnete Zentralisierung aufgehoben hat, ist“, und dann beenden wir das Gespräch, denn er wird von seinem<br />

Grund genug auch für Torben („die Berliner sind auch gleich weg“), Club gefeiert, auch ein Grund zum Grinsen, und Grünkohl.<br />

aktuell dann nunmehr in Hamburg zu trainieren. Und wenn er nicht<br />

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16<br />

Wir treffen Torben Johannesen, Hamburgs Mehrfach-Sportler<br />

des Jahres, Silbermedaillengewinner<br />

von Tokio, in seinem Ruderclub Favorite Hammonia<br />

an der Alster.<br />

Am Abend war die alljährliche Siegesfeier (2G plus) des Clubs, mit<br />

gemeinsamem Essen (schon immer gibt es Grünkohl), Lobgesang, Dank<br />

an alle Sportler, von den U16 angefangen bis in den Männerbereich.<br />

Die Sahnehaube der Ehrung in diesem Jahr, mit Olympiasilber, sitzt uns<br />

gegenüber, im schicken Clubanzug, und ist entspannt. Sein Verband,<br />

der DRV, ist das gerade nicht so. Hatte doch der geplante Cheftrainer<br />

Christian Felkel, er hatte zuvor lange im Britischen Ruderverband erfolgreich<br />

gearbeitet, sein am 1. September angetretenes Amt gerade schon<br />

wieder niedergelegt. Für ihn war wohl die Situation, die er vorgefunden,<br />

analysiert und diskutiert hat, eher im hoffnungslosen Bereich. Klingt<br />

nicht so super. Torben grinst, ist nur gar nicht überrascht. „Es wird unter<br />

© Foto: Stiftung Leistungssport<br />

anderem viel zu wenig kommuniziert“, sagt er,<br />

„vielmehr wohl nicht zugehört.“ Er, der sich<br />

mit Verbandskritik an sich zurückhält, sieht<br />

zunächst seinen Orbit Deutschlandachter,<br />

der sich aber symptomatisch anfühlt. Nach<br />

der Silbermedaille, über die der Achter eher<br />

unglücklich denn happy war, gab es keine<br />

gründliche Aufbereitung. „Es wurde nicht<br />

valide analysiert, schon gar nicht wirklich mit uns geredet“, auch die<br />

Kommunikation mit Achtertrainer Uwe Bender lässt offensichtlich<br />

massiv zu wünschen übrig. Viele der Achterruderer haben inzwischen<br />

aufgehört, einige hatten ihr Karriereende lange geplant und angekündigt,<br />

anderen fehlt aber offensichtlich der Spaß, die Perspektive. Schlagmann<br />

Hannes Ocik wechselt von Dortmund nach München, und von den<br />

Riemenruderern in den Skullbereich, fast eine Sensation. Und der Rest?<br />

Torben zum Beispiel, mit schicker Fari-Krawatte, der sicherlich auch mit<br />

sich gerungen hat: „Ich mache weiter, definitiv, habe noch mal richtig<br />

Bock, ich wollte in Tokio Gold, dann hole ich mir die in Paris“, sagt er<br />

unumwunden. „Ich möchte mit dem letzten Rennen, der Silbermedaille,<br />

nicht abschließen, weil<br />

ich weiß, dass wir es besser<br />

hätten machen können.“<br />

Unterstützt wird er massiv<br />

von seiner Partnerin, seiner<br />

Familie, dem ganzen Umfeld,<br />

und auch von seinem Club,<br />

der gerade sogar für ihn ein<br />

nagelneues Spitzenboot bestellt<br />

hat; einen Zweier, denn<br />

Torben in der TEAM HAMBURG Lounge, lässt sich feiern. So auch in seinem Club, hier mit seinem<br />

aktuellen Zweier-Partner und Club-Kameraden Malte.<br />

© Foto: <strong>sporting</strong> <strong>hamburg</strong><br />

Foto: Mediaserver Hamburg/<br />

Christian O. Bruch<br />

In Hamburg zu Hause. Im Wassersport verankert.<br />

Wir stehen für ein soziales Miteinander.<br />

Mehr über uns und unser Engagement finden<br />

Sie unter www.pollmann-stiftung.org<br />

Pollmann Stiftung, Neuer Jungfernstieg 7, 20354 Hamburg

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