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Bürgergesellschaft heute - Inhaltsverzeichnis, Vorwort und Autorenportraits

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<strong>Bürgergesellschaft</strong><br />

<strong>heute</strong><br />

Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong><br />

politische Potenziale<br />

Wolfgang Mazal<br />

Bettina Rausch (Hg.)


edition noir


Wolfgang Mazal / Bettina Rausch<br />

<strong>Bürgergesellschaft</strong><br />

<strong>heute</strong><br />

Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> politische Potenziale<br />

edition noir


Haftungsausschluss:<br />

Das ist eine gemeinsame Publikation vom Wilfried Martens Zentrum für<br />

Europa studien <strong>und</strong> der Politischen Akademie der Volkspartei. Diese Publikation<br />

wird mit finanziellen Mitteln vom Europäischen Parlament unterstützt.<br />

Das Wilfried Martens Zentrum, die Politische Akademie <strong>und</strong> das Europäische<br />

Parlament übernehmen keine Haftung für die Inhalte der einzelnen Beiträge.<br />

Die alleinige Verantwortung für die verhandelten Inhalte obliegt den Autorinnen<br />

<strong>und</strong> Autoren.<br />

Begutachtet von: Sandra Pasarić, WMCES (Brüssel, Belgien), <strong>und</strong> Christian<br />

Moser-Sollmann, PA (Wien, Österreich).<br />

edition noir<br />

Impressum:<br />

© 2021 Verlag noir, Wien<br />

Verlag noir, 1120 Wien, Tivoligasse 73<br />

Redaktion: Christian Moser-Sollmann,<br />

Felix Ofner, Roman Schachenhofer,<br />

Lorenz Jahn<br />

Grafik: B. Könighofer<br />

Druck: Print Alliance HAV Produktions GmbH,<br />

Bad Vöslau<br />

Produziert nach den Richtlinien des<br />

Österreichischen Umweltzeichens.<br />

Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“<br />

des Österreichischen Umweltzeichens,<br />

Print Alliance HAV Produktions GmbH, Bad Vöslau<br />

Printed in Austria<br />

ISBN: 978-3-9504382-8-4


<strong>Inhaltsverzeichnis</strong><br />

<strong>Inhaltsverzeichnis</strong><br />

<strong>Vorwort</strong> ............................................... 11<br />

I. Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Theorie der <strong>Bürgergesellschaft</strong><br />

Von der Bürgergemeinschaft zur <strong>Bürgergesellschaft</strong><br />

Politische Partizipation in Antike <strong>und</strong> Gegenwart<br />

Simon Varga .......................................... 15<br />

Zivilgesellschaft <strong>und</strong> Bürgertum<br />

Ernst Bruckmüller ...................................... 39<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der <strong>Bürgergesellschaft</strong><br />

Gegen welche Trends muss man sie sichern?<br />

Werner J. Patzelt ....................................... 69<br />

Phänomenologie der <strong>Bürgergesellschaft</strong><br />

Manfred Prisching ..................................... 91<br />

Die <strong>Bürgergesellschaft</strong> – ein (neo-?)liberales Projekt<br />

Alexander Bogner ..................................... 121<br />

Die <strong>Bürgergesellschaft</strong> – Allheilmittel für die Demokratie<br />

oder schöner Traum? Ein Plädoyer für eine Ordnungspolitik<br />

für die Engagementgesellschaft<br />

Michael Borchard ..................................... 139<br />

Zivilgesellschaft im Spannungsfeld zwischen Sicherheit<br />

<strong>und</strong> Freiheit<br />

Peter Kampits ........................................ 165<br />

Gesucht: Brückenbauer –<br />

Überlegungen zur Polarisierung westlicher Gesellschaften<br />

<strong>und</strong> ihrer Überwindung<br />

Benjamin Hasselhorn ................................. 175<br />

5


edition noir<br />

<strong>Bürgergesellschaft</strong> <strong>heute</strong><br />

Mitgestaltung, Mitbestimmung, Moralisierung: Wie die sozialen<br />

Bewegungen Politik <strong>und</strong> Gesellschaft veränderten<br />

Christian Moser-Sollmann ............................. 195<br />

Das befindliche Ich<br />

Gedanken zu einer verunsicherten Gesellschaft zwischen<br />

Digitalisierung <strong>und</strong> Hyperindividualisierung<br />

Johannes Domsich .................................... 213<br />

Der Staat <strong>und</strong> die Zivilgesellschaft – oder die <strong>Bürgergesellschaft</strong>?<br />

Seitenblicke auf Licht <strong>und</strong> Schatten<br />

Till Kinzel ............................................ 225<br />

Eine Gemeinschaft freier <strong>und</strong> verantwortlicher Menschen<br />

Bettina Rausch ....................................... 247<br />

<strong>Bürgergesellschaft</strong> <strong>und</strong> Künstliche Intelligenz<br />

Trends <strong>und</strong> Forderungen zum Umgang mit KI in der<br />

Europäischen Union<br />

Julia Juen / Verena Ringler ............................. 259<br />

II. Bürgertugenden – Fallbeispiele<br />

<strong>Bürgergesellschaft</strong>: Schwerpunkt der<br />

Politischen Akademie .................................. 289<br />

Gesellschaftsvertrag im Wandel<br />

Michael Borchard / Ulrike Ackermann / Andreas Janko ... 291<br />

„Neue <strong>Bürgergesellschaft</strong>“<br />

Ein Staat, der die Bürger atmen lässt<br />

Werner J. Patzelt / Günther Lutschinger ................. 299<br />

<strong>Bürgergesellschaft</strong> in Europa? Starke Impulse aus den Regionen<br />

Europa <strong>und</strong> Gesellschaft beginnen zuhause – zur Wirkkraft<br />

angewandter, initiierter Formate von Begegnung <strong>und</strong> Dialog im<br />

regionalen wie grenzüberschreitenden Kontext<br />

Verena Ringler / Magdalena J. Schneider ................ 315<br />

6


Österreich zum Blühen bringen!<br />

Die Rolle <strong>und</strong> das Potenzial von gemeinnützig aktiven<br />

Stiftungen für Gesellschaft <strong>und</strong> Staat<br />

Ruth Williams / Christoph Robinson .................... 339<br />

„Genossenschaft? – Da kommt dir keiner!“<br />

Von der Wiederentdeckung einer oft unterschätzten Rechts<strong>und</strong><br />

Organisationsform<br />

Justus Reichl .......................................... 365<br />

Social Entrepreneurship:<br />

Versuch einer Einordnung in die <strong>Bürgergesellschaft</strong><br />

Elisabeth Mayerhofer .................................. 381<br />

<strong>Bürgergesellschaft</strong> – Lernort Familie<br />

Wolfgang Mazal ...................................... 395<br />

Wer Mut zeigt, macht Mut<br />

Der Beitrag von Vereinen zum gesellschaftlichen Zusammenleben<br />

am Beispiel von Kolping Österreich<br />

Christine Leopold ..................................... 411<br />

Lebensschutz in der <strong>Bürgergesellschaft</strong><br />

Martina Kronthaler ................................... 443<br />

Gelebte <strong>Bürgergesellschaft</strong> braucht mehr Vertrauen!<br />

Ordnungspolitische Überlegungen zu bürgergesellschaftlichem<br />

Engagement, sozialer Wohlfahrt <strong>und</strong> Gemeinnützigkeit im<br />

Spiegel der Arbeit des Hilfswerks<br />

Elisabeth Anselm ..................................... 465<br />

Emmaus – von Paris nach St. Pölten<br />

Soziale Arbeit geht uns alle an<br />

Karl Langer .......................................... 477<br />

Autorenpor t räts ....................................... 487


<strong>Vorwort</strong>


<strong>Vorwort</strong><br />

<strong>Vorwort</strong><br />

Zentrale Säulen unserer Demokratie sind neben der Gewaltenteilung<br />

<strong>und</strong> dem liberalen Rechtsstaat auch aktive Bürgerinnen<br />

<strong>und</strong> Bürger, die das Gemeinwesen mitgestalten. In dem Sinn sind<br />

Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger nicht nur Adressatinnen <strong>und</strong> Adressaten<br />

staatlicher Regeln <strong>und</strong> Normen, sondern auch Mitgestalterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitgestalter eben dieser Normen. Und das Gemeinwesen in<br />

einem liberalen Staat ist mehr als die staatliche Ordnung, es ist<br />

das Zusammenspiel von Menschen <strong>und</strong> ihren Beziehungen zueinander<br />

– in Familien <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>schaften, im Job <strong>und</strong> in Vereinen.<br />

Die aktive Mitgestaltung des persönlichen <strong>und</strong> öffentlichen<br />

Umfelds bereichert das menschliche Leben in vielen unterschiedlichen<br />

Facetten <strong>und</strong> macht unsere Gesellschaft dadurch vielfältiger<br />

<strong>und</strong> bunter. Der Mensch ist ohne Zweifel ein politisches <strong>und</strong><br />

soziales Wesen, das sich in seiner Individualität nur innerhalb<br />

einer Gemeinschaft entfalten kann.<br />

Wie wir Gemeinschaft, unsere Gesellschaft, gestalten wollen,<br />

wird in den Demokratien westlicher Prägung von den einzelnen<br />

Parteien unterschiedlich beantwortet. Grob gesagt lässt sich folgende<br />

Unterscheidung treffen: Typisch als links verortete Politik<br />

definiert sich vor allem über einen paternalistischen Staat, der alle<br />

Lebensbereiche der Bürger überprüft, die Lebensgestaltung plant<br />

<strong>und</strong> bis in kleine Details regelt. Bürgerliche Politik, wie wir sie<br />

sehen, vertraut zwar auf den Staat zur Setzung allgemeiner Rahmenbedingungen,<br />

stellt jedoch individuelle Freiheit <strong>und</strong> Eigenverantwortung<br />

in den Mittelpunkt. Sie vertraut auf den inneren<br />

Antrieb jeder Bürgerin <strong>und</strong> jedes Bürgers, nach ihren <strong>und</strong> seinen<br />

Fähigkeiten Beiträge für eine funktionierende Gemeinschaft leisten<br />

zu wollen. Dies ist die Gr<strong>und</strong>idee des politischen Konzepts<br />

11


edition noir<br />

<strong>Bürgergesellschaft</strong> <strong>heute</strong><br />

einer „<strong>Bürgergesellschaft</strong>“ als Gemeinschaft freier <strong>und</strong> verantwortlicher<br />

Menschen.<br />

Wie vielfältig <strong>und</strong> heterogen Konzepte der <strong>Bürgergesellschaft</strong><br />

in Theorie <strong>und</strong> Praxis sind, haben die Politische Akademie der<br />

Volkspartei <strong>und</strong> das Wilfried Martens Zentrum für Europa studien<br />

in ihrem aktuellen Forschungsschwerpunkt umfassend diskutiert<br />

<strong>und</strong> untersucht.<br />

Wesentliche Gr<strong>und</strong>lage ist ein Menschenbild, das in den jüdischen,<br />

christlichen, griechischen <strong>und</strong> römischen Traditionen<br />

unseres Kontinents wurzelt <strong>und</strong> dessen F<strong>und</strong>ament die Würde<br />

jeder Person ist. In ihr liegt allerdings auch die Verpflichtung,<br />

Begabungen aktiv für die Gesellschaft einzusetzen, die das Gleichnis<br />

von den „anvertrauten Talenten“ zum Ausdruck bringt. Oder<br />

mit Immanuel Kant gesprochen: Es gibt eine individuelle unvollkommene<br />

Pflicht des Menschen – nämlich jene der Entwicklung<br />

der eigenen Talente – für sich aber auch gegenüber anderen.<br />

Im vorliegenden Sammelband haben wir hochkarätige Wissenschaftlerinnen<br />

<strong>und</strong> Wissenschaftler, Publizistinnen <strong>und</strong> Publizisten,<br />

Praktikerinnen <strong>und</strong> Praktiker gebeten, sich gr<strong>und</strong>legende<br />

Gedanken über Potenziale <strong>und</strong> Möglichkeiten der <strong>Bürgergesellschaft</strong><br />

im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert zu machen. Theoretische, historische<br />

<strong>und</strong> ideengeschichtliche Beiträge finden sich hier ebenso wie<br />

unterschiedliche Fallbeispiele aus der Praxis. Die Vielfalt <strong>und</strong> der<br />

Meinungspluralismus der Beiträge zeigen auch klar auf, wie die<br />

permanente Mitsprache <strong>und</strong> Partizipation einer aktiven Öffentlichkeit<br />

den politischen Diskurs <strong>und</strong> die politische Gestaltung<br />

unseres Landes bereichern kann.<br />

12<br />

Wolfgang Mazal<br />

Bettina Rausch


Das Buch "<strong>Bürgergesellschaft</strong> <strong>heute</strong>"<br />

ist im Büchershop der Politischen Akademie<br />

erhältlich.<br />

www.politische-akademie.at/buechershop


Autorenporträts


Autorenporträts<br />

Autorenporträts<br />

Ulrike Ackermann, Dr. rer. soc., leitet das John Stuart Mill Institut<br />

für Freiheitsforschung.<br />

Elisabeth Anselm, Geschäftsführerin Hilfswerk Österreich <strong>und</strong><br />

Hilfswerk Personaldienstleistungs-GmbH, stv. Aufsichtsratsvorsitzende<br />

Hilfswerk International; zehn Jahre Privatwirtschaft,<br />

seit 2001 im gemeinnützigen Sektor, seit 1985 diverse politische<br />

Engagements, seit 1997 politikwissenschaftliche Projekte <strong>und</strong><br />

Publikationen; außerdem: Mitglied Aufsichtsrat NPO & SE Kompetenzzentrum<br />

an der Wirtschaftsuniversität Wien; Vorsitzende<br />

B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt (Trägerzusammenschluss);<br />

Vorstandsmitglied Sozialwirtschaft Österreich (Arbeitgeberverband);<br />

Ausschussmitglied Fachgruppe Personenberatung <strong>und</strong><br />

-betreuung Wirtschaftskammer Wien; Vorstandsmitglied Österreichisches<br />

Komitee für Soziale Arbeit u. a.<br />

Alexander Bogner, PD Dr., geb. 1969, ist habilitierter Soziologe. Er<br />

forscht am Institut für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen<br />

Akademie der Wissenschaften <strong>und</strong> lehrt als Privatdozent am<br />

Institut für Soziologie der Universität Wien. Von 2017 bis 2019 war<br />

er Professor für Soziologie an der Universität Innsbruck. Derzeit ist<br />

er Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie.<br />

487


edition noir<br />

<strong>Bürgergesellschaft</strong> <strong>heute</strong><br />

Michael Borchard, Dr., wurde 1967 in München geboren. Er<br />

studierte Politikwissenschaft, Neuere Geschichte <strong>und</strong> Öffentliches<br />

Recht an der Universität zu Bonn. 1995 bis 1997 wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter des B<strong>und</strong>esarchivs. 1998 freier Mitarbeiter in<br />

der Politischen Abteilung des B<strong>und</strong>eskanzleramtes. Mitarbeit<br />

an Reden für B<strong>und</strong>eskanzler Kohl. Von 1998 bis 2003 Leiter des<br />

Referates Reden, Textdokumentation, Fragen des gesellschaftlichen<br />

Wandels in der Thüringer Staatskanzlei. Vorbereitung der Reden<br />

von Ministerpräsident Bernhard Vogel. 2003 Leiter des Teams<br />

Innenpolitik in der Hauptabteilung „Politik <strong>und</strong> Beratung“ der<br />

Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. (KAS) <strong>und</strong> Leiter der Arbeitsgruppe<br />

<strong>Bürgergesellschaft</strong>. Von Dezember 2003 bis Mai 2014 Leiter der<br />

Hauptabteilung Politik <strong>und</strong> Beratung. Von Juli 2014 bis September<br />

2017 Leiter des Büros der KAS in Israel. Seit 2018 Leiter der<br />

Hauptabteilung Wissenschaftliche Dienste / Archiv für Christlich-<br />

Demokratische Politik der KAS.<br />

Ernst Bruckmüller, Univ.-Prof. i. R. Dr. phil., Studium der<br />

Geschichte <strong>und</strong> Germanistik in Wien, 1969 Dr. phil., 1976 Habilitation,<br />

1977–2010 ao. Prof. bzw. Univ.-Prof. für Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Sozialgeschichte an der Wiener Universität; 2006 Mitglied der<br />

Österreichischen Akademie der Wissenschaften; 2009–2013 Direktor<br />

des Instituts Österreichisches Biographisches Lexikon der ÖAW.<br />

Forschungsgebiete: Sozialgeschichte, Agrargeschichte, Geschichte<br />

des Bürgertums, historische Biographik, Geschichte der Nationsbildung,<br />

Geschichte Österreichs. Wichtigste Werke: Nation Österreich.<br />

Kulturelles Bewusstsein <strong>und</strong> gesellschaftlich-politische Prozesse,<br />

Wien/Köln/Graz 1996; Sozialgeschichte Österreichs, Wien/<br />

München 2001, Österreichische Geschichte. Von der Urgeschichte<br />

bis zur Gegenwart, Wien/Köln/Weimar 2019.<br />

488


Autorenporträts<br />

Johannes Domsich, Prof. (FH) Dr. phil., Privatdozent; Domsich<br />

ist promovierter Kommunikations- <strong>und</strong> habilitierter Kulturwissenschaftler<br />

sowie Kunsthistoriker. Er hat mehr als 25 Jahre wissenschaftliche<br />

<strong>und</strong> praktische Erfahrung in Werbung <strong>und</strong> Marketing,<br />

als Creative Director, Forschungsleiter <strong>und</strong> als Lehrender im<br />

universitären <strong>und</strong> hochschulischen Bereich. Seine Erfahrungen gibt<br />

er als Vortragender im Wirtschafts-, Forschungs- <strong>und</strong> Kunstkontext<br />

einem internationalen Publikum weiter. Darüber hinaus arbeitet er<br />

als Konsulent für große österreichische Unternehmen. Seine zentralen<br />

Fach <strong>und</strong> Forschungsbereiche sind Visualisierung, Kommunikations-<br />

<strong>und</strong> Medientheorie, Bildwissenschaft <strong>und</strong> Ikonografie,<br />

Kunstkommunikation, Medienmorphologie, Semiotik <strong>und</strong><br />

Ästhetik.<br />

Benjamin Hasselhorn, Dr. Dr., ist Historiker <strong>und</strong> evangelischer<br />

Theologe. Er arbeitete an der Humboldt-Universität zu Berlin <strong>und</strong><br />

der Universität Passau sowie von 2014 bis 2019 bei der Stiftung<br />

Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, wo er die Nationale<br />

Sonderausstellung zum Reformationsjubiläum 2018 mitkuratiert<br />

hat. Seit 2019 ist er Akademischer Rat a. Z. am Lehrstuhl für<br />

Neueste Geschichte der Julius-Maximilians-Universität Würzburg<br />

<strong>und</strong> arbeitet an einer Habilitationsschrift über historische Mythen<br />

<strong>und</strong> Erzählungen.<br />

Andreas Janko, Univ. Prof., ist Professor für Öffentliches Recht an<br />

der Johannes Kepler Universität Linz.<br />

489


edition noir<br />

<strong>Bürgergesellschaft</strong> <strong>heute</strong><br />

Julia Juen, B. A., arbeitet im öffentlichen Dienst für die Tiroler<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendhilfe. Sie schloss ihr Studium – Nonprofit-,<br />

Sozial- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsmanagement – mit einer Arbeit zur<br />

Regulierung von automatisierter Entscheidungsfindung im öffentlichen<br />

Sektor ab. Sie hat einen naturwissenschaftlichen Hintergr<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> arbeitete vor ihrem Studium in der pharmazeutischen Industrie.<br />

Peter Kampits, Univ.-Prof. i. R. Dr. Dr. h. c., Gründungs- <strong>und</strong><br />

Altdekan der Fakultät für Philosophie <strong>und</strong> Bildungswissenschaften<br />

der Universität Wien.<br />

Till Kinzel, PD Dr., habilitierter Literatur- <strong>und</strong> Kulturwissenschaftler<br />

(TU Berlin). Seine Forschungsgebiete erstrecken sich<br />

von der Anglistik <strong>und</strong> Amerikanistik sowie der transnationalen<br />

Aufklärungsforschung über Dialogliteratur <strong>und</strong> Narratologie bis zu<br />

philosophischer Kulturkritik <strong>und</strong> Gegenwartsanalyse. Zahlreiche<br />

Publikationen sowie intensive Rezensionstätigkeit; Monographien<br />

zu Allan Bloom, Michael Oakeshott, Nicolás Gómez Dávila, Philip<br />

Roth <strong>und</strong> zuletzt Johann Georg Hamann. Aktuelles Buchprojekt<br />

zum Philosophen Roger Scruton.<br />

490


Autorenporträts<br />

Martina Kronthaler, Mag. a , geb. 1967 in Steyr/Oberösterreich,<br />

Matura 1985 im Stiftsgymnasium Seitenstetten, Studium der<br />

Geschichte <strong>und</strong> Germanistik an der Universität Wien, Lehramt.<br />

Ausbildung zur Journalistin an der Katholischen Medien Akademie.<br />

Pressereferentin des Katholischen Familienverbandes Österreich,<br />

Redakteurin von „ehe + familien“, seit 1998 bei aktion leben österreich<br />

tätig in der Presse- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit, Redakteurin bei<br />

info-dienst bio-ethik, Pressesprecherin, Verfasserin von Broschüren<br />

<strong>und</strong> Beiträgen für Zeitungen <strong>und</strong> Zeitschriften, Vortragende. Seit<br />

Juli 2007 Generalsekretärin von aktion leben österreich.<br />

Karl Langer, Mag., Theologe, Geragoge, Erwachsenenbildner <strong>und</strong><br />

ständiger Diakon. Bis 2014 in vielfältigen Aufgabenbereiche in der<br />

Erzdiözese Wien tätig. Seit 2014 Geschäftsführer der Emmausgemeinschaft<br />

St. Pölten.<br />

Christine Leopold, KommR in Mag. a , seit dem Jahr 2006 leitet<br />

die Soziologin den Verband Kolping Österreich, welcher mit 30<br />

Jugendwohnhäusern <strong>und</strong> 33 Sozialeinrichtungen zu den großen<br />

Sozialorganisationen unseres Landes zählt. Ihre Hauptaufgabe<br />

als Präsidentin sieht sie darin, Menschen zu sammeln, die Freude<br />

an der Mitgestaltung der Gesellschaft im Sinne der Kolping-Idee<br />

haben. Zu den Höhepunkten ihrer drei bisherigen Amtszeiten<br />

gehören die Eröffnung zahlreicher neuer Häuser <strong>und</strong> Einrichtungen<br />

im gesamten B<strong>und</strong>esgebiet, die Umsetzung eines umfassenden<br />

Vereins-Entwicklungsprozesses <strong>und</strong> die Ausrichtung der gesamten<br />

Arbeit des Verbandes in Richtung Klimaschutz <strong>und</strong> Nachhaltigkeit.<br />

Günther Lutschinger, Dr., ist Geschäftsführer des F<strong>und</strong>raising<br />

Verbandes Austria.<br />

491


edition noir<br />

<strong>Bürgergesellschaft</strong> <strong>heute</strong><br />

Wolfgang Mazal, Univ. Prof. Dr. jur., Studium der Rechtswissenschaften<br />

an der Universität Wien; Habilitation an der Universität<br />

Wien für die Fächer Österreichisches Arbeitsrecht <strong>und</strong> Österreichisches<br />

Sozialrecht, 1992 Ernennung zum Universitätsprofessor<br />

für Arbeits- <strong>und</strong> Sozialrecht an der Universität Wien. Mazal ist in<br />

zahlreichen Fachgremien engagiert, beispielsweise im Europäischen<br />

Institut für Soziale Sicherheit. Mazal ist Präsident des Österreichischen<br />

Instituts für Familienforschung.<br />

Elisabeth Mayerhofer, Mag. a phil., studierte Politikwissenschaften<br />

in Wien. Nach Studienaufenthalten <strong>und</strong> Praktika in New York,<br />

China <strong>und</strong> Rumänien startete die gebürtige Salzburgerin ihren<br />

beruflichen Weg beim österreichischen Energieversorger Verb<strong>und</strong>,<br />

wo sie unter anderem als Vorstandsassistentin in Frankreich tätig<br />

war. Politische Erfahrung sammelte sie als persönliche Referentin<br />

des Wirtschaftsb<strong>und</strong>-Generalsekretärs. In diesem Zusammenhang<br />

übernahm sie 2009 auch die Geschäftsführung der Julius Raab<br />

Stiftung, die sie – mit karenzbedingten Unterbrechungen – bis Juli<br />

2019 führte. 2012 gegründete Mayerhofer das Beratungsnetzwerk<br />

Purpose Lab, das Unternehmen <strong>und</strong> Organisationen aus dem<br />

öffentlichen Bereich in ihren Wachstums- <strong>und</strong> Innovationsaktivitäten<br />

unterstützten. Seit 2021 ist Mayerhofer Direktorin der<br />

Politischen Akademie der neuen Volkspartei.<br />

Christian Moser-Sollmann, Dr. phil., ist Referent für Publikationen<br />

<strong>und</strong> Wissenschaft bei der Politischen Akademie der Volkspartei.<br />

Aktuelle Publikation: Ohne Wham! <strong>und</strong> Abba, Wien 2020.<br />

492


Autorenporträts<br />

Werner J. Patzelt, emeritierter Professor für Politische Systeme<br />

<strong>und</strong> Systemvergleich an der Technischen Universität Dresden.<br />

Studium der Politikwissenschaft, Soziologie <strong>und</strong> Geschichte in<br />

München, Straßburg <strong>und</strong> Ann Arbor; Promotion <strong>und</strong> Habilitation<br />

an der Universität Passau; seit 1992 Ordinarius in Dresden.<br />

Forschungsgebiete: Parlamentarismus, Parteien, politische Kultur,<br />

Institutionen <strong>und</strong> ihre Evolution. International tätig im Rahmen<br />

der International Political Science Association sowie des Research<br />

Committee of Legislative Specialists. 1994 Wissenschaftspreis des<br />

Deutschen B<strong>und</strong>estages.<br />

Manfred Prisching, Univ.-Prof. am Institut für Soziologie an der<br />

Universität Graz. Studium der Rechtswissenschaften (Dr. jur. 1974)<br />

<strong>und</strong> der Volkswirtschaftslehre (Mag. rer. soc. oec. 1977); Habilitation<br />

für Soziologie 1985. Auslandsaufenthalte u. a. in Maastricht, an<br />

der Harvard University <strong>und</strong> an den Universitäten von New Orleans,<br />

Little Rock, Las Vegas. 1997–2001 wissenschaftlicher Leiter der<br />

FH Joanneum. Korr. Mitglied der Österreichischen Akademie<br />

der Wissenschaften. Langjähriges Mitglied des Österreichischen<br />

Wissenschaftsrates. Jüngste Publikationen: Zeitdiagnose. Methoden,<br />

Modelle, Motive, 2018; Bluff-Menschen, 2019.<br />

Bettina Rausch, geb. 1979, Mag. a phil., ist Präsidentin der<br />

Politischen Akademie der Volkspartei. Sie war fünf Jahre lang<br />

B<strong>und</strong>esrätin <strong>und</strong> weitere fünf Jahre lang Abgeordnete zum niederösterreichischen<br />

Landtag. Sie hat unter anderem mit Karl Nehammer<br />

den Sammelband „Offen für Neues. Analysen <strong>und</strong> Einschätzungen<br />

zum ersten Jahr der neuen Volkspartei“ <strong>und</strong> mit Simon Varga den<br />

Sammelband „Christlich-soziale Signaturen. Gr<strong>und</strong>lagen einer<br />

politischen Debatte“ herausgegeben. Seit 2018 ist Rausch Mitherausgeberin<br />

des Österreichischen Jahrbuchs für Politik.<br />

493


edition noir<br />

<strong>Bürgergesellschaft</strong> <strong>heute</strong><br />

Justus Reichl, Mag. theol, aus Geinberg im Innviertel. 1995 bis<br />

2010 Mitglied des Benediktinerstiftes Göttweig in Niederösterreich.<br />

Studium der Katholischen Theologie an der Paris-Lodron-Universität<br />

Salzburg; anschließend Leiter des Göttweiger Tourismus<strong>und</strong><br />

Kulturbetriebes; Pressesprecher <strong>und</strong> Medienbeauftragter;<br />

Religionsprofessor <strong>und</strong> Seelsorger in verschiedenen Gemeinden.<br />

Von 2010 bis 2014 Raiffeisen Zentralbank Österreich (Executive<br />

Assistant to the Board). Seit 2014 Österreichischer Raiffeisenverband<br />

(Leiter des Kompetenzzentrums Genossenschaft <strong>und</strong> seit<br />

2019 zudem stv. Generalsekretär).<br />

Verena Ringler, Mag. a M. A., ist Direktorin von European<br />

Commons, einer europäischen Strategieberatung mit Sitz in<br />

Innsbruck, die Multistakeholder-Prozesse für Zukunftsthemen<br />

initiiert. Bis 2018 leitete Ringler das Europa-Programm der<br />

deutschen Stiftung Mercator, 2006–2009 die EU-Kommunikation<br />

im Kosovo. Ringler engagiert sich im Vorstand des Europe’s People’s<br />

Forum <strong>und</strong> der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik, im<br />

Advisory Board NECE der B<strong>und</strong>eszentrale für politische Bildung in<br />

Deutschland sowie im Rat der Fondation Jean Monnet in Lausanne<br />

<strong>und</strong> im Rat des Europäischen Forums Alpbach.<br />

494


Christoph Robinson, Mag., studierte Rechtswissenschaften an<br />

der Universität Graz. Seine berufliche Laufbahn startete er von<br />

2013 bis 2016 im Traineeprogramm der Industriellenvereinigung<br />

mit Stationen in Wien, Brüssel <strong>und</strong> Graz. Von 2016 bis 2017 war<br />

er Referent in der Stabsstelle Strategie <strong>und</strong> Planung im Außenministerium,<br />

im Anschluss stellvertretender Leiter der Stabsstelle<br />

für Strategie, Analyse <strong>und</strong> Planung im B<strong>und</strong>eskanzleramt. Mit Juli<br />

2019 übernahm Christoph Robinson die Geschäftsführung der<br />

Julius Raab Stiftung. 2017 absolvierte er das International Visitor<br />

Leadership Program des U.S. Department of State <strong>und</strong> 2019 den<br />

Strategischen Führungslehrgang im Auftrag der B<strong>und</strong>esregierung.<br />

Magdalena J. Schneider, M. Sc., arbeitet <strong>und</strong> lebt in Zürich <strong>und</strong><br />

ist spezialisiert auf Multistakeholder-Prozesse für Zukunftsthemen.<br />

Bis 2019 verantwortete sie für einige Jahre das F<strong>und</strong>raising,<br />

die Kommunikation <strong>und</strong> die Strategie der NGO euforia. Zuvor<br />

gründete <strong>und</strong> leitete Schneider erfolgreich zwei Start-ups in Berlin<br />

<strong>und</strong> Zürich. Bevor sie sich der gesellschaftspolitischen Arena<br />

zuwandte, arbeitete Schneider einige Jahre lang in der europäischen<br />

Bankenwelt, spezialisiert auf nachhaltige Anlagestrategien.<br />

Simon Varga, Dr. phil., Studium der Philosophie, der Soziologie<br />

<strong>und</strong> der Alten Geschichte an den Universitäten Wien, Tübingen<br />

<strong>und</strong> an der Harvard University, ist Mitglied des Fachbereichs Antike<br />

Philosophie am Institut für Philosophie der Universität Wien,<br />

Universitätslektor sowie Dozent bei den theologischen Kursen für<br />

das Fach Philosophie. Themen: Antike Philosophie <strong>und</strong> ihre Gegenwart,<br />

Philosophische Anthropologie, Ethik <strong>und</strong> Politik.


Ruth Williams, M. Sc., bisherige berufliche Etappen führten<br />

sie von der Presseabteilung der Österreich-Niederlassung des<br />

Walt-Disney-Konzerns zur Kommunikationsabteilung der Caritas<br />

Österreich. Sie hat die Abteilungen Corporate Social Responsibility<br />

<strong>und</strong> Unternehmenskooperationen bei der Caritas Österreich<br />

geleitet <strong>und</strong> war maßgeblich in den Aufbau der Caritas Stiftung<br />

Österreich involviert. Seit Juli 2018 ist Williams Generalsekretärin<br />

des Verbandes für gemeinnütziges Stiften. Sie ist Expertin in<br />

den Bereichen Philanthropie, Kooperationen <strong>und</strong> Sponsoring. Sie<br />

befasst sich schwerpunktmäßig mit Philanthropie, gemeinnützigem<br />

Stiften <strong>und</strong> sektorübergreifenden Partnerschaften.


Der Mensch ist ein soziales <strong>und</strong> politisches Wesen <strong>und</strong> kann sich<br />

nur in Gemeinschaft entfalten. Demokratie lebt also – neben der<br />

Gewaltentrennung <strong>und</strong> einer funktionierenden Rechtsstaatlichkeit<br />

– auch von aktiven Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürgern. Wie vielfältig<br />

<strong>und</strong> heterogen das Konzept der <strong>Bürgergesellschaft</strong> in Theorie <strong>und</strong><br />

Praxis ist, zeigt dieses Buch. Unter <strong>Bürgergesellschaft</strong> verstehen<br />

wir eine Gemeinschaft freier <strong>und</strong> verantwortlicher Menschen, die<br />

solidarisch <strong>und</strong> subsidiär auf allen Ebenen miteinander leben. In<br />

einer solchen Demokratie fühlen sich Individuen verantwortlich,<br />

Probleme zu erkennen <strong>und</strong> an deren Lösung aktiv mitzuarbeiten.<br />

Im vorliegenden Sammelband haben wir hochkarätige Wissenschaftler,<br />

Publizisten <strong>und</strong> Praktiker gebeten, sich gr<strong>und</strong>legende<br />

Gedanken über die Möglichkeiten der <strong>Bürgergesellschaft</strong> im<br />

21. Jahrh<strong>und</strong>ert zu machen. Theoretische, historische <strong>und</strong> ideengeschichtliche<br />

Beiträge finden sich hier ebenso wie Fallbeispiele aus<br />

der Praxis. Die Vielfalt <strong>und</strong> der Meinungspluralismus der Beiträge<br />

zeigen eindrucksvoll, wie die permanente Mitsprache der (kritischen)<br />

Öffentlichkeit die Politik bereichern <strong>und</strong> ergänzen kann.<br />

Mit Beiträgen von Ulrike Ackermann, Elisabeth Anselm, Alexander<br />

Bogner, Michael Borchard, Ernst Bruckmüller, Johannes Domsich,<br />

Benjamin Hasselhorn, Andreas Janko, Julia Juen, Peter Kampits,<br />

Till Kinzel, Martina Kronthaler, Karl Langer, Christine Leopold,<br />

Günther Lutschinger, Elisabeth Mayerhofer, Wolfgang Mazal,<br />

Christian Moser-Sollmann, Werner J. Patzelt, Manfred Prisching,<br />

Bettina Rausch, Justus Reichl, Verena Ringler, Christoph Robinson,<br />

Magdalena J. Schneider, Simon Varga <strong>und</strong> Ruth Williams.<br />

ISBN: 978-3-9504382-8-4<br />

edition noir

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