03.12.2021 Aufrufe

Baden aktuell Magazin Doppelausgabe Dezember 2021 und Januar 2022

Das Monatsmagazin für unsere Weltstadt mit dem grossen Monatsthema rund um die neu belebten Bäder in Baden. Endlich kann sich Baden wieder eine Thermalstadt nennen. Der Blick auf das erfrischte Quartier mit Stimmen der Anwohnenden. Mit dem Dezember denken wir natürlich gleich auch an Tannenbäume: Im «Natur ganz nah» der Text zum Benefiz-Weihnachtsbaumverkauf. Der Erlös kommt jeweils einer gemeinnützigen Organisation in Baden zugute. Im «Kennsch mi?» stellen wir Corina Burkhardt vor – wie wunderbar, dass es die Rütihöfler Autorin nicht nur in die Top 3 des deutschen Selfpublishing-Buchpreises geschafft hat, sondern auch, dass in ihren Büchern sogar die Weltstadt Baden vorkommt. Im spannenden Portrait alles zur Autorin, ihrer Arbeit und die Pläne für die Zukunft. Wir brauchen Adrian Stern kaum vorzustellen – Frische bringt er natürlich trotzdem, wie gewohnt, mit: Seine bevorstehende Clubtour stellt unter anderem das neue Album «Meer» vor. Der Badener Musiker, Songschreiber und Produzent startet am 14. Januar im Nordportal Baden und bringt mit seiner Band mit rund 20 weiteren Konzerten die Leute zum Zanzen und Mitsingen. Tanzen? Ja, das hat auch unser «Gast» im Historisch gerne gemacht. Casanova höchstpersönlich gibt sich die Ehre. Auf den historischen Seiten erfährt man, dass der berüchtigte Verführer tatsächlich auch einmal Halt in Baden gemacht hat. Eine Runde Walzern und einer Busse später und Baden wurde um eine wunderbare Geschichte reicher. Wie immer ist der Veranstaltungskalender gefüllt, für die Doppelausgabe mit Dezember und Januar. Immer aktuell geht es auf der Webseite badenaktuell.ch zu und her, wo man auch jene Events findet, die es kurzfristiger zu uns geschafft haben. Mit dieser Ausgabe verabschiedet sich das Team von Baden aktuell für das Jahr 2021. Auf einen schönen Ausklang des Jahres!

Das Monatsmagazin für unsere Weltstadt mit dem grossen Monatsthema rund um die neu belebten Bäder in Baden. Endlich kann sich Baden wieder eine Thermalstadt nennen. Der Blick auf das erfrischte Quartier mit Stimmen der Anwohnenden.
Mit dem Dezember denken wir natürlich gleich auch an Tannenbäume: Im «Natur ganz nah» der Text zum Benefiz-Weihnachtsbaumverkauf. Der Erlös kommt jeweils einer gemeinnützigen Organisation in Baden zugute.
Im «Kennsch mi?» stellen wir Corina Burkhardt vor – wie wunderbar, dass es die Rütihöfler Autorin nicht nur in die Top 3 des deutschen Selfpublishing-Buchpreises geschafft hat, sondern auch, dass in ihren Büchern sogar die Weltstadt Baden vorkommt. Im spannenden Portrait alles zur Autorin, ihrer Arbeit und die Pläne für die Zukunft.
Wir brauchen Adrian Stern kaum vorzustellen – Frische bringt er natürlich trotzdem, wie gewohnt, mit: Seine bevorstehende Clubtour stellt unter anderem das neue Album «Meer» vor. Der Badener Musiker, Songschreiber und Produzent startet am 14. Januar im Nordportal Baden und bringt mit seiner Band mit rund 20 weiteren Konzerten die Leute zum Zanzen und Mitsingen.
Tanzen? Ja, das hat auch unser «Gast» im Historisch gerne gemacht. Casanova höchstpersönlich gibt sich die Ehre. Auf den historischen Seiten erfährt man, dass der berüchtigte Verführer tatsächlich auch einmal Halt in Baden gemacht hat. Eine Runde Walzern und einer Busse später und Baden wurde um eine wunderbare Geschichte reicher.

Wie immer ist der Veranstaltungskalender gefüllt, für die Doppelausgabe mit Dezember und Januar. Immer aktuell geht es auf der Webseite badenaktuell.ch zu und her, wo man auch jene Events findet, die es kurzfristiger zu uns geschafft haben.

Mit dieser Ausgabe verabschiedet sich das Team von Baden aktuell für das Jahr 2021. Auf einen schönen Ausklang des Jahres!

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Walzer in der Gaststube<br />

<strong>Baden</strong>er Stadtgeschichte<br />

48<br />

Auf der Reise durch die Schweiz machte Giovanni Giacomo<br />

Casanova in <strong>Baden</strong> Halt – <strong>und</strong> wurde seinem Ruf als Frauenverführer<br />

auch hier gerecht.<br />

Dass er in <strong>Baden</strong> anhielt, war nicht vorgesehen.<br />

Doch die «Voiture ouverte», mit<br />

der er im Frühling 1760 von Zürich nach<br />

Solothurn unterwegs war, hatte auf der<br />

holprigen Landstrasse Schaden genommen<br />

<strong>und</strong> musste ausgebessert werden.<br />

35-jährig <strong>und</strong> im besten Mannesalter<br />

war Giovanni Giacomo Casanova, als er<br />

in <strong>Baden</strong> für einen halben Tag <strong>und</strong> dann<br />

noch eine Nacht zu Gast war. Er wäre<br />

seinem Ruf als Verführer nicht gerecht<br />

geworden, hätten seine Augen nicht auch<br />

in unserer Stadt ein hübsches Mädchen<br />

ausgemacht, das – wie er sich vornehm<br />

auszudrücken pflegte – «eines Opfers<br />

würdig» gewesen wäre.<br />

Und tatsächlich hat er sich die Tochter<br />

des Wirts «Zur Rose» (oder war es die<br />

«Waage»? Die Quellen sind nicht eindeutig)<br />

ausgesucht – <strong>und</strong> umgarnt. Das<br />

Paar lag sich schon bald in den Armen<br />

<strong>und</strong> walzerte durch die Gaststube. Doch<br />

die zwei hatten die Rechnung ohne den<br />

Wirt gemacht. Denn mit einem Mal trat<br />

dieser durch die Tür <strong>und</strong> bedeutete dem<br />

Gast, dass heute Sonntag <strong>und</strong> also das<br />

Tanzen verboten sei. Er forderte einen<br />

Louis Busse. Als der Galan nicht bezahlen<br />

wollte <strong>und</strong> stattdessen nach einem Richter<br />

verlangte, bedeutete ihm der Wirt, in<br />

der Stube zu warten, er werde nach dem<br />

Richter rufen.<br />

Tatsächlich wurde unser Gast eine<br />

Viertelst<strong>und</strong>e später ins Nebenzimmer<br />

gebeten. Und wer sass da im Mantel <strong>und</strong><br />

auf dem Kopf eine Perücke? Der nämliche<br />

Schankwirt, der ihn zuvor des verbote-<br />

nen Tanzes angeklagt hatte. «Er schreibt<br />

etwas», schildert der Gast später in seinen<br />

Memoiren diese seltsame Rechtsprechung,<br />

«bestätigt die frühere Verurteilung <strong>und</strong><br />

verurteilt mich ausserdem, sechs Franken<br />

für die Kosten zu bezahlen.» Auf den Einwand,<br />

dass die Tochter ebenso schuldig<br />

sei, da diese ihn verführt habe, habe der<br />

Richter einen Louis aus der Tasche gezogen<br />

<strong>und</strong> ihn sich als Busse seiner Tochter<br />

gleich wieder eingesteckt. Und schelmisch<br />

habe er zum Angeklagten gesagt: «Jetzt<br />

Ihren Louis.»<br />

Den Verurteilten schien die Sache mehr<br />

zu amüsieren als zu ärgern: «Ich fing an<br />

zu lachen, bezahlte <strong>und</strong> verschob meine<br />

Abreise bis zum nächsten Morgen.»

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