Dezember 2021
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Gemeindebrief 3/2021 Meditation 3
„Es begab sich aber zu der Zeit …“ (Lukas 2, 1)
Liebe Leserin, lieber Leser,
schon ganz am Anfang der Weihnachtserzählung spielt die Zeit eine Rolle.
Weihnachten hat überhaupt viel mit Zeit zu tun – und damit auch mit dem
Warten, dem Abwarten, geduldig Sein. Advent ist die Zeit vor dem Fest, Zeit
der Vorbereitung und des Zuwartens. Zum Ende hin spitzt es sich zu: Kinder
warten – medial unterstützt – aufs Christkind. Es gibt große, wundervolle
Überraschungen, Wünsche werden erfüllt – manchmal sogar weit übertroffen.
Im vergangenen Jahr warteten wir im Verlauf des Novembers auf das Abflauen
der 2. Welle. Weihnachten sollte laut Aussage mancher Politiker „gerettet“
werden. Heute, ein Jahr später, am Hochschnellen der 4. Welle redet davon
niemand mehr. Vielleicht haben wir ja gemerkt, dass wir nicht die Retter von
Weihnachten sind, es im wirklichen Sinn gar nicht sein können. Weihnachten
ist das Fest des Retters, des Gottessohnes, der vor 2000 Jahren in und auf
der Welt war. Wir sind nicht die Retter, wir sind die Geretteten. Wir sind nicht
die Aktiven, wir sind die Passiven. Im vergangenen Jahr waren wir in unserem
Kirchenbezirk ab kurz vor Weihnachten für mehrere Wochen passiv. Wir haben
keine Präsenzgottesdienste durchgeführt. Das hat über Weihnachten besonders
weh getan. Es hat uns sozusagen als Nebeneffekt aber auch gezeigt, wer an
Weihnachten der Akteur ist: Gott allein. Wir wissen zum jetzigen Zeitpunkt,
Mitte November noch nicht, wie Weihnachten 2021 werden wird. Selbstverständlich
hoffe ich von ganzem Herzen, dass wir schöne, festliche, feierliche,
weihnachtliche Gottesdienste werden feiern dürfen und können. Sie sind ja
unsere Antwort auf Gottes Rettungstat. Möge Gott uns geben und schenken,
was wir im vergangenen Jahr als Menschen nicht hingekriegt haben. Wenn das
einer kann, dann Gott.
Bleiben Sie zuversichtlich und behütet. Ich wünsche Ihnen besinnliche Adventswochen,
gesegnete Weihnachtstage und alles Gute im kommenden Jahr.
Ihr Pfarrer Klaus Vogel