Vereinsmagazin NULL8 Sommer 2021
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35 | AKTUELLES AUS DEM VEREIN
Große Sorgen bereiten den Lebensrettern zudem
die rückläufigen Schwimmprüfungen. Die
Ausbilder am Beckenrand haben im vergangenen
Jahr 23.458 Prüfungen abgenommen. Das
entspricht knapp 75 % weniger Menschen als
im Jahr 2019 (92.913), die zu sicheren Schwimmern
ausgebildet wurden.
Insgesamt wurden zudem 14.566 Seepferdchen
im Bereich der Wassergewöhnung ausgehändigt.
Auch hier liegt der Rückgang bei über 70 %.
Bei den Rettungsschwimmprüfungen wurden
32.983 Abzeichen neu oder wiederholt ausgestellt
– davon 2.509 Juniorretter. „Der Zusammenhang
mit der Pandemie liegt hier auf der
Hand. Dieser dramatische Rückgang nahezu aller
Zahlen bereitet uns große Sorgen“, bilanziert
Achim Haag die Ausbildungsleistung. Denn dies
lege nahe, dass die Schwimmfertigkeit in
Deutschland, und damit die Fähigkeit sicher
schwimmen zu können, abnehme. „Hier sprechen
wir mittlerweile von mindestens einem,
wenn nicht sogar schon zwei verlorenen Jahrgängen
in der Schwimmausbildung.“
Dafür macht der DLRG-Präsident auch die sich
weiter verschlechternden Rahmenbedingungen
für die Ausbildung verantwortlich, die durch die Corona-Pandemie
stark verschärft wurden. Bereits
vor der Pandemie konnten annähernd 25 % aller
Grundschulen keinen Schwimmunterricht mehr
anbieten, weil ihnen kein Bad zur Verfügung steht.
„Durch die Schließung der Bäder wird der Kampf
gegen das Ertrinken deutlich erschwert. Durch Corona
und seine Folgen haben wir signifikant mehr
Nichtschwimmerinnen und Nichtschwimmer in
Deutschland, was nicht zuletzt ein dauerhaft erhöhtes
Ertrinkungsrisiko innerhalb der Bevölkerung
zur Folge hat“, mahnt Haag.
Die wichtigsten
Baderegeln für Seen
und Flüsse:
• Tückische Strömung: Selbst gute Schwimmer überschätzen meist ihre Kraft.
• Wassertemperatur: Während sich die Wasseroberfläche aufwärmt, bleibt es in der
Tiefe kalt. Bei kaltem Wasser sinkt auch die Körpertemperatur, Herz und Lunge
kühlen ab, es kann zu Herz-Rhythmus-Störungen kommen. Beim Sprung ins Wasser
kann man einen Schock bekommen.
• Schiffsverkehr: Die DLRG warnt – nie dort schwimmen, wo Schiffe und Boote fahren.
Schiffe haben eine starke Sogwirkung und erzeugen Wellengang.
• Voller Bauch: Nur wer sich wohlfühlt, sollte ins Wasser steigen. Ein voller Magen ist
keine gute Voraussetzung – ebenso wie ein ganz leerer Magen.
• Nie allein: Generell gilt – am besten nie allein und nur an bewachten Stellen ins
Wasser gehen.
(Quellen DLRG, WDR)
Das DRSA Silber ist das Abzeichen,
das alle Rettungsschwimmer vorweisen
müssen, die in der Wasserrettung
eingesetzt werden. Die Prüfungen
müssen regelmäßig (i.d.R. alle zwei
Jahre) wiederholt werden. Auch für
Schwimmmeister und anderes hauptamtliches
Personal in der Badeaufsicht
gilt das.
Das DRSA Gold ist
als Qualifikation in
der Lebensrettung
nicht Voraussetzung.
Es motiviert eher diejenigen,
die noch
mehr erreichen bzw.
sich noch weitere Ziele
stecken wollen.