Die Olympischen Spiele der Neuzeit - International Olympic ...
Die Olympischen Spiele der Neuzeit - International Olympic ...
Die Olympischen Spiele der Neuzeit - International Olympic ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
3<br />
Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Olympischen</strong> <strong>Spiele</strong><br />
Pierre de Coubertin liess sich von den <strong>Olympischen</strong> <strong>Spiele</strong>n des Altertums inspirieren,<br />
die einst in Olympia (Griechenland) durchgeführt worden waren und im Jahre 393 n.<br />
Chr. eingestellt wurden.<br />
[Siehe Lehrmaterial „<strong>Die</strong> <strong>Olympischen</strong> <strong>Spiele</strong> <strong>der</strong> Antike“].<br />
DAS VErmächtNiS DEr ANtikE<br />
<strong>Die</strong> ersten <strong>Olympischen</strong> <strong>Spiele</strong> <strong>der</strong> <strong>Neuzeit</strong> im Jahr 1896, also mehr als 1500 Jahre<br />
nach <strong>der</strong> Einstellung <strong>der</strong> <strong>Olympischen</strong> <strong>Spiele</strong> des Altertums, verwiesen in vielerlei<br />
Hinsicht auf das antike Griechenland. Mit dem Austragungsort Athen wollte das IOC<br />
den Akzent auf Griechenland, das ursprungsland <strong>der</strong> <strong>Olympischen</strong> <strong>Spiele</strong>, legen.<br />
<strong>Die</strong> meisten Wettkämpfe fanden im antiken Stadion, dem Panathinaikon, statt, das für<br />
die <strong>Spiele</strong> restauriert wurde.<br />
<strong>Die</strong> meisten Sportarten <strong>der</strong> <strong>Olympischen</strong> <strong>Spiele</strong> des Altertums fanden sich im<br />
Programm <strong>der</strong> ersten <strong>Olympischen</strong> <strong>Spiele</strong> <strong>der</strong> <strong>Neuzeit</strong> wie<strong>der</strong>. <strong>Die</strong> Veranstalter<br />
erfanden sogar ein Wettrennen, das auf ein historisches Ereignis des Altertums<br />
zurückgeht: den marathonlauf.<br />
DiE NEuEruNGEN<br />
<strong>Die</strong> <strong>Olympischen</strong> <strong>Spiele</strong> <strong>der</strong> <strong>Neuzeit</strong> gründen auf <strong>der</strong> Vergangenheit, bieten aber auch<br />
wesentliche Neuerungen:<br />
DiE OlymPiSchEN SPiElE iN bEWEGuNG<br />
Im Gegensatz zu den <strong>Olympischen</strong> <strong>Spiele</strong>n des Altertums werden jene <strong>der</strong> <strong>Neuzeit</strong><br />
grundsätzlich jeweils in einem an<strong>der</strong>en land und einer an<strong>der</strong>en Stadt durchgeführt.<br />
läNGErE AuStrAGuNGSzEit<br />
In <strong>der</strong> Antike wurden die <strong>Olympischen</strong> <strong>Spiele</strong> jeweils an einem Tag ausgetragen, später<br />
während fünf Tagen. Heute beträgt die offizielle Dauer <strong>der</strong> <strong>Olympischen</strong> <strong>Spiele</strong><br />
maximal 16 tage.<br />
SPOrtlEr AuS AllEN läNDErN<br />
Während in <strong>der</strong> Antike nur griechische Bürger teilnehmen durften, stehen die<br />
<strong>Olympischen</strong> <strong>Spiele</strong> <strong>der</strong> <strong>Neuzeit</strong> allen menschen offen. <strong>Die</strong> 245 Teilnehmer <strong>der</strong><br />
<strong>Olympischen</strong> <strong>Spiele</strong> von Athen (Griechenland) im Jahr 1896 kamen aus 14 Län<strong>der</strong>n.<br />
Seit den <strong>Olympischen</strong> <strong>Spiele</strong>n von Stockholm (Schweden) 1912 nehmen nationale<br />
Delegationen aus allen fünf kontinenten teil: <strong>Die</strong> Universalität <strong>der</strong> <strong>Olympischen</strong><br />
<strong>Spiele</strong> <strong>der</strong> <strong>Neuzeit</strong> ist bestätigt.<br />
FrAuEN AN DEN OlymPiSchEN SPiElEN<br />
Wie im antiken Griechenland waren die Frauen auch an den ersten <strong>Olympischen</strong> <strong>Spiele</strong>n<br />
<strong>der</strong> <strong>Neuzeit</strong> abwesend. Im Jahre 1896 nahmen in Athen nur Männer an den Wettkämpfen<br />
teil. <strong>Die</strong> Frauen gaben ihr olympisches Debüt an den <strong>Olympischen</strong> <strong>Spiele</strong>n von Paris<br />
(Frankreich) im Jahr 1900. Es standen ihnen zwei Sportarten offen: Tennis und Golf.<br />
Zu Beginn des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts hatten Sportlerinnen mit vielen Vorurteilen zu kämpfen:<br />
Man befürchtete, sie würden ihre Weiblichkeit verlieren, zu muskulös o<strong>der</strong> gar unfruchtbar<br />
werden.<br />
© Das Olympische Museum, 2. Auflage 2007<br />
Das <strong>Olympischen</strong> <strong>Spiele</strong> <strong>der</strong> <strong>Neuzeit</strong><br />
DAS PANAthiNAikON<br />
Schauplatz sportlicher Wettkämpfe<br />
während <strong>der</strong> Panathenäen im<br />
antiken Athen.<br />
DEr mArAthON<br />
Der Wettlauf würdigt die<br />
Leistung eines Soldaten, <strong>der</strong> im<br />
Jahr 490 v. Chr. im Dauerlauf<br />
von Marathon nach Athen<br />
eilte, um <strong>der</strong> Bevölkerung die<br />
Nachricht vom militärischen<br />
Sieg über die Perser zu überbringen<br />
(Entfernung ca. 34,5 km).<br />
Als olympische Disziplin gehört<br />
<strong>der</strong> Ma r at hon lauf seit den <strong>Spiele</strong>n<br />
von Athen 1896 zum Programm.<br />
Das Organisationskomitee <strong>der</strong><br />
<strong>Olympischen</strong> <strong>Spiele</strong> von London<br />
1908 hat die Streckenlänge<br />
des Marathons auf 42,195 km<br />
festgesetzt – die letzten 195<br />
m wurden hinzugefügt, um<br />
die Laufstrecke vom Schloss<br />
Windsor zur königlichen Loge<br />
des Londoner Stadions zu rechtfertigen.<br />
Seit den <strong>Olympischen</strong><br />
<strong>Spiele</strong>n von 1924 ist dies die<br />
offizielle Streckenlänge.<br />
cOubErtiN uND SEiNE Sicht<br />
DEr FrAuEN<br />
Ganz nach den Vorstellungen<br />
<strong>der</strong> Männerwelt seiner Zeit sah<br />
auch Coubertin <strong>der</strong> Teilnahme<br />
<strong>der</strong> Frauen an den <strong>Olympischen</strong><br />
<strong>Spiele</strong>n nur mit Missgunst<br />
entgegen: “[…] <strong>der</strong> eigentliche<br />
olympische Held ist in meinen<br />
Augen das erwachsene männli-<br />
che Individuum.“<br />
Le Sport Suisse, 31. Jahrgang, 7.<br />
August 1935. S. 1