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Nachlese zur 36. Internationalen Fachtagung für Visuelles ... - VMM

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auf dem Screenplay die Vorlieben des Nutzers kennt. Vielleicht funktioniert der Fernseher<br />

aber auch über Gedankensteuerung, wie „Minority Report“-Designer Dale Herigstad sie gerade<br />

entwickelt. Schon beim Kauf hat ein Gerät die Emotionen des Kunden gemessen und das<br />

Programm laufen lassen, das ihm entsprach. Der Couchtisch ist eine Art großer I Pad mit Entertainement-Angebot,<br />

auf dem sich auch Fotos bearbeiten lassen. Die technologische Innovation<br />

führt zu einer Situation, in der sich alle Geräte um uns herum miteinander unterhalten<br />

und individuelle Angebote machen. Das Kinderzimmer der Zukunft beinhaltet einen Spiegel,<br />

der den Kleiderschrank-Inhalt kennt und virtuelle Kombi-Vorschläge macht. Auch die Tapete<br />

im Kinderzimmer ist interaktiv. Die gedruckte Tageszeitung ist ein Premiumprodukt. Sie trägt<br />

einen persönlichen Namen und ihr Inhalt ist seitenweise individualisiert - wie die Werbung.<br />

In der Küche ist der Inhalt des Kühlschranks mit seinem erhöhten Anteil an Functional Food,<br />

besonders interessant, weil es nicht nur satt macht, sondern eine Zusatzfunktion wie Hirndoping<br />

bietet. Der Körper wird <strong>zur</strong> optimierbaren Materie hinsichtlich Aussehen, Gesundheit<br />

und Leistungsfähigkeit. Es stehen Joghurts im Kühlschrank, die reaktionsschneller machen,<br />

Getränke, die Energie liefern, Dinge, die unsere Kinder intelligenter werden lassen. Das Auto<br />

vor der Tür ist ein Tausch-Objekt, je nach Bedürfnislage. Beim Shoppen im Jahr 2020 erhält der<br />

Händler den Zuschlag, der nicht nur Aufmerksamkeit weckt, sondern Anerkennung vermittelt.<br />

Die zu Grunde liegende Logik hier<strong>für</strong>: Intelligentes Touchpoint Management. Das Handy der<br />

Zukunft erkennt in welchem Geschäft es sich befindet. Das Smart Phone filtert interessante<br />

Menschen aus der Menge heraus. Um diese spezifischen Angebote machen zu können, hat<br />

jeder Hersteller die Aufgabe permanent Konsumentendaten zu erheben, denn neue Technologien<br />

checken die Produkte auf unsere Bedürfnisse ab und lassen das grüne Lämpchen zum<br />

Kaufnur dann aufleuchten, wenn diese mit unserem Profil übereinstimmen. Wir leben 2020 in<br />

einer Welt, in der jeder Gegenstand eine IP-Adresse hat.<br />

Die Vorstellung, in einer solch technisierten Welt ließ so manchen der Zuhörer zusammenducken.<br />

Gibt es keinen Weg vorbei? „Für 90 Prozent nicht!“, mutmaßt Sven Gabor Jansky.<br />

Vier Konsequenzen leitet der Zukunftsforscher aus diesem Szenario ab: 1. Als Mittel gegen<br />

multifunktionale Orientierungslosigkeit Technologien zum Filtern nutzen. 2. Wir werden alle zu<br />

Profis mittels elektronischer Assistenz, die per Knopfdruck aufrufbar ist. 3. Im Sinne von Adaptivität<br />

passt sich jedes Produkt je nach Nutzer- und Nutzungsprofil neuen Verhältnissen an.<br />

4. Produkte müssen sich zum Identitätsmanagement eignen. 5. Es werden neue Konzepte entwickeln,<br />

weil die Lebenserwartung auf durchschnittlich 90 Jahre rutscht und die Pflegephase<br />

ans Lebensende. Heute 50- und 60 jährige empfiehlt der Kopf des Thinktanks als „die ideale<br />

Zielgruppe <strong>für</strong> ein Geschäftsmodell.<br />

Die Ausbildungsansprüche wachsen<br />

aus Sicht der beiden Professoren Rainer Zimmermann und Philipp Teufel von der Fachhochschule<br />

<strong>für</strong> Kommunikationsdesign, Düsseldorf, bedarf es deshalb eines zukunftsfähigen und<br />

maßgeschneiderten Bachelor-Studienganges, der die Themen Warenpräsentation, Gestaltung,<br />

3 D-Design und Kommunikation fokussiert. Sie gehen davon aus, dass <strong>für</strong> den Einzelhandel<br />

die Zukunft im Kontext von drei Strömungen zu sehen ist:<br />

- Urbanisierung mit hoch verdichteten Ballungsräumen und ausgeprägter Differenzierung.<br />

Stichwort Interaktive LED-Fassaden im Kontrast <strong>zur</strong> Landlust der Städterinnen - Sehnsucht<br />

nach Authentizität und zunehmende Bedeutung von Independent Stores - Bausteine im Ladenbau,<br />

die ökologisches Bewusstsein und Nachhaltigkeit signalisieren – Keine Energieverschwendung<br />

in Form heruntergefahrener Beleuchtungskapazitäten, wie bei Hollister oder<br />

Whole Food – Temporäre Vermarktung in außergewöhnlichen Räumen – Neue Touch Points<br />

<strong>zur</strong> Neukundengewinnung.

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