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Nachlese zur 36. Internationalen Fachtagung für Visuelles ... - VMM

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verkaufen. 5. Store Story. Authentisch darstellen. 6. Themenwelten. Bühnenbilder schaffen.<br />

7. Shopaufbau. Mit eingängiger Struktur, Wegführung, Fokuswand, bewegtem Licht, offenen<br />

Türen, laufenden Bildschirmen. 8. Nachhaltigkeit. Mit dem Signal ökologischer und sozialer<br />

Verantwortung beispielsweise über Einkaufstaschen, die bei Puma gleichzeitig als Behälter <strong>für</strong><br />

Schuhe fungieren; Wände aus Pappkartons wie bei l‘Éclaireur, Paris, ökologische Baustoffe<br />

verwenden, Material- und Transportkosten reduzieren. Das Store Design transportiert diese<br />

Werte nach draußen. 9.Zukunft. I Pad Walls und Magic Mirrors installieren.<br />

Es geht um Lebensnähe<br />

Wie Innenarchitekt Plajer ist auch Gabriele Kaiser, Geschäftsführerin der Trendagentur sicher,<br />

dass es <strong>für</strong> den ersten Eindruck keine zweite Chance gibt. Die Frau, die auf Messen ganze<br />

Trendareale aufbaut, stellte dem Publikum die spannende Frage: „Wenn sich alle fünf Jahre<br />

das Wissen der Menschheit verdoppelt und unsere Haushalte mit durchschnittlich 15.000 Gegenständen<br />

überfüllt sind, die Menschen vom Angebot erschlagen werden, wie ziehen wir sie<br />

dann in unsere Läden?“ Sie empfiehlt dem Handel eine Vorauswahl zu treffen. Und sie sagt:<br />

„Alles, was keine Emotionen auslöst. Ist <strong>für</strong> das Gehirn wertlos, weil Gefühle der zentrale Antrieb<br />

<strong>für</strong>s Handeln sind.“ Und weil laut Umfragen die überwiegende Mehrheit der Endverbraucher<br />

Einzelhandel als lediglich zweckmäßig, total rational, nicht ansprechend, total unsexy<br />

empfindet, tue Umdenken dringend Not. Auch sie empfiehlt keinen Verkauf von Produkten zu<br />

planen, sondern von Zielerreichungen und Emotionen. Die Frage müsse immer sein: Was hat<br />

der Kunde davon, wenn er das Produkt kauft? Was ist das Ziel, das er damit verfolgen kann?<br />

Denn: Wir entscheiden unbewusst, innerhalb von drei Sekunden. Sie fordert das Merchandising<br />

dazu auf, Fassaden mit Flat Screens, Bewegungsspielen oder Farbe zu aktivieren, in den<br />

Läden Schauplätze und Bilder zu generieren und Schaufenster mit Stop-Effekten auszustatten<br />

bzw. Neugierde zu wecken. Ihre Ideen reichen vom Licht als Eyecatcher und Improvisationsmittel<br />

„Der Kunde erwartet gar nicht, dass alles super ist“, über Handmade Design „Die Grafik<br />

stellt tendenziell Dinge so dar, dass es wie selbst gemacht aussieht“, und durchgestylte<br />

Geschichten als Kontrast, bis zu Wohnatmosphäre im Fenster dank Heizkörpern, Tapeten etc.<br />

„damit alles so aussieht, als würde da wirklich jemand wohnen. Es muss ganz nah’ dran sein,<br />

zum Hinfühlen und Identifizieren“. Der Eingangsbereich sollte einladend wie ein roter Teppich<br />

sein, keine Hemmschwelle, bestückt mit atmosphärischen Produkten, die versprechen, was<br />

drinnen zu erwarten ist. Das Design, egal ob funktional, flexibel oder experimentell, sollte ein<br />

Bekenntnis sein, beispielsweise im Eco Style aus Fahrradschläuchen. Bei der Wandgestaltung<br />

denkt sie an eine Bildergalerie und Elchgeweihe. Aber ein Sofa, Hüte an der Wand, Bücherregale<br />

oder Schuhe auf dem Brett könnten Wohnatmosphäre schaffen. Flexible Möbelmodule<br />

legt Gabriele Kaiser dem Publikum ans Herz, „weil die alles immer wieder interessant und<br />

neu aussehen lassen. Ungewöhnlich seien auch Warenpräsenter, Tische und Lampen aus Rohren,<br />

Licht in einem Rohrsystem aus Waschbeton als Kontrastprogramm zu einem lackierten<br />

Boden, effektvollen Tapeten im Mauerdesign, farbige Graffitis als Kontrastprogramm in puristischer<br />

Umgebung. Wer die Natur in den Laden holen wolle, solle sich Warenträger aus Holz<br />

bedienen, Wände begrünen, Äste und Baumelemente als Dekor in die Verkaufsräume tragen.<br />

Romantik ließe sich mit Blümchen, gemütlichen Lampen und der Farbe Rosa generieren. Zum<br />

Wohlfühlen könne man wie Daheim Wohnzimmeratmosphäre in die Läden bringen. Außerdem<br />

sei Improvisiertes im Kommen, wie rohe oder edel lackierte Paletten oder zusammengeschnürtes<br />

Verpackungsmaterial. Als neue Konzepte stellte Kaiser neben dem Kochhaus in Berlin,<br />

das die Ware nach Rezepten sortiert und <strong>für</strong> Inspiration sorgt, Communication Areas mit<br />

langen Tischen, die die Leute zusammenbringen, und durch Fototapeten, Handzeichnungen,<br />

Momentaufnahmen oder herumliegende Krümel erzeugte Scheinwelten mit viel Lebensnähe<br />

á la Waschsalon. Sie erzählt von einem ihrer Kunden, einem Stofflager und Outlet, in dem sie

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