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StartUp-Impuls - Institut für Journalistik und ...

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uMfrage<br />

sen. Kurz vor dem Konzert sind im Treppenhaus<br />

laute Lacher zu hören, die aus<br />

dem Raum hinter dem provisorischen<br />

Büro des Tourmanagers kommen. Die<br />

Stimmung ist gut, gleich geht es an die Arbeit.<br />

Dete Schumann, Technischer Leiter<br />

im „Capitol“, macht jetzt endlich Pause.<br />

„Solange nichts kaputtgeht, ist es während<br />

der Konzerte <strong>für</strong> mich relativ ruhig“,<br />

sagt er. Der Feierabend ist in greifbarer<br />

Nähe – aber nur, wenn sich die Band früh<br />

verzieht. „Ich schätze, ich muss noch bis<br />

halb eins“, meint er.<br />

Ob schriftsteller, künstler oder<br />

Musiker – ihnen allen wird nachgesagt,<br />

dass ihre inspiration<br />

nachts am größten ist <strong>und</strong> sie<br />

dann am kreativsten arbeiten<br />

können. „saitensprung“ hat<br />

an der hochschule <strong>für</strong> Musik,<br />

theater <strong>und</strong> Medien hannover<br />

nachgefragt: Wann übt es sich<br />

am besten? sind Musiker nachts<br />

produktiver? <strong>und</strong> klingt Musik in<br />

der nacht besser als am tag?<br />

22<br />

*<br />

Das Jubiläumskonzert rückt immer<br />

näher, das Personal in der Kölner Philharmonie<br />

wird nervöser. H<strong>und</strong>erte Leute<br />

treten nach <strong>und</strong> nach ein, geben ihre<br />

Sachen ab <strong>und</strong> bestellen Getränke. Manche<br />

lutschen Kräuterbonbons, um später<br />

nicht husten zu müssen. Und plötzlich ist<br />

das Foyer wieder leer, die Mitarbeiter sind<br />

sichtlich erschöpft. Erst in der Pause wird<br />

sich alles wieder mit Leben füllen.<br />

*<br />

Die Absätze von Kim Sanders’ High-<br />

Heels klackern auf den Treppenstufen.<br />

Pia siemer, 19 Jahre (klavier)<br />

„Ich höre abends auf jeden Fall viel<br />

mehr Musik, weil mir die Musik dann<br />

zur Entspannung <strong>und</strong> als Abschluss des<br />

Tages dient. Die abendliche Atmosphäre<br />

ermöglicht es mir auch, in Ruhe zu üben<br />

<strong>und</strong> den Trubel des Tages hinter mir zu<br />

lassen.“<br />

Ein Geruch nach Frauenparfüm mischt<br />

sich mit einem Männerduft, dann läuft<br />

die Band herausgeputzt in Bühnenoutfits<br />

zum Eingang. Sanders lacht noch einmal<br />

laut <strong>und</strong> kichert. Ihre Haare sind jetzt viel<br />

voller. Sie wirkt zufrieden <strong>und</strong> gar nicht<br />

aufgeregt. Die Bandmitglieder gehen zuerst<br />

auf die Bühne, bevor schließlich auch<br />

die Tür hinter der Sängerin zuschlägt. Das<br />

Schlagzeug setzt ein: Die Show beginnt.<br />

*<br />

In der Pause füllt sich das Künstlerfoyer.<br />

zu den Dutzenden Musikern gesellen<br />

sich Persönlichkeiten der Philharmonie.<br />

Darunter Louwrens Langevoort,<br />

der Intendant. Er prostet mit einem Glas<br />

Sekt seinen geladenen Gästen entgegen.<br />

Manche Musiker unterhalten sich locker<br />

untereinander, diskutieren verschiedene<br />

Passagen der gespielten Stücke oder<br />

fachsimpeln über Musikinstrumente.<br />

Noch können sie sich entspannen, Kraft<br />

tanken, die trockenen Kehlen befeuchten.<br />

Und dann, dann geht es wieder auf<br />

die Bühne. Musik von Charles Ives <strong>und</strong><br />

Leonard Bernstein erklingt durch die Flure.<br />

Aber nur dumpf. Sonst ist alles ruhig.<br />

eriK KLügLing/Lena KLimKeit<br />

BeLOhnung vOr deM schLafen<br />

christoph Biermann, 27 Jahre<br />

(gesang)<br />

„Ich bin sowieso ein Nachtmensch.<br />

Da fühle ich mich einfach wohl, <strong>und</strong> oft<br />

habe ich dann auch meine kreative Phase,<br />

was aber nichts mit der Nacht an sich<br />

zu tun hat, sondern mit meinem Tagesrhythmus,<br />

der normalerweise eher spät<br />

beginnt. Ich bin häufig nachts wach <strong>und</strong><br />

höre dann auch viel Musik – wenn ich zu<br />

Hause bin, meistens übers Internet. Es ist<br />

ein schönes Gefühl, wenn ich spätabends<br />

oder nachts nichts mehr vor mir habe <strong>und</strong><br />

trotzdem noch nicht gleich ins Bett gehe,<br />

sondern mir als eine Art Belohnung <strong>für</strong><br />

den Tag ein bis zwei St<strong>und</strong>en Musik am<br />

PC gönne. Unbekannte Musik kennenzu

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