Gewerbegebiet Klinkenthal - Agsta Umwelt Arbeitsgruppe Stadt ...
Gewerbegebiet Klinkenthal - Agsta Umwelt Arbeitsgruppe Stadt ...
Gewerbegebiet Klinkenthal - Agsta Umwelt Arbeitsgruppe Stadt ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Gemeinde Schiffweiler agstaUMWELT<br />
12<br />
__________________________________________________________________________________________________<br />
nende Halde“ mit einer kontinuierlichen Brandausbreitung an der Oberfläche und<br />
den Flanken der Halde), damit war die Halde aufgrund der tatsächlichen oder latenten<br />
Brandgefahr und der bereichsweise hohen Oberflächentemperatur nur noch<br />
bedingt zugängig.<br />
In Vorbereitung der nunmehr im Zuge der Neukonzeption (s. 3. Neues Konzept)<br />
geplanten Geländeaufbereitung wurden 1989 erste Kernbohrungen im <strong>Klinkenthal</strong><br />
ausgeführt, um die Beschaffenheit des Untergrundes näher zu ergründen und um<br />
gleichzeitig den Kohleanteil der Auffüllmassen zu bestimmen. Bereits die ersten<br />
Kohleanalysen waren so viel versprechend, dass das neue Konzept, welches ja<br />
von den Erlösen aus der Kohlenvermarktung finanziell getragen werden musste,<br />
immer realisierbarer erschien.<br />
Anfang der 90ger Jahre wurde mit den Arbeiten begonnen. Das Gelände wurde, im<br />
Osten beginnend, Schicht für Schicht abgetragen, das gewonnene Bergematerial<br />
wurde mittels im Gelände eingerichteter Transportbänder zur Kohlewaschanlage<br />
der Firma NeuLand transportiert. So wurden nach und nach die im Gelände vorhandenen<br />
ehemaligen Schlammweiher leer geräumt. Der gewonnene Kohlenschlamm<br />
und die Kohlenrückstände wurden getrocknet und mit der aufbereiteten<br />
Kohle in saarländischen Kraftwerken verbrannt.<br />
Die freigelegten Hohlräume wurden lagenweise mit verdichtungsfähigen, nichtkohlehaltigen<br />
tauben Massen direkt und ohne Zeitverzögerung vor Ort verfüllt. Da<br />
lediglich die Kohle- bzw. Zuschlagstoffe transportiert werden mussten, konnten<br />
immerhin 90 Prozent der vorhandenen Massen im <strong>Klinkenthal</strong> bzw. in der Saarbrücker<br />
Straße (S.4.2.3 Massentransport) verblieben.<br />
Der Einbau dieser Massen erfolgte mittels Raupen, eine spätere Nachverdichtung<br />
durch schwere Walzen. Die durch die Mischung der Asche und des Schlammes<br />
verursachte Abbindereaktion (s. 4.2.2 Anlage und Verfahren) führte letztendlich dazu,<br />
dass sehr feste Böden entstanden, die auch für schwere Bebauungen hervorragend<br />
geeignet sind (Bodenklasse 5 bis 6) und deren Aufbau und Modellierung<br />
gemäß der angestrebten Neunutzung (nach dem Bebauungsplan) erfolgten konnte.<br />
Der im Zuge dieser Maßnahme erforderliche Umfang der Erdarbeiten war gigantisch.<br />
So wurden über 4,4 Mio. cbm Erdmassen bis zu einer Tiefe von minus 26 m<br />
unter Altgelände ausgehoben und bewegt.<br />
Während die Kohlegewinnung im ureigenen Interesse der Fa. NeuLand lag, hatte<br />
die Gemeinde natürlich ihr Augenmerk auf die plangemäße Geländeherrichtung für<br />
die geplante Nutzung als <strong>Gewerbegebiet</strong> gerichtet.<br />
Zur Überwachung, Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung wurde das Ingenieurbüro<br />
WPW Geoconsult beauftragt, das die gesamten Aufbauarbeiten des Geländes<br />
genau und permanent überprüfte und damit sicherstellte, dass die geplante Nutzung<br />
später auch tatsächlich machbar war.