blaettle 37 - März/April 2021
Mittendrin im digitalen Zeitalter - Was tut sich im Landkreis in Sachen Digitalisierung?
Mittendrin im digitalen Zeitalter - Was tut sich im Landkreis in Sachen Digitalisierung?
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DAS Magazin für ganz Donau-Ries | Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
Schaut auch rein:<br />
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Mittendrin im digitalen Zeitalter<br />
Was tut sich im Landkreis<br />
in Sachen Digitalisierung?<br />
+++ Spaziergang durch ... Niederschönenfeld +++ Regionalgespräch<br />
mit: Dr. Dorothea Gaudernack +++ Mahlzeit: Erdnussröster Nördlingen<br />
+++ Selber g'macht: Metall Design Weigl +++ Tu’ Gutes: Nördlinger<br />
Nachbarschaftshilfe e.V. +++ Vereinsleben: DAV Donauwörth +++<br />
Arbeit im DONAURIES – Berufe, die begeistern!<br />
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Editorial und Inhalt | 3<br />
Inhalt<br />
Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Die <strong>37</strong>. blattle Ausgabe<br />
der Frühling naht mit großen Schritten. Und wir alle sehnen ihn<br />
herbei. Dieses Jahr vielleicht noch mehr als in anderen Jahren.<br />
Wenn ihr die mittlerweile <strong>37</strong>. Ausgabe des blättle in den Händen<br />
haltet, hat der meteorologische Frühling bereits begonnen. Wir alle<br />
wollen wieder nach draußen an die frische Luft, die ersten Sonnenstrahlen<br />
des Frühlings genießen und dabei vielleicht auch das neue<br />
blättle lesen. Für alle Fälle haben wir euch wieder jede Menge<br />
interessanten Lesestoff aus dem ganzen Landkreis in die aktuelle<br />
Ausgabe gepackt.<br />
. .<br />
04 | Was ist los im <strong>März</strong><br />
und <strong>April</strong>?<br />
10 | Titelthema<br />
Mittendrin im digitalen Zeitalter<br />
> Was tut sich im Landkreis<br />
in Sachen Digitalisierung?<br />
18 | Kinderblättle<br />
20 | Spezial<br />
> DIY-Tipps für ein schönes Osterfest<br />
24 | Damals und Heute<br />
> Eigner Bauunternehmung<br />
Unsere drei Kliniken in Donauwörth, Nördlingen und Oettingen bieten Medizin<br />
und Pflege auf höchstem Niveau. Ärzte und Pfleger bilden ein starkes Team<br />
für die Gesundheit im Landkreis. Machen Sie mit: Bewerben Sie sich bei den<br />
Donau-Ries Kliniken.<br />
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Innovativ und erfolgreich durch die Krise<br />
Die Gerlinger Unternehmensgruppe ist Spezialist für Hightech-Klebeprodukte seit 1961<br />
Hightech wird im Alltag häufig mit Computern, Smartphones,<br />
Autos und ähnlichen Investitionsgütern assoziiert. Aber was<br />
haben Klebebänder mit Hightech zu tun? Angesichts eines<br />
auf den ersten Blick recht einfachen Allerweltprodukts ist das<br />
eine durchaus berechtigte Frage. Die Antwort: Klebebänder<br />
sind tatsächlich nur auf den ersten Blick einfach. Bei genauerem<br />
Hinsehen öffnen sich unzählige Aspekte, die in der Entwicklung,<br />
Herstellung und Anwendung zu berücksichtigen<br />
sind – es gibt nämlich nicht das eine Klebeband, das alles<br />
kann. Ganz im Gegenteil bewegen sich die Leistungsgrenzen<br />
von Haftklebeprodukten in einem speziell auf die vorgesehenen<br />
Anwendungen zielgerichtet zugeschnittenen Rahmen.<br />
Seit 60 Jahren beschäftigt sich die Gerlinger Unternehmensgruppe<br />
mit der Entwicklung, Produktion und Vermarktung<br />
von hochspezialisierten technischen Klebebändern und<br />
Dichtstoffen und hat sich durch den konsequenten Fokus auf<br />
Kundennähe, kompromisslose Qualität und maßgeschneiderte<br />
Produkte zu einem weltweit gefragten Partner für Industrieunternehmen<br />
und in Bauanwendungen entwickelt.<br />
„Die komplett durchgehende Fertigungstiefe gepaart mit<br />
einer auf dem Markt einzigartigen Technologie-Diversität in<br />
den Rohstoffsystemen und Herstellungsprozessen gibt uns<br />
die außergewöhnliche Fähigkeit, punktgenaue Lösungen für<br />
die unterschiedlichsten Schlüsseltechnologien herzustellen“,<br />
erklärt Geschäftsführer Ulrich Gerlinger. „Wir legen großen<br />
Wert darauf, dass die gesamte Fertigungskette von der Polymerisation<br />
der kleinsten Bestandteile über die verfahrenstechnische<br />
Entwicklung bis hin zum fertigen Produkt jederzeit<br />
von uns beherrscht und gesteuert werden kann.“<br />
Mit dieser Philosophie ist das Familienunternehmen bereits<br />
in dritter Generation erfolgreicher Partner sowohl für multinationale<br />
Konzerne als auch mittelständische Betriebe auf<br />
der ganzen Welt. Durch die große Produktvielfalt umfasst<br />
der Kundenkreis neben der Bauindustrie mit ihren vielseitigen<br />
Gewerken auch alle Bereiche der verarbeitenden Industrie.<br />
„Gerade Krisenzeiten zeigen uns auf, wie wichtig<br />
unsere Strategie ist, sich auf verschiedenen Absatzmärkten<br />
und Anwendungsfeldern zu bewegen, um unabhängiger von<br />
einzelnen Marktentwicklungen zu sein“, resümiert Prokurist<br />
Friedrich Gerlinger.<br />
Am Hauptsitz in Nördlingen mit über 250 Mitarbeitern investiert<br />
Gerlinger derzeit fünf Millionen Euro in die Erweiterung<br />
Gerlinger GmbH & Co. KG | Klebeband- und Dichtstoffwerke | Dietrich-Gerlinger-Straße 1 | 86720 Nördlingen | Telefon: 09081/213-0 | E-Mail: info@gerband.de | Internet: www.gerband.de<br />
der Produktionskapazität und vor allem in neue, hochspezialisierte<br />
Produktionsanlagen. Die Geschäftsführung plant<br />
zudem weitere Investitionen von rund 15 Millionen Euro in<br />
den kommenden zwei Jahren, um noch innovativer und leistungsfähiger<br />
im globalen Wettbewerb agieren zu können.<br />
Als einer der größten Arbeitgeber in Nördlingen, sichert Gerlinger<br />
so nicht nur bestehende Arbeitsplätze, sondern schafft<br />
auch neue Stellen für Fachkräfte aus der Region. „Unsere<br />
vielfältigen Produktionstechnologien und Anwendungsfelder<br />
der Produkte bieten viele attraktive Tätigkeiten. Wir sind<br />
deshalb stets auf der Suche nach Klebeband- und Dichtstoff-Spezialisten<br />
und solchen, die es werden wollen“, sagt<br />
Friedrich Gerlinger. Informationen zu Gerlinger als Arbeitgeber<br />
und alle offenen Stellen finden Sie im Karriereportal unter<br />
karriere.gerlinger.org.<br />
Anzeige<br />
In unserem Titelthema geht es um Digitalisierung. Schon längst<br />
kein Thema mehr, mit dem sich nur IT-Firmen beschäftigen müssen.<br />
Denn auf allen Ebenen des Lebens sind wir mittlerweile im digitalen<br />
Zeitalter angekommen. Nun heißt es Möglichkeiten nutzen und keine<br />
Chancen verstreichen lassen. Dazu gehört aber auch die Bereitschaft<br />
aller, sich auf diesen Wandel einzulassen und ihn als Chance zu<br />
begreifen. Digitalisierung kann – wenn sie richtig genutzt wird -<br />
unser Leben in vielen Bereichen vereinfachen und verbessern.<br />
Deshalb haben wir einen Blick darauf geworfen, wie es um das Thema<br />
Digitalisierung im Donau-Ries bestellt ist. Was es aus dem Landkreis<br />
zu berichten gibt, lest ihr ab Seite 10.<br />
In unserem Spezial haben wir ab Seite 18 einige DIY-Tipps für ein<br />
schönes Osterfest zusammengestellt. Als Gesprächspartnerin für unser<br />
Regionalgespräch durfte unsere Redakteurin diesmal Dr. Dorothea<br />
Gaudernack treffen, die in Nördlingen das Amt für Maßregelvollzug in<br />
Bayern leitet (Seite 26). Was es in Niederschönenfeld zu entdecken<br />
gibt, hat Bürgermeister Stefan Roßkopf ab Seite 31 in unserer Rubrik<br />
Spaziergang durch ... erzählt. Im zweiten Teil unseres Jahresthemas<br />
„Fotoalbum Donau-Ries“ hat unser Redakteur eine Reise in die<br />
Vergangenheit Donauwörths unternommen. Welche Fotoschätze er gefunden<br />
hat, zeigen wir euch ab Seite 52.<br />
Viele weitere Geschichten, Nachrichten und Veranstaltungen aus<br />
unserer Heimat, dem Donau-Ries, findet ihr im neuen blättle.<br />
Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen und<br />
viele angenehme Frühlingstage!<br />
Veranstaltungen +++ Jobangebote im Landkreis +++ Wissenswertes<br />
aus dem Donau-Ries +++ aktuelle Informationen +++<br />
Seid dabei – seid informiert:<br />
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www.donau-ries-aktuell.de<br />
So viele Online-Leser*innen<br />
folgen uns bereits auf facebook ...<br />
Eure Diana Hahn<br />
... und so viele Abonnent*innen<br />
haben wir auf Instagram!<br />
(Stand: Februar <strong>2021</strong>) 1 0 1 8 2<br />
26 | Regionalgespräch<br />
> mit Dr. Dorothea Gaudernack<br />
30 | Selber g'macht<br />
> Metall Design Weigl<br />
32 | Im Rampenlicht<br />
> Fred Jansen<br />
34 | Themenkarte<br />
> Auf Entdeckungstour in der Region<br />
36 | Familienzeit<br />
> Ausflugsziele für Groß und Klein<br />
40 | Vereinsleben<br />
> DAV Sektion Donauwörth<br />
42 | Naturliebe<br />
> Mertinger Höll<br />
44 | Spaziergang durch ...<br />
> Niederschönenfeld<br />
48 | Heimatgeschichte<br />
> Heimatvertriebenenlager Heuberg<br />
50 | Erlesen<br />
> Xaver Herb:<br />
Spaziergang durch die Jahreszeiten<br />
52 | Jahresthema<br />
> Fotoalbum Donau-Ries<br />
56 | Tu’ Gutes<br />
> Nördlinger Nachbarschaftshilfe e.V.<br />
58 | Mahlzeit<br />
> Erdnussröster Nördlingen<br />
> Rezept<br />
62 | Kulturregion<br />
64 | In eigener Sache<br />
> Impressum<br />
67 | blättle Quiz
4 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong> Was ist los im <strong>März</strong> und <strong>April</strong>? | 5<br />
Was ist los im <strong>März</strong> und <strong>April</strong>?<br />
Haferkleie -Kekse mit Rosinen<br />
DAS BRAUCHST DU:<br />
• 125 g Butter<br />
• 75 g Haferkleie<br />
• 75 g Zucker<br />
• 1 Prise Zimt<br />
• 1 großes Ei<br />
• 50 g gehackte Mandelkerne<br />
• 50 g brauner Zucker<br />
• 50 g Rosinen<br />
• 125 g Mehl<br />
• 4 EL Milch<br />
• 1 TL Backpulver<br />
> Die Butter schaumig schlagen und den Zucker<br />
unterrühren. Dann das Ei und den braunen<br />
Zucker schaumig unterrühren. Das Mehl sieben,<br />
mit der Haferkleie und dem Backpulver<br />
mischen und unter die Schaummasse rühren.<br />
Zimt, Rosinen und Mandeln unter den Teig<br />
rühren. Je nach Bedarf Milch hinzugeben.<br />
Der Teig soll formbar, aber nicht zu weich sein.<br />
Den Teig in circa 30 Portionen aufteilen und<br />
mit genügend Abstand auf ein mit Backpapier<br />
ausgelegtes Backblech setzen. Den Backofen<br />
auf 180° C Umluft vorheizen und die Kekse<br />
10 bis 12 Minuten backen. Die Kekse sind fertig,<br />
wenn sie goldbraun sind. Die Kekse auf dem<br />
Blech etwas abkühlen lassen und dann zum<br />
Auskühlen auf ein Kuchengitter geben. |<br />
Bilder: Diana Hahn; Pixabay; HS Augsburg<br />
Zeitumstellung<br />
Am 28. <strong>März</strong> beginnt die Sommerzeit<br />
> Wer hat an der Uhr gedreht? Das kann man sich – mit Unterbrechungen – in Deutschland seit dem 30. <strong>April</strong> 1916 zweimal pro Jahr<br />
fragen, wenn die Uhren auf Sommerzeit bzw. auf Winterzeit umgestellt werden. Das nächste Mal ist es am 28. <strong>März</strong> soweit, dann folgt<br />
auf 1:59 Uhr 3:00 Uhr. Die Zeitumstellung wurde erstmals am 30. <strong>April</strong> 1916 im Deutschen Reich sowie in Österreich-Ungarn ein-<br />
geführt. Grund für die Einführung der Sommerzeit war, dass so die energieintensiven „Materialschlachten“ des Ersten Weltkriegs<br />
unterstützt werden sollten. Man versprach sich so an langen Sommerabenden Energie bei der künstlichen Beleuchtung zu sparen.<br />
Auch zahlreiche andere europäische Länder wie Großbritannien und Frankreich führten noch im selben Jahr die Sommerzeit ein.<br />
1919 schaffte Deutschland in der Weimarer Republik die Maßnahme wieder ab. Während des Zweiten Weltkriegs führte Deutschland<br />
im Jahr 1940 erneut die Sommerzeit ein, um wiederum Energie zu sparen. Der Alliierte Kontrollrat verständigte sich bei Kriegsende<br />
in Deutschland auf eine einheitliche Uhrenumstellung während der warmen Jahreszeit. Im Gründungsjahr der beiden deutschen Staaten<br />
im Jahr 1949 einigten sich die DDR und die Bundesrepublik Deutschland darauf, die Uhrumstellung zu beenden. Auch in anderen<br />
Ländern wurde die Sommerzeit nach dem Zweiten Weltkrieg mehr und mehr abgeschafft.<br />
1973 wird Europa schwer von der Ölkrise getroffen und fiel in eine Rezession. Die Konsequenz: Sparmaßnahmen. Frankreich führt<br />
als einziger Staat in Europa mit der Begründung, Energie sparen zu wollen, die Sommerzeit 1976 wieder ein. Auf Frankreich folgten<br />
weitere Staaten der Europäischen Gemeinschaft. Die BRD jedoch zögerte, da man das ohnehin bereits geteilte Deutschland nicht noch<br />
zusätzlich teilen wollte. Im Jahr 1979 verkündete die DDR überraschend die Einführung einer Sommerzeit für das folgende Jahr. Ab 1980<br />
galt die Sommerzeit in beiden deutschen Staaten. 1996 wurden die Sommerzeitregelungen in der Europäischen Union vereinheitlicht.<br />
Abschaffung der Zeitumstellung<br />
Die Umstellung von Winterzeit auf Sommerzeit und wieder zurück soll abgeschafft werden. Anfang Juli 2018 durften die EU-Bürger<br />
bei einer Abstimmung sagen, was sie von der Zeitumstellung halten. Eine große Mehrheit (84 Prozent) stimmte für die Abschaffung.<br />
Bereits für <strong>2021</strong> war die Abschaffung der Zeitumstellung durch die EU-Kommission geplant. Das Vorhaben scheiterte daran, dass sich<br />
die Staaten nicht einigen konnten, ob dauerhaft Sommerzeit oder Winterzeit gelten soll. Durch die Corona-Pandemie ist das Thema<br />
weiter in den Hintergrund gerückt. Deshalb drehen wir vorerst weiterhin zweimal an der Uhr – heuer am 28. <strong>März</strong> auf Sommerzeit<br />
(von 2 Uhr auf 3 Uhr) und am 31. Oktober auf Winterzeit (von 3 Uhr auf 2 Uhr). |<br />
» Im Sommer stellt man die Gartenmöbel VOR das Haus,<br />
im Winter wieder ZURÜCK (in den Keller). «<br />
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6 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong> Was ist los im <strong>März</strong> und <strong>April</strong>? | 7<br />
Was ist los im <strong>März</strong> und <strong>April</strong>?<br />
Gartentipps für <strong>März</strong> und <strong>April</strong><br />
Fast das ganze Jahr über gibt es im Garten etwas zu tun.<br />
Was im <strong>März</strong> und <strong>April</strong> ansteht:<br />
<strong>März</strong>»<br />
Tomaten vorziehen: Als Faustregel gilt bei Tomaten, dass man circa sechs Wochen vor dem Auspflanzen<br />
mit dem Vorziehen beginnen sollte. Das macht man am besten bis Ende <strong>März</strong> in Gefäßen auf der<br />
Fensterbank. Stehen die Gefäße über einer Heizung, bei Temperaturen um 22° C, keimen die Samen<br />
schneller. Ausschlaggebend ist dabei, dass die Pflanzen viel Licht bekommen. In dunklen Wohnungen hilft<br />
dabei eine Pflanzenlampe. Ein bis zwei Wochen nach dem Keimen sollten die Tomaten pikiert werden.<br />
Danach sollten die Pflanzen tiefer, bis zum Keimblatt, eingesetzt werden. Wichtig ist, dass die jungen Tomaten<br />
nicht zu feucht gehalten werden. Außerdem sollten die Pflanzen nicht gedüngt werden, da die noch zarten<br />
Wurzeln ansonsten mit zu vielen Nährstoffen überfordert werden könnten.<br />
Den Komposthaufen umsetzen: Bis in den Frühling hinein kann der Komposthaufen umgesetzt werden.<br />
Das bedeutet, dass der Haufen direkt neben seinem bisherigen Standort neu aufgeschichtet wird. Durch das<br />
gründliche Durchmischen wird die Sauerstoffzufuhr verbessert. Außerdem ist es dann an der Zeit einen<br />
genauen Blick auf den Komposthaufen zu werden. Falls er zu trocken ist, kann er gegossen werden.<br />
Ist er zu nass, kann etwas Häcksel eingearbeitet werden und die Feuchtigkeit so herausgezogen werden.<br />
<strong>April</strong>»<br />
Aussaaten: Im <strong>April</strong> kann ausgesät werden. Erbsen, Porree, Kohlarten, Mangold, Stangensellerie,<br />
Wurzelpetersilie, Radieschen (Frühsorten), Rucola und frühe Salate können jetzt in die Erde.<br />
Knoblauchzehen und Zwiebeln können auch bereits gesteckt werden.<br />
Kübelpflanzen: Für Kübelpflanzen heißt es im <strong>April</strong>: Raus an die frische Luft. Sie haben<br />
nun lange genug im Winterquartier gestanden. Um sie wieder an das Klima im Freien<br />
zu gewöhnen können sie an einem geschützten Platz und in frostfreier Witterungsperiode<br />
rausgestellt werden. Um einen Sonnenbrand auf den Blätter zu verhindern, stellt man<br />
die Pflanzen am besten in den warmen Wechselschatten. Bei Nachtfrost sollten die<br />
Pflanzen wieder nach drinnen geholt werden.<br />
Rhabarber: Wer im Mai eine reiche Rhabarberernte haben möchte, sollte<br />
Anfang <strong>April</strong> kräftig düngen. Ein organisch-mineralischer Mischdünger<br />
eignet sich am besten, weil die Pflanze den Mineraldüngeranteil<br />
schneller aufnehmen kann. |<br />
Bauernregel zum<br />
Frühlingsanfang:<br />
»Wie das Wetter am<br />
Frühlingsanfang,<br />
so ist es den ganzen<br />
Sommer lang.«<br />
Am 20. <strong>März</strong> ist<br />
kalendarischer Frühlingsanfang<br />
> Einiges an Schnee und auch richtig kalte Tag hat uns der Jahresbeginn beschert.<br />
Darum wird es nun Zeit, an den Frühling zu denken. Doch wann ist denn eigentlich<br />
Frühlingsbeginn? Meteorologisch beginnt der Frühling immer am 1. <strong>März</strong>, da die<br />
Wetterexperten die vier Jahreszeiten, unabhängig vom Wetter, immer in drei volle<br />
Monate einteilen. Der Winter dauert also den Dezember, Januar und Februar an und<br />
ab dem 1. <strong>März</strong> sprechen die Meteorologen von Frühling.<br />
Kalendarisch sieht das etwas anders aus. Hier wird der Frühlingsbeginn am Sonnenstand<br />
festgemacht. Wenn die Sonne senkrecht über dem Äquator steht beginnt der<br />
Frühling. An diesem Tag, der regelmäßig auf den 19., 20., oder 21. <strong>März</strong> fällt, sind Tag<br />
und Nacht übrigens gleich lang, deshalb spricht man hier auch von Tagundnachtgleiche.<br />
<strong>2021</strong> fällt der Frühlingsanfang auf den 20. <strong>März</strong>. |<br />
Tipps für den Frühjahrsputz<br />
> Den guten alten Frühjahrsputz gibt es schon sehr lange.<br />
Genauer gesagt wurde er bereits im alten Rom gepflegt.<br />
Allerdings war dort der Monat Februar der beliebte<br />
Großreinemachen-Monat. „Februare“ bedeutet im<br />
Lateinischen nämlich „Reinigen“. Da man die Häuser<br />
früher oft mit offenen Feuern beheizte, musste nach der<br />
Heizperiode der angefallene Staub gründlich entfernt<br />
werden. Für euren Frühjahrsputz hat Oma Rosa Tipps<br />
auf Lager:<br />
Gute Planung<br />
Wer seinen Frühjahrsputz gut plant, erspart sich Frust.<br />
Deshalb schon vorher etwas Zeit nehmen und überlegen,<br />
wann und was geputzt werden soll. Wer vorab<br />
kontrolliert, ob alle wichtigen Putzutensilien<br />
vorhanden sind, spart nochmal Zeit und Nerven.<br />
Putzen mit System<br />
Wer mit System putzt erzielt bessere Erfolge. Wichtig ist<br />
es, sich Raum für Raum vorzunehmen. Staubwischen und<br />
feuchtes Abwischen der Flächen kommt vor dem Saugen<br />
bzw. Wischen der Böden, da ansonsten wieder Staub<br />
aufgewirbelt werden kann. |<br />
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8 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong> Was ist los im <strong>März</strong> und <strong>April</strong>? | 9<br />
Online-Veranstaltung<br />
Studienorientierungstag der Hochschule Augsburg<br />
> Unter dem Motto „Besuche uns online!“ findet am Freitag, 26. <strong>März</strong>, von 13 bis 17 Uhr, der jährliche Studienorientierungstag der Hochschule<br />
Augsburg statt. Interessierte können sich schon jetzt unter www.ubivent.com/register/hs-augsburg kostenfrei für das Online-Format registrieren.<br />
Schulabschluss in der Hand – und nun? Mit der Entscheidung, was man nach der Schule machen soll, tun sich viele schwer. Kein Wunder, denn das<br />
Angebot ist groß. Allein an der Hochschule Augsburg gibt es 20 Bachelor- und 19 Masterstudiengänge – von A wie Architektur bis W wie Wirtschafts-<br />
psychologie. Wer Hilfe bei der Studienwahl braucht, ist beim Studienorientierungstag der Hochschule Augsburg genau richtig. Die Studien-<br />
beratung gibt Antworten auf individuelle Fragen. In Vorträgen, Chatrunden und Info-Filmen vermitteln Expert*innen sowie Studierende Informationen<br />
aus erster Hand: Auch werden die neuen Studiengänge Wirtschaftspsychologie und International Information Systems vorgestellt, die zum Winter-<br />
semester <strong>2021</strong>/2022 an den Start gehen.<br />
Aber beim Studienorientierungstag geht es um noch viel mehr, als um die einzelnen Studiengänge:<br />
Soll ich studieren? Bringe ich überhaupt die richtigen Voraussetzungen mit? Wie funktioniert das Studium an einer Hochschule für angewandte<br />
Wissenschaften eigentlich? Beim Studienorientierungstag erhalten die Studieninteressierten Antworten auf diese und weitere zentrale Fragen.<br />
Online-Besucher*innen sollen sich vorab registrieren unter: www.ubivent.com/register/hs-augsburg.<br />
Die Teilnehmer*innen bekommen dann im Vorfeld des Studienorientierungstags noch detaillierte Informationen zum Ablauf zugeschickt. |<br />
Was ist los im <strong>März</strong> und <strong>April</strong>?<br />
Unterstützt die Künstler<br />
Online Events in der Alten Brauerei Mertingen<br />
> Unter dem Motto „Unterstützt mit uns die Künstler“ fördert die Alte Brauerei Mertingen im <strong>März</strong> zwei Online-Events.<br />
Gaudi to go<br />
Am 13. <strong>März</strong> <strong>2021</strong> heißt es Gaudi to go, wenn der bayerische Kabarettist Vogelmeyer über einen Facebook-Stream für die Alte Brauerei Mertingen<br />
ein Kabarett-Abend mit seinem neuen Programm „Leben und leben lassen“ veranstaltet. Gestreamt werden kann über die Facebookseite der<br />
Alten Brauerei und die Vogelmayer Seite. Beginn ist um 19:00 Uhr.<br />
Starkbierfest to go<br />
Ein Starkbierfest to go bereitet gerade der Musikverein Mertingen vor. Mit großem Aufwand wird jedes Instrument einzeln aufgenommen und<br />
anschließend zu einem Konzert zusammengeschnitten. Das daraus entstandene Konzert kann dann am 27. <strong>März</strong> <strong>2021</strong> über den YouTube-Kanal<br />
des Musikvereins Mertingen gestreamt werden.<br />
An beiden Abenden bietet die Alte Brauerei Mertingen bayerische Schmankerl to go an, die man sich nach Vorbestellung entweder liefern lassen<br />
oder abholen kann. Zehn Prozent des Umsatzes am jeweiligen Abend spendet die Alte Brauerei an die Künstler*innen. Freiwillige Spenden für die<br />
Künstler*innen werden ebenfalls gerne angenommen. Auch die Augustiner Brauerei wird sich an der Aktion beteiligen und der Alten Brauerei<br />
kostenlos Bier zur Verfügung stellen, das dann zu Gunsten der Künstler*innen verkauft wird. |<br />
02/<strong>2021</strong> | Hochschule Augsburg<br />
ZOTT GENUSSWELT<br />
Mo. bis Sa. 8:30 – 18:00 Uhr<br />
AUF ZUM OUTLETVERKAUF!<br />
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Studienorientierungstag<br />
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10 | blättle Ausgabe 35 <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> November/Dezember<br />
Titelthema | 11<br />
Evolutionsstufe III<br />
2015 bis 2030<br />
Allgemeine Reife der<br />
Systeme / Internet<br />
der Dinge<br />
Evolutionsstufe II<br />
2000 bis 2015<br />
Allgemeine Akzeptanz<br />
und alltägliche Nutzung<br />
von mobilen Geräten<br />
Evolutionsstufe IV<br />
ab 2030<br />
Verschmelzung der<br />
realen und digitalen<br />
Welt<br />
Mittendrin im digitalen Zeitalter<br />
Wo ist Digitalisierung im Donau-Ries spürbar?<br />
Immer am Ball bleiben<br />
> Technologien werden rasant weiterentwickelt und verändern dadurch unser Leben auf allen Ebenen, privat wie beruflich.<br />
Unser gesamtes Leben, die Art wie wir kommunizieren, uns informieren und auch konsumieren wandelt sich durch die Digitalisierung.<br />
Evolutionsstufe I<br />
1990 bis 2000<br />
Vernetzung von<br />
Computern<br />
Bilder: Freepic; Nina Berger; Pixabay<br />
Siri schreibt Nachrichten für uns, unser Kühlschrank weiß, was<br />
wir einkaufen müssen, Filme streamen wir einfach mit unserem<br />
Smartphone oder übertragen sie mit einem Fingertipp an<br />
unseren intelligenten Fernseher. Wir treffen uns digital – privat und<br />
in geschäftlichen Meetings. Unser Haus ist smart und schließt für<br />
uns die Jalousien oder macht per App das Licht an – in allen Lebensbereichen<br />
sind wir also mittendrin im Zeitalter der Digitalisierung.<br />
Doch wo hat das Ganze eigentlich seinen Ursprung, seine Wurzeln?<br />
Wann begann die Menschheit mit der Digitalisierung? Vielleicht vor<br />
30 oder 40 Jahren? Wenn wir uns anschauen, wann IBM seinen ersten<br />
Personal Computer – kurz PC – auf den Markt brachte, könnte das<br />
sogar hinkommen, denn das war am 12. August 1981.<br />
Vier Evolutionsstufen<br />
Meistens werden vier Evolutionsstufen für die Digitalisierung angenommen,<br />
die ihren Beginn circa 1990 haben. Die Vernetzung von Computern<br />
markiert die erste Evolutionsstufe, die von circa 1990 bis 2000 andauerte.<br />
Ab dem Jahr 2000 bis ungefähr 2015 befanden wir uns in der zweiten<br />
Evolutionsstufe, in der es mehr um die allgemeine Akzeptanz und alltägliche<br />
Einführung und Nutzung mobiler Geräte ging. Nun befinden<br />
wir uns gerade mitten in der Evolutionsstufe drei, die Experten zufolge<br />
vermutlich bis 2030 dauern wird und in der wir uns hauptsächlich mit der<br />
allgemeinen Reife der Systeme und dem Internet der Dinge beschäftigen<br />
werden. Die vierte Evolutionsstufe liegt noch in der Zukunft und soll,<br />
vermutlich ab 2030, eine vollkommene Verschmelzung der realen und<br />
digitalen Welt mit sich bringen. Durch die Corona-Pandemie könnten<br />
wir in Evolutionsstufe 3 allerdings schnellere und größere Fortschritte<br />
machen, als gedacht. Denn wir wurden in Bezug auf die Digitalisierung<br />
weltweit in eine Position gezwungen, in der dieses Thema für uns plötzlich<br />
einen wesentlich wichtigeren Stellenwert einnimmt als bisher.<br />
Auch im Landkreis ist dieses Voranschreiten in Sachen Digitalisierung bereits<br />
spürbar. Und das ist wichtig. Denn wer beim Thema Digitalisierung<br />
nicht abgehängt werden möchte, muss jetzt am Ball bleiben. Wir stehen<br />
nicht am Anfang des digitalen Zeitalters, sondern sind bereits mittendrin.<br />
Zeit, sich im Landkreis umzusehen und zu entdecken, was sich hier in<br />
Sachen Digitalisierung tut. |
12 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong><br />
Titelthema | 13<br />
Die Frankenraster GmbH in Buchdorf<br />
Pioniere in Sachen Digitalisierung<br />
Hans-Joachim Meinert (stehend) mit einem<br />
kleinen Teil seines Teams.<br />
> Bereits seit 25 Jahren tut sich bei der Frankenraster GmbH etwas in Sachen Digitalisierung. Das in Buchdorf ansässige Unternehmen<br />
könnte man als Pionier im Bereich der Digitalisierung bezeichnen. Seit 1996 digitalisiert das regionale Unternehmen Akten und Unterlagen<br />
im großen Stil. Rund 100 Mitarbeiter*innen beschäftigt Frankenraster mittlerweile. Wir haben den geschäftsführenden Gesellschafter<br />
des Unternehmens, Hans-Joachim Meinert, zum Gespräch getroffen. Das Interview führte Diana Hahn.<br />
G<br />
uten Tag Herr Meinert, herzlichen<br />
Dank, dass Sie sich Zeit für ein<br />
Gespräch genommen haben.<br />
Sagen Sie uns doch bitte zunächst einmal<br />
was die Frankenraster GmbH eigentlich<br />
macht.<br />
Wir sind ein Full-Service-Dienstleistungsunternehmen<br />
im Bereich der Digitalisierung. Unser<br />
Leitsatz ist: „Digitalisierung geht bei uns los“.<br />
Das beschreibt auch tatsächlich was wir tun.<br />
Der Einstieg in die Digitalisierung findet bei<br />
uns statt. Angefangen hat das Ganze im Februar<br />
1996. Das Unternehmen wurde damals im fränkischen<br />
Wendelstein gegründet. Das Ziel aus<br />
damaliger Sicht war, technische Zeichnungen<br />
zu scannen, sprich zu digitalisieren. Kurze Zeit<br />
später erfolgte dann der Umzug nach Nürnberg,<br />
und da kommt letztendlich auch die Namensgebung<br />
her. Franken als Bezug auf die Region und<br />
Raster, weil nach dem Scannen ein Rasterbild<br />
entsteht. 2000 bin ich in das Unternehmen eingestiegen<br />
und 2001 wurde dann die Frankenraster<br />
GmbH gegründet. Im Jahr 2000 sind wir<br />
nach Monheim umgezogen und 2007 an den<br />
heutigen Standort nach Buchdorf.<br />
Wie viele Standorte hat das Unternehmen?<br />
Es gibt drei Standorte. In Brunn am Gebirge,<br />
bei Wien, haben wir im Moment zwei Mitarbeiter*innen<br />
und in Winsen (Luhe), bei Hamburg,<br />
haben wir sieben Mitarbeiter*innen. Unser<br />
Hauptstandort ist Buchdorf. Hier haben wir 90<br />
Mitarbeiter*innen. Wir sind also knapp davor<br />
die 100 Mitarbeiter*innen zu schaffen.<br />
Waren die Standortentscheidungen<br />
strategischer Natur?<br />
Ja. Wir sind als Frankenraster schon immer<br />
deutschlandweit tätig, hatten aber bei Projekten<br />
aus Norddeutschland immer Probleme.<br />
Bei Dienstleistungen im historischen Bereich,<br />
wie alten Büchern oder Urkunden, ist es vom<br />
Auftraggeber oft nicht gewünscht, dass die<br />
Unterlagen 200 oder 300 Kilometer transportiert<br />
werden. Wir könnten natürlich auch auf<br />
die Aufträge aus dem Norden oder auch aus<br />
Österreich verzichten, aber wir werden oft<br />
angefragt und die Kund*innen hätten uns gern<br />
in der Nähe.<br />
Könnte man Sie als Pioniere in Sachen<br />
Digitalisierung bezeichnen?<br />
Wir machen jetzt seit 25 Jahren Digitalisierung.<br />
Ich würde behaupten ja, wir sind aber nicht<br />
die Erfinder oder ähnliches. Vor 25 Jahren hat<br />
noch kein Mensch an Digitalisierung geglaubt –<br />
ganz im Gegenteil. Damals gab es Aussagen wie<br />
'Warum sollen wir Unterlagen einscannen, das<br />
ist doch in Papierform viel besser, dann kann<br />
man drei Akten nebeneinanderlegen'. Natürlich<br />
war das vor 10 oder 15 Jahren auch noch<br />
deutlich schwerer jemanden von Digitalisierung<br />
zu überzeugen. Die Leute wissen heute, dass sie<br />
digitalisieren müssen. Digitalisierung ist aber<br />
natürlich ein weitläufiges Thema. Nur Papier<br />
einzuscannen ist ja erstmal keine Digitalisierung.<br />
Aber genau das ist ja das was wir sagen,<br />
die Digitalisierung geht bei uns los. Heute kann<br />
ein Unternehmen nicht vollumfänglich digitalisieren,<br />
wenn sie in bestimmten Bereichen nicht<br />
anfangen auch Papier einzuscannen.<br />
Wie groß ist der Beitrag, den Frankenraster<br />
zur Digitalisierung leistet?<br />
Die meisten Unternehmen haben verschiedene<br />
Softwarelösungen für unterschiedliche Unternehmensbereiche,<br />
wie Rechnungswesen oder<br />
Bewerbermanagement. Ältere Unternehmen<br />
haben meistens noch Personalakten in Papierform.<br />
Das ist ein Medienbruch. Unternehmen<br />
brauchen dann Dienstleister wie Frankenraster,<br />
um den Medienbruch auszumerzen. Gerade<br />
im Bereich Personalakte ist ein „selber scannen“<br />
nicht sinnvoll, da die Unternehmen die<br />
Akten durchstrukturiert haben wollen. Du<br />
willst, wenn du in den gescannten Vorgang<br />
reingehst, auch die einzelnen Dokumente, wie<br />
Bilder: Frankenraster GmbH<br />
zum Beispiel den Arbeitsvertrag, punktgenau<br />
finden. Und dazu werden dann wir gebraucht,<br />
wir helfen dem Unternehmen sofort digital<br />
weiterzuarbeiten, ohne lange Übergangsphasen.<br />
Die Software dazu stellen wir allerdings<br />
nicht. Wir sind sehr stark darauf konzentriert<br />
was wir tun. Wir scannen Papier in jeglicher<br />
Form, dazu machen wir die Logistik, wir holen<br />
die Akten mit eigenen Fahrzeugen beim Kunden<br />
ab. Allerdings nur mit festangestelltem<br />
Personal. Zeitarbeiter oder Subunternehmer<br />
sind nicht dafür im Einsatz, weil die Akten das<br />
wertvollste Gut eines Unternehmens sind. Das<br />
hat mit Vertrauen, Sicherheit und Datenschutz<br />
zu tun. Die Akten werden dann bei uns in den<br />
Niederlassungen bearbeitet und wenn gewünscht,<br />
kümmern wir uns auch im Anschluss<br />
um die Aktenvernichtung. In diesem Bereich<br />
haben wir einen zertifizierten Partner, der das<br />
übernimmt.<br />
Wie ist Ihrer Meinung nach der Status quo in<br />
Sachen Digitalisierung im Donau-Ries?<br />
Wir sind ja schon länger mit dem Landratsamt<br />
im Gespräch, in Sachen Digitalisierung. Es gibt<br />
dort Bereiche, wie zum Beispiel die Zulassungsstelle,<br />
die bereits sehr gut digital arbeiten.<br />
Andere Bereiche sind jedoch noch wenig bis gar<br />
nicht digital. Aus meiner Sicht braucht es für<br />
das Landratsamt noch ein schlüssiges Konzept.<br />
Aber gerade für ein Landratsamt ist das sehr<br />
schwer, weil es so heterogen ist. Das ist echt<br />
eine Herausforderung. In der Digitalisierung,<br />
auch im industriellen Umfeld, muss man Schritt<br />
für Schritt arbeiten. Es würde jetzt zum Beispiel<br />
nicht funktionieren, wenn man sagt, wir<br />
digitalisieren das gesamte Landratsamt in den<br />
nächsten drei Jahren. Man braucht eine Strategie,<br />
denn auch digitale Insellösungen sind nicht<br />
sinnvoll, da hinterher die Fachbereiche nicht<br />
miteinander kommunizieren können, weil die<br />
Schnittstellen fehlen. In Sachen Digitalisierung<br />
und Schule ist es für mich als Vater von drei<br />
schulpflichtigen Grundschulkindern katastrophal.<br />
Die müssen sich alle um 8:00 Uhr einloggen,<br />
schreiben dann „Hallo wir sind jetzt da“<br />
und sonst passiert sehr wenig. Manche Lehrer<br />
nutzen die Plattform Mebis (Anm. d. Red.:<br />
Mebis ist die Lernplattform des bayerischen<br />
Kultusministeriums) noch um Arbeitsblätter<br />
auszuteilen, die wir dann mit den Kindern zu<br />
Hause bearbeiten, aber das war es dann. Das<br />
ist kein Online-Unterricht. Und von der ersten<br />
Corona-Welle zur zweiten Welle ist da auch<br />
leider nicht viel passiert. Ich weiß, man kann<br />
so ein System nicht von heute auf morgen so<br />
krass aufbohren. Auf der anderen Seite ist<br />
es trotzdem möglich, dass es besser läuft.<br />
Online-Unterricht ist in der Grundschule natürlich<br />
auch sehr schwierig, da ein 7-jähriges Kind<br />
solche Plattformen oder einen PC ja gar nicht<br />
bedienen kann. Für echten Online-Unterricht<br />
gäbe es noch eine Menge zu tun. Eigentlich will<br />
ich das auch gar nicht. Kinder brauchen aus<br />
meiner Sicht die persönliche Ansprache, und<br />
zwar bis zum Abitur.<br />
Sind seit Beginn der Corona-Pandemie<br />
die Dienste von Frankenraster gefragter<br />
als zuvor?<br />
Die Hütte brennt. Gerade die öffentliche Hand<br />
hat noch nie so viel in Digitalisierung investiert<br />
wie im zweiten Halbjahr 2020 und fortlaufend.<br />
Wir haben volle Auftragsbücher. Zwar war<br />
auch für uns das erste Halbjahr 2020 schwierig,<br />
weil Unsicherheit herrschte, viele Projekte<br />
verschoben wurden und wir letztendlich auch<br />
Kurzarbeit machen mussten. Aber grundsätzlich<br />
ist es so, dass die Anfrage ungebrochen<br />
ist. Corona hat natürlich auch gezeigt, dass<br />
Homeoffice ohne digitale Akten schwierig ist.<br />
Digitalisierung wird durch Corona befeuert.<br />
Wir diskutieren nicht mehr, ob wir es brauchen.<br />
Wir brauchen es einfach.<br />
Vielen Dank für das interessante Gespräch! |
14 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong><br />
Titelthema | 15<br />
Digitalisierungskonzept des Landkreises<br />
Donau-Ries wird digital<br />
> Was genau muss für einen digitalen Landkreis Donau-Ries getan werden und welche Ziele sollen mit welchen konkreten Maßnahmen<br />
erreicht werden? An diesen Fragen arbeitete die Digitalisierungskoordinatorin des Landkreises Dr. Gabriele Theiler mit ihrem Team seit<br />
Mitte letzten Jahres, um so ein regionales Digitalisierungskonzept für das Donau-Ries zu erstellen. Ende 2020 konnte das fertige Konzept<br />
mit fünf Handlungsfeldern präsentiert werden.<br />
Zusammen mit der Münchner<br />
Beraterfirma Urban Mobility Innovations<br />
(B2M Software GmbH), Teil der<br />
[ui!] Gruppe, hat das Landratsamt das<br />
Konzept erarbeitet.<br />
Das rechte Bild zeigt (von links nach<br />
rechts) Markus Bachleitner [ui] und<br />
Landrat Stefan Rößle.<br />
Das linke Bild zeigt Dr. Gabriele Theiler<br />
(Landratsamt Donau-Ries) und<br />
Christian Seibert [ui].<br />
Bereitschaft Digitalisierung mitzugestalten<br />
man gerade dabei ein Finanzierungsangebot erstellen zu lassen, um dann<br />
Fünf Handlungsfelder<br />
„Der digitale Wandel ist ein vielschichtiger Prozess, der alle Lebensbereiche<br />
umfasst. In welche Richtung es für unsere reale Zukunft im<br />
Landkreis Donau-Ries geht, hängt zum einen von unserer Bereitschaft ab,<br />
Digitalisierung mitzugestalten, und zum anderen erfordert es eine klare<br />
auch Förderprogramme in Anspruch nehmen zu können. Für das Handlungsfeld<br />
Tourismus wird es bereits am 18. <strong>März</strong> <strong>2021</strong> konkreter. Dann<br />
findet eine digitale Auftaktveranstaltung mit Akteuren aus diesem Bereich<br />
statt, um das weitere Vorgehen für die digitale Rad- und Wanderkarte bzw.<br />
Strategie. Es geht nicht darum, irgendwas zu tun, sondern das Richtige<br />
den digitalen Veranstaltungskalender und die App zu besprechen. „Bei der<br />
zu tun! Was wir tun wollen, haben wir in einem breiten partizipativen<br />
der digitalen Verwaltung sind wir gerade dabei ein Konzept zu erstellen.<br />
Digitale Verwaltung:<br />
Prozess erarbeitet und in der nun vorliegenden Digitalisierungsstrategie<br />
für unseren Landkreis beschrieben“, erklärt Landrat Stefan Rößle die<br />
Dazu werden in einer verwaltungsinternen Arbeitsgruppe ein Finanzplan<br />
und ein Zeitplan aufgestellt. Mit einem Workshop wollen wir dann die<br />
Einfach, schnell und online sollen sie in Zukunft sein, die digitalen Verwaltungsdienstleistungen für Bürger*innen. Die digitale Verwaltung<br />
soll einen attraktiven Bürgerservice für möglichst viele Verwaltungsdienstleistungen rund um die Uhr ermöglichen.<br />
Motivation hinter der Strategie. Im Mittelpunkt stehe dabei, die Digitalisierung<br />
als Mittel zu nutzen, um das Leben der Menschen im Landkreis<br />
zu verbessern, so Rößle. „Wir gehen mit unserer Strategie einen Weg,<br />
der zu unserem Landkreis passt: Innovativ, nachhaltig, sozial und nicht<br />
Verwaltung auf diesen Zeitplan einnorden, damit jeder weiß, wie es weitergeht“,<br />
erläutert Dr. Theiler. Auch die Rathäuser der anderen Kommunen<br />
sollen dabei miteinbezogen werden, da es nicht nur um ein digitales<br />
Landratsamt gehe. Deshalb sei derzeit eine Umfrage an die Bürgermeis-<br />
Digitale Angebote für mehr Optionen und Teilhabe im Alter:<br />
Die Teilhabe älterer Menschen an der digitalen Welt soll sichergestellt werden. Das Projekt „Digitale Engel“ soll für den Landkreis<br />
gewonnen werden. Das Ratgeberteam vermittelt älteren Menschen vor Ort mit einem mobilen Infoteam Wissen im Bereich der digitalen<br />
Anwendungen.<br />
zuletzt wirtschaftlich wettbewerbsfähig. Unser Digitalisierungskonzept<br />
ist nicht abschließend. Das ist uns bewusst. Wir verstehen es als ein<br />
agiles und sich stets weiterzuentwickelndes Konzept, das regelmäßig<br />
ergänzt und an die sich wandelnden Umstände und Rahmenbedingungen<br />
angepasst werden muss. Das bleibt unsere Aufgabe. Mit unserer Digitalisierungsstrategie<br />
haben wir für die kommenden Jahre zentrale Handlungsfelder<br />
definiert, die wir in Angriff nehmen werden. Die Botschaft<br />
ter*innen in Arbeit, mit der ein Status quo in Sachen Digitale Verwaltung<br />
abgebildet werden kann. Insgesamt wolle man alle Gemeinden für die<br />
Digitalisierungsstrategie gewinnen. „Was nutzt uns ein digitaler Veranstaltungskalender,<br />
wenn nicht alle mitziehen. Das hat auch noch einiges<br />
mit Überzeugungsarbeit zu tun. Aber der Mehrwert, den wir daraus ziehen<br />
können, ist enorm“, so Dr. Theiler.<br />
Digitale Bildung ermöglichen - nicht nur in der Schule:<br />
Für die regionale Bildungsarbeit soll ein Netzwerk geschaffen werden, um so die digitale Bildung zu fördern. Die unterschiedlichen<br />
Bildungsakteure sollen sich für direkten Wissenstransfer engagieren und Bildungsangebote sollen einrichtungsübergreifend werden.<br />
dahinter lautet: Donau-Ries wird digital!“, betont Rößle.<br />
Wie läuft die Umsetzung derzeit?<br />
Auch wenn die Corona-Pandemie im Moment die Umsetzung des Digitalisierungskonzeptes<br />
behindere, sei bereits in allen fünf Handlungsfeldern<br />
der Startschuss erfolgt, so Dr. Gabriele Theiler im Gespräch mit unserer<br />
Rahmenbedingungen müssen stimmen<br />
Mit seiner regionalen Digitalisierungsstrategie stellt sich der Landkreis<br />
den Herausforderungen des digitalen Wandels und stellt die Weichen<br />
für eine digitale Zukunft. Um das geplante Konzept erfolgreich umzusetzen<br />
müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Eine leistungsfähige digitale<br />
Infrastruktur, zu der auch der Breitbandausbau gehört, ist deshalb<br />
Digitale Lösungen für nachhaltige Mobilität:<br />
Redaktion. Im Moment, so die Digitalisierungskoordinatorin weiter, sei<br />
man konkret dabei, eine generelle Auftaktveranstaltung für Mai zu planen.<br />
genauso wichtig wie ein gemeinsames Grundverständnis für einen<br />
verantwortungsvollen Umgang mit dem technischen Fortschritt.<br />
Der Landkreis als Aufgabenträger für den ÖPNV ist herausgefordert in diesem Bereich digitale Technologien einzusetzen. So soll eine<br />
Mobilitäts-App Fahrplanauskunft und verkehrsmittelübergreifende Routenplanung ermöglichen. In einem nächsten Schritt soll außerdem<br />
der Bedarfsverkehr, wie zum Beispiel Rufbusse, in die App eingebunden werden.<br />
Digitale Kultur-/Touristik- und Freizeitkommunikation:<br />
Ein digitaler Veranstaltungskalender, der auch Online-Buchungen ermöglicht, steht hier auf der Agenda. Auch eine digitale Rad- und<br />
Wanderkarte für den Landkreis mit offline Kartenverfügbarkeit, die zur Freizeit-App ausgebaut werden könnte, ist in Planung.<br />
Bilder: Landratsamt Donau-Ries<br />
Vorzugsweise soll es sich dabei um eine Präsenzveranstaltung handeln,<br />
um „auch die emotionale Komponente, die Aufbruchsstimmung zu transportieren“,<br />
erklärt Dr. Theiler. Im Handlungsfeld Digitale Teilhabe von Senioren<br />
habe man bereits ein Zwischenziel erreicht. So konnte das Projekt<br />
„Digitale Engel“ für den Landkreis gewonnen werden und soll bereits im<br />
ersten Halbjahr <strong>2021</strong> als Online-Veranstaltung umgesetzt werden. „Im Bereich<br />
Bildung wollen wir ein Netzwerk für digitale Bildung gründen. Hier<br />
gibt es bereits erste Terminabsprachen. Eine Auftaktveranstaltung wollen<br />
wir ebenfalls im ersten Halbjahr <strong>2021</strong> umsetzen. Auch hier hoffentlich<br />
als Präsenzveranstaltung“, so Dr. Theiler weiter. Im Bereich Mobilität sei<br />
„Bereits im Herbst haben wir uns sehr stark mit der Unterstützung der<br />
Gemeinden im Mobilfunkausbau beschäftigt. Unsere Aufgabe als Landratsamt<br />
sehen wir tatsächlich in der Koordinierungsfunktion. Das Thema<br />
Mobilfunkausbau haben wir zum Thema im Unterausschuss Digitalisierung<br />
gemacht. Ende <strong>April</strong> werden wir uns nochmal darüber austauschen,<br />
mit welchen Maßnahmen wir die Gemeinden unterstützen können“,<br />
erklärt die Digitalisierungskoordinatorin. Sowohl für das Thema<br />
Mobilfunk als auch das Thema Breitband sei man gerade dabei abzufragen,<br />
wo man in Sachen digitale Infrastruktur stehe, um so Bewegung<br />
in das Thema zu bringen. |
16 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong><br />
Digitalisierung als Teil der Schul-DNA<br />
Wie die Private Wirtschaftsschule Donauwörth<br />
den Distanzunterricht meistert<br />
MY LIFE. MY WAY. MY EDUCATION.<br />
> Die Private Wirtschaftsschule Donauwörth (PWS) ist seit 2008 als Digitale Schule ausgezeichnet. Dass dies nicht nur ein Label ist,<br />
sondern etwas zu bedeuten hat, zeigt sich eindrucksvoll, wenn man einen Blick darauf wirft, wie die PWS den Schulalltag in Zeiten von<br />
Corona meistert. Im Zeitalter der Digitalisierung ist man hier nämlich schon lange angekommen.<br />
Leere Flure und Klassenzimmer. Ein fast schon normales Bild in<br />
Zeiten von Corona. So auch an der PWS in Donauwörth. Dennoch<br />
steht das Schulleben hier nicht still, sondern findet auf der<br />
digitalen Ebene statt. „Trotz Pandemie können wir den Schüler*innen<br />
hier täglich sechs bis acht Stunden Unterricht mit verbindlicher Teilnahme<br />
bieten“, erklärt Carsten Limmer, Geschäftsführer der Schule. Das<br />
Thema Digitalisierung wurde in der ehemaligen Handelsschule schon<br />
früh angegangen. „Wir waren in puncto Digitalisierung immer vorne mit<br />
dabei. Als andere Schulen noch mechanische Schreibmaschinen hatten,<br />
hatten wir bereits Elektrische. In den 90er Jahren gab es bei uns bereits<br />
mehrere PC-Säle“, so Limmer. 2005 wurden sämtliche Klassenzimmer<br />
mit Laptops und schnellem Internet ausgestattet. Seit 2015 stehen für<br />
alle Schüler*innen mobile Endgeräte und eine internetbasierte Lernplattform<br />
zur Verfügung. Auch Dokumentenkameras und Beamer gehören zur<br />
Ausstattung jedes Klassenzimmers. Eingesetzt werden die Geräte jedoch<br />
nur dann, wenn es pädagogisch sinnvoll ist, erläutert die Schulleiterin<br />
Gabriele Braun. Eine Digitalisierung „auf Teufel komm raus“ sei nämlich<br />
nicht der richtige Weg, sind sich Schulleiterin und Geschäftsführer einig.<br />
Deshalb gibt es an der PWS in jedem Klassenzimmer noch immer eine<br />
grüne Tafel. „Manchmal ist es besser ein Thema an der Tafel zu entwickeln.<br />
Auch Bücher sind nach wie vor wichtig und gehören zum Schulalltag“,<br />
so die Direktorin.<br />
An der PWS werden Schüler*innen ab der 6. Jahrgangsstufe unterrichtet.<br />
„Mit ihnen werden nach und nach digitale Kompetenzen aufgebaut“,<br />
erklärt Braun. Dazu gehöre zum Beispiel auch das Wissen, wie ein<br />
Posteingang übersichtlich geordnet werden kann, so die Schulleiterin.<br />
Damit das funktioniert, muss die ganze Schulfamilie beim Thema Digitalisierung<br />
mitziehen. „An der PWS wird das Thema einfach ständig gelebt<br />
und zieht so in den Geist aller ein“, so Limmer. Gabriele Braun sieht die<br />
digitalen Möglichkeiten als Bereicherung für ihre Schülerschaft: „Auch<br />
zum Beispiel Recherche muss erstmal erlernt werden. Das sind zusätzliche<br />
Kompetenzen, die die Schüler*innen so erlangen.“ Limmer geht<br />
noch weiter und sieht die EDV schon fast als vierte Kulturtechnik, neben<br />
Lesen, Schreiben und Rechnen.<br />
Pro Woche 30 Stunden Unterricht als Videokonferenz<br />
An der PWS konnten die Schüler*innen auch während des Distanz-<br />
unterrichts ihre Tagessstruktur beibehalten. Um acht Uhr beginnt der<br />
Unterricht und dann wird wie beim Präsenzunterricht stündlich das Fach<br />
gewechselt – während des Homeschoolings eben virtuell. Zu Beginn jeder<br />
Stunde gibt es eine digitale Anwesenheitskontrolle durch eine Wortmeldung.<br />
Dann kann der Unterricht beginnen. Per Knopfdruck senden die<br />
Lehrkräfte den Schüler*innen Aufgaben oder Lösungen und vermitteln<br />
so den Lernstoff. „Natürlich bleibt da trotzdem etwas auf der Strecke.<br />
Ich kann mit den Schüler*innen nicht so interagieren wie im Klassen-<br />
zimmer. Es fehlt zum Beispiel das Zwischenmenschliche und die Mimik,<br />
an der ich oft erkenne, wenn jemand etwas noch nicht verstanden hat“,<br />
so Braun. „Klar gibt es an mancher Stelle Verluste durch den Online-<br />
Unterricht. Aber bei manchen Punkten kann man auch davon profitieren“,<br />
meint Carsten Limmer. Trotz wochenlangem Distanzunterricht ist<br />
die Schulleiterin in Sachen Abschluss positiv gestimmt: „Ich bin guter<br />
Dinge. Unsere Abschlussschüler*innen werden wieder gut abschneiden.<br />
Das hat bereits im letzten Jahr gut funktioniert.“<br />
Das praxisbezogene Lernen geht weiter<br />
In Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen gibt es an den<br />
bayerischen Wirtschaftsschulen Übungsunternehmen, durch die die<br />
Schüler*innen zusätzliche Kompetenzen für den Einstieg ins Berufsleben<br />
erwerben. Dazu wird im virtuellen Raum ein Großhandelsbetrieb<br />
simuliert. Dafür kooperiert die PWS mit Dehner, der Erwin Müller Group<br />
und Hama. Dieses praktische Fach wird auch im Distanzunterricht<br />
fortgesetzt. Dafür ist der stellvertretende Schulleiter Stephan Schmitz<br />
zuständig. Er vermittelt den Jugendlichen die praktischen Fähigkeiten,<br />
die später auch im Berufsleben gefragt sind. Und so sitzen die unterschiedlichen<br />
Abteilungen, wie Einkauf oder Rechnungswesen, im<br />
Moment vor ihren Rechnern zu Hause und halten die Übungsunter-<br />
nehmen trotz aller Widrigkeiten am Laufen. „Eigentlich lebt das Fach<br />
davon, dass die Schüler*innen vor Ort miteinander Lösungen erarbeiten<br />
und Strategien besprechen. Da das im Moment nicht möglich ist, muss<br />
es eben so gehen“, so Schmitz.<br />
Schaut man sich das Thema Unterricht in Zeiten von Corona an, fällt auf,<br />
dass die PWS im Vergleich zu manch anderer Schule besser vorbereitet<br />
war. „Wir wurden durch Corona dazu gezwungen, das Rad in Sachen<br />
Digitalisierung an der Schule kurzfristig weiterzudrehen. Aber wir hatten<br />
bereits eine sehr gute Grundlage und können das deshalb auf einem<br />
guten Niveau machen“, so Carsten Limmer. |<br />
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18 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong> Kinderblättle | 19<br />
Kinder fragen – DON Biberle antwortet<br />
Haben moderne Kühlschränke ein Gehirn?<br />
> NÖ. Das könnte man zwar denken, wenn man liest, dass es<br />
Kühlschränke gibt, die selbstständig Lebensmittel bestellen<br />
können. Aber moderne Kühlschränke sind mittlerweile so<br />
programmiert wie ein Computer – so kann man sich den Haushalt<br />
in der Zukunft ganz schön erleichtern. Ein moderner Kühlschrank<br />
kann mittlerweile schon erkennen, ob ein Lebensmittel bald<br />
verbraucht werden muss, und schlägt dazu Rezepte vor. So kann<br />
man zum Beispiel Lebensmittelverschwendung vermeiden.<br />
Manche Kühlschränke haben auch im Inneren eine Kamera.<br />
So kann man von unterwegs mit dem Smartphone nachschauen,<br />
was noch im Kühlschrank drin ist. Das ist ganz schön schlau<br />
(könnte man denken), aber schlau sind eigentlich nur die Menschen,<br />
die so etwas erfinden und programmieren. Selbst denken, das<br />
kann ein Kühlschrank nicht.<br />
Finde sieben<br />
Unterschiede:<br />
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Jetzt wisst ihr wieder Bescheid – und ich muss jetzt mal<br />
nachschauen, ob ich noch Joghurt im Kühlschrank habe.<br />
Meiner merkt nämlich noch nicht selbst, wann ich einkaufen<br />
gehen muss, das ist noch ein altes Modell ...<br />
So, bis zum nächsten Mal!<br />
Euer<br />
Text: DON Biberle – lebt im Donau-Ries und ist sehr schlau und neugierig.<br />
Wenn er sich nicht an der Wörnitz aufhält, ist er bei uns in der Redaktion und<br />
beantwortet eure Fragen. Typisch für DON Biberle ist, dass er meistens erst<br />
mal „NÖ“ sagt ...<br />
Bilder: Pixabay; Freepik©brgfx, ©macrovector; Häkelanleitung DON Biberle: www.einschlafzauber.jimdo.com<br />
Wortgitter<br />
> In diesem Wortgitter haben sich waagerecht und senkrecht elf Begriffe<br />
aus der Computerwelt versteckt. Könnt ihr sie finden? (Auflösung auf Seite 64)<br />
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I Z L E C H P L R Z T R B T<br />
E M O N I T O R T B E M A N<br />
... und zwischendurch mal raus!<br />
> Kennt ihr das alte Kinderspiel „Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm“? Wenn ihr vom vielen „auf-den-Bildschirm-gucken“<br />
schon einmal viereckige Augen bekommen habt, dann könnt ihr das mit euren Geschwistern, Eltern oder Großeltern beim<br />
Spazierengehen ausprobieren. Und so geht's: Zuerst stellt man sich nebeneinander in eine Reihe, nimmt sich bei den Händen<br />
oder hakt sich unter. Dann kann man auch schon loslegen mit dem berühmten Kinderreim.<br />
Ganz wichtig: Beim Sprechen im Takt die Bewegung halten und trotzdem immer schneller werden!<br />
witzig!<br />
Der Lehrer ruft<br />
zuhause bei Fritzchen an:<br />
„Fritzchen war heute garnicht<br />
bei unserer Videokonferenz<br />
dabei. Ist er krank?“<br />
Darauf die Mutter: „Nein,<br />
aber unser Computer<br />
hat einen Virus!“<br />
Scherzfrage:<br />
Was macht ein Pirat am Computer?<br />
Die Enter-Taste drücken!<br />
„UND 1 UND 2 UND 3 UND 4 UND 5 UND 6 UND 7 UND 8, EIN HUT, EIN STOCK, EIN RE - GEN - SCHIRM,<br />
UND VORWÄRTS, RÜCKWÄRTS, SEITWÄRTS, RAN, HACKE, SPITZE, HOCH DAS BEIN“<br />
Das allererste „Und“ gibt den Auftakt, um den rechten Fuß nach vorne zu setzen, bei „1“ den linken Fuß, beim nächsten „Und“ wieder<br />
den rechten Fuß – und so weiter. Bei „vorwärts, rückwärts, seitwärts, ran“ wird von allen Mitspielern in entsprechender Richtung<br />
mit dem Fuß in die Luft getippt, bei „Hacke“ (Ferse), „Spitze“ (Zehenspitzen) und „Hoch das Bein“ kommt wieder der andere<br />
Fuß dran. Die nächste Runde beginnt dann mit dem linken Fuß. Gar nicht so einfach dieses Outdoorspiel – nicht nur für Kinder.<br />
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20 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
Spezial<br />
Spezial | 21<br />
DIY-Tipps für ein schönes Osterfest<br />
> Ostern ist das wichtigste christliche Fest des Jahres. Mittlerweile wird es aber nicht nur von Christen gefeiert. Für viele Menschen ist<br />
es viel mehr eine Einstimmung auf den Frühling. Bunte Eier, süße Häschen und farbenfrohe Dekorationen ziehen in unser Zuhause ein.<br />
Wir haben für euch ein paar einfache und dennoch schöne DIY-Ideen für das anstehende Osterfest gesammelt.<br />
Leckere Osterhasenkekse<br />
> Wer liebt sie nicht, süße und köstliche Osterhasen?<br />
Um sich nach den Osterbrunch den Bauch mit kleinen Leckereien<br />
vollzuschlagen, ist dies das perfekte Rezept.<br />
Zudem freuen sich die Kinder, wenn sie gemeinsam mit Mama<br />
oder Papa in der Küche backen dürfen.<br />
Orangen Zucker Peeling<br />
> Wenn Pralinen, Gutscheine und andere Dinge, die man jedes Jahr<br />
verschenkt, mit der Zeit ein bisschen langweilig werden und nicht so<br />
richtig überraschen, dann ist dies eine schöne Idee zum Verschenken<br />
und um sich selbst zu verwöhnen.<br />
Materialien:<br />
• 2 Bio-Orangen<br />
• 500 g Zucker<br />
• 70 g Mandelöl<br />
• etwas Lebensmittelfarbe in Orange<br />
• kleine Behälter oder Gefrierbeutel<br />
Anleitung:<br />
Zwei Bio-Orangen fein abreiben und in einen Mixer geben. Danach den Zucker,<br />
die Lebensmittelfarbe sowie das Mandelöl hinzugeben und verarbeiten. Nachdem das<br />
Peeling fertig ist, kann es abgefüllt werden. Hierzu eignen sich kleine Gefäße oder<br />
Gefrierbeutel.<br />
Pfiffige Idee: Wer das Peeling optisch noch etwas österlicher gestalten möchte,<br />
kann die Gefrierbeutel mit grünem Geschenkband zubinden. So sehen die kleinen Tütchen<br />
im Handumdrehen wie Karotten aus.<br />
Einzigartiger Ostertürkranz<br />
> Um das Haus nicht nur von innen, sondern auch von außen<br />
festlich für Ostern zu schmücken, haben wir eine wunderschöne<br />
Deko-Idee für euch. Mit Hilfe von nur wenig Material kann man<br />
einen Osterhasentürkranz zaubern, der die Gäste schon am<br />
Hauseingang empfängt und auf das Osterfest einstimmt.<br />
Materialien:<br />
• Basteldraht<br />
• grünes Papier oder Filz<br />
• Kleber<br />
Anleitung:<br />
Aus dem Basteldraht zwei Hasenohren, einen großen Kreis für den Unterkörper und<br />
einen kleineren Kreis für den Kopf biegen. Anschließend aus grünem Papier oder Filz<br />
viele Blätter ausschneiden. Diese mit Heißkleber an den Draht kleben.<br />
Bilder: Jenny Wagner; Nina Berger<br />
Zutaten (für circa 30 Osterhasenkekse):<br />
• 1 Ei<br />
• 2 Eigelb<br />
• 600 g Mehl<br />
• 400 g weiche Butter<br />
• 200 g Zucker<br />
• 1 Vanilleschote<br />
• 1 Zitrone, unbehandelt, Abrieb davon<br />
• Prise Salz<br />
• Hasen-Keksausstecher<br />
• Giotto-Kugeln zum Verzieren<br />
170° C<br />
Ruhezeit: 30 min<br />
Backzeit: 12 min<br />
Zubereitung:<br />
Aus den Eiern, Mehl, Butter, Zucker, der Vanilleschote, dem Zitronenabrieb und<br />
einer Prise Salz einen Mürbteig herstellen. Danach diesen für circa 30 Minuten in<br />
den Kühlschrank stellen. Den Mürbteig aus dem Kühlschrank nehmen und auf einer<br />
bemehlten Arbeitsfläche auf circa 4 Millimeter ausrollen. Mit dem Ausstecher<br />
die Osterhasen ausstechen und auf ein Blech legen. Die Osterhasenkekse bei 170° C<br />
Ober- und Unterhitze für circa 12 Minuten backen.<br />
Wer mag, kann die Osterhasenkekse je nach Gusto verzieren. Wir haben uns für<br />
süße Hoppelhäschen mit Zuckerguss und einem wuscheligen Puschelschwanz<br />
entschieden.<br />
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22 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
Spezial | 23<br />
DIY-Tipps für ein schönes Osterfest<br />
Spezial<br />
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Salzosterei: Eierbemalung mal anders<br />
Eierkerzen ganz einfach selbstmachen<br />
> Um noch mehr Osterflair in die eigenen vier Wände zu<br />
bringen, sind selbstgemachte Eierkerzen eine einfache<br />
und schöne Idee.<br />
> Osterzeit ist Bastelzeit! Wir zeigen euch eine tolle Bastelidee,<br />
mit der ihr euren Kindern eine Freude bereiten sowie die Langeweile<br />
während der Corona-Pandemie künstlerisch überbrücken könnt.<br />
Materialien:<br />
• Bastelkleber<br />
• Pappe<br />
• Salz<br />
• Wasserfarben<br />
• Tonpapier<br />
• Pinsel<br />
Materialien:<br />
• Eierschalen<br />
• Kerzenreste<br />
• Docht<br />
Anleitung:<br />
Die Eierschale gründlich mit warmem Wasser und Spülmittel auswaschen.<br />
Anschließend das Wachs schmelzen und den Docht in der Eierschale befestigen.<br />
Das Wachs in die Eierschale gießen und trocknen lassen.<br />
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Auf einem Blatt Tonpapier mit flüssigem Kleber ein Osterei aufmalen. Mit Mustern, wie<br />
Punkten oder Blumen, kann das Osterei ganz einfach verschönert werden. Nun das Salz<br />
auf das Osterei streuen. Dabei unbedingt darauf achten, dass der Kleber noch feucht ist,<br />
da sonst das Salz nicht daran haftet. Wenn das Osterei komplett bedeckt ist, einfach das<br />
überschüssige Salz durch Pusten oder leichtes Kippen entfernen.<br />
Nun kommt der spaßige Teil! Mit dem Pinsel in die Farben eintauchen, mit Wasser<br />
verdünnen und das Salz anmalen. Innerhalb von kürzester Zeit fließen die Farben in<br />
verschiedene Richtungen, sodass ein wunderschöner Farbverlauf entsteht.<br />
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> Die Blumen blühen, die Blätter sind wieder satt grün und die Vögel<br />
trällern vor sich hin. Das alles macht den Frühling aus. Es ist die bunte<br />
Jahreszeit, die wir draußen bei einem Spaziergang genießen können.<br />
Da kann es schon mal sein, dass einem die Wohnung daheim etwas<br />
trist vorkommt. Wir wollen euch zeigen, wie ihr den Frühling auch<br />
zu euch nach Hause bringen könnt.<br />
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• Pflanzen (Hyazinthe, Krokus, Narzisse)<br />
• Dekomaterial (Wachteleier, Osterhäschen, etc.)<br />
• Moos<br />
• Vase oder Schale<br />
Anleitung:<br />
Das Moos befeuchten und in die Vase oder die Schale als Grundlage legen.<br />
Anschließend die Hyazinthe mittig daraufsetzen und mit verschiedenen Dekomaterialien,<br />
wie zum Beispiel kleinen Steinen oder Wachteleiern, umranden. Das Moos mehrmals die<br />
Woche mit Wasser ausreichend gießen. Der eigenen künstlerischen Ader sind natürlich<br />
hier alle Freiheiten gegeben. Man kann unterschiedliche Pflanzen benutzen oder die Schale<br />
durch eine tolle Vase ersetzen.<br />
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Umsetzung und Text: Jenny Wagner, Redakteurin.
24 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
damals & heute | 25<br />
damals<br />
heute<br />
Text: Maximilian Bosch, Redakteur.<br />
So sah eine Baustelle<br />
früher aus ...<br />
... und so wird heute<br />
gearbeitet, hier bei der<br />
Firma Zott in Mertingen.<br />
Vom kleinen Nördlinger Bauunternehmen ...<br />
... zur festen Größe im süddeutschen Baugewerbe<br />
> Vor mehr als 100 Jahren beginnt die Erfolgsgeschichte<br />
der Eigner Bauunternehmung aus<br />
Nördlingen, einem Familienunternehmen,<br />
das sich über die Jahrzehnte hinweg einen<br />
herausragenden Ruf in ganz Süddeutschland<br />
erarbeitet hat. An ihrem Beispiel kann man<br />
sehen, was mit Unternehmergeist und festen<br />
Prinzipien alles möglich ist.<br />
Am 17. August 1912 gründete der Baumeister<br />
Josef Eigner das Unternehmen am Standort<br />
Nördlingen, dem die Eigner Bauunternehmung<br />
über 100 Jahre lang treu bleiben sollte. Mit dem<br />
Firmensitz in der Eisengasse sowie dem technischen<br />
Büro in der Ledergasse ging es los. Erste<br />
Aufträge waren der Bau der Kanalisation in der<br />
Gerbergasse in Nördlingen und von zahlreichen<br />
Trafostationen des Energieversorgers UJAG<br />
(heute EnBW ODR) im ganzen Altlandkreis<br />
Nördlingen.<br />
Im Jahr 1927 zog die Firma in die historischen<br />
Gebäude Weinmarkt 7 und 8 um, an denen sich<br />
bis zum Jahr 2020 der Firmensitz der Eigner<br />
Bauunternehmung befinden sollte.<br />
Der Grundstein für den Erfolg war bereits damals<br />
eine konsequente Firmenphilosophie, die<br />
sich das Unternehmen über Generationen hinweg<br />
bewahren sollte: Bedingungslose Qualität<br />
zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
anbieten, termingetreu liefern, persönlichen<br />
Kundenkontakt halten und Probleme in enger<br />
Zusammenarbeit aller Beteiligter lösen.<br />
Im Jahr 1938 stieg mit dem Diplom-Bauingenieur<br />
Emil Eigner, dem Sohn des Firmengründers,<br />
ein Mann in das Familiengeschäft ein, der in der<br />
Firma eine Ära prägen sollte. Nach Ende des<br />
zweiten Weltkriegs übernahm er die Geschäftsführung<br />
und widmete sich als erstes der Restaurierung<br />
der St. Georgskirche, die durch einen<br />
Bombeneinschlag am Karfreitag 1945 stark beschädigt<br />
worden war – eine große und prestigeträchtige<br />
Aufgabe, die für die Nördlinger*innen<br />
nicht weniger als eine Herzensangelegenheit<br />
war. Auch in den folgenden Jahren und Jahr-<br />
zehnten war der Erhalt von Nördlingens<br />
historischen Bauten ein großes Anliegen Emil<br />
Eigners.<br />
Unter Emil Eigners Führung kam die Firma<br />
zu großem Ansehen und wurde ein<br />
gefragter Partner für Hochbau im<br />
öffentlichen wie im privaten Bereich.<br />
Nach dem plötzlichen Tod Emil Eigners 1980<br />
übernahm seine Frau Sophie, geborene Schurrer,<br />
die Geschäfte. Als gleichberechtigter Geschäftsführer<br />
wurde Hermann Luther eingetragen<br />
und Hermann Berndorfer wurde Gesellschafter.<br />
Unter Luthers Führung konnten viele weitere<br />
Bauwerke für bekannte Firmen der Region<br />
errichtet werden. Später sollten weitere<br />
Gesellschafter in die Firma einsteigen: Werner<br />
Luther (1988), Günther Diethei (1996) und<br />
Wolfram Uhl (2011). Alle drei stiegen im Laufe<br />
der Zeit zu Geschäftsführern der Eigner Bau-<br />
unternehmung auf.<br />
Bilder: Eigner Bauunternehmung; Studio Herzig<br />
> Die Eigner Bauunternehmung GmbH hat<br />
sich zu einem Unternehmen entwickelt, das<br />
im gesamten süddeutschen Raum tätig ist und<br />
Bauprojekte ersten Ranges umsetzt. Mit dem<br />
Bezug der neuen Büroräume am Reutheweg<br />
in Nördlingen wurde im Frühjahr 2020 ein<br />
weiterer Meilenstein der Firmengeschichte<br />
erreicht. Erstmals seit 1952, als der Bauhof<br />
der Firma aus der Stadt in den Reutheweg<br />
verlegt wurde, sind damit die Verwaltung<br />
und der Bauhof des Unternehmens wieder<br />
vereint.<br />
Das Nördlinger Familienunternehmen kann<br />
mittlerweile ein breites Portfolio an Leistungen<br />
anbieten: Neben Hoch- und Tiefbau verstehen<br />
sich die Eigner-Bauprofis auch auf Industriebau,<br />
Ingenieurbau, Altbausanierungen, Holzbau/<br />
Dachdeckung und Schlüsselfertigbau. Der gute<br />
Ruf der Nördlinger hat sich herumgesprochen,<br />
denn neben anderen großen Firmen unserer<br />
Region nahm auch schon öfter der FC Bayern<br />
München die Dienste des Unternehmens in<br />
Anspruch, als beispielsweise im Jahr 2008 das<br />
Service-Center in der Säbener Straße neu gebaut<br />
wurde.<br />
Enger Kontakt zu den Kunden<br />
In jeder Bauphase will das Bauunternehmen<br />
mit den Auftraggebern und allen Beteiligten in<br />
Kontakt stehen, um eine optimale Betreuung<br />
zu gewährleisten. Für jedes Projekt gibt es<br />
einen persönlichen Ansprechpartner. Bei der<br />
Bauausführung setzt Eigner ausschließlich auf<br />
eigene Teams, bestehend aus erfahrenen, festangestellten<br />
Mitarbeiter*innen und engagierten<br />
Nachwuchskräften. Um dem eigenen Anspruch,<br />
nur beste Qualität abzuliefern, gerecht zu werden,<br />
wurde ein internes Qualitätsmanagement<br />
etabliert.<br />
Eigner setzt voll auf Ausbildung<br />
170 Mitarbeiter*innen sind im Unternehmen<br />
tätig, die Geschäftsführer sind Werner Luther,<br />
Günter Diethei und Wolfram Uhl. Die Ideale<br />
und Überzeugungen ihrer Vorgänger halten sie<br />
auch über 100 Jahre nach der Firmengründung<br />
hoch. Dazu gehört unter anderem die besondere<br />
Stellung der Ausbildung im eigenen Unternehmen:<br />
Schon immer wird bei Eigner auf eigene<br />
Fachkräfte gesetzt. Wer bei diesem Unternehmen<br />
eine Ausbildung (derzeit sind es 27 Azubis)<br />
beginnt, kann sich darauf verlassen, danach auch<br />
übernommen zu werden. Für die Attraktivität des<br />
Baugewerbes als Arbeitgeber setzt sich Werner<br />
Luther auch als Obermeister der Bauinnung Nordschwaben<br />
und als Kreishandwerksmeister ein.<br />
Eine noch ganz junge Entwicklung ist die neue<br />
Tochterfirma Eigner Betonmanufaktur, die im<br />
<strong>April</strong> 2020 gegründet wurde. Hier werden per<br />
3D-Druck Betonteile gefertigt, was die Arbeit<br />
auf der Baustelle enorm vereinfacht. In Nördlingen<br />
ist man sich bewusst, was man an der<br />
Eigner Bauunternehmung hat: Nicht umsonst<br />
sagte Nördlingens früherer Oberbürgermeister<br />
Hermann Faul im Jahr 2012 beim 100-jährigen<br />
Firmenjubiläum: „Wir sind froh und glücklich,<br />
eine solche Firma in unserer Stadt zu haben.“ |<br />
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26 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
Regionalgespräch | 27<br />
Regionalgespräch mit:<br />
Dr. Dorothea Gaudernack<br />
Nördlingen statt Boston:<br />
Weil der Marathon in<br />
Boston nicht stattfinden<br />
konnte, umrundete<br />
Dorothea Gaudernack<br />
Nördlingen mehr als<br />
13 mal.<br />
> Die Nördlingerin Dr. Dorothea Gaudernack war nach ihrem Studium in Regensburg und an der University of Georgia, USA, als Juristin<br />
und Richterin in Berlin und Augsburg tätig. Mittlerweile leitet die promovierte Juristin das Amt für Maßregelvollzug in Nördlingen.<br />
Die Behörde regelt die Unterbringung von psychisch kranken Straftäter*innen in Bayern. Gaudernack ist Mutter von drei Kindern und<br />
ambitionierte Hobbysportlerin. Unsere Redakteurin Mara Kutzner hat sich mit Dr. Dorothea Gaudernack zum Regionalgespräch getroffen.<br />
Hallo Frau Dr. Gaudernack,<br />
schön, dass Sie sich<br />
heute Zeit für unser<br />
Interview nehmen.<br />
1 Wo kommen Sie gerade her,<br />
und was hat Sie heute schon<br />
beschäftigt?<br />
Ich komme aus dem Homeoffice<br />
und vom Homeschooling. Diese<br />
Parallelität zwischen meinem Beruf<br />
und meiner Drittklässlerin, die<br />
gerade lernt, Kilometer in Meter<br />
umzurechnen, das beschäftigt<br />
mich gerade täglich.<br />
2 Early Bird oder Night Owl?<br />
Early Bird.<br />
3 Lieber Weißwein oder Rotwein?<br />
Rot.<br />
4 Eher Facebook oder Instagram?<br />
Beides, aber noch eher die<br />
Generation Facebook, weil es mehr<br />
text- als bildbasiert ist.<br />
5 Kinder oder Karriere?<br />
Ich würde sagen, das ist tagesformabhängig.<br />
6 Beschreiben Sie sich doch<br />
einmal selbst mit drei Eigenschaften.<br />
Meinungsstark, kommunikativ,<br />
rastlos.<br />
7 Wollten Sie schon als Jugendliche<br />
Richterin werden?<br />
Eigentlich nicht, aber ich wollte<br />
Jura studieren, weil ich in den<br />
Diplomatischen Dienst wollte<br />
8 Was hat Sie an Jura begeistert?<br />
Mich hat fasziniert, was man<br />
damit machen kann. Ich hätte mir<br />
auch gut vorstellen können, an<br />
der Uni zu bleiben, aber ich war<br />
auch sehr an Sprachen interessiert.<br />
Und wie gesagt, ich wollte<br />
eigentlich Diplomatin werden<br />
und in die große weite Welt ziehen.<br />
9 Nach Ihrem Studium in Regensburg<br />
und in den USA sind Sie nach<br />
Berlin gegangen. Wie hat es Sie<br />
nach Berlin verschlagen?<br />
Mein Mann ist Berliner, wir haben<br />
beide in Regensburg studiert und<br />
sind dann nach Berlin. Ich hätte<br />
mir ein Leben in Berlin auch sehr<br />
gut vorstellen können. Wir waren<br />
sieben Jahre dort.<br />
10 Und wo genau waren Sie tätig?<br />
Ich habe meine Doktorarbeit<br />
abgeschlossen und war während<br />
des Referendariats unter anderem<br />
im Auswärtingen Amt tätig. Später<br />
dann am Verwaltungsgericht und<br />
am Familiengericht in Berlin.<br />
11 Warum sind Sie dann wieder<br />
in Ihre Heimat zurückgekehrt?<br />
Als mein Sohn geboren wurde, hat<br />
das unser Leben ganz schön auf den<br />
Kopf gestellt. Und irgendwie ist es<br />
auch so, dass man das Mädel vom<br />
Lande dann doch nicht raus aus mir<br />
bekommt. Das soziale Netz in der<br />
Kleinstadt, das ländliche Leben,<br />
hat einfach Vorteile mit Familie.<br />
Wie gut es uns hier geht, merke ich<br />
immer, wenn ich mit Freunden aus<br />
Berlin spreche und erzähle, dass<br />
unsere Kinder einfach mit dem Rad<br />
zum Sport fahren können.<br />
12 Beruflich waren Sie dann als<br />
Richterin am Landgericht in<br />
Augsburg tätig, oder?<br />
Ja genau, erst noch ein Jahr am<br />
Amtsgericht in Nördlingen, dann<br />
bei der Staatsanwaltschaft in<br />
Augsburg und dann am Landgericht.<br />
Zwischendurch habe ich noch am<br />
Amtsgericht in Dillingen vertreten.<br />
Seit 2016 sind Sie auch<br />
beruflich voll und ganz<br />
in Nördlingen angekommen<br />
und leiten dort das Amt<br />
für Maßregelvollzug.<br />
13 Können Sie ganz kurz erklären,<br />
warum es dieses Amt gibt und für<br />
was es zuständig ist?<br />
Am 1. August 2015 ist das<br />
Bayerische Maßregelvollzugsgesetz<br />
in Kraft getreten – und das war<br />
längst überfällig. Das Amt übernimmt<br />
die Fachaufsicht und schaut<br />
genau hin, ob der Maßregelvollzug<br />
in Bayern rechtmäßig und zweckmäßig<br />
geführt wird.<br />
14 Was genau bedeutet Maßregelvollzug<br />
nun eigentlich?<br />
Wenn jemand eine Straftat begangen<br />
hat, aber nicht schuldfähig und<br />
Bilder: privat; Die Paddelei; Pixabay; Stadt Nördlingen; Jenny Wagner<br />
psychisch krank ist, wird er im<br />
Maßregelvollzug untergebracht und<br />
dort therapiert. Das sind Personen,<br />
die nach Paragraf 63 des Strafgesetzbuches<br />
verurteilt sind. Dann<br />
gibt es noch den Paragraf 64, viele<br />
Suchtkranke zum Beispiel fallen<br />
darunter. Sie bekommen eine „normale“<br />
Haftstrafe. Normalerweise<br />
wird nach zwei Dritteln der Haft die<br />
Strafe auf Bewährung ausgesetzt.<br />
Wenn Paragraf 64 greift, wird man<br />
nach einem Teil der Haft von der<br />
JVA in die Forensik verlegt und kann<br />
nach der Hälfte der gesamt Haftzeit<br />
entlassen werden. Die Paragrafen<br />
63 und 64 sind aber für zwei völlig<br />
unterschiedliche Personengruppen<br />
gedacht.<br />
15 Wie viele Maßregelvollzugseinrichtungen<br />
gibt es in<br />
Bayern und wie viele Menschen<br />
sind dort untergebracht?<br />
Es sind 14 Kliniken in denen circa<br />
2 700 Menschen untergebracht<br />
sind. Dazu gehören auch eine<br />
Spezialeinrichtung. Die Kliniken<br />
sind alle gemischt, aber eine ist nur<br />
für Frauen. Außerdem gibt es zwei<br />
Kliniken für Jugendliche.<br />
16 Bei Nachrichten über Mord,<br />
Vergewaltigungen oder anderen<br />
schrecklichen Verbrechen werden<br />
hier und da Stimmen laut, dass<br />
Täter „auf psychisch krank“<br />
machen und im Krankenhaus<br />
dann mit Samthandschuhen angefasst<br />
werden. Wie argumentieren<br />
Sie dann?<br />
Ja, so heißt es dann schonmal,<br />
oder andere fordern bei solchen<br />
Taten die Todesstrafe. Mit solchen<br />
Aussagen tue ich mich ganz schwer.<br />
Ich bin natürlich gegen die Todesstrafe,<br />
die könnte ich mit meinem<br />
Verständnis von Rechtsstaatlichkeit<br />
nicht vereinbaren. Dass jemand auf<br />
„psychisch krank macht“ ist eine<br />
völlige Verkennung der Situation.<br />
Diese Menschen sind krank und sie<br />
werden nicht „verhätschelt“. Unser<br />
System ist so aufgebaut, dass es das<br />
beste dafür tut, dass Täter*innen<br />
keine Gefahr mehr darstellen. Und<br />
dafür sind Wasser und Brot nicht<br />
die beste Möglichkeit, sondern eben<br />
eine gute Therapie.<br />
17 Ist es richtig, dass manche<br />
Menschen, die im Maßregelvollzug<br />
untergebracht werden, gar<br />
nicht wissen, ob und wann sie je-<br />
mals wieder auf freiem Fuß sind?<br />
Im Strafvollzug ist das ja anders.<br />
Jemand im Gefängnis weiß genau,<br />
wie viele Tage er „absitzen“ muss.<br />
Ja genau, Maßregelvollzug kann<br />
auch lebenslang bedeuten, wenn<br />
man nach dem Paragraf 63 StGB<br />
untergebracht ist. Die Begründung<br />
ist immer die Gefährlichkeit einer<br />
Person – und ob und wann die Therapie<br />
das bewirkt, kann man ja im<br />
Vorhinein nicht wissen.<br />
18 Seit 2019 ist Ihrer Behörde als<br />
Teil des Zentrums Bayern Familie<br />
und Soziales (ZBFS) auch das Amt<br />
für öffentlich-rechtliche Unterbringung<br />
angegliedert. Wofür ist<br />
dieses Amt denn zuständig?<br />
Das Amt übernimmt die Aufsicht<br />
über die Unterbringung nach dem<br />
Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz.<br />
Wenn jemand zum Beispiel in einer<br />
psychischen Ausnahmesituation<br />
von der Polizei aufgegriffen wird,<br />
keine Straftat begangen hat, aber<br />
beispielsweise mit einem Messer<br />
droht, stellt er eine Gefahr für sich<br />
und andere dar und wird in eine<br />
psychiatrische Klinik eingewiesen. ><br />
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28 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
Regionalgespräch | 29<br />
Dr. Dorothea Gaudernack<br />
ist ein „Early Bird“ ...<br />
... hört gerne<br />
Podcasts ...<br />
... und liebt den Blick<br />
auf den „Daniel“.<br />
Stand-Up-Paddeling<br />
auf der Wörnitz bei<br />
Harburg.<br />
> Von der Dimension und auch der<br />
Finanzierung ist das mit dem Maßregelvollzug<br />
nicht zu vergleichen.<br />
Die öffentlich-rechtliche Unterbringung<br />
greift meist in diesen<br />
Akutsituationen und die Menschen<br />
werden nur ganz kurz, vielleicht<br />
nur eine Nacht, untergebracht.<br />
fehlen – da müsste man viel früher<br />
ansetzen. Wenn ich in die Schulbücher<br />
meiner Tochter blicke, welches<br />
Frauenbild da vermittelt wird, kann<br />
ich das kaum glauben. <strong>2021</strong> steht<br />
da immer noch, dass beim Basteln<br />
doch die Mama helfen könnte, der<br />
Papa wird nicht erwähnt.<br />
22 Sie haben auch schon an<br />
einigen Marathonläufen teilgenommen.<br />
Gibt es einen, der Ihnen<br />
immer in Erinnerung bleiben<br />
wird?<br />
Berlin war der erste und ich<br />
werde immer eine Verbindung zu<br />
dieser Stadt haben, weil es die<br />
Meistens sind sie dann bereit für<br />
eine längerfristige Therapie, die<br />
ja ganz normal von den Krankenkassen<br />
abgerechnet wird. Wir sind<br />
dann nicht mehr zuständig.<br />
20 Sie sind Mutter von drei<br />
Kindern – wie gelingt es Ihnen,<br />
Kinder und Karriere unter einen<br />
Hut zu bekommen?<br />
Im öffentlichen Dienst gelingt das<br />
insgesamt ganz gut, eigentlich<br />
21 Viele Behörden hängen mit der<br />
Digitalisierung noch hinterher,<br />
Homeoffice ist in vielen Ämtern<br />
nur schwer möglich. Wie hat sich<br />
Ihr Berufsalltag in Zeiten der<br />
Stadt meines Mannes ist und mein<br />
erster Sohn dort geboren ist. Und<br />
dann natürlich der Marathon in<br />
New York. Wenn man nur einen in<br />
seinem Leben laufen sollte, dann<br />
diesen!<br />
19 Haben Sie, als Behördenleiterin,<br />
und ihre Mitarbeiter*innen<br />
eigentlich auch direkten Kontakt<br />
zu den Patient*innen?<br />
In diesem Hinblick sind wir eine<br />
ganz unkonventionelle Behörde. Wir<br />
haben ganz regelmäßig Kontakt zu<br />
den Einrichtungen und den Menschen,<br />
die dort untergebracht sind.<br />
Wir führen jährliche Prüfbesuche in<br />
den Einrichtungen durch, um zum<br />
Beispiel die Dokumentationen zu<br />
prüfen. Wir machen Stichproben bei<br />
den Behandlungsplänen, die nicht<br />
älter als sechs Monate sein dürfen.<br />
Aber wir sind auch Ansprechpartner<br />
für Angehörige und die Patient*innen.<br />
Da geht es um Fragen, ob<br />
Lockerungen gemacht werden, aber<br />
allgemein als Beamtin, denn man<br />
hat einen sicheren Job und ein<br />
garantiertes Einkommen. Als Richterin<br />
konnte ich meine Gerichtstermine<br />
selbst festlegen, da kann<br />
man sich prima nach der Familie<br />
richten. Als Führungskraft in der<br />
Verwaltung sieht das aber schon<br />
ein bisschen anders aus. Manchmal<br />
kommen Anfragen von Politikern<br />
oder der Presse, man muss schnell<br />
reagieren und ist viel unterwegs.<br />
Mir konnten Kinder und Karriere<br />
aber gelingen, weil wir eine hervorragende<br />
Kinderbetreuung hatten.<br />
21 Sind in juristischen Berufen<br />
Frauen unterrepräsentiert?<br />
Auf der Einstiegsebene sind Frauen<br />
Pandemie verändert?<br />
Mein Berufsalltag hat sich komplett<br />
verändert. Ich bin normalerweise<br />
viel unterwegs bei Tagungen und<br />
Besprechungen, die sind natürlich<br />
alle weggefallen. Wir haben schon<br />
früh mit elektronischen Akten<br />
gearbeitet und konnten so fast<br />
alle ins Homeoffice. Ich habe aber<br />
gemerkt, dass das Führen von<br />
Mitarbeiter*innen auf Distanz<br />
wirklich schwierig ist, obwohl<br />
wir ein kleines Amt mit wenigen<br />
Mitarbeiter*innen sind. Uns fehlen<br />
auch die informellen Gespräche in<br />
den Kaffeepausen, der Teamspirit<br />
fällt uns schwer. Trotzdem lassen<br />
sich zum Glück auch ganz viele<br />
Dinge digital lösen.<br />
23 Wo liegt Ihre Bestzeit?<br />
Meine Bestzeit bei einem Marathon<br />
liegt bei 3:31 Stunden. Das ist<br />
dann ein Pace von ungefähr 5.<br />
Aber man läuft ja nicht immer so<br />
schnell – beim Trainieren ist es<br />
auch mal eine langsamere Runde.<br />
24 Solche Großveranstaltungen<br />
können in der Pandemie nicht<br />
stattfinden – aber Sport machen<br />
geht ja trotzdem, manchmal<br />
sogar mit ganz kreativen Ideen,<br />
oder?<br />
Eigentlich war ich 2020 für den<br />
Boston-Marathon angemeldet, das<br />
hat mir eigentlich sehr viel bedeutet,<br />
denn da muss man sich mit<br />
auch um ganz praktische Fragen,<br />
wenn ein Kühlschrank kaputt ist,<br />
oder wie das sogenannte Motivationsgeld<br />
aus Arbeits- und Ergotherapie<br />
angerechnet werden kann. All so<br />
etwas ist nicht Aufgabe der einzelnen<br />
Einrichtungen, denn es soll ja<br />
einheitlich gleich geregelt sein.<br />
Sie sind berufstätige<br />
Mutter in einer Führungsposition.<br />
Das Thema Kinder<br />
und Karriere ist Ihnen sehr<br />
wichtig, lassen Sie uns<br />
doch kurz darüber sprechen.<br />
sogar überrepräsentiert, aber keinesfalls<br />
mehr in den Aufstiegsebenen.<br />
Dass sich da etwas verändert,<br />
müsste sich zum Beispiel die Kinderbetreuung<br />
verbessern. Aber ich<br />
habe auch das Gefühl, dass vielen<br />
jungen Frauen die weiblichen Vorbilder<br />
und das Selbstbewusstsein<br />
Trotz des Spagats<br />
zwischen Familie und<br />
Beruf kommt Ihre Freizeit<br />
nicht zu kurz. Sie sind<br />
begeisterte Sportlerin –<br />
vor allem das Laufen<br />
liegt Ihnen am Herzen.<br />
einer bestimmten Zeit erst qualifizieren.<br />
Weil der Marathon ausgefallen<br />
ist, bin ich dann 13,5 Mal um<br />
Nördlingen gelaufen und wurde auf<br />
der Strecke von lieben Freunden<br />
und Bekannten unterstützt und begleitet.<br />
Statt Boston also 13,5 Mal<br />
um Nördlingen herum …<br />
25 Gibt es ein Buch, einen Film,<br />
eine Serie oder einen Podcast,<br />
den Sie empfehlen können?<br />
Ich lese gerade die Autobiografie<br />
von Kathrin Switzer, der ersten<br />
Frau beim Boston-Marathon, das<br />
kann ich empfehlen. Außerdem<br />
höre ich gerne Podcasts, auch beim<br />
Laufen, „Zeit Verbrechen“ zum<br />
Beispiel.<br />
26 Haben Sie einen Lieblingsort<br />
in der Region Donau-Ries?<br />
Ich bin gern rund um Alerheim<br />
unterwegs. Wo es grün ist und die<br />
Störche zu sehen sind. Das sind<br />
Kindheitserinnerungen für mich.<br />
In Nördlingen ist es der „Daniel“,<br />
aber weil ich Höhenangst habe,<br />
lieber von unten. Egal aus welcher<br />
Richtung man wieder nach Hause<br />
nach Nördlingen kommt, das erste,<br />
was man erblickt, ist der „Daniel“ –<br />
er hat einfach eine Symbolkraft.<br />
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27 Ihr Bruder ist Christoph<br />
Schmid, der SPD-Bürgermeister<br />
von Alerheim. Sie saßen als Vertreterin<br />
der CSU bereits im Nördlinger<br />
Stadtrat. Wie ist es, als<br />
„Schwarze“ einen „Roten“ in der<br />
Familie zu haben?<br />
Es ist super! Wir lieben uns sehr und<br />
teilen die gleichen Werte. Bei vielen<br />
Dinge liegen wir gar nicht so weit<br />
auseinander. Und ich bewundere<br />
meinen Bruder sehr, für das was er<br />
erreicht hat und macht.<br />
Kommen wir zum Self-Rating Test.<br />
Schätzen Sie bitte Ihre Fähigkeiten von<br />
null Punkten – völlig unbegabt – bis zu<br />
zehn Punkten – maximale Begabung – ein:<br />
28 Sportsgeist?<br />
8 Punkte.<br />
29 Kochkunst?<br />
7 Punkte. Ich bin Vegetarierin, also<br />
koch ich kein Fleisch für andere.<br />
30 Organisationstalent?<br />
10 Punkte.<br />
31 Gerechtigkeitssinn?<br />
10 Punkte.<br />
32 Shoppingqueen?<br />
9 Punkte.<br />
Vielen Dank, Frau Dr. Gaudernack,<br />
für das freundliche und<br />
interessante Gespräch!<br />
Text: Mara Kutzner,<br />
Redakteurin.<br />
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30 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
selber g’macht | 31<br />
selber g’macht<br />
Metall Design Weigl<br />
Die „cittaslow“-Schnecke für<br />
den eigenen heimischen Garten.<br />
Individuelle Kunst<br />
aus Metall und Rost<br />
> Seit über 20 Jahren stellen Heinrich<br />
und Susanne Weigl aus Reimlingen<br />
einzigartige Unikate aus Metall her.<br />
Von Rosenbögen über Feuerkugeln<br />
bis hin zu ausgefallenen Kunstobjekten –<br />
in ihrem Ausstellungsgarten direkt an<br />
der Hauptstraße beweisen die beiden mit<br />
ihren Produkten ihre Kreativität.<br />
Bilder: Metall Design Weigl<br />
W<br />
ie alles vor über 25 Jahren angefangen<br />
hat, erzählt Susanne Weigl. Ihr<br />
Mann Heinrich habe ihr damals als<br />
Dekoration für den eigenen Garten mit einer<br />
Blechschere Umrisse von Blumen oder Tieren<br />
aus Metall ausgeschnitten und daraus Gartenstecker<br />
gemacht. „Mein Mann ist handwerklich<br />
sehr begabt“, schmunzelt sie. Zu Beginn haben<br />
die Weigls ihre selbstgemachten Deko-Objekte<br />
für sich behalten oder an Freunde verschenkt.<br />
„Unsere Freunde und Bekannten waren alle von<br />
Anfang an begeistert und wollten auch welche<br />
haben“, erzählt sie. Nach und nach, so Susanne<br />
Weigl, haben sie und ihr Mann immer mehr<br />
Deko-Objekte hergestellt und beschlossen, diese<br />
zu verkaufen. „Das müsste zeitlich etwa um das<br />
Jahr 2000 gewesen sein. Eigentlich wollten wir<br />
im vergangenen Jahr unser 20-jähriges Jubiläum<br />
feiern, aber Corona hat uns einen Strich durch<br />
die Rechnung gemacht. Deswegen haben wir<br />
beschlossen die Feier 2022 nachzuholen“, sagt<br />
Susanne Weigl.<br />
Die Weigls legen Wert auf Qualität<br />
Zu Beginn haben die Weigls ihre Deko-Objekte<br />
vor allem auf Märkten angeboten. „Wir waren<br />
zum Beispiel auf Ostermärkten in Augsburg<br />
oder Günzburg und haben dort kleine Ostersachen<br />
verkauft. Mein Mann hat damals<br />
noch alle Objekte per Hand mit einem Plasmaschneider<br />
ausgeschnitten“, erzählt sie.<br />
Noch vor zwanzig Jahren gab es ganz<br />
wenige, die Gartenkunst oder ähnliches aus<br />
Metall und Rost hergestellt haben.<br />
„Heutzutage kann man sowas überall im Einzel-<br />
handel für wenig Geld kaufen. Da muss man<br />
dann natürlich aber auch Abstriche bei der<br />
Qualität machen. Wir hingegen legen großen<br />
Wert auf Qualität und eine massive Bauweise<br />
unserer Objekte“, ergänzt Heinrich Weigl.<br />
Im Laufe der vergangenen 20 Jahre hat sich<br />
das Sortiment des Familienbetriebs deutlich<br />
vergrößert. Feuersäulen, Kugeln, Rankhilfen,<br />
Schlüsselbretter, Sichtschutzwände oder Gartenmöbel<br />
sind nur einige der Kunst- und Deko-<br />
Objekte, die Familie Weigl herstellt und in ihren<br />
Ausstellungsräumen und in ihrem Garten in der<br />
Hauptstraße 47 in Reimlingen präsentiert.<br />
„Es ist für uns immer wieder ein besonderer Reiz<br />
mit Metall zu experimentieren und künstlerische<br />
Werke und Gartenobjekte entstehen zu lassen:<br />
Skulpturen in verschiedenen Formen und Arten,<br />
teilweise mit Feuer oder Wasser. Durch die<br />
natürliche Korrosion entsteht im Laufe der Zeit<br />
eine sich in ihrer Farbe verändernde Patina und<br />
gibt jedem Objekt seine Einzigartigkeit“, erklärt<br />
Susanne Weigl das vielfältige Sortiment.<br />
Mittlerweile veranstalten die Weigls jährlich<br />
drei große Ausstellungen in Reimlingen.<br />
„Unsere ganze Familie hilft mit – Oma, Opa,<br />
Tante und natürlich unsere Kinder. Ohne deren<br />
Unterstützung wäre das alles gar nicht machbar“,<br />
erzählen Susanne und Heinrich Weigl.<br />
Eine Schnecke für Nördlingen<br />
Doch nicht nur Kunstobjekte für den heimischen<br />
Garten gestaltet Heinrich Weigl, sondern auch<br />
für die Öffentlichkeit. Eine besondere Ehre<br />
wurde ihm im Jahr 2012 teil, als er die „citta-<br />
slow“-Schnecke für den Nördlinger Marktplatz<br />
gestalten durfte. Die Metall-Skulptur vereint<br />
das „cittaslow“-Logo mit der Silhouette der<br />
Nördlinger Stadtmauer. „Der Block, auf dem<br />
die Schnecke befestigt ist, besteht aus Suevit.<br />
Das ist das gleiche Gestein, aus dem der Daniel<br />
gebaut ist“, erklärt Heinrich Weigl. In limitierter<br />
Auflage gibt es die Schnecke als kleines<br />
Kunstobjekt auch für den eigenen heimischen<br />
Garten zu kaufen. Doch nicht nur die „citta-<br />
slow“-Schnecke gibt es im Nördlingen-Design<br />
zu kaufen, auch Schlüsselbretter oder Feuerschalen<br />
verzieren die Weigls mit der Silhouette<br />
der Nördlinger Stadtmauer. Ob in Zukunft auch<br />
andere Städte die Kunstobjekte der Weigls<br />
zieren werden? „Es gibt bereits Planungen.<br />
Mal schauen, ob daraus etwas wird“,<br />
verrät Heinrich Weigl. |<br />
Text: Jenny Wagner, Redakteurin.<br />
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Im Rampenlicht<br />
Im Rampenlicht | 33<br />
Links: Dieser Brunnen mit Namen „Energie“ steht bei der Firma Siemens in Augsburg.<br />
Unten: Neben der Bildhauerei beschäftigt sich Fred Jansen auch mit Malerei.<br />
Fred Jansen,<br />
freischaffender Bildhauer<br />
Jedes Kunstwerk ist ein Wagnis<br />
> Der freischaffende Künstler Fred Jansen lebt seit über 40 Jahren im Ries und hat an zahlreichen Orten seine Spuren hinterlassen –<br />
vor allem seine Brunnen konnten immer wieder Wettbewerbs-Jurys überzeugen und zieren viele Plätze, Schulen, Ämter und andere<br />
öffentliche Einrichtungen. Aber die Kunst von Fred Jansen ist noch weit vielfältiger als das.<br />
Es ist ein verschneiter und sehr kalter<br />
Tag im Februar, an dem ich mich mit Fred<br />
Jansen in seinem Atelier in der Bleichgasse<br />
in Oettingen treffe. So ungemütlich es<br />
draußen ist, so warm ist der Empfang, mit Feuer<br />
im Holzofen, Tee und Keksen. Jansen und seine<br />
zutrauliche Hündin Tinka heißen mich willkommen.<br />
Das Haus ist die ehemalige Autowerkstatt<br />
der Firma Joas, die mittlerweile innerhalb der<br />
Stadt umgezogen ist. Das Gebäude bietet dem<br />
Bildhauer genügend Platz um zu leben und zu<br />
arbeiten.<br />
„Ich lebe heute genauso, wie ich es mir<br />
immer gewünscht habe: In einem Loft“,<br />
so Jansen mit einem Lächeln im Gesicht.<br />
In seinem Ausstellungsraum, der über ein Schau-<br />
fenster einsehbar ist, zeigt mir der 65-jährige<br />
Künstler einige seiner Werke. Da ist die große<br />
Skulptur aus einem Nussbaum, der einmal in<br />
Jansens früherem Haus in Lehmingen stand<br />
und jetzt ein dreigeteiltes Kunstwerk ist. An<br />
der Wand finden sich Gemälde, Öl und Acryl auf<br />
mit der Kettensäge bearbeiteten Holzplatten.<br />
Eines zeigt eine Gestalt am Boden, eingepfercht<br />
von zahlreichen Stangen, wie Gulliver bei den<br />
Pygmäen. Auf einem anderen Bild sieht man<br />
brennende Schneeflocken auf einem Gesicht –<br />
zugegeben, das Motiv musste mir Jansen erst<br />
erklären. Auf einem weiteren, sehr dynamischen<br />
Werk, das unter anderem mit Erde aus dem Ries<br />
gemalt wurde, ist der Meteoriteneinschlag zu<br />
sehen.<br />
Man merkt: Bei Fred Jansens Kunst geht es um<br />
mehr als nur schön anzusehende Wasserspiele.<br />
Er versteht sich auch auf die Malerei und besonders<br />
auf den Metallguss mit Bronze, Stahl oder<br />
Aluminium im Wachsausschmelzverfahren.<br />
Wasser und Skulpturen:<br />
Immer ein Hingucker<br />
Der 1955 in Düsseldorf geborene Bildhauer<br />
kam 1980 ins Ries, zunächst nach Wemding,<br />
als Bildhauer für Restaurationsobjekte. Dort<br />
hat Jansen zwei Jahre gearbeitet und eine Lehre<br />
zum Steinbildhauer absolviert, bevor er sich als<br />
freischaffender Bildhauer selbstständig machte.<br />
Nach mehreren Zwischenstationen verschlug<br />
es ihn 1992 nach Lehmingen, wo er bis 2016<br />
lebte und arbeitete. Dann folgte der Umzug nach<br />
Oettingen.<br />
Seine vielen Brunnen, die man im ganzen<br />
Landkreis und darüber hinaus findet, sind das<br />
Ergebnis gewonnener Ausschreibungen der<br />
Bilder: Maximilian Bosch; Fred Jansen<br />
örtlichen Gemeinden. Mit seinen Entwürfen<br />
setzt sich Jansen seit den 80er-Jahren oft durch.<br />
Das Thema liegt ihm: „Wasser ist in Verbindung<br />
mit Skulpturen immer ein Hingucker“, so der<br />
Künstler. „Das Vertrauen der Menschen in meine<br />
Arbeit bewirkt immer neue Herausforderungen“,<br />
berichtet mir Jansen. Über 20 Brunnen hat<br />
er in der Region schon entworfen und umgesetzt,<br />
ganz genau wisse er die Zahl nicht mehr.<br />
Seine jüngsten Arbeiten waren der Brunnen<br />
an der Montessori-Schule in Oettingen, die<br />
Wiedererrichtung des Brunnens am Harburger<br />
Marktplatz sowie die Kirchengestaltungen in<br />
Deiningen und Hoppingen.<br />
Das faszinierende sei für ihn, dass jede Arbeit<br />
ein Prototyp sei – man wisse vorher nicht, ob<br />
der Entwurf funktioniert. „Es ist jedes Mal<br />
spannend, jedes Mal ein Wagnis“, meint Jansen.<br />
Die handwerkliche Ausbildung<br />
hilft ihm sehr<br />
Eine Besonderheit von Fred Jansens Kunst ist,<br />
dass er alles selbst bearbeitet. Hier kommen<br />
ihm seine handwerklichen Ausbildungen zugute.<br />
Seine Ideen für Werke in Metall formt Jansen in<br />
seiner Werkstatt in Modelle aus Stein, Gips oder<br />
Holz, die dann in der Gießerei in Metall gegossen<br />
werden. Was weitere Materialien anbelangt, so<br />
arbeitet Fred Jansen ausschließlich mit heimischen<br />
Werkstoffen wie Eichenholz, Juragestein,<br />
Muschelkalk und Dolomit.<br />
Er mag die Rieser*innen,<br />
auch wenn sie nicht einfach sind<br />
Fred Jansen, der gebürtige Nordrhein-Westfale,<br />
lebt sehr gerne im Ries. Mit den Eigenheiten der<br />
Rieser*innen hat er kein Problem: „Ich mag<br />
den Menschenschlag, der nicht so einfach ist“,<br />
meint Jansen, denn bei seiner Arbeit gefällt<br />
es ihm schließlich auch, mit schwierigen<br />
Materialien zu arbeiten. Hier hat er viele<br />
Freunde gefunden, und auch viele Sammler<br />
seiner Kunst, die seine Arbeit schätzen.<br />
„Zum Glück gibt es Menschen,<br />
die noch Gefühl haben für Kunst“,<br />
so Fred Jansen.<br />
Text: Maximilian Bosch,<br />
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Roßfeld<br />
Fürstenweg<br />
Wörnitztal-Riesrandweg<br />
Astrolehrpfad am Roßfeld<br />
Zweigeteiltes Stadtbild mit<br />
Barock- & Fachwerkfassaden<br />
durch die Region<br />
Rain<br />
Stadtpark<br />
Schlosshof und -garten<br />
Georg-Weber-Park<br />
Nördlingen<br />
Stadtmauer<br />
Marienhöhe<br />
Ofnethöhlen<br />
Wemding<br />
Sagenweg<br />
Zeitpyramide<br />
Walderlebnispfad<br />
Ferienland<br />
Bockberg, Harburg<br />
Burgruine Flochberg, Bopfingen<br />
Zeugenberg Ipf, Bopfingen<br />
Goldberg, Riesbürg<br />
Wennenberg, Alerheim<br />
Schlachtfeld am Albuch, Ederheim<br />
QR-Code scannen und weitere<br />
Ausflugsziele im Landkreis<br />
entdecken!<br />
Fremdingen<br />
Forheim<br />
Wallerstein<br />
Holheim<br />
Ehringen<br />
Baldingen<br />
Aufhausen<br />
Amerdingen<br />
Belzheim<br />
NÖRDLINGEN<br />
Ederheim<br />
Löpsingen<br />
Reimlingen<br />
Ehingen<br />
Balgheim<br />
Hohenaltheim<br />
Ebermergen<br />
Dornstadt-<br />
Linkersbaindt<br />
Deiningen<br />
OETTINGEN<br />
Auhausen<br />
Appetshofen<br />
Möttingen<br />
Megesheim<br />
Munningen<br />
Schwörsheim<br />
Laub<br />
Wechingen<br />
Alerheim<br />
Mönchsdeggingen<br />
Hainsfarth<br />
Großsorheim<br />
Mauren<br />
Amerbach<br />
Huisheim<br />
HARBURG<br />
Nähermemmingen<br />
WEMDING<br />
Erlingshofen<br />
Donaumünster<br />
Tapfheim<br />
Mündling<br />
Riedlingen<br />
Donau<br />
Wolferstadt<br />
Fünfstetten<br />
Sulzdorf<br />
Otting<br />
DONAUWÖRTH<br />
Kaisheim<br />
Nordheim<br />
Zirgesheim<br />
Maihingen<br />
Marktoffingen<br />
Auchsesheim<br />
Asbach-<br />
Bäumenheim<br />
Mertingen<br />
Buchdorf<br />
MONHEIM<br />
Donau<br />
Genderkingen<br />
Eggelstetten<br />
Oberndorf<br />
a. Lech<br />
Daiting<br />
Lech<br />
Rögling<br />
Blossenau<br />
Gansheim<br />
Schweinspoint<br />
Graisbach<br />
Marxheim<br />
Feldheim<br />
Donau<br />
Niederschönenfeld<br />
Münster<br />
RAIN<br />
Tagmersheim<br />
Bayerdilling<br />
Holzheim<br />
Esterholz<br />
Kartografie: SIMPLYMAPS.de<br />
Geodaten: © GeoBasis-DE / BKG 2018
36 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
Ausflugsziele<br />
für Groß und Klein<br />
> Einen Ausflug zu planen<br />
ist im Moment gar nicht so einfach.<br />
Wir haben einige Tipps für euch welche<br />
Ausflugsziele immer geöffnet haben,<br />
bzw. wo es auch im Außenbereich viel<br />
zu entdecken gibt.<br />
Familienzeit<br />
Hofgarten Oettingen<br />
> Ungefähr fünf Gehminuten von Oettingens historischer Altstadt<br />
entfernt, liegt der fürstliche Hofgarten. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde<br />
der Park im französischen Stil angelegt, später jedoch der Mode der Zeit<br />
folgend, in einen englischen Garten umgestaltet. Besonders beeindruckend<br />
Donauhafen<br />
Donauwörth<br />
> Einen Donauhafen gibt es in Donauwörth bereits seit dem 16. Jahrhundert.<br />
Er entwickelte sich in späterer Zeit zum Endpunkt der Donau-Dampfschifffahrt.<br />
im fürstlichen Hofgarten ist der alte Baumbestand mit zum Teil<br />
200 Jahre alten Exemplaren. Zum größten Teil ist der<br />
Doch der Beginn des 20. Jahrhunderts läutete das Ende der Hafen-Tradition ein. Die Folge:<br />
Die Anlagen verfielen und die Reste alter Drehkrananlagen, originale Pflaster, Stufen und Artefakte<br />
fielen teilweise Überschwemmungen zum Opfer und wurden verschüttet. Im Zuge der Hochwasser-<br />
sicherung und -sanierung und durch die Hilfe einer äußerst engagierten Bürgerinitiative konnte auf<br />
dem historischen Gelände ein neuer Uferpark für die Bürger*innen und zur touristischen<br />
Aufwertung geschaffen werden. Entlang des „Alten Donauhafen“ lädt eine<br />
attraktive Ufer-Promenade mit Ruhebänken und Picknickplätzen<br />
zum Flanieren und Verweilen ein. |<br />
Hofgarten öffentlich begehbar. |<br />
Bilder: Stadt Monheim; Andreas Praefcke, CC BY 4.0 httpscreativecommons.orglicensesby4.0, via Wikimedia Commons;<br />
Marco Kleebauer; Stadt Rain; Geopark Ries; Ferienland Donau-Ries; Birgit Ziegler; Diana Hahn<br />
Schloss und<br />
Schlossgarten Rain<br />
> Einen Besuch wert ist auf jeden Fall das herzogliche Schloss im Nordosten von<br />
Rain. Der spätgotische Bau stammt aus dem 15. Jahrhundert. Das Schloss war<br />
hauptsächlich Sitz der Pfleger und Richter. Von den bayerischen Herzögen bzw. Kurfürsten<br />
wurde das Schloss kaum bewohnt. 1713 wurden im rückwärtig gelegenen Schlosshof vermeintliche<br />
Hexen enthauptet und verbrannt. Anschließend diente das Schloss als Reiterkaserne.<br />
Familienzeit | <strong>37</strong><br />
Vom 18. Jahrhundert bis 30. Juni 1932 war es der Sitz des Landgerichts Rain, ab Oktober 1879 der des Amtsgerichts Rain.<br />
Vom frühen 19. Jahrhundert bis zu Beginn der 1970er Jahre wurden das Schloss und seine nächste Umgebung als Schulzentrum<br />
genutzt. Auch die ersten Klassen der 1970 gegründeten Staatlichen Realschule Rain wurden im Schloss unterrichtet.<br />
Im Jahr 2008 wurde das Gebäude aufwändig renoviert. Im Schloss befinden sich heute verschiedene Vereine und der<br />
Kultursaal der Stadt Rain. Der Schlossgarten, der rund 2000 Quadratmeter groß ist, ist immer für Besucher*innen<br />
geöffnet. Für eine wild-romantische Stimmung sorgen die „Mauerblümchen“, eine dauerhafte<br />
Staudenpflanzung. Der Blick auf den etwas unterhalb gelegenen<br />
Schlossweiher ist ebenfalls empfehlenswert. |<br />
Stadtmauer Nördlingen<br />
> Die einzige Stadtmauer Deutschlands mit einem vollständig erhaltenen, begehbaren<br />
und überdachten Wehrgang ist die Stadtmauer in Nördlingen. Sie umschließt auf<br />
einer Länge von 2,6 Kilometern die komplette Nördlinger Altstadt und ist durchgängig<br />
begehbar. Fünf Tore mit vier Tortürmen, der Turm des Baldinger Tors stürzte 1703 ein, sowie<br />
elf weitere Türme und eine Bastion, gehören ebenfalls zur Stadtmauer. 1327 befahl Ludwig der Bayer<br />
den Bau der Stadtmauer, um so den alten Verteidigungswall, dessen Verlauf noch heute entlang<br />
der Altstadtstraßen Drehergasse, Bei den Kornschrannen, Vordere Gerbergasse, Herrengasse<br />
und Neubaugasse zu erkennen ist, zu ersetzen. Ab 1803 begannen die Nördlinger, Teile der nun<br />
überflüssigen Stadtmauer abzutragen, ehe König Ludwig I. von Bayern die Mauer unter seinen<br />
Schutz stellte und jeden weiteren Abriss verbot. Ein Spaziergang auf der<br />
berühmten Mauer lohnt sich ungemein, da man von dort aus einen ganz<br />
anderen Blick auf die Stadt hat. Zum Beispiel sieht man, dass viele der alten<br />
Häuser mit Balkonanbauten und Dach-<br />
terrassen versehen sind, wo gerade<br />
im Sommer die schönsten<br />
Blumen blühen. |<br />
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38 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
Familienzeit | 39<br />
M Stadttore sowie<br />
Reste der Stadtmauer<br />
O Mittelalterliche Fachwerkhäuser<br />
N Marktplatz zwischen den Toren<br />
H Barockes Rathaus mit Stuckdecken<br />
E Schloss aus dem 17. Jahrhundert<br />
I Gotische Kirche St. Walburg<br />
M Romanischer Kreuzgang<br />
Buchstabenweg<br />
M-O-N-H-E-I-M<br />
Zeitpyramide Wemding<br />
> Anlässlich der der 1200-Jahrfeier der Stadt wurde in Wemding im Jahr 1993 mit<br />
dem Bau einer Zeitpyramide begonnen. Das Projekt ist auf weitere 1200 Jahre angelegt<br />
und wird somit voraussichtlich im Jahr 3193 fertig sein. Die Pyramide wird dann aus<br />
120 Zementblöcken bestehen, von denen jeder 1,2 Meter lang, 1,2 Meter breit und 1,8 Meter hoch ist.<br />
Der Plan ist, alle zehn Jahre einen Block zu platzieren, was insgesamt 1190 Jahre dauern wird.<br />
Auf der ersten Ebene befinden sich dann auf einer Grundfläche von 13,8 auf 13,8 Metern 86 Blöcke.<br />
Ebene zwei wird insgesamt 36 Blöcke enthalten. Die dritte Ebene wird aus 16 Blöcken und die vierte<br />
aus noch vier Blöcken bestehen. Bisher wurden erst drei Blöcke gelegt. Der bislang gebaute Teil<br />
der Pyramide befindet sich auf einem Betonfeld auf der Robertshöhe, am nördlichen Rand<br />
von Wemding. Nach 1993 und 2003 folgte der dritte Block 2013. Der vierte wird<br />
planmäßig 2023 hinzugefügt. Ein Modell der fertiggestellten Pyramide mit allen<br />
120 Quadern ist im KunstMuseum Donau-Ries sowie bei Führungen im<br />
Gästebereich des „Haus des Gastes“ zu<br />
besichtigen. |<br />
Geopark Geotope<br />
> Geotope sind Fenster in die Erdgeschichte. Insgesamt sechs<br />
solcher Fenster gibt es im Geopark Ries. Die Geotope Glaubenberg<br />
(Harburg-Großsorheim), Kalvarienberg (Donauwörth-Wörnitzstein),<br />
Kalvarienberg (Gosheim), Kühstein (Mönchsdeggingen),<br />
Klosterberg (Maihingen) sowie das Erlebnis Geotop Lindle (Nördlingen Holheim)<br />
sind erlebbare Ausflugsziele und Lernorte. Diese Gebilde der unbelebten Natur geben<br />
Interessierten Einblicke in die Erdgeschichte und die Entstehung und Entwicklung des Lebens auf der Erde.<br />
So zum Beispiel das Geotop Kalvarienberg bei Donauwörth-Wörnitzstein. Es liegt mitten in einem geologischen Trümmerfeld.<br />
Beim Meteoriteneinschlag vor rund 15 Millionen Jahren gingen hier ausgeschleuderte Gesteinsbrocken nieder. Infotafeln erklären<br />
den Besuchern, welchen Einfluss die Auswurfsmassen auf die Umgestaltung der Landschaft hatten. Außerdem führt ein<br />
1,7 Kilometer langer Lehrpfad, der mit Ereignistafeln ausgeschildert ist, durch das Geotop. Auf diesen erfahren Besucher Wissenswertes über den<br />
Geopark Ries. Auch in Mönchsdeggingen gibt es einen besonderen Einblick in die Erdgeschichte. Die Geotope Kühstein zeigen den Besuchern Relikte<br />
eines 160 Millionen Jahre alten Riffgürtels und Reste eines Mündungsdeltas des Rieskrater-Sees. Selbst auf Spurensuche im Trümmerfeld kann man sich<br />
im Erlebnis-Geotop Lindle machen, das bei Holheim am südwestlichen Kraterrand liegt. Das Geotop befindet sich in einem Fauna-Flora-Habitat-Gebiet.<br />
Deshalb müssen aus naturschutzrechtlichen Gründen der Steinbruch und die Felswände dauerhaft offengehalten werden. Eine kleine Ziegenherde ist dafür<br />
zuständig, den Pflanzenbewuchs niedrig zu halten und die Verbuschung zu verhindern. In den alten Steinbruch Siegling kann der Besucher von einer<br />
Aussichtsplattform hinunterblicken. Vor über 50 Jahren, im August 1970, bereitete sich die Crew der Apollo 14-Mission dort geologisch auf ihre<br />
Mondmission vor. Auf einem geologisch-naturkundlichen Lehrpfad durch das Erlebnis-Geotop Lindle werden auf Ereignistafeln die<br />
Besonderheiten des Geotops detailliert beschrieben. Auf einem Originalsteinbrocken im<br />
Eingangsbereich zum Geotop kann selbst mit dem Hammer<br />
geklopft und entdeckt werden. |<br />
> Aus sieben Buchstaben besteht der Name Monheim. Und genau so viele<br />
Stationen hat der Buchstabenweg dort. An jeder dieser Stationen befindet sich<br />
ein etwa 80 Zentimeter hoher Buchstabe aus Jura-Stein, der außerdem mit einer<br />
Informationstafel versehen ist. Dabei sind die Buchstaben über die ganze Innenstadt von<br />
Monheim verteilt. Sie finden sich an sieben geschichtsträchtigen Gebäuden und Plätzen. Los geht<br />
es mit dem Anfangsbuchstaben vor dem Oberen Stadttor. Wer den Buchstaben folgt, findet<br />
sich auf einem kleinen geführten Stadtspaziergang wieder, auf dem man allerlei<br />
Interessantes über Monheim erfährt und viel zu sehen bekommt. |<br />
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40 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
Vereinsleben | 41<br />
Vereinsleben<br />
DAV Sektion Donauwörth<br />
Der Festausschuss freut sich auf das Jahresprogramm<br />
anlässlich des 125-jährigen Jubiläums<br />
der Donauwörther Alpenvereinssektion.<br />
Sie lieben die Berge<br />
> Vor 125 Jahren gründete sich in Donauwörth eine „Alpenvereins-Section des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins“.<br />
Mittlerweile hat der Verein über 3600 Mitglieder – und der Bergsport liegt stärker im Trend als jemals zuvor.<br />
Bilder: Bernd Prause; Sektion Donauwörth des Deutschen Alpenvereins e.V.<br />
Es war der 17. Januar 1896, als Cornelius<br />
Deschauer, Rektor des Donauwörther<br />
Progymnasiums, ins Café Metz in der<br />
Sonnenstraße einlud, um dort mit 30 Herren<br />
aus der gehobenen Mittelschicht, zum Teil sogar<br />
aus dem niederen Adel und vor allem Beamte,<br />
die Alpenvereinssektion Donauwörth zu gründen.<br />
125 Jahre später kann die Sektion stolz sein<br />
auf ihre 3645 Mitglieder, das Vereinsheim in<br />
der Hadergasse, den KraxlStadl im Stauferpark<br />
und auf eine Vielzahl an Sparten und Aktivitäten<br />
rund um den Bergsport.<br />
Viel geboten im Jubiläumsjahr<br />
Ein berechtigter Grund zum Feiern – wäre da<br />
nicht die Covid-19-Pandemie, die das Jubiläumsjahr<br />
überschattet. Der Festakt am 17. Januar<br />
musste bereits verschoben werden. Weil die Vereinsvorsitzende<br />
Claudia Reichenbacher und der<br />
Festausschuss den Tag aber nicht ganz sang- und<br />
klanglos vorbeigehen lassen wollten, wurden<br />
an diesem Tag das Rathaus, das Tanzhaus und<br />
der Wasserturm in der Hadergasse, wo sich das<br />
Vereinsheim befindet, eindrucksvoll mit grünem<br />
Licht angestrahlt.<br />
Ob und in welcher Form die geplanten Veranstaltungen<br />
des Jubiläumsprogramms stattfinden<br />
können, ist noch ungewiss. Geplant sind unter<br />
anderem ein großes Fest im Juni an der Kletterhalle,<br />
mehrere Wander- und Mountainbiketouren,<br />
eine ökumenische Bergmesse im Juli<br />
am Wichtelesberg und eine Ausstellung zum<br />
Thema „gerade wild. Alpenflüsse“ in den Räumlichkeiten<br />
der LEW. Sicher fest steht eine Baumpflanzaktion<br />
im Stadtwald im Frühjahr. Eigentlich<br />
war geplant, passend zum Jubiläum, 125<br />
Bäume zu pflanzen. Die engagierten DAV-Mitglieder<br />
haben allerdings mehr als gedacht gespendet,<br />
sodass gut 300 Bäume als Zeichen für<br />
Natur- und Klimaschutz gepflanzt werden.<br />
„Was wir lieben, wollen wir auch schützen“,<br />
sagt Claudia Reichenbacher.<br />
Als anerkannter Naturschutzverband ist es auch<br />
das Vereinsziel, die Bergwelt und die Natur<br />
besonders zu schützen und zu pflegen. Konkret<br />
kümmert sich die Donauwörther Sektion mit<br />
ihrer Wegebaugruppe um den Edelweißweg – ein<br />
16 Kilometer langer Rundweg, der durch den<br />
Donauwörther Stadtwald Richtung Hafenreuth<br />
und über Schäfstall und den Wichtelesberg<br />
zurück in die Parkstadt führt. Der Alpenverein<br />
kümmert sich um die Instandhaltung der Wege<br />
sowie der Schutzhütte und spurt im Winter bei<br />
ausreichend Schnee eine Langlaufloipe.<br />
Hinterhornbach: Hier arbeitet die<br />
Donauwörther Sektion<br />
Besonderes Augenmerk legt die Donauwörther<br />
Sektion auch auf ihr Arbeitsgebiet rund um<br />
Hinterhornbach und hinauf zum Hochvogel –<br />
ein beliebtes Wandergebiet in den Allgäuer<br />
Alpen. Das Wegenetz im deutschen und öster-<br />
reichischen Alpenraum ist bestens ausgebaut,<br />
neue Wanderwege kommen im Sinne des Naturschutzes<br />
nicht mehr hinzu. Der Alpenraum ist<br />
fast flächendeckend in über 440 Arbeitsgebiete<br />
aufgeteilt. So hat die Donauwörther Sektion<br />
mit ihrer ehrenamtlichen Wegebaugruppe, bestehend<br />
aus bis zu 15 Bergfreund*innen, besonders<br />
im Frühling nach der Schneeschmelze und<br />
zum Ende der Wandersaison im Herbst allerhand<br />
in ihrem Arbeitsgebiet zu tun. Brücken über<br />
Gebirgsbäche müssen vollständig auf- und ab-<br />
gebaut werden, da sie durch Lawinenabgänge<br />
und die Schneeschmelze zerstört werden<br />
würden. Stufen müssen repariert und Wegmarkierungen<br />
instandgehalten werden.<br />
Bergsport ist Trendsport<br />
Als vor 125 Jahren die Sektion gegründet wurde,<br />
war der Bergsport eine elitäre Freizeitbeschäftigung.<br />
Mitglieder waren ausschließlich Männer<br />
und die Bergfreunde trugen Janker, Knickerbocker<br />
und Hüte. Mit diesem Bild hat die Sektion<br />
heute kaum mehr etwas zu tun. Der DAV spricht<br />
Senior*innen gleichermaßen an wie Familien<br />
mit Kindern. Die zahlreichen Sparten laden zum<br />
Skifahren, Mountainbiken, Klettern, alpinen<br />
Bergtouren oder leichten Wanderungen ein.<br />
Besonders unter jungen Leuten erfährt der<br />
Bergsport in den letzten Jahren neue Beliebtheit.<br />
Gerade während der Corona-Pandemie, die<br />
Auslandsreisen kaum ermöglicht, sind die Alpen<br />
das Ausflugsziel schlechthin. Den Trend bemerkt<br />
auch Claudia Reichenbacher. „Die Interessen<br />
unserer Mitglieder ändern sich“, sagt die Sektionsvorsitzende.<br />
Als 2012 der „Kraxelstadel“<br />
im Stauferpark eröffnet wurde, habe sich der<br />
Verein ganz neu ausgerichtet. Die Mitgliederzahl<br />
der Sektion verdoppelte sich und die<br />
Kletterhalle spricht besonders junge Menschen<br />
an. Auch deshalb ist der KraxlStadl ein<br />
großes Zukunftsprojekt der Sektion und wird<br />
in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der<br />
Stadt Donauwörth um einen Boulderbereich<br />
erweitert. |<br />
Text: Mara Kutzner, Redakteurin<br />
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Wir gratulieren zum 125- jährigen Jubiläum und wünschen dem<br />
Alpenverein weithin Berg Heil!<br />
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42 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong> Naturliebe | 43<br />
Naturliebe<br />
Oben: Das Höllhäuschen im Jahr 1947.<br />
Links: Das Höllhäuschen heute.<br />
Die Mertinger Höll<br />
Vom Moor zum Naturschutzgebiet<br />
> Auf der Flur der Gemeinde Mertingen liegt ein Naturschutzgebiet, die Mertinger Höll. Mittlerweile ist das circa 150 Hektar große Areal<br />
ein Paradies für Tiere und Pflanzen. Noch vor knapp 200 Jahren wurde dort der großflächige Abbau von Torf betrieben.<br />
Wie die Mertinger „Höll“<br />
zu ihrem Namen kam:<br />
Torf galt jeher als wichtiger Energieträger.<br />
Daher setzte der Torfstich in Mertingen<br />
noch vor der Industrialisierung ein und<br />
erreichte schließlich mit dem Bau der nahe-<br />
liegenden Bahnstrecken und dem Beginn der<br />
Donaudampfschifffahrt gewerbsmäßige Ausmaße.<br />
Im Jahr 1848 begannen die Eigentümer<br />
und zwei industrielle Unternehmen erstmals<br />
mit dem Abbau des Torfes in der Höll.<br />
„Der Torf wurde ausschließlich in mühsamer<br />
Handarbeit, mit Spezialwerkzeugen gestochen,<br />
zum Trocknen aufgeschichtet und mit einer<br />
Art Feldlore aus dem Gebiet herausgefahren.<br />
Noch heute zeugen zahlreich erhaltene Rippen<br />
im Torfkörper der Höll von den Transport-<br />
wegen dieser Zeit. Zum Trocknen des Torfes<br />
entstanden provisorische Hütten. Inmitten<br />
des Arbeitsbereiches errichtete man eine<br />
Kantine zur Verpflegung der Torfstecher, das<br />
‚Höllhäusle‘“, berichtet Gemeindearchivar<br />
Dr. Franz Xaver Ries und verweist auf entsprechende<br />
Beiträge im ersten Mertinger Heimatbuch<br />
aus dem Jahr 2000.<br />
Als schließlich 1886 ein Großteil des Gebietes<br />
in den Besitz des Kommerzienrates Firnhaber<br />
überging, endete der Torfabbau im Zentrum<br />
des Donauriedes. Auf den umgebenden Flächen<br />
wurde Torf so lange gestochen, bis ihn in den<br />
1950er Jahren das Mineralöl ablöste.<br />
Das Gebiet, so Dr. Franz Xaver Ries, besiedelte<br />
sich nach dem Torfstich relativ schnell mit<br />
Pflanzen wie zum Beispiel Großseggen und Rohrschilf.<br />
Durch jahrzehntelanges Absinken des<br />
Schilfbestandes ist der Torf inzwischen wieder<br />
gewachsen und schwankt heute zwischen ein<br />
und zwei Metern.<br />
Tierschutzverein Augsburg pachtet<br />
Mertinger Höll<br />
Auf 20 Jahre pachtete der Tierschutzverein<br />
Augsburg ab 1962 das gesamte Areal der<br />
Mertinger Höll und erteilte sich selbst und den<br />
Besucher*innen strenge Verhaltensregeln:<br />
„Das Gebiet ist dem Schutz der Tiere<br />
und Pflanzen gewidmet;<br />
Menschen haben sich darin besonderer<br />
Rücksicht zu befleißigen.“<br />
Inmitten der Höll befand sich das zu dieser Zeit<br />
stark baufällige „Höllhäusle“. Dieses musste<br />
Bilder: Dr. Franz Xaver Ries<br />
abgebrochen werden. Es wurde gemeinsam mit<br />
zahlreichen Helfer*innen aus Mertingen wieder<br />
neu aufgebaut. Noch heute dient es als Stützpunkt<br />
für Pflegearbeiten. „In den warmen<br />
Monaten muss man als Arbeiter oder Besucher<br />
in der Höll mit durchaus heftigen Angriffen von<br />
blutsaugenden Stechmückenweibchen rechnen“,<br />
schränkt Dr. Ries allzu idyllische Vorstellungen<br />
ein.<br />
Landkreis Donau-Ries übernimmt Pacht<br />
ab dem Jahr 1982<br />
Da die Pflege des über 150 Hektar großen<br />
Areals sehr viel Zeit in Anspruch nahm, sahen<br />
sich die Verantwortlichen des Tierschutzvereins<br />
Augsburg nicht mehr in der Lage,<br />
diese zu übernehmen. So übernahm im Jahr<br />
1982 der Landkreis Donau-Ries die Pacht des<br />
einzigartigen Naturgebiets. Mit größter<br />
Mühe wurde noch im selben Jahr begonnen,<br />
das verwilderte Gebiet zu mähen und zu entbuschen.<br />
Im Mertingen Heimatbuch aus dem Jahr 2000<br />
heißt es: „Schon nach wenigen Jahren sind aus<br />
den verwilderten Buschlandschaften wieder<br />
blühende Streuwiesen entstanden (…).<br />
Ganz besonders die zarten Orchideenarten,<br />
wie verschiedene Knabenkräuter, Mehlprimeln,<br />
Sumpfherzblatt, Schwertlilie, Blut- und Gelbweiderich,<br />
Lungenenzian usw. profitieren<br />
von den Pflegemaßnahmen des Landkreises.<br />
In gleicher Weise wurde sowohl den Schmetterlingen,<br />
Libellen und vielen anderen Insekten<br />
als auch Kleinsäugern, Lurchen und Kriechtieren<br />
ein günstiger Lebensraum geschaffen.“ |<br />
Der Name „Höll“ geht zurück auf „Hel“, die germanische<br />
Göttin der Unterwelt. Im Christentum wurde daraus die<br />
Hölle. Die Menschen im Mittelalter glaubten, dass Moore<br />
und Sümpfe grundlos seien und in die Hölle führten.<br />
So erklärt sich die Namensgebung für die Mertinger Höll.<br />
Das Wort „Höll“ ist im Schwäbischen durchaus als<br />
Flurname für moorige und sumpfige Gebiete<br />
gebräuchlich. Die Stechmücken in der Höll sah<br />
der Aberglaube früher dem Teufel<br />
zugehörig.<br />
Text: Jenny Wagner,<br />
Redakteurin.<br />
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44 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
Spaziergang | 45<br />
Reges Treiben und großer Besucheransturm<br />
bei der Eröffnung des Plestin-les-Grèves-Platzes<br />
in Feldheim.<br />
Viel mehr als nur die JVA<br />
Niederschönenfeld<br />
Kirche St. Georg<br />
Feldheim<br />
3<br />
Hauptstraße<br />
Lech<br />
Plestin-les-Grèves-Platz<br />
8<br />
Vogelfreistätte Feldheimer Stausee<br />
5 Stachus<br />
6<br />
7<br />
4<br />
2 Kindertagesstätte<br />
1 Gemeindeverwaltung<br />
JVA Niederschönenfeld<br />
Friedberger Ach<br />
9<br />
Kläranlage<br />
Niederschönenfeld<br />
Klosterkirche Mariä Himmelfahrt<br />
Bilder: Gemeinde Niederschönenfeld; Wikicommons<br />
> Nur einen Katzensprung von Rain entfernt<br />
liegt die Gemeinde Niederschönenfeld. Zur<br />
Gemeinde gehören die Dörfer Feldheim und<br />
Niederschönenfeld sowie der Weiler Wörthen<br />
und die Einöden Lechbrücke und Hunzenhof.<br />
Um mehr über die Ortschaft am Lech zu<br />
erfahren, habe ich mich mit Rathauschef<br />
Stefan Roßkopf in Feldheim verabredet.<br />
Bürgermeister Stefan Roßkopf wartet bereits<br />
in der Gemeindeverwaltung (1) im Schulweg in<br />
Feldheim auf mich. Seit 2020 ist Roßkopf ehrenamtlicher<br />
Bürgermeister der 1500-Seelen-<br />
Gemeinde. Mittlerweile habe sich der 48-Jährige<br />
sehr gut in seinen Posten als Rathauschef ein-<br />
gearbeitet, eine Herausforderung sei der Spagat<br />
zwischen seinem Beruf als Betriebsratsvorsitzender<br />
bei der Firma Südzucker und dem<br />
Ehrenamt dennoch, berichtet mir Roßkopf. Wir<br />
machen uns gemeinsam auf den Weg, um vorerst<br />
zu Fuß den Ortsteil Feldheim zu erkunden.<br />
Wir müssen nur ein paar Meter gehen, um die<br />
Kindertagesstätte (2) zu erreichen. Diese liegt<br />
zentral mitten im Dorf-kern von Feldheim. Erst<br />
vor wenigen Jahren, erzählt mir Bürgermeister<br />
Roßkopf, wurde der Kindergarten um eine Kinderkrippe<br />
erweitert. Nun soll der Außenbereich<br />
der beiden Einrichtungen modernisiert werden<br />
und zu einem naturnahen Spielplatz für die<br />
kleinen Einwohner der Gemeinde umgestaltet<br />
werden. Für die Zukunft seien weitere Baumaßnahmen<br />
geplant, erzählt mir der Bürgermeister:<br />
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„Ein Erweiterungsbau sowie eine Mensa sollen<br />
die Räume der Kindertagesstätte komplettieren.“<br />
Wir überqueren die Hauptstraße und Stefan<br />
Roßkopf zeigt mir die katholische Kirche<br />
St. Georg (3). Wir betreten anschließend gemeinsam<br />
den Friedhof und das Gemeindeoberhaupt<br />
erzählt mir, dass die Nachfrage nach<br />
Urnengräbern in den vergangenen Jahren auch<br />
in Feldheim stark gestiegen sei. Aktuell, so<br />
Roßkopf, stehen keine freien Urnengräber mehr<br />
zu Verfügung, es gebe aber bereits Überlegungen<br />
für einen Urnenstele. Ich erfahre außerdem,<br />
dass die Pfarrkirche um das Jahr 1500 gebaut<br />
wurde. Das obere Turmachteck wurde knapp<br />
200 Jahre später errichtet. Das Kirchenschiff<br />
ist ein zu Beginn des zweiten Weltkrieges fertiggestellter<br />
Neubau.<br />
Wie viel Wert Bürgermeister Roßkopf auf aus-<br />
reichend Grün in der Gemeinde legt, erzählt er<br />
mir als wir uns auf den Weg zum Plestin-les-<br />
Grèves-Platz (4) machen: „Im September 2020<br />
haben unsere Kindergartenkinder gemeinsam<br />
mit den Bauhofmitarbeiter*innen vor dem Kindergartengebäude<br />
eine Blumenwiese für Insekten<br />
angelegt. Auch auf vielen anderen Grün-<br />
streifen der Gemeinde haben wir Saatgut gestreut<br />
und dadurch viele Blühflächen geschaffen.“<br />
Nach wenigen Minuten kommen wir am<br />
Plestinplatz an und Stefan Roßkopf erzählt mir<br />
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mit der Gemeinde Plestin-les-Grèves in<br />
der Bretagne. Diese wurde offiziell am 25. Mai<br />
1997 in Plestin und am 29. August 1998 in Feldheim<br />
gegründet. Gegenseitige Besuche finden<br />
seitdem in einem regelmäßigen Turnus statt.<br />
Auf dem Weg zurück zur Gemeindeverwaltung<br />
sprechen wir über das Thema Bauen. Stefan<br />
Roßkopf berichtet mir, dass auch in Feldheim<br />
und Niederschönenfeld die Nachfrage nach<br />
Bauplätzen groß sei. Derzeit, so Roßkopf, stehen<br />
der Gemeinde keine Bauplätze zum Verkauf zur<br />
Verfügung. Leere Flächen innerhalb der Gemeinde<br />
gebe es trotzdem, denn als vor vielen Jahren<br />
neue Bauplätze ausgeschrieben wurden, war<br />
kein Bauzwang auf den Flächen.<br />
Um unseren kleinen Spaziergang in Nieder-<br />
schönenfeld fortsetzen zu können, setzen wir<br />
uns ins Auto und fahren die DON 29 entlang.<br />
Auf dem Weg berichtet mir der Bürgermeister<br />
vom fortschreitenden Glasfaserausbau in der<br />
Gemeinde: „In diesem Jahr sollen alle Haus-<br />
halte, die mit Glasfaser versorgt werden möchten,<br />
einen Zugang bekommen. Die Erdarbeiten<br />
sind fast abgeschlossen.“ Angekommen in<br />
Niederschönenfeld parken wir unser Auto am<br />
Stachus (5) und werfen einen Blick auf den<br />
Dorfplatz. „Hier finden unsere Dorffeste statt.<br />
Wegen Corona war es aber im vergangenen Jahr<br />
ganz schön still. Um wenigstens ein wenig<br />
Glanz in die Vorweihnachtszeit zu bringen, hat<br />
Mehl- und Brotbackmischungen aus eigener Produktion,<br />
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>
46 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong> Spaziergang | 47<br />
Die Klosterkirche<br />
Mariä Himmelfahrt in<br />
Niederschönenfeld.<br />
Steckbrief Niederschönenfeld:<br />
Bürgermeister: Stefan Roßkopf<br />
(Freie Wählergemeinschaft<br />
Niederschönenfeld)<br />
Höhe: 396 Meter ü. NHN<br />
Fläche: 14,34 km²<br />
Einwohner: 1515 (Stand: 31.12.2019)<br />
> unser Kindergarten in beiden Gemeindeteilen<br />
ein Adventsrätsel mit geschmückten Adventsfenstern<br />
organisiert“, sagt Roßkopf und zeigt<br />
auf das Feuerwehrhaus direkt am Stachus.<br />
Wir laufen gemeinsam die Abteistraße entlang,<br />
in der sich noch ein ganz kleiner Tante-Emma-<br />
Laden befindet. Brot, Kartoffeln, Eier, frische<br />
Wurstwaren werden auf Schildern beworben –<br />
das Sortiment sei überschaubar, reiche aber aus,<br />
um die Nahversorgung in Niederschönenfeld zu<br />
sichern.<br />
Nur wenige Meter weiter erreichen wir die ehemalige<br />
Klosterkirche Mariä Himmelfahrt (6).<br />
In einem Kirchenführer, den mir Bürgermeister<br />
Roßkopf mitgegeben hat, erfahre ich einiges<br />
über die Geschichte der Kirche. Im „kleinen<br />
Kunstführer“ des Schnell & Steiner Verlages<br />
heißt es:<br />
„Das Kloster ist eine Stiftung des Grafen<br />
Berchthold III. v. Lechsgemünd/Graisbach<br />
(1193–1253). Gegenüber seiner Burg Lechs-<br />
gemünd ließ er vor 1241 ein Kloster errichten,<br />
der Sage nach als Sühne dafür, dass er<br />
während des Kreuzzuges Adelheid, die Tochter<br />
des Königs von Zypern Veit von Lusignan,<br />
geraubt hatte, die er dann heiratete. Der Ort<br />
des Klosters im ‚schoenenveldt‘ soll ihm dann<br />
von Maria im Traume angegeben worden sein.“<br />
Wir betreten gemeinsam den imposanten Bau<br />
und halten einen Moment inne, bis Stefan Roßkopf<br />
auf die Empore zeigt: „Die historische<br />
Orgel wurde vom Rieser Orgelbaumeister Paul<br />
Prescher gebaut. In den Jahren 2017 bis 2019<br />
wurde sie auf Initiative des Freundeskreises der<br />
historischen Kirchenorgel Niederschönenfeld<br />
e.V. aufwendig restauriert.“<br />
Unser Weg führt uns noch ein Stück weiter und<br />
der Bürgermeister zeigt mir den größten Arbeitgeber<br />
der Gemeinde, die Justizvollzugsanstalt<br />
Niederschönenfeld (7). Diese wurde 1880 als<br />
erste Jugendstrafvollzugsanstalt für männliche<br />
Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren gegründet<br />
und befindet sich in den Räumlichkeiten<br />
des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters.<br />
Seit 1990 verbüßen junge Männer von 18 bis<br />
26 Jahren dort ihre Haftstrafe. Die JVA bietet<br />
derzeit Platz für 261 Häftlinge. Schritt für<br />
Schritt, erzählt mir der Bürgermeister, soll das<br />
Gefängnis in den kommenden Jahren vergrößert<br />
werden. 500 anstatt wie bisher 261 Haftplätze<br />
soll es dann in Niederschönenfeld geben.<br />
Mit dem Auto setzen wir unseren Spaziergang<br />
fort, denn unser nächstes Ziel liegt ein wenig<br />
außerhalb des Dorfzentrums. Nach wenigen<br />
Minuten erreichen wir die Vogelfreistätte Feldheimer<br />
Stausee (8). Seit 1982 ist die Vogel-<br />
freistätte, auch Lechstaustufe 27 genannt, ein<br />
Naturschutzgebiet. Auf einem Hinweisschild<br />
lese ich: „Das Naturschutzgebiet ‚Vogelfreistätte<br />
Feldheimer Stausee‘ ist als Rast- und Brutgebiet<br />
für zahlreiche Wasservögel in das europaweite<br />
Schutzgebietsnetz Natura 2000 eingebunden<br />
und gehört zum Vogelschutzgebiet ‚Donauauen<br />
zwischen Lechmündung und Ingolstadt‘. Als<br />
Bestandteil des RAMSAR-Gebietes ‚Lech-Donau-<br />
Winkel‘ zählt es außerdem zu einem von sieben<br />
Bayerischen Feucht- und Vogelschutzgebieten<br />
von internationaler Bedeutung.“ Von hier aus<br />
nicht zu übersehen, ist natürlich das Wasserkraftwerk.<br />
Stefan Roßkopf erzählt mir passend<br />
dazu von einem wegweisenden Konzept namens<br />
„LINDA“. Dieses soll eine Notstromversorgung<br />
im Blackout-Fall durch erneuerbare Energien<br />
gewährleisten. In Feldversuchen in Niederschönenfeld,<br />
Feldheim und Rain war das Konzept in<br />
der Praxis getestet worden. Das Vorhaben sorgte<br />
für große Aufmerksamkeit – und erhielt unter<br />
anderem den Bayerischen Energiepreis.<br />
Wir halten noch einen Moment inne und genießen<br />
den unbeschwerten Ausblick auf den Lech,<br />
bevor wir uns auf den Weg zu unserem letzten<br />
Ziel machen: Die neue Kläranlage (9). In einer<br />
kleinen Infobroschüre über die Baumaßnahme<br />
lese ich, dass der Gemeinderat viele Jahre mit<br />
dem Neubau gerungen hatte. Letztlich sei dieser<br />
aber doch notwendig geworden, da sich sowohl<br />
die Anforderungen an die Abwasserreinigung<br />
als auch die Einwohnerentwicklung verändert<br />
haben. Offiziell eingeweiht wurde die neue<br />
Kläranlage der Gemeinde Niederschönenfeld am<br />
22. Oktober 2017.<br />
Gemeinsam fahren der Bürgermeister und ich<br />
zurück in die Gemeindeverwaltung nach Feldheim.<br />
Ich bedanke mich bei Stefan Roßkopf für<br />
die Führung durch seine Gemeinde und fahre<br />
zurück in mein Home-Office. |<br />
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Die Vogelfreistätte<br />
Feldheimer Stausee.<br />
Text: Jenny Wagner, Redakteurin.<br />
Gemarkungen: Niederschönenfeld und<br />
Feldheim mit Wörthen (Weiler),<br />
Lechbrücke (Einöde) und<br />
Hunzenhof (Einöde)<br />
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48 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
Heimatgeschichte<br />
Heimatgeschichte | 49<br />
Die heute noch bestehenden<br />
Gebäude werden vom<br />
Kreisbauhof genutzt.<br />
2008 wurde auf dem<br />
Gelände eine Gedenkstätte<br />
für Opfer des Zweiten<br />
Weltkrieges errichtet.<br />
Links:<br />
Liste mit den Ortschaften,<br />
auf die Heimatvertriebene<br />
verteilt wurden.<br />
Oben:<br />
Ankunft eines Transportes<br />
mit Heimatvertriebenen.<br />
Unten:<br />
Ein Flüchtlingsausweis.<br />
Erinnerungen an das Heimatvertriebenenlager in Heuberg<br />
> Vor genau 75 Jahren kam der erste Transport von Vertriebenen aus den Ostgebieten im Auffanglager in Heuberg an.<br />
Die Schicksale der Menschen bleiben bis heute unvergessen.<br />
Das düstere Kapitel der Vertreibung der Deutschen aus den Ostgebieten<br />
begann bereits Ende 1944. Am 15. Dezember 1944<br />
sprach sich Winston Churchill für die Vertreibung und Ausweisung<br />
aller Deutschen in Ost- und Mitteleuropa aus. Unter dem damaligen<br />
tschechoslowakischen Staatspräsidenten Edvard Beneš begann noch<br />
1945 die systematische Vertreibung der rund drei Millionen Sudetendeutschen<br />
aus ihrer angestammten Heimat. Etwa 250 000 Menschen verloren<br />
dabei ihr Leben. Der „Brünner Todesmarsch“, bei dem sich der angestaute<br />
Hass der Tschechoslowaken auf die Deutschen entlud, wurde zum<br />
Synonym für diese Epoche. Als die Menschen aufgefordert wurden, ihre<br />
Häuser zu verlassen, durfte man pro Person 50 Kilogramm persönlichen<br />
Besitzes mitnehmen. Als Deutscher musste man zur Kennzeichnung<br />
eine weiße Binde mit einem schwarzen N (Němec = Deutscher) tragen.<br />
Auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes im Oettinger Ortsteil<br />
Heuberg wurden die verwahrlosten und ausgeplünderten Gebäude nach<br />
dem Abzug der amerikanischen Besatzungstruppen zu Beginn des<br />
Jahres 1946 zu einem Auffanglager ausgebaut. Bereits am 10. <strong>März</strong><br />
waren die Vorbereitungen der Einrichtung des Lagers für 900 Personen<br />
abgeschlossen. Am 16. und 17. <strong>März</strong> 1946 traf der erste Transport mit<br />
199 Personen aus Budweis ein. Bis zu seiner Auflösung im Jahr 1962<br />
wurden rund 34 000 Menschen, vorwiegend aus dem Gebiet der<br />
Tschechoslowakei, durch das Lager geschleust.<br />
Ein Heuberger Zeitzeuge notierte sich seine Eindrücke an die Ankunft<br />
der Vertriebenen:<br />
„An der Flugplatzstraße wurde ausgeladen. Die<br />
Straßen standen von oben bis unten mit Koffern,<br />
Kisten, Schuhkarton, Kinderwagen, Menschen, Kinder<br />
voll. Es war ein trauriger Anblick. 600 bis 800<br />
Menschen teils in Viehwagen waren in einem Transport.<br />
Es waren Vertriebene meistens aus dem Sudetenland.<br />
Sie wurden in die Unterkünfte gebracht so für<br />
acht bis zehn Tage, wurden dann im Landkreis verteilt.<br />
Das wiederholte sich so alle zwei bis drei<br />
Wochen, 34000 Personen wurden so durchgeschleust.“<br />
Durch einen glücklichen Zufall blieb ein Ordner mit Transportlisten der<br />
nach Heuberg verbrachten Sudetendeutschen erhalten, die den Zeitraum<br />
von <strong>März</strong> 1946 bis Januar 1947 umfassen. Insgesamt 63 Transporte sind<br />
in den Akten enthalten. Akribisch genau sind die Namen, das Alter und<br />
der Beruf aufgeführt. Auf einigen Akten sind auch die Heimatorte wie<br />
Bischofteinitz, Bodenbach, Budweis, Mies, Neudek, Karlsbad oder<br />
Troppau vermerkt. Die Vertriebenen wurden von einem großen Auffang-<br />
lager in Augsburg nach Heuberg weitergeleitet. In den Listen des Ordners<br />
sind rund 15 000 Personen aufgeführt, viele davon leben heute noch.<br />
Bilder: Werner Paa, Stadtarchiv Furth i. Wald<br />
In fast allen Rieser Gemeinden wurden sie untergebracht. Bei der Durchsicht<br />
der schier endlosen Reihen von Namen kann man wohl kaum<br />
erahnen, welche Schicksale mit ihnen verbunden sind.<br />
Unterschiedlich groß waren die Transporte, die auf dem benachbarten<br />
Bahnhof Dürrenzimmern ausgeladen wurden und dann mit dem Lkw<br />
oder mit Fuhrwerken nach Heuberg kamen. Mit dem Transport T 27 am<br />
3. Juli 1946 kam die größte Anzahl, insgesamt 826 Personen, an einem<br />
Tag an. Manchmal waren es auch nur wenige Personen. Der Gesundheitszustand<br />
der Ankömmlinge scheint häufig nicht besonders gut gewesen<br />
zu sein, da viele Akten den Hinweis auf eine Einlieferung in das Krankenhaus<br />
Oettingen enthalten. Einige Personen sind auch im Lager verstorben.<br />
Bei dem Transport Nr. 8, der am 7. Mai 1946 in Heuberg ankam,<br />
brachen die Masern aus. Erst am 3. Juni 1946 konnte nach Aufhebung<br />
der Quarantäne ein neuer Transport aufgenommen werden. Waren die<br />
Vertriebenen auf die Ortschaften verteilt, erfolgte die Meldung an<br />
den Flüchtlingskommissar Braun in Nördlingen. Am Ende der Meldung<br />
stand immer der Satz: Das Lager Heuberg ist zur Aufnahme eines neuen<br />
Flüchtlingstransportes bereit.<br />
Für viele Heimatvertriebene war das Lager der Beginn für eine neue<br />
und gerade in den Anfangsjahren äußerst schwierige Zeit in einer völlig<br />
fremden Umgebung. Auch heute noch sind der Aufenthalt in dem<br />
ehemaligen Lager und die Zeit danach für viele Betroffene mit höchst<br />
unangenehmen Erinnerungen verbunden. Aber auch die einheimische<br />
Bevölkerung, vor allem die Bürgermeister, wurden durch die enorme<br />
Zahl an unterzubringenden Heimatvertriebenen vor fast nicht zu<br />
lösende Probleme gestellt. Häufig gab es enorme zwischenmenschliche<br />
Probleme. Es gab aber auch Fälle, in denen sich Schicksalsgemeinschaften<br />
arrangierten, die bis heute immer noch gute Kontakte pflegen.<br />
Der langjährige Lagerleiter Adolf Fritscher, selbst ein Vertriebener, blieb<br />
nach der Auflösung des Lagers 1963 in Heuberg. Am 21. Dezember 1982<br />
kamen er und seine Frau beim Brand seiner Wohnbaracke ums Leben. Mit<br />
dem Ehepaar verbrannten bis auf eine Ausnahme die umfangreichen Akten<br />
zur Geschichte des einstigen Heimatvertriebenenlagers.<br />
Heute, nach über 75 Jahren, sind die Erinnerungen an diese Zeit verblasst.<br />
Für die Nachkriegsgenerationen spielen diese schlimmen Ereignisse keine<br />
Rolle mehr. Erfreulicherweise haben sich aber die Beziehungen zu unserem<br />
Nachbarland mittlerweile positiv entwickelt und viele Initiativen<br />
fördern heute die gutnachbarschaftlichen Beziehungen. |<br />
Text: Gastautor Werner Paa, seine Familie stammt aus dem bayerischtschechischem<br />
Grenzgebiet und kam am 25. Juli 1946 in Heuberg an.<br />
Als Heimatforscher hält er die Erinnerungen der letzten Zeitzeugen fest.<br />
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50 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
Erlesen | 51<br />
Xaver Herb:<br />
Streifzug durch die Jahreszeiten<br />
Erlesen<br />
Immer auf der Hut:<br />
Ein Reh mit seinem Kitz.<br />
Unsere Welt<br />
mit anderen Augen sehen<br />
> Ein Mann entdeckt die Natur – und er teilt sie mit uns:<br />
Xaver Herb aus Donauwörth hat aus seiner Leidenschaft für<br />
Naturfotografie in langwieriger Kleinarbeit ein Buch gemacht,<br />
in dem man viel über die Flora, Fauna und Landschaft im<br />
Donau-Ries und darüber hinaus lernen kann.<br />
Xaver Herb hat mit seinem Buch ein Nachschlagewerk und<br />
zugleich ein Plädoyer für mehr Naturschutz geschrieben.<br />
Bilder: Xaver Herb; Maximilian Bosch<br />
Xaver Herb, 67, fotografiert für sein Leben gern, bereits seit 1979.<br />
Aufgewachsen auf einem landwirtschaftlichen Betrieb, war ihm<br />
die Natur schon immer wichtig. Bei Spaziergängen störte ihn<br />
aber stets, dass er zu wenig wusste über die Pflanzen und Tiere am<br />
Wegesrand: Wie heißt dieses Kraut, was ist das für ein Schmetterling?<br />
Das interessierte ihn. Nach seinem BWL-Studium kam er mit dem<br />
Berufseinstieg über Arbeitskollegen zur Fotografie. Sein erstes Motiv<br />
war ein Schmetterling, ein Kohlweißling. Das Thema sollte ihn 15 Jahre<br />
lang begleiten, denn zunächst fotografierte Herb nichts anderes als die<br />
hübschen Falter. Wer jedoch seltene Schmetterlinge fotografieren möchte,<br />
muss wissen, wo man sie finden kann. Also beschäftigte Xaver Herb sich<br />
intensiv mit deren Futterpflanzen und kam so zur Botanik. Im Jahr 1987<br />
begann der Autor, alle seine Erkenntnisse und Erfahrungen aufzuschreiben<br />
und Tagebuch zu führen. „Wann kann ich wo etwas finden“,<br />
war die Fragestellung, auf die er nach und nach die Antworten fand.<br />
Draußen gibt es keinen langweiligen Schritt<br />
In seinem 530 Seiten starken Buch „Streifzug durch die Jahreszeiten:<br />
Die Natur im Spannungsfeld zwischen Faszination und Gefährdung“<br />
hat Herb seine Erfahrungen zusammengetragen und veröffentlicht.<br />
Über 1 000 Pflanzenarten, alle mit Abbildungen, sowie 220 Tierarten,<br />
die meisten davon Schmetterlinge und Käfer, sind im Buch dargestellt.<br />
Fotografiert hat Xaver Herb sie hauptsächlich im Donau-Ries, aber auch<br />
in den Alpen und entlang des Lechwegs. „Die Natürlichkeit dort hat<br />
mich stark fasziniert“, sagt Herb.<br />
Einen hohen Stellenwert nimmt im Buch auch die Phänologie, die Lehre<br />
vom Einfluss der Witterung und des Klimas auf die jahreszeitliche Entwicklung<br />
der Pflanzen und Tiere, ein. Hierbei werden die uns bekannten<br />
vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter noch weiter unterteilt.<br />
Der Wechsel der Jahreszeiten wird durch genannte Zeigerereignisse<br />
bei Pflanzen markiert, wie zum Beispiel den Blütenbeginn bestimmter<br />
Arten – im Buch werden diese Sachverhalte für das Donau-Ries genau erklärt.<br />
Leser*innen wissen damit, wann und wo sie nach welchen Tier- und<br />
Pflanzenarten suchen können. Darüber hinaus findet man in dem Werk<br />
auch Hinweise zum Wetter, das sich gut über die Wolken bestimmen lässt.<br />
Nicht nur Orchideen sind schützenswert<br />
Besonders wichtig ist es Xaver Herb zu betonen, dass alle Pflanzen in<br />
der Natur gleich wichtig sind. „Nicht nur Orchideen sind schützenswert,<br />
sondern auch jedes gemeine Gras“, so der Autor, der den Allerwelts-<br />
pflanzen im Buch daher genauso einen Platz einräumt, wie seltenen Arten.<br />
Allgemein möchte Herb mit dem Buch auch mahnen und daran erinnern,<br />
dass die Natur und ihre Artenvielfalt geschützt werden müssen. Denn<br />
viele einst im Donau-Ries heimische Arten sind selten geworden oder gar<br />
nicht mehr zu finden.<br />
In sein Buch hat Xaver Herb seit August 2019 in eineinhalb Jahren circa<br />
2 300 Stunden Arbeit gesteckt. Er veröffentlicht seinen „Streifzug durch<br />
die Jahreszeiten“ im Eigenverlag und hat es selbst geschrieben, gesetzt<br />
und korrigiert. Unabhängig zu sein war ihm sehr wichtig. Das Buch soll<br />
seine Meinung und seine Erfahrung zur Natur darstellen. Hilfe und Unterstützung<br />
hatte er dabei von Hans-Jürgen Franke, Josef Luff, Franz Xaver<br />
Meier und seiner Familie. Besonders jetzt während der Corona-Pandemie,<br />
kann man viel in die Natur gehen. „Man muss nicht in Trübsal verfallen“,<br />
so Herb. Wer dann beim Spaziergang mehr über seine Umgebung erfahren<br />
möchte, hat mit dem „Streifzug durch die Jahreszeiten“ ein hervorragendes<br />
Nachschlagewerk zur Verfügung. |<br />
Das Buch ist<br />
zum Preis von 69,90 Euro<br />
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ISBN 979-8697629123<br />
Text: Maximilian Bosch,<br />
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52 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
Unser Jahresthema | 53<br />
Unser Jahresthema<br />
Die Kapellstraße<br />
im Jahr 1908.<br />
F otoalbum Donau-Ries<br />
Teil 2: Ein Blick in die Donauwörther Vergangenheit<br />
> Im Jahresthema <strong>2021</strong> geben wir unseren Leser*innen einen Einblick ins „Fotoalbum“ Donau-Ries.<br />
Begebt euch mit uns auf eine Reise in die Vergangenheit unserer Heimat. Wie haben sich bekannte Plätze<br />
und Sehenswürdigkeiten verändert? Welche Gebäude sehen heute fast noch so aus wie anno dazumal?<br />
Erinnert ihr euch an die Bilder längst vergessener Tage vielleicht noch selbst oder habt ihr solche Bilder<br />
eurer Heimat noch nie gesehen?<br />
In Teil 2 unserer Serie zeigen wir Bilder aus der Großen Kreisstadt Donauwörth, die von Ansichtskarten<br />
aus der großen Sammlung von Günther Gierak stammen – vielen Dank dafür!<br />
Links: Das Fuggerhaus im Jahr 1920,<br />
in einem nicht allzu gepflegten Zustand. Damals war<br />
dort bereits der Vorläufer des Landratsamts, das<br />
Bezirksamt, untergebracht.<br />
Das Donauwörther Rathaus, circa 1900.<br />
Fällt euch etwas auf?<br />
Damals gab es den Durchgang am<br />
Rathauseck noch nicht.<br />
Rechts: Ein Luftbild aus<br />
dem Jahr 1940.<br />
Diese Perspektive ist<br />
nach wie vor eine der<br />
attraktivsten für<br />
Luftbilder der Stadt.<br />
Das Progymnasium in der<br />
Kapellstraße (Karte von 1905)<br />
war der Vorgänger des heutigen<br />
Gymnasiums. Das Gebäude wurde<br />
im Krieg zerstört. Zu sehen ist<br />
auch das Kriegerdenkmal an<br />
seinem ursprünglichen Platz,<br />
heute steht es am Donauspitz.<br />
Bilder: Sammlung Günther Gierak<br />
Hier ist die Reichsstraße<br />
im Jahr 1964 zu sehen.<br />
Das Liebfrauenmünster<br />
ist dort unverändert zu finden,<br />
aber das Tanzhaus ganz rechts<br />
sieht heute anders aus.<br />
Das hier abgebildete<br />
Provisorium stand zwischen<br />
den 50er und 70er Jahren.
54 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
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sowie den 50er, 60er und 70er Jahren.<br />
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56 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
Tu’ Gutes | 57<br />
Die Vorstandschaft<br />
(von links):<br />
Veronika Skutta,<br />
Anita Dirtheuer,<br />
Karl Schaffer,<br />
Susanne Schaffer,<br />
Andrea Vogel,<br />
Ellen Meyer,<br />
Dr. Sigmund Böckh<br />
Nördlinger Nachbarschaftshilfe e.V.<br />
Tu’ Gutes<br />
Bilder: Nördlinger Nachbarschaftshilfe e.V.; unsplash<br />
Kleine Dienste mit großer Wirkung<br />
> Beim Einkauf helfen, Formulare ausfüllen, Spazierengehen, Gesellschaft leisten:<br />
Die Helfer*innen des Vereins Nördlinger Nachbarschaftshilfe e.V. verrichten unkomplizierte, aber enorm wichtige Alltagsdienste für<br />
Senior*innen und Hilfsbedürftige – eine Arbeit, die gerade in Zeiten wachsender Entfremdung und Vereinsamung enorm wichtig ist.<br />
I<br />
m <strong>März</strong> 2015 rief eine Gruppe von Nördlinger<br />
Privatleuten einen Verein mit einem<br />
einfachen Ziel ins Leben: „Wir wollten einen<br />
Verein haben, bei dem man völlig zwanglos Hilfe<br />
bekommen kann“, berichtet Dr. Sigmund Böckh,<br />
1. Vorsitzender der Nördlinger Nachbarschaftshilfe<br />
e.V. Nach 30 Jahren als niedergelassener<br />
Arzt und 24 Jahren als Nördlinger Stadtrat<br />
kennt der 78-Jährige die Probleme älterer und<br />
hilfsbedürftiger Menschen genau. Hilfsbedürftige<br />
sind in der Regel ältere Menschen, die mit<br />
der Zeit Schwierigkeiten bekommen, selbstständig<br />
in ihren eigenen vier Wänden zu leben,<br />
den Einkauf zu erledigen, kleine Reparaturen im<br />
Haushalt zu erledigen oder schlicht und einfach<br />
mit anderen Leuten in Kontakt zu kommen. Hier<br />
setzt die Nördlinger Nachbarschaftshilfe an.<br />
Viele helfen ohne Gegenleistung<br />
Circa 130 Mitglieder, davon 55 aktive Helfer*innen<br />
im Alter zwischen 24 und beachtlichen<br />
83 Jahren, zählt die Nördlinger Nachbarschaftshilfe<br />
mittlerweile. Das ist viel, und darauf sei<br />
man auch stolz, so Dr. Böckh. Laut dem Jahresbericht<br />
2019 haben die Vereinsmitglieder in<br />
einem Jahr 1200 Stunden für ihre Mitmenschen<br />
aufgewendet und dabei 5 000 Kilometer an<br />
Fahrleistung angesammelt. Viele der Helfer*innen<br />
verzichteten dabei auf ein Honorar, das sie<br />
in Anspruch hätten nehmen können: Pro Stunde<br />
wird von den Hilfsempfänger*innen ein Beitrag<br />
von fünf Euro erhoben, Inhaber eines Tafelausweises<br />
zahlen 3,50 Euro. Wer auch das nicht aufbringen<br />
kann, dem wird unentgeltlich geholfen.<br />
Für 2020 liegen noch keine genauen Zahlen vor,<br />
durch die Corona-Pandemie und entsprechende<br />
Kontaktbeschränkungen habe man aber weniger<br />
tun können, so der 1. Vorsitzende. Dennoch<br />
seien die Hilfeleistungen auch im vergangenen<br />
Jahr weitergelaufen.<br />
Alles hat seine Grenzen<br />
Die Hilfeleistungen des Vereins sind nicht an<br />
eine Mitgliedschaft gebunden. Alle Personen,<br />
die Hilfe benötigen, können sich an die Nachbarschaftshilfe<br />
wenden. Zumeist sind nur punktuelle<br />
Unterstützungen notwendig, circa 30<br />
Personen jedoch werden vom Verein regelmäßig<br />
besucht.<br />
Für die angebotenen Dienste gibt es Grenzen,<br />
die nicht überschritten werden dürfen. Die<br />
Nachbarschaftshilfe kann nicht in Konkurrenz<br />
zu Handwerksfirmen und Taxibetrieben treten,<br />
Pflegetätigkeiten sind schon rein rechtlich nicht<br />
möglich. Auch Schneeräumen im Winter kann<br />
der Verein nicht leisten, das ist mit der rechtlich<br />
geforderten Zeit vor 7:00 Uhr morgens von<br />
Freiwilligen nicht zu verlangen.<br />
Mit der Entwicklung des Vereins ist Dr. Böckh<br />
äußerst zufrieden: „Ich freue mich sehr, dass<br />
der Verein in den fünf Jahren so gewachsen<br />
ist.“ Stolz ist er auch, dass es eine rein private<br />
Vereinigung ist, die freiwillig handelt: Nur<br />
bei der Gründung gab es eine Finanzspritze<br />
vom Landkreis Donau-Ries, seither sind weder<br />
Politik noch Kirche involviert.<br />
Jeder ist willkommen<br />
Wer sich in Nördlingen für seine Mitmenschen<br />
engagieren möchte, kann das jederzeit tun,<br />
die Nördlinger Nachbarschaftshilfe freut sich<br />
immer über neue Mitglieder. Mit dem Jahres-<br />
beitrag von zwölf Euro finanziert der Verein<br />
seine Leistungen, als eingetragener Verein kann<br />
die Nachbarschaftshilfe einmaligen Sponsoren<br />
auch Spendenquittungen ausstellen. Wer aktiv<br />
helfen möchte, ist im „Einsatz“ unfall- und<br />
haftpflichtversichert, zudem gibt es eine Fahrtkostenpauschale.<br />
Eine Verschwiegenheitspflicht<br />
für die Mitglieder stellt sicher, dass die Daten<br />
der Hilfsempfänger*innen geschützt bleiben.<br />
Für die Zukunft ist angedacht, Fortbildungen für<br />
die Helfer*innen anzubieten, damit diese den<br />
Hilfsbedürftigen kompetent Auskunft zu verschiedenen<br />
Themen geben können, zum Beispiel<br />
zum Erben und Vererben oder zu gefährlichen<br />
Telefonbetrügern. Im Allgemeinen bleiben die<br />
Amitionen des Vereins bescheiden: „Wir wollen<br />
so weiter machen, neue Mitglieder akquirieren<br />
und an den Zielen der Satzung festhalten“, so<br />
Dr. Sigmund Böckh – es wäre schön, wenn das<br />
weiter so gut gelingt wie bisher. |<br />
Unter www.noerdlinger-nachbarschaftshilfe.de<br />
findet ihr weitere Infos zu Leistungen,<br />
Mitgliedschaft und allem rund um den Verein.<br />
Text: Maximilian Bosch,<br />
Redakteur.<br />
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58 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
Mahlzeit | 59<br />
Mahlzeit<br />
Das Team vom „Erdnussröster<br />
Nördlingen“: Astrid Grunert<br />
(links) und Bärbel Krause.<br />
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> Goldbraun geröstet und wunderbar duftend – die Nördlinger Erdnussrösterei röstet frische Erdnüsse, aber auch Cashew-, Haselnussund<br />
Mandelkerne. Zu Besuch bei Astrid Grunert und ihrem Team vom „Erdnussröster Nördlingen“.<br />
Das wissen nur eingefleischte Nördlinger*innen:<br />
Dass Erdnüsse in der Riesmetropole<br />
geröstet werden, hat schon<br />
lange Tradition. Bereits in den 1920er Jahren<br />
duftete es in Nördlingens Gassen regelmäßig<br />
nach frisch gerösteten Nüssen. Damals wurden<br />
in einem Kolonialwarenladen in der Polizeigasse<br />
Kaffeebohnen und Erdnüsse geröstet. Über die<br />
Jahre hinweg wechselte die Röstmaschine dann<br />
immer mal wieder ihre Besitzer*innen, bis sie<br />
in die Hände von Astrid Grunert fiel, die 2001<br />
das Reformhaus in der Baldinger Straße (heute<br />
in der Löpsinger Straße) übernahm.<br />
Weil Grunert die Tradition aufrechterhalten<br />
wollte, investierte sie 2016 in eine neue,<br />
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gründete den „Erdnussröster Nördlingen“.<br />
In den Räumlichkeiten einer ehemaligen<br />
Metzgerei in der Hallgasse steht nun diese<br />
hochwertige Röstmaschine und sorgt wie<br />
vor 100 Jahren für den Duft von gerösteten<br />
Nüssen in der Nördlinger Innenstadt.<br />
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Der Erdnussröster Nördlingen ist eine kleine<br />
Manufaktur, in der alles in reiner Handarbeit<br />
geschieht. Astrid Grunert und ihr Team verarbeiten<br />
im Jahr bis zu drei Tonnen Erdnüsse.<br />
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diese Sorte zeichnet sich durch ihre Größe<br />
aus, die andere Erdnusssorten in den Schatten<br />
stellt. Die Ware wird aus Hamburg von einer<br />
Spedition nach Nördlingen geliefert und dort in<br />
der Manufaktur weiterverarbeitet. Hochsaison<br />
herrscht zwischen Oktober und Dezember, um<br />
den Nussmärtel- und St. Nikolaus-Tag herum.<br />
Dann können es 100 bis 120 Kilogramm Erdnüsse<br />
sein, die täglich geröstet werden.<br />
In ihrer Schale werden die Erdnüsse in der<br />
Rösttrommel bei gleichmäßiger Hitze für eine<br />
bestimmte Zeit lang geröstet. Um den optimalen<br />
Röstgrad zu erreichen, bedarf es einiges an<br />
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klassen waren schon zu Gast beim Erdnussröster<br />
und haben allerhand über Erdnüsse erfahren.<br />
Denn die Schulkinder der Grundschule in der<br />
Nachbarschaft hatten sich schon immer gefragt,<br />
woher denn der leckere Duft stammen könnte,<br />
der bis ins Klassenzimmer wehte. |<br />
Text: Mara Kutzner, Redakteurin
60 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
Mahlzeit | 61<br />
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• 1 - 2 Karotten<br />
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• 1/2 rote Paprika<br />
• 1 Zwiebel<br />
• 100 g frischer Babyspinat<br />
• 100 g Erbsen (TK)<br />
• ein Stück frischer Ingwer<br />
• 1 EL Kokosöl<br />
• 2 EL Erdnussbutter<br />
• 1 EL gelbe Currypaste<br />
• eine Dose Kokosmilch<br />
• 75 g geröstete Erdnüsse<br />
• weiße Sojasoße<br />
• 150 g Basmati Reis<br />
• Salz und Pfeffer<br />
• frischer Koriander (optional)<br />
So geht´s:<br />
Gemüse waschen und putzen. Zucchini, Karotte, Paprika und Zwiebel in gleich große Stücke<br />
schneiden. Kleine Röschen vom Brokkoli trennen. Den Ingwer schälen und fein hacken.<br />
(Tipp: Das Schälen gelingt gut, wenn man die Rinde der Knolle mit einem Teelöffel abkratzt).<br />
Den Reis waschen und nach Packungsanleitung garen.<br />
In einer großen Pfanne oder in einem Wok das Kokosöl erhitzen. Dann die Currypaste anschwitzen.<br />
Die Erdnussbutter und die Hälfte vom gehackten Ingwer hinzugeben und alles<br />
unter Rühren 2 bis 3 Minuten scharf anrösten. Die Paste anschließend mit der Kokosmilch<br />
ablöschen und kurz aufkochen lassen.<br />
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Zucchini, Karotten, Paprika, Brokkoli, Zwiebel, Erbsen und den restlichen Ingwer hinzugeben<br />
und vorsichtig umrühren. Bei kleiner Hitze circa 10 Minuten köcheln lassen.<br />
Das Curry mit Salz, Pfeffer und weißer Sojasoße abschmecken und zum Schluss den Blattspinat<br />
unterheben.<br />
Gemüse-Curry mit Reis servieren und nach Belieben mit Erdnüssen und frischen Korianderblättern<br />
garnieren.<br />
www.donau-ries-aktuell.de/jobboerse<br />
Bilder: Mara Kutzner<br />
Guten Appetit!<br />
Text: Mara Kutzner, Redakteurin.
62 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
Kulturregion<br />
Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
Kulturregion | 63<br />
Kulturtage<br />
Kultur im Landkreis<br />
Literaturfestival Nordschwaben<br />
Rieser Kulturtage sollen stattfinden<br />
> Nach der Absage der 23. Rieser Kulturtage 2020 haben sich die Verantwortlichen dazu entschlossen, vom 16. <strong>April</strong> bis<br />
16. Mai <strong>2021</strong> einen neuen Versuch zu starten. Trotz der Verunsicherung und der Zurückhaltung von Referenten, hat das Team<br />
um den neuen Vorsitzenden Gerhard Beck Freiluft-Veranstaltungen und Online-Vorträge geplant. Wenn möglich soll auch die<br />
ein oder andere Präsenz-Veranstaltung stattfinden. Für die virtuellen Angebote wurde vom Verein inzwischen ein Youtube-Kanal<br />
eingerichtet. Einige Programmpunkte stehen bereits fest.<br />
> Das aktuelle Programm ist unter www.rieser-kulturtage.de/programm/ abrufbar.<br />
Vortrag: Erkenntnisse aus der Archäologie im Ries<br />
> Ständig werden im Ries neue Bodenfunde gemacht. 2019 erregte der<br />
Fund von zwei Miniaturrädern in einem Grab aus dem 3. Jahrtausend v. Chr.<br />
in Wallerstein überregionale Aufmerksamkeit. Auch die Untersuchung eines<br />
Skelettes aus der Eisenzeit im Jahr 2020 in Nördlingen fand großes<br />
Medienecho. Die Lebens- und Todesumstände dieses „Keltensklaven“ erlauben<br />
allerlei Schlussfolgerungen, bieten aber auch Raum für Spekulationen.<br />
Über diese und andere neuen Erkenntnisse aus der Archäologie im Ries wird<br />
in diesem Festvortrag berichtet.<br />
> Als Eröffnung der Rieser Kulturtage am 16. <strong>April</strong> <strong>2021</strong> referiert<br />
Dr. Johann Tolksdorf vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege in der<br />
Mehrzweckhalle Wallerstein über Erkenntnisse der Archäologie im Ries.<br />
Beginn ist um 19:00 Uhr.<br />
Virtueller Vortrag:<br />
Wann je eine schöne Revier auf Erden ist ... so findet<br />
man es da. – Das Ries im Spiegel der Reiseberichte des<br />
18. Jahrhunderts<br />
> Aufgrund der Ferne zu großen Wasserstraßen und Metropolen lag das<br />
Ries bis zur Frühen Neuzeit im Abseits der “großen” internationalen und<br />
schriftlich festgehaltenen Reisen. Es ist die Zeit der Aufklärung und ihr<br />
Verlangen nach einer möglichst umfassenden Erfassung der Umwelt, als<br />
auch das Ries im 18. Jahrhundert vermehrt in das Blickfeld gerät.<br />
> Der virtuelle Vortrag findet am 17. <strong>April</strong> <strong>2021</strong> statt. Referent ist<br />
Dr. Thomas Freller von der Hochschule Aalen. Beginn ist um 19:30 Uhr.<br />
Vortrag: Die römische Villa Rustica in Ederheim<br />
> Bei der Erschließung eines Gewerbegebietes am Rande der Gemeinde<br />
Ederheim ergab sich 2018/2019 die Gelegenheit zu archäologischen<br />
Untersuchungen im Umfeld einer römischen Villa Rustica. War die Anlage<br />
mit Steinfundamenten eines circa 20 auf 25 Meter großen Gebäudes bisher<br />
nur aus einem Luftbild bekannt, wurden nun in zwei mehrwöchigen Grabungskampagnen<br />
weitere Nebengebäude und Umfassungsgräben entdeckt.<br />
Die geborgenen Funde aus der römischen Kaiserzeit erlauben Einblicke<br />
in die damalige Lebenswelt, die Ausgrabungsergebnisse können jetzt<br />
erstmals vorgestellt werden.<br />
> Am 23. <strong>April</strong> <strong>2021</strong> referieren Anke Wunderlich, M.A. und Dr. Markus Arnolds<br />
im Sportheim Ederheim über die römische Villa Rustica. Die Veranstaltung<br />
beginnt um 19:00 Uhr. Der ist Eintritt frei, Spenden werden erbeten.<br />
Exkursion:<br />
Einzigartiges Tiefental –<br />
eine geologisch-naturkundliche<br />
Wanderung bei Hürnheim<br />
> Das Tiefental am Südhang des Albuchs bei Hürnheim ist nicht nur historisch<br />
bedeutsam. Das Kleinod beherbergt neben botanischen Raritäten eine<br />
wertvolle Fauna. Grund hierfür ist neben der naturräumlichen Ausgangslage<br />
auch die geologische Vielfalt der Gesteine, die im Rahmen der circa<br />
vier Kilometer langen Exkursion erwandert werden.<br />
> Die Exkursion findet am 25. <strong>April</strong> <strong>2021</strong> statt und wird von Kurt Kroepelin<br />
geleitet. Treffpunkt ist der Wanderparkplatz am Albuch, Hürnheim.<br />
Bilder: Diana Hahn<br />
Bereits 2020 sollte das 1. Literaturfestival Nordschwaben stattfinden.<br />
Das Bild zeigt von links: Jennifer Werner (Regionalmanagerin Landkreis Donau-Ries),<br />
Landrat Leo Schrell (Landkreis Dillingen an der Donau) und Landrat Stefan Rößle<br />
(Landkreis Donau-Ries).<br />
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Literaturfestival Nordschwaben <strong>2021</strong><br />
digital<br />
> Bereits 2020 hätte die Premiere des Literaturfestivals<br />
Nordschwaben stattfinden sollen. Corona machte den<br />
Veranstaltern jedoch einen Strich durch die Rechnung.<br />
Geplant war dann, das Festival vom 8. bis 28. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
auf die Bühne zu bringen. In den beiden Landkreisen<br />
Dillingen a. d.Donau und Donau-Ries sollten 14 Lesungen<br />
mit renommierten Autor*innen stattfinden. Doch angesichts<br />
der Corona-Pandemie haben sich alle Beteiligten klar für<br />
eine Verschiebung auf das Jahr 2022 ausgesprochen.<br />
Um dem Publikum trotzdem Spannendes zu bieten,<br />
gibt es nun ein digitales Literaturfestival:<br />
Auf www.literaturfestival-nordschwaben.de wird eine Fülle<br />
von Videos zu sehen sein, die anlässlich des Festivals gedreht<br />
wurden und teils noch im Entstehen sind. Statt vor Ort live zu<br />
lesen, treten die literarischen Gäste online auf. Gemeinsam mit<br />
den Veranstalter*innen aus der Region stellen sie ihre aktuellen<br />
Bücher vor. Das Publikum kann sich Lesungen, Interviews und<br />
vieles mehr nach Hause holen. Die Videos sind ab Anfang <strong>März</strong><br />
nach und nach zu sehen. Den ganzen Frühling über lässt sich auf<br />
der Festival-Homepage immer wieder Neues entdecken.<br />
> Infos unter: www.literaturfestival-nordschwaben.de<br />
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64 | blättle Ausgabe <strong>37</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong> In eigener Sache<br />
61<br />
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Jahresthema Teil 3: Ein Blick in die Monheimer und Wemdinger Vergangenheit<br />
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Das blättle Ausgabe 38 erscheint am 1. Mai <strong>2021</strong><br />
Manchmal passiert noch Spannenderes oder wir finden noch etwas Schöneres. Daher ist es möglich, dass die nächste<br />
Ausgabe andere Themen bietet, als wir es hier ankündigen. Auf jeden Fall wird auch das nächste blättle wieder lesenswert.<br />
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Erscheinungsweise: 6 mal jährlich<br />
Verbreitungsgebiet: Landkreis Donau-Ries<br />
und angrenzende Gemeinden<br />
Auflage: 30000<br />
Redaktion und Autoren dieser Ausgabe:<br />
Diana Hahn (Redaktionsleitung),<br />
Mara Kutzner (Redaktionsleitung),<br />
Jenny Wagner, Maximilian Bosch,<br />
Werner Paa (Gastautor),<br />
Louisa Flachsel und Sandra Macho<br />
(FOS-Praktikantinnen)<br />
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E-Mail: redaktion@donau-ries-aktuell.de<br />
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Illustrationen: Nina Berger<br />
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Matthias Stark<br />
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(v.i.S.d.P.) für den redaktionellen Inhalt:<br />
Matthias Stark<br />
Urheberrecht: Alle abgedruckten Beiträge<br />
sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck,<br />
auch auszugsweise, oder anderweitige<br />
Verwendung sind nur mit vorheriger<br />
schriftlicher Genehmigung der Redaktion<br />
gestattet.<br />
Bildquellennachweis: Wenn nicht<br />
anderweitig angegeben, sind alle Bilder<br />
Eigentum der Donau-Ries-Aktuell Redaktion.<br />
Abo-Service:<br />
Das blättle ist im Jahres- oder Geschenkabo<br />
für 15,00 €/Jahr (2,50 €/Ausgabe) erhältlich<br />
Anzeigenleitung:<br />
Matthias Stark, Tel.: 0 90 80 / 9 23 92-10<br />
Anzeigenberatung:<br />
Nicole Straulino, Tel.: 0 90 80 / 9 23 92-23<br />
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-neutral<br />
Bilder: Trouw Nutrition Deutschland GmbH<br />
Seit über einem halben Jahrhundert produziert die Firma Trouw<br />
Nutrition Deutschland für herausragende Milchaustauscher,<br />
Mineralfutter, Fischfutter und Spezialprodukte für die Tierernährung.<br />
Das Unternehmen mit Hauptsitz in Burgheim ist Teil von<br />
Nutreco, einem global führenden Konzern im Bereich innovativer und<br />
nachhaltiger Tiernahrung.<br />
Tradition trifft Innovation<br />
Seit den Anfängen des Unternehmens im Jahr 1954 werden Futtermittel<br />
für landwirtschaftliche Nutztiere, Fische und Heimtiere, damals<br />
noch ausschließlich unter den Markennamen Milkivit und Trouvit,<br />
verkauft. Die folgenden Jahrzehnte waren geprägt von Investitionen in<br />
Produktionsanlagen am Standort Burgheim sowie in die Ausweitung<br />
des Produktportfolios. Im Jahr 1999 wurden die ehemaligen Milkivit-<br />
Werke in Trouw Nutrition Deutschland umbenannt.<br />
Das Unternehmen bietet seinen Kunden ein vielfältiges Produktsortiment,<br />
das sämtliche Bedarfe – von der Jungtieraufzucht über Mineral- und Fischfutter<br />
bis hin zu Gesundheitsschutzprodukten für Nutztiere – abdeckt und<br />
sich stetig weiterentwickelt. Heute beschäftigt Trouw Nutrition Deutschland<br />
fast 200 Mitarbeiter*innen und verfügt über einen weiteren Standort<br />
in Diepholz sowie ein Verkaufsbüro in Overath.<br />
Klimaneutrale Produktion – für eine nachhaltige Zukunft<br />
Die Grundlagen für diese erfolgreiche Arbeit bilden das ausgezeichnete<br />
Wissen um die Fütterung sowie die Verarbeitung ausgewählter und<br />
geprüfter Rohstoffe. Unter dem Leitsatz „Wir leben Tiernahrung“ hat<br />
es sich Trouw Nutrition Deutschland zum anspruchsvollen Ziel gesetzt,<br />
Landwirte und die gesamte Branche dabei zu unterstützen, zukunftsfähig<br />
zu bleiben.<br />
Im Rahmen des 2012 eingeführten, umfangreichen Nachhaltigkeits-<br />
konzeptes achtet man bei Trouw Nutrition Deutschland besonders auf<br />
die Herkunft der Rohstoffe und eine ressourcenschonende Energiebilanz.<br />
Im vergangenen Jahr wurde der Entschluss gefasst, den Energiebedarf<br />
des gesamten Werkes in Burgheim mit regenerativen Energien zu decken.<br />
Das Ergebnis: 100 Prozent des benötigten Stromes werden aus Wasserkraft<br />
erzeugt.<br />
Die Zukunft im Blick<br />
Investiert wird jedoch nicht nur in Forschung und Entwicklung<br />
oder neueste Produktionstechnologien, sondern vor allem auch in die<br />
Mitarbeiter*innen.<br />
„Erfahrung, Motivation und Zuverlässigkeit sind entscheidende Voraus-<br />
setzungen, um konstant Produkte in hoher Qualität zu produzieren. Dafür<br />
sorgt eine Unternehmensphilosophie, die den Menschen in den Mittelpunkt<br />
stellt. Daraus resultieren eine große Betriebstreue bei älteren Mit-<br />
arbeiter*innen und eine hohe Attraktivität für jüngere Mitarbeiter*innen“,<br />
so der Geschäftsführer von Trouw Nutrition Deutschland, Dr. Anton<br />
Einberger. |<br />
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Für die ehrenamtliche Tätigkeit wird eine<br />
kostenlose Ausrüstung gestellt. Die Patenschaft kann<br />
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86609 Donauwörth<br />
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Ansprechpartnerin<br />
Fr. Emma Christa<br />
Tel.: 0906/7803-11<br />
E-Mail: EChrista@awv-nordschwaben.de<br />
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Nürnberger Str. 60<br />
86720 Nördlingen<br />
Tel.: 09081 5585
lättle Quiz | 67<br />
blättle Quiz<br />
Wer unser blättle aufmerksam liest, kann unsere fünf Quizfragen leicht beantworten:<br />
1. Wie viele Einwohner hat die Gemeinde Niederschönenfeld?<br />
2. Wann zog Fred Jansen ins Ries?<br />
3. Wer gründete 1896 die Alpenvereinssektion Donauwörth?<br />
4. Wie viele Tierarten sind in Xaver Herbs Buch „Streifzug durch die Jahreszeiten“ dargestellt?<br />
5. In welchem Jahr wurde in Deutschland erstmals die Zeitumstellung eingeführt?<br />
Antworten auf einer Postkarte bis zum 28. <strong>April</strong> <strong>2021</strong> einsenden an: Donau-Ries-Aktuell Redaktion, Kennwort: blättle Quiz, Auf der Brücke 8, 86655 Harburg.<br />
Unter allen Einsendungen verlosen wir fünf Gutscheine im Wert von je 20 Euro vom Schöttle Hof Döbler in Donauwörth.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Auflösung unseres blättle Quiz aus Heft 36:<br />
Kultur in der Krise<br />
kostenlos<br />
DAS Magazin für ganz Donau-Ries | Ausgabe 36 | Januar/Februar <strong>2021</strong><br />
Schaut auch rein:<br />
www.donau-ries-aktuell.de<br />
Wie sich die Pandemie auf Kunst- und<br />
Für die Zukunft<br />
unserer Region<br />
1. Wo wurde Ulrich Lange aus unserem Regionalgespräch geboren? Meran<br />
2. Wie viele unterschiedliche Bürstenmodelle produziert das Oettinger Unternehmen Lessmann? mehr als 40 000<br />
3. Wo werden die Feinfix-Produkte hergestellt? in Radolfzell<br />
4. Wie viele Tänzer*innen hat der Faschingsclub Rain e.V.? rund 60<br />
5. Wie viele Tablets wurden für die Hans-Leipelt-Schule in Donauwörth angeschafft? 26 Tablets<br />
Kulturschaffende in der Region auswirkt<br />
Spaziergang durch ... Deiningen +++ Regionalgespräch mit: MdB Ulrich Lange<br />
+++ Mahlzeit: Feinfix +++ Damals und Heute: Lessmann GmbH +++ Tu’ Gutes:<br />
Sterneneltern Schwaben e.V. +++ Spezial: Persönlichkeiten aus dem Donau-Ries<br />
Vielen Dank an alle,<br />
die im letzten Heft an<br />
unserem blättle Quiz<br />
teilgenommen haben.<br />
Die glücklichen<br />
Gewinner wurden<br />
bereits benachrichtigt.<br />
Die Nachhaltigkeits-Initiative von LEW –<br />
für und mit Menschen, die aktiv einen Unterschied<br />
beim Thema Nachhaltigkeit machen wollen.<br />
Informieren und initiativ werden<br />
unter bessermachen.lew.de<br />
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www.porsche-augsburg.de<br />
Taycan · Stromverbrauch (in kWh/100 km): kombiniert 28,7–28,0; CO₂-Emissionen (in g/km): kombiniert 0; Stand: 02/<strong>2021</strong>