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Das Ziel: Zurück zum normalen Leben<br />
Fortsetzung vom Titel – Niebüll/NF (hb) – Der „WEISSE RING“<br />
ist den meisten Menschen in Deutschland als Hilfsorganisation<br />
für Opfer von Gewalttaten bekannt. Und doch wird die<br />
sehr wichtige Arbeit des Vereins, in dem vor Ort ausschließlich<br />
ehrenamtliche Mitglieder tätig sind, selten wahrgenommen.<br />
Das ist eigentlich schade, aber doch erklärbar. Denn die Menschen,<br />
denen geholfen wird, sind alle Opfer von Straftaten geworden<br />
und müssen daher geschützt werden. Uwe Mussack<br />
stand der <strong>MoinMoin</strong> dazu für ein Gespräch zur Verfügung. Er<br />
leitet seit 2018 die Außenstelle Nordfriesland-Nord des „WEIS-<br />
SEN RINGS“. Für ihn gehört ein Ehrenamt einfach zum Leben<br />
dazu: „Ehrenamtliche Arbeit gibt einem wirklich viel“, ist seine<br />
Lebenseinstellung.<br />
Der „WEISSE RING“ wurde im Jahr 1976 unter Mitwirkung von<br />
Eduard Zimmermann gegründet und hat menschlich und politisch<br />
in dieser Zeit sehr viel erreicht.<br />
<strong>MoinMoin</strong>: „Herr Mussack,<br />
wie ist der WEISSE RING hier<br />
im Kreisgebiet aufgestellt?“<br />
Uwe Mussack: „Hier im nördlichen<br />
Bezirk des Kreises sind<br />
wir acht ehrenamtliche Mitarbeiter/innen,<br />
die sich um Menschen<br />
kümmern, die Opfer<br />
von Straftaten geworden sind.<br />
Im südlichen Kreisgebiet leitet<br />
Ines Dircks eine weitere Geschäftsstelle<br />
mit neun Ehrenamtlern.<br />
Beide Außenstellen<br />
arbeiten dabei eng zusammen“.<br />
<strong>MoinMoin</strong>: „Was machen Sie<br />
genau?“<br />
Uwe Mussack: „Wir kümmern<br />
uns um Menschen, die Opfer<br />
von Kriminalität geworden<br />
sind. Dazu zählen Einbruch<br />
und Diebstahl, Stalking, Mobbing,<br />
körperliche Gewalt und<br />
Tötungsdelikte.<br />
<strong>MoinMoin</strong>: „Wer darf zu ihnen<br />
kommen, wie ist die Kontaktaufnahme?<br />
Uwe Mussack: „Jede Person,<br />
die Opfer von Kriminalität geworden<br />
ist, darf zu uns kommen.<br />
Wir halten das Angebot<br />
der Kontaktaufnahme sehr<br />
niederschwellig. Eine Anzeige<br />
bei der Polizei ist keine Voraussetzung<br />
für unsere Hilfe.<br />
Ein Anruf oder eine Mail an<br />
uns genügt, dann besprechen<br />
wir das weitere Vorgehen mit<br />
den Betroffenen. Vertraulichkeit<br />
ist selbstverständlich.<br />
<strong>MoinMoin</strong>: „Wie helfen Sie<br />
den Opfern“?<br />
Uwe Mussack: Das Wichtigste<br />
ist erst einmal, den Opfern<br />
zuzuhören. Das hilft den<br />
Menschen ungemein. Dann<br />
versuchen wir, ihnen Wege<br />
aufzuzeigen, das Problem zu<br />
bewältigen. Wir sind dabei oft<br />
eine Art Lotse. Dabei arbeiten<br />
wir eng mit anderen Organisationen<br />
zusammen. Wir können<br />
den Opfern oft eine kurzfristige<br />
psychologische Betreuung<br />
vermitteln und begleiten sie<br />
zum Beispiel zu Behörden und<br />
Gerichtsverhandlungen. Wir<br />
Das Team der Außenstelle Nordfriesland-Nord: (v.l.) Susanne Borrett<br />
(halb), Christel Nowinski, Petra Drinkmann, Rolf Johannsen, Uwe Mussack,<br />
Kathrin Kreuseler (stellv. Außenstellenleiterin) und Manuela Söller-Winkler<br />
(Landesvorsitzende). Es fehlen Petra Petersen-Braun und Carsten Dummann.<br />
Häusliche Gewalt hat stark zugenommen.<br />
Foto: Harald Rothe<br />
Uwe Mussack ist Leiter der Außenstelle Nordfriesland-Nord des „WEISSEN<br />
RINGS“.<br />
können, beispielsweise nach<br />
Diebstahl, auch unkompliziert<br />
materielle Soforthilfe leisten<br />
oder auch eine erste Rechtsberatung<br />
vermitteln. Unter<br />
bestimmten Voraussetzungen<br />
Foto: Pixabay<br />
kann die Opferhilfe sogar die<br />
Renovierung der Wohnung<br />
oder den Umzug beinhalten.<br />
Unser Ziel ist, dass das Opfer<br />
und seine Angehörigen wieder<br />
in ein normales Leben zurückfinden<br />
können.<br />
<strong>MoinMoin</strong>: „Haben sich die<br />
Straftaten in Zeiten der Pandemie<br />
verändert“?<br />
Uwe Mussack: „Ja, vor allem<br />
die häusliche Gewalt hat stark<br />
zugenommen.<br />
<strong>MoinMoin</strong>: „Machen Sie auch<br />
Präventionsarbeit“?<br />
Uwe Mussack: „Ja, wir werden<br />
oft zu Veranstaltungen<br />
geladen und geben gerne<br />
Vorträge zu Stalking, Trickbetrügern<br />
und Einbrüchen.<br />
Leider war das in letzter Zeit<br />
kaum möglich.<br />
<strong>MoinMoin</strong>: Wie gehen Sie<br />
persönlich mit den Eindrücken<br />
um“?<br />
Uwe Mussack: „Die Probleme<br />
darf man natürlich nicht an<br />
sich rankommen lassen. Ich<br />
kann da recht gut abschalten,<br />
das habe ich auch schon<br />
zu meiner Zeit als Leiter der<br />
Niebüller Feuerwehr gekonnt.<br />
Foto: Barkmann<br />
Neuen Mitarbeitern wird das<br />
schon bei den Einführungsseminaren<br />
vermittelt und ist<br />
auch immer wieder Thema bei<br />
Fortbildungsveranstaltungen.<br />
<strong>MoinMoin</strong>: „Was wünschen<br />
Sie sich für den „WEISSEN<br />
RING“?<br />
Uwe Mussack: „Menschen,<br />
die bei uns mitarbeiten möchten<br />
und viele fördernde Mitglieder.<br />
Wir würden uns wirklich<br />
über neue Kolleginnen<br />
und Kollegen freuen. Sie dürfen<br />
auch sehr gerne etwas<br />
jünger sein. In zwei Wochenendseminaren<br />
und der Hospitation<br />
bei erfahrenen Kolleg/<br />
innen wird man auf die Aufgaben<br />
gut vorbereitet. Aktuelle<br />
Fälle werden außerdem im<br />
Team besprochen.<br />
Der Verein finanziert sich ausschließlich<br />
durch Spenden<br />
und Mitgliedsbeiträge. Schon<br />
ab 2,50 Euro pro Monat kann<br />
man sich als förderndes Mitglied<br />
beteiligen. Kontaktdaten<br />
sind auf der Website zu finden.<br />
SÜDTONDERN<br />
<strong>Südtondern</strong> - 19. Januar <strong>2022</strong> - Seite 3<br />
30 Jahre Tannenbaumaktion<br />
in der Gemeinde Stedesand<br />
Stedesand (mm) – Am 23.<br />
Januar 1993 wurde das Einsammeln<br />
der Tannenbäume<br />
durch den Fußballförderkreis<br />
im TSV Stedesand von<br />
1962 e.V. in der Gemeinde<br />
Stedesand mit den Ortsteilen<br />
Stedesand, Wester-Schnatebüll<br />
und Trollebüll ins Leben<br />
gerufen. Diese Tannenbaumaktion<br />
jährt sich nun zum<br />
30. Mal. So werden alle Tannenbäume<br />
mit Traktor und<br />
Wagen eingesammelt und<br />
auf dem Brennplatz für das<br />
Biikefeuer zur Verfügung<br />
gestellt. Jährlich werden ca.<br />
200 Tannenbäume eingesammelt.<br />
Ob große, kleine,<br />
breite oder schmale Tannenbäume,<br />
alles kommt auf den<br />
Wagen. Diese Aktion findet<br />
Das Team bei der Arbeit: Lars<br />
Christiansen, Lars Dohrn, Heinz-<br />
Georg Gregersen, Mario Michaelsen<br />
und Björn Pörksen sammeln<br />
die Tannenbäume ein.<br />
Foto: Stephan Koth<br />
bei den Anwohnern große<br />
Anerkennung und Dankbarkeit,<br />
da der Tannenbaum<br />
problemlos an die Straße gelegt<br />
werden kann und dann<br />
eingesammelt wird. Hin und<br />
wieder muss beim Abschmücken<br />
auch noch geholfen<br />
werden. So erleben die freiwilligen<br />
Helfer an diesem<br />
Tag viele tolle Sachen und<br />
nette Gespräche.<br />
Die Aktion wird neben den<br />
freiwilligen Helfern auch<br />
von den Landwirten mit der<br />
Bereitstellung von Traktor<br />
und Wagen unterstützt. Insgesamt<br />
ist dies eine runde<br />
Sache und wird auf jeden<br />
Fall in den nächsten Jahren<br />
fortgeführt.<br />
DACHERNEUERUNG<br />
UND -REPARATUR<br />
- SCHNELL UND GÜNSTIG -<br />
z.B. Scheune u. Stall, Halle u. Garage,<br />
Carport, Fassade m. Material,<br />
Trapezblech, Antikondenz usw.<br />
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