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Kennzahlen und Schwerpunkte 2021

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1<br />

DVS<br />

Jahresbericht <strong>2021</strong><br />

Dienststelle<br />

Volksschulbildung<br />

volksschulbildung.lu.ch


2 DVS | Jahresbericht <strong>2021</strong> | Inhaltsverzeichnis<br />

Impressum<br />

Herausgeberin<br />

Dienststelle Volksschulbildung<br />

Kanton Luzern<br />

Download<br />

www.volksschulbildung.lu.ch<br />

Januar 2022<br />

900941<br />

Die Bilder im Jahresbericht<br />

geben Einblick in den Alltag<br />

an den Volksschulen und in<br />

der Frühen Förderung.<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Die Schwerpunkte im <strong>2021</strong> 3<br />

Kennzahlen 4<br />

Zentrale Dienste 5<br />

Abteilung Schulbetrieb I 6<br />

Abteilung Schulbetrieb II 7<br />

Abteilung Schulunterstützung 8<br />

Abteilung Schulaufsicht 9<br />

Heilpädagogisches Zentrum HPZ Hohenrain 10<br />

Heilpädagogisches Zentrum HPZ Schüpfheim 10<br />

Heilpädagogische Schule HPS Sursee 11<br />

Heilpädagogische Schule HPS Luzern 11<br />

Heilpädagogische Schule HPS Willisau 12<br />

Schulangebote Asyl 12<br />

Fachstelle für Früherziehung und Integrative Sonderschulung FFS 13


3 DVS | Jahresbericht <strong>2021</strong> | Die Schwerpunkte im <strong>2021</strong><br />

Die Schwerpunkte im <strong>2021</strong><br />

WECHSEL IN DER DIENSTSTELLENLEITUNG<br />

Mit Spannung wurde Aldo Magno, der Nachfolger von Charles<br />

Vincent, als Dienststellenleiter erwartet. Ende September verliess<br />

er die DVS jedoch bereits wieder. In der dreimonatigen Kündigungsfrist<br />

und erst noch über die Sommermonate liess sich keine<br />

Nachfolge finden, weshalb Katrin Birchler als langjährige Stellvertreterin<br />

die Leitung interimistisch übernahm. Kurz vor Weihnachten<br />

wählte der Regierungsrat Martina Krieg als künftige Leiterin der<br />

DVS. Sie tritt ihre Stelle im Sommer 2022 an.<br />

CORONA-PANDEMIE<br />

Auch im <strong>2021</strong> bescherte die Pandemie den Schulen und den<br />

Verantwortlichen in der DVS zusätzliche Arbeit. Während für<br />

die Verwaltungsangestellten die Homeoffice-Pflicht verfügt wurde,<br />

konnten die Schülerinnen und Schüler weiterhin die Schule besuchen.<br />

Das Bildungs- und Kulturdepartement entschied jedoch,<br />

Klassenlager zu verbieten. Dagegen wehrten sich viele Schülerinnen<br />

und Schüler, Eltern und Lehrpersonen. Sie schrieben Briefe,<br />

sammelten Unterschriften für eine Petition und motivierten den Kantonsrat<br />

zu parlamentarischen Vorstössen. In der Folge wurden unter<br />

Vorgaben wie vorgängiges Testen Klassenlager wieder erlaubt.<br />

Im Mai mussten die Sekundarschulen repetitive Tests einführen.<br />

Für die Schülerinnen und Schüler und die Lehrpersonen ist das<br />

Testen freiwillig. Da die Fallzahlen im Spätherbst bereits wieder<br />

stark anstiegen und auch die Kinder das Virus übertragen, führte<br />

der Regierungsrat ab Dezember die Maskentragpflicht ab der<br />

1. Primarklasse ein. Bei allen Massnahmen war das oberste Ziel<br />

stets, den Präsenzunterricht aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die<br />

Verbreitung des Virus einzudämmen.<br />

TEILREVISION GESETZ ÜBER DIE<br />

VOLKSSCHULBILDUNG<br />

Am 10. Mai <strong>2021</strong> stimmte der Kantonsrat mit 92 zu 13 Stimmen<br />

dem neuen Berechnungsmodell für die Pro-Kopf-Beiträge des Kantons<br />

zu. Ab 2024 werden die Pro-Kopf-Beiträge daher aufgrund<br />

von Standardkosten statt Normkosten berechnet. Die Grundlagen<br />

für die Berechnung werden in einer Arbeitsgruppe unter Mitwirkung<br />

der Volksschuldelegation (Vertretung des Verbands Luzerner<br />

Gemeinden) festgelegt. Ebenso zugestimmt hat der Kantonsrat<br />

weiteren Gesetzesänderungen, die am 1. August 2022 in Kraft<br />

treten. Sie betreffen die Finanzierung der Tagesstrukturen und der<br />

Betreuung von Kindern mit Behinderung im Vorschulalter in einer<br />

KITAplus sowie die obligatorische Einführung der Schulsozialarbeit<br />

und der frühen Sprachförderung in allen Gemeinden. Für die Einführung<br />

der Schulsozialarbeit und der frühen Sprachförderung haben<br />

die Gemeinden zwei Jahre Zeit. Abgelehnt hat der Kantonsrat<br />

hingegen die Abschaffung des getrennten Sekundarschulmodells.<br />

Die Gemeinden sollen weiterhin selber entscheiden können, welches<br />

der drei Modelle - kooperativ, integriert oder getrennt – für<br />

sie bei genügenden Schülerzahlen am besten passt.<br />

Katrin Birchler leitet die Dienststelle Volksschulbildung seit 1. Oktober <strong>2021</strong> ad interim<br />

PROJEKT SCHULADMINISTRATIONSSOFTWARE<br />

(EDUCASE)<br />

Im Verlauf des Jahres <strong>2021</strong> wurden weitere Gemeinden ausgerollt<br />

und Ende Sommer war eine Teilabnahme von sieben Modulen<br />

vorgesehen. Dieses Teilabnahmeverfahren konnte nicht wie<br />

geplant durchgeführt werden, worauf Einigungsverhandlungen mit<br />

der Lieferfirma folgten und weitere Rollouts verschoben wurden.<br />

Ende Jahr ist der weitere Verlauf des Projekts offen.<br />

LOHNGLEICHHEITSANALYSE: KEIN UNTERSCHIED<br />

ZWISCHEN FRAU UND MANN<br />

Eine vom Kanton Luzern durchgeführte Lohngleichheitsanalyse bei<br />

den Lehrpersonen der Volks- und der Musikschulen zeigte erfreuliche<br />

Resultate: Bei der Besoldung spielt das Geschlecht keine Rolle,<br />

Frau und Mann erhalten den gleichen Lohn. Die Lohngleichheitsanalyse<br />

wurde durchgeführt, weil das eidgenössische Gleichstellungsgesetz<br />

dies für Unternehmen ab 100 Angestellten verlangt.<br />

MEHR LOHN FÜR DIE LEHRPERSONEN AN<br />

KINDERGARTEN UND PRIMARSCHULE<br />

Auf den 1. August konnten die Löhne der Lehrpersonen an Kindergarten<br />

und Primarschule um eine Lohnklasse erhöht werden.<br />

Es handelte sich dabei um eine Restanz aus der Überprüfung der<br />

Besoldungseinreihungen im 2015. Die Erhöhung musste wegen<br />

fehlender finanzieller Mittel mehrmals zurückgestellt werden.<br />

Die vorab beschriebenen Schwerpunkte illustrieren es deutlich: Wir<br />

blicken auf ein herausforderungsreiches, bewegtes Jahr zurück. Ich<br />

danke allen, die sich auch in diesen anspruchsvollen Zeiten täglich<br />

motiviert für ihre Aufgaben eingesetzt haben - den Mitarbeitenden<br />

der Dienststelle, den Partnern in den Behörden, den Schulleitungen,<br />

den Lehr- und Fachpersonen und all jenen, welche in irgendeiner<br />

Form die Volksschulbildung im Kanton Luzern unterstützen.<br />

Katrin Birchler, Leiterin Dienststelle Volksschulbildung a.i.


4 DVS | Jahresbericht <strong>2021</strong> | Kennzahlen<br />

Kennzahlen<br />

STELLENPLAN<br />

Die Bildungsverwaltung der Dienststelle Volksschulbildung verfügte<br />

im Jahr <strong>2021</strong> über 55.0 Vollzeitstellen. Der Stellenetat bei den<br />

Heilpädagogischen Schulen und Zentren, bei der Fachstelle Früherziehung<br />

und Sinnesbehinderung sowie bei den Schulangeboten<br />

Asyl betrug 454.9 Vollzeitstellen.<br />

KOSTEN DER LUZERNER VOLKSSCHULE <strong>2021</strong><br />

Der Rechnungsabschluss <strong>2021</strong> liegt noch nicht vor, deshalb hier die<br />

Zahlen aus dem Vorjahr: Im Jahr 2020 kosteten die Regelschulen<br />

(Betriebskosten der Gemeinden) 661.3 MCHF. Davon finanzierte<br />

der Kanton 50 %. Die Sonderschulung kostete 104.2 MCHF und<br />

wird von Kanton und Gemeinden je zur Hälfte finanziert.<br />

STECKBRIEF VOLKSSCHULE SCHULJAHR <strong>2021</strong>/22<br />

Regelschule<br />

Anzahl Lernende Anzahl Lehrpersonen *) Anzahl Vollzeitstellen<br />

Kindergarten 6‘633 821 399<br />

Basisstufe 1‘867 282 145<br />

Primarschule 23‘749 3‘041 1‘695<br />

Sekundarschule 9‘500 1‘359 857<br />

IF/DaZ 1‘719 559<br />

Total 41‘749 7‘222 3‘655<br />

*) Die Lehrpersonen können auf mehreren Stufen und in mehreren Funktionen tätig sein, weshalb sie mehrfach aufgeführt sind.<br />

Sekundarschullehrpersonen sind inkl. Fachlehrpersonen und Lehrpersonen einer Timeoutklasse aufgeführt. Die Angaben zu<br />

den Lehrpersonen beinhalten auch die Kleinstpensen (< 15 %). An der Volksschule unterrichten rund 5‘900 Lehrpersonen.<br />

Sonderschulung<br />

Anzahl Lernende<br />

Separative Sonderschulung 867<br />

Integrative Sonderschulung 716<br />

Total 1‘583


5 DVS | Jahresbericht <strong>2021</strong> | Zentrale Dienste<br />

Zentrale Dienste<br />

PANDEMIE BESTIMMTE DEN TAKT<br />

Die Pandemie war auch <strong>2021</strong> vorherrschendes Thema im Rechtsdienst<br />

und im Bereich Kommunikation. Regelmässig musste das<br />

Rahmenschutzkonzept für die Volksschulen an die neusten Entscheide<br />

des Bundesrats und des Regierungsrats angepasst werden.<br />

Jeweils ein- bis zweimal pro Woche erhielten die Schulen per<br />

E-Mail ein «Corona-Update» mit Informationen zu den aktuellen<br />

Massnahmen. Ende <strong>2021</strong> wurde Update Nummer 117 verschickt,<br />

über das ganze Jahr verschickte die DVS 67 solcher E-Mails. Die<br />

Massnahmen mussten in den Schulen oft sehr kurzfristig umgesetzt<br />

werden. Sie lösten jedes Mal kontroverse Reaktionen von Eltern<br />

und Lehrpersonen aus. Einigen gingen die Massnahmen zu wenig<br />

weit, andere fanden sie übertrieben. Beide Seiten wehrten sich mit<br />

E-Mails, Briefen oder gar Beschwerden. Neben Reklamationen gab<br />

es auch zahlreiche Fragen zur Maskentragpflicht, zum repetitiven<br />

Testen, zur Durchführung von Veranstaltungen, von Ski- und Klassenlagern<br />

etc. zu beantworten. Dabei arbeitete der Rechtsdienst<br />

eng mit dem Gesundheits- und Sozialdepartement zusammen.<br />

Immer wieder ein Aufsteller waren die positiven Rückmeldungen<br />

der Schulen, die sich für die regelmässigen Informationen und<br />

die Unterstützung in ihrem durch die Pandemie sehr erschwerten<br />

Unterrichtsalltag dankbar zeigten.<br />

EVALUATION ZWEIJAHRESKINDERGARTEN<br />

UND BASISSTUFE<br />

Bis zum Schuljahr 2016/17 mussten alle Gemeinden einen Zweijahreskindergarten<br />

oder eine Basisstufe einsetzen. Die Evaluation<br />

über die Umsetzung der beiden Modelle startete im Schuljahr<br />

<strong>2021</strong>/22. Im Herbst <strong>2021</strong> nahmen insgesamt 1‘600 Schulleitungen,<br />

Lehrpersonen und Erziehungsberechtigte an einer Onlinebefragung<br />

teil. Die Evaluation wird aufzeigen, wie der Eintritt der<br />

Lernenden in den Kindergarten/in die Basisstufe gelingt und wie<br />

die Schul- und Unterrichtsorganisation funktioniert. Sie dauert noch<br />

bis Sommer 2022.<br />

IN STICHWORTEN<br />

– Rechnungswesen<br />

Rund 10‘700 Rechnungen wurden verarbeitet und bezahlt,<br />

6860 Rechnungen wurden an Kunden verschickt. Das ist<br />

gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 900 Rechnungen.<br />

Grund dafür ist die Übernahme von Arbeiten vom<br />

HPZ Hohenrain.<br />

– Website<br />

www.volksschulbildung.lu.ch wurde 449‘288 mal besucht,<br />

durchschnittlich 1’230 mal pro Tag.<br />

– Veranstaltungen<br />

• DVS-Veranstaltungsreihe zu pädagogischen Brennpunkten:<br />

• 3 Anlässe, 486 Teilnehmende (Durchführung digital<br />

• via Zoom)<br />

• Infomarkt für Bildungskommissionen: pandemiebedingt<br />

• abgesagt<br />

• Seminar Flexible Pensionierung: 49 Teilnehmende<br />

• Feier für pensionierte Personen im Schuldienst:<br />

• 155 pensionierte Mitarbeitende<br />

– Weiterbildungen von der DVS unterstützt<br />

• 18 DAS Schulleitungs-Abschlüsse<br />

• 9 MAS IF-Abschlüsse<br />

• 62 CAS-Abschlüsse des MAS IF (14 CAS INLL,<br />

• 18 CAS INUE/IS, 18 CAS DaZIK, 7 CAS IF Sek,<br />

• 3 CAS 4-8, 1 CAS IBBF, 1 CAS M&C)<br />

• 23 absolvierte Praxisgruppenmodule zum MAS IF<br />

• 1 IS-Erweiterungsmodul zum MAS IF<br />

• 6 CAS Medien und Informatik Mentor/in (CAS MIM)<br />

• 1 CAS Medien und Informatik für Lehrpersonen (CAS MIL)<br />

• 1 CAS TTG, Bereich Technisches Gestalten<br />

• 33 Langzeitweiterbildungen «Seitenwechsel» für Lehr-<br />

• und Fachpersonen<br />

• 3 Langzeitweiterbildungen «INSL» für Schulleitende


6 DVS | Jahresbericht <strong>2021</strong> | Abteilung Schulbetrieb I<br />

Abteilung Schulbetrieb I<br />

WEITERENTWICKLUNG TAGESSTRUKTUREN<br />

Seit 2013 sind die Schulen gesetzlich verpflichtet, Tagesstrukturen<br />

bedarfsgerecht anzubieten. Im 1. und 2. Zyklus werden<br />

die Tagesstrukturen am meisten genutzt, im 3. Zyklus ist der<br />

Bedarf bisher weniger ausgewiesen. Doch das Bedürfnis nach<br />

Tagesstrukturen wächst auch für die Sekundarschule, weil deren<br />

Nutzung mittlerweile für viele Eltern und Lernende selbstverständlich<br />

geworden ist. Es ist denn auch ein kantonales Entwicklungsziel,<br />

die Professionalisierung und den Ausbau der Tagesstrukturen voranzutreiben.<br />

Dafür wurden mit den Leitungen der Tagesstrukturen<br />

erste Überlegungen zur Weiterentwicklung gemacht. Aus der im<br />

<strong>2021</strong> erfolgten Evaluation der Tagesstrukturen gingen Entwicklungsempfehlungen<br />

hervor, die bereits teilweise umgesetzt werden.<br />

Die Weiterentwicklung der Tagesstrukturen bleibt weiterhin auf der<br />

Agenda der Abteilung Schulbetrieb I.<br />

WEITERENTWICKLUNG 3. SEK<br />

Im August <strong>2021</strong> startete das neue Berufsmaturitätsangebot BM<br />

SEK+. Bei diesem Modell absolvieren die Jugendlichen das erste<br />

BM-Jahr parallel zum letzten Schuljahr der Volksschule. Das Angebot<br />

richtet sich an leistungsstarke Lernende der 3. Sekundarklassen,<br />

welche nach Abschluss der Volksschule eine Berufslehre im technischen<br />

oder gewerblich-industriellen Bereich absolvieren wollen.<br />

Für schulisch weniger motivierte Jugendliche des Niveaus C der<br />

3. Sekundarklassen wurde das Angebot Wahlfach Praxisplatz<br />

entwickelt. Diese Lernenden können im letzten Schuljahr anstelle<br />

von vier Lektionen Wahlpflichtfächern einen halben Tag ein Praktikum<br />

in einem Betrieb absolvieren. Die Schulen sind frei in der<br />

Entscheidung, das Wahlfach Praxisplatz anzubieten.<br />

UNTERRICHTSANGEBOTE<br />

Im Schuljahr 2020/21 konnten die Schulen von insgesamt 26<br />

Unterrichtsangeboten aus unterschiedlichen Themenbereichen<br />

profitieren. Partnerinstitutionen der Dienststelle Volksschulbildung<br />

konnten mit knapp tausend Klassen in den Bereichen Gesundheitsförderung,<br />

Geschichte, Natur/Umwelt/Technik, Sprachen,<br />

und Kultur arbeiten. Diese Angebote fördern einerseits die überfachlichen<br />

Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler und stärken<br />

andererseits die Leitidee Nachhaltige Entwicklung in fächerübergreifenden<br />

Themen.<br />

TAGUNGEN UND VERANSTALTUNGEN<br />

Auch im <strong>2021</strong> wurden verschiedene kleinere und grössere Veranstaltungen<br />

durchgeführt, aufgrund der Pandemie jedoch vorwiegend<br />

online. Einige Veranstaltungen mussten gar abgesagt<br />

werden. Es bleibt zu hoffen, dass künftig wieder mehr Präsenzveranstaltungen<br />

möglich sind.<br />

DVS-Veranstaltung Gesundheitsförderung: Lebenskompetenzen fördern<br />

24.02.<strong>2021</strong>, online 80 TN<br />

Medien und Informatik: Infoveranstaltung für technische Betreuer/innen<br />

10.03.<strong>2021</strong>, online 120 TN<br />

DVS-Frühlingstagung – Lernstrategien<br />

13.03.<strong>2021</strong>, abgesagt<br />

Tagesstrukturen «Kinder gut begleiten»<br />

08.05.<strong>2021</strong>, online 130 TN<br />

Tag der Musikschulen<br />

04.06.<strong>2021</strong>, abgesagt<br />

Medien und Informatik:<br />

Infoveranstaltung für pädagogische Verantwortliche<br />

10.11.<strong>2021</strong>, online 40 TN


7 DVS | Jahresbericht <strong>2021</strong> | Abteilung Schulbetrieb II<br />

Abteilung Schulbetrieb II<br />

ENTWICKLUNG DER SONDERSCHULZAHLEN<br />

Die Sonderschulquote liegt bei 3.6 %. Damit ist sie um 0.2 %<br />

höher als in den Vorjahren. Gut 45 % aller Lernenden mit Sonderschulbedarf<br />

werden integrativ geschult. Das Wachstum betrifft<br />

schwerpunktmässig den Bereich Verhalten und sozio-emotionale<br />

Entwicklung und dort vor allem die integrative Sonderschulung<br />

(IS). Die Anzahl Lernender ist auch in der IS in den Bereichen<br />

Sprachentwicklung sowie Körper, Motorik, Gesundheit gestiegen.<br />

In den anderen Bereichen sind die Zahlen stabil.<br />

BEREICH VERHALTEN UND SOZIO-EMOTIONALE<br />

ENTWICKLUNG<br />

Das kontinuierliche Wachstum im Bereich Verhalten und sozio-emotionale<br />

Entwicklung führt dazu, dass für die separative Sonderschulung<br />

mehr Plätze geplant werden müssen. In den nächsten<br />

Jahren muss pro Schuljahr eine zusätzliche Klasse in einer privaten<br />

Sonderschule realisiert werden. Um die seit Jahren stark<br />

steigende Sonderschulquote in der integrativen Sonderschulung<br />

zu stabilisieren, startet die DVS ein Projekt zum Thema Unterstützungsmassnahmen<br />

im Umgang mit auffälligem Verhalten und<br />

schweren Verhaltensstörungen in der Regelschule.<br />

ÜBERSICHT INFORMATIONEN ZUR<br />

SONDERSCHULUNG<br />

Die Website der DVS wurde im Bereich Sonderschulung übersichtlicher<br />

strukturiert mit dem Ziel, benötigte Informationen leichter<br />

auffindbar zu machen.<br />

FACHDIENST FÜR SONDERSCHUL ABKLÄRUNGEN<br />

Der Fachdienst für Sonderschulabklärungen hat im letzten Schuljahr<br />

(2020/21) 288 Kinder und Jugendliche abgeklärt. Das sind drei<br />

Anmeldungen weniger als im Vorjahr. Die Anmeldezahlen im<br />

Vergleich zum Vorjahr:<br />

2019/20 2020/21<br />

Sprachentwicklung 139 106<br />

Körper, Motorik, Gesundheit 97 0106<br />

Verhalten und sozio-emotionale Entwicklung<br />

(private Regelschulen und Intensivbedarf)<br />

55 076<br />

In 256 Fällen (88.88 % aller Abklärungen) wurde eine Sonderschulmassnahme<br />

empfohlen.<br />

UMSETZUNG LEHRPLAN 21<br />

Die Heilpädagogischen Institutionen haben gemeinsam mit der<br />

Sonderschule Rodtegg unter Leitung der DVS einen Entwurf für<br />

einen allgemeinen Bildungsplan für den Bereich kognitive Entwicklung<br />

erarbeitet, welcher auf dem Lehrplan 21 basiert. Dieser<br />

soll ab Schuljahr 2022/23 koordiniert mit der ICF-Förderplanung<br />

eingesetzt werden.


8 DVS | Jahresbericht <strong>2021</strong> | Abteilung Schulunterstützung<br />

Abteilung Schulunterstützung<br />

SCHULBERATUNG<br />

Die Angebote der Schulberatung werden von Jahr zu Jahr mehr<br />

genutzt. Seit Beginn des Schuljahres 2020/21 können zudem auch<br />

die Musikschullehrpersonen die Angebote nutzen. Die Nachfrage<br />

nach Teamsupervisionen verstärkte sich <strong>2021</strong> wie schon in den<br />

vorherigen Jahren weiter. Trotz Pandemie fragten die Schulen wieder<br />

viele schulinterne Workshops nach zu den Themen schwieriges<br />

Verhalten, Zusammenarbeit, Resilienz und Gesundheit. Mehr als 50<br />

Schulleitungen haben im Einzelsetting oder in Supervisionsgruppen<br />

ihr Führungshandeln reflektiert.<br />

SCHULENTWICKLUNG<br />

Die Arbeiten für die «Schulentwicklung 2035 – Schulen für alle»<br />

wurden weiter konkretisiert. An der Herbsttagung konnte der Bildungsdirektor<br />

die fünf Entwicklungsziele für die Schulen erstmals<br />

öffentlich skizzieren. Gemeinsam mit den Projektträgern definierte<br />

die Dienststelle Volksschulbildung für die Jahre 2023 bis 2029<br />

sechs Teilprojekte, welche 2022 im Planungsbericht über die<br />

weitere Entwicklung der Volksschulbildung und der Sekundarstufe<br />

II abgebildet werden.<br />

Im Programm «Schulen mit besonderem Profil» begleitete die<br />

Schulentwicklung 35 Schulen in ihrer Profilentwicklung in den<br />

Themen Partizipation, Umweltbildung, Sport, Kultur, innovative<br />

Lernformen und Sozialraumorientierte Schule. Eine Primar- und fünf<br />

Sekundarschulen traten neu ins Programm ein. Weitere 20 Schulen<br />

erhielten Unterstützung in spezifischen Entwicklungsthemen wie<br />

Beurteilen, Selbstorganisiertes Lernen, Umgang mit herausforderndem<br />

Verhalten sowie bei der Umstellung auf das Altersgemischte<br />

Lernen oder das Integrierte Sekundarschulmodell. Im «Netzwerk<br />

Luzerner Schulen» engagierten sich in 49 Teilnetzwerken rund<br />

830 Lehrpersonen, Schulleitungen und weiteres Schulpersonal.<br />

SCHULEVALUATION<br />

<strong>2021</strong> wurden 23 Regelschulen und alle fünf heilpädagogischen<br />

Schulen evaluiert. Der Qualitätsbereich «Personal führen» wurde<br />

am häufigsten als Fokusbereich für eine vertiefte Untersuchung<br />

gewählt. Fünf Schulen wurden seit den Herbstferien nach dem<br />

neuen Verfahren des 4. Evaluationszyklus evaluiert. Die Anpassungen<br />

im Verfahren basieren auf dem «Wirkungsbericht über<br />

die externe Schulevaluation», der im Herbst 2020 im Kantonsrat<br />

diskutiert wurde und auf Rückmeldungen der Schulangehörigen<br />

zur Schulevaluation. Neu ist folgendes: Kürzerer und prägnanterer<br />

schriftlicher Bericht, Verzicht auf ein Schulportfolio, Flexibilisierung<br />

der Ausgestaltung der mündlichen Berichterstattung, Anpassung<br />

der Fragebogen, unangekündigte Unterrichtsbesuche.<br />

Die Zufriedenheit von Lehrpersonen, Schulleitungen und Mitgliedern<br />

der Bildungskommissionen mit der externen Evaluation lag<br />

<strong>2021</strong> über dem Wert von 5.00 auf einer sechsstufigen Skala.<br />

Mit den Anpassungen im Evaluationsverfahren soll diese hohe<br />

Zufriedenheit beibehalten und weiter erhöht werden.<br />

KENNZAHLEN SCHULBERATUNG<br />

2017 2018 2019 2020 <strong>2021</strong><br />

Einzelpersonen 324 348 317 252 286<br />

Teams 109 119 132 148 178<br />

Unterstützung bei Notfällen 15 15 38 14 11<br />

Workshops 34 59 147 75 139


9 DVS | Jahresbericht <strong>2021</strong> | Abteilung Schulaufsicht<br />

Abteilung Schulaufsicht<br />

ÜBERPRÜFUNG KANTONALER BESTIMMUNGEN<br />

Im Schuljahr 2020/21 überprüfte die Schulaufsicht unter anderem<br />

die Einhaltung der kantonalen Vorgaben betreffend aktiver und<br />

zielgerichteter Auseinandersetzung mit dem Lehrplan 21 (Primarschule),<br />

Dispensation vom Fremdsprachenunterricht, Mentorate für<br />

Lehrpersonen der integrativen Förderung ohne erforderliche Ausbildung<br />

und Verwendung der Ressourcen für integrative Sonderschulung.<br />

Bei den Privatschulen wurde als Schwerpunkt ebenfalls die<br />

aktive und zielgerichtete Auseinandersetzung mit dem Lehrplan 21<br />

überprüft. Die Einhaltung der zur Verfügung stehenden Lektionen<br />

wurde bei den Sonderschulen geprüft.<br />

Die Ergebnisse sind im Bericht der Schulaufsicht 2020/21<br />

auf der Website der Dienststelle Volksschulbildung zu finden<br />

(www.volksschulbildung.lu.ch). Der Bericht bildet nur einen Teil<br />

des Aufsichtshandelns ab. Die Schulaufsicht interveniert auch bei<br />

begründeten Hinweisen auf Regelverstösse sowie bei Aufsichtsanzeigen<br />

und -beschwerden.<br />

BETRIEBSKOSTEN VOLKSSCHULE<br />

Zur Berechnung der Pro-Kopf-Beiträge erhob LUSTAT Statistik<br />

Luzern die Daten zum zweiten Mal im Rahmen der Erhebung<br />

der Gemeindefinanzstatistik. Für Aufsichtszwecke erfragt die<br />

Schulaufsicht ergänzende Angaben zu freiwilligen Angeboten,<br />

Schulliegenschaften, zur Einhaltung von Pensenrichtlinien sowie<br />

die Einhaltung bzw. Überschreitung von Mindestvorgaben. Die<br />

im Vorjahr ergriffenen Massnahmen zur Optimierung der Datenqualität<br />

haben sich mehrheitlich als wirksam erwiesen. Aufgrund<br />

der eher grossen Zunahme der Umlagen in den Bereich der<br />

Volksschule prüft die Finanzaufsicht Gemeinden die Praxis der<br />

Umlagen vertieft.<br />

PRIVATSCHULEN/PRIVATUNTERRICHT<br />

Mit 675 Lernenden hat die Anzahl Lernender an Privatschulen im<br />

Kanton Luzern analog zu den öffentlichen Schulen zugenommen<br />

(Vorjahr 650) und bleibt bei einem Anteil von 1.6 %. Zwei neue<br />

Privatschulen wurden auf Beginn des Schuljahres 2020/21 bewilligt,<br />

eine davon hat mit dem Unterricht begonnen. Aktuell gibt es<br />

im Kanton Luzern 16 aktive Privatschulen und -kindergärten für die<br />

obligatorische Schulzeit. Die Anzahl privat unterrichteter Lernender<br />

hat von 71 auf 90 erneut zugenommen (+27 %). Gesamthaft<br />

werden 0.2 % der Lernenden privat unterrichtet (Vorjahr 0.2 %).<br />

STANDORTGESPRÄCHE<br />

Anlässlich eines Standortgesprächs mit den Führungsverantwortlichen<br />

der Schulen etwa drei Jahre nach der externen Evaluation<br />

überprüft die Schulaufsicht die Umsetzung der daraus hervorgegangenen<br />

Entwicklungsziele. Unter Berücksichtigung der besonderen<br />

Umstände infolge Covid-19 erreichten die im Schuljahr 2020/21<br />

überprüften Schulen die Entwicklungsziele mehrheitlich gut.<br />

AUSGEWÄHLTE KENNZAHLEN <strong>2021</strong><br />

Aufsichtsthemen (von der Geschäftsleitung DVS festgelegt) 6<br />

Überprüfte Schulen: Regelschulen (Gemeinden) 80<br />

Sonderschulen 13<br />

Privatschulen 18<br />

Interventionen aufgrund nicht eingehaltener kantonaler Bestimmungen<br />

(ohne Interventionen im Rahmen von Zielvereinbarungen nach der externen Evaluation)<br />

Aufsichtsanzeigen, Aufsichtsbeschwerden von Erziehungsberechtigten 9<br />

Zielvorgaben (bei besonderen Feststellungen/oder unzureichender Praxis durch die externe Evaluation) 1<br />

Standortgespräche 21<br />

74


10 DVS | Jahresbericht <strong>2021</strong> | Heilpädagogische Zentren HPZ Hohenrain & HPZ Schüpfheim<br />

Heilpädagogisches Zentrum HPZ Hohenrain<br />

WEITERBILDUNG ZUM UMGANG MIT GEWALT<br />

Der Umgang mit Kindern und Jugendlichen, die Schwierigkeiten<br />

mit ihrem Verhalten haben, stellt die Lehr- und Betreuungspersonen<br />

vor grosse Herausforderungen. Im HPZ Hohenrain ist sich<br />

die Leitung einig, dass das Anheben des Betreuungsschlüssels<br />

nicht die einzige Lösung zur Behebung des Problems ist. Sie hat<br />

sich deshalb zum Ziel gesetzt, die Mitarbeitenden im Umgang<br />

mit Gewalt zu stärken und ihnen verschiedene Alternativen<br />

aufzuzeigen. Daher wurden zu Beginn des neuen Schuljahres<br />

an der internen Weiterbildung verschiedene Angebote zu<br />

den Themen Entspannung, Anspannung, Spannung, Spannkraft<br />

usw. gemacht. Alle 280 Mitarbeitenden nahmen daran teil. Sie<br />

besuchten themenspezifische Ateliers und entdeckten persönli-<br />

che Stärken. Auf Ebene erweiterte Geschäftsleitung ging es im<br />

November in einem tägigen Workshop darum, Sicherheit im eigenen<br />

Arbeitsalltag zu erhalten, Werkzeuge kennenzulernen und<br />

Entwicklungsmöglichkeiten zu entdecken. Letztendlich braucht es<br />

ein hohes Mass an Informationen zum Thema Gewalt, um es<br />

zu verstehen und damit einen Umgang zu finden.<br />

Lernende (per 01.09.<strong>2021</strong>)<br />

Separative Sonderschulung<br />

– davon im Bereich kognitive Entwicklung<br />

– davon im Bereich Sprachentwicklung<br />

196<br />

98<br />

98<br />

Davon im Internat 51<br />

Heilpädagogisches Zentrum HPZ Schüpfheim<br />

VUCA – MIT NEUEN RAHMENBEDINGUNGEN<br />

UMGEHEN<br />

Unsere Welt wird komplexer und schneller. Ständige Anpassungsleistungen<br />

sind gefordert und dennoch entsteht immer wieder das<br />

Gefühl, mit all den Veränderungen nicht Schritt halten zu können.<br />

Diese veränderten Rahmenbedingungen haben einen Namen:<br />

VUCA – volatility (Unbeständigkeit), uncertainty (Unsicherheit),<br />

complexity (Komplexität), ambiguity (Vieldeutigkeit). Die Mitarbeitenden<br />

des HPZ Schüpfheim widmen sich in einem mehrjährigen<br />

Weiterbildungszyklus dem Thema VUCA mit dem Ziel, auf persönlicher<br />

und institutioneller Ebene mit den neuen Gegebenheiten<br />

Freundschaft zu schliessen. Startschuss war der gemeinsame<br />

Weiterbildungstag im Herbst <strong>2021</strong>. Die Mitarbeitenden tauschten<br />

sich über ihre Erfahrungen in der «VUCA Welt» aus und lernten<br />

hilfreiche Werkzeuge kennen. Der Weiterbildungstag fand<br />

pandemiebeding nicht wie geplant vor Ort statt, sondern mit<br />

150 Personen via Zoom. Und siehe da, es funktionierte einwandfrei.<br />

Auch das ist VUCA.<br />

Lernende (per 01.09.<strong>2021</strong>)<br />

Separative Sonderschulung 43<br />

Davon im Internat 24<br />

Erwachsene 41


11 DVS | Jahresbericht <strong>2021</strong> | Heilpädagogische Schulen HPS Sursee & HPS Luzern<br />

Heilpädagogische Schule HPS Sursee<br />

Nach der Einführung durch die Logopädin wird Metacom,<br />

eine Applikation für Piktogramme, erfolgreich an der Schule<br />

eingesetzt. Bereits zeigten weitere Institutionen Interesse an der<br />

Arbeit mit Metacom. Diverse Weiterbildungen dazu fanden statt<br />

und sind noch geplant. Im veranstaltungsarmen Jahr <strong>2021</strong> –<br />

Corona lässt grüssen – konnten wir immerhin traditionsgemäss<br />

mit unserem Stand am Chlausmärt teilnehmen.<br />

Der Umbau der nachbarlichen Regelschule verhinderte lange<br />

Zeit Austausch und Zusammenarbeit mit diesen Kolleginnen<br />

und Kollegen. Auch die Pandemie, welche mit Abschluss der<br />

Bauarbeiten 2020 begann, stand einem engeren Kontakt im<br />

Wege. Inzwischen besteht eine gemeinsame Arbeitsgruppe,<br />

welche den nötigen und erwünschten Austausch und die Zusammenarbeit<br />

zwischen HPS und Regelschule plant und in die<br />

Wege leitet.<br />

Die niedrigen Covid-Fallzahlen an der HPS zeigen, dass die<br />

Schutzmassnahmen funktionieren. Trotz aller Einschränkungen<br />

herrschte auch im <strong>2021</strong> eine fröhliche Stimmung an der HPS.<br />

Lernende (per 01.09.<strong>2021</strong>) 42<br />

Basisstufe 11<br />

Primarstufe 22<br />

Sekundarstufe 9<br />

Heilpädagogische Schule HPS Luzern<br />

Im August 2022 beziehen die Lernenden und die Mitarbeitenden<br />

der Sekundarstufe I und des Überbrückungsangebotes ÜBA (inkl.<br />

Mittagstisch und Hort) neue Räumlichkeiten in der Sentimatt. Die<br />

Basis- und die Primarstufe (inkl. Mittagstisch und Hort) sowie<br />

das Rektorat und das Sekretariat bleiben in den Räumen des<br />

Dulaschulhauses. Diese örtliche Aufteilung der HPS Luzern prägte<br />

die Entwicklungen der Schule im <strong>2021</strong>. Die Planung dieser Veränderungen<br />

und des Umzugs waren für alle Beteiligten intensiv.<br />

Über den Standortwechsel hinaus setzte sich die HPS Luzern<br />

in der zweiten Jahreshälfte mit ihren Gefässen der Steuerung,<br />

Mitwirkung und Zusammenarbeit sowie mit einer systematischen<br />

Entwicklungsplanung auseinander. In den nächsten zwei Jahren<br />

stehen für die HPS Luzern fünf Entwicklungsthemen im Zentrum:<br />

1. Die Gefässe der Steuerung, Mitwirkung und Zusammenarbeit<br />

reflektieren und weiterentwickeln.<br />

2. Konzeptionelle und betriebliche Anpassungen im Unterricht<br />

sowie in der Schul- und familienergänzenden Tagesstruktur<br />

aufgrund des Standortwechsels planen und umsetzen.<br />

3. Die Förderung der überfachlichen Kompetenzen gemäss<br />

Lehrplan 21 in Unterricht und Schul- und familienergänzender<br />

Tagesstruktur weiterentwickeln.<br />

4. Die Kooperation von Unterricht und Schul- und familienergänzender<br />

Tagesstruktur stärken und weiterentwickeln.<br />

5. Den Prozess der Schulentwicklungsplanung und internen<br />

Evaluation etablieren.<br />

Lernende (per 01.09.<strong>2021</strong>) 71<br />

Basisstufe (Kindergarten/Unterstrufe) 11<br />

Primarstufe 32<br />

Sekundarstufe 17<br />

Überbrückungsangebot ÜBA 4<br />

Sonderpädagogisches Brückenangebot SBA 7


12 DVS | Jahresbericht <strong>2021</strong> | Heilpädagogische Schule HPS Willisau & Schulangebote Asyl<br />

Heilpädagogische Schule HPS Willisau<br />

Zur Verankerung des Leitbildes bestimmt die Schule im Zweijahresrhythmus<br />

ein Schulmotto. Die vertiefte Auseinandersetzung damit<br />

stärkt die gemeinsame pädagogische Grundhaltung aller, die<br />

Schulmottos sind zur Schulkultur geworden. Niemand ahnte bei<br />

der Wahl des Mottos WURZELN – WACHSEN – WIRKEN durch<br />

welch herausfordernde Zeit der Pandemie dieses leiten würde.<br />

Basierend auf dem Leitsatz «Gegenseitiges Vertrauen bildet die<br />

Grundlage unseres Wirkens», wurden immer wieder Möglichkeiten<br />

im Umgang mit der ungewohnten Situation gefunden. Das neue<br />

Motto WOLLEN – LERNEN – KÖNNEN basiert auf dem Leitsatz<br />

«Das Angebot zur Entfaltung der Persönlichkeit richtet sich nach der<br />

Bildungs- und Entwicklungsfähigkeit jedes Lernenden». Die Schule<br />

setzt sich zum Ziel, das Wollen der Schüler/innen zur wecken,<br />

das Lernen zu unterstützen und das Können zu erweitern.<br />

ELTERNMITWIRKUNG-ELTERNBILDUNG<br />

Als Schule mit besonderem Profil im Bereich Elternmitwirkung-Elternbildung<br />

wird der Interkulturalität eine besondere Bedeutung<br />

beigemessen. Das geplante Völkerfest mit Einbezug der 17 Herkunftsländer<br />

der Lernenden zur Stärkung des Verständnisses für<br />

die verschiedenen Lebenswelten wurde pandemiebedingt aufgeschoben,<br />

aber nicht aufgehoben.<br />

Lernende (per 01.09.<strong>2021</strong>) 77<br />

Basisstufe 20<br />

Primarstufe 27<br />

Sekundarstufe 26<br />

Überbrückungsjahre 4<br />

Schulangebote Asyl<br />

Seit dem Schuljahr 2020/21 ergänzen Klassen für Fremdsprachige<br />

junge Erwachsene (FJE) die Schulangebote Asyl. Semesterweise<br />

wird der Sprachstand Deutsch dieser Lernenden in einem<br />

Standardtest erhoben. Die Ergebnisse bilden jeweils zusammen<br />

mit den Erfahrungswerten aus dem Unterricht die Basis für die<br />

Klasseneinteilung im folgenden Semester.<br />

Die beiden Klassen der Unterstufe, die bisher im ehemaligen<br />

Durchgangszentrum Rothenburg unterrichtet wurden, haben seit<br />

Oktober <strong>2021</strong> im Schulhaus Bleiche, Kriens eine neue Heimat<br />

gefunden. Das Schulhaus bietet Platz für vier Klassen.<br />

Mit dem Angebot FJE hat sich die Schülerzahl im Vergleich zum<br />

Vorjahr mehr als verdoppelt. So besuchten im letzten Schuljahr 234<br />

Lernende die Schulangebote Asyl. Die Verweildauer der Kinder<br />

im obligatorischen Schulalter betrug zwischen wenigen Wochen<br />

und mehreren Monaten, die jungen Erwachsenen blieben in der<br />

Regel bis Ende Schuljahr. Lernende, die bis zu diesem Zeitpunkt das<br />

Niveau A2 erreicht hatten, traten ans Integrationsbrückenangebot<br />

über, die restlichen verblieben im FJE.<br />

Schüler/innen davon MNA* davon FJE** Nationalitäten<br />

Juli 2020 67 20 0 9<br />

Juli <strong>2021</strong> 174 23 124 20<br />

199 Eintritte / 92 Austritte *MNA: Mineurs non accompagnés, unbegleitete minderjährige Asylsuchende<br />

**FJE: Fremdsprachige junge Erwachsene (späteingereiste Personen zwischen 16 und 23 Jahren)


13 DVS | Jahresbericht <strong>2021</strong> | Fachstelle für Früherziehung und Integrative Sonderschulung FFS<br />

Fachstelle für Früherziehung und Integrative<br />

Sonderschulung FFS<br />

Ein weiteres Jahr beeinträchtigte die Pandemie den Alltag und die<br />

Arbeit der verschiedenen Fachdienste der FFS. Gefragt waren<br />

alternative Lösungen, Anpassungen und Flexibilität.<br />

Doch auch andere Themen prägten <strong>2021</strong>. Im Januar übernahm<br />

Cynthia Kasel die Leitung des Heilpädagogischen Früherziehungsdienstes<br />

Luzern und im August Nadine Elmiger diejenige<br />

des Heilpädagogischen Früherziehungsdienstes Sursee-Willisau.<br />

Pia Studer (Luzern) und Elisabeth Muharemovic (Sursee- Willisau)<br />

gingen beide nach über 30-jähriger Arbeit für die Fachdienste<br />

in Pension.<br />

50 JAHRE APD<br />

Der Audiopädagogische Dienst (APD) feierte sein 50-jähriges<br />

Bestehen. Im September war ein Anlass für Eltern und Kindern, Mitarbeitende,<br />

Ehemalige und Weggefährten geplant. Leider musste<br />

er pandemiebedingt abgesagt werden. Wenn es die Umstände<br />

erlauben, wird er im Frühling 2022 nachgeholt. Als Einblicke in<br />

die vielfältige Arbeitswelt wurden zu verschiedenen Themen Beiträge<br />

gestaltet: Kinder und Lernende fertigten Portraitzeichnungen<br />

an. Interviews mit der Fachdienstleiterin Louise Felder und dem<br />

Mitbegründer und ehemaligen Leiter André Emmenegger geben<br />

Einblick in die vielfältigen Aufgaben des APD und in die Historie.<br />

Diese und weitere Beiträge sind auf der Website bis Ende Juni<br />

2022 aufgeschaltet. Ein Besuch lohnt sich!<br />

http://volksschulbildung.lu.ch/jubilaeum_APD<br />

HTS NEU AN ZWEI TAGEN IN KRIENS<br />

Die Heilpädagogische Tagesspielgruppe (HTS) ist ein Gruppenangebot<br />

als Ergänzung zur Heilpädagogischen Früherziehung für Kleinund<br />

Vorschulkinder mit besonderem Entwicklungsverlauf. Die HTS<br />

bietet an vier Tagen heilpädagogische Förderung und Betreuung<br />

an. <strong>2021</strong> starteten zwei Gruppen in neuen Räumlichkeiten in Kriens.<br />

Die beiden anderen Gruppen bleiben am aktuellen Standort in<br />

Sursee.<br />

HEILPÄDAGOGISCHER FRÜHERZIEHUNGSDIENST<br />

(HFD), INKL. HTS<br />

Kinder total<br />

Neuanmeldungen<br />

<strong>2021</strong> 724 302<br />

2020 706 289<br />

AUDIOPÄDAGOGISCHER DIENST (APD)<br />

Kanton Luzern Ausserkantonale Total<br />

<strong>2021</strong>/22 137 124 261<br />

2020/21 137 124 261<br />

VISIOPÄDAGOGISCHER DIENST (VPD)<br />

HFE B&U/IS/IV Total<br />

<strong>2021</strong>/22 34 106 140<br />

2020/21 39 84 123<br />

FACHDIENST AUTISMUS (FDA)<br />

IS B&U Total<br />

<strong>2021</strong>/22 50 52 101<br />

2020/21 34 27 61<br />

FACHDIENST INTEGRATIVE SONDERSCHULUNG;<br />

BEREICH KOGNITIVE ENTWICKLUNG (FDI)<br />

IS<br />

<strong>2021</strong>/22 237<br />

2020/21 236


Bildungs- und Kulturdepartement<br />

Dienststelle Volksschulbildung<br />

Kellerstrasse 10<br />

6002 Luzern<br />

www.volksschulbildung.lu.ch

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