Semantisches Clustering durch ein web-mining-basiertes Verfahren ...
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2 Grundlagen<br />
2.1 Was sind Assoziationen?<br />
Assoziationen können als Verknüpfungen von psychischen Inhalten (z.B.: Verknüpfungen<br />
von Gedächtniselementen) verstanden werden [Schütz, 2005]. Diese<br />
Verknüpfungen entstehen, nach der klassischen Assoziationstheorie, zwischen<br />
wahrgenommenen Ereignissen, die in unmittelbarer zeitlicher Nähe zu<strong>ein</strong>ander aufgetreten<br />
sind. Das Bilden dieser Verknüpfungen wird in der assoziativen Lerntheorie<br />
auch als Lernprozess bezeichnet [Wettler, 2004]. In Bezug auf Wortassoziationen<br />
lässt sich, nach [Rapp, 1992] aus dem Assoziationsgesetz ableiten, dass diejenigen<br />
Wörter hohe Assoziationsstärken aufweisen, die in rezipierter Sprache häufig in<br />
dichter zeitlicher Auf<strong>ein</strong>anderfolge auftreten. So werden zum Beispiel Hund und<br />
Katze <strong>ein</strong>e stärkere Assoziation hervorrufen, als Hund und Kirsche, da erstere<br />
häufiger zusammen genannt werden.<br />
Beim Entwurf von Benutzeroberflächen spielen Assoziationen <strong>ein</strong>e wesentliche<br />
Rolle. Ein Menü sollte so aufgebaut s<strong>ein</strong>, dass die Hauptmenüpunkte stark mit den<br />
darunter liegenden Menüpunkten assoziiert werden, damit <strong>ein</strong>e leichte und intuitive<br />
Benutzung möglich ist. Um diese Anordnung der Menüpunkte zu erhalten, wird im<br />
»Usability Engineering« unter anderen das Card-Sorting-Experiment <strong>ein</strong>gesetzt<br />
(vgl. [Vdovkin, 2008]).<br />
Card-Sorting-Experiment<br />
Beim Card-Sorting-Experiment soll <strong>ein</strong>e Menge von Begriffen von <strong>ein</strong>er Versuchsperson<br />
in sinnvolle Gruppen <strong>ein</strong>geteilt werden. Das Experiment wird mit<br />
mehreren Versuchspersonen wiederholt. Zum Schluss wird ausgewertet wie häufig<br />
welcher Begriff in welcher Gruppe aufgetaucht ist. Daraus kann nun berechnet<br />
werden, welche Gruppe am zutreffendsten für den jeweiligen Begriff ist (vgl.<br />
[Maurer und Warfel, 2004]). Gruppiert werden von den Versuchspersonen die<br />
Begriffe, die die höchsten Assoziationsstärken unter<strong>ein</strong>ander aufweisen.<br />
Nehmen wir als Beispiel die Begriffe: Hund, Katze, Kirsche, Zitrone. Das erwartete<br />
Ergebnis wäre, dass Hund, Katze und Kirsche, Zitrone zusammen gruppiert werden,<br />
da die Begriffe jeweils unter<strong>ein</strong>ander die größte Assoziationsstärke hervorrufen.<br />
Diese Assoziationsstärke, auf der die Gruppierung beruht, kann anhand von<br />
Worthäufigkeiten in Texten berechnet werden.<br />
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