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Festschrift 2020 – 30 Jahre Neugereuter Theäterle e.V.

Festschrift zum 30-jährigen Jubiläum des Neugereuter Theäterle.

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Am 20. März 1990 haben acht theaterbegeisterte Neugereuter

den Verein „Neugereuter Theäterle“ ins Leben gerufen. Auf

den Tag genau 220 Jahre früher, am 20. März 1770, wurde in

Lauffen am Neckar einer der bedeutendsten Lyriker unseres

Landes geboren: Friedrich Hölderlin. Mit seiner Poesie hat der

große Dichter aus Schwaben die deutsche Literatur bereichert,

wie kaum ein anderer. Gesprochen hat er, davon können wir

ausgehen, im schwäbischen Dialekt.

„Ohne Freude kann die ewige Schönheit nicht recht in uns gedeihen.“

Dieses Zitat stammt aus der Feder Hölderlins. Er sah

die „Freude“ als menschliches Grundbedürfnis, ohne die sich

Seele und Geist nicht in „Schönheit“ entwickeln und entfalten

können.

Menschen Freude zu bereiten und ihnen ein Lächeln ins

Gesicht zu zaubern, steht seit 1990 im Mittelpunkt Ihrer

Arbeit. Über 90.000 Besucherinnen und Besucher haben in

den vergangenen 30 Jahren eine der über 1000 Vorstellungen

besucht. Das ist eine stolze Leistung und zeigt, wie sehr die Menschen diese persönliche

und authentische Art von Theater zu schätzen wissen.

Die mittlerweile 78 Mitglieder Ihres Vereins bereichern mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit

nicht nur das kulturelle Leben in Neugereut und Umgebung. Sie leisten durch ihr soziales

Engagement auch einen wertvollen Beitrag zum Zusammenhalt der Stadtgesellschaft. Mit

zahlreichen Gastauftritten in Seniorenhäusern ermöglichen Sie beispielsweise vielen Menschen

eine kulturelle Teilhabe, die solche Angebote sonst kaum wahrnehmen könnten.

Dafür möchte ich Ihnen meinen Respekt und meine Anerkennung aussprechen.

Ich lerne beim Mundarttheater sehr viel darüber, wie die Menschen fühlen und denken,

die diese Mundart sprechen. Das gilt, wenn ich meine eigene Mundart auf der Bühne höre.

Das gilt aber auch, wenn ich andere Dialekte höre, wie etwa hier die Neugereuter Variante

des Stuttgarter Schwäbisch.

Diese Sprachvielfalt ist für unser Land ein echter kultureller Schatz, den es zu erhalten gilt.

Deshalb meine Bitte an Sie: Machen Sie weiter so! Bleiben Sie so engagiert, so motiviert

und mit Leidenschaft bei der Sache. Pflegen Sie Ihre Mundart und Ihre Schauspielkunst

und tragen Sie mit Ihren Aufführungen weiterhin Freude in die Herzen Ihrer Mitmenschen.

Denn – um mit einem weiteren Hölderlin-Zitat zu schließen: „Die Blumen des Herzens wollen

freundliche Pflege, Ihre Wurzel ist überall, aber sie selbst gedeihen in heitrer Witterung

nur.“

Ihre

Gerlinde Kretschmann

© Staatsministerium Baden-Württemberg

Grußwort Gerlinde Kretschmann

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