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KEM Konstruktion 01-02.2022

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Ausgabe <strong>01</strong>/02 | 2022<br />

www.kem.de<br />

Das<br />

Engineering<br />

Magazin<br />

„Letztendlich geht es<br />

um Prozessoptimierung“<br />

Denkweise auch<br />

für KMU geeignet<br />

Systems Engineering<br />

» Seite 22<br />

Nachhaltigkeit<br />

im Überblick<br />

Fluidtechnik<br />

» Seite 40<br />

LiDAR-Sensorik für<br />

den 360°-Rundumblick<br />

Mobile Maschinen<br />

» Seite 48<br />

Frank Kronmüller,<br />

Managing Director, R+W<br />

Antriebselemente<br />

» Seite 14<br />

TITELSTORY<br />

Motion-Control-<br />

Steuerung automatisiert<br />

Maul -<br />

taschenschneider<br />

» Seite 32<br />

Digitale und reale Dimensionen innovativer Produkte


Hol das Maximum heraus<br />

Unsere Ultra Performance Planetengetriebe GPX UP bieten ein Optimum aus<br />

Leistung, Drehmoment, Wirkungsgrad, Wärmeentwicklung und Lebensdauer.<br />

Die zusätzliche Funktion der Rückdrehbarkeit, auch bei mehrstufigen Getrieben,<br />

ermöglicht den Einsatz in Force-Feedback-Anwendungen oder im Anlagenbau.<br />

Unsere Experten beraten Sie gerne:<br />

www.maxongroup.de<br />

Precision Drive Systems


» EDITORIAL<br />

Prozessoptimierung<br />

durch Digitalisierung<br />

Man möchte meinen, dass 2021 beginnt wie das letzte Jahr aufgehört hat.<br />

Die Welt befindet sich nach wie vor im Griff der Pandemie.... Erinnern Sie<br />

sich – so begann mein Editorial in der ersten Ausgabe des Jahres 2021 der<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>. Man möchte meinen, man befindet sich in einer Dauerschleife<br />

à la „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Wieder werden Messen<br />

abgesagt, wie zum Beispiel die Agritechnica, oder verschoben wie die<br />

Hannover Messe und die Achema. Und doch gibt es auch die guten Nachrichten:<br />

So haben Wirtschaft und Arbeitsmarkt weit weniger gelitten als<br />

befürchtet. Und auch das Innovationskarussell dreht sich weiterhin mit<br />

hoher Geschwindigkeit.<br />

Insbesondere die Digitalisierung wird zunehmend zum Schrittmacher dieser<br />

positiven Entwicklung. Lesen Sie ab Seite 19, wieso ein digitaler<br />

Zwilling den Stresspegel bei Anlagenbauern senken kann. Eine virtuelle<br />

Inbetriebnahme ist der klassische Anwendungsfall für den digitalen<br />

Zwilling. Sie führt nicht nur zu Effizienzsteigerungen und kürzeren Projektzeiten,<br />

sondern durch die Vorverlagerung von Aufgaben aus der Ausführungs-<br />

in die Engineeringphase entspannt sich auch die Arbeitssituation<br />

während der Errichtung und dem Hochfahren einer Anlage deutlich.<br />

Die Techniker haben sehr viel mehr Zeit, die Anlage zu testen und zu<br />

optimieren, ohne dadurch den Übergabetermin zu gefährden.<br />

Und selbst bei klassischen mechanischen Produkten wie Kupplungen wird<br />

es immer digitaler. Im <strong>KEM</strong> Porträt-Interview (ab Seite 14) erklärt Frank<br />

Kronmüller, Managing Director bei R+W Antriebselemente, welche Rolle<br />

die intelligente Kupplung im Zusammenhang mit dem digitalen Wandel<br />

seines Unternehmens spielt. Sein Fazit: „Bei Digitalisierung geht es letztendlich<br />

um Prozessoptimierung.“ Eine spannende Lektüre mit diesen und<br />

weiteren Themen wünscht Ihnen<br />

Mehr Präzision.<br />

Messung großer Längen<br />

wireSENSOR<br />

• Robuste Seilzugsensoren für Weg, Länge<br />

und Position von 50 mm bis 50 m<br />

• Ideal für kundenspezifische OEM-Serien<br />

• Für Innen- und Außeneinsatz<br />

• Verschiedene Ausgänge: Encoder,<br />

Potentiometer, Strom, Spannung<br />

• Einfache Montage und Bedienung<br />

Johannes Gillar<br />

Stellvertretender Chefredakteur<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

johannes.gillar@konradin.de<br />

Hydraulikpositionierung<br />

Hydraulikhub<br />

NEU<br />

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Flexibler Einsatz<br />

WPS-K100 Serie<br />

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» INHALT <strong>01</strong>/02 | 2022 58. JAHRGANG<br />

TITELSTORY<br />

Königliche<br />

Maultaschen sind Antriebslösung<br />

ein leckeres und<br />

» Seite 32<br />

einfaches Produkt,<br />

doch komplex ist der<br />

Aufwand ihrer industriellen<br />

Herstellung. Maschinenbauer<br />

König setzt dabei auf Motion<br />

Control von SEW- Eurodrive.<br />

Bild: Konradin Mediengruppe/SEW-Eurodrive<br />

MAGAZIN<br />

Branchennews<br />

Schaeffler-Gruppe übernimmt Melior Motion 6<br />

IDTA und OI4 entwickeln Digitalen Zwilling weiter 7<br />

5thIndustry digitalisiert Wartung von Industrierobotern 8<br />

Lapp liefert Komponenten für Tunnelbohrmaschine<br />

für TUM Boring Team 12<br />

Digitaler Zwilling Eine virtuelle Inbetriebnahme (VIBN) ist klassischer<br />

Anwendungsfall für den digitalen Zwilling. Techniker sparen so beim<br />

Optimieren der Anlage erheblich Zeit.<br />

» Seite 19<br />

Lineartechnik Mit<br />

dem UR+-Paket, bestehend<br />

aus Linearachse, Steuerung und<br />

Software, bietet Rollon eine anwenderfreundliche<br />

All-in-one-Lösung<br />

für die Arbeitsraumerweiterung von<br />

UR-Robotern.<br />

» Seite 36<br />

Bild: Rollon<br />

Bild: ISG<br />

<strong>KEM</strong> PORTRÄT<br />

Frank Kronmüller, Managing Director, R+W Antriebselemente<br />

„Bei Digitalisierung geht es letztendlich<br />

um Prozessoptimierung“ 14<br />

TRENDS<br />

Digitalisierung<br />

Digitaler Zwilling senkt Stresspegel bei Anlagenbauern 19<br />

Produktentwicklung<br />

Multiphysiksimulation unterstützt bei<br />

Wasserstoffelektrolyse 28<br />

Sonderteil Connected mobile Machines & Mobility<br />

LiDAR-Sensoren erlauben 360°-Rundumsicht 48<br />

Antriebstechnik für autonome mobile Roboter 50<br />

Konusdämpfer schützen bei Entkopplung<br />

von Schwingungen 52<br />

Was Agritechnik-Wälzlager in Landmaschinen leisten 54<br />

<strong>KEM</strong> PERSPEKTIVEN<br />

Systems Engineering<br />

Landmaschinenhersteller Claas führt unternehmensweit<br />

Systems Engineering (SE) ein 22<br />

4 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022


Druckfedern,<br />

... Zugfedern,<br />

Bild: NSK<br />

Agritechnik-Wälzlager Lagereinheiten von Bodenbearbeitungsgeräten wie<br />

Kurzscheibeneggen müssen viel aushalten. In diesem Bereich gibt es neue<br />

Entwicklungen. » Seite 54<br />

TITELSTORY<br />

Elektrische Antriebe<br />

Motion-Control-Steuerung von SEW-Eurodrive<br />

automatisiert einen Maultaschenschneider 32<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Elektromotoren<br />

Energieeffiziente Antriebslösungen für die Intralogistik 30<br />

Lineartechnik<br />

Individuell konfigurierbare Lineartechnik für UR-Roboter 36<br />

Getriebe<br />

Umfangreiches Getriebesortiment sorgt für Flexibilität 38<br />

Fluidtechnik<br />

Nachhaltigkeit pneumatischer und<br />

elektrischer Automatisierungstechnik 40<br />

News zur Antriebstechnik 43<br />

KOMPONENTEN<br />

News zu Komponenten 45<br />

RUBRIKEN<br />

Editorial 3<br />

Wir berichten über 10<br />

Inserentenverzeichnis, Vorschau, Impressum 58<br />

... Schenkelfedern<br />

... und Sicherungselemente<br />

... ab Lager oder individuell gefertigt.<br />

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<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 5


MAGAZIN » Branchen-News<br />

Schaeffler-Gruppe übernimmt Melior Motion und stärkt Robotikgeschäft<br />

Präzisionsgetriebe für Industrieroboter<br />

Bild: Schaeffler<br />

Der Automobil- und Industriezulieferer<br />

Schaeffler hat einen Vertrag zum Erwerb<br />

sämtlicher Geschäftsanteile an der Melior<br />

Motion GmbH unterschrieben. Mit dem<br />

Erwerb des Zulieferers von Präzisionsgetrieben<br />

für die Robotik und andere Automatisierungsanwendungen<br />

baut die<br />

Schaeffler-Gruppe in ihrer Sparte Industrial<br />

das Portfolio im Bereich Robotik aus.<br />

Im Zuge der mit hoher Geschwindigkeit<br />

fortschreitenden Automatisierung, sowohl<br />

für einfache repetitive Aufgaben<br />

wie auch für komplexe Montage- und<br />

Die neueste Generation von Planetengetrieben<br />

von Melior Motion ist für hochpräzise Industrieroboter<br />

mit mittlerer bis hoher Traglast geeignet.<br />

Fertigungsprozesse, baut die Sparte Industrial<br />

ihre Position als Zulieferer für<br />

Komponenten und Systeme von Robotern<br />

konsequent aus.<br />

» Mit der Übernahme<br />

ergänzen wir unser noch<br />

junges Portfolio für die<br />

Aktorik in Robotern und<br />

bauen unsere Position als<br />

innovativer Zulieferer<br />

deutlich aus. «<br />

Dr. Stefan Spindler ist Vorstand Industrial bei<br />

Schaeffler.<br />

Im ersten Schritt wurde dazu ein Wellgetriebe<br />

mit Elektromotor und Sensorik für<br />

die Anwendung in kollaborativen Robotern<br />

(Cobots) zur Serienreife gebracht. Im<br />

zweiten Schritt erfolgt nun die Erweiterung<br />

des Portfolios um leistungsstärkere<br />

Getriebe für höhere Traglasten in Industrieanwendungen.<br />

Die Melior Motion GmbH hat in mehrjähriger<br />

Entwicklung ein innovatives Planetengetriebe<br />

für Industrieroboter zur<br />

Marktreife gebracht, das sich durch hohe<br />

Präzision, hervorragende Wiederholgenauigkeit,<br />

extrem geringe Geräuschentwicklung<br />

und besondere Robustheit auszeichnet.<br />

Auf Basis dieser Technologie<br />

wurde ein modulares Plattformkonzept<br />

entwickelt. Die ersten Getriebe dieser<br />

Bauart sind seit 2<strong>01</strong>7 im Markt und bewähren<br />

sich bei rapide steigender Nachfrage.<br />

Das Unternehmen, das im Jahr<br />

2021 einen Umsatz von etwa 23 Mio.<br />

Euro erzielte, beschäftigt mehr als 100<br />

Mitarbeitende und hat seinen Sitz in Hameln.<br />

Ein weiterer Produktionsstandort in<br />

China ist in Planung. Über die finanziellen<br />

Details der Transaktion, deren Vollzug bis<br />

Anfang Februar 2022 geplant ist, wurde<br />

Stillschweigen vereinbart. (bec)<br />

www.schaeffler.de<br />

Bild: Schaeffler<br />

Adamos wird Mitglied der Open Industry 4.0 Alliance<br />

Mehrwerte schaffen<br />

Bild: Open Industry 4.0 Alliance<br />

Zum Jahresbeginn ist Adamos der Open Industry 4.0 Alliance<br />

beigetreten.<br />

Zum <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2022 ist die Adamos GmbH der Open Industry<br />

4.0 Alliance beigetreten. Gemeinsam wollen<br />

die beiden Initiativen die Realisierung offener Digitalisierungsplattformen<br />

für die Fertigungsindustrie<br />

weiter vorantreiben. Adamos teilt das Engagement<br />

der Allianz, bestehende Standards und unternehmensübergreifende<br />

Zusammenarbeit zu nutzen, um<br />

die Interoperabilität von IIoT-Plattformen bzw. digitalen<br />

Lösungen zu verbessern und die Einführung von<br />

Industrie 4.0-Anwendungen in digital integrierten<br />

globalen Lieferketten voranzutreiben.<br />

Die Adamos GmbH ist 2<strong>01</strong>7 als erste strategische Allianz<br />

für die Themen Digitalisierung aus dem Maschinen-<br />

und Anlagenbau gegründet. Die Open Industry<br />

4.0 Alliance gilt ihrerseits als mächtige Instanz für<br />

die föderale Umsetzung und Entwicklung herstellerübergreifender<br />

Digitalangebote und datenbasierter<br />

Services für Industrieunternehmen.<br />

(bt)<br />

www.adamos.com<br />

https://openindustry4.com<br />

6 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022


IDTA und OI4 entwickeln Digitalen Zwilling weiter<br />

Digitale Vernetzung Ziel der Kooperation<br />

Die Industrial Digital Twin Association e.V. (IDTA) und<br />

die Open Industry 4.0 Alliance (OI4) haben eine Absichtserklärung<br />

zur engen Zusammenarbeit unterzeichnet.<br />

Das Ziel der Kooperation: basierend auf der<br />

Asset Administration Shell (AAS) die Digitalisierung<br />

in der Industrie weiter vorantreiben. Erste Kooperationsprojekte<br />

zeigen, wie sich die zwei Organisationen<br />

dabei ergänzen.<br />

Sowohl IDTA als auch OI4 verfolgen die Vision, dass<br />

unterschiedliche industrielle Systeme wie zum Beispiel<br />

Fertigungsmaschinen und Fabriksoftwarelösungen<br />

digital nahtlos zusammenwirken – also interoperabel<br />

sind. Während die IDTA mit ihrem Fokus auf<br />

Definitionen die Basistechnologie in Form von Spezifikationen<br />

und standardisierten Teilmodellen dafür<br />

liefert, setzt die OI4 auf Basis dieser Definitionen auf<br />

und führt als Umsetzungsallianz mit ihren 92 Mitgliedern<br />

Implementierungsprojekte innerhalb des offenen<br />

Ökosystems durch, um so zur durchgängigen<br />

Vernetzung von der Maschine bis zur Cloud beizutragen.<br />

C<br />

M<br />

Leise unterwegs<br />

mit massgeschneiderten<br />

Gewindetrieblösungen<br />

von Eichenberger<br />

Y<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

CMY<br />

K<br />

Die digitale Vernetzung der Industrie noch schneller voranzutreiben, ist<br />

das Ziel der Kooperation zwischen der Industrial Digital Twin Association<br />

und der Open Industry 4.0 Alliance.<br />

Bild: Open Industry 4.0 Alliance<br />

Die Asset Administration Shell (AAS) – auch bekannt<br />

als Verwaltungsschale – bildet die Grundlage für den<br />

Digitalen Zwilling und verbindet damit die physische<br />

Welt der Maschinen auf dem Shop floor mit der Welt<br />

ihrer digitalen Abbildungen. Im Rahmen der Kooperation<br />

arbeiten IDTA und OI4 daran, den Digitalen<br />

Zwilling weiterzuentwickeln, damit er als offene und<br />

interoperable Lösung angewendet werden kann. Die<br />

AAS-Infrastruktur ermöglicht diesen offenen Austausch<br />

auf technischer und semantischer Ebene.<br />

(eve)<br />

https://industrialdigitaltwin.org/<br />

https://openindustry4.com/<br />

100% Swiss made<br />

Eichenberger Gewinde AG<br />

5736 Burg · Schweiz<br />

T: +41 62 765 10 10<br />

www.eichenberger.com<br />

Ein Unternehmen der Festo Gruppe<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 7<br />

Passion for Perfect Motion


MAGAZIN » Branchen-News<br />

5thIndustry digitalisiert die Wartung von Industrierobotern<br />

One-Stop-Lösung zur cloudbasierten Überwachung<br />

Wandelbots Teaching eines Yasakwa-Roboters.<br />

Bild: Wandelbots<br />

Die Spezialisten von 5thIndustry und<br />

Wandelbots haben ihre Softwareentwicklungen<br />

im Bereich der Roboterwartung<br />

kombiniert, um eine durchgängige Lösung<br />

für Industrieunternehmen zu ermöglichen.<br />

Wandelbots lieferte dafür seinen<br />

agnostischen Robot Fleet Monitor, mit<br />

dem Anwender auf roboterspezifische digitale<br />

Zwillinge, Visualisierungen und<br />

Analysen zugreifen können, um Probleme<br />

zu identifizieren und die Produktivität je-<br />

der Roboterzelle zu steigern.<br />

Dies kombinierte 5thIndustry mit ihrer<br />

5i.Maintenance App, die die Aufgabe der<br />

Roboterwartung digitalisiert und in Echtzeit<br />

Statusmeldungen an die Produktionsmitarbeiter<br />

liefert. Das Ergebnis: Eine<br />

One-Stop-Lösung, mit der die Flotte von<br />

6-achsigen Industrierobotern von einem<br />

Ort aus überwacht werden kann.<br />

Hintergrund der Zusammenarbeit war,<br />

dass der typische Workflow für die Wartung<br />

und Instandhaltung in Fabriken<br />

meist noch komplett analog abläuft. Aufgaben<br />

werden manuell gemeldet, Arbeitsberichte<br />

auf Vordrucken erfasst und dann<br />

später in ein System nochmals manuell<br />

eingepflegt.<br />

„Dies kostet viel Zeit, ist nicht nachhaltig<br />

und erschwert vor allen Dingen den kontinuierlichen<br />

Verbesserungsprozess, da<br />

die Daten vergangener Störungen oftmals<br />

nicht mehr zur Verfügung stehen und<br />

auswertbar sind“, so Sebastian Schumann,<br />

CTO bei der 5thIndustry GmbH.<br />

Für die Mitarbeiter in der Produktion und<br />

Instandhaltung bedeutet dies: Mit einer<br />

einzigen App können sie auf alle instandhaltungsrelevanten<br />

Vorgänge zugreifen.<br />

Alle Störmeldungen – gleich, ob von Robotern,<br />

Maschinen oder Mitarbeitern erfasst<br />

– sind auf einen Blick zu erkennen<br />

und können effizient abgearbeitet werden.<br />

Technische Informationen wie Wartungspläne<br />

oder Bedienungsanleitungen<br />

sind kontextbasiert direkt aus der App im<br />

Zugriff. Und das jederzeit von jedem Ort.<br />

„Dies ist unsere Vision der Fabrik der Zukunft<br />

im Kontext von Industrie 5.0: Mitarbeiter<br />

werden von manuellen, repetitiven<br />

Tätigkeiten entlastet – diese Aufgaben<br />

übernehmen intelligente Software-<br />

Lösungen. Die effiziente und einfache Interaktion<br />

des Menschen mit maschinengenerierten<br />

Daten – in unserem Beispiel<br />

Störmeldungen vom Roboter – machen es<br />

möglich, weitere Produktivitätspotenziale<br />

zu heben und gleichzeitig die Mitarbeiterzufriedenheit<br />

zu steigern“, so das Fazit<br />

von 5thIndustry-Co-Founder Dr. Robert<br />

Harms.<br />

(bec)<br />

https://5thindustry.de<br />

http://wandelbots.com/de<br />

Bild: ABB<br />

Bild: Bosch Rexroth<br />

Bild: CEDS Duradrive<br />

Bild: Uni Stuttgart<br />

Jörg Rommelfanger, ABB<br />

Seit Anfang des Jahres ist<br />

Jörg Rommelfanger Leiter<br />

der ABB-Robotics-Division<br />

in Deutschland. Er wird weiterhin<br />

als Leiter der Business<br />

Line Automotive das<br />

Automobil- und Zuliefergeschäft<br />

der Robotics-Division<br />

verantworten und folgt auf<br />

Jörg Reger, der für die Business<br />

Line Automotive insgesamt<br />

verantwortlich ist.<br />

Thomas Donato, Bosch<br />

Rexroth<br />

Thomas Donato ist seit 1.<br />

Januar 2022 Vorstand für<br />

den Bereich Mobile Hydraulics<br />

bei Bosch Rexroth und<br />

übernimmt zudem in Personalunion<br />

die Leitung der<br />

größten Geschäftseinheit<br />

Mobile Hydraulics von Holger<br />

von Hebel, der sich auf<br />

seine Aufgaben als Finanzvorstand<br />

konzentriert.<br />

Christian Behrendt, CEDS<br />

Duradrive<br />

Neu aufgestellt hat das Unternehmen<br />

CEDS Duradrive<br />

im letzten Quartal 2021 seine<br />

Geschäftsführung. Christian<br />

Behrendt übernahm die<br />

Position als Sprecher der Geschäftsführung.<br />

Zusammen<br />

mit Ansgar Voß leitet er die<br />

Geschicke der Gesellschaft.<br />

Er will den Bereich der erneuerbaren<br />

Energien stärken.<br />

Michael Weyrich, GMA<br />

Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Michael<br />

Weyrich hat zum Jahreswechsel<br />

den Vorsitz der<br />

VDI/VDE-Gesellschaft Messund<br />

Automatisierungstechnik<br />

(GMA) übernommen. Damit<br />

folgt er Atilla Bilgic. Er<br />

will die Themen Digitalisierung<br />

und KI vorantreiben<br />

und damit Innovationen in<br />

der Mess- und Automatisierungstechnik<br />

intensivieren.<br />

8 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022


SMC ist Siemens Solution Partner für Automatisierung und Antriebstechnik<br />

Gemeinsam die optimale Lösung finden<br />

Seit Mitte Dezember 2021 sind die beiden<br />

Unternehmen Siemens und SMC Lösungspartner<br />

und kombinieren künftig ihr tiefes<br />

Expertenwissen, Know-how und Technologien<br />

sowie Service- und Supportkapazitäten<br />

für ihre innovativen Produkte im<br />

Bereich der Automatisierung und der Antriebstechnik.<br />

„Unsere Kunden setzen sowohl<br />

unsere SMC-Produkte wie auch<br />

Technologien von Siemens oft gemeinsam<br />

in ihren Anlagen ein – die Lösungen unserer<br />

beider Unternehmen arbeiten schon<br />

lange erfolgreich zusammen“, sagt Ulrich<br />

Lampen, Group Leader Product Management<br />

& Industrial Application Center<br />

(IAC) bei SMC. „Mit der Partnerschaft im<br />

Programm Siemens Solution Partner bauen<br />

wir deshalb auf ein solides Fundament<br />

und bieten unseren Kunden, wie auch denen<br />

von Siemens, künftig noch mehr Vor-<br />

teile.“ Der Grundgedanke von<br />

Siemens Solution Partner ist einfach:<br />

Wenn nachhaltige und innovative<br />

Lösungen bereits auf<br />

der Konzeptionsebene mit Input<br />

und Know-how mehrerer führender<br />

Unternehmen ausgelegt<br />

und die eingesetzten Technologien<br />

optimal aufeinander abgestimmt<br />

werden, ergeben sich<br />

große Potenziale für alle Beteiligten.<br />

„Unsere Partner sind fester<br />

Bestandteil unserer Strategie,<br />

denn mit der Kombination aus<br />

ihrer und unserer Erfahrung sind<br />

Bild: SMC<br />

wir auch in Zukunft führend in den Industriemärkten“,<br />

erläutert Andreas Gronau,<br />

Solution Partner Manager bei Siemens.<br />

Mit der Partnerschaft können die Experten<br />

von SMC zukünftig Siemens-Produkte<br />

Gemeinsam will man bei SMC und Siemens die optimalen<br />

Lösungen für alle Anwendungen finden.<br />

direkt in ihre Lösungen integrieren und<br />

dabei auf das umfassende Know-how des<br />

führenden internationalen Technologiekonzerns<br />

zugreifen.<br />

(bt)<br />

www.smc.de<br />

DE_<strong>KEM</strong>_2022_210X150+3mmVorteil_Normteil.pdf - Januar 24, 2022 x<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 9


MAGAZIN » Branchen-News<br />

Weltleitmesse der Industrie mit neuem Termin und auf vier Tage verkürzt<br />

Hannover Messe auf Anfang Juni 2022 verschoben<br />

Die Hannover Messe wird 2022 vom 30.<br />

Mai bis zum 2. Juni stattfinden und nicht<br />

wie bisher geplant im April. Die Terminverschiebung<br />

auf Anfang Juni 2022 erfolgte<br />

in enger Abstimmung mit dem<br />

Ausstellerbeirat der Hannover Messe sowie<br />

den Partnerverbänden VDMA und<br />

ZVEI. Aufgrund der hohen Auslastung des<br />

Messegeländes in Hannover mit zahlreichen<br />

Veranstaltungen im Frühsommer<br />

muss die Weltleitmesse der Industrie in<br />

diesem Jahr auf vier Tage verkürzt werden.<br />

In 2023 findet die Hannover Messe<br />

wieder wie gewohnt an fünf Tagen im<br />

April statt. „Aufgrund der anhaltend hohen<br />

Inzidenzen in Deutschland und vielen<br />

angrenzenden Nachbarstaaten haben wir<br />

gemeinsam mit unseren Ausstellern entschieden,<br />

die Hannover Messe in diesem<br />

Jahr in den Frühsommer zu verschieben“,<br />

sagt Dr. Jochen Köckler, Vorsitzender des<br />

Vorstandes der Deutschen Messe AG. Man<br />

habe im vergangenen Jahr feststellen<br />

können, dass sich während der Pandemie<br />

die Sommermonate am besten für Groß-<br />

Die Hannover Messe wird 2022 vom 30. Mai bis zum 2. Juni stattfinden.<br />

veranstaltungen eignen. „Da man zum<br />

heutigen Zeitpunkt nicht davon ausgehen<br />

können, dass sich die Coronalage bis April<br />

ausreichend entspannt hat, bieten wir<br />

unseren Kunden mit der frühzeitigen Terminverschiebung<br />

die größtmögliche Planungssicherheit,<br />

um ihre Innovationen<br />

auf der weltweit wichtigsten Industrie-<br />

messe zu präsentieren“, so Köckler weiter<br />

„Zudem bedeutet ein späteres Veranstaltungsdatum<br />

eine höhere Wahrscheinlichkeit<br />

für mehr nationales und internationales<br />

Publikum – davon profitieren alle<br />

Beteiligten“, äußert sich VDMA-Hauptgeschäftsführer<br />

Thilo Brodtmann. (eve)<br />

www.messe.de<br />

Bild: Deutsche Messe<br />

5thIndustry ........................................................................ 8<br />

ABB ....................................................................................... 8<br />

ACE Stoßdämpfer ......................................................... 52<br />

Adamos ............................................................................... 6<br />

Airtec ................................................................................. 43<br />

Ansys ................................................................................. 28<br />

Aventics ............................................................................ 40<br />

Ben Buchele Elektromotorenwerke ...................... 44<br />

Blickfeld ............................................................................ 48<br />

BMW Group .................................................................... 50<br />

Bosch Rexroth .................................................................. 8<br />

CEDS Duradrive ............................................................... 8<br />

Claas .................................................................................. 22<br />

Colgate-Palmolive ........................................................ 40<br />

Dunkermotoren ............................................................. 50<br />

Elunic ................................................................................. 40<br />

Emerson ........................................................................... 40<br />

Festo .................................................................................. 40<br />

Fraunhofer IEM ............................................................. 22<br />

Wir berichten über<br />

Ganter ............................................................................... 47<br />

Genesis Design .............................................................. 48<br />

Groschopp ....................................................................... 38<br />

Heinrich Kipp Werk ...................................................... 46<br />

Idealworks ....................................................................... 50<br />

Igus .................................................................................... 44<br />

Industrial Digital Twin Association .......................... 7<br />

Inneo ................................................................................. 28<br />

ISG ...................................................................................... 19<br />

Item .................................................................................... 46<br />

König ................................................................................. 32<br />

Lapp ................................................................................... 12<br />

Megatron ......................................................................... 43<br />

Melior Motion .................................................................. 6<br />

Nord Drivesystems ....................................................... 30<br />

NSK ............................................................................. 45, 54<br />

Open Industry 4.0 Alliance .......................................... 7<br />

Orten Electric-Trucks .................................................. 52<br />

Orten Fahrzeugbau ...................................................... 52<br />

Parker Hannifin ............................................................. 43<br />

R+W Antriebselemente ............................................. 14<br />

Rollon ................................................................................ 36<br />

Schaeffler ........................................................................... 6<br />

Schmalz ............................................................................ 47<br />

SEW-Eurodrive .............................................................. 32<br />

Siei-Areg .......................................................................... 44<br />

Siemens ............................................................................... 9<br />

SKF ...................................................................................... 45<br />

SMC ............................................................................... 9, 40<br />

Sunfire .............................................................................. 28<br />

THK ..................................................................................... 46<br />

TU München ................................................................... 12<br />

Tünkers Maschinenbau .............................................. 45<br />

Universal Robots .......................................................... 36<br />

VDI/VDE-Gesellschaft<br />

Mess- und Automatisierungstechnik ..................... 8<br />

VDMA ................................................................................ 10<br />

Wandelbots ....................................................................... 8<br />

ZVEI .................................................................................... 10<br />

10 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022


Drehverbindung mit Direktantrieb – Franke LTD<br />

Der Franke-Torque:<br />

superkompakt und superindividuell<br />

Ein Franke-Torqueantrieb Typ LTD bietet außergewöhnliche Vorteile. Wegen der integrierten<br />

Franke-Lagertechnik benötigt er den geringstmöglichen Raum und lässt sich ideal an<br />

spezifische Anforderungen anpassen. Nach Bedarf komplett mit Servoregler, Messsystem<br />

und Wasserkühlung.<br />

Mehr über Franke in unserem neuen<br />

Unternehmensvideo.<br />

www.franke-gmbh.de<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 11


Bild: U. I. Lapp GmbH<br />

Das TUM Boring Team bei der Arbeit an ihrer eigenen Tunnelbohrmaschine für den Wettbewerb „Not-a-Boring Competition“ von Elon Musk.<br />

Lapp liefert Komponenten für Tunnelbohrmaschine des TUM Boring Team<br />

Weg vom Tunnelblick<br />

Der Wettbewerb „Not-a-Boring Competition“ von Elon Musk will die urbane Mobilität neu gestalten: Würde man<br />

den Verkehr unter die Erde verlegen, bedeutete das eine enorme Erleichterung für Mensch und Natur. Jedoch<br />

sind die Tunnelbohrmaschinen von heute viel zu langsam. Ein Team aus Studierenden der TU München tüftelte<br />

für den Wettbewerb an ihrer eigenen Tunnelbohrmaschine – mit an Bord: Komponenten und Systeme von Lapp.<br />

Derzeit schaffen Tunnelbohrmaschinen<br />

innerhalb einer Stunde ein Maximum<br />

von 5 m Bohrstrecke. Der Vorgang<br />

erfolgt meist hydraulisch, wobei die Maschine<br />

sich mit sogenannten Gripper-Elementen<br />

an der Wand verhakt. Erst dann<br />

können die Vortriebspressen den Bohrkopf<br />

einige Meter nach vorne schieben. Das<br />

Abtragen von Erdmaterial und die neue<br />

Positionierung der Gripper-Elemente lassen<br />

einen kontinuierlichen Vorschub dabei<br />

nicht zu.<br />

Im Herbst 2021 holte das Team TUM Boring<br />

– Innovation in Tunneling den Sieg<br />

im Finale von Elon Musks Tunnelbohr-<br />

Wettbewerb „Not-a-Boring Competition“.<br />

In 1,5 m Tiefe sollte ein 30 m langer Tunnel<br />

mit einem Durchmesser von 50 cm<br />

gebohrt werden – in etwa 3h. Da am Ende<br />

ein ferngesteuertes Auto eine Testfahrt<br />

auf der Strecke fahren musste, sollte auch<br />

eine Fahrbahn im Tunnel integriert sein.<br />

Tunnelbohrmaschine – Presse<br />

und Vortrieb im Team<br />

Effiziente und parallel ablaufende Prozesse,<br />

die durch smarte Komponenten gesteuert<br />

werden, verschafften der Tunnelbohrmaschine<br />

von TUM Boring den Sieg.<br />

Vier 8,5 m lange und 1,2 t schwere Stahlrohre<br />

sind mit asynchron arbeitenden<br />

Stahlklammern umschlossen und werden<br />

in einem Revolver-Mechanismus fixiert.<br />

Ein hydraulischer Vortrieb, genannt pipe<br />

jacking-System, presst zunächst eines der<br />

Stahlrohre mit dem Bohrkopf an der Spitze<br />

nach vorne. Nach jedem fertig in das<br />

Erdreich gedrückten Bohrsegment dreht<br />

sich die Revolverhalterung um 90°. So<br />

kann sofort ein weiteres Stahlrohr über<br />

die Strecke nachgeschoben werden, damit<br />

der Bohrkopf schlussendlich einen<br />

kontinuierlichen Vortrieb erhält. Jede der<br />

Hydraulikpressen hat dabei eine Vortriebskraft<br />

von bis zu 500 kN im kontinuierlichen<br />

Modus, die im diskontinuierlichen<br />

Modus auf 100 t verdoppelt werden<br />

Die Switches, Leitungen und Patchkabel der<br />

Etherline-Serie von Lapp sorgen für eine zuverlässige<br />

Datenübertragung in der Maschine.<br />

Bild: U. I. Lapp GmbH<br />

12 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022


Branchen-News « MAGAZIN<br />

kann. Die Stahlrohre bergen gleichzeitig<br />

Förderbänder für den Abtransport von<br />

Erdmaterial und bilden außerdem die Außenwand<br />

des Mini-Tunnels.<br />

Jede Bewegung wird durch eine Steuereinheit<br />

überwacht, um den Bohrstand zu<br />

überprüfen und abzufragen. Gleichzeitig<br />

kontrolliert ein Lasermesssystem dauerhaft<br />

den Soll- und Ist-Zustand, wobei eine<br />

Steuereinheit am Bohrkopf automatisch<br />

auf Abweichungen reagieren kann.<br />

Zuverlässige Daten- und<br />

Stromübertragung<br />

Um das ausgeklügelte System am Laufen<br />

zu halten, ist eine zuverlässige Verbindung<br />

von Strom und Daten in Echtzeit<br />

unabdingbar. Für beides wandte sich das<br />

Team an Lapp. Drei große Herausforderungen<br />

standen im Fokus: extrem wenig<br />

Platz, eine hohe geforderte Robustheit<br />

und eine enorme Geschwindigkeit. Aus<br />

dem Lapp-Portfolio wurden verbaut:<br />

• individuell online konfigurierte Steckverbinder<br />

der Serie Epic, um während<br />

des Bohrvorgangs die nachgeschobenen<br />

Segmente auf Daten- und Stromseite<br />

zügig neu zu verbinden.<br />

• weitere Epic-Steckverbinder, die den<br />

flexiblen Einsatz in der Ethernet-Anwendung<br />

und die Versorgung der Servomotoren<br />

sichern.<br />

• Etherline-Switches, Leitungen und<br />

Patchkabel für eine zuverlässige Datenübertragung<br />

in der Maschine.<br />

• Unitronic kommt für die Sensor/Aktor-<br />

Verdrahtung zum Einsatz<br />

• Ölflex Steuer- und Anschlussleitungen<br />

sowie Servoleitungen für die Spannungsversorgung<br />

von Antrieben, Hydraulikaggregaten<br />

und Ventilen.<br />

• Skintop Mehrfacheinführungssysteme,<br />

die dabei helfen, Leitungen mit unterschiedlichen<br />

Außendurchmessern zugentlastet<br />

und abgedichtet ins Gehäuse<br />

zu führen.<br />

• Kennzeichnungslösungen von Fleximark<br />

für Steckverbinder, Leitungen und<br />

andere Komponenten für eine platzsparende<br />

und beständige Markierung.<br />

Als Schleppkette kommt Silvyn Chain zum<br />

Einsatz. Mehrere Schleppketten beinhalten<br />

die zusätzlichen Leitungslängen, die<br />

es braucht, um die einzelnen Segmente<br />

der Tunnelbohrmaschine zügig verbinden<br />

zu können. Dafür liegen sie in einer Art<br />

Schublade hinter dem Steckerboard. Am<br />

Revolver befindet sich eine weitere<br />

Schleppkette zur Leitungszuführung für<br />

Bohrkopf und Förderbänder. (co)<br />

www.lappkabel.de<br />

INFO<br />

Wie die Tunnelbohrmaschine<br />

gebaut wurde, zeigt auch<br />

folgendes Video:<br />

hier.pro/qfeYT<br />

REGELBARE ELEKTROMOTOREN<br />

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<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 13


TRENDS » Porträt<br />

Im Gespräch: Frank Kronmüller, Managing Director der R+W Antriebselemente GmbH<br />

„Bei Digitalisierung geht es letztendlich<br />

um Prozessoptimierung“<br />

Längst sind Kupplungen über das Stadium bloßer mechanischer Antriebstechnik hinausgewachsen. Durch<br />

integrierte Sensorik werden sie smarter und leistungsfähiger. Frank Kronmüller, Managing Director bei R+W<br />

Antriebselemente, erklärt im Gespräch mit <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>, welche Rolle die intelligente Kupplung im<br />

Zusammenhang mit dem digitalen Wandel seines Unternehmens spielt und weshalb man bei Digitalisierung<br />

mit Maß vorangehen sollte.<br />

Johannes Gillar und Michael Corban, Chefredaktion <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

IM GESPRÄCH<br />

Frank Kronmüller,<br />

Managing Director,<br />

R+W Antriebselemente<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: R+W vollzieht derzeit den digitalen<br />

Wandel bei Produkten und Services – können<br />

Sie uns hierzu einige Details verraten und was bedeutet<br />

das für die Kunden?<br />

Frank Kronmüller: Entscheidend ist, sich bei der<br />

Digitalisierung immer wieder die Frage zu stellen,<br />

was der Nutzen und was der Mehrwert für den<br />

Kunden ist. Im Maschinen- und Anlagenbau, in dem<br />

die Digitalisierung mit dem Thema Industrie 4.0 startete,<br />

fragen unsere Kunden immer stärker nach integrierten<br />

digitalen Services rund um die Maschine. Das<br />

fängt an bei Vernetzung der Produktion, beim Einsatz<br />

von Sensoren in den verschiedenen Anlagenbereichen<br />

und geht weiter mit Projekten, bei denen digitale<br />

Zwillinge erstellt werden, um bereits in der Entwicklungsphase<br />

zu überprüfen, ob das was geplant, konstruiert<br />

und ausgelegt wurde, auch funktionieren<br />

kann. Hierbei hilft es uns natürlich, dass wir schon vor<br />

einigen Jahren mit unseren Kupplungen in die Sensortechnik<br />

eingestiegen sind und eine sogenannte intelligente<br />

Kupplung entwickelt haben, die Messdaten<br />

sammelt. Diese werden an die Prozesssteuerungssoftware<br />

der Anlage übermittelt und damit kann der Anwender<br />

seine Maschinen zielgerichteter einsetzen.<br />

Hier hat der Kunde den direkten Nutzen.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche Messprinzipien nutzt<br />

Ihre intelligente Kupplung, welche Größen misst sie<br />

und wie funktioniert die Datenübertragung an die<br />

übergeordneten Systeme?<br />

Kronmüller: Wir erfassen mit der Sensorik dieser<br />

Kupplung Drehmoment, Drehzahl, Beschleunigung<br />

und optional auch Zug und Druckkräfte. Das heißt, wir<br />

können Betriebszustände im Antriebsstrang – also direkt<br />

am point of action – messen und erfassen. Drehmomente,<br />

Axialkräfte werden ganz herkömmlich über<br />

Dehnungsmessstreifen erfasst, einem bewährten System.<br />

Was den Unterschied ausmacht, ist, wie wir das<br />

System auslesen. Dazu haben wir die Elektronik inklusive<br />

Messverstärker in die Kupplung integriert. Die<br />

vom Dehnungsmessstreifen erfassten Werte werden<br />

dadurch direkt verarbeitet und über Bluetooth an ein<br />

verbundenes Android Gerät mit eigener R+W App<br />

übertragen. Darüber kann ich direkt live sehen, welche<br />

Lastkollektive und Lastwechsel in meiner Anlage vorkommen.<br />

Alternativ kann das auch über ein Gateway<br />

passieren, das wiederum über verschiedene Anbindungsmöglichkeiten<br />

in das System integriert werden<br />

kann. Dieses Gateway kann die Daten von bis zu 4<br />

Messverstärkern aufnehmen und einem PC oder einer<br />

Maschinensteuerung in sehr offener Form bereitstellen.<br />

Letztendlich geht es hierbei darum, die Daten<br />

idealerweise immer so zur Verfügung zu stellen, dass<br />

der Anwender sie auch einfach verwenden kann.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Das komplette Messsystem ist<br />

also ebenfalls in die Kupplung integriert?<br />

Kronmüller: Wir bauen die Sensorik und die Dehnungsmessstreifen<br />

in einen Einpresskörper– und diesen<br />

in unsere Kupplungen ein. Das kann mehr oder<br />

weniger in fast jede Standardkupplung eingebaut<br />

werden, so lange die mechanischen Eigenschaften der<br />

Kupplung – und das ist wichtig – nicht verändert werden.<br />

Eine Kupplung, die beispielsweise ein Drehmoment<br />

von 150 Nm übertragen kann, wird dies auch<br />

weiterhin übertragen können. Die Sensorik wird dann<br />

entsprechend kalibriert um einen optimalen Messbereich<br />

in dieser Drehmomentklasse abzudecken. Zusätzlich<br />

zum Drehmoment können wir Betriebsdrehzahl,<br />

Unwucht – also eine Vibration- sowie optional<br />

Zug- und Druckkräfte herauslesen.<br />

14 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022


» Simulation hat auch ihre<br />

Grenzen. Denn wenn man ein<br />

Teil als Prototypen fertigt,<br />

können dessen Eigenschaften<br />

zum Schluss doch etwas<br />

von der Simulation abweichen.«<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Die spannende Frage ist jetzt,<br />

was der Anwender mit den so gewonnenen Daten<br />

machen kann?<br />

Kronmüller: Im Antriebstrang, direkt an der Kupplung,<br />

erfassen wir Parameter wie Drehmoment, Drehzahl,<br />

Vibration oder Zug- und Druckkräfte, woraus<br />

Lastkollektive entstehen. Mittlerweile liefert jedes<br />

Bauteil Daten und meistens wird der Anwender mit<br />

diesen Daten allein gelassen. Typischerweise erhält<br />

der Anwender so Excel-Tabellen mit Daten und Mitarbeitende<br />

versuchen, diese auszuwerten und einen Algorithmus<br />

zu entwickeln, um Voraussagen treffen zu<br />

können – im Sinne da könnte etwas passieren, da passiert<br />

etwas oder da ist schon etwas passiert. Und genau<br />

diesen Ansatz möchten wir – zusammen mit einigen<br />

unserer Kunden – in speziellen Business Cases<br />

verfolgen. In Frage kommen Kunden, die mit Hilfe von<br />

Lastkollektiven feststellen möchten, was in ihren Anlagen<br />

passiert. Fragestellungen lauten dann beispielsweise<br />

mit Blick auf ein Lastkollektiv: Welches Bauteil<br />

trägt dazu bei, dass ein Drehmomentanstieg kurzzeitig,<br />

alle 10 Minuten oder ständig vorkommt? Über eine<br />

Software beziehungsweise einen Algorithmus lassen<br />

sich diese Informationen auswerten und man<br />

kann sagen: Wenn das und das in deiner Anlage passiert,<br />

dann ist zu vermuten, dass dein Getriebe verschleißen<br />

wird, weil ständig eine höhere Belastung<br />

der Zahnräder besteht, oder es entsteht ein Lastkollektiv,<br />

das darauf hinweist, dass eine Lagererwärmung<br />

auftreten wird etc.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Sie wollen also für bestimmte<br />

Anwendungsfälle Analysen vorab liefern, die sich in<br />

vergleichbaren Situationen dann nutzen lassen?<br />

Kronmüller: Das ist das Ziel – wir wollen in ganz<br />

speziellen Bereichen den Kunden unterstützen und<br />

ihn nicht mit dem Bauteil allein lassen. Dazu arbeiten<br />

wir hier mit unserem Partner Core Sensing zusammen,<br />

mit dem wir auch die Sensortechnik entwickelt<br />

haben. Zur Analyse der Anwendungsfälle schauen wir<br />

uns eine komplette Anlage an und entwickeln zusammen<br />

mit unserem Kunden und unserem Partner eine<br />

angepasste Lösung für seinen speziellen business case<br />

um abzubilden was in seiner Anlage beziehungsweise<br />

in seinem Antriebsstrang passiert oder passieren<br />

wird. Zugegeben, das ist etwas abstrakt, aber es<br />

betont den angesprochenen Engineering-Gedanken.<br />

Auch bei uns selbst hat es eine gewisse Zeit gedauert,<br />

zu verstehen, dass es nicht immer damit getan ist,<br />

einfach eine IIoT- bzw. Plug&Play-fähige Komponente<br />

zu liefern. Kleinere Maschinen- und Anlagenbauer<br />

können sich nicht unbeschränkt IIoT-Digitalisierungsspezialisten<br />

leisten, die mittels Algorithmen Maschinen-<br />

oder Steuerungsdaten auswerten können. Genau<br />

hier wollen wir gemeinsam mit unserem Partner<br />

in Zukunft ansetzen. Will heißen: Wir erarbeiten den<br />

Frank Kronmüller,<br />

Managing Director,<br />

R+W Antriebselemente<br />

Bild: R+W Antriebselemente<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 15


TRENDS » Porträt<br />

Bild: R+W Antriebselemente<br />

Kupplungen (im Bild eine intelligente Kupplung<br />

von R+W) werden durch Sensorik smarter und<br />

damit leistungsfähiger. Auf diese Weise lässt<br />

sich auch die Zustandsüberwachung für eine<br />

vorausschauende Instandhaltung integrieren.<br />

Die intelligente Kupplung<br />

Die intelligente Kupplung ist die Antwort von R+W auf die Anforderungen,<br />

die Digitalisierung, Automation und das Industrial Internet<br />

of Things (IIoT) mit sich bringen. Vorteile: Es ist kein zusätzlicher<br />

Bauraum und keine Hilfskonstruktion nötig. Die Sensorik lässt sich<br />

in bereits verbauten Kupplungen leicht nachrüsten. Die Aufnahme<br />

von Messdaten erfolgt direkt im Antriebsstrang. Drehmoment,<br />

Drehzahl, Beschleunigung und optional Zug- und Druckkräfte<br />

werden im Raum erfasst. Verschiedene skalierbare Diagrammtypen<br />

verfolgen den detaillierten Verlauf der Messgrößen. Das ermöglicht<br />

eine bessere Beurteilung des dynamischen Verhaltens im rotierenden<br />

Antriebsstrang.<br />

hier.pro/Wxnwp<br />

entsprechenden Business Case ganzheitlich da, wo es<br />

Sinn macht. Der Kunde will beispielsweise seine Maschine<br />

in einem idealen Lastbereich betreiben, in dem<br />

Lager-Erwärmung, Verschleiß von Getrieben etc. vermieden<br />

werden – und somit die Standzeit der Maschine,<br />

der Anlage um ein Vielfaches erhöhen. So definieren<br />

wir dann Kundennutzen. Nur zu sagen, wann<br />

das nächste Wartungsintervall kommt oder ein Bauteil<br />

ausfällt, greift schlicht zu kurz! Erst wenn es gelingt,<br />

Daten richtig zu lesen und zu interpretieren,<br />

lassen sich die Maschinensteuerung und damit die<br />

Prozesse optimieren – letztendlich geht es also um<br />

Prozessoptimierung. Auch wenn es uns in Zukunft<br />

herausfordert, werden wir den Weg Richtung Sensortechnik<br />

weitergehen und die richtigen Weichen stellen<br />

– auch im Hinblick auf unsere Mitarbeitenden, die<br />

mit diesen Technologien umgehen können.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: War dabei hilfreich, dass R+W<br />

bereits seit 1990 eine separate Entwicklungsabteilung<br />

für Neuentwicklungen und Speziallösungen<br />

von Präzisions- und Industriekupplungen besitzt<br />

und eng mit der Universität Bayreuth und der RWTH<br />

Aachen zusammenarbeitet? Gibt es Beispiele für Lösungen,<br />

die aus dieser Kooperation entstanden sind?<br />

Kronmüller: 1990 steckten wir ja noch in den Kinderschuhen<br />

und waren umso stärker auf Kooperationen<br />

mit Universitäten angewiesen. Ganz starke, enge Verbindungen<br />

hatten wir immer mit der Uni Bayreuth<br />

und der RWTH Aachen. Insbesondere letztere ist spezialisiert<br />

auf Kupplungen. Wenn man an Verspannungsprüfstände<br />

denkt oder wenn wir Kupplungen<br />

entwickeln beziehungsweise weiterentwickeln, etwa<br />

unsere Elastomer-Kupplungen, ist es schon unser Anspruch,<br />

Dinge besser zu tun und Dinge anders zu tun<br />

als der Wettbewerb. Dafür nutzen wir Lösungen wie<br />

FEM- oder Matlab-Software, um intern ständig neues<br />

Wissen zu generieren und dieses dann auch zu nutzen,<br />

um wiederum zu verstehen, was in einem Produkt<br />

passiert – um zum Schluss das Produkt auch besser zu<br />

machen.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Was steckt denn etwa hinter<br />

der Elastomer-Kupplung?<br />

Kronmüller: Damals haben wir mit der Uni Bayreuth<br />

zusammengearbeitet. Das Thema Elastomer-Kupplung<br />

war für uns zu diesem Zeitpunkt neu und es ging darum,<br />

herauszufinden, wie sich denn der Werkstoff in<br />

einer Klimakammer bei Temperaturen zwischen -40<br />

und +60 oder +80 °C verhält. Wir haben also zusam-<br />

16 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022


men Klimakammer-Tests gemacht, um Temperaturschwankungen<br />

zu simulieren und um dann im anschließenden<br />

Drehmomenttest festzustellen, ob wir<br />

angesichts der Hysterese-Eigenschaftendes Werkstoffs<br />

überhaupt noch eine Lebensdauerfestigkeit erreichen<br />

können. Einige Jahre später führte das dann zu<br />

einer eigenen FEM-Software, mit der wir bestimmte<br />

Parameter bei Neuentwicklungen bezüglich Materialien,<br />

Verspannungen im Material, kritische Bauteildicken<br />

etc. simulieren konnten. Allerdings hat Simulation<br />

auch ihre Grenzen. Denn wenn man ein Teil als Prototypen<br />

fertigt, können dessen Eigenschaften zum<br />

Schluss doch etwas von der<br />

Simulation abweichen. Eine<br />

Simulation hilft dabei, herauszufinden,<br />

ob das Ganze<br />

funktioniert. Um herauszufinden,<br />

was unsere Kupplungen<br />

tatsächlich können,<br />

machen wir aber zusätzlich<br />

Lebensdauertests, Verspannungs-<br />

und maximale<br />

Drehmomenttests bis hin zu<br />

Zerststörungsprüfungen.<br />

Dafür greifen wir auf die<br />

Prüfungsressourcen der<br />

Universitäten zurück, haben<br />

aber auch eigene Testlabore<br />

im Haus. Am Ende ist es<br />

gut, mit unabhängigen Instituten<br />

zu kooperieren, die<br />

belegen, dass unsere Aussagen<br />

hinsichtlich der technischen<br />

Eigenschaften unserer<br />

Kupplungen korrekt<br />

sind.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Spielt<br />

hier auch der digitale<br />

Zwilling eine Rolle?<br />

Kronmüller: Bedingt. Wir<br />

sind an einem Forschungsprojekt<br />

beteiligt, bei dem<br />

speziell ein digitaler Zwilling<br />

für Anlagen aufgebaut<br />

wird. Bei einer Gesamtanlage<br />

hat ein Mittelständler<br />

das Problem, zu beurteilen,<br />

wie er seine Daten nutzt<br />

und was er tun muss, damit<br />

etwas funktioniert. An diesem<br />

Forschungsprojekt sind<br />

neben R+W 20 weitere Un-<br />

ternehmen beteiligt, um einen digitalen Zwilling aufzubauen,<br />

auf den der Mittelstand zurückgreifen kann.<br />

Ziel ist es, dass jedes Unternehmen für seinen Bereich<br />

die Entwicklung unterstützt und so über Simulationen<br />

feststellt, ob meine Maschinenkomponente, mein System<br />

oder meine Anlage funktioniert. R+W ist hier mit<br />

seiner Sensortechnik beteiligt.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: R+W entwickelt Kupplungen<br />

für die verschiedensten Branchen und Anwendungen.<br />

Was bedeutet das für die Entwicklung beziehungsweise<br />

das Engineering? Oder anders gefragt:<br />

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<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 17<br />

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TRENDS » Porträt<br />

Wie viel Standard ist da möglich und wie viele Ihrer<br />

Kupplungen sind Sonderlösungen?<br />

Kronmüller: Ich fange mal mit der ganz einfachen<br />

Antwort an. 50 bis 60 % unserer Kupplungen sind<br />

Standardprodukte. Das heißt im Umkehrschluss, dass<br />

wir 40 % unserer Kupplungen speziell für den Kunden<br />

anpassen. Das kann der Einsatz eines anderen Materials<br />

sein, das können ein paar Millimeter längere oder<br />

Frank Kronmüller, Managing Director, R+W Antriebselemente<br />

»Entscheidend ist, sich bei der<br />

Digitalisierung immer wieder die Frage<br />

zu stellen, was der Nutzen und was der<br />

Mehrwert für den Kunden ist.«<br />

kürzere Kupplungen sein. Will heißen: Wir individualisieren<br />

etwas für den Kunden. Dadurch ist die Komplexität<br />

über die letzten Jahre gestiegen. Wenn man sich<br />

das Produktportfolio von R+W anschaut, dann ist es<br />

ausgereift und modular. Durch das modulare System<br />

können wir sehr viele Teile miteinander verbinden und<br />

schnell individuelle Anpassungen an die Kundenherausforderung<br />

realisieren. Das wird deutlich, wenn<br />

man bedenkt, welche Bandbreite wir abdecken. Wir<br />

haben etwa kugelschreiberkopfgroße Kupplungen im<br />

Angebot für 0,5 Nm Drehmoment – und 4 m große<br />

mit 20 t Gewicht für 20 Millionen Nm. Da sieht man<br />

die Bandbreite, in der wir uns bewegen und wenn man<br />

jetzt nur den Drehmomentbereich anschaut, kann<br />

man sich gut vorstellen, dass es nicht damit getan ist,<br />

einen Katalog aufzuschlagen und etwas finden. In vielen<br />

Bereiche funktioniert das, aber unser Plus ist, dass<br />

Bild: R+W Antriebselemente<br />

wir den Kunden für das einzelne Stück ab Losgröße 1<br />

eine kundenindividuelle Kupplung auslegen, zeichnen,<br />

fertigen und liefern. Wenn man auf die Branchen<br />

schaut, die R+W beliefert, geht das von der Medizintechnik<br />

über Prüfstandsanwendungen für die E-Mobilität<br />

und Windkraftanlagen bis hin zu hochdynamischen<br />

Servoachsen in Werkzeugmaschinen und Verpackungstechnik<br />

oder Holzbearbeitung. Jetzt muss<br />

man natürlich aufpassen, dass man sich nicht verzettelt,<br />

denn man möchte den Kunden ja eine Lösung<br />

bieten. Daher greifen wir nach Möglichkeit bei jedem<br />

Lösungsansatz auf etwas, das wir schon haben, zurückzugreifen,<br />

was wir dann nur leicht abändern müssen,<br />

um einigermaßen nachhaltig agieren zu können.<br />

Denn jede Neuentwicklung verbraucht jede Menge<br />

Ressourcen – und da versuchen wir auf die Modularität,<br />

unserer ausgereiften, bewährten Produkte zurückzugreifen,<br />

darauf aufzusetzen und dann auch ein neues<br />

Produkt entsprechend zu entwickeln. Und wir für<br />

uns finden: Vor dem Hintergrund der Komplexität sind<br />

wir mit 40 % angepassten Produkten – Sonderlösungen<br />

– schon recht beachtlich dabei.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: R+W hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

jedes Jahr eine neue Kupplungsserie zu präsentieren.<br />

Was werden Sie 2022 vorstellen?<br />

Kronmüller: Es ist tatsächlich so, dass wir diesen Anspruch<br />

formuliert haben. Ehrlicherweise muss man<br />

aber sagen, dass dies auch schon mal eine Sonderlösung<br />

sein kann. 2022 werden wir aber tatsächlich eine<br />

neue Serie von Kupplungen entwickeln – weil wir immer<br />

mit dem Ohr am Markt sind, um zu erkennen, was<br />

benötigt wird beziehungsweise um auf Veränderungen<br />

zu reagieren. Auch für 2022 haben wir verschiedene<br />

Entwicklungen in der Pipeline die den Marktanforderungen<br />

Rechnung tragen. So werden wir beispielsweise<br />

Neuerungen im Bereich der industriellen<br />

Sicherheitskupplungen vorstellen, welche deutlich<br />

kompakter bauen werden. Damit entsprechen wir dem<br />

Trend zu Kompaktheit und damit Gewichtseinsparung.<br />

www.rw-kupplungen.de<br />

INFO<br />

Mehr Informationen zu den<br />

Präzisionskupplungen von<br />

R+W Antriebselemente :<br />

hier.pro/wDBRQ<br />

18 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022


Digitalisierung « TRENDS<br />

IM ÜBERBLICK<br />

Fehlerkosten wachsen in<br />

jeder weiteren Projektphase<br />

auf das Zehnfache an,<br />

so eine Faustregel.<br />

Die virtuelle Inbetriebnahme<br />

macht Fehler schneller<br />

sichtbar.<br />

Bild: ISG<br />

Wieso ein digitaler Zwilling den Stresspegel bei Anlagenbauern senken kann<br />

Verbesserte Arbeitsbedingungen<br />

dank virtueller Inbetriebnahme<br />

Eine virtuelle Inbetriebnahme (VIBN) ist der klassische Anwendungsfall für den digitalen Zwilling im Maschinen-<br />

und Anlagenbau. Das führt nicht nur zu Effizienzsteigerungen und kürzeren Projektzeiten, sondern durch<br />

die Vorverlagerung von Aufgaben aus der Ausführungs- in die Engineeringphase entspannt sich auch die<br />

Arbeitssituation während der Errichtung und dem Hochfahren einer Anlage deutlich. Die Techniker haben sehr<br />

viel mehr Zeit, die Anlage zu testen und zu optimieren, ohne dadurch den Übergabetermin zu gefährden.<br />

Dr. Christian Daniel, Business Manager Simulation Technology, ISG Industrielle Steuerungstechnik GmbH, Stuttgart<br />

Ganz gleich ob man eine Papiermaschine aufbaut,<br />

Bergbautechnik installiert oder ein Kraftwerk<br />

errichtet – am Ende eines Anlagenbauprojekts geht<br />

es zumeist sehr hektisch zu. Die Inbetriebnehmer<br />

stehen unter immensem Druck, was akut oder langfristig<br />

zu gesundheitlichen Problemen führen kann.<br />

Zudem machen gestresste Mitarbeiter mehr Fehler<br />

oder verlieren gar die Lust an ihrer Arbeit. Können sie<br />

jedoch einen Teil ihrer Arbeitsaufgaben vorziehen,<br />

indem sie das zu liefernde Produktionssystem virtuell<br />

in Betrieb nehmen und austesten, entspannt das die<br />

Situation später auf der Baustelle erheblich.<br />

Die Verantwortlichen haben mit der virtuellen Inbetriebnahme<br />

(VIBN) auch die Möglichkeit, die (virtuelle)<br />

Anlage viel umfänglicher und intensiver auf Herz<br />

und Nieren zu prüfen – mit den entsprechenden positiven<br />

Effekten für die Qualität. Dazu kommt, dass<br />

die Mitarbeiter in der frühen Projektphase noch nicht<br />

vor Ort sein müssen, sondern im Büro oder Home -<br />

office arbeiten können. Die Lärmbelastung ist dort in<br />

der Regel sehr viel geringer als auf der Baustelle. Sie<br />

können sich auf ihre Aufgaben konzentrieren, ohne<br />

durch Rückfragen wiederholt gestört zu werden.<br />

Teamarbeit leicht gemacht<br />

Dank des zeitigeren Informationsaustauschs zwischen<br />

den verschiedenen Disziplinen – Mechanik,<br />

Elektrik und Software – läuft die Abstimmung strukturierter<br />

ab, Passungenauigkeiten oder Missverständnisse<br />

werden schneller erkannt und behoben.<br />

Mit der Software<br />

ISG-virtuos lassen sich<br />

auch Anwendungsfälle<br />

mit Movern und fahrerlosen<br />

Transportsystemen<br />

simulieren.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 19


TRENDS » Digitalisierung<br />

struktion weiterer, letztendlich vergeblicher Aufwand<br />

anfällt beziehungsweise nachgearbeitet werden<br />

muss oder etwa die falschen Bauteile bestellt werden.<br />

Als Faustregel gilt: Die Fehlerkosten wachsen in<br />

jeder weiteren Projektphase auf das Zehnfache an.<br />

Im Umkehrschluss lassen sich diese Kosten also signifikant<br />

reduzieren, je zeitiger ein Fehler behoben<br />

wird. Die eigene Fertigung wird damit hinsichtlich<br />

der Kosten aber auch der Durchlaufzeit effizienter,<br />

der Kunde profitiert von einer gesteigerten Prozessqualität.<br />

Mit der virtuellen Inbetriebnahme (VIBN) lassen sich nicht nur signifikante Effizienzsteigerungen<br />

und kürzere Projektzeiten erreichen – auch der Stresslevel sinkt deutlich.<br />

Doch auch für die Zusammenarbeit mit dem Kunden<br />

ist ein Simulationsmodell ein sehr effektives Kommunikationsmittel:<br />

Anlagenbauer und der spätere<br />

Betreiber können iterativ ihre Ideen und Vorschläge<br />

am Modell testen und sich gegenseitig inspirieren. Es<br />

findet en passant ein für alle Beteiligten vorteilhafter<br />

Wissensaustausch statt.<br />

Die Anlagenkonfiguration absichern<br />

Durch die VIBN findet die Sicherheitsbetrachtung zu<br />

einem sehr frühen Zeitpunkt statt und man kann bei<br />

Bedarf gegensteuern, zum Beispiel bevor in der Kon-<br />

Multicore-Unterstützung<br />

ISG hat zu seiner Simulationsplattform ISG-virtuos Ende 2021 auch die<br />

neueste Version des ISG-kernel vorgestellt. Der Steuerungskern kann<br />

die erweiterten CNC-Aufgaben jetzt auf unterschiedliche Cores einer<br />

Steuerungsplattform (Multicore) verteilen und so das Steuerungssystem<br />

für alle Applikationsanforderungen skalieren. Die Softwarelösung eignet<br />

sich für nahezu alle Bereiche von CNC, Robotik und Motion Control.<br />

Neben den Erweiterungen rund um die skalierbaren und konfigurierbaren<br />

Multicore-Funktionen der Steuerung werden zudem zusätzlich zu<br />

gewohnten Roboterkinematiken nun auch redundante Kinematiken mit<br />

Zusatzachsen wie Linearachse und Dreh-Schwenktisch unterstützt. Die<br />

Integration innovativer Glättungsverfahren erlaubt eine weitere Erhöhung<br />

der Bahngeschwindigkeiten und ermöglicht dadurch reduzierte<br />

Fertigungszeiten.<br />

Die Software ist als Komponente leistungsfähiger Steuerungen am Markt<br />

erhältlich. Darüber hinaus ist ISG-kernel als plattformunabhängiges<br />

eigenständiges Softwarepaket verfügbar, um bereits bestehende Steuerungstechnik<br />

um High-end-Funktionalitäten zu ergänzen.<br />

Bild: ISG<br />

VIBN – mehr als nur Bestandteil<br />

des Produktlebenszyklus<br />

Auch außerhalb des eigentlichen Baus einer Anlage –<br />

von der Konzeption bis hin zum Go-live – bringt eine<br />

VIBN enorme Vorteile mit sich. Mit ihr lässt sich die<br />

gesamte Wertschöpfungskette digital abbilden und<br />

sowohl technologisch als auch organisatorisch – beispielsweise<br />

hinsichtlich der Lieferketten – optimieren.<br />

Vorteile ergeben sich<br />

• für den Vertrieb:<br />

Der Sales-Ingenieur muss nicht auf Zeichnungen,<br />

Fotos und Videos einer bestehenden Anlage zurückgreifen,<br />

die sehr wahrscheinlich nicht dem<br />

entspricht, was der aktuelle Kunde möchte. Stattdessen<br />

zeigt er ihm ein bewegtes, bereits individuell<br />

angepasstes 3D-Modell und kann sogar verschiedene<br />

Auslegungen oder Designs mit ihm<br />

durchspielen.<br />

• im Service sowie in Forschung & Entwicklung:<br />

Auch bei Bestandsanlagen dient die VIBN dazu,<br />

alternative Szenarien hinsichtlich ihrer Machbarkeit,<br />

Kosteneffekte und Prozessoptimierung zu<br />

testen. Bei Neuentwicklungen verkürzt sich die<br />

Time-to-Market erheblich. Engineeringdaten für<br />

Forschung und Entwicklung oder für ähnlich gelagerte<br />

Aufträge stehen übrigens auch noch dann<br />

zur Verfügung, wenn die Anlage bereits beim<br />

Kunden läuft.<br />

• in der Aus- und Weiterbildung:<br />

Neue Mitarbeiter profitieren von den VIBN-Daten,<br />

indem sie sehr praxisnah eingearbeitet werden –<br />

an digitalen Anlagen, deren Pendants real existieren.<br />

Ebenso lässt sich der digitale Zwilling zur<br />

Schulung des Bedienpersonals und in der Ausbildung<br />

von Lehrlingen und Studenten einsetzen.<br />

Die mitwachsende<br />

Online- Komponentenbibliothek<br />

Im Maschinen- und Anlagenbau kommen viele Standardkomponenten<br />

zum Einsatz, etwa bei den Antrieben<br />

oder der Fördertechnik. Selbst Sonderanlagen<br />

lassen sich in der Regel zu 80 bis 90 % aus verfügba-<br />

20 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022


en Modulen aufbauen. Liegt der digitale Zwilling<br />

einmal vor, lässt er sich immer wieder von neuem benutzen.<br />

Die späteren Anwender haben zudem die<br />

Sicherheit, dass es sich dabei um praxiserprobte Einheiten<br />

handelt – im Anlagenbau mit seinen hohen<br />

Sicherheitsstandards und anspruchsvollen Budgetvorgaben<br />

ein nicht zu unterschätzender Vorteil.<br />

Noch größer ist das Einsparpotenzial im Hinblick auf<br />

sowohl den zeitlichen als auch finanziellen Aufwand,<br />

wenn sich mehrere Anlagenbauer und Bauteil-Lieferanten<br />

ihre virtuellen Komponenten teilen. Das gelingt<br />

am einfachsten über die plattformbasierte, modulare<br />

Online-Komponentenbibliothek TwinStore, die<br />

sich stetig erweitern lässt. Sie wächst mit jedem<br />

neuen digitalen Zwilling und stellt fertige Teilmodelle<br />

zur direkten Integration in verschiedenste Einsatzszenarien<br />

zur Verfügung. Damit reduzieren sich die<br />

Modellierungszeiten. Zudem erhöht sich die Aussagekraft<br />

der virtuellen Inbetriebnahme, da die Modelle<br />

existierender Komponenten und Anlagen die Realität<br />

ideal abbilden. Als Online-Plattform ist ein ortsund<br />

zeitunabhängiger Zugriff gegeben. Den Anlagenbauern<br />

bieten sich zugleich neue Erlösquellen –<br />

durch die Bereitstellung der digitalen Zwillinge oder<br />

von Simulationsmodellen und Dienstleistungen wie<br />

vorausschauender Wartung.<br />

Simulationstechnologie<br />

als Teil der Wertschöpfung<br />

Für die VIBN fallen einmalig finanzielle Aufwände für<br />

die entsprechende Hard- und Softwareausrüstung<br />

an. Dazu kommen projektbezogene Ausgaben. Etwa<br />

die Kosten für eigenes Personal oder Dienstleister, die<br />

die Simulationsmodelle erstellen und die einzelnen<br />

Tests der VIBN konfigurieren. Bei den Aufwänden für<br />

das Durchführen der virtuellen IBN selbst handelt es<br />

sich jedoch nicht um zusätzliche Kosten, kompensieren<br />

sie doch spätere Aufwände bei der realen IBN.<br />

Idealerweise haben sich die VIBN-spezifischen Kosten<br />

bereits nach dem Anfahren der ersten Anlage amortisiert.<br />

Maximale Effizienzgewinne erzielt man durch<br />

die Wiederverwendung der digitalen Bauteile und der<br />

ebenfalls modular aufgebauten Simulationsmodelle.<br />

Die virtuelle Steuerung sollte jedoch nicht Bestandteil<br />

der Simulation sondern via Schnittstelle verbunden<br />

sein. Entscheidend ist die Durchgängigkeit der<br />

eingesetzten Simulationsmethoden – von Model-inthe-Loop<br />

über Software-in-the-Loop bis hin zu Hardware-in-the-Loop.<br />

Es ist beispielsweise häufig der<br />

Fall, dass die Konstrukteure am Projektbeginn noch<br />

nicht einschätzen können, welche Antriebstechnik<br />

sich am besten eignet. Deshalb arbeiten sie zunächst<br />

mit diversen Simulationsmodellen, die sie später<br />

durch den digitalen Zwilling ersetzen.<br />

Fazit<br />

Eine in die digitale Wertschöpfungskette integrierte<br />

VIBN zahlt sich für alle Beteiligten aus – eine Win-<br />

Win-win-Situation für Komponentenlieferanten, Anlagenbauer<br />

und Betreiber. Neben Zeitgewinnen und<br />

immensen Kosteneinsparungen stehen eine verbesserte<br />

Qualität der Produktionssysteme, ihre schnelle<br />

Anpassbarkeit sowie neue Möglichkeiten zur Anlagen-<br />

und Prozessoptimierung auf der Habenseite.<br />

Weitere Pluspunkte sind praxisnahe Schulungen und<br />

eine reduzierte Time-to-Market.<br />

(co)<br />

www.isg-stuttgart.de<br />

INFO<br />

Weitere Infos zur digitalen Austauschplattform<br />

TwinStore für<br />

modulare Simulationsmodelle<br />

zur virtuellen Inbetriebnahme:<br />

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<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 21<br />

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TRENDS » Perspektiven – Systems Engineering<br />

Landmaschinenhersteller Claas führt unternehmensweit Systems Engineering (SE) ein<br />

„Systems Engineering ist eine Denkweise<br />

– die auch für KMU geeignet ist“<br />

Dass gerade auch KMU vom Systems Engineering (SE) profitieren können, will das it’s OWL-Projekt<br />

SE4OWL nicht nur zeigen – es will auch Unterstützung anbieten, SE langfristig und ganzheitlich<br />

anzuwenden. Die Umsetzung bei dem Landmaschinenhersteller Claas zeigt, wie wichtig es dabei ist,<br />

die Mitarbeitenden mitzunehmen. Denkweisen, die jahrelang in den Köpfen fest verankert waren und<br />

sind, müssen behutsam durch neue Methoden und systemisches Denken ersetzt werden – was einen<br />

hohen Supportaufwand erfordert. Am Ende steht aber als Lohn ein deutlich reduzierter Änderungs -<br />

aufwand in späten Projektphasen – und das Problem kennen alle.<br />

Interview: <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IEM<br />

IM INTERVIEW<br />

Jörg Heihoff-Schwede,<br />

Domain Team Lead Requirements<br />

Engineering, und<br />

Vivien Hillmann, Requirements<br />

Engineering Expert,<br />

Claas KGaA mbH<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Claas arbeitet seit mehr als<br />

5 Jahren am Thema Systems Engineering (SE) –<br />

welches Fazit lässt sich bislang ziehen?<br />

Jörg Heihoff-Schwede (Claas): Unser Erfolgsrezept<br />

war es, SE nicht gleich als Ganzes einzuführen,<br />

sondern in einzelnen Schritten vorzugehen.<br />

Außerdem setzten wir von Beginn an auf<br />

den Austausch und die Unterstützung mit Partnern:<br />

Über den Spitzencluster it’s OWL arbeiten wir<br />

so schon lange mit dem Fraunhofer IEM zusammen.<br />

Aber auch der Erfahrungsaustausch mit anderen Unternehmen<br />

ist sehr wertvoll. Unser erstes SE-Projekt<br />

fokussiert nun das Requirements Engineering (RE).<br />

Hier haben wir einen konkreten Bedarf gesehen, eine<br />

Methode mit einem passenden Tool bereitgestellt<br />

und Piloten durchgeführt. Dabei haben wir darauf<br />

geachtet, Kernelemente des Systems Engineering –<br />

wie zum Beispiel das Systemdenken – mit in die RE-<br />

Methode zu integrieren. Durch unsere Pilotanwender<br />

erhalten wir nun einerseits gutes Feedback hinsichtlich<br />

des Nutzens von SE. Jeder Anwender in seiner<br />

spezifischen Rolle nimmt diesen Nutzen jedoch anders<br />

war. Deshalb ist es auch wichtig, die Mehrwerte<br />

22 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022


Bild: Claas<br />

Der Landmaschinenhersteller Claas<br />

setzte früh auf die Erkundung der<br />

Chancen des Systems Engineering, um<br />

seine Marktposition zu verbessern. Der<br />

neue Vorsatzantrieb des Claas-Feldhäckslers<br />

wurde bereits mit Systems-<br />

Engineering-Methoden entwickelt und<br />

liefert exaktere Ernteergebnisse.<br />

Jörg Heihoff-Schwede,<br />

Domain Team Lead Requirements<br />

Engineering<br />

bei der Claas KGaA mbH,<br />

Harsewinkel<br />

von SE über den eigenen Tellerrand hinaus zu erkennen.<br />

Andererseits bedeutet die Einführung von SE für<br />

die Anwender oftmals auch das Erlernen und Arbeiten<br />

mit neuen Methoden und IT-Werkzeugen. Schulungen<br />

und die Unterstützung der Projektarbeit<br />

durch Methodenspezialisten können den Erfolg des<br />

SE-Ansatzes verbessern. Am schwierigsten ist es jedoch,<br />

Denkweisen zu ändern. Hier müssen die Anwender<br />

Schritt für Schritt Erfahrung sammeln. Unsere<br />

Erfahrung ist, dass das Mindset des Entwicklungsteams<br />

eng mit seinen Methoden, Prozessen und IT-<br />

Werkzeugen verzahnt sein sollte. So ist es einfacher,<br />

neue Ansätze wie SE einzuführen. Zurückblickend<br />

rollen wir zwar auch nach fünf Jahren mit RE noch<br />

den ersten Baustein des SE aus, legen damit aber<br />

Grundlagen für alle weiteren SE-relevanten Prozesse.<br />

RE wird im Unternehmen mittlerweile von Führungskräften<br />

und Anwendern als relevantes und unausweichliches<br />

Thema gesehen und aktiv angefragt.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Damit stimmt also die These,<br />

dass es erst um die Methodik in den Köpfen gehen<br />

muss, bevor Tools zum Einsatz kommen? Wie bekommt<br />

man die Methodik in die Köpfe?<br />

Vivien Hillmann (Claas): Nehmen wir zur Beantwortung<br />

der Frage einen Teilbereich des Systems Engineering,<br />

das Requirements Engineering, genauer<br />

unter die Lupe. In diesem Bereich sind wir aktuell bei<br />

Claas sehr aktiv in der Entwicklung und Verbreitung<br />

1793053-1.PDF - Januar 5, 2022 x<br />

»Am schwierigsten ist es, Denkweisen zu<br />

ändern. Das Mindset des Entwicklungsteams<br />

sollte eng mit seinen Methoden, Prozessen und<br />

IT-Werkzeugen verzahnt sein.«<br />

der Methodik sowie eines spezifischen Tools. Wir versuchen<br />

dabei den Spagat zwischen dem Erlernen einer<br />

neuen Methode und ihrer späteren praktischen<br />

Anwendungen in einem Tool zu meistern. Eine wichtige<br />

Erkenntnis daraus ist, dass das Verstehen der<br />

Methode essenziell für ihre Umsetzung in einem spezifischen<br />

Tool ist. Die Methode bildet das Grundgerüst.<br />

Ein Tool unterstützt hingegen das spätere Anwenden<br />

der Methode. Somit stimmt für uns die These,<br />

dass zunächst das Verständnis über die Methode<br />

vorhanden sein muss, bevor wir das Tool zum Einsatz<br />

bringen.<br />

Bild: Claas<br />

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<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 23


TRENDS » Perspektiven – Systems Engineering<br />

Das Erlernen einer neuen Methode hat in unserem<br />

Fall viel mit Change Management zu tun. Denkweisen,<br />

die jahrelang in den Köpfen der Mitarbeitenden<br />

fest verankert waren und sind, müssen behutsam<br />

durch neue Methoden und systemisches Denken ersetzt<br />

werden. Dies erfordert einen hohen Supportaufwand,<br />

denn das Umdenken geschieht neben den bereits<br />

hohen Arbeitsbelastungen der Mitarbeitenden<br />

im täglichen Arbeitsumfeld. Anfangs haben wir mit<br />

einer eintägigen Basisschulung versucht, Requirements<br />

Engineering als neue Denkweise zu verankern.<br />

Dies hat sich im Projektverlauf als wenig effektiv herausgestellt.<br />

Kurzfristig war die neue Methode in den<br />

Köpfen der Mitarbeitenden präsent. Durch die fehlende<br />

tägliche Anwendung ging das Wissen jedoch<br />

schnell wieder verloren. Heute begleiten wir Entwicklungsprojekte<br />

sehr intensiv und vor allem kontinuierlich.<br />

Da wir uns aktuell im Bereich des Requirements<br />

Engineering noch in einer Pilotierungsphase befinden,<br />

können wir diese enge Begleitung leisten. Auf<br />

Basis des Produktentwicklungsprozesses bei Claas<br />

haben wir nun bedarfsgerechte Schulungseinheiten<br />

konzipiert, so dass wir den Mitarbeitenden das Methodenwissen<br />

zum jeweils relevanten Zeitpunkt zur<br />

Verfügung stellen können. Je nach Themenkomplex<br />

bieten wir zwei- bis dreistündige Schulungen an, die<br />

jeweils einen vorgeschalteten theoretischen Block<br />

beinhalten und darauf aufbauend die Anwendung im<br />

Tool zeigen. Zusätzlich haben wir zu verschiedenen<br />

Themenbereichen Workshops erarbeitet, die Methodenwissen<br />

vertiefen und gleichzeitig praxisrelevante<br />

Beispiele der Teilnehmenden aufgreifen.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Sind inzwischen ausreichend<br />

leistungsfähige Tools verfügbar? Welche nutzen<br />

Sie selbst?<br />

Heihoff-Schwede: Die Werkzeugketten sind leider<br />

nach wie vor eine Herausforderung. In der Vergangenheit<br />

sind die Werkzeuge oft nur für eine isolierte<br />

Aufgabe eingeführt worden und oftmals stand die<br />

reine Funktionalität oder Usability im Vordergrund.<br />

Die Vernetzung der Daten über Schnittstellen, wie sie<br />

beispielsweise für Traceability oder Lebenszyklus -<br />

managementprozesse notwendig ist, stand nicht im<br />

Vordergrund. Zunächst musste also eine Architektur<br />

für die IT-Werkzeuge im Engineering entstehen, welche<br />

die Aspekte Funktionalität, Usability und Datendurchgängigkeit<br />

berücksichtigt.<br />

Bei Claas nutzen wir die 3DExperience-Plattform von<br />

Dassault Systèmes als PLM-Umgebung, welche auch<br />

in Zukunft unsere zentrale Engineering-Datenbank<br />

darstellen soll. Es werden aber weitere IT-Werkzeuge<br />

hinzukommen und neue Objekte – zum Beispiel Anforderungen<br />

– verwalten, die früher in anderen IT-<br />

Systemen verwaltet wurden. Erfüllen die Werkzeuge<br />

von Dassault Systèmes unsere Anforderungen an<br />

Funktionalität, Usability und Durchgängigkeit, sind<br />

diese unsere ersten Kandidaten. Oftmals gibt es aber<br />

noch Lücken. Bei kleineren Lücken schließen wir diese<br />

durch Eigenentwicklungen, bei größeren arbeiten<br />

wir mit Dassault Systèmes partnerschaftlich an einer<br />

Lösung. Wenn deren Lösungen nicht unsere Anforderungen<br />

im nötigen Umfang erfüllen, weil etwa Dassault<br />

Systèmes kein geeignetes Werkzeug im Produktprogramm<br />

hat, nutzen wir Werkzeuge anderer<br />

Vendoren und binden diese über definierte Schnittstellen<br />

an. Grundsätzlich kann aber festgehalten<br />

werden, dass nach wie vor viel Aufwand zum Zusammenstellen<br />

einer geeigneten IT-Werkzeugarchitektur<br />

notwendig ist.<br />

SE-Methoden für das<br />

Systems Engineering<br />

werden bei Claas auch<br />

in entsprechenden<br />

IT-Tools umgesetzt,<br />

hier die 3DExperience-<br />

Plattform von<br />

Dassault Systèmes.<br />

Bild: Claas<br />

24 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022


Vivien Hillmann,<br />

Requirements<br />

Engineering Expert bei<br />

der Claas KGaA mbH,<br />

Harsewinkel.<br />

Bild: Claas<br />

»Dass sich der geleistete Aufwand zu Beginn<br />

eines Projektes in späteren Projektphasen<br />

durch verringerten Änderungsaufwand<br />

ausgleicht, ist leicht zu kommunizieren –<br />

gespürt wird dies allerdings erst einige Zeit<br />

nach Projektstart.«<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Eingangs erwähnten Sie bereits,<br />

dass das Mindset des Entwicklungsteams eng<br />

mit seinen Methoden, Prozessen und IT-Werkzeugen<br />

verzahnt werden sollte, um Schwierigkeiten<br />

bei der erfolgreichen Nutzung des SE zu vermeiden.<br />

Welche Probleme gilt es darüber hinaus zu<br />

meistern und wie gehen Sie diese an?<br />

Hillmann: Momentan arbeiten wir intensiv an der<br />

Einordnung der Methodentheorie in den vorhandenen<br />

Claas-Produktentwicklungsprozess, kurz CPDP.<br />

Für unsere Entwicklungsprojekte ist der CPDP ein<br />

wichtiger Anker. SE muss daher im Einklang zu unserem<br />

CPDP stehen, was durchaus zu Herausforderungen<br />

führt. Am Beispiel Requirements Engineering<br />

funktioniert die Einordnung der Methodik in den<br />

CPDP recht gut. Herausfordernd ist in unserem Fall<br />

eher die Kommunikation dieses Zusammenspiels. Der<br />

CPDP wurde letztes Jahr komplett überarbeitet, die<br />

Entwicklungsprojekte müssen sich daher mit seiner<br />

angepassten Struktur vertraut machen. Dazu kommt<br />

die Einführung von SE-Themen. Das ist auf den ersten<br />

Blick viel Veränderung, die angenommen werden<br />

muss.<br />

Die Einführung von SE führt zusätzlich dazu, dass<br />

viel Frontloading und Konzeptionierung in frühen<br />

Projektphasen erfolgt. Dieser eventuell erhöhte Aufwand<br />

am Anfang eines Projektes muss kommuniziert<br />

werden. Ziel ist es, dass sich der geleistete Aufwand<br />

zu Beginn eines Projektes in späteren Projektphasen<br />

durch verringerten Änderungsaufwand ausgleicht.<br />

Diesen essentiellen Benefit zu kommunizieren ist<br />

leicht – gespürt wird dieser allerdings erst einige Zeit<br />

nach Projektstart. Häufig zeigt sich der positive Effekt<br />

auch erst zum Ende des Projektes, so dass man<br />

insbesondere am Anfang häufig auf Gegenwehr in<br />

den Projekten stößt. Hier versuchen wir durch die<br />

Einordnung der SE-Prozesse in den CPDP Vorbehalten<br />

entgegen zu wirken und die Benefits von SE<br />

deutlich heraus zu arbeiten.<br />

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» <strong>01</strong>/02 | 2022 25


TRENDS » Perspektiven – Systems Engineering<br />

Bild: Claas<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Was versprechen Sie sich von<br />

der Teilnahme an dem Verbundprojekt SE4OWL?<br />

Hillmann: Die Teilnahme am Verbundprojekt<br />

SE4OWL bringt viele Vorteile mit sich. Neueste wissenschaftliche<br />

Ansätze werden mit Forschungspartnern<br />

wie dem Fraunhofer IEM in die Praxis übersetzt.<br />

Außerdem können wir uns mit den Konsortialpartnern<br />

vertraulich austauschen. Die kommen aus anderen<br />

Industrieunternehmen, aber auch den Bereichen<br />

Tool und Management. Durch die unterschiedlichen<br />

Arbeitsweisen, Herausforderungen und Fokusthemen<br />

der Konsortialpartner bietet sich uns die Chance, unsere<br />

internen Projekte aus neuen Perspektiven zu betrachten.<br />

Im Zuge von SE4OWL entsteht aus unserer<br />

INFO<br />

Weitere Informationen zum<br />

Projekt SE4OWL:<br />

hier.pro/sptr1<br />

Sicht ein äußerst wertvoller Austausch zwischen den<br />

Partnern, so dass wir aus deren Erfahrungen hinsichtlich<br />

der Einführung von SE stark profitieren. Darüber<br />

hinaus erhoffen wir uns gemeinsam mit dem<br />

Fraunhofer IEM an praxisrelevanten Themen arbeiten<br />

zu können.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche Handlungsfelder stehen<br />

derzeit im Fokus von Claas?<br />

Heihoff-Schwede: Aktuell arbeiten wir daran, das<br />

neue RE-Werkzeug basierend auf 3DExperience einzuführen,<br />

welches nahtlos in unsere Engineering-<br />

Plattform integriert ist. Dies stellt neben der bereits<br />

erwähnten Methode die Grundlage für den anstehenden<br />

Requirements-Engineering-Roll-out dar.<br />

Ähnlich gehen wir aktuell auch bei der Definition<br />

und Planung von Validierungs- und Verifikationsaktivitäten<br />

vor. Letztlich sollen diese Themen dann methodisch<br />

und datentechnisch zusammenwachsen –<br />

hier sehen wir die Syn ergien für unsere Anwender.<br />

Und auch die Anwender sehen immer stärker die Vernetzung<br />

der Methoden und Daten und regen diese<br />

aktiv an. So wachsen zukünftige Themen wie die Architekturmodellierung<br />

oder das Management der<br />

funktionalen Sicherheit aus einem kleinen Samenkorn<br />

wie RE heraus.<br />

26 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022


Innovative Landmaschinen mit komplexer<br />

Technik: Bei der Entwicklung von Mähdreschern,<br />

Traktoren und Feldhäckslern setzt Claas<br />

zunehmend auf Systems Engineering (SE).<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Ein Fokus von SE4OWL liegt<br />

insbesondere auf dem Wissenstransfer – welche<br />

Tipps können Sie Unternehmen bereits heute geben,<br />

die in das Thema SE einsteigen wollen?<br />

Hillmann: Wie aus den obigen Antworten bereits<br />

hervorgeht, steht neben der Weiterentwicklung der<br />

Methoden und Tools besonders die Wissensvermittlung<br />

aktuell im Zentrum unserer Arbeit. Aus unserer<br />

Erfahrung können wir anderen Unternehmen mitgeben,<br />

dass eine enge Begleitung der Mitarbeitenden<br />

wichtig ist. Wir, die sich tagtäglich mit SE auseinandersetzen<br />

und eine Vision verfolgen, müssen verstehen,<br />

dass die meisten Mitarbeitenden wenig bis<br />

kaum Erfahrung auf dem Themengebiet haben und<br />

durchaus Widerstände bei der Vermittlung der Methoden<br />

auftreten. Es werden lang verankerte Denkweisen<br />

verändert. Das kostet Zeit. Es ist fahrlässig zu<br />

glauben, dass eine reine Wissensvermittlung ausreicht,<br />

um dieses komplexe Thema im Unternehmen<br />

zu verankern.<br />

Um bei der Einführung von SE erfolgreich zu sein,<br />

muss besonders in der Anfangsphase ein enger Support<br />

der Mitarbeitenden gewährleistet sein. Neben<br />

der Methode kommen in vielen Fällen noch spezifische<br />

Tools zum Einsatz. Das Zusammenspiel von Methodenverständnis<br />

und Toolanwendung muss den<br />

Mitarbeitenden deutlich gemacht werden. In diesem<br />

Zusammenhang kommen viele Fragen auf, die beantwortet<br />

werden müssen. Die Ansprechbarkeit bei Problemen<br />

und Präsenz in den Projekten ist wichtig, um<br />

das Kommitment für die neuen Denkansätze zu erlangen.<br />

Je nach Unternehmensgröße sollte nach einer<br />

Pilotphase der Aufbau von gut ausgebildeten<br />

Key-Usern in Betracht gezogen werden, denn ein so<br />

enger Support, wie oben beschrieben, wird in einem<br />

größeren Unternehmen nicht auf Dauer möglich sein.<br />

Wichtig zu erwähnen ist, dass SE eine Denkweise ist,<br />

die auch für KMUs geeignet ist. Durch SE4OWL wollen<br />

wir sicherstellen, dass besonders KMUs Unterstützung<br />

bei der Einführung erhalten und Ansätze<br />

zur Wissensvermittlung auf Basis der Erfahrung der<br />

Konsortialpartner erlangen. Dabei profitieren wir unmittelbar<br />

vom Know-how des Fraunhofer IEM.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Sehen Sie künftig zu lösende<br />

Aufgabenstellungen, die SE nicht adressieren<br />

kann? Lässt sich beispielsweise ein Mähdrescher<br />

damit gut beherrschen, nicht aber die gesamte<br />

Erntekette im Smart Farming – also das System of<br />

Systems?<br />

Heihoff-Schwede: Wenn man SE etwas weiterdenkt,<br />

kann man damit aus unserer Sicht auch die<br />

Lösung vieler zukünftiger Aufgaben adressieren. Aktuell<br />

fokussieren wir uns mit SE noch stark auf die<br />

einzelnen Systeme. Diese Einzelsysteme arbeiten<br />

aber oftmals eng zusammen, zum Beispiel in Ernteketten<br />

und werden unter Schaffung neuer Schnittstellen<br />

zwischen den Systemen zum Teil eines System-of-Systems<br />

(SoS). Dazu kommen übergreifende<br />

IT-Plattformen, die verschiedene Services und Systeme<br />

überspannen und durch unseren zentralen IT-Bereich<br />

bereitgestellt werden. Hier ist aus unserer Sicht<br />

einerseits die Entwicklung pragmatischer Ansätze für<br />

das Engineering von SoS notwendig – daran arbeiten<br />

wir beispielsweise im BMBF-Forschungsprojekt Mo-<br />

SyS mit dem Fraunhofer IEM. Andererseits müssen<br />

wir auch bei Claas dafür sorgen, dass (Teil-)Systeme<br />

nach den gleichen Methoden entwickelt werden und<br />

in einem konsistenten Datenformat beschrieben<br />

werden. Hier können sicher auch branchenweite oder<br />

-übergreifende Standards weiterhelfen. (co)<br />

www.claas.de<br />

www.iem.fraunhofer.de<br />

Das Projekt SE4OWL<br />

Wer komplexe technische Systeme künftig erfolgreich<br />

auf den Markt bringen möchte, benötigt<br />

den Überblick über die vielfältigen Zusammenhänge<br />

in seinem Entwicklungsprojekt. Systems<br />

Engineering (SE) bietet ein ganzes Bündel aus<br />

Methoden und Werkzeugen, um sich dieser Herausforderung<br />

zu stellen. Das it’s-OWL-Projekt<br />

SE4OWL (Systems Engineering for OWL) unterstützt<br />

kleine und mittlere Unternehmen dabei, SE<br />

langfristig und ganzheitlich anzuwenden. Dafür<br />

arbeiten das Fraunhofer IEM, Two Pillars, Unity<br />

sowie die Unternehmen Claas, Harting Applied<br />

Technologies und Miele in dem dreijährigen Projekt<br />

zusammen und werden vom Land Nordrhein-<br />

Westfalen mit rund 1,9 Mio. Euro gefördert.<br />

SE-Neuigkeiten aus OWL gibt es auch hier:<br />

www.selive.de<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 27


TRENDS » Produktentwicklung<br />

Multiphysiksimulation unterstützt bei Wasserstoffelektrolyse<br />

Simulation ermöglicht tieferes<br />

Verständnis des Elektrolyseprozesses<br />

Grüner Wasserstoff ist die Energie der Zukunft. Die dazu notwendige Technologie, die Wasser mit Hilfe<br />

von Strom in Wasserstoff und Sauerstoff spaltet, erreicht gerade den industriellen Maßstab. Einer der<br />

Pioniere der Wasserstofferzeugung ist Sunfire aus Dresden. Für die hochkomplexen Berechnungen der<br />

Abläufe im Elektrolyseur nutzt Sunfire die Multiphysiksimulationssoftware von Ansys. Das Systemhaus<br />

Inneo hilft den Wasserstoffpionieren dabei, ihre Simulationen möglichst realistisch und gleichzeitig<br />

effizient zu gestalten.<br />

Dipl.-Ing. Ralf Steck, freier Fachjournalist für die Bereiche CAD/CAM, IT und Maschinenbau, Friedrichshafen<br />

IM ÜBERBLICK<br />

Simulationssoftware,<br />

speziell die für die<br />

Multiphysiksimulation,<br />

kann ein tiefergehendes<br />

Verständnis ablaufender<br />

Prozesse fördern.<br />

Um die Vorgänge in einem<br />

Elektrolyseur zu verstehen,<br />

ist die Simulation der<br />

Abläufe im Inneren von<br />

großer Bedeutung (hier<br />

die Druckverteilung in<br />

einem Turm mit 180<br />

Zellen).<br />

Bild: Sunfire<br />

Für die Wasserstofferzeugung kann die Sunfire<br />

GmbH aus Dresden gleich mit zwei Technologien<br />

an den Start gehen: Neben der Festoxid-Elektrolysezelle<br />

(solid oxide electrolysis cell, SOEC) bietet sie<br />

auch alkalische Elektrolyseure an. Beiden gemein<br />

sind extreme Bedingungen. In einem SOEC-Turm<br />

herrschen im Betrieb Temperaturen von mehr als<br />

800 °C, Alkali-Stacks arbeiten bei Drücken von bis zu<br />

40 bar. Bei den genannten Bedingungen im Inneren<br />

des Elektrolyseurs ist leicht verständlich, dass alle<br />

Bauteile extremen Belastungen ausgesetzt sind.<br />

Gleichzeitig laufen komplexe Prozesse in den engen<br />

Kanälen ab und ein optimaler Betrieb ist nur möglich,<br />

wenn alle Zellen im System bei demselben Druck und<br />

derselben Temperatur arbeiten und mit der exakt<br />

gleichen Menge an Dampf und elektrischem Strom<br />

versorgt werden.<br />

Moderne Simulationssoftware kann an dieser Stelle<br />

wertvolle Dienste leisten. Sunfire nutzt dazu die Ansys-Module<br />

CFX und Fluent, die bei Bedarf mit anderen<br />

Solvern gekoppelt werden können, um die gesamte<br />

Bandbreite chemischer und physikalischer<br />

Vorgänge im Elektrolyseur abzubilden. „Unsere Multiphysiksimulationen<br />

umfassen Strömung, Wärmetransport,<br />

den elektrochemischen Umsatz und sogar<br />

die chemischen Vorgänge bei der Elektrolyse“, erläutert<br />

Berechnungsingenieur David Spura. „Das Schöne<br />

an unserer Arbeit hier ist, dass wir nicht nur die rechnerische<br />

Bestätigung für die Arbeit der Konstrukteure<br />

liefern, sondern an vorderster Front der Entwicklung<br />

mitwirken. So sind beispielsweise Form und<br />

Querschnitt der Kanäle, in denen der Wasserdampf<br />

zu- und der Wasserstoff abgeführt werden, ganz<br />

ausschlaggebend für die Gasverteilung und damit für<br />

die effiziente Funktion des gesamten Systems. Hier<br />

konnten wir mit unseren Simulationen wertvollen<br />

Input liefern.“<br />

28 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022


Bild: Autor<br />

David Spura, Berechnungsingenieur, Sunfire GmbH, Dresden<br />

»Die Simulation bietet einen Weg,<br />

die Vorgänge im Inneren<br />

einer 800 Grad heißen,<br />

unter Druck stehenden Anlage<br />

zu untersuchen.«<br />

Simulation vertieft<br />

das Anlagenverständnis<br />

Die Simulationssoftware kam vor etwa zwei Jahren<br />

ins Gespräch, als deutlich wurde, dass für das bessere<br />

Verständnis der Vorgänge im Inneren der Stacks und<br />

Module tiefergreifende numerische Simulationen<br />

notwendig sind, um die Anlagen zu optimieren. „Es<br />

ging darum, die Prozesse im Inneren einer 800 Grad<br />

heißen, unter Druck stehenden Anlage zu untersuchen<br />

und zu verstehen – da kann man ja nicht einfach<br />

hineinschauen“, erinnert sich Spura. „Hier bot<br />

die Simulation einen hervorragenden Weg, die Vorgänge<br />

in den Stacks virtuell sichtbar zu machen.“<br />

Seine Anforderungen diskutierte Sunfire dazu mit der<br />

Inneo Solutions GmbH in Ellwangen und schaffte<br />

schließlich 2020 die Ansys-Softwaresuite an. Heute<br />

wird die Software auf zwei Hochleistungsworksta -<br />

tions genutzt.<br />

Mit Inneo hat Spura gute Erfahrungen gemacht. „Die<br />

Spezialisten dort kennen ihre Software genau und<br />

können auf dieser Basis viele nützliche Hinweise geben,<br />

wie man an die Untersuchungen herangeht“,<br />

sagt der Berechnungsingenieur. „Wir haben inzwischen<br />

den gesamten Prozess der Elektrolyse und vor<br />

allem des Betriebs der Anlage im industriellen Maß-<br />

stab simulieren und analysieren können. Dabei war<br />

uns Inneo mit technischem und administrativem Support<br />

sowie lehrreichen Workshops eine große Hilfe.“<br />

Spezielle Module für<br />

Brennstoffzellen und Elektrolyseure<br />

Spura plant, demnächst Fluent-Module in den Prozess<br />

zu integrieren, die von Ansys speziell für die<br />

Auslegung von Brennstoffzellen und Elektrolyseuren<br />

entwickelt wurden. Dazu wurde ein Workshop mit<br />

Inneo aufgesetzt, der nach Aussage des Simulationsspezialisten<br />

gute Ergebnisse lieferte.<br />

„Wir können inzwischen sehr komplexe Geometrien<br />

und Abläufe simulieren“, fasst David Spura zusammen,<br />

„und verstehen die Prozesse und Strömungsverhältnisse<br />

im Elektrolyseur viel besser als zuvor.“ Es sei<br />

immer ein großer Unterschied, ob solch eine Anlage<br />

im Labormaßstab läuft oder zuverlässig im industriellen<br />

Maßstab skalieren soll. „Mit Hilfe von Ansys<br />

und Inneo konnten wir den Wirkungsgrad, die Leistungsdichte<br />

und die Zuverlässigkeit unserer Anlagen<br />

signifikant steigern – und können mit einem guten<br />

Gefühl in die industrielle Umsetzung gehen.“ (co)<br />

www.inneo.de<br />

Bild: Sunfire<br />

Aufbau eines Elektrolyseurs<br />

Rechennetz für die<br />

Simulation eines<br />

Hochtemperatur-<br />

SOEC-Elektrolyseurs<br />

in Form eines Turmes<br />

mit 180 Zellen.<br />

Basis des Hochtemperatur-SOEC-Elektrolyseurs ist ein sogenannter<br />

Stack, ein etwa 10 cm hoher Stapel aus 30 Stahlblechen,<br />

zwischen denen die eigentlichen Elektrolyseelemente, die<br />

sogenannten Zellen, angebracht sind. Die Bleche sind so geprägt,<br />

dass der Wasserdampf zwischen ihnen möglichst gleichmäßig<br />

über die folienartigen Zellen verteilt und so effizient in<br />

seine Bestandteile aufgespalten wird. Ein Stack erzeugt pro<br />

Stunde etwa 750 Norm-m 3 Wasserstoff bei einer Leistungsaufnahme<br />

von 3,7 kW. Sechs Stacks werden übereinander zu einem<br />

Turm gestapelt, um die Erzeugungsleistung weiter zu erhöhen.<br />

Mehrere Türme bilden ein Modul, welches zusammen mit den<br />

Hilfs- und Nebenanlagen in einem 20-Fuß-Container angeordnet<br />

und so anschlussbereit an den Kunden ausgeliefert wird.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 29


ANTRIEBSTECHNIK » Elektrische Antriebe<br />

Energieeffiziente Antriebslösungen von Nord für die Intralogistik<br />

Hochintegriertes System<br />

Intralogistikanlagen und Fördersysteme für Flughäfen oder Paketzentren müssen verschiedene<br />

konkurrierende Ansprüche unter einen Hut bringen. Nord Drivesystems berücksichtigt die<br />

IM ÜBERBLICK „Pains and Needs“ der Betreiber in einem umfassenden TCO-Ansatz, der neben Kostenaspekten<br />

auch ökologische Fragestellungen berücksichtigt. Am besten lassen sich die<br />

Energieeffiziente<br />

spezifischen Problemstellungen mit individuell abgestimmten Antriebssystemen lösen,<br />

Antriebslösungen von Nord<br />

für die Intralogistik.<br />

die einen optimalen Kompromiss zwischen Energieeffizienz und Variantenreduzierung<br />

anstreben.<br />

Torben Sachau, Head of Product and Price Management, Rickert Matthiessen, Industry Sector Manager,<br />

Nord Drivesystems Gruppe, Bargteheide<br />

Getriebemotoren für den unteren bis<br />

mittleren Leistungsbereich haben für<br />

sich genommen keinen besonders hohen<br />

Energieverbrauch, auch die anfallenden<br />

Kosten sind moderat. Betrachtet man jedoch<br />

die Menge und die Betriebsstunden<br />

der Antriebe sowie die anfallenden Lebenszykluskosten,<br />

so offenbaren sich energetisch<br />

und betriebswirtschaftlich hohe<br />

Einsparpotenziale. Nord Drivesystems liefert<br />

projektabhängig zwischen 50 und<br />

20.000 Antriebssysteme pro Projekt für<br />

verschiedene Intralogistik- und Gepäckförderanlagen.<br />

Ein solcher Antrieb läuft in<br />

Intralogistikanlagen für gewöhnlich im<br />

ein- bis dreischichtigen Betrieb. Legt man<br />

eine durchschnittliche verbaute Leistung<br />

von circa 0,75 kW zugrunde, so repräsentiert<br />

bereits ein einziges Antriebssystem in<br />

etwa den Elektroenergiebedarf eines Einfamilienhaushaltes.<br />

Der Stromverbrauch<br />

für die Fördertechnik einer kompletten Intralogistik-<br />

oder Gepäckförderanlage erreicht<br />

schnell die Größenordnung einer<br />

ganzen Gemeinde.<br />

Kostentreiber kennen und<br />

handeln<br />

Die sichtbaren Kosten, also die Investitionskosten<br />

für ein Antriebssystem, machen<br />

nur ganze 15% der Lebenszykluskosten<br />

aus. 85% der Kosten ergeben sich aus dem<br />

späteren Betrieb: Energiekosten, administrative<br />

Kosten, Service- und Wartungskosten,<br />

Schulungen und Dokumentation, Personalkosten,<br />

Ersatzteilbevorratung sowie<br />

Ausfälle und Stillstände. Ein wichtiger Aspekt<br />

in der Außendarstellung ist in Zeiten<br />

des Klimawandels die Nachhaltigkeit des<br />

Gesamtprojekts. Nachhaltiges Handeln<br />

wird bei steigenden Rohstoff- und Energiepreisen<br />

immer auch positive Auswirkungen<br />

auf die Lebenszykluskosten haben.<br />

Was kann der Betreiber einer Intralogistikanlage<br />

tun? Bei Neuanlagen sollte er Aspekte<br />

wie Nachhaltigkeit und Lebenszykluskosten<br />

in den Ausschreibungsvorgaben<br />

entsprechend berücksichtigen. Bei Bestandsanlagen<br />

ist ein Energieaudit empfehlenswert,<br />

das Ansatzpunkte für gezielte<br />

Optimierungen aufzeigt. Nur eine intensive<br />

Auseinandersetzung mit dem Projekt<br />

und seinen Anforderungen sowie eine<br />

sorgfältige Abwägung aller Wirtschaftlichkeitsaspekte<br />

führt bei der Antriebsauslegung<br />

zum besten Ergebnis für den<br />

Betreiber. Die Applikationsingenieure des<br />

Herstellers unterstützen ihre Kunden daher<br />

bereits bei der Planung mit umfassenden<br />

Analyse- und Beratungsleistungen.<br />

Richtig dimensionieren,<br />

dann installieren<br />

Die Lebenszykluskosten von Antriebslösungen<br />

(Total Cost of Ownership/TCO) umfassen<br />

sämtliche anfallenden Kosten: von<br />

Der neue IE5+ Synchronmotor ist jetzt für<br />

Intralogistikanwendungen auch in belüfteter<br />

Ausführung und bis zu einer Leistung von 4,0 kW<br />

verfügbar.<br />

Bild: Nord Drivesystems<br />

Die erste verfügbare DuoDrive-Baugröße deckt<br />

Getriebeübersetzungen von i=3,24 bis i=16,2 ab<br />

und ist für den Drehmomentbereich bis 80 Nm<br />

und Drehzahlen bis 1.000 min -1 ausgelegt.<br />

Bild: Nord Drivesystems<br />

Durch die optimierte Leistungsdichte lässt sich<br />

mit dem kompakteren IE5+-Motor gegenüber<br />

herkömmlichen Asynchronmotoren eine Platzersparnis<br />

von bis zu 40% erzielen.<br />

Bild: Nord Drivesystems<br />

30 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022


Elektrische Antriebe « ANTRIEBSTECHNIK<br />

der Anschaffung über die Inbetriebnahme,<br />

Nutzung und Wartung bis hin zur Entsorgung.<br />

Die beiden größten Hebel zur TCO-<br />

Senkung bieten dabei der Energieverbrauch<br />

sowie die Anzahl der eingesetzten<br />

Antriebsvarianten. Zwischen den Ansätzen<br />

der Energieeffizienzoptimierung und der<br />

Variantenreduzierung besteht jedoch ein<br />

Zielkonflikt. Konzipiert man eine Anlage<br />

mit Antrieben, die jeweils auf den energieeffizientesten<br />

Arbeitspunkt ausgelegt sind,<br />

so fallen die reinen Investitionskosten optimal<br />

aus und die Motoren laufen unabhängig<br />

von ihrer Effizienzklasse vergleichsweise<br />

energieeffizient. Im Gegenzug<br />

müssen hierfür aber über den gesamten<br />

Lebenszyklus der Anlage viele verschiedene<br />

Antriebsvarianten verwaltet<br />

und gewartet werden. Während ein Antriebskonzept<br />

mit Hauptfokus auf Einsparung<br />

von Energiekosten zu einer Vielzahl<br />

an Varianten führt, hat eine Variantenreduzierung<br />

genau das Gegenteil zum Ziel,<br />

nämlich die erforderlichen Drehmomente<br />

und Drehzahlen in einer Anlage mit so wenig<br />

verschiedenen Antriebsvarianten wie<br />

wirtschaftlich sinnvoll abzudecken.<br />

Die neue IE5+-Motorengeneration des Antriebsspezialisten<br />

wurde mit besonderem<br />

Schwerpunkt auf den Einsatz in der Intralogistikbranche<br />

konzipiert. Die besonders<br />

kompakten und energieeffizienten Synchronmotoren<br />

bieten einen konstant hohen<br />

Wirkungsgrad über einen breiten<br />

Drehmomentbereich und bieten damit<br />

auch in Teillast- und Teildrehzahlbereichen<br />

eine optimale Energieverbrauchsperformance.<br />

Der Vergleich eines herkömmlichen<br />

IE3-Asynchronmotors (0,75 kW, 83% Motorwirkungsgrad,<br />

Kegelstirnradgetriebe)<br />

mit einem entsprechenden IE5+-Synchronmotor<br />

(0,75 kW, 93% Motorwirkungsgrad,<br />

Kegelstirnradgetriebe) ergibt<br />

bei 16 Betriebsstunden pro Tag (4.000 p.a.)<br />

und einem CO 2 -Emissionsfaktor von<br />

366 g/kWh eine Energieersparnis von circa<br />

11%. Das entspricht etwa 400 kWh und<br />

0,15 t CO 2 pro Jahr. Durch die optimierte<br />

Leistungsdichte lässt sich mit dem kompakteren<br />

IE5+-Motor gegenüber herkömmlichen<br />

Asynchronmotoren außerdem<br />

eine Platzersparnis von bis zu 40% erzielen.<br />

Auf gleichem Bauraum kann also ein<br />

leistungsstärkerer Motor mit höherer<br />

Energieeffizienz eingebaut werden. Aufgrund<br />

der höheren Leistungsdichte ist ein<br />

IE5+-Synchronmotor, der ein Drehmoment<br />

von bis zu 4,8 Nm liefert, beispielsweise<br />

genauso groß wie ein bisheriger IE1-Motor<br />

mit 1,24 Nm. Dank des modularen skalierbaren<br />

Motordesigns sind außerdem drei<br />

Leistungsklassen in einem Gehäuse möglich,<br />

indem je nach Bedarf ein, zwei, oder<br />

drei Rotorpakete in ein einheitliches Gehäuse<br />

eingesetzt werden. Auch auf der<br />

Waage macht der neue Leistungsträger eine<br />

gute Figur. Durch effizienten Materialeinsatz<br />

sowie kompakten Bauraum erzielt<br />

der IE5+-Synchronmotor einen Gewichtsvorteil<br />

von über 50% im Vergleich zu<br />

IE3-Asynchronmotoren im gleichen Leistungsbereich.<br />

Die IE5+-Synchronmotoren<br />

mit Motorwirkungsgraden bis zu 95% liefert<br />

der Hersteller für den Leistungsbereich<br />

von 0,35 bis 4,0 kW und in TENV- sowie<br />

TEFC-Ausführungen.<br />

Zusätzliche Nachhaltigkeit<br />

Weniger Volumen und weniger Gewicht<br />

führt zusätzlich zu geringeren Transportkosten<br />

und schont somit die Umwelt. Der<br />

erwähnte 0,75-kW-Motor wiegt als<br />

IE3-Version rund 10 kg, der vergleichbare<br />

IE5+-Motor nur rund 6 kg. Wird statt eines<br />

IE3-Motors ein IE5+-Motor per Lkw von<br />

Hamburg nach Stuttgart geliefert, reduziert<br />

sich die ausgestoßene CO 2 -Menge<br />

um etwa 120 g je Motor. Bedenkt man die<br />

skizzierten Anlagengrößen mit bis zu<br />

20.000 Antrieben und, dass Nord Antriebssysteme<br />

rund um den Globus ausliefert,<br />

zeigt sich, dass die Motoren aus dem<br />

Hocheffizienz-Portfolio nicht nur einen direkten<br />

Nachhaltigkeitsbeitrag durch Reduktion<br />

des Stromverbrauchs, sondern<br />

auch einen indirekten durch ihr kleineres<br />

Volumen und Gewicht leisten.<br />

Je weniger Schnittstellen, desto höher der<br />

Systemwirkungsgrad. Mit dem DuoDrive<br />

hat der Hersteller deshalb jetzt einen Getriebemotor<br />

im hygienischen Washdown-<br />

Design vorgestellt, bei dem der IE5+-Synchronmotor<br />

in einem Gehäuse zusammen<br />

mit einem einstufigen Stirnradgetriebe<br />

untergebracht ist. Das kompakte DuoDrive-Konzept<br />

erzielt als System eine nochmals<br />

höhere Energieeffizienz als die bereits<br />

beschriebenen Antriebssysteme. Duo-<br />

Bild: Nord Drivesystems<br />

Legt man eine durchschnittliche<br />

verbaute Leistung von ca. 0,75 kW<br />

zugrunde, so repräsentiert bereits<br />

ein einziges Antriebssystem in etwa<br />

den Elektroenergiebedarf eines<br />

Einfamilienhaushaltes.<br />

Drive bietet mit bis zu 92% Systemwirkungsgrad<br />

einen der höchsten Wirkungsgrade<br />

in dieser Leistungsklasse am Markt<br />

und erreicht auch im Teillastbetrieb eine<br />

sehr hohe Systemeffizienz. Die erste verfügbare<br />

DuoDrive-Baugröße deckt Getriebeübersetzungen<br />

von i=3,24 bis i=16,2 ab<br />

und ist für den Abtriebsdrehmomentbereich<br />

bis 80 Nm und Drehzahlen bis 1.000<br />

min -1 ausgelegt. Wichtige Merkmale des<br />

neuen Getriebemotors sind neben dem hohen<br />

Systemwirkungsgrad die konsequente<br />

Variantenreduktion und die glatte, unbelüftete<br />

und kompakte Bauweise. Da viele<br />

Verschleißteile wegfallen, sinkt auch der<br />

Wartungsaufwand. Die kompakten Gehäusemaße<br />

bewirken einen weiteren Vorteil:<br />

Der Getriebemotor ist schmaler als Wettbewerbsprodukte<br />

und bietet dadurch ein<br />

geringes Gassenmaß in Fördertechnikinstallationen.<br />

Da die Leistung des Getriebemotors<br />

ohne Änderung der äußeren Abmessungen<br />

im gleichen Design skaliert<br />

werden kann, ist bei Leistungsanpassungen<br />

keine Änderung des Anlagenlayouts<br />

erforderlich.<br />

(jg)<br />

www.nord.com<br />

INFO<br />

Details zum Getriebemotor<br />

DuoDrive von Nord:<br />

hier.pro/zxynz<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 31


TITEL » Lineartechnik<br />

Bild: Konradin Mediengruppe/SEW-Eurodrive<br />

Für eine Maultaschenschneidmaschine<br />

lieferte SEW-Eurodrive ein<br />

Mehr achs-Servosystem, bestehend<br />

aus einer Motion-Control-Steuerung<br />

und einem Achsverbund aus<br />

drei Servoreglern. Motorseitig<br />

beinhaltet das Maschinenmodul<br />

zwei Servomotoren sowie<br />

einen Linearantrieb.<br />

Motion-Control-Steuerung von SEW-Eurodrive automatisiert einen Maultaschenschneider<br />

Königliche<br />

Antriebslösung<br />

Maultaschen sind ein ebenso leckeres wie einfaches Produkt. Sehr komplex<br />

dagegen ist der Aufwand ihrer industriellen Herstellung. Er erfordert viel Intelligenz<br />

in der Maschine. Hierbei setzt der Maschinenbauer König auf Motion Control<br />

von SEW- Eurodrive. Gemeinsam gelang eine Automatisierungslösung für einen<br />

Maultaschenschneider, die dem Kunden gut schmeckt.<br />

Gunthart Mau, Referent Fachpresse, SEW-Eurodrive, Bruchsal<br />

32 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022


Die Firma König ist ein weltweit agierender Hersteller<br />

von Kleingebäckanlagen. Seit ihrer Gründung<br />

als Ein-Mann-Betrieb vor über 50 Jahren hat<br />

sie das Ziel, die Backwarenproduktion zu vereinfachen<br />

und die Qualität des Gebäcks unter Beibehaltung<br />

seines handwerklichen Charakters zu erhöhen.<br />

Dabei sind der Produktvielfalt keine Grenzen gesetzt.<br />

Die Lebensmittelproduzenten geben die gewünschten<br />

Produkte vor und König findet für jeden Kunden<br />

die optimale technische Lösung, passend zur jeweiligen<br />

Größe und Anforderung des Betriebes.<br />

Einfaches Produkt – komplexe<br />

Anwendung<br />

Eine besondere Herausforderung für den Entwicklungs-<br />

und Produktionsstandort der Firma im mittelfränkischen<br />

Dinkelsbühl war die Entwicklung einer<br />

Schneidemaschine für Maultaschen, kleine Hüllen<br />

oder Taschen aus Nudelteig, die vegetarisch, mit<br />

Fisch oder Brät gefüllt werden. Der zubereitete Teig<br />

für die Maultaschen kommt aus einem Extruder. In<br />

einem Walzwerk wird dieser zu einem Teigband gewalzt,<br />

das typischerweise 600 mm oder 800 mm<br />

breit ist. Diese standardisierte Breite hängt von der<br />

vorgelagerten Anlage ab. Anschließend wird das<br />

Teigband mit Scheibenmessern in Stränge geschnitten.<br />

Auf diese wird dann die Füllung mittig aufgetragen.<br />

Bei Produktionsstart werden die gefüllten<br />

Stränge manuell in die Falteinrichtung eingefädelt.<br />

Danach läuft alles automatisch. Das Abschneiden<br />

und Verschließen der einzelnen Maultaschen sind die<br />

von der Firma König realisierten Prozessschritte,<br />

welche mit der Übergabe an<br />

den automatisierten Kocher enden.<br />

Neues Werkzeug für das<br />

Abschneiden und Prägen<br />

In der Schneidemaschine von König<br />

ist ein neu entwickeltes Werkzeug<br />

welches das Schneiden und Verschließen<br />

der Teigtaschen in einem Arbeitsgang<br />

ausführt, eingebaut. Diese Messer<br />

sind aus Edelstahl gefertigt und werden anschließend<br />

je nach Einsatz beschichtet um ein Anhaften<br />

des zu schneidenden Produktes zu verhindern. Bei<br />

Bedarf können diese Messer auch mit Wellenschnitt<br />

ausgeführt werden. Der Teig ist hierbei weniger kritisch,<br />

sondern eher die Füllung. Gerade bei den hohen<br />

Taktzahlen gäbe es schnell Probleme. „Durch die<br />

besondere Werkzeuggeometrie wird verhindert, dass<br />

beim Verschließen der Teigtaschen die Füllung austritt<br />

und es dadurch zu Anlagenstillständen kommen<br />

könnte. Die Maschine schneidet so genau, dass Füllmenge<br />

und die Schnittlänge exakt aufeinander abgestimmt<br />

werden können“, so Josef Hefner, Geschäftsführer<br />

bei König.<br />

Messer und Transportband<br />

synchronisieren<br />

„Abschneiden kann jeder“, bemerkt Hefner und fährt<br />

fort: „Es genügt jedoch nicht, eine einfache Hubbewegung<br />

auszuführen. Während das Messer in den<br />

IM ÜBERBLICK<br />

Motion-Control-Steuerung<br />

von SEW-Eurodrive synchronisiert<br />

mitlaufenden Schlitten<br />

auf die Transportbandgeschwindigkeit<br />

in einem<br />

Maultaschenschneider.<br />

Maultaschenproduktion 2.0: Die Firma König baut schon die zweite Generation ihrer Maultaschenschneider<br />

mit Antriebs- und Automatisierungstechnik von SEW-Eurodrive. Über den Schneider laufen<br />

bis zu drei Tonnen pro Stunde, je nachdem welches Produkt gefertigt wird.<br />

Bild: SEW-Eurodrive<br />

Hinteransicht der Schneidmaschine mit Abdeckhaube,<br />

Schneidbrücke, Transportband und Linearmotor.<br />

Auch bei 15 Meter Bandgeschwindigkeit<br />

in der Minute muss die Schneidbrücke aufsetzen,<br />

vorfahren, wieder abheben, zurückfahren und erneut<br />

aufsynchronisieren.<br />

Bild: SEW-Eurodrive<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 33


TITEL » Lineartechnik<br />

Weil die Maschine mit einem Hochdruckreiniger gesäubert wird, setzte SEW-Eurodrive<br />

einen Linearmotor mit Oberflächenbeschichtung ein. Er wurde auf einer Montageplatte<br />

befestigt, die mit Kühlkanälen und Thermostat ausgestattet ist. Somit lässt sich die<br />

Temperatur des Antriebs steuern.<br />

Maultaschenteig eintaucht, darf kein Vorschub erfolgen.<br />

Die Herausforderung bestand darin, den mitlaufenden<br />

Schlitten auf die Geschwindigkeit des Transportbandes<br />

zu synchronisieren.“ „Diese Bewegung<br />

wird durch einen Servolinearmotor SL2 von SEW-Eurodrive<br />

ausgeführt“, ergänzt Stefan Stahl, Außendienstmitarbeiter<br />

Service im Technischen Büro Nürnberg.<br />

Er betreut den Kunden in Dinkelsbühl.<br />

Hohe Anforderungen an<br />

Synchronisation<br />

Die erste Generation des Maultaschenschneiders<br />

wurde als reine Sondermaschine gebaut. Hier kam<br />

der Applikationsumrichter Movidrive mit der integrierten<br />

Positionier- und Ablaufsteuerung Ipos zum<br />

Einsatz. Die Bewegungskoordination der einzelnen<br />

Antriebe war mittels elektronischer Kurvenscheibe<br />

achsnah in den Umrichtern realisiert. Als Master fungierte<br />

dabei ein SEW-Asynchronmotor mit externem<br />

Drehgeber, der das Förderband für den Teigtransport<br />

antreibt. Hefner: „Wir haben gute Erfahrungen beim<br />

Bau der ersten Generation unserer Maschine<br />

gemacht. Vor allem die intensive Betreuung durch<br />

Stefan Stahl war ausschlaggebend, auch die zweite<br />

Maschinenbaureihe mit Technik von SEW-Eurodrive<br />

auszustatten.“<br />

Bild: SEW-Eurodrive<br />

Maschinenmodul „Synchron Schneiden“ ist ein Mehrachs-Servo-System,<br />

bestehend aus der Motion-<br />

Control-Steuerung Movi-PLC Power und einem<br />

Achsverbund aus drei Servoreglern Moviaxis, die über<br />

Ethercat im Millisekunden-Raster zeitsynchron angesteuert<br />

werden. Für die Übertragung der produktspezifischen<br />

Vorgaben wie Schnittlänge, -höhe und<br />

-geschwindigkeit agiert der Motion-Controller selbst<br />

als Feldbusteilnehmer im Kommunikationsnetzwerk<br />

der Maschinensteuerung. Antriebsseitig beinhaltet<br />

das Maschinenmodul einen Servomotor für den Vorschub<br />

des Teigbands, einen Servomotor für den Kurbelantrieb,<br />

der die Hubbewegung des Schneidmessers<br />

ausführt, sowie den Linearantrieb SL2, der das<br />

Schneidmesser synchron zum Transportband führt.<br />

„Um die hohen Beschleunigungswerte zum Erreichen<br />

der geforderten Taktzahlen zu realisieren, lag im Hinblick<br />

auf die <strong>Konstruktion</strong> die besondere Herausforderung<br />

in der Gewichtsreduzierung der bewegten<br />

Teile der Schneidemaschine“, erläutert Hefner. „Dennoch<br />

hätte man sie womöglich schon kopiert, wenn<br />

wir nicht gemeinsam mit SEW-Eurodrive die Intelligenz<br />

zur Bewegungssteuerung integriert hätten.“<br />

Intelligente Bewegungsprofile für mehr<br />

Verfügbarkeit<br />

Die Standardlösung für Synchronbetrieb ist die Funktion<br />

„Fliegende Säge“. „Die Dynamik entsprach jedoch<br />

noch nicht unseren Anforderungen“, erläutert Hefner<br />

und ergänzt: „Die Anforderung des Endkunden waren<br />

sechs Takte – in der Sekunde.“ Die geforderte Dynamik<br />

mit den maschinenbautechnischen Randbedingungen<br />

und Grenzwerten für den maximal zulässigen<br />

Verfahrweg, die Beschleunigung und Geschwindigkeit<br />

in Einklang zu bringen war eine komplexe, mathematische<br />

Herausforderung. Viel Expertise auf dem<br />

Gebiet der Bewegungssteuerung haben die regional<br />

INFO<br />

Details zu den Servo-Linearmotoren<br />

von SEW-Eurodrive:<br />

hier.pro/oYh38<br />

Zentral berechnete<br />

Kurven für ein exaktes<br />

Schnittergebnis<br />

Für die Realisierung der zweiten<br />

Maschinenbaureihe schlugen die<br />

Antriebsspezialisten eine zentral<br />

gesteuerte Bewegungskoordination<br />

mit einem modularen Hardwareaufbau<br />

vor. Basis für das<br />

Alle Kabel sind vorkonfektioniert. Somit kann die Maschine an<br />

einem Tag aufgestellt und in Betrieb genommen werden. Der<br />

Hubzylinder (rechts neben dem Motor) steuert den Bandverlauf.<br />

Bild: SEW-Eurodrive<br />

34 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022


Die Motion-Control-Steuerung Movi-PLC power (oben<br />

links) sendet die Steuerbefehle über den Systembus an<br />

die Servoachsen Moviaxis (untere Reihe, links) und die<br />

Umrichter Movitrac LTE-B (rechts daneben). Sie treiben<br />

die Längsschneidemesser und Falteinrichtungen an.<br />

»Die Herausforderung bestand<br />

darin, den mitlaufenden<br />

Schlitten auf die Geschwindigkeit<br />

des Transportbandes zu<br />

synchronisieren.«<br />

Josef Hefner<br />

ansässigen SEW-Applikationsingenieure, hier vertreten<br />

durch Matthias Christenn aus der Vertriebsregion<br />

Süd. Er programmierte die Bewegungskoordination<br />

zur Synchronisierung des Schneidmessers bei sehr<br />

kurzen Zykluszeiten. Im Unterschied zur ersten Maschinenbaureihe,<br />

wo noch das Transportband als<br />

Master für den Schneidprozess fungierte, gibt nun<br />

eine auf dem Motion-Controller parametrierte virtuelle<br />

Masterachse „den Takt“ an. In Abhängigkeit der<br />

produktspezifischen Vorgaben werden dabei die Bewegungsprofile<br />

– in Gestalt beschleunigungsoptimierter<br />

Kurvenscheiben – zentral im Motion-Controller<br />

so berechnet, dass jederzeit die Randbedingungen<br />

und Grenzwerte der Maschine eingehalten<br />

werden. Dies schont nicht nur die Mechanik, sondern<br />

sichert auch die Verfügbarkeit.<br />

Bei der realisierten Bewegungslösung verrichtet der<br />

Kurbelantrieb sogar sieben Takte in der Sekunde. Für<br />

die erfolgreiche Lösung dieser Bewegungsaufgabe<br />

sparte Hefner nicht mit Lob für den engagierten<br />

SEW-Mitarbeiter. Schließlich resümiert der Geschäftsführer:<br />

„Was SEW-Eurodrive auszeichnet, ist<br />

nicht nur der Verkauf von guten Komponenten, sondern<br />

die Unterstützung durch kompetente Anwendungstechniker.“<br />

(jg)<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

Bild: SEW-Eurodrive<br />

Bild: SEW-Eurodrive<br />

Antriebslösung für<br />

Maschinenintegration<br />

Linearmotoren SL2<br />

sind die passende<br />

Lösung für Hand -<br />

habungsaufgaben,<br />

Pick-and-Place-Anwendungen<br />

sowie<br />

mitlaufende Bearbeitung.<br />

Die synchronen Servo-Linearmotoren der Baureihe SL2 von<br />

SEW-Eurodrive eignen sich für hochdynamische Bearbeitungsmaschinen.<br />

Der konvektionsgekühlte Direktantrieb bietet alle<br />

Voraussetzungen für eine steife und hohe Regelgüte bei hoher<br />

Dynamik und gleichbleibender Präzision. Durch die direkte Erzeugung<br />

der linearen Bewegung und Kraft kommen die Linearmotoren<br />

ohne mechanische Übertragungsglieder und damit<br />

ohne Verschleißteile aus.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 35


ANTRIEBSTECHNIK » Lineartechnik<br />

Individuell konfigurierbare Lineartechnik von Rollon für UR-Roboter<br />

Anwenderfreundliche All-in-One-Lösung<br />

Einfach, schnell und wirtschaftlich: Mit dem neuen UR+-Paket bietet Rollon eine anwenderfreundliche All-in-<br />

One-Lösung für die Arbeitsraumerweiterung von UR-Robotern. Das Komplettpaket bestehend aus Linearachse,<br />

Steuerung und Software ist UR+-zertifiziert, individuell konfigurierbar und leicht zu bedienen.<br />

Andreas Kaiser, Vertriebsleiter Linearachsen, Rollon GmbH, Düsseldorf<br />

Bild: Rollon<br />

Das UR+-Paket besteht aus einer konfigurierbaren<br />

Linearachse inklusive<br />

vorkonfektionierten Kabeln, einem<br />

Schaltschrank sowie der Software-<br />

Komponente für URCaps.<br />

Bild: Rollon<br />

Maßgeschneidertes Paket<br />

Die UR+-zertifizierten<br />

Linearachsen von Rollon<br />

sind auf die Zusammenarbeit<br />

mit UR-<br />

Robotern vorbereitet<br />

und heben die Automation<br />

auf ein neues<br />

Level.<br />

INFO<br />

Details zur Lineartechnik für<br />

Roboter von Rollon:<br />

hier.pro/9BxdU<br />

Nutzerfreundliche Technik liegt im Trend. Ausschlaggebend<br />

sind nicht mehr allein die technischen<br />

Spezifikationen, zunehmend spielen darüber hinaus<br />

noch andere Kriterien wie einfache Installation,<br />

schnelle Inbetriebnahme und intuitive Bedienbarkeit<br />

eine Rolle. Auch in der Robotik und Automatisierung<br />

stehen anwenderfreundliche Konzepte hoch im Kurs.<br />

Vor allem für kleinere und mittelgroße Unternehmen<br />

ist eine unkomplizierte Mensch-Maschine-Interaktion<br />

das A und O, denn oft haben sie nicht die personellen,<br />

technischen und finanziellen Ressourcen für den Einsatz<br />

komplexer Robotertechnik. Die Leichtbauroboter<br />

des dänischen Herstellers Universal Robots erfreuen<br />

sich daher großer Beliebtheit. Sie kombinieren Funktionalität,<br />

Flexibilität sowie Kosteneffizienz mit einer<br />

leichten Handhabbarkeit und sind damit ein wichtiger<br />

Baustein zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Doch aufgrund ihres kompakten Designs<br />

stoßen die schlanken Roboterarme<br />

schnell an ihre Grenzen, was die<br />

Reichweite angeht. Wer seine Cobots<br />

effizienter auslasten oder größere<br />

Bauteile handhaben möchte, ist auf<br />

eine 7. Achse angewiesen. Mit der<br />

neuen Plug-and-Play-Lösung von<br />

Rollon ist dies unkompliziert möglich.<br />

Als Spezialist für lineare Bewegungssysteme weiß der<br />

Lineartechnikspezialist, wie man die Automation in<br />

Fahrt bringt. Das international agierende Unternehmen<br />

gehört zu den weltweit führenden Komplettanbietern<br />

für Lösungen im Bereich der Lineartechnik und bietet<br />

ein umfassendes, modulares Sortiment an unterschiedlichsten<br />

Linearführungen, Teleskopauszügen und Linearachsen.<br />

Auf Basis dieses vielfältigen Portfolios realisiert<br />

das Unternehmen flexible Automationssysteme<br />

und maßgeschneiderte Konzepte, die sich durch Effizienz,<br />

Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit auszeichnen.<br />

Im Bereich der 7. Achse bietet der Lineartechnikexperte<br />

ein feingliedriges Portfolio für kleine und mittlere<br />

Nutzlasten. Wird ein Roboter mit einer 7. Achse<br />

mobil gemacht, lässt sich sein Arbeitsbereich deutlich<br />

vergrößern. Dabei verfährt er auf einer Linearachse und<br />

kann so Aufgaben an mehreren Orten übernehmen.<br />

7. Achse für UR-Roboter<br />

Mit der neuen All-in-One-Lösung für UR-Roboter<br />

bringt der Lineartechnikspezialist jetzt auch die<br />

Cobots aus Dänemark in Fahrt. Das Mechatronikpaket<br />

wurde speziell zur Arbeitsraumerweiterung von UR-<br />

Robotern entwickelt und ist komplett in die Programmierwelt<br />

von Universal Robots integriert. Wer einen<br />

UR-Roboter bedienen kann, kommt also auch mit den<br />

Rollon-Verfahrachsen auf Anhieb zurecht. Diese sind<br />

UR+-zertifiziert und zeichnen sich durch eine hohe<br />

Systemsteifigkeit, Traglast, Verfahrgeschwindigkeit sowie<br />

Positioniergenauigkeit aus. Für die einzelnen Ro-<br />

36 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022


otermodelle stehen unterschiedliche Baugrößen zur<br />

Verfügung, die in puncto Größe und Leistungsfähigkeit<br />

passgenau abgestimmt sind. Üblicherweise ist es langwierig,<br />

einen UR-Roboter auf eine Linearachse zu bringen,<br />

da sowohl Achs-Auslegung als auch die Wahl und<br />

Anpassung der Steuerung und des Getriebes technisches<br />

Know-how und eine ausgeklügelte Softwareprogrammierung<br />

erfordern. Anders beim UR+-Paket: Es<br />

besteht aus einer konfigurierbaren Linearachse inklusive<br />

vorkonfektionierten Kabeln, einem Schaltschrank<br />

sowie der Software-Komponente für URCaps und<br />

überzeugt mit einfacher Inbetriebnahme und Bedienung.<br />

Aufbauen, anschließen und schon kann es losgehen.<br />

Aufwendige Achsauslegungs-, Anpassungs- und<br />

Programmierprozesse entfallen. Zudem sind alle Anschlüsse<br />

und Verbindungen so designt, dass keinerlei<br />

Verwechslungsgefahr besteht. Insgesamt dauert der<br />

Aufbau der Achse noch nicht einmal fünfzehn Minuten.<br />

Das intuitive UR-Interface führt den Anwender<br />

Schritt für Schritt durch die Installation, besondere<br />

Programmierkenntnisse sind dafür nicht erforderlich.<br />

Auch Änderungen am Produktionslayout kann der Anwender<br />

jederzeit schnell und einfach selbst vornehmen.<br />

Im Fall der Fälle erleichtert das integrierte Fehlerprotokoll<br />

die Fehlerbehandlung.<br />

IM ÜBERBLICK<br />

Robuste Linearachsen aus Aluminium<br />

Mit den neuen UR+-zertifizierten Linearachsen können<br />

Anwender ihre UR-Roboter noch effizienter und flexibler<br />

einsetzen – sei es beim Handling, bei der Palettierung,<br />

der Maschinenbestückung, in der Intralogistik<br />

oder zur Verkettung von mehreren Arbeitsstationen.<br />

Sie lassen sich in das Sicherheitskonzept des UR-Roboters<br />

integrieren und sind sowohl für horizontale als<br />

auch vertikale Applikationen geeignet. So bringen die<br />

Linearkomponenten für den Vertikaleinsatz eine motorintegrierte<br />

Haltebremse sowie zusätzliche pneumatische<br />

Klemmelemente mit, die im Falle einer Betriebsstörung<br />

sicherstellen, dass es zu keinerlei unerwünschten<br />

Bewegungen der Achse kommt. Zum Einsatz kommen<br />

die Lineareinheiten der Serie Robot aus dem Plus-<br />

System der Actuator Line. Die Achsen verfügen über eine<br />

robuste Struktur aus einem stranggepressten, eloxierten<br />

Aluminiumprofil. Der Einsatz von Aluminium<br />

sorgt für ein geringes Gewicht, eine schnelle Montage,<br />

eine große Flexibilität sowie eine hohe Wirtschaftlichkeit.<br />

Auch auf die Dynamik wirkt sich das Leichtmetall<br />

positiv aus, denn durch die Aluminium-Bauweise reduziert<br />

sich die Eigenträgheit. Das ist insbesondere für<br />

Roboter und Cobots mit dynamischen Handhabungsaufgaben<br />

von Vorteil. Trotz ihres geringen Gewichts<br />

zeichnen sich die stranggepressten Profile durch eine<br />

hohe Steifigkeit, Belastbarkeit, Präzision und Zuverlässigkeit<br />

aus – und das bei kompakter Bauweise.<br />

Die Antriebskraft wird durch einen<br />

stahlverstärkten Zahnriemen aus Polyurethan<br />

übertragen. Der UR-Robo-<br />

paket von Rollon für UR-<br />

Lineartechnik-Komplett -<br />

ter verfährt auf zwei parallelen Profilschienenführungen<br />

mit insgesamt Linearachse, Steuerung und<br />

Roboter bestehend aus<br />

vier Laufwagen, die alle auftretenden<br />

Software.<br />

Lasten und Momente stützen. So ist auch<br />

bei auskragenden Lasten – wie es bei einem<br />

Roboter oder Cobot naturgemäß der Fall ist – eine<br />

hohe Steifigkeit und somit Genauigkeit (Wiederholgenauigkeit:<br />

±0,05 mm) gewährleistet. Ein Abdeckriemen<br />

aus Polyurethan schützt den Riemenantrieb vor Staub,<br />

Schmutz, Fremdkörpern, Flüssigkeiten und anderen<br />

Verunreinigungen. Das ist insbesondere in verschmutzten<br />

Umgebungen von Vorteil. Erlaubt die Einsatzumgebung<br />

eine offene Lösung, kann alternativ die R-Smart<br />

als Economy-Variante genutzt werden. Die kugelgeführten<br />

Robot- und R-Smart-Systeme gewährleisten<br />

eine hohe Tragfähigkeit und Belastbarkeit und punkten<br />

darüber hinaus mit einem wartungsarmen Betrieb, geringer<br />

Geräuschentwicklung sowie einer langen Lebensdauer.<br />

Linearachsen-Paket als Premiumlösung<br />

Insgesamt stehen drei Baugrößen zur Verfügung:<br />

SEV-130 für den UR3, SEV-160 für den UR5 sowie<br />

SEV-220 für den UR10 und den UR16. Dank elf Hublängen<br />

in 500-mm-Schritten lässt sich die Achse individuell<br />

an die spezifischen Anforderungen der Applikation<br />

anpassen. Die maximale Hublänge beträgt<br />

5.500 mm. Durch einfaches Verbinden mehrerer Profile<br />

kann die Länge der Verfahrachsen erweitert und damit<br />

die Reichweite des Cobots auf circa 10 m erhöht werden.<br />

Für die notwendige Dynamik sorgen Geschwindigkeiten<br />

von bis zu 1,5 m/s sowie Beschleunigungen<br />

bis zu 3 m/s 2 .<br />

(jg)<br />

www.rollon.de<br />

Verfährt der Cobot auf<br />

einer Linearachse,<br />

kann er Aufgaben an<br />

mehreren Orten übernehmen.<br />

Durch die effizientere<br />

Auslastung<br />

lässt sich ein zweiter<br />

oder sogar dritter Roboter<br />

für andere Tätigkeiten<br />

einsparen.<br />

Bild: Rollon<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 37


ANTRIEBSTECHNIK » Getriebe<br />

Mit der Baureihe Z31 bringt<br />

Groschopp ein neues Edelstahl-<br />

Getriebe mit kombinierter<br />

Schnecken-Stirnradstufe auf<br />

den Markt.<br />

Getriebe von Groschopp – umfangreiches Sortiment sorgt für Flexibilität<br />

Passend für jede Anwendung<br />

Bild: Groschopp<br />

IM ÜBERBLICK<br />

Getriebelösungen von<br />

Groschopp – für jede<br />

Anwendung das passende<br />

Antriebskonzept<br />

Getriebemotoren – also die Kombination von Motor und Getriebe in einer Einheit – sind aus der modernen<br />

Industrie nicht mehr wegzudenken. Ganz gleich, ob mit Drehstrommotoren, Gleichstrommotoren<br />

oder Servomotoren, ein Getriebemotor kann verschiedene Aufgaben übernehmen und zum Beispiel in Anwendungen<br />

zum Heben, Fördern, Mischen, Abfüllen oder Verpacken eingesetzt werden. Das Getriebesortiment<br />

von Groschopp umfasst verschiedene Stirnrad-, Planeten-, Schnecken- und Kombi-, aber auch<br />

Sondergetriebe, die sich flexibel an die Anforderungen der jeweiligen Maschine anpassen lassen.<br />

Nabila Dewolfs, Vertrieb & Marketing, Groschopp AG Drives & More, Viersen<br />

INFO<br />

Details zum Vario-Getriebe<br />

von Groschopp:<br />

hier.pro/EEqYS<br />

Groschopp konzipiert, entwickelt und produziert<br />

seit 1948 komplette Plug-and-Play-Lösungen für<br />

den Maschinen- und Anlagenbau. Die unterschiedlichen<br />

Getriebearten des Herstellers haben verschiedene<br />

Vorteile. So bieten zum Beispiel die Planetengetriebe<br />

der PLZ-Serie bei kompakter Bauweise hohe Leistungsbeziehungsweise<br />

Drehmomentwerte. Das Unternehmen<br />

hat ein-, zwei- oder dreistufige Planetengetriebe<br />

in fünf Baugrößen für Abtriebsdrehmomente zwischen<br />

5 und 500 Nm im Produktportfolio. Auf Grund ihrer<br />

hohen Verdrehsteifigkeit und Überlastkapazität sind<br />

diese bei gleichzeitig niedrigem Massenträgheitsmoment<br />

vielseitig einsetzbar. Darüber hinaus überzeugen<br />

sie durch ihren hohen Wirkungsgrad<br />

von bis zu 94%, ihre hohe Dynamik<br />

sowie ganzzahlige Übersetzungen.<br />

Auch die Stirnradgetriebe des Herstellers<br />

zeichnen sich durch ihren<br />

guten Wirkungsgrad von bis zu 85%<br />

sowie ihre kompakte und robuste<br />

Bauart aus. Ähnlich wie beim Planetengetriebe<br />

befinden sich Motor und<br />

Getriebe in einer Achsebene.<br />

Schneckengetriebe der Vario-Familie<br />

Bei einem Schneckengetriebe wird die Rotationsbewegung<br />

der Welle auf ein rotierendes um 90° versetztes<br />

Zahnrad übertragen. Sie erlauben eine hohe Übersetzung<br />

auf engstem Raum. Mit den zweistufigen Z-Getrieben<br />

sind sogar Übersetzungen von 20:1 bis 1500:1<br />

möglich, was vor allem bei benötigten kleinen Abtriebsdrehzahlen<br />

von Vorteil ist. Das Drehmoment variiert<br />

je nach Ausführung zwischen 5 und 60 Nm. Sie arbeiten<br />

geräuscharm und können sowohl für Motoren<br />

mit Fußbefestigung als auch am Getriebeflansch freihängend<br />

montiert werden. Die einstufigen Schneckengetriebe<br />

der Vario-Familie arbeiten ebenfalls besonders<br />

leise und erreichen einen Wirkungsgrad von bis zu<br />

78%. Zudem zeichnen sie sich durch ihre hohe Überlastfähigkeit<br />

bei kurzen Stoßlasten sowie ihren modularen<br />

Aufbau und ihr hygienisches Design aus. Sie lassen<br />

sich flexibel an unterschiedliche Applikationen anpassen<br />

und verfügen über ein robustes Aluminiumgehäuse<br />

mit glatter Oberfläche. Dadurch sind sie leicht<br />

zu reinigen und erfüllen selbst hohe Hygieneanforderungen<br />

– etwa in der Lebensmittel-, Verpackungs-,<br />

Pharma- oder Chemieindustrie.<br />

38 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022


Getriebe mit unterschiedlichen<br />

Wellendurchmessern<br />

Das Vario-Getriebe VE31 ist in verschiedenen Ausführungen<br />

und mit unterschiedlichen Wellendurchmessern<br />

erhältlich. Dank ihrer kompakten Abmessungen<br />

ist etwa die Hohlwellenversion für kleinere<br />

Förderband applikationen geeignet. Das Drehmoment<br />

des Getriebes liegt je nach Übersetzung, Betriebsart<br />

und Schmierstoff bei bis zu 25 Nm, die Übersetzung<br />

bei bis zu 100:1. Bei höheren Belastungen sind auch<br />

Spezialausführungen mit Motorwellenabstützung realisierbar.<br />

Auch das VE40 – der große Bruder des VE31 –<br />

ist flexibel anpassbar und kann in allen Positionen am<br />

Motor betrieben werden. „Die Hohlwellenausführung<br />

mit Deckel ist das Basismodell der Produktfamilie“, erläutert<br />

Wolf Meyer, Produktmanager bei Groschopp.<br />

Die Deckel können beidseitig zur Anflanschung an die<br />

Maschine verwendet werden. „Der Vorteil ist, dass nur<br />

ein Hohlwellengetriebe auf Lager gehalten werden<br />

muss und je nach Bedarf verschiedene Komponenten<br />

angebaut werden können.“ Wird eine Abtriebs- statt<br />

einer Hohlwelle benötigt, kann zum Beispiel einfach<br />

eine Steckwelle integriert werden. Genauso leicht<br />

kann ein Flansch auf den linken oder rechten Deckel<br />

aufgeschraubt werden. Alternativ bietet der Hersteller<br />

das Getriebe auch mit fest am Gehäuse integriertem<br />

Flansch und Vollwelle links, rechts oder beidseitig anstatt<br />

mit Steckwelle an. Diese Ausführungen eignen<br />

sich für besondere Belastungen wie starke Stöße oder<br />

den Reversierbetrieb. Das Drehmoment des VE40 liegt<br />

bei bis zu 45 Nm, die Übersetzung reicht bis 80:1.<br />

Kombination macht den Unterschied<br />

Alle Vario-Getriebe verfügen über eine O-Ring-Abdichtung<br />

und werden standardmäßig mit Mineralfett<br />

geschmiert oder optional mit synthetischem Fett beziehungsweise<br />

synthetischem oder lebensmittelverträglichem<br />

Öl angeboten. „Auf Kundenwunsch setzen<br />

wir auch mechanische Änderungen oder Sonderanfertigungen<br />

für Serien um“, erklärt Meyer. „So entstehen<br />

nicht nur innovative Lösungen, sondern wir erreichen<br />

auch ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis.“ Mit<br />

der Baureihe Z31 bringt der Hersteller ein neues Getriebe<br />

mit kombinierter Schnecken-Stirnradstufe auf<br />

den Markt, das die aktuellen Modelle Z14 und Z20 ablöst.<br />

„Das Z31 ist für ein Abtriebsdrehmoment von 30<br />

Nm erhältlich, weitere Versionen sind geplant“, berichtet<br />

Alexander Klupp, Leiter <strong>Konstruktion</strong> bei Groschopp.<br />

„Das Z31 basiert auf dem VE31 mit einem<br />

Achsabstand von 31 mm.“ Beide Getriebe sind kompatibel,<br />

was den Motoranbau betrifft. „Das ist insofern<br />

von Vorteil, als dass sich die Getriebe nun einfach untereinander<br />

austauschen lassen.“ Als Winkelgetriebe<br />

deckt das Z31 dieselben Applikationen ab wie die Vorgängermodelle<br />

und kommt überall dort zum Einsatz,<br />

wo ein winkliger Abgang gebraucht oder eine kompakte<br />

Baugröße gefordert wird. Durch die Kombination<br />

aus Schnecken- und Stirnradstufe bieten die neuen<br />

Z-Getriebe Übersetzungen von 34,5:1 bis 690:1 und<br />

einen besseren Wirkungsgrad als zweistufige Schneckengetriebe.<br />

Weitere Mehrwerte für den Kunden sind<br />

die Kugellagerung des Getriebes sowie die 14er- oder<br />

15er-Hohlwelle im Abtrieb für die Kompatibilität mit<br />

der vorherigen Baureihe. Der Abtrieb kann jedoch auch<br />

je nach Applikation variiert werden.<br />

Kombi-Getriebe in Edelstahlausführung<br />

„Unser erstes Kombigetriebe ist in Edelstahl ausgeführt,<br />

verfügt über besonders glatte Oberflächen und<br />

lässt sich somit einfach reinigen“, so Klupp. „Das heißt,<br />

es ist wie die Vario-Getriebe für hohe Hygieneanforderungen<br />

geeignet und kann überall dort zum Einsatz<br />

kommen, wo raue Bedingungen vorherrschen.“ Eine<br />

Aluminiumversion mit gleicher Geometrie ist bereits in<br />

Planung.<br />

(jg)<br />

www.groschopp.de<br />

Bild: Groschopp<br />

Mit den zweistufigen<br />

Z-Getrieben sind Übersetzungen<br />

von 20:1 bis<br />

1500:1 möglich, was<br />

von Vorteil ist, wenn<br />

kleine Abtriebs-Drehzahlen<br />

benötigt werden.<br />

Die Vario-Getriebe VE31sind hartcoatiert, silacoatiert und in Edelstahl<br />

erhältlich und decken somit auch hohe Hygieneanforderungen ab.<br />

Bild: Groschopp<br />

Die Vario-Getriebe VE40 lassen sich durch ihren modularen Aufbau flexibel<br />

an die jeweilige Anwendung anpassen.<br />

Bild: Groschopp<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 39


Der CO 2 - und TCO-<br />

Guide von Festo soll<br />

Anwendern dabei<br />

helfen, sich für die<br />

richtige Antriebstechnologie<br />

zu entscheiden<br />

und dabei Energie und<br />

CO 2 zu sparen.<br />

Bild: Festo<br />

Nachhaltigkeit pneumatischer und elektrischer Automatisierungstechnik<br />

Produktivität hoch,<br />

Energiekosten und Emissionen runter<br />

Aktuelle Entwicklungen pneumatischer und elektrischer Automatisierungstechnik können Energiekosten<br />

weiter senken und forcieren gerade auch auf die Reduktion von CO 2 -Emissionen. Ein Hauptaugenmerk liegt<br />

weiterhin auf produktive und ausfallsichere Maschinen und Anlagen im IIoT-Umfeld.<br />

Nico Schröder, Korrespondent <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>, Augsburg<br />

Um den Energieverbrauch bei Produkt -<br />

verpackungsprozessen von Colgate-Palmolive<br />

zu reduzieren, setzt das Software- und Engineeringunternehmen<br />

Emerson in einem aktuellen Projekt<br />

seine Aventics-Pneumatiksensoren ein. Die Sensoren<br />

Aventics AF2 Smart Flow berechnen die Luftverbrauchsdaten<br />

mithilfe einer integrierten Software,<br />

die Trends und Unregelmäßigkeiten auf Analyse-<br />

Dashboards anzeigt, um Colgate bei der Regulierung<br />

von Versorgungsdrücken und der Erkennung von<br />

Lecks zu unterstützen. Es handelt sich um Durchflusssensoren,<br />

die den Luftverbrauch in pneumatischen<br />

Systemen überwachen und ein schnelles Eingreifen<br />

im Falle einer Leckage ermöglichen. Die integrierte<br />

Konnektivitätsfähigkeit des Systems erleichtert<br />

die Implementierung und bietet sofortige Einblicke<br />

auf Maschinenebene, wobei die Netzwerkfähigkeit<br />

den Weg zur unternehmensweiten Überwachung<br />

des Druckluftverbrauchs ebnet.<br />

Bei Colgate steckt dahinter der Anspruch, bis zum<br />

Jahr 2040 beim Kohlenstoffausstoß Netto-Null-<br />

Emissionen der Betriebsprozesse zu erreichen. Mithilfe<br />

der Daten, die von den Sensortechnologien und<br />

Analysefunktionen von Emerson bereitgestellt werden,<br />

hat der Hersteller von Verbraucherprodukten<br />

den Energieverbrauchs zahlreicher Zahnpasta- und<br />

Zahnbürsten-Verpackungsanlagen bereits um bis zu<br />

15 % reduzieren können. Mit einem noch breiteren<br />

Einsatz der Technologie plant der Konzern weitere<br />

Energieeinsparungen.<br />

Digitale Transformation und<br />

IIoT-fähige Softwarearchitektur<br />

Das Projekt ist Teil des Colgate-Programms für digitale<br />

Transformation und umfasst den Einsatz spezieller<br />

Aventics-Pneumatiksensoren und einer IIoT-fähigen<br />

Softwarearchitektur, um Druckluftströme präzise<br />

in Echtzeit überwachen können. So sollen Lecks<br />

identifiziert, pneumatische Prozesse optimiert und<br />

die Luftstromeffizienz verbessert werden. Angesichts<br />

des weit verbreiteten Einsatzes von pneumatischen<br />

Komponenten bei der Großproduktion von Verbrauchsgütern<br />

trägt die Reduzierung der mit Druckluft<br />

im Zusammenhang stehenden Energiemenge<br />

nicht nur zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele bei,<br />

sondern auch zur Verbesserung des allgemeinen<br />

40 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022


Fluidtechnik « ANTRIEBSTECHNIK<br />

Zustands und der Zuverlässigkeit von Maschinen und<br />

Anlagen. Dazu erläutert Warren Pruitt, Vice President<br />

Global Engineering Services von Colgate-Palmolive:<br />

„Die Einsparung von Energie durch eine Überwachung<br />

von Druckluftströmen ist nur die Spitze des<br />

Eisbergs. Basierend auf einem Testen-und-Lernen-<br />

Ansatz sind wir in der Lage, gewonnene Erkenntnisse<br />

erfolgreich über unsere gesamte globale Präsenz hinweg<br />

zu skalieren und dadurch die Erfüllung unserer<br />

Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen“.<br />

Pneumatische und elektrische<br />

Automatisierungstechnik<br />

Dass produzierende Unternehmen vor der<br />

Herausforderung stehen, einen genauen<br />

Überblick über den Energieverbrauch und<br />

den Wartungsstatus ihres Maschinenparks<br />

zu behalten, Verluste frühzeitig zu erkennen<br />

und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um<br />

Einsparungen zu erreichen oder Lastspitzen zu vermeiden,<br />

hat SMC Deutschland als Spezialist für<br />

pneumatische und elektrische Automatisierung dazu<br />

veranlasst, mit Elunic, einem Strategieberater und<br />

Softwareintegrator für Industrie-4.0-Anwendungen,<br />

eine gemeinsame Lösung im Bereich Wartungs- und<br />

Instandhaltungsmanagement zu entwickeln.<br />

Die neue Lösung erweitert den Service namens<br />

„Energietransparenz@SMC“ um die Funktion des<br />

Shopfloor-IO-Wartungsmanagers von Elunic.<br />

Dadurch erhalten Anwender neben einem ganzheitlichen<br />

Monitoring der Energiedaten ihrer pneumatischen<br />

Systeme auch eine Dokumentation und Anzeige<br />

aller notwendigen Wartungsschritte. Zur genauen<br />

Messung der Druck- und Durchflusswerte stellt SMC<br />

mit Energietransparenz@SMC eine kompakte und<br />

nach dem Plug-and-Use-Prinzip konzipierte Baugruppe<br />

bereit, die die Messwerte minütlich an eine<br />

IoT-Plattform von SMC sendet. Der Shop -<br />

floor-IO-Wartungsmanager von Elunic wird direkt in<br />

IM ÜBERBLICK<br />

Entwicklungen pneumatischer<br />

und elektrischer Automatisierungstechnik<br />

senken den<br />

Energieverbrauch und vermeiden<br />

Maschinenaus fälle sowie<br />

CO 2<br />

-Emissionen.<br />

Green Deal der EU<br />

Energieverluste bei pneumatischen Anlagen sind nicht nur ein Kostenfaktor,<br />

sondern vor dem Hintergrund des Klimawandels ein Thema, das nicht<br />

zuletzt im Zuge des Green Deals der EU dringenden Handlungsbedarf<br />

erfordert. Bis 2050 sollen nach EU-Willen keine Netto-Treibhausgase mehr<br />

freigesetzt werden. Europa soll der erste klimaneutrale Kontinent werden.<br />

Details zum Green Deal der EU unter hier.pro/PrV4S<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 41


ANTRIEBSTECHNIK » Fluidtechnik<br />

Bild: Elunic<br />

Der Shopfloor-IO-<br />

Wartungsmanager<br />

von Elunic ist in die<br />

IoT-Plattform von<br />

SMC, die Teil des<br />

Services „Energietransparenz@SMC“<br />

ist, implementiert.<br />

Bild: Emerson<br />

diese integriert, um die Energiedaten zu beziehen<br />

und damit Wartungspläne sowie -aufgaben für jede<br />

Maschine beziehungsweise einzelne Messpunkte<br />

individuell zu erstellen und zu bedienen. Das System<br />

ermöglicht es, mittels umfassender Dokumentation<br />

Veränderungen auch nach Monaten bis Jahren an<br />

Maschinen nachzuvollziehen. Technische Leiter<br />

erhalten so nicht nur einen genauen Überblick darüber,<br />

wann und wie Defekte in der Vergangenheit<br />

behoben wurden, sondern auch die Fähigkeit, durch<br />

punktgenaue Wartungen die Lebensdauer von<br />

Maschinen zu verlängern. Christian Ziegler, Head of<br />

Digital Business Development bei SMC, erklärt: „Im<br />

Umfeld von Digitalisierung und Industrie 4.0 sind<br />

Partnerschaften unverzichtbar, um Expertisen im<br />

bestmöglichen Sinne zu bündeln. Unsere Heimat ist<br />

direkt an der Maschine sowie der Anlage, und hierbei<br />

spielen unsere Komponenten wie Sensoren und<br />

Aktoren eine entscheidende Rolle. Denn hier entstehen<br />

die Daten, die weitergeleitet werden müssen.<br />

Zudem ist auch eine Vernetzung der einzelnen<br />

Datenpunkte sehr wichtig, was wir beides über unseren<br />

Service Energietransparenz@SMC erreichen.<br />

Durch die Partnerschaft mit Elunic zeigen wir nicht<br />

nur die technische Machbarkeit für innovative<br />

Lösungen, sondern auch, wie aus ihnen ein echter<br />

Mehrwert für Kunden entsteht.“<br />

Claudio Gusmini, Director IoT Solutions bei Elunic,<br />

sagt: .„Durch unsere langjährige Erfahrung im Industrial<br />

IoT für Maschinenhersteller haben wir bereits<br />

wertvolle Einblicke in den Maschinenbau bekommen<br />

und kennen die Herausforderungen der dortigen<br />

Anwender. Durch die Partnerschaft mit SMC gewinnen<br />

wir einen noch besseren Zugang und erhalten<br />

über deren IoT-Plattform eine optimale Schnittstelle<br />

für unseren Shopfloor-IO-Wartungsmanager zu den<br />

wichtigen Energiedaten. Von der Gesamtlösung profitieren<br />

sowohl Maschinenbauer als auch -betreiber.<br />

Das macht deutlich, welcher Mehrwert durch die<br />

Bündelung von Kompetenzen entsteht – eine Kern -<br />

idee von Industrie 4.0. Grundlage dafür ist neben der<br />

Offenheit bei Daten auch die zwischen Partnern.“<br />

Mehr Transparenz sowohl zu Energiekosten<br />

als auch zu CO 2 -Emissionen<br />

Mit dem Online-Tool von Festo zum Technologievergleich<br />

zwischen elektrischer und pneumatischer<br />

Automatisierungstechnik finden Anwender die passende<br />

Antriebstechnologie. Gleichzeitig sind sie in<br />

der Lage, CO 2 -Emissionen und die Total Cost of<br />

Ownership (TCO) zu reduzieren. Auf Basis einer richtig<br />

ausgewählten Antriebstechnologie verbrauchen<br />

Maschinen und Anlagen im Betrieb weniger Energie<br />

und senken nachhaltig ihren CO 2 -Footprint.<br />

Der CO 2 - und TCO-Guide stellt den Energieverbrauch<br />

verschiedener Automatisierungsprodukte während<br />

der Nutzung und den Einfluss auf die TCO dar.<br />

Anwender geben einfach die Parameter einer Applikation<br />

ein und die Software erstellt und visualisiert<br />

im Handumdrehen energieeffiziente und nachhaltige<br />

Vorschläge für die Bewegungsaufgabe aus dem Portfolio<br />

der Automatisierungsprodukte von Festo. Dabei<br />

stellt sie pneumatische und elektrische Anwendungen<br />

einander gegenüber. Angezeigt werden jeweils<br />

die CO 2 -Emissionen pro Jahr und die Anschaffungssowie<br />

die TCO-Kosten pro Lösung. Anhand dieser<br />

Informationen sollen Maschinen- und Anlagenbauer<br />

selbst entscheiden können, welche Parameter für sie<br />

am wichtigsten sind und welche Antriebstechnologie<br />

sie letztlich auswählen.<br />

www.emerson.com<br />

www.smc.eu<br />

www.festo.com<br />

Durchflusssensoren der<br />

Serie Aventics AF2 helfen,<br />

den Energieverbrauch zu<br />

optimieren, Maschinenausfälle<br />

zu vermeiden und<br />

Kosten zu senken.<br />

42 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022


News « ANTRIEBSTECHNIK<br />

Doppeltwirkende geführte Pneumatikzylinder von Airtec<br />

Zylinderserie in sieben Baugrößen<br />

Neu im Produktprogramm von Airtec sind<br />

die doppeltwirkenden, pneumatisch betätigten<br />

Kolbenstangenzylinder der Baureihe<br />

LXA mit Gleit- oder Kugelumlauf-Führung.<br />

Die mit integrierten Dämpfungsscheiben<br />

oder beidseitig einstellbarer<br />

pneumatischer Endlagendämpfung ausgestatteten<br />

Einheiten sind mit Kolbenund<br />

Führungsstangen aus Edelstahl oder<br />

verchromtem Stahl lieferbar. Alle Modellvarianten<br />

integrieren eine Positionserkennung<br />

zur berührungslosen Stellungsabfrage<br />

mit Zylinderschaltern.<br />

Der Hersteller bietet die Zylinderserie in<br />

sieben Baugrößen mit Kolbendurchmessern<br />

von 16 bis 63 mm und Anschlüssen<br />

im M5-, G1/8- beziehungsweise<br />

G1/4-Format an. Die LXA-Pneumatikzylinder<br />

erreichen Geschwindigkeiten von<br />

50…500 mm/s und können mit einem Arbeitsdruck<br />

von 1…10 bar beaufschlagt<br />

werden. Zur Wahl stehen Ausführungen<br />

mit unterschiedlichen Dichtungen aus PU,<br />

NBR und FKM für den Einsatz in Temperaturbereichen<br />

von -20 °C bis +80 °C beziehungsweise<br />

-10 °C bis +150 °C bei aus-<br />

schließlich mit FKM-Dichtungen bestückten<br />

LXA-Varianten.<br />

www.airtec.de<br />

Bild: Airtec<br />

Encoder mit True-Power-On-Multiturn von Megatron<br />

Diese Drehgeber-Technologien sind vergleichbar mit High-End-Applikationen<br />

Bild: Megatron Elektronik<br />

True-Power-On-Multiturn auf Basis von<br />

Energy Harvesting mit guten Präzisionsund<br />

Multiturn-Eigenschaften: Der Kit-<br />

Absolut-Encoder NYS35K von Megatron<br />

bietet Drehgeber-Technologien, die bisher<br />

High-End-Applikationen vorbehalten waren.<br />

Als Multiturn-Kit-Absolut-Drehgeber<br />

oder Singleturn-Encoder erfasst er Winkel<br />

>360° selbst im spannungsfreien Zustand<br />

mit höchster Genauigkeit. Das Produktdesign<br />

ist auf das Wesentliche reduziert und<br />

besteht aus hochwertigen Sensorelemen-<br />

ten inklusive Elektronik und Elektronikträger.<br />

Auf ein Gehäuse und ein Wellenlager<br />

wurde verzichtet, sodass der Encoder<br />

kompakt ausfällt. Mit einem Durchmesser<br />

von 35 mm und einer Tiefe von lediglich<br />

20,4 mm passt er auch in kleinste Bauräume.<br />

Der Encoder eignet sich für Anwendungen<br />

in der Robotik, in Stellantrieben für Oberlichter,<br />

Tore, Rührwerke oder Abfüllanlagen<br />

sowie als Motorfeedback.<br />

www.megatron.de<br />

Neuer Sicherheitsblock von Parker Hannifin für Hydrospeicher<br />

Volle Funktionalität in einem einzigen Produkt<br />

sierten Temperaturbereich von -20 °C bis<br />

+80 °C und einer hohen Korrosionsbeständigkeit<br />

gemäß ISO 9227. Darüber hi-<br />

Bild: Parker Hannifin<br />

Die Cylinder and Accumulator Division<br />

Europe (CADE) von Parker Hannifin führt<br />

einen neuen Sicherheitsblock (Produktserie<br />

SB) für Hydrospeicher ein. Er bietet<br />

volle Funktionalität in einem Produkt:<br />

Isolierung, Ablauf, Spitzendruckschutz<br />

und Druckregelung. Damit wird die Wahl<br />

des richtigen Sicherheitsblocks – unabhängig<br />

von der Anwendung – einfacher.<br />

Die Produktserie bietet eine verbesserte<br />

Bauform, die den Platzbedarf minimiert<br />

und die Installation vereinfacht. Sie ist in<br />

den Größen 10, 20 und 32 erhältlich. Anwender<br />

profitieren von dem standardinaus<br />

ist die Produktserie PED-zertifiziert<br />

und für den Einsatz in Atex-Umgebungen<br />

geeignet (nur manuelle Version).<br />

Die Serie ist für alle Blasen-, Membranund<br />

Kolbendruckspeicher geeignet. Kunden<br />

können zwischen Modellen mit elektrischen<br />

oder manuellen Überdruckventilen<br />

wählen. Die Produktserie verfügt entweder<br />

über einen BSPP- oder SAE-Druckspeicheranschluss,<br />

wobei Größe 32 standardmäßig<br />

einen SAE-Druckspeicheranschluss<br />

bietet.<br />

www.parker.com<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 43


ANTRIEBSTECHNIK » News<br />

Dezentrales Antriebssystem von Siei Areg<br />

Bewegt robuste Maschinenschutztüren<br />

Bild: Siei-Areg<br />

trische Energie umgewandelt. Das führt<br />

zu einem Anstieg der Spannung im Zwischenkreis,<br />

die dann unter Umständen zu<br />

hoch für den Frequenzumrichter des Antriebs<br />

ist. Die Überspannung würde zu einem<br />

Not-Aus des Motors führen.<br />

Eine Lösung für sein Problem fand der<br />

Schutzsystem-Entwickler mit dem dezentralen<br />

Antriebssystem KFM05a von<br />

Siei-Areg in der Kombination mit einem<br />

Federmotor als Gegengewicht zur Fallkraft<br />

der Torschürze. Im Antriebssystem<br />

sind Asynchronmotor, Frequenzumrichter,<br />

Netzfilter, Kommunikation, analoge und<br />

Ein Spezialist für Schutzsysteme hat ein<br />

Rolltor aus besonders stabilen, durchschussfesten<br />

Aluminimumlamellen entwickelt.<br />

Das Problem: Das Rolltor wiegt<br />

bis zu 70 kg. Beim Abbremsen des Tores<br />

wird eine hohe kinetische Energie in elekdigitale<br />

Schnittstellen sowie der Encoder<br />

zu einer kompakten Antriebs- und Positioniereinheit<br />

zusammengefasst. Dem<br />

Antrieb gegenüber sitzt der Federmotor.<br />

Er kann in verschiedene Applikationen integriert<br />

werden, der Verkabelungsaufwand<br />

ist minimal und das kompakte Gehäuse<br />

spart Platz. Es gibt ihn in vier verschiedenen<br />

Baugrößen mit Leistungsbereichen<br />

von 180 bis 510 W. In ihrer<br />

stärksten Version entwickelt die Einheit<br />

ein Nenndrehmoment von 2,8 Nm und eine<br />

Nenndrehzahl von 1750 U/min.<br />

www.sieiareg.de<br />

Linearschlitten-to-go von Igus erleichtert das Handling<br />

Montage und Demontage mit einem Handgriff<br />

Igus hat eine neue Art Linearschlitten entwickelt: Ein Clipsmechanismus<br />

ermöglicht eine sekundenschnelle Montage und Demontage von der Linearschiene<br />

– ohne Werkzeug und an jeder Position. Von dieser Idee profitieren<br />

unter anderem Hersteller von landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen<br />

sowie Anwender von Kamerasystemen oder Mess- und Prüftechnik. Die<br />

Bedienung des Clipsschlittens ist einfach: Der Schlitten bewegt sich über<br />

vier Gleitbuchsen aus schmier- und wartungsfreiem Hochleistungskunststoff<br />

auf einem Doppelprofil. Zieht der Anwender an einem Hebel an der<br />

Schlittenunterseite, öffnen sich über einen Federmechanismus zwei Lager.<br />

Der Schlitten lässt sich nun aus der Schiene schwenken und abnehmen.<br />

Ebenso schnell gelingt die Montage. Der Anwender setzt den Schlitten<br />

auf die obere Schienenwelle und clipst ihn auf der unteren Welle ein.<br />

www.igus.de<br />

Bild: Igus<br />

Neue Standardbaureihe wassergekühlter Elektromotoren von Ben Buchele<br />

Kompakt, antriebsstark, leicht und leise<br />

Bild: Ben Buchele Elektromotorenwerke<br />

Ben Buchele Elektromotorenwerke stellt<br />

eine neue Standardbaureihe wassergekühlter<br />

Elektromotoren von Baugröße 71<br />

bis 315 vor. Wassergekühlte Motoren<br />

zeichnen sich durch ihre Kompaktheit bei<br />

hoher Leistung sowie durch ihren leisen<br />

Lauf aus. Neben Schiffsantrieben werden<br />

sie zum Beispiel in Anker- oder Mooring-<br />

Winden eingesetzt. Ein Pluspunkt: Sie<br />

strahlen kaum Wärme ab und eignen sich<br />

somit für klimatisierte Räume wie Labore,<br />

die auf Temperatur gehalten werden müs-<br />

sen. Nach dem Manufaktur-Ansatz des<br />

Unternehmens wird jeder Motor spezifisch<br />

für den Einsatzzweck des Kunden<br />

angefertigt. Bei aller Individualität hat<br />

der Hersteller eine Standardbaureihe mit<br />

Standardbaugrößen festgelegt. Dennoch<br />

wird jeder Motor als Einzelstück betrachtet.<br />

Dazu zählen zahlreiche Sonderausstattungen,<br />

die von der Stillstandsheizung<br />

bis zur eingebauten Rücklaufsperre individuelle<br />

Anforderungen erfüllen können.<br />

www.benbuchele.de<br />

44 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022


News « KOMPONENTEN<br />

Radialwellendichtringe von SKF für Durchmesser von 200 bis 1.200 mm<br />

Große Wellenlager werden zuverlässig geschützt<br />

Bild: SKF<br />

Für Wellendurchmesser von 200 bis 1.200 mm bietet SKF eine Serie von HSS-Radialwellendichtringen<br />

an. Gegenüber den bisher eingesetzten Gummi-Gewebe-Wellendichtringen<br />

bieten sie zahlreiche Vorteile und sind ohne Formwerkzeugkosten ab Losgröße<br />

1 auch kurzfristig verfügbar. Die HSS-Serien eignen sich sowohl für die Erstausstattung<br />

als auch für Instandhaltungs- und Revisionsarbeiten mit maßlich veränderten<br />

Einbauräumen.<br />

Der Hersteller bietet die Wellendichtringe in mehreren Ausführungen an: Je nach Anwendungsfall<br />

und Montage situation sind sie als ungeteilte und geteilte Variante, mit<br />

Springlock und optional mit Springcover sowie in unterschiedlichen Federverbindungen<br />

und Schmiernutsystemen erhältlich.<br />

Die Wellendichtringe überzeugen durch diverse Anwendungsvorteile: So besteht der<br />

Teil des Dichtungskörpers, der die Gehäusebohrung berührt, aus einem Elastomerwerkstoff,<br />

der härter als die Dichtlippe ist. Das ermöglicht eine leichtere Montage und bietet<br />

schon während des Einbaus eine höhere Stabilität. Im Betrieb erhöht sich die<br />

Schutzwirkung für die abzudichtenden Lager.<br />

www.skf.com/de<br />

Neue Schrägkugellager und optimertes Flanschdesign von NSK<br />

Für widrige Umgebungsbedingungen geeignet<br />

NSK stelllt eine neue Serie des Agri-Disc-<br />

Hub-Programms vor. Die AS-Serie der Lagereinheiten<br />

für widrige Umgebungsbedingungen<br />

unterscheidet sich von der<br />

A-Serie unter anderem durch eine neue<br />

Schrägkugellager-Baureihe und ein optimiertes<br />

Flanschdesign.<br />

Viele Hersteller von Landmaschinen nutzen<br />

die Agri Disc Hubs, um die rotierenden<br />

Werkzeuge von Bearbeitungsgeräten<br />

wie Kurzscheibeneggen, Sämaschinen<br />

und Randstreifenmähern zu lagern. Die<br />

einbaufertigen Lagereinheiten wurden für<br />

diese Anwendung entwickelt. Sie können<br />

unter widrigen Umgebungsbedingungen<br />

(Feuchtigkeit, Staub und Schmutz, korro-<br />

Bild: NSK<br />

sive Düngemittel, mechanische Beanspruchungen<br />

durch Steinschlag, etc.) lange<br />

Standzeiten erreichen. Auch die Reinigung<br />

der Geräte mit dem Hochdruckreiniger<br />

beeinträchtigt ihre Lebensdauer nicht.<br />

Alle Agri Disc Hubs sind mit zweireihigen<br />

Schrägkugellagern mit 40°-Kontaktwinkel<br />

ausgestattet, die hohe axiale und radiale<br />

Lasten aufnehmen können. Die Lager<br />

sind in ein robustes Gussgehäuse integriert,<br />

das über einen Flansch direkt mit<br />

dem Arbeitsgerät verbunden wird.<br />

www.nskeurope.de<br />

Höhenverstellbare Konsole von Tünkers<br />

Wandlungsfähige Lösung für den Vorrichtungsbau<br />

<strong>Konstruktion</strong> und Fertigung von Konsolen<br />

für den Vorrichtungsbau sind zeit- und<br />

kostenintensiv. Tünkers Maschinenbau<br />

bietet hier mit der Multiflex-Konsole eine<br />

flexible Lösung. Die Konsolen lassen sich<br />

manuell in 3 mm-Schritten auf jeweils 50<br />

Höhenvarianten einstellen. Dies erfolgt<br />

über nur 3 Schrauben zum Einrasten und<br />

stabilen Fixieren der ausziehbaren Stege.<br />

Die 3 Basismodelle decken mit ihren Hö-<br />

hen von 250 – 400 mm, 400 – 550 mm<br />

und 550 – 700 mm ein breites Feld an<br />

Aufbau-Möglichkeiten ab. FWährend<br />

klassisch realisierte Konsolen nur für den<br />

jeweiligen Einsatz verwendbar sind, kann<br />

die Multiflex-Konsole in kurzer Zeit in<br />

neuen Zusammenstellungen wiederverwendet<br />

werden. Mit verschiedenen Anbauteilen,<br />

wie Aufbauplatten und Anbindungswinkeln<br />

können unterschiedliche<br />

Werkzeuge wie Spanner oder<br />

Schweißzangen sicher angesetzt<br />

und zu einer Automationsschiene<br />

verbunden werden.<br />

Die Multiflex-Konsolen eignen<br />

sich nicht nur für die Anbindung<br />

an das Spannersortiment<br />

des Herstellers , sondern für unterschiedliche<br />

Anwendungen.<br />

www.tuenkers.de<br />

Bild: Tünkers Maschinenbau<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 45


KOMPONENTEN » News<br />

<strong>Konstruktion</strong>en aus dem Item-Engineeringtool<br />

Manuelle Montage profitiert von 3D-Aufbauanleitungen<br />

Bild: Item<br />

keit, sich die optimale <strong>Konstruktion</strong>sreihenfolge<br />

in<br />

bewegten Bildern anzuschauen.<br />

Via Scan des QR-<br />

Codes oder Eingabe der Cx-<br />

Artikelnummer ruft der<br />

Konstrukteur über den Item<br />

Projectviewer die zugehörige<br />

Anleitung ab. Dort sind<br />

alle Informationen verfügbar:<br />

die Projektdokumentation inklusive<br />

Projektübersicht, Informationen zu den<br />

bearbeiteten Profilen, eine Dreitafelprojektion<br />

mit den Innen- und Außenmaßen,<br />

Animationen vereinfachen ab sofort die<br />

Montage von <strong>Konstruktion</strong>en aus dem<br />

Item-Engineeringtool: Anwender haben<br />

mit der 3D-Aufbauanleitung die Möglicheine<br />

Explosionsdarstellung und die in 3D<br />

animierte Montageanleitung.<br />

Der Monteur gelangt mit einem Klick ins<br />

Engineeringtool, um Anpassungen vorzunehmen.<br />

Im Eigenschaftsfenster stehen<br />

die Kataloginformationen zu den Komponenten<br />

zur Verfügung. Außerdem stellt<br />

das Tool die CAD-Daten oder die Projektdokumentation<br />

zum Download bereit. Für<br />

weitere oder neue Bestellvorgänge können<br />

die Projekte anschließend direkt in<br />

den Warenkorb gelegt werden.<br />

www.item24.com<br />

Arretierbolzen von Kipp im Hygienic Design<br />

Kein Anhaften von Schmutzpartikeln<br />

Das Heinrich Kipp Werk hat einen Arretierbolzen<br />

entwickelt, der erhöhte Hygieneanforderungen<br />

erfüllt. Seine <strong>Konstruktion</strong><br />

nach Hygienic-Design-Richtlinien<br />

verhindert ein Anhaften von Schmutzpartikeln<br />

und vereinfacht die Reinigungsprozesse.<br />

Damit ist er zur <strong>Konstruktion</strong> von<br />

Maschinen und Anlagen in der Lebensmittel-<br />

und Pharmaindustrie sowie in der<br />

Medizintechnik geeignet. Der Arretierbolzen<br />

aus Edelstahl 1.4404 besitzt einen<br />

Kegelbund, damit die Schraubstelle mit<br />

den dazugehörigen Dicht- und Unterlegscheiben<br />

hygienisch sicher abgedichtet<br />

werden kann. Die Oberfläche des <strong>Konstruktion</strong>sbauteils<br />

mit einer Rautiefe von<br />

Ra


Höhl & Westhoff GmbH<br />

Tradition • Qualität • Sicherheit<br />

Bild: Otto Ganter<br />

Maschinenfüße von Ganter für schwere Maschinen<br />

Spindel zentriert sich selbst<br />

Ganter hat zwei neu entwickelte Maschinenfuß-Familien in<br />

sein Portfolio aufgenommen. Neben einem hochwertigen und<br />

zugleich standsicheren Design wurden die Komponenten mit<br />

zusätzlichen, nutzbringenden Eigenschaften ausgestattet. Die<br />

neuen massiven Maschinenfüße eignen sich insbesondere für<br />

große und schwere Anlagen und Maschinen.<br />

Der Maschinenfuß GN 36 stellt durch die Krafteinwirkung der<br />

Maschine eine sehr stabile und belastbare Verbindung zwischen<br />

Spindel und Fuß her. Dabei ist die Spindel mit der Fußplatte<br />

nicht verbunden, beim Aufstellen zentriert sich diese<br />

durch den Radius am Auflagepunkt selbstständig. Die blau<br />

verzinkte Stahl-Spindel ist mit Feingewinden zwischen<br />

M20x1,5 und M42x2 zum genauen Nivellieren erhältlich und<br />

wird mit der passenden Kontermutter geliefert. Die geschmiedete<br />

und bis zu Ø200 mm große Stahl-Fußplatte verfügt über<br />

eine kunststoffbeschichtete, schwarz-matte Oberfläche und<br />

ist in drei Formen bestellbar.<br />

www.ganternorm.com<br />

Schutz für Mensch und Maschine<br />

Individuelle Faltenbälge, Abdeckungen, Unfallschutz:<br />

• Faltenbälge<br />

• Gleitbahnschützer<br />

• Kastenbälge<br />

• Jalousien<br />

• Gummiformteile<br />

www.faltenbalg.net<br />

info@faltenbalg.net<br />

Tel. +49 (0) 202 / 8 45 82<br />

Fax +49 (0) 202 / 8 28 85<br />

• Rollbandabdeckungen<br />

• Spiralfedern<br />

• Schürzen<br />

• Kompensatoren<br />

• Manschetten<br />

End-of-Arm-Plattform von Schmalz für Roboter<br />

Mehr Optionen für Match<br />

Schmalz erweitert die End-of-Arm-<br />

Plattform Match, mit der Roboter<br />

flexibel mechanische und Vakuum-<br />

Greifer nutzen können. Mit der Anbindung<br />

an die Schmalz Connect<br />

Suite (SCS) via IO-Link können Anwender<br />

ab sofort Daten, die während<br />

des Greifprozesses erfasst werden, auswerten und visualisieren.<br />

Die Ergebnisse erscheinen in einem Dashboard auf<br />

dem Smartphone, Tablet, PC oder in externen Apps. Die Kommunikation<br />

erfolgt über die SCS, die auch andere IO-Link-Geräte<br />

einbinden kann. Der Hersteller hat zudem seinen pneumatischen<br />

Vakuum-Erzeuger RECB an das Match-System<br />

adaptiert. Der RECB Match kann dank seines Saugvermögens<br />

von 74 l/min auch poröse oder biegeschlaffe Werkstücke<br />

handhaben. Für die hohe Leistung bei dennoch geringerem<br />

Energieverbrauch sorgt die integrierte SEP-Düse. Ihre Eco-Düsentechnologie<br />

basiert auf dem mehrstufigen Venturi-Prinzip.<br />

Der RECB Match ist eine Alternative zu den elektrischen Vakuum-Erzeugern<br />

ECBPMi und ECBPi.<br />

www.schmalz.com<br />

Bild: J. Schmalz<br />

THE GEAR COMPANY<br />

MEHR IDEEN PRO CM 3 *<br />

*Beim neuen zweistufigen Servo-Winkelgetriebe – DynaGear HighRatio<br />

Ideen sind unser Antrieb. Und das extrem platzsparende Winkelgetriebe<br />

DynaGear HighRatio macht seinem Namen alle Ehre. Konsequent durchdacht<br />

spart das DynaGear HR durch seine kurze und schmale Bauweise<br />

Platz. Und schafft Raum für Flexibilität: Höchste Leistung. Exzellente<br />

Laufruhe durch die Hypoid-Verzahnung. Und ein Wirkungsgrad von bis zu<br />

92%. Darf’s also ein bisschen mehr sein?<br />

NIDEC GRAESSNER GMBH & CO. KG<br />

Telefon: 07157 123-0 . www.graessner.de<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 47


Bild: Blickfeld<br />

Mid-Range-3D-LiDAR-Sensoren von<br />

Blickfeld sind in ein Konzept für die<br />

nahtlose Integration der Sensoren<br />

ins Fahrzeug eingebettet. So ist eine<br />

360-Grad-Rundumsicht möglich.<br />

LiDAR-Sensoren von Blickfeld erlauben 360°-Rundumsicht<br />

Rundumblick in Automobilen<br />

LiDAR-Sensoren bieten hochauflösende 3D-Informationen über ihre Umgebung und können die Leistungsfähigkeit<br />

und Zuverlässigkeit von ADAS- und AD-Systemen von Autos verbessern. Die Blickfeld<br />

GmbH, ein Anbieter von 3D-LiDAR-Technologie für autonome Mobilität und IoT-Anwendungen, bietet<br />

hier den Vision Mini, einen kompakten Mid-Range-3D-LiDAR-Sensor mit einem großen Sichtfeld an.<br />

Eingebettet in ein Konzept für die nahtlose Integration der Sensoren ins Fahrzeug ist so eine<br />

360-Grad-Rundumsicht möglich.<br />

Bild: Blickfeld<br />

IM ÜBERBLICK<br />

Nahtlos integrierte LiDAR-<br />

Sensoren von Blickfeld<br />

erlauben<br />

360°-Rundumsicht.<br />

48 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022<br />

Blickfeld, Anbieter von LiDAR-Sensortechnologie<br />

und Perzeptionssoftware, stellte auf der CES<br />

2022 ein Konzept für die nahtlose, fast unsichtbare<br />

Einbettung von LiDAR-Sensoren in Automobilen<br />

vor. Das Unternehmen hat bei der<br />

Entwicklung des Konzepts mit einer der führenden<br />

Kreativagenturen, Genesis Design, zusammengearbeitet,<br />

um Funktionalität und<br />

Design von automatisierten und autonomen<br />

Blickfeld-Sensoren<br />

werden den Anforderungen<br />

an Endkundenfahrzeuge<br />

im Hinblick<br />

auf Sicherheit, Zuverlässigkeit<br />

und Skalierbarkeit<br />

gerecht.<br />

Fahrzeugen auf ein neues Level zu heben. Das Konzept<br />

nutzt sogenannte Vision-Mini-Sensoren der<br />

Münchener, um eine nahtlose Integration und eine<br />

subtile Einbindung in das Fahrzeug an mehreren<br />

Montagepositionen wie den Scheinwerfern, Heckleuchten<br />

und Seitenspiegeln zu erreichen. Die Anordnung<br />

ermöglicht eine vollständige Rundumsicht und<br />

stellt somit einen entscheidenden Baustein auf dem<br />

Weg zu sicherer fahrerassistierter und autonomer<br />

Mobilität dar.<br />

Heutige Testfahrzeuge für automatisiertes Fahren<br />

sind mit bis zu vierzig Kameras, Radaren und LiDAR-<br />

Sensoren und zahlreichen Anbauten an den Seiten<br />

und auf dem Dach der Fahrzeuge ausgestattet. Die<br />

heute verbreiteten Anbauten sind nicht tauglich für<br />

den Massenmarkt und haben erhebliche negative<br />

Auswirkungen auf die Sicherheitsbewertung des<br />

NCAP (New Car Assessment Program), da Verletzungen<br />

wenig geschützter Verkehrsteilnehmer im Falle<br />

eines Unfalls nicht ausreichend vorgebeugt wird, die<br />

Reichweite der Fahrzeuge durch den hohen Luftwiderstand<br />

der Anbauten verringert wird und es bei den<br />

eingesetzten Sensoren keine praktikablen Lösungen<br />

für Heizung, Reinigung und Schutz vor mutwilliger<br />

Beschädigung gibt.


Sonderteil Connected mobile Machines & Mobility (CMM) « TRENDS<br />

Bild: Blickfeld<br />

Der Mid-Range-3D-LiDAR-Sensor Vision Mini<br />

kann in zahlreichen Positionen am Auto eingebaut<br />

werden, zum Beispiel im Scheinwerfer (Bild),<br />

in den Heckleuchten oder im Seitenspiegel.<br />

Bild: Blickfeld<br />

LiDAR-Sensoren von Blickfeld werden in die Infrastruktur<br />

integriert, um so Verkehrsinformationen<br />

in Echtzeit zu erfassen. Die Software analysiert<br />

Geschwindigkeit und Richtung der Bewegung<br />

jedes Verkehrsteilnehmers.<br />

Bild: Blickfeld<br />

Mit flexiblen Installationsoptionen und<br />

der durchgehenden LiDAR-Technologie<br />

ermöglich die Blickfeld-Lösung auch<br />

Automated Valet Parking.<br />

Gute Sicherheits- und Komfortfunktionen<br />

mit LiDAR-Sensoren<br />

LiDAR-Sensoren bieten im Vergleich zu Radaren und<br />

Kameras eine genauere, dreidimensionale Wahrnehmung<br />

jedes Details in der Umgebung und sind daher<br />

ein zentraler Bestandteil von aktiven Sicherheitssystemen<br />

in Fahrzeugen. Um ein Höchstmaß an Sicherheit<br />

zu gewährleisten, erkennt ein Fahrzeug mithilfe<br />

des vorgestellten Sensorkonzepts höchst zuverlässig<br />

Objekte rund um das Auto, tote Winkel und warnt<br />

vor Kollisionen. Das Fahrzeug kann so Notbremsungen<br />

und Spurwechsel automatisch durchführen, was<br />

die Zahl der Verkehrsunfälle stark reduziert. Darüber<br />

hinaus werden Komfortsysteme wie Einparkhilfen<br />

und automatische Türöffnungsfunktionen durch<br />

LiDAR-Sensoren unterstützt.<br />

Markenindividuelle Designs von LiDAR-<br />

Sensoren möglich<br />

Für den Markterfolg von Automobilherstellern ist es<br />

entscheidend, dass sie individuelle Designs anbieten<br />

können und sich ihre Modelle von denen der Mitbewerber<br />

klar unterscheiden. Das vorgestellte Seamless-Integration-Konzept<br />

berücksichtigt daher besonders<br />

die Möglichkeit, durch ein intelligentes Arrangement<br />

der einzelnen Elemente markenspezifische<br />

Charakteristika zu betonen. Zu diesem Zweck<br />

wurden die Sensoren gemeinsam mit Beleuchtungselementen<br />

elegant in einen horizontalen „Smart<br />

Strip“ in das Fahrzeug integriert und sind nahezu unsichtbar.<br />

Dies alles wird ohne sperrige Sensoraufbauten<br />

auf dem Dach oder rund um das Fahrzeug erreicht.<br />

Die dezent platzierten LiDAR-Sensoren beeinträchtigen<br />

das Design nicht.<br />

Dr. Florian Petit, Mitgründer von Blickfeld, sagt: „Es<br />

ist spannend zu sehen, wie unsere Technologie durch<br />

die Zusammenarbeit mit Genesis Design in diesem<br />

visionären Automobil zum Leben erweckt wird. Genesis<br />

Design baut auf über 20 Jahren Erfahrung in<br />

der Automobilindustrie und wir können uns keine<br />

besseren Partner für die Umsetzung dieses zukunftsweisenden<br />

Konzepts vorstellen. Das Ergebnis bietet<br />

Automobilherstellern viele interessante Möglichkeiten<br />

in Sachen Funktion und Design und ist ein wichtiger<br />

Schritt für die breite Anwendung unserer Sensoren.<br />

Wir freuen uns sehr, dieses Konzept auf der<br />

CES 2022 international vorzustellen.“<br />

»Es ist spannend zu sehen, wie unsere<br />

Technologie durch die Zusammenarbeit mit<br />

Genesis Design in diesem visionären Automobil<br />

zum Leben erweckt wird.«<br />

Rainer Müller, Head of Innovation und CEO bei der<br />

Genesis Design GmbH, kommentiert: „Blickfelds außergewöhnlicher<br />

und konkurrenzlos kompakter Sensor<br />

eröffnet neue und innovative Möglichkeiten, revolutionäre<br />

Technologien mit kreativen Lösungen zu<br />

kombinieren. In einer immer komplexer werdenden<br />

Welt braucht es einfache und<br />

geniale Ideen. Das gemeinsam<br />

mit Blickfeld entwickelte Sensor-<br />

Integrationskonzept zeigt als<br />

Weltneuheit die perfekte Synergie<br />

im Automobilbau. Diese Lösung<br />

eröffnet starke neue Potenziale<br />

für autonomes Fahren und<br />

erhöht dabei die Kundenakzeptanz<br />

erheblich.“<br />

(jg)<br />

www.blickfeld.com<br />

Dr. Florian Petit<br />

INFO<br />

Mehr Informationen zum<br />

Vision-Mini-Sensor von<br />

Blickfeld:<br />

hier.pro/TbLNU<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 49


TRENDS » Sonderteil Connected mobile Machines & Mobility (CMM)<br />

Autonomer mobiler Roboter fährt mit Antriebstechnik von Dunkermotoren<br />

Sichere und schnelle Lösung<br />

Im Rahmen der digitalen Transformation setzen Unternehmen in ihren Fabriken zunehmend<br />

mobile autonome Systeme ein, wie den autonomen mobilen Roboter (AMR)<br />

iw.hub von Idealworks, einer Tochterfirma der BMW Group. Für diese AMR hat Dunkermotoren<br />

in enger Zusammenarbeit mit dem Roboterhersteller die passenden Fahrantriebe<br />

konfiguriert. Sie bestehen aus vier Komponenten: Motor, Getriebe mit Antriebsrad,<br />

Steuerung und Gebersystem mit Bremse.<br />

IM ÜBERBLICK<br />

Autonomer mobiler Roboter<br />

fährt mit Antriebstechnik<br />

von Dunkermotoren<br />

Stefan Tröndle, Produktmanager, Dunkermotoren GmbH, Bonndorf<br />

Bobfahren birgt ein<br />

hohes Gefahrenpotenzial.<br />

Deshalb muss alles<br />

perfekt aufeinander<br />

abgestimmt sein. Nur<br />

so lässt sich die Sicherheit<br />

gewährleisten.<br />

Ähnlich verhält es sich<br />

auch bei autonomen<br />

mobilen Robotern. Hier<br />

sorgt Antriebstechnik<br />

von Dunkermotoren<br />

für Sicherheit.<br />

Volle Konzentration herrscht vor dem Start. Endlich<br />

wechselt die Ampel auf das herbeigesehnte<br />

Grün. Jetzt wird der Bob mit aller Kraft beschleunigt.<br />

Die Sprinter müssen dabei absolut synchron laufen<br />

und alles geben. In kürzester Zeit wird gestartet und<br />

die Piloten verschwinden aerodynamisch hinter der<br />

Verkleidung. Nicht selten entscheidet ein guter Start<br />

über Sieg und Niederlage. Nach dem Start übernimmt<br />

die Gravitation die weitere Beschleunigung.<br />

Mit Geschwindigkeiten von bis zu 140 km/h gleitet<br />

der Bob durch die Bahn. Der Steuermann, dessen Sitz<br />

ganz vorne im Bob ist, hat als einziger Sicht auf die<br />

Bild: Visions-AD/stock.adobe.com<br />

Bahn. Er ist dafür verantwortlich mit feinmotorischen<br />

Bewegungen die optimale Spur zu halten. Nur<br />

wer niemals die Bande berührt, hat eine Chance auf<br />

den Sieg. Gebremst wird in der Bahn in der Regel<br />

nicht. Lediglich beim Zieleinlauf muss der Bob durch<br />

starkes Bremsen zum Stehen gebracht werden. Diese<br />

Aufgabe übernimmt der Hinterste der vier Athleten.<br />

Autonomer mobiler Roboter iw.hub erreicht<br />

8 km/h<br />

Aufgrund des hohen Gefahrenpotenzials der Sportart<br />

ist es unerlässlich, dass die vier Athleten in ihrem<br />

Verhalten perfekt aufeinander abgestimmt sind und<br />

auf die Gegebenheiten in ihrem Umfeld eingehen<br />

können. Nur so kann die Sicherheit aller Beteiligten<br />

gewährleistet werden. Ähnlich wie bei der Sportart<br />

verhält es sich auch in der Technik. Deshalb bietet<br />

Dunkermotoren die sichere Steuerung mit integrierter<br />

STO Funktionalität (Safe Torque Off) an. Geschwindigkeiten<br />

von bis zu 140 km/h sind in Werkshallen<br />

nicht denkbar – schnelle, der Umgebung angepasste<br />

Fahrzeuge sind aber auch hier im Einsatz:<br />

Der autonome mobile Roboter (AMR) iw.hub der<br />

BMW-Group-Tochterfirma Idealworks erreicht ganze<br />

8 km/h, und das voll beladen mit Gütern von einem<br />

Gewicht bis zu einer Tonne. Hier wirken ähnlich dem<br />

4er-Bob mehrere Antriebskomponenten zusammen.<br />

Nur dadurch wird die erforderliche Kraft und Präzision<br />

erreicht. Der Motor und das Getriebe stellen ausreichend<br />

Schnellkraft zur Verfügung und sorgen so<br />

für die nötige Dynamik. Die Steuerung erzielt einen<br />

synchronen Lauf bei der Geradeausfahrt, während für<br />

die Kurvenfahrt die entsprechende Differenzdrehzahl<br />

eingestellt wird. Die Geschwindigkeitsinformation<br />

erhält die Steuerung von dem mit Redundanz konzipierten<br />

Gebersystem. Die Sensorik des AMR, welcher<br />

ganz ohne bauliche Veränderungen des Einsatzbereichs<br />

durch die Hallen navigiert, erkennt Hindernisse<br />

und Passanten. Die Bewegung des mobilen Robo-<br />

50 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022


Der autonome mobile Roboter (AMR)<br />

iw.hub der BMW-Group-Tochterfirma<br />

Idealworks erreicht 8 km/h, und das<br />

voll beladen mit einem Gewicht von bis<br />

zu einer Tonne.<br />

Bild: Idealworks<br />

ters wird angepasst, um mögliche Kollisionen mit<br />

Personen und Gegenständen zu vermeiden. Im Extremfall<br />

wird ein sicherer Halt durchgeführt, bei dem<br />

auch die am Motor angebaute Bremse einfällt. Im<br />

Bruchteil einer Sekunde kommt das Fahrzeug zum<br />

Stehen.<br />

Autonome mobile Roboter weltweit auf<br />

dem Vormarsch<br />

Der Bobsport findet nur auf einer Handvoll Bahnen<br />

statt und lediglich wenige Teams sind in der Lage,<br />

diesen Sport auszuüben. Nur die besten davon qualifizieren<br />

sich für eine Weltmeisterschaft. Es darf sich<br />

in der Regel nur ein Bob in der Fahrbahn befinden<br />

und keinesfalls dürfen sich Personen zeitgleich dort<br />

aufhalten. Beim iw.hub sieht das anders aus: Sie sind<br />

weltweit auf dem Vormarsch, werden in der Breite<br />

eingesetzt, und harmonieren mit ihrem Umfeld, auch<br />

wenn dieses veränderlich ist. Für gute Haftung beim<br />

Start des Bobs sorgen die mit Stahlbürsten belegten<br />

Sohlen. Beim AMR übernehmen dies die aus Polyurethan<br />

gefertigten Räder. Diese können in Durchmesser,<br />

Breite und Materialwahl der Anwendung<br />

angepasst werden. So unterschiedlich<br />

die tatsächlichen Fahrprofile<br />

auch sind, sie lassen sich mit<br />

dem gleichen Grundaufbau realisieren.<br />

Rangierarbeiten mit häufigen<br />

Starts und Halten werden genauso<br />

abgedeckt wie Transporte durch<br />

Werkshallen von mehreren hundert<br />

Metern Länge.<br />

Autonomer mobiler Roboter<br />

transportiert Teile aller Art<br />

Problemlos transportiert der AMR schwere, sperrige,<br />

aber auch sensible Teile und übergibt diese an die<br />

Montagelinie. In enger Zusammenarbeit mit Idealworks<br />

hat der Antriebsspezialist die passenden Fahr-<br />

antriebe für die AMRs konfiguriert. Sie bestehen aus<br />

vier Komponenten: Motor, Getriebe mit Antriebsrad,<br />

Steuerung und Gebersystem mit Bremse. Als Motor<br />

dient der bürstenlose Gleichstrommotor BG 95 mit<br />

seinen bis zu 3,9 kW Leistung. Als Radantrieb fungiert<br />

das Getriebe der Baureihe NG 500. Dabei handelt<br />

es sich um ein kompakt gebautes Planetengetriebe,<br />

das mit Radiallasten von bis zu 500 kg beaufschlagt<br />

werden kann. Ebenfalls von Dunkermotoren<br />

kommt der Linearantrieb, der unter anderem dafür<br />

sorgt, dass die Last perfekt auf dem Fahrzeug positioniert<br />

ist. Dadurch war es möglich, einen besonders<br />

kompakten und leistungsstarken AMR zu bauen, der<br />

nun unter dem Produktnamen iw.hub am Markt vertrieben<br />

wird.<br />

»Der mobile Roboter iw.hub von Idealworks<br />

ist schnell, völlig autonom und passt<br />

seine Route bei Bedarf automatisch an.«<br />

Zurecht wurde dieser nur wenige Monate nach<br />

Launch mit dem „Ifoy Award“ prämiert. „Der mobile<br />

Roboter iw.hub von Idealworks ist schnell, völlig autonom<br />

und passt seine Route bei Bedarf automatisch<br />

an“, urteilen die Ifoy-Tester. Es handle sich bei dem<br />

Gerät um eine besonders flexible, in wenigen Tagen<br />

installierte und darüber hinaus preislich attraktive<br />

Lösung, die eine Factory-in-one-Day in greifbare Nähe<br />

rücke, so das Gesamtfazit.<br />

(jg)<br />

www.dunkermotoren.de<br />

Bild: Dunkermotoren<br />

Als Motor für den Fahrantrieb des AMRs<br />

dient der bürstenlose Gleichstrommotor BG<br />

95. Als Radantrieb fungiert das kompakte<br />

Planetengetriebe der Baureihe NG 500.<br />

INFO<br />

Mehr Informationen zum<br />

Thema Intralogistik und<br />

Förderzeuge von<br />

Dunkermotoren:<br />

hier.pro/IMxxL<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 51


TRENDS » Sonderteil Connected mobile Machines & Mobility (CMM)<br />

Konusdämpfer von ACE für Schutz bei der Entkopplung von Schwingungen<br />

Schwingungselemente bringen<br />

Nachhaltigkeit in Fahrt<br />

Beim Umrüsten dieselbetriebener Nutzfahrzeuge auf elektrische Motorisierung sind konstruktiv viele Aspekte<br />

zu beachten. Ein wesentlicher ist die Sicherheit. So sind neben den Menschen auch Batteriekästen<br />

und E-Antriebe vor Stößen und Erschütterungen zu schützen. Bei einem führenden Anbieter für die Elektrifizierung<br />

von Nutzfahrzeugflotten hat man in Zusammenarbeit mit der ACE Stoßdämpfer GmbH die passenden<br />

Komponenten ausfindig gemacht, um schädliche Vibrationen von Mensch und Maschine fernzuhalten.<br />

Robert Timmerberg M. A., Fachjournalist, plus2 GmbH, Düsseldorf<br />

Der weltweite Klimawandel sowie<br />

Maßnahmen, wie die zur CO 2 -Reduktion<br />

und Einschränkungen für Benzinund<br />

Dieselfahrzeuge in vielen europäischen<br />

Innenstädten, haben bei PKW-Herstellern<br />

zum Umdenken geführt. Die Elektrifizierung<br />

der Antriebstechnik steht daher<br />

seit Jahren weit oben auf der Agenda.<br />

Gleiches gilt für die Nutzfahrzeug- und<br />

Logistikbranchen, in denen viele Beteiligte<br />

das Thema der Nachhaltigkeit weiterdenken.<br />

Schließlich ist dort den Verantwortlichen<br />

klar, dass sich Fahrzeugflotten<br />

nicht von jetzt auf gleich austauschen<br />

lassen. Das wäre für Entsorger Getränkelieferanten,<br />

Paketzusteller und andere Logistiker<br />

nicht nur unwirtschaftlich, sondern<br />

würde in der Produktion zu einem<br />

enormen, kontraproduktiven Ressourcenverbrauch<br />

führen. Daher ist in der Branche<br />

das Umrüsten der Antriebstechnik<br />

von Diesel- auf Elektromotoren mit einhergehender<br />

Generalüberholung der Fahrzeuge<br />

eine nachhaltige Option. Auf diese<br />

Weise verlängert sich die Lebensdauer der<br />

Transporter und LKW, sie sind fit für die<br />

Zukunft und das umrüstende Unternehmen<br />

unterstützt aktiv den Klimaschutz.<br />

Dies ist der Ansatz des Wittlicher Unternehmens<br />

Orten Electric-Trucks. Seit sechs<br />

Jahren auf dem Markt, kann sich die von<br />

Robert E. Orten gegründete Firma als<br />

Start-up mit über 90-jähriger Expertise<br />

bezeichnen, ist doch der Firmeninhaber<br />

Chef eines Familienunternehmens, das<br />

schon in dritter Generation besteht. Die<br />

Orten Fahrzeugbau GmbH startete als<br />

Schmiede in Bernkastel an der Mosel und<br />

gilt seit den 1970er Jahren als überregional<br />

operierender Spezialist für Aufbauten<br />

von Fahrzeugen für Getränkelieferungen.<br />

Durch Innovationen hat sie sich zum<br />

Marktführer für Fuhrparks der Getränkeindustrie<br />

entwickelt. Die Firmengruppe<br />

bietet dabei vom Neufahrzeug über Gebrauchtfahrzeuge<br />

bis hin zur Vermietung<br />

und Finanzierung alles aus einer Hand.<br />

Nachdem Orten bereits früh die Notwendigkeit<br />

und Chancen der Elektromobilität<br />

erkannt und in einige Projekte des innerstädtischen<br />

Transports investiert hat, war<br />

der Schritt zur Orten Electric-Trucks<br />

GmbH nach einer dreijährigen Projektierungsphase<br />

die Folge. Seitdem rüstet dieses<br />

Unternehmen neue und gebrauchte<br />

3,5- bis 18-t-Diesel-Nutzfahrzeuge auf<br />

Elektroantriebe um.<br />

Aus Diesel-Nutzfahrzeugen wird per Retrofit ein Elektro-Orten, wobei Schwingungs- und<br />

Stoßdämpfer von ACE Stoßdämpfer für noch mehr Ruhe im Fahrbetrieb sorgen.<br />

Bild: Orten Electric-Trucks<br />

Gute Erfahrungen bei der<br />

Geschwindigkeitsregulierung<br />

Auch dank der Fördermittel vieler EU-<br />

Staaten haben sich in den vergangenen<br />

Jahren immer mehr Kommunen und Unternehmen<br />

auf den Weg gemacht, Fahrzeugflotten<br />

zu elektrifizieren. Neben der<br />

52 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022


Beim Umbau von Verbrennungsmotoren auf den<br />

Elektroantrieb achten die Konstrukteure auf passende<br />

Komponenten, die bei der Beschleunigung<br />

verhindern, dass der Elektromotor zu stark<br />

schwingt und sich die Kräfte zu sehr auf die Karosserie<br />

übertragen.<br />

Luftqualität ist für viele Bürgermeister,<br />

Lokalpolitiker und andere Entscheidungsträger<br />

die Lärmreduktion ein Faktor. Dieses<br />

Argument wird in der Industrie auch<br />

häufig als ein wesentliches für den Einsatz<br />

von Stoß- und Schwingungsdämpfern<br />

genannt. ACE Stoßdämpfer als Spezialist<br />

für Dämpfungslösungen aller Art<br />

war nicht nur deswegen der Ansprechpartner<br />

beim Nutzfahrzeugausrüster. Andreas<br />

Hoffmann, Leitung <strong>Konstruktion</strong>/<br />

AV, erklärt: „Mit ACE arbeiten wir seit<br />

Jahren zusammen und haben im Bereich<br />

der Geschwindigkeitsregulierung immer<br />

positive Erfahrungen gemacht.“ Diese Erlebnisse<br />

beziehen sich besonders auf Industriegasfedern<br />

zur Unterstützung der<br />

Muskelkraft beim Heben und Senken an<br />

den Ladevorrichtungen im Rahmen der<br />

<strong>Konstruktion</strong>sarbeiten von Aufbauten im<br />

Dienste von Orten Fahrzeugbau. Da Hoffmann<br />

im hier beschriebenen <strong>Konstruktion</strong>sfall<br />

nach Lösungen zur Dämpfung von<br />

Stößen suchte und diese bei den Langenfeldern<br />

bereits im Firmennamen stehen,<br />

machte sich der Techniker zuerst im Internet<br />

schlau: „Die Homepage von ACE ist<br />

trotz des großen Programms übersichtlich.<br />

Uns fiel zudem positiv auf, wie viele<br />

unterschiedliche Lösungen dort per Software<br />

ad hoc zu berechnen und sofort ab<br />

Lager bestellbar sind.“<br />

Die nachfolgende Kommunikation mit<br />

dem Stoßdämfer-Spezialisten vollzog sich<br />

auch in diesem Fall schnell und unkompliziert.<br />

Zunächst beschrieb der Konstrukteur<br />

dem Vertriebsteam in Langenfeld die<br />

Bild: Orten Electric-Trucks<br />

Jedes einzelne Konuslager des Typs 6051CN12M<br />

von ACE Stoßdämpfer ist für Belastungsbereiche<br />

von 69,3 kg bis 173,4 kg tauglich, abreißsicher<br />

und für Temperaturen von -40 °C bis 70 °C ausgelegt.<br />

Aufgabe. Dazu gehört, dass die gesamte<br />

Umbaukonstruktion mitsamt den nachgerüsteten<br />

Komponenten am und im Fahrzeug<br />

inklusive des 400-V-Motors vor<br />

schädlichen Stößen zu schützen ist. „Außerdem<br />

kamen für uns nur kompakte<br />

Bauteile infrage. Denn wir kämpfen beim<br />

Umbau um jeden Millimeter, weil die<br />

Platzverhältnisse im Nutzfahrzeugbereich<br />

ebenfalls immer begrenzt sind“, führt<br />

Hoffmann aus.<br />

Schwingungstechnik mit digitaler<br />

und analoger Beratung<br />

Nach Übersendung der Auslegungsdaten<br />

an die Zentrale von ACE in Deutschland<br />

meldete sich Thomas Schäfgen als Vertriebsingenieur<br />

vor Ort umgehend und<br />

machte sich für erste Bemusterungen und<br />

Tests auf den Weg an die Mosel. Im Verlauf<br />

der Beratung schickte er zudem Alternativvorschläge,<br />

die nach Meinung des<br />

technischen Vertriebs des Dämpfungsspezialisten<br />

ebenfalls den Anforderungen<br />

entsprachen. Aufgrund der Einfachheit<br />

der Montage und sofortiger Lieferbarkeit<br />

entschied man sich beim Fahrzeugausrüster<br />

für Konuslager des Typs 6051CN12M.<br />

Diese für Fahrzeugkabinen entwickelten<br />

Maschinenelemente sind kleine Alleskönner,<br />

weil sie sowohl Schwingungen beseitigen<br />

als auch Stöße wirksam dämpfen.<br />

Ihre kompakte Bauweise erleichtert einerseits<br />

auch nachträgliche Einbauten in<br />

bestehende <strong>Konstruktion</strong>en, andererseits<br />

nimmt sie erstaunlich hohe Belastungen<br />

auf. Bei einer Eigenfrequenz von 6,9 Hz<br />

Bild: ACE Stoßdämpfer<br />

bis 11,0 Hz sind sie pro Konuslager für Belastungsbereiche<br />

von 69,3 kg bis 173,4 kg<br />

vorgesehen. Noch wichtiger für den Einsatzzweck,<br />

sie sind abreißsicher. So ist<br />

ausgeschlossen, dass sie sich im Schadensfall<br />

im hochsensiblen Motorbereich<br />

selbstständig machen und am Ende möglicherweise<br />

auf der Straße landen. Dadurch<br />

ist mit ihnen nicht nur die Maschine,<br />

sondern vor allem der Straßenverkehr<br />

mit allen teilnehmenden Personen geschützt.<br />

Die Konusdämpfer arbeiten sowohl<br />

radial als auch dank ihres speziellen<br />

Gummiprofils axial und können selbst<br />

dann für Schwingungsisolierung sorgen,<br />

wenn die Belastung in jeder Achse unterschiedlich<br />

ist. In verschiedenen Gummimischungen<br />

lieferbar, eignen sie sich für<br />

ein breites Lastenspektrum. Für Temperaturen<br />

von -40 °C bis 70 °C ausgelegt, ist<br />

eine Montage in allen Raumachsen möglich,<br />

wodurch sie in Schub-, Druck- und<br />

Zugrichtung einsetzbar sind.<br />

„Wir sind sehr gut beraten worden. Selbst<br />

als Thomas Schäfgen wegen eines anderen<br />

Auftrages außer Hauses war, hat sich<br />

ruckzuck ein Kollege gemeldet und uns<br />

von der Anfrage bis zum Angebot in Rekordzeit<br />

versorgt“, berichtet Hoffmann.<br />

Auch aus diesem Grund hat die Orten<br />

Electric-Trucks GmbH die Kooperation mit<br />

ACE weiter ausgeweitet. So ist bereits ein<br />

550 kg schwerer E-Motor der<br />

800-V-Klasse mit anderen Komponenten<br />

des Herstellers zuerst per Onlineberechnung<br />

ausgelegt und dann in der Werkstatt<br />

ausgestattet worden. Auch diese<br />

Tests laufen bislang zur vollständigen Zufriedenheit<br />

des Teams in Wittlich. (jg)<br />

www.ace-ace.de<br />

www.electric-trucks.de<br />

INFO<br />

Mehr Informationen zu den<br />

Schwingungsdämpfern von<br />

ACE Stoßdämpfer:<br />

hier.pro/nEzbl<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 53


Agritechnik-Wälzlager<br />

Für ausdauerndes Ackern<br />

Wälzlager, die in Landmaschinen eingesetzt werden, müssen trotz rauer Umgebungsbedingungen langlebig sein.<br />

Das trifft insbesondere auf die Lagereinheiten von Bodenbearbeitungsgeräten wie Kurzscheibeneggen zu. Hier<br />

gibt es neue Entwicklungen. Unter anderem müssen die Lager strenge Wasserstrahltests bestehen.<br />

Dirk Rohmann, Senior Application Engineer, NSK Deutschland GmbH, Ratingen<br />

Die Einsatzbedingungen von Wälzlagern<br />

in Landmaschinen sind mit<br />

denen von konventionellen Industriewälzlagern<br />

nicht zu vergleichen.<br />

Besonders robust müssen<br />

jene Lager sein, die eine rotative<br />

Bewegungen an Werkzeugen für<br />

die Bodenbearbeitung ermöglichen.<br />

Diese Werkzeuge, beispielsweise die<br />

Scheiben von Kurzscheibeneggen, werden<br />

in hoher Geschwindigkeit durch den<br />

Ackerboden gezogen, um den Boden aufzuschneiden<br />

und zu mischen. Dabei rotieren zwei gegenläufig<br />

IM ÜBERBLICK<br />

Agritechnik-Wälzlager<br />

sorgen in Landmaschinen –<br />

unter extrem robusten<br />

Einsatzbedingungen der<br />

Technik – für die nötige<br />

Zuverlässigkeit.<br />

schräggestellte Scheibenreihen. Das<br />

bedeutet hohe und ungünstige Axialbelastungen,<br />

die auf das Lager einwirken.<br />

Steine im Boden bewirken<br />

heftige mechanische Einwirkungen<br />

wie Stöße auf das Lager.<br />

Feuchtigkeit und Schmutz können<br />

– sofern keine konstruktiven<br />

Gegenmaßnahmen ergriffen wurden<br />

– die Lebensdauer der Lager stark<br />

beeinträchtigen. Das Gleiche gilt für korrosive<br />

Düngemittel und Gülle. Und wenn die<br />

Maschinen vom Feld kommen, werden sie häufig mit<br />

dem Hochdruckreiniger gesäubert.<br />

54 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022


Sonderteil Connected mobile Machines & Mobility (CMM) « TRENDS<br />

Wälzlager von Bodenbearbeitungsgeräten<br />

– hier in einer<br />

Kurzscheibenegge – müssen<br />

unter extremen Bedingungen<br />

eine hohe Lebensdauer erreichen.<br />

Bild: Kuhn<br />

Bild: NSK<br />

Erfolgreicher Wasserstrahltest<br />

über 200<br />

Stunden: Es konnte<br />

kein Wasser durch<br />

die Kassettendichtung<br />

in die Wälzlager<br />

eindringen.<br />

Äußerst robuste Agritechnik-Wälzlager<br />

für spezielle Einsatzbedingungen<br />

Unter diesen Umständen erreichen konventionelle<br />

Industrie-Wälzlager keinesfalls zufriedenstellende<br />

Standzeiten. Hier müssen Lagereinheiten zum Einsatz<br />

kommen, die von Grund auf für die sehr speziellen<br />

Einsatzbedingungen der Agritechnik entwickelt<br />

wurden. Diese Anforderung erfüllen die Agri Disc<br />

Hubs von NSK.<br />

Kernelement dieser einbaufertigen Lagereinheiten<br />

sind zweireihige Schrägkugellager mit 40 o Kontaktwinkel<br />

und geteiltem Innenring, die hohe axiale und<br />

radiale Lasten sowie auch Kippkräfte aufnehmen<br />

können. Die Lager sind in ein robustes Gussgehäuse<br />

integriert, das über einen Flansch direkt und einfach<br />

mit dem Arbeitsgerät verbunden wird. Das ist eine<br />

weitere anwendungsspezifische Anforderung: Die<br />

Landwirte nehmen Reparaturen selbst vor. Und dabei<br />

drängt oft die Zeit.<br />

Wartungsfreier Betrieb: Wälzlager mit<br />

Labyrinth- und Kassettendichtungen<br />

Ein hochwirksames Dichtungssystem mit einer Kombination<br />

von Labyrinth- und Kassettendichtungen<br />

bietet dem Wälzlager, das in den Agri Disc Hubs ver-<br />

baut ist, umfassenden Schutz unter den Einsatzbedingungen<br />

auf dem Feld. Sowohl das Eindringen von<br />

Verunreinigungen als auch das Austreten von Fett<br />

werden wirkungsvoll verhindert. Die Lebensdauerschmierung<br />

der Lager schafft die Voraussetzung für<br />

einen wartungsfreien Betrieb.<br />

Feldtests belegen, dass die speziell für diese Lagerbauart<br />

entwickelte Kassendichtung zuverlässig vor<br />

Verschmutzungen wie Lehm, Sand, Staub, Pflanzenfasern<br />

und Gülle sowie Wasser und Feuchtigkeit<br />

schützt. Eine Stahlscheibe übernimmt den mechanischen<br />

Schutz der Dichtung vor Steinschlag.<br />

Erhöhte Lebensdauer der speziell<br />

konstruierten Agri Disc Hubs<br />

Aufgrund des besonderen, an die Anforderungen der<br />

Anwendung angepassten Designs der Lager und des<br />

Dichtungssystems erreichen die Agri Disc Hubs selbst<br />

bei extremer Beanspruchung eine Lebensdauer, die<br />

um den Faktor Fünf bis Zehn über der von anderen<br />

handelsüblichen Lösungen liegt. Aus diesem Grund<br />

setzen namhafte Landmaschinenhersteller diese<br />

Lager als Standard ein. Und auch im Ersatzteil- und<br />

Nachgerüstgeschäft sind Agri Disc Hubs weltweit<br />

bekannt.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 55


TRENDS » Sonderteil Connected mobile Machines & Mobility (CMM)<br />

und kann für Feldtests bestellt werden. Die Agri Disc<br />

Hubs werden im NSK-Werk Neuweg in Munderkingen<br />

hergestellt. Die Lagereinheiten passen hier zum<br />

Profil, weil sich das Werk bis 1990 im Besitz eines<br />

namhaften Landmaschinenherstellers befand und<br />

auch heute noch einen starken Footprint in der Landtechnik<br />

hat. Außerdem konzentriert sich das Werk<br />

auf kleinere bis mittlere Serien von zweireihigen<br />

Standardkugellagern und Vierpunktlagern sowie auf<br />

kundenspezifische Lagervarianten, die mit hoher<br />

Flexibilität und auf hohem Qualitätsniveau gefertigt<br />

werden.<br />

Die Agri Disc Hubs<br />

wurden speziell für<br />

Einsätze in der Landtechnik<br />

entwickelt –<br />

im Bild die neue<br />

AS-Serie von NSK.<br />

INFO<br />

Mehr zu NSK-Wälzlagern und<br />

Landmaschinentrends lesen<br />

Sie im folgenden Interview:<br />

hier.pro/WvOQE<br />

Insgesamt hat NSK innerhalb von zehn Jahren eine<br />

hohe sechsstellige Anzahl dieser Antriebseinheiten<br />

gefertigt. Außerdem wurde das Programm kontinuierlich<br />

erweitert – sowohl bei den Standardlagern als<br />

auch bei kundenspezifischen Agri Disc Hubs, die sich<br />

unter anderem durch besondere Flanschbauweisen<br />

vom Standardprogramm unterscheiden. Für große<br />

Wellendurchmesser und besonders hohe Belastung<br />

stehen Anwendern sogenannte Big Hubs sowie Ausführungen<br />

mit zweireihigen Kegelrollenlagern statt<br />

Schrägkugellagern zur Verfügung .<br />

Neue Serie mit anderen Wälzlagern<br />

und optimierten Flanschen<br />

Bild: NSK<br />

Im Programm der Agri Disc Hubs ist die AS-Serie neu.<br />

Sie wird in den gängigsten Größen als<br />

AHU28117AS-<strong>01</strong> mit vier Bohrungen,<br />

AHU28117AS-02 mit fünf Bohrungen und<br />

AHU28117AS-03 mit sechs Bohrungen angeboten.<br />

Von der bewährten A-Serie unterscheidet sie sich<br />

durch ein optimiertes Flanschdesign<br />

und eine neue Schrägkugellager-Baureihe.<br />

Anlass dieser Modellpflege<br />

war das entwicklerische Ziel,<br />

neueste Technologien in die<br />

Baureihe einfließen zu lassen<br />

und die Austauschbarkeit mit<br />

den Lagern anderer Hersteller<br />

zu gewährleisten. Die AS-<br />

Serie wird bei NSK bevorratet<br />

Härtetest für Wälzlager:<br />

Simulation der Einsatzbedingungen<br />

Neben den Agri Disc Hubs gehören auch Rillenkugellager<br />

in verschiedenen Versionen zum Landtechnik-<br />

Portfolio und zum Fertigungsprogramm in Munderkingen.<br />

Sie werden im Zuge der oft kundenspezifischen<br />

Entwicklung intensiv im European Technology<br />

Center (ETC) in Ratingen getestet und gegebenenfalls<br />

optimiert.<br />

Zum Beispiel werden die Agri Disc Hubs und auch<br />

andere Wälzlager für die Landtechnik unter reproduzierbaren<br />

Testbedingungen der Beaufschlagung mit<br />

Hochdruckreinigern ausgesetzt – über 200 Stunden<br />

lang und erfolgreich: Ein Eindringen von Wasser<br />

durch die Kassettendichtung konnte nicht festgestellt<br />

werden, auch kein Austritt von Schmierstoff .<br />

Dass die NSK-Lager entsprechend geprüft sind, gibt<br />

sowohl dem Hersteller als auch seinen Kunden die<br />

Sicherheit, dass die Wälzlagereinheiten in den<br />

Maschinen unter widrigen und exakt definierten<br />

Bedingungen eine lange Lebensdauer erreichen. Das<br />

gilt für alle Varianten der Agri Disc Hubs – einschließlich<br />

der Big Hubs und der neuen AS-Serie. (sc)<br />

www.nskeurope.de<br />

Im Werk Neuweg in Munderkingen fertigt NSK neben<br />

Sonderlagern für allgemeine Landwirtschaftsanwendungen<br />

auch kundenspezifische Sonderlager.<br />

Bild: NSK<br />

56 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022


<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> präsentiert Ihnen Partner für Engineering<br />

3D-Druck Elektrotechnik<br />

Bussysteme Automatisierung<br />

Weiterbildung Steuerungen<br />

Verbindungstechnik<br />

Werkstoffe Pneumatik<br />

PLM/CAD/CAE<br />

Kupplungen/Bremsen<br />

Verfahren<br />

Dienstleistungen<br />

Hier finden Sie leistungsstarke Lieferanten, Dienstleister und<br />

kompetente lösungsorientierte Partner für Engineering!<br />

Weitere Fakten zu Unternehmen, Details zum Angebots- und<br />

Leistungsspektrum finden Sie im Firmenverzeichnis auf kem.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-<br />

Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.kem.de/firmenverzeichnis<br />

<strong>KEM</strong>_VK_Auftakt_210x105.indd<br />

<strong>KEM</strong>_VK_Auftakt_210x105.indd 1<br />

23.07.15<br />

27.12.17<br />

11:27<br />

15:20<br />

FLUIDTECH<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

ROBOTIK<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labor technik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

Smalley Europa<br />

www. smalley.com/de<br />

Das vor mehr als 50 Jahren gegründete Unternehmen<br />

Smalley Steel Ring Company ist zum Weltmarktführer<br />

bei der Fertigung und Entwicklung von Spirolox<br />

Sicherungsringen, Schnappringen mit einheitlichem<br />

Querschnitt und Wellenfedern geworden. Smalley hat<br />

mit der Einführung modernster Produkte die Messlatte<br />

vorgegeben und wird alles dafür tun, dass seine<br />

Innovationen den Weg in die Zukunft auch weiterhin<br />

aufzeigen.<br />

Franke GmbH<br />

www.franke-gmbh.de<br />

Auf der Suche nach einer besonders raumsparenden<br />

<strong>Konstruktion</strong> erfand Erich Franke im Jahre 1936 einen<br />

neuen Lagertyp: das Drahtwälzlager. Sein Prinzip der<br />

vier Laufringe haben wir im Laufe der Jahre kontinuierlich<br />

weiterentwickelt. Heute ist Franke als Spezialist für<br />

Wälzlager und Linearsysteme weltweit bekannt. An<br />

unserem Stammsitz in Aalen beschäftigen wir 280 Mitarbeiter.<br />

Darüber hinaus sind wir mit zahlreichen Vertretungen<br />

weltweit präsent. Die von Erich Franke entwickelte<br />

Vier-Punkt-Geometrie bildet die ideale<br />

Voraussetzung für individuelle Produktlösungen, denn<br />

sie erlaubt größtmögliche Variabilität. Unsere Kunden<br />

haben die freie Wahl bezüglich Werkstoff, Geometrie,<br />

Größe, Bohrbild, Verzahnungen oder Abdichtungen.<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

Fakten zu Unternehmen, Details zu Angebots- und Leistungsspektrum finden<br />

Sie im Firmenverzeichnis auf kem.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.kem.de/firmenverzeichnis<br />

Ferdinand Gross GmbH & Co. KG<br />

www.schrauben-gross.de<br />

Ferdinand Gross ist Spezialist für Verbindungstechnik<br />

und C-Teile-Management und bietet Kunden und<br />

Partnern aus der Industrie maßgeschneiderte Dienstleistungen.<br />

Unser Sortiment reicht von Verbindungselementen<br />

über Werkzeuge bis zu Sonder anfertigungen.<br />

Wir sorgen für schnellste Verfügbarkeit von über<br />

107 000 Artikeln. Im Bereich C-Teile-Management<br />

bietet Ferdinand Gross kunden spezifische Lösungen<br />

zur Senkung Ihrer Beschaffungs kosten um bis zu 70 %.<br />

kem_vk_fueller_bookmark_124x82.indd 1 27.12.17 15:36<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 57


INSERENTENVERZEICHNIS<br />

IMPRESSUM<br />

Easyfairs GmbH Büro Stuttgart, Stuttgart 41<br />

Eichenberger Gewinde AG, CH-BURG AG 7<br />

Franke GmbH, Aalen 11, 57<br />

ISSN 1612–7226<br />

Bild: B&R<br />

Ferdinand Gross GmbH & Co KG, Leinfelden-Echterdingen 57<br />

Gutekunst & Co. KG, Metzingen 5<br />

Höhl & Westhoff GmbH, Wuppertal 47<br />

KÖBO GmbH & Co. KG, Wuppertal 21<br />

Maxon Motor GmbH, Sexau 2<br />

MICRO-EPSILON-MESS- TECHNIK GmbH & Co. KG, Ortenburg 3<br />

Nidec Graessner GmbH & Co. KG, Dettenhausen 47<br />

norelem Normelemente KG, Markgröningen 9<br />

Oswald Elektromotoren GmbH, Miltenberg 13<br />

RCT Reichelt Chemietechnik GmbH + Co., Heidelberg 23, 57<br />

Smalley Steel Ring Company, US-Lake Zurich, IL 57<br />

VORSCHAU<br />

SICHERHEITSTECHNIK<br />

Welchen Herausforderungen sich die Spezialisten<br />

für Maschinensicherheit zurzeit stellen<br />

müssen, erklären Philip Schmersal, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter, und Edgar Stadler,<br />

Leiter der Entwicklung bei Schmersal.<br />

SONDERTEIL ANTREIBEN –<br />

STEUERN – BEWEGEN<br />

In unserem Sonderteil zum<br />

Thema Antriebstechnik<br />

gehen wir unter anderem<br />

auf Track-Transportsysteme<br />

ein und am Beispiel<br />

der Produktion von Batteriezellen<br />

für die Automobilindustrie<br />

auf die Frage,<br />

ob sie sich auch für hohe<br />

Stückzahlen eignen.<br />

SYSTEMS ENGINEERING<br />

Dass speziell die Softwarekompetenz künftig<br />

eine immer wichtigere Rolle spielt, zeigt anschaulich<br />

das Beispiel Volkswagen. Doch auch<br />

für KMU wird das Thema relevant – und Systems<br />

Engineering damit umso interessanter.<br />

Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />

Verlag: Konradin-Verlag<br />

Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Ernst-Mey-Straße 8,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Geschäftsführer: Peter Dilger<br />

Verlagsleiter: Peter Dilger<br />

Redaktion:<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Ing. Michael Corban (co),<br />

Phone + 49 711 7594–417<br />

Ernst-Mey-Straße 8,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Stellvertretende Chefredakteure:<br />

Dipl.-Ing. Andreas Gees (ge), Phone +49 711 7594–293;<br />

Johannes Gillar (jg), Phone + 49 711 7594–431<br />

Korrespondent:<br />

Nico Schröder M.A. (sc), Phone +49 170 64<strong>01</strong>879<br />

Redakteure:<br />

Dr.-Ing. Ralf Beck (bec), Phone +49 711 7594–424;<br />

Evelin Eitelmann (eve), Phone +49 711 7594–4653;<br />

Bettina Tomppert (bt), Phone +49 711 7594–286<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Carmelina Weber<br />

Phone +49 711 7594–257, Fax: –1257<br />

carmelina.weber@konradin.de<br />

Layout:<br />

Helga Nass, Phone +49 711 7594–278<br />

Laura Gehring, Phone +49 711 7594–237<br />

Gestaltungskonzept:<br />

Katrin Apel<br />

Gesamtanzeigenleiter:<br />

(Verantwortlich für den Anzeigenteil:)<br />

Andreas Hugel,<br />

Phone +49 711 7594–472<br />

E-Mail: andreas.hugel@konradin.de<br />

Auftragsmanagement:<br />

Andrea Haab, Phone +49 711 7594–320<br />

E-Mail: andrea.haab@konradin.de<br />

Leserservice:<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>,<br />

Phone +49 711 7252–209<br />

E-Mail: konradinversand@zenit-presse.de<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> erscheint monatlich und wird kostenlos<br />

nur an qualifizierte Empfänger geliefert.<br />

Bezugspreise: Inland 84,90 € inkl. Versandkosten und MwSt.;<br />

Ausland: 84,90 € inkl. Versandkosten.<br />

Einzelverkaufspreis: 8,49 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier<br />

Wochen zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />

werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine<br />

Kündigungsfrist von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />

Auslandsvertretungen:<br />

Großbritannien: Jens Smith Partner ship, The Court, Long<br />

Sutton, GB-Hook, Hampshire RG29 1TA, Phone <strong>01</strong>256<br />

862589, Fax <strong>01</strong>256 862182, E-Mail: jsp@trademedia.info<br />

USA: TD.A. Fox Advertising Sales, Inc.,<br />

Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New York, NY 100<strong>01</strong>,<br />

Phone +1 212 8963881, Fax +1 212 6293988,<br />

detleffox@comcast.net<br />

Druck: Konradin Druck,<br />

Kohlhammerstraße 1–15,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen,<br />

Printed in Germany<br />

© 2022 by Konradin-Verlag<br />

Robert Kohlhammer GmbH, Leinfelden-Echterdingen.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> 03/2022 erscheint am 22.03.2022<br />

EDA<br />

58 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022


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<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022 59


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https://mav.industrie.de/mav-innovationsforum-2022/<br />

Bild: Ceratizit<br />

Unsere Partner 2022<br />

60 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>01</strong>/02 | 2022

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