2022_03_02_Orgeltaenze

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

ZUM PROGRAMM Komponist, Organist und Improvisator – für Thierry Escaich sind diese drei Facetten seines Schaffens untrennbar miteinander verbunden. Als Komponist schreibt Escaich für ganz unterschiedliche Musikrichtungen und Besetzungen. Sakrale Impulse sind für ihn genauso wichtig wie Einflüsse aus populärer Musik. Vorbilder für ihn sind vor allem seine französischen »Kollegen« César Franck, Olivier Messiaen und Henri Dutilleux. Das Programm seines heutigen Konzerts an der Eule-Orgel zeigt weitere Inspirationsquellen – von der Musik des 17. Jahrhunderts über Johann Sebastian Bach bis zu Béla Bartók, Igor Strawinski und Astor Piazzolla. Und natürlich kommt auch seine Improvisationskunst nicht zu kurz – nicht umsonst gilt er als einer der wichtigsten Vertreter dieser großen französischen Tradition. »Der Bürger als Edelmann« (Le Bourgeois gentilhomme) ist eine Ballettkomödie von Molière mit Musik von Jean-Baptiste Lully, des italienischen Musikdirektors am Hof von Louis XIV. Die Satire auf die Figur des Bürgers ist heute so aktuell wie zur Zeit ihrer Entstehung. Lully prägte die französische Musik für lange Zeit maßgeblich und hatte einen enormen Einfluss auf die ganze europäische Musiklandschaft des ausgehenden 17. Jahrhunderts. 4
Jehan Alain stammte aus einer Orgelbauerfamilie, sein Vater spielte selbst Orgel und komponierte. Bereits mit dreizehn Jahren vertrat sein Sohn ihn an der Orgel seiner Heimatkirche. Nach seinem Studium in Paris war er dort auch Organist – seine vielversprechende Karriere endete jedoch abrupt, als mit nur 29 Jahren am 20. Juni 1940 in einem Gefecht bei Saumur fiel, zwei Tage vor dem Waffenstillstand in Compiègne. Unter seinen Zeitgenossen war er hoch geachtet, und auch heute hält sein Werk zweifellos dem Vergleich mit den »Großen« der französischen Orgeltradition stand. Johann Sebastian Bach bewunderte Nicolas de Grigny, der als Organist und Komponist in St. Denis und Reims wirkte. Bachs Fuge »Alla gigue« – im Stil einer Gigue – ist ein äußerst brillantes und mitreißendes Stück, das den Organisten besonders beim Pedalspiel herausfordert. Ausgestattet mit Spazierstock, Rucksack und Phonograph begab sich Béla Bartók 1905 auf die Reise, um in den Weiten des damaligen Königreichs Ungarn die authentische Bauernmusik zu erforschen. Vor 1918 gehörte zu Ungarn auch Siebenbürgen. Die Volksmelodien, die Bartók dort sammelte, fasste er zur Sammlung »Rumänische Volkstänze« zusammen, aus der heute eine Suite erklingt. 5
Seite 1 und 2: DRESDNER ORGELZYKLUS Orgeltänze MI
Seite 3: Béla Bartók (1881-1945) Rumänisc
Seite 7 und 8: BIOGRAPHIE THIERRY ESCAICH Der Komp

2022_03_02_Orgeltaenze

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?