23.02.2022 Aufrufe

Mein Rotes Kreuz 01/2022 - Ausgabe Oberösterreich

Seit zwei Jahren beschäftigt uns das Corona-Virus. Jetzt ist endlich Besserung in Sicht. Die Helferinnen und Helfer haben viel geleistet und mussten viel mitmachen. Aber was sind die Momente, die ihnen Kraft gaben? Was lässt sie positiv nach vorne blicken? Das können Sie im Schwerpunkt der Ausgabe nachlesen. Außerdem: Warum spazieren gehen gesund ist, ein Projekt in Ruanda, Tipps vom Chefarzt, News aus den Landesverbänden und spannende Rubriken. Zum Beispiel erzählt ein First Responder, wie er seinen Nachbarn gerettet hat.

Seit zwei Jahren beschäftigt uns das Corona-Virus. Jetzt ist endlich Besserung in Sicht. Die Helferinnen und Helfer haben viel geleistet und mussten viel mitmachen. Aber was sind die Momente, die ihnen Kraft gaben? Was lässt sie positiv nach vorne blicken? Das können Sie im Schwerpunkt der Ausgabe nachlesen.

Außerdem: Warum spazieren gehen gesund ist, ein Projekt in Ruanda, Tipps vom Chefarzt, News aus den Landesverbänden und spannende Rubriken. Zum Beispiel erzählt ein First Responder, wie er seinen Nachbarn gerettet hat.

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6<br />

SCHWERPUNKT<br />

Stefan Zenkl packt als Freiwilliger<br />

beim Roten <strong>Kreuz</strong> mit an.<br />

Fotos: ÖRK/Gianmaria Gava<br />

Die positiven<br />

Momente<br />

Hilfskräfte haben in der Pandemie viel mitgemacht.<br />

Was trotzdem gut war und bleiben wird.<br />

Zwei Jahre Pandemie. Zwei<br />

Jahre voller Einschränkungen,<br />

Ärger und Leid. Das Coronavirus<br />

hat uns viel abverlangt.<br />

Dabei dominierten oft die<br />

Angst und der Blick auf das Negative.<br />

Der Mangel an Wissen hat die Gesellschaft<br />

verunsichert. Doch jetzt<br />

zeichnet sich eine Entspannung ab.<br />

Beim Blick nach vorne tut es gut,<br />

nicht nur den Ärger darüber im Kopf<br />

zu behalten, was nicht funktioniert<br />

hat, sondern auch an das Positive zu<br />

denken. Den Blickwinkel zu verändern<br />

kann Kraft geben. Es gab auch<br />

positive Momente in der Pandemie.<br />

Was bleibt etwa den Helferinnen und<br />

Helfern Gutes in Erinnerung?<br />

Stefan Zenkl war als Freiwilliger<br />

unterwegs, um Menschen auf das Virus<br />

zu testen. Tagein, tagaus bohrte<br />

er in fremden Nasen. Darüber freute<br />

sich niemand wirklich. Eines Tages<br />

bekam er den Auftrag, Menschen mit<br />

Behinderung zu testen, die wegen<br />

eines Clusters in einem Heim in Niederösterreich<br />

zurück zu ihren Familien<br />

gebracht worden waren.<br />

Freude statt Frust<br />

Tests zuvor waren fehlgeschlagen,<br />

weil sich die Jugendlichen gewehrt<br />

hatten. Alle waren angespannt und<br />

die Nachbarn neugierig. „Ich habe<br />

das dann wie bei einer Vorstellung<br />

gemacht“, erzählt Zenkl, der Opernsänger<br />

ist. „Ich zog ein Kostüm an,<br />

legte das Test-Set offen auf den Boden<br />

und kündigte an, dass wir gemeinsam<br />

husten, aus der Lunge heraus,<br />

um das Virus zu ‚packen‘. Der<br />

Abstrich hat dann super funktioniert.<br />

Wir haben gelacht. Das war schön,<br />

weil es zeigt, was möglich ist, wenn<br />

man aufeinander zugeht. Ich habe an<br />

all die anderen Menschen gedacht,<br />

die aufgrund der Pandemie so ihre<br />

psychischen Probleme haben.“<br />

Einer, der vielen Menschen beim<br />

Sterben zuschauen musste, ist Alexander<br />

Müller. Er arbeitet auf einer Intensivstation<br />

der höchsten Klasse in<br />

der Klinik Floridsdorf. Seine Aufgabe<br />

als Physiotherapeut ist es, die Körper<br />

der Patienten zu mobilisieren und<br />

ihre Muskeln zu bewegen – für den<br />

Fall, dass die Patienten aufwachen.<br />

An einen 43-jährigen Dachdecker,<br />

der krank geworden war, noch bevor<br />

Impfungen zur Verfügung standen,<br />

erinnert er sich genau. „Niemand<br />

hätte gedacht, dass der es schafft.<br />

Nach drei Wochen am Lungenersatzgerät<br />

und 36 Blutkonserven war er<br />

wieder ansprechbar. Er musste wieder<br />

sitzen, schlucken und sprechen<br />

lernen, war aber total motiviert. Er<br />

sei froh, dass er jetzt wahrscheinlich<br />

immun sei, hat er gesagt. Das hat<br />

uns allen Kraft gegeben.“<br />

mein <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> | März <strong>2022</strong>

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