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6<br />

Regional 09. März 20<strong>22</strong><br />

Neues aus Bremerhaven<br />

und der Region<br />

Wie Frauen gestalten<br />

Extra-Tour im Historischen Museum<br />

BREMERHAVEN re ∙<br />

Rund um den Internationalen<br />

Frauentag finden in<br />

Bremerhaven zahlreiche<br />

Veranstaltungen statt. Das<br />

Historische Museum Bremerhaven<br />

bietet aus diesem<br />

Anlass am Donnerstag, <strong>10</strong>.<br />

März, um 15.30 Uhr eine ExtraTour<br />

an. Der Rundgang<br />

zum Thema „Werftbesitzerin,<br />

Arbeiterin, Künstlerin<br />

- Frauen gestalten Geschichte“<br />

richtet sich an alle,<br />

die erfahren möchten, wie<br />

Frauen früher in der Seestadt<br />

lebten.<br />

Im Mittelpunkt des Rundgangs<br />

mit Dr. Kerstin<br />

Ras-Dürschner steht der Alltag<br />

von Frauen in den letzten<br />

zweihundert Jahren. Dabei<br />

werden Bremerhavenerinnen<br />

mit ungewöhnlichen<br />

Biographien vorgestellt, wie<br />

etwa Gesine Wencke als<br />

erste Großunternehmerin<br />

und ihre Enkelin Sophie<br />

Wencke. Ihr gelang es als erfolgreiche<br />

Künstlerin auch<br />

für den Lebensunterhalt ihrer<br />

Eltern zu sorgen. Minna<br />

Rattay war in der unruhigen<br />

Zeit des Nationalsozialismus<br />

eine mutige Widerstandskämpferin.<br />

Jeannette Schocken<br />

blieb aus Sorge um ihre<br />

Tochter in Lehe und wurde<br />

von den Nationalsozialisten<br />

Solange der Vorrat reicht. Irrtümer vorbehalten.<br />

MACHEN SIE<br />

MIT UNS<br />

IHREN<br />

GARTEN<br />

SCHÖN!<br />

Das Porträtfoto zeigt die<br />

Künstlerin Sophie Wencke<br />

(1874-1963) im Alter von etwa<br />

30 Jahren Archiv HMB<br />

nach Minsk deportiert, wo<br />

sie verstarb.<br />

Aber auch Frauen, die kaum<br />

Spuren in den Geschichtsbüchern<br />

hinterlassen haben,<br />

werden vorgestellt. Dazu<br />

zählen vor allem die vielen<br />

Fischarbeiterinnen. In der<br />

Fischindustrie arbeiteten in<br />

den 1920er Jahren je nach<br />

Saison zwei- bis fünfmal so<br />

viele Frauen wie Männer.<br />

Die Arbeitsbedingungen<br />

waren hart, der Lohn<br />

niedrig.<br />

Die Teilnehmerzahl ist<br />

begrenzt, eine vorherige<br />

Anmeldung unter anmeldung@historisches-muse-<br />

um-bremerhaven.de oder<br />

(0471) 30 81 60 ist erforderlich.<br />

Die Teilnahme ist<br />

kostenfrei.<br />

Ab sofort<br />

zum Mitnehmen:<br />

Der neue Gartenkatalog<br />

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Mit radikal moderner Musik neue Wege beschritten<br />

Stadttheater feiert 140. Geburtstag von Igor Strawinsky mit Ballettabend<br />

BREMERHAVEN tw ∙ Bei<br />

seiner Uraufführung 1913<br />

war „Le sacre du printemps“<br />

noch ein Skandal,<br />

heute gilt Igor Strawinskys<br />

Ballett mit zu den herausragenden<br />

Werken der Musikgeschichte,<br />

das mit seiner<br />

radikal modernen Musik<br />

neue Wege beschritt. „Es<br />

ist der Urknall der Moderne“,<br />

sagte Marc Niemann,<br />

Generalmusikdirektor des<br />

Stadttheaters Bremerhaven<br />

und Chefdirigent des Philharmonischen<br />

Orchesters<br />

Bremerhaven, am Freitag<br />

letzter Woche bei der Vorstellung<br />

des neuen Tanzabends<br />

im Stadttheater<br />

Bremerhaven. Anlässlich<br />

des 140-jährigen Geburtstags<br />

von Strawinsky (1882-<br />

1971) sind seine Ballette<br />

„Petruschka“ und „Le sacre<br />

du printemps“ ab dem 12.<br />

März an einem Abend auf<br />

der Bühne zu erleben. Zwei<br />

Stücke, die, obwohl vom<br />

gleichen Komponisten,<br />

doch von ihren Kontrasten<br />

leben.<br />

Ein Risiko, dem sich das<br />

Orchester und sein Dirigent<br />

stellten<br />

Und zwei Stücke, „die sowohl<br />

das Orchester als<br />

auch den Dirigenten an ihre<br />

Grenzen bringen können“,<br />

so Niemann. Ein Risiko,<br />

dem er und seine Musiker<br />

sich gerne stellten und die<br />

gestiegene Qualität im Or-<br />

Freuen sich auf die bevorstehenden Tanzabende: Dirigent Marc<br />

Niemann (l.), die Choreografen Alba Castillo (2.v.l.) und Sergei<br />

Vanaev (r,) sowie Dramaturgin Joanna Willenbrink Foto: tw<br />

BREMERHAVEN re ∙ Von<br />

Käferfüßen bis zu intelligenten<br />

Robotern, vom Charme des<br />

Darms bis zu Backfisch und<br />

Krabbenbrötchen in der Sauna<br />

– die Themen der diesjährigen<br />

Frühjahrsreihe des beliebten<br />

„Science goes public“-Formats<br />

sind wieder einmal so abwechslungsreich<br />

wie unterhaltsam.<br />

Vom <strong>10</strong>. März bis 14. April<br />

locken bereits zum zehnten<br />

Mal Wissenschaftler mit ihren<br />

Vorträgen in Kneipen Bremens<br />

und Bremerhavens. Zwanzig<br />

kurzweilige Vorträge, jeweils<br />

nur maximal dreißig Minuten<br />

lang, zeigen die faszinierende<br />

Welt der Wissenschaft – runtergebrochen<br />

auf auch für<br />

Laien gut verständliche Fakten<br />

und Anekdoten. Im Anschluss<br />

besteht noch die Möglichkeit<br />

eines Austausches zwischen<br />

dem Publikum und den<br />

Wissenschaftlern.<br />

Los geht es am Donnerstag, <strong>10</strong>.<br />

März, um 20.30 im „Kapovaz“<br />

in der Alten Bürger mit „Was<br />

können Seehäfen tun, um ihre<br />

Emissionen zu reduzieren?“<br />

von Flóra Gulyás vom Institut<br />

für Seeverkehrswirtschaft und<br />

Logistik (ISL).<br />

Erik Sulanke vom Thünen-Institut<br />

für Seefischerei Bremerhaven<br />

erklärt später in seinem<br />

Vortrag „Ein Backfisch, ein<br />

Rollmops und ein Krabbenbrötchen<br />

sitzen in der Sauna“<br />

beispielsweise die Auswirkungen<br />

des Klima-Wandels auf<br />

die Nordsee-Fischerei. Tina<br />

Enders vom Max-Planck-Institut<br />

für Marine Mikrobiologie<br />

Bremen hingegen beschäftigt<br />

die Frage, wie darmlose Wenigborster<br />

ihre Verdauung<br />

komplett ihren Bakterien überlassen.<br />

Shivesh Kumar und<br />

Christoph Stoeffler vom Deutschen<br />

Forschungszentrum für<br />

chester dokumentiere. Auch<br />

Bremerhavens Ballettchef<br />

Sergei Vanaev ist absolut<br />

begeistert. „Das Adrenalin,<br />

das aus dem Orchestergraben<br />

kommt, überträgt sich<br />

auf die Tänzer.“<br />

Für Vanaev, der „Le sacre du<br />

printemps“ inszeniert, ist<br />

das Stück, „ein Traum für<br />

Choreografen“. Schon zweimal,<br />

2005 und 2014 hat er<br />

das Stück inszeniert, „und<br />

ich würde es gerne noch ein<br />

paarmal machen“, sagt er<br />

begeistert.<br />

Sei der „Sacre“ ein Spiel von<br />

Musik und Interpretation,<br />

das das Publikum auf sich<br />

wirken lassen müsse, sei<br />

Alba Castillo mit ihrer Interpretation<br />

von „Petruschka“<br />

„konkreter und klarer<br />

in ihren Aussagen“.<br />

Vanaev freut sich, mit der<br />

Spanierin eine Gastchoreografin<br />

gewonnen zu haben,<br />

die ihren ganz eigenen Stil<br />

mitbringt „und die Compagnie<br />

mit einer ganz eigenen<br />

choreografischen Sprache<br />

bereichert“, wie er betont.<br />

„Sie nimmt das Stück chirurgisch<br />

auseinander, und<br />

setzt es zu organischen Abläufen<br />

zusammen. Energetisch,<br />

stark, beeindruckend.“<br />

Auch wenn das Stück<br />

auf dem Original basiert,<br />

„wollte ich meine eigene<br />

Stimme mit einbringen“,<br />

so Castillo. „Wer sind wir?<br />

Was können wir tun?“, sind<br />

Fragen die sie aufwirft und<br />

gleichzeitig aufzeigt, „dass<br />

wir zu oft vergessen, was<br />

in uns ist“. Dabei sei es ihr<br />

gelungen, eine unglaublich<br />

mystische Atmosphäre einzufangen,<br />

so Vanaev..<br />

„Petruschka“, entstanden<br />

1911, ist ein magisches<br />

Künstliche Intelligenz berichten<br />

über die neue Generation<br />

moderner Roboter und in ihrem<br />

Vortrag erläutert Kirsten<br />

Tracht vom Bremer Institut<br />

für Strukturmechanik und<br />

Produktionsanlagen, wie Käfer<br />

und der Aufbau ihrer Fußsohlen<br />

Ingenieur:innen bei der<br />

Gestaltung von technischen<br />

Lösungen für das Greifen empfindlicher<br />

Bauteile inspirieren.<br />

Doch nicht nur naturwissenschaftliche<br />

Themen stehen auf<br />

dem Programm. Wie erging es<br />

den tausenden Menschen, die<br />

Stück, in dem drei Marionetten<br />

eines Puppenspielers<br />

zum Leben erweckt werden,<br />

und sich im heiteren Licht<br />

des Jahrmarkts ein Spiel um<br />

Verführung und Eifersucht<br />

entwickelt, das tödlich endet.<br />

Ein Stück, in dem Strawinsky<br />

mit verschiedenen<br />

Realitätsebenen spielt und<br />

auch musikalisch die Grenze<br />

zwischen Fiktion und Realität<br />

erahnen lässt.<br />

Der Geist der Freiheit<br />

Das 1913 entstandenen „Le<br />

sacre du printemps“ hat keine<br />

Handlung im herkömmlichen<br />

Sinn, verschiedene<br />

Tänze laufen zu einem Ritual<br />

zusammen, dem Frühlingsopfer.<br />

„Die Musik liegt<br />

über Zeit und Handlung.<br />

Wie ein Schneeball, der<br />

runterrollt und alles mitnimmt“,<br />

so Vanaev. Einem<br />

Mädchen, das sich freiwillig<br />

dem Frühling opfert und<br />

sich zu Tode tanzt. Und für<br />

Vanaev symbolisch für den<br />

Geist der Freiheit steht. Es<br />

ist diese Frage nach und der<br />

Traum von Freiheit, der wie<br />

eine Klammer die beiden<br />

Stücke zusammenhält.<br />

Die Premiere findet am<br />

Samstag, 12. März, um 19.45<br />

Uhr statt. Karten sind an<br />

der Tageskasse des Stadttheaters<br />

sowie unter (0471) 490<br />

01 erhältich.<br />

www.<br />

stadttheater-bremerhaven.<br />

de<br />

Kneipenbummel löscht auch Wissensdurst<br />

Am <strong>10</strong>. März startet neue Saison von „Science goes public“ in Seestadt<br />

Wissenschaftsinteressierte können sich wieder auf die Frühjahrsreihe<br />

des beliebten Formats „Science goes Public!“ freuen<br />

Foto: Rojek<br />

nach der Reichspogromnacht<br />

1938 und kurz vor Kriegsbeginn<br />

1939 noch schnell aus<br />

dem Deutschen Reich auswanderten<br />

oder flohen, in ein ihnen<br />

meist unbekanntes Land?<br />

Wie kamen sie zurecht ohne<br />

Sprachkenntnisse und vor<br />

allem ohne ihr ganzes Hab und<br />

Gut? Diese und viele weitere<br />

Fragen beantwortet Susanne<br />

Kiel vom Deutschen Schifffahrtsmuseum<br />

Bremerhaven.<br />

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen<br />

jeweils donnerstags um<br />

20.30 Uhr ist frei. Es gelten die<br />

Corona-Regeln des jeweiligen<br />

Veranstaltungsortes. Nähere<br />

Informationen zum Programm<br />

gibt es unter www.sciencegoespublic.de.<br />

In den sozialen<br />

Netz-werken ist die Reihe<br />

unter #ScienceGoesPublic zu<br />

fi n d e n .<br />

In Bremerhaven kommen die<br />

fesselnden Wissenschaftsthemen<br />

aus dem Institut für<br />

Seeverkehrswirtschaft und<br />

Logistik (ISL), von der Hochschule<br />

Bremerhaven, dem<br />

Fraunhofer-Institut IWES für<br />

Windenergiesysteme, dem<br />

DSM Deutsches Schifffahrtsmuseum<br />

Bremerhaven und dem<br />

Alfred-Wegener-Institut für<br />

Polar- und Meeresforschung.

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