Leseprobe »Naturzeit mit Kindern: Teneriffa«
Leseprobe zum Wander- und Reiseführer »Naturzeit mit Kindern: Teneriffa«, erschienen im März 2022 im Naturzeit Reiseverlag.
Leseprobe zum Wander- und Reiseführer »Naturzeit mit Kindern: Teneriffa«, erschienen im März 2022 im Naturzeit Reiseverlag.
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TENERIFFAS SÜDEN<br />
249<br />
Von der Napfschnecke zum Wal<br />
Unter Wasser ist tierisch viel los!<br />
Vor allem die Meeressäuger haben es den <strong>Kindern</strong> und uns angetan.<br />
Hat man in der Heimat höchstens <strong>mit</strong> Schweinswalen, den kleinsten<br />
Vertretern der delfinartigen Wale zu tun, kann man hier auf eine<br />
deutlich größere Artenvielfalt treffen.<br />
Die zur Familie der Delfine gehörenden<br />
Großen Tümmler und<br />
Grindwale sind in den Gewässern<br />
zwischen Teneriffa und La<br />
Gomera beheimatet. Die Großen<br />
Tümmler werden gemeinhin als<br />
»Delfin« bezeichnet und fallen<br />
durch ihre hohen und oft akrobatischen<br />
Sprünge auf. Gerne<br />
kommen sie auch mal zum Spielen<br />
zu den Booten. Die Grindwale<br />
sind deutlich ruhiger und<br />
ruhen sich <strong>mit</strong> Vorliebe an der<br />
Wasseroberfläche aus. Dann kann<br />
man den kompletten Rücken<br />
inklusive der sichelarti gen Rückenflosse<br />
sehen. Beim Auftauchen<br />
stößt der Grindwal<br />
zunächst <strong>mit</strong> dem runden Kopf<br />
durch die Wasser oberfläche. Die<br />
Wölbung des Kopfes wird Melone<br />
genannt. Grindwale und<br />
Große Tümmler schlafen übrigens<br />
stets nur <strong>mit</strong> einer Gehirnhälfe,<br />
also auch immer nur<br />
<strong>mit</strong> einem Auge, sodass sie<br />
drohende Gefahr jederzeit erkennen<br />
können.<br />
Nicht selten bekommt man auch<br />
noch den einen oder anderen<br />
Besucher zu sehen, wenn sich<br />
Schnabel, Sei, Brydewale oder<br />
gar ein »unechter Schwertwal«<br />
die Mägen in den fischreichen<br />
Gewässern vollschlagen. Der<br />
Sei und der Brydewal gehören<br />
nicht zur Familie der Zahnwale,<br />
sondern zu den Bartenwalen.<br />
Sie jagen also nicht<br />
gezielt ein einzelnes Beutetier,<br />
sondern öffnen ihr riesiges<br />
Maul, füllen es <strong>mit</strong> Tausenden<br />
Litern Wasser und drücken es<br />
Sieht man im Meer rund um Teneriffa einen richtig großen Wal,<br />
handelt es sich meist um einen Brydewal. Die Tiere sind zwischen<br />
zwölf und 14 Metern lang und wiegen bis zu 25 Tonnen. Sie sind<br />
dunkelgrau gefärbt, nur Kehle und Bauch sind meist etwas heller.<br />
Die Finne sitzt weit hinten am Körper. Brydewale leben in<br />
kleinen Gruppen und ernähren sich hauptsächlich von<br />
Schwarmfischen.