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Ausbildung I Dirk Melsheimer - DEHOGA Rheinland-Pfalz

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<strong>DEHOGA</strong>REPORT 8/2010 – <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Für Wirtschaftsminister Hendrik Hering (5.v.re.) lobt den<br />

<strong>DEHOGA</strong> Landesverband als einen starken Partner – und<br />

dies nicht nur, weil der <strong>DEHOGA</strong>-Präsident Gereon Haumann<br />

(4.v.li.) bei der Sommerreise des Ministers mit auf den steilen<br />

Calmont geklettert ist. Foto: Rach<br />

werden kann. Das Angebot in dieser Region<br />

ist zudem wichtig für die Ausstrahlung bis ins<br />

Rhein-Main-Gebiet.<br />

Haumann: Bei den Themen Wandern und Radwandern<br />

sind wir bereits recht weit und in der<br />

Umsetzung sowohl im Bereich öffentlicher wie<br />

auch privater Investitionen sehr erfolgreich. Das<br />

zeigen die jüngst ausgezeichneten Prädikatswanderwege<br />

– ob Rheinsteig, Hunsrücksteig<br />

oder Westerwaldsteig – ebenso wie die vielen<br />

zertifizierten Bett- und Bikebetriebe der Privatwirtschaft;<br />

das läuft vorbildlich.<br />

Im Themenfeld „Wein“ können wir in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

auf eine ganze Reihe von qualitativ<br />

hochwertigen Weinanbaugebieten zurückgreifen,<br />

um die uns europaweit viele andere touristischen<br />

Destinationen zu Recht beneiden. Hier gilt<br />

es über bereits bestehende Projekte – wie den<br />

„Besten Schoppen“ – hinaus den Schulterschluss<br />

zwischen Winzerschaft, Gastgewerbe und Touristikern<br />

noch weiter auszubauen. Ziel sollte die<br />

Entwicklung ganz konkreter touristischer Produkte<br />

sein, um über das Thema „Wein“ eine<br />

effiziente Kundenansprache zu erreichen.<br />

Ich persönlich sehe das größte Potenzial im<br />

Gesundheitstourismus, also dem vierten Themenfeld,<br />

das in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> unter der Marke<br />

ICH-Zeit positioniert wurde. Hier werden in<br />

Zukunft erhebliche Wachstumspotenziale generiert<br />

werden können. Wir stehen erst ganz am<br />

Anfang einer riesigen Nachfrage-Welle, die<br />

maßgeblich von der Qualität und Originalität<br />

der Angebote bestimmt werden wird.<br />

n Wo sehen Sie vor allem Handlungsfelder?<br />

Hering: Der zentrale Punkt in all unseren<br />

Anstrengungen, den Tourismus in <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> weiter voran zu bringen, ist die Qualität.<br />

Nur wer hier investiert, ist langfristig erfolgreich.<br />

Und ohne eine entsprechende Qualität auf allen<br />

Ebenen der touristischen Infrastruktur nützt<br />

auch die schönste Natur und Landschaft nichts.<br />

Dazu hat der Gast von heute zu viele Alter -<br />

na tiven. Aber wir sind auf einem guten Weg.<br />

Haumann: Ja, ohne jeden Zweifel werden wir<br />

in allen vier Themenfeldern nur dann erfolgreich<br />

sein, wenn wir uns gegenüber unseren Mitbewerbern<br />

in den anderen Mittelgebirgsregionen<br />

Deutschlands und Europas durch eine ganz<br />

besondere Dienstleistungsqualität des Gesamtproduktes<br />

unterscheiden werden. Hierzu sind<br />

enorme Anstrengungen auf allen Ebenen,<br />

öffentlich wie privat, erforderlich. In der Ver -<br />

netzung dieser Aktivitäten wird dann letztlich<br />

der Schlüssel zum Erfolg liegen.<br />

Der <strong>DEHOGA</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> ruft daher ausdrücklich<br />

zur Qualitätsoffensive im rheinlandpfälzischen<br />

Gastgewerbe auf und bekennt sich<br />

ebenso ausdrücklich zum Schulterschluss mit<br />

allen privaten und öffentlichen touristischen<br />

Partnern.<br />

n Welche Rolle kommt dem Gastgewerbe in<br />

der Tourismusstrategie zu?<br />

Hering: Das Gastgewerbe nimmt eine ganz<br />

zentrale Rolle ein. Hier geht es darum, Arbeitsplätze<br />

zu sichern und neue zu schaffen.<br />

Daher ist es hier um so wichtiger, dass die<br />

Qualität stimmt. Mit der Entwicklung der Branche<br />

in diese Richtung bin ich zufrieden. Das<br />

Ranking von <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> bei der Teilnahme<br />

an der ServiceQualität-Deutschland ist gut.<br />

Doch hier zu Lande könnten sich noch mehr<br />

Betriebe zertifizieren lassen. Denn wenn<br />

Qualität und Service nicht stimmen, sind die<br />

Betriebe nicht in der Lage, weitere Arbeitsplätze<br />

zu schaffen.<br />

Haumann: Viele wissen es immer noch nicht:<br />

Das Gastgewerbe stellt mit dem Tourismus über<br />

190.000 Arbeitsplätze und ist damit der größte<br />

Arbeitgeber (nach dem Öffentlichen Dienst) in<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>. Mehr als 4.000 junge Menschen<br />

sind derzeit in unseren gastgewerblichen<br />

Betrieben in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> in <strong>Ausbildung</strong>.<br />

Wir sind damit ein wichtiger Wirtschaftsmotor<br />

unseres Landes. Diesen Motor gilt es zu schmieren<br />

und zu ölen, damit wir in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

im Tourismus noch schneller, sprich besser<br />

werden. Investition und Qualitätssteigerung<br />

werden dies bewirken.<br />

Wir bekennen uns nicht nur zur Tourismus -<br />

strategie 2015 sondern setzen sie tatkräftig<br />

um; auf Verbandsebene ebenso wie auf der<br />

Einzel betriebsebene, z.B. mit unserem Projekt<br />

„Aktion Fit für die Zukunft“.<br />

n Wie bewerten Sie das <strong>DEHOGA</strong>-Projekt<br />

„Aktion Fit für die Zukunft“ und welche Rolle<br />

kommt dem <strong>DEHOGA</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> zu?<br />

Hering: Das ist ein sehr gutes Projekt, deshalb<br />

wird es auch vom Land gefördert. Es hat den<br />

richtigen Ansatz, um den Qualitätsgedanken<br />

und die Idee der Tourismusstrategie auf<br />

Betriebsebene zu verankern. Denn der Verband<br />

<strong>DEHOGA</strong> kann wesentlich überzeugender wirken,<br />

weil er den direkten Zugang zu seinen<br />

Kollegen hat. Der <strong>DEHOGA</strong> Landesverband<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> hat eine gute Entwicklung zu<br />

verzeichnen und ist zunehmend ein wichtiger<br />

Partner für alle in der hiesigen Tourismus -<br />

branche geworden und stärkt hierzulande<br />

das Bestreben, in Sachen Tourismusstrategie<br />

2015 an einem Strang zu ziehen.<br />

n Was sagen Sie jungen Menschen, die sich für<br />

eine <strong>Ausbildung</strong> in der Branche interessieren?<br />

Was wird vom Gastronom erwartet?<br />

Hering: Das Gastgewerbe ist eine wachsende<br />

Branche, in der eine vielseitige <strong>Ausbildung</strong><br />

geboten wird, inklusive einer guten beruflichen<br />

Perspektive. Schon als Schüler sollten die Interessenten<br />

die Möglichkeit nutzen, sich in Vorzeigebetrieben<br />

über Praktika ein eigenes Bild von<br />

der Branche zu machen. Auch der Gastronom<br />

und Arbeitgeber wird sich mehr als bisher um<br />

Berufsinteressenten bemühen müssen. Er sollte<br />

auf die Jugend zugehen – und das möglichst<br />

schon in den Schulen.<br />

Haumann: Die ersten Zeichen des demographischen<br />

Wandels sind deutlich zu spüren.<br />

Ein Fachkräftemangel wird allerorts beklagt<br />

und nicht aufzuhalten sein, wenn wir uns nicht<br />

ganz schnell auf geeignete Maßnahmen verständigen.<br />

Wir stehen hier als Verband in der<br />

Pflicht. Einerseits haben wir bereits mit den<br />

zuständigen Landesministerien für Wirtschaft<br />

und für Arbeit intensiv Kontakt aufgenommen,<br />

um in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> eine gemeinsame <strong>Ausbildung</strong>soffensive<br />

im Gastgewerbe ins Leben zu<br />

rufen. Ich bin mir sicher, dass wir hier im Schulterschluss<br />

auch mit unseren anderen Tourismusinstitutionen,<br />

wie beispielsweise den Industrieund<br />

Handelskammern nachhaltig etwas dafür<br />

tun können, das Gastgewerbe in <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> für junge Menschen attraktiver zu machen.<br />

Andererseits werden wir uns über eine Ver -<br />

besserung der Rahmenbedingungen in der<br />

<strong>Ausbildung</strong> unserer Branche ernsthafte Ge -<br />

danken machen müssen.<br />

Das Gespräch führte Andrea Wohlfart<br />

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