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NUTZEN
VOLLE LADUNG WISSEN
Ähnlich erfolgreich lernt es sich bei Aktivitäten in Gruppen.
Sei es beim Körbewerfen auf dem Basketballfeld,
beim Skaten, Kochen, Musizieren, Tanzen oder auch
beim Arbeiten in gut funktionierenden Teams. Jede und
jeder bringt die eigenen Ambitionen mit, und durch
unbewusste gegenseitige Verstärkung entsteht ein
Höchstmaß an gemeinsamer Motivation, ein intensives
Mit- und Voneinanderlernen. Es entwickelt sich eine
kraftvolle Dynamik, die beseelen und glücklich machen
kann. Dieses Glück findet das Gehirn gut, deshalb
gibt es diesem Prozess und dem Lernerfolg das Prädikat
„wichtig“ und führt wie ein Perpetuum mobile sowohl
Individuen als auch die gesamte Gruppe zu immer besseren
Leistungen.
Nicht zuletzt diese Art von Lernprozessen hat die Spezies
Mensch – trotz all ihrer Schwächen – erfolgreich
gemacht. Und was in den vergangenen 40.000 Jahren
funktionierte, kann heute so falsch nicht sein. Hier sind
die Bundesländer, Schulbehörden und Schulen dringend
gefragt, Konzepte umzusetzen, die zu den Lernerfolgen
führen, die eine Wissensgesellschaft wie die unsere – so
auch unsere Branche – in Zukunft braucht. Erkenntnisse,
Studien und herausragende Pilotprojekte liegen den
politischen Entscheidern seit Langem vor.
Die Verbände Druck und Medien mahnen seit vielen
Jahren ein Umdenken in der Schulbildung an. Dem
nachweislichen Rückgang des Grundlagen- und Allgemeinwissens
und der nachlassenden Kompetenz in Mathematik,
Orthografie, Textverständnis und dem verständlichen
Schreiben muss mit aller Kraft begegnet
werden. Denn diese Fähigkeiten sind das entscheidende
Fundament für den Einstieg in die betriebliche Berufsausbildung.
Motivation ist alles
Lernen liegt uns in den Genen. Kleinkinder, die laufen
lernen, machen durchschnittlich 2368 Schritte pro
Stunde. Dabei legen sie rund 700 Meter zurück (Länge
von 7 Fußballfeldern). Im Schnitt fallen sie 17-mal pro
Stunde hin. Geht man davon aus, dass ein Kind etwa
fünf Stunden täglich herumtapst, macht es jeden Tag
knapp 12.000 Schritte und fällt dabei etwa 85-mal hin.
Aufgeben ist keine Option, intuitiv wissen die Kleinen,
dass die Mühe sich lohnt. Später – insbesondere im Berufsleben
– ist dann eher das Interesse ausschlaggebend
und damit verbunden die Frage, ob man in der Beschäftigung
mit einem Thema einen Sinn sieht. Denn das ist
entscheidend, um sich weiterzuentwickeln, zu lernen
und auch mal Durststrecken zu überwinden. Kann ein
Chef, eine Chefin nichts wirklich Sinnstiftendes bieten,
ist es schwierig mit der Motivation. Die Lust am Lernen,
am Experimentieren und auch am Erfolg wird dann
einfach woanders ausgelebt – im Hausbau, im Garten,
beim Mitraten bei „Wer wird Millionär“, im Hobbyraum,
im Ehrenamt oder in der Volkshochschule. Dabei
wäre es gerade in unserer sich permanent verändernden
Branche so wichtig, seine Truppe stetig mit neuen
Inhalten zu füttern. Hier bieten die Druck- und Medienverbände
professionelle Beratungen an. So kann systematische
Fort- und Weiterbildung die Mitarbeiterzufriedenheit
deutlich steigern und gerade für junge
Menschen ein Grund sein, sich für ein Ausbildungsverhältnis
zu entscheiden, auch wenn die Druckbranche
vielleicht nicht die erste Wahl war.
10 // 01/2022