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Wasser – Lebenselixier, Naturgewalt und Lebensraum

Wenn wir über die Folgen des Klimawandels sprechen, geht es fast immer auch um Wasser. Starkregen führt zu verhängnisvollen Überschwemmungen, Stürme zu Sturmfluten. Hitzewellen gehen mit Dürren und Ernteausfällen einher. Mehr und mehr erkennen wir, wie vielschichtig die Themen rund um das Wasser sind. Viele Infrastrukturen müssen im Rahmen der Klimaanpassung modernisiert werden. Lösungen müssen für Regionen gefunden werden, in denen Wasser knapper wird. Die Industrie muss die Verfügbarkeit von Wasser als Standortfaktor immer ernster nehmen. Aber auch die Bedeutung der Qualität des Wassers darf nicht unterschätzt werden. Sauberes Trinkwasser ist das wichtigste Grundnahrungsmittel für uns Menschen. Die Aufbereitung wird aber immer aufwendiger, und oft sind neue Maßnahmen erforderlich. In dieser Ausgabe wollen wir Ihnen einige der spannenden Themen rund um das Wasser näherbringen und Lösungen für einige der Herausforderungen aufzeigen. Und wir wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, wie kostbar das Gut Wasser für uns alle ist.

Wenn wir über die Folgen des Klimawandels sprechen, geht es fast immer auch um Wasser. Starkregen führt zu verhängnisvollen Überschwemmungen, Stürme zu Sturmfluten. Hitzewellen gehen mit Dürren und Ernteausfällen einher. Mehr und mehr erkennen wir, wie vielschichtig die Themen rund um das Wasser sind. Viele Infrastrukturen müssen im Rahmen der Klimaanpassung modernisiert werden. Lösungen müssen für Regionen gefunden werden, in denen Wasser knapper wird. Die Industrie muss die Verfügbarkeit von Wasser als Standortfaktor immer ernster nehmen. Aber auch die Bedeutung der Qualität des Wassers darf nicht unterschätzt werden. Sauberes Trinkwasser ist das wichtigste Grundnahrungsmittel für uns Menschen. Die Aufbereitung wird aber immer aufwendiger, und oft sind neue Maßnahmen erforderlich. In dieser Ausgabe wollen wir Ihnen einige der spannenden Themen rund um das Wasser näherbringen und Lösungen für einige der Herausforderungen aufzeigen. Und wir wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, wie kostbar das Gut Wasser für uns alle ist.

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WASSER<br />

<strong>Lebenselixier</strong>, <strong>Naturgewalt</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebensraum</strong><br />

Lesen Sie<br />

heute auch<br />

März 2022<br />

EINE PUBLIKATION DES REFLEX VERLAGES<br />

www.klimaschutz-info.de


2<br />

<strong>Wasser</strong><br />

GRUSSWORT<br />

Kostbares Gut<br />

Wenn wir über die Folgen des Klimawandels sprechen, geht es<br />

fast immer auch um <strong>Wasser</strong>. Starkregen führt zu verhängnisvollen<br />

Überschwemmungen, Stürme zu Sturmfluten.<br />

Hitzewellen gehen mit Dürren <strong>und</strong> Ernteausfällen<br />

einher. Mehr <strong>und</strong> mehr erkennen wir,<br />

wie vielschichtig die Themen r<strong>und</strong> um das<br />

<strong>Wasser</strong> sind. Viele Infrastrukturen müssen<br />

im Rahmen der Klimaanpassung modernisiert<br />

werden. Lösungen müssen für Regionen<br />

gef<strong>und</strong>en werden, in denen <strong>Wasser</strong><br />

knapper wird. Die Industrie muss die Verfügbarkeit<br />

von <strong>Wasser</strong> als Standortfaktor<br />

immer ernster nehmen. Aber auch die Bedeutung der Qualität<br />

des <strong>Wasser</strong>s darf nicht unterschätzt werden. Sauberes Trinkwasser<br />

ist das wichtigste Gr<strong>und</strong>nahrungsmittel für<br />

uns Menschen. Die Aufbereitung wird aber immer<br />

aufwendiger, <strong>und</strong> oft sind neue Maßnahmen<br />

erforderlich. In dieser Ausgabe wollen wir<br />

Ihnen einige der spannenden Themen r<strong>und</strong><br />

um das <strong>Wasser</strong> näherbringen <strong>und</strong> Lösungen<br />

für einige der Herausforderungen<br />

aufzeigen. Und wir wollen ein Bewusstsein<br />

dafür schaffen, wie kostbar das Gut<br />

<strong>Wasser</strong> für uns alle ist.<br />

Michael Gneuss<br />

Chefredakteur<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

leitartikel<br />

trinkwasser für die dritte welt<br />

ressourcenschutz<br />

wasseraufbereitung<br />

Gr<strong>und</strong>lage des Lebens — 3<br />

Länder <strong>und</strong> Organisationen helfen mit Geld<br />

<strong>und</strong> neuen Technologien — 5<br />

Langfristig denken — 6<br />

Aus Alt wird Neu — 8<br />

Das Papier dieser Reflex Verlag-Publikation<br />

stammt aus verantwortungsvollen Quellen.


Gr<strong>und</strong>lage des Lebens<br />

LEITARTIKEL | VON MICHAEL GNEUSS UND JÜRGEN ACKERMANN<br />

Es ist eine uralte Weisheit: „<strong>Wasser</strong> ist nicht<br />

alles, aber ohne <strong>Wasser</strong> ist alles nichts.“ Schon<br />

im 6. Jahrh<strong>und</strong>ert vor Christus erklärte sich<br />

der Naturphilosoph Thales von Milet so die<br />

Herkunft der Welt. Umso schlimmer ist es,<br />

dass nach UNICEF-Angaben heute 2,2 Milliarden<br />

Menschen weltweit überhaupt keinen<br />

regelmäßigen Zugang zu sauberem <strong>Wasser</strong><br />

haben.<br />

Weltweit leben mehr als<br />

1,42 Milliarden Menschen<br />

in Gebieten mit hoher<br />

<strong>Wasser</strong>unsicherheit.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> sind der nachhaltige<br />

Schutz dieser kostbaren Ressource <strong>und</strong> eine<br />

kontinuierliche Aufbereitung unabdingbar. Das<br />

unterstreicht auch ein Blick auf die Zahlen: Zwar<br />

sind mehr als zwei Drittel der Erde von <strong>Wasser</strong><br />

bedeckt, davon sind allerdings nur weniger als<br />

drei Prozent tatsächlich trinkbar. Dieses Trinkwasser<br />

ist zudem sehr ungleich verteilt. Besonders<br />

in Afrika, Lateinamerika <strong>und</strong> Asien<br />

herrscht vielerorts dramatische <strong>Wasser</strong>knappheit.<br />

Schätzungsweise 3,6 Milliarden Menschen<br />

leben heute in Gebieten, die mindestens einen<br />

Monat pro Jahr extrem wasserarm sind. Laut<br />

UNICEF leben weltweit mehr als 1,42 Milliarden<br />

Menschen in Gebieten mit insgesamt hoher oder<br />

extrem hoher <strong>Wasser</strong>unsicherheit, darunter 450<br />

Millionen Kinder.<br />

Deutschland ist wasserreich<br />

Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern auf<br />

der Welt ist Deutschland ein wasserreiches<br />

Land. „Die erneuerbaren Süßwasserressourcen<br />

umfassen im langjährigen Mittel r<strong>und</strong> 188 Milliarden<br />

Kubikmeter“, erklärt Professor Dietrich<br />

Borchardt vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung<br />

(UFZ). „Davon werden aus dem<br />

<strong>Wasser</strong>kreislauf aktuell r<strong>und</strong> 24 Milliarden Kubikmeter<br />

pro Jahr entnommen beziehungsweise genutzt.“<br />

Positiv ist, dass der <strong>Wasser</strong>verbrauch in<br />

der B<strong>und</strong>esrepublik in den vergangenen Jahren<br />

zurückgegangen ist. In vielen anderen Teilen<br />

der Welt ist er dagegen stark gestiegen. Gründe<br />

dafür sind die wachsende Weltbevölkerung<br />

sowie die zunehmende Industrialisierung <strong>und</strong><br />

der damit steigende Energiebedarf. Gleichzeitig<br />

hat auch die Verschmutzung des <strong>Wasser</strong>s<br />

zugenommen. Allein diese Entwicklung zeigt,<br />

wie wichtig heute <strong>und</strong> in Zukunft die Weiterentwicklung<br />

<strong>und</strong> Verbreitung von modernen<br />

Systemen zur Aufbereitung von <strong>Wasser</strong> sind.<br />

Verknappung entgegenwirken<br />

Dies gilt umso mehr, als mit modernen Aufbereitungsanlagen<br />

<strong>und</strong> -systemen nicht nur<br />

der Verknappung effektiv entgegengewirkt<br />

werden kann. Vielmehr sprechen auch erhebliche<br />

Kosteneinsparungen für die Weiter- oder<br />

Wiederverwendung von <strong>Wasser</strong>. So sind besonders<br />

in der produzierenden Industrie <strong>Wasser</strong>aufbereitungsanlagen<br />

von großer Bedeutung,<br />

um nicht zuletzt die Umwelt vor verunreinigtem<br />

Begehrtes Element: <strong>Wasser</strong><br />

Abwasser zu schützen. Zudem kann die Verwendung<br />

von eigenen Brunnenanlagen die<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung innerhalb der Betriebe nachhaltiger<br />

sowie kostengünstiger gestalten.<br />

Klimawandel sorgt für Probleme<br />

Das globale Vorantreiben von effektiven Systemen<br />

zur <strong>Wasser</strong>gewinnung <strong>und</strong> -aufbereitung<br />

ist aber nur eine der großen Herausforderungen<br />

in puncto <strong>Wasser</strong>versorgung. Eine andere ist<br />

der Klimawandel <strong>und</strong> seine Folgen. So sorgen<br />

die Auswirkungen der Klimakrise <strong>und</strong> die damit<br />

einhergehende Erderwärmung mit dem Schmelzen<br />

von Gletschern, einem Anstieg des Meeresspiegels<br />

<strong>und</strong> der Zunahme von Wetterextremen<br />

für große Probleme. Last but not least droht<br />

Gefahr für das <strong>Wasser</strong> durch Verunreinigungen.<br />

Hier stoßen auch moderne Kläranlagen zunehmend<br />

an ihre Grenzen. „Trinkwasser<br />

iStock / globalmoments<br />

3<br />

Weitere Informationen unter www.klimaschutz-info.de<br />

Jeder Tag ist Weltwassertag!<br />

Werbebeitrag <strong>–</strong> Verbandsporträt<br />

Mit zunehmend spürbaren Auswirkungen<br />

der veränderten Klimabedingungen<br />

ist es Aufgabe<br />

der <strong>Wasser</strong>wirtschaft, Herausforderungen<br />

wie Dürreperioden<br />

genauso zu bewältigen wie Starkregenereignisse<br />

<strong>und</strong> die <strong>Wasser</strong><strong>und</strong><br />

Abwasserinfrastruktur entsprechend<br />

resilient zu gestalten.<br />

Julia Braune, Geschäftsführerin<br />

German Water Partnership e. V.,<br />

berichtet.<br />

Digitalisierung <strong>und</strong> KI spielen<br />

eine wichtige Rolle im optimalen<br />

Management knapper werdender<br />

Ressourcen, beispielsweise in der<br />

Umsetzung von Schwammstadt-<br />

<strong>und</strong> <strong>Wasser</strong>wiederverwendungs-<br />

Konzepten. Das vielfältige vorhandene<br />

Wissen für ein effizientes<br />

Ressourcenmanagement im <strong>Wasser</strong>sektor<br />

bündelt das Netzwerk<br />

German Water Partnership e. V.<br />

(GWP). Dabei vereint es Vertreterinnen<br />

<strong>und</strong> Vertreter aus Industrie<br />

<strong>und</strong> Forschung unter einem Dach.<br />

Insbesondere der Arbeitskreis<br />

<strong>Wasser</strong> 4.0 stellt die Digitalisierung<br />

<strong>und</strong> Automatisierung in den Mittelpunkt<br />

einer Strategie für eine<br />

zukunftsorientierte <strong>und</strong> wettbewerbsfähige<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft.<br />

Nachhaltige Innovationen<br />

„Made in Germany“<br />

Ziel unseres Netzwerkes ist, das<br />

vorhandene Know-how der Mitglieder<br />

sowie ihre innovativen <strong>und</strong><br />

nachhaltigen Technologien „Made<br />

in Germany“ global zur Anwendung<br />

zu bringen. Für die länderübergreifende<br />

Bewältigung der Herausforderungen<br />

in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

baut GWP kontinuierlich<br />

neue Partnerschaften weltweit<br />

auf. Damit schaffen wir ein starkes<br />

internationales Netzwerk für<br />

den Erfahrungsaustausch <strong>und</strong> die<br />

gemeinsame Projektentwicklung<br />

r<strong>und</strong> um den Schutz der wertvollen<br />

Ressource <strong>Wasser</strong>. Diese Aufgabe<br />

gewinnt täglich an Bedeutung.<br />

Daher ist für uns jeder Tag<br />

Weltwassertag!<br />

www.germanwaterpartnership.de


4<br />

<strong>Wasser</strong><br />

ist in Deutschland <strong>und</strong> Europa auf<br />

unterschiedliche Weise auch hinsichtlich der<br />

Qualität gefährdet“, erklärt Dietrich Borchardt<br />

vom UFZ. „Das liegt daran, dass, abhängig von<br />

der Belastung mit Stoffen wie Nitrat, Pflanzenschutzmitteln,<br />

Bioziden <strong>und</strong> deren Metaboliten<br />

oder Mikroorganismen, das <strong>Wasser</strong> entweder<br />

gar nicht zur Trinkwasseraufbereitung genutzt<br />

werden kann oder aber ein großer technischer<br />

Aufwand betrieben werden muss, um die notwendige<br />

Qualität zu erreichen.“<br />

Problematischer Zustand<br />

Eine Bewertung des chemischen Zustands<br />

des Gr<strong>und</strong>wassers in Deutschland von 2016<br />

zeigt, dass 35 Prozent aller Gr<strong>und</strong>wasserkörper<br />

in einem „schlechten chemischen“ Zustand<br />

sind. Hauptursache sind auch hier diffuse Belastungen<br />

durch Nitrat <strong>und</strong> Pflanzenschutzmittel<br />

aus der Landwirtschaft. Beim Nitrat überschreiten<br />

27 Prozent der Gr<strong>und</strong>wasserkörper die<br />

Qualitätsnorm, bei den Pflanzenschutzmitteln<br />

sind es drei Prozent.<br />

Höhe der Innovatorenquote in der <strong>Wasser</strong>versorgung <strong>und</strong> Abwasserbeseitigung<br />

in Deutschland<br />

Die Herausforderungen für die weltweite globale<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung scheinen nahezu gigantisch.<br />

Und ihre Bewältigung wird in verschiedenen Gegenden<br />

der Welt zunehmend zu einer Frage von<br />

Krieg <strong>und</strong> Frieden, so etwa in Nordafrika <strong>und</strong> in<br />

Fernost. Klar ist also, dass <strong>Wasser</strong> in seiner Bedeutung<br />

als existenzielle Ressource seit Jahrtausenden<br />

nichts verloren hat. Es zu erhalten<br />

ist für die Menschheit ohne Alternative. <br />

2010 2013 2016 2019 2020<br />

22 % 18 % 19 % 40 % 41 %<br />

Quellen: BMBF; ZEW, 2022<br />

Anzeige<br />

LEITUNGEN, DIE NICHT<br />

GENUTZT WERDEN,<br />

MACHEN SICH LEGIO-<br />

NELLEN ZUNUTZE.<br />

Fakt ist: In leer stehenden Wohneinheiten<br />

wachsen Bakterien in den<br />

Leitungen <strong>und</strong> breiten sich ungehindert<br />

in der gesamten Trinkwasseranlage aus.<br />

Innovative Lösungen, wie Sie die Trinkwassergüte<br />

erhalten, finden Sie auf viega.de/Trinkwasser<br />

Viega. Höchster Qualität verb<strong>und</strong>en.


Länder <strong>und</strong> Organisationen helfen mit<br />

Geld <strong>und</strong> neuen Technologien<br />

TRINKWASSER FÜR DIE DRITTE WELT | VON THOMAS SCHULZE<br />

Weltweit haben 2,2 Milliarden Menschen<br />

laut UNICEF keinen regelmäßigen Zugang zu<br />

sauberem <strong>Wasser</strong>. R<strong>und</strong> 785 Millionen Menschen<br />

haben noch nicht einmal eine Gr<strong>und</strong>versorgung<br />

mit Trinkwasser. Betroffen sind vor<br />

allem Menschen in den Entwicklungsländern.<br />

Seit Jahrzehnten arbeiten internationale Organisationen<br />

daran, mit finanziellen Mitteln,<br />

Technik <strong>und</strong> Tausenden von Helfern vor Ort<br />

die Trinkwasserproblematik in den betroffenen<br />

Gebieten r<strong>und</strong> um den Globus zumindest abzumildern.<br />

Dafür hat sich der Begriff WASH etabliert.<br />

Er steht für Water, Sanitation and Hygiene<br />

<strong>und</strong> bezeichnet die Versorgung mit Trinkwasser,<br />

Sanitäranlagen <strong>und</strong> Basis-Hygieneprodukten.<br />

Nicht der Mangel an <strong>Wasser</strong><br />

ist das Problem, sondern die<br />

Verunreinigung.<br />

Entsalzungsanlagen im Einsatz<br />

Eine der führenden Hilfsorganisationen im Bereich<br />

der WASH-Versorgung ist Oxfam. Neben<br />

klassischen Hilfsmitteln wie mobilen <strong>Wasser</strong>tanks<br />

stellt Oxfam auch hochmoderne Technologien<br />

für die Aufbereitung von Salzwasser<br />

beziehungsweise Gr<strong>und</strong>wasser, das mit Salz<br />

belastet ist, zur Verfügung. Gerade in Somalia<br />

<strong>und</strong> im Jemen ist das verbliebene Gr<strong>und</strong>wasser<br />

häufig mit Salz verunreinigt. „Hier haben wir innovative<br />

Entsalzungsanlagen gebaut, die das<br />

<strong>Wasser</strong> vom Salz befreien <strong>und</strong> zu Trinkwasser aufbereiten“,<br />

heißt es bei Oxfam. Dabei ist die Aufbereitung<br />

des <strong>Wasser</strong>s sehr energieaufwendig.<br />

Deshalb werden die Anlagen, um nicht ausschließlich<br />

auf teure, störanfällige <strong>und</strong> umweltschädliche<br />

Generatoren angewiesen zu sein, mit<br />

Solar- <strong>und</strong> Windenergie betrieben.<br />

Verunreinigung ist ein großes Problem<br />

Überhaupt ist in vielen Teilen der Welt nicht<br />

ein Mangel an <strong>Wasser</strong> das Problem, sondern<br />

dass das verfügbare <strong>Wasser</strong> verunreinigt ist. Mit<br />

immer neuen Technologien versuchen Länder<br />

<strong>und</strong> Organisationen, hier entgegenzuwirken.<br />

Einer dieser innovativen Helfer ist „SunSpring<br />

Hybrid“ <strong>–</strong> ein mobiles, in sich geschlossenes<br />

<strong>Wasser</strong>reinigungssystem. Es arbeitet auf mikrobiologischer<br />

Basis <strong>und</strong> kann pro Tag r<strong>und</strong> 20.000<br />

Liter verschmutztes <strong>Wasser</strong> in Trinkwasser umwandeln.<br />

Die Anlage kann fast überall in kürzester<br />

Zeit aufgebaut <strong>und</strong> in Betrieb genommen<br />

werden, solange es eine <strong>Wasser</strong>quelle wie einen<br />

Fluss oder einen Brunnen in der Nähe gibt. Dank<br />

der eingebauten Solarzellen <strong>und</strong> dem optionalen<br />

Windrad braucht das System keine Stromversorgung<br />

<strong>und</strong> läuft zehn Jahre lang ohne Wartung.<br />

Auch andere Technologien zur Trinkwassergewinnung<br />

werden zunehmend verwendet. So<br />

etwa <strong>Wasser</strong>aufbereitungsanlagen, die vor allem<br />

in Wüsten oder in Gebirgsregionen zum Einsatz<br />

kommen <strong>und</strong> das <strong>Wasser</strong> aus Nebel ziehen. Trotz<br />

aller innovativer Technologien bleibt jedoch<br />

eines unabdingbar: die Hilfe der internationalen<br />

29 Prozent<br />

der Bevölkerung in Afrika<br />

haben Zugang zu sicheren<br />

Trinkwasserquellen.<br />

Quelle: WHO, 2021<br />

Gemeinschaft <strong>und</strong> ihrer Organisationen. Ohne<br />

die Unterstützung etwa von UNICEF, Oxfam oder<br />

Care wäre die Versorgung der Menschen mit<br />

<strong>Wasser</strong> gerade in den wasserarmen Ländern der<br />

Dritten Welt nicht zu leisten.<br />

<br />

5<br />

Weitere Informationen unter www.klimaschutz-info.de<br />

Solare <strong>Wasser</strong>entsalzung: Simpel <strong>und</strong> preiswert<br />

Werbebeitrag <strong>–</strong> Anwendungsporträt<br />

Während sich die Welt mit den<br />

Auswirkungen des Klimawandels<br />

auseinandersetzt, ist eine der<br />

größten Herausforderungen, die<br />

vor uns liegt, das <strong>Wasser</strong>! Zudem<br />

hat die aktuelle Pandemie gezeigt,<br />

wie fragil unsere Versorgungskette<br />

für das zweitwichtigste Element<br />

unseres Lebens ist. Nicht<br />

nur die Trinkwasserversorgung,<br />

auch die Landwirtschaft <strong>und</strong> sanitäre<br />

Einrichtungen stehen jetzt<br />

unter Druck! Die oft verborgene<br />

Herausforderung bei zuverlässiger<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung ist Strom.<br />

Viele der Gemeinden, die mit<br />

dem sicheren Zugang zu <strong>Wasser</strong><br />

zu kämpfen haben, hatten in der<br />

Regel bereits Probleme mit der<br />

Stromversorgung.<br />

Hier kommt die Boreal Light GmbH<br />

ins Spiel, ein junges Berliner<br />

Start-up, das diese Herausforderung<br />

auf seine eigene Weise angeht:<br />

einfache <strong>und</strong> preiswerte solare<br />

<strong>Wasser</strong>entsalzungssysteme<br />

für ländliche Gemeinden weltweit.<br />

Das Unternehmen hat innerhalb<br />

von fünf Jahren nach Aufnahme<br />

seiner Tätigkeit die meisten solaren<br />

Entsalzungsanlagen in Afrika<br />

installiert. Die von Boreal Light<br />

hergestellten Systeme sind in<br />

der Lage, qualitativ hochwertiges<br />

Trink-, Gieß-, Fischzucht- <strong>und</strong> Sanitärwasser<br />

aus jeder Art von stark<br />

salzhaltigen <strong>und</strong> verschmutzten<br />

<strong>Wasser</strong>ressourcen zu liefern.<br />

Einfach zu handhaben <strong>und</strong><br />

kostengünstig<br />

Apropos Simplizität: Über 80 Prozent<br />

aller Wartungsarbeiten an den<br />

Maschinen erfordern nichts weiter<br />

als einen Schraubenschlüssel <strong>und</strong><br />

Dr. Hamed Beheshti <strong>und</strong> glückliche Kinder von Burani<br />

bei der Eröffnung eines Solarwasserprojekts<br />

einen Schraubenzieher. Darüber<br />

hinaus kostet die Herstellung eines<br />

Kubikmeters sauberen Trinkwassers<br />

aus Meerwasser nicht mehr<br />

als 0,50 US-Dollar. Diese Zahlen<br />

verdeutlichen, inwieweit solch eine<br />

Lösung die Antwort auf <strong>Wasser</strong>probleme<br />

netzferner Gemeinden<br />

ist. Solche Lösungen mildern nicht<br />

nur die Folgen des Klimawandels,<br />

sondern spielen auch eine wichtige<br />

Rolle bei der Anpassung von<br />

uns Menschen an neue Lebensbedingungen<br />

auf unserem Planeten.<br />

www.winture.de


6<br />

<strong>Wasser</strong><br />

Langfristig denken<br />

RESSOURCENSCHUTZ | VON JENS BARTELS<br />

<strong>Wasser</strong> wird immer mehr<br />

zum knappen Gut.<br />

Die Debatte um die <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

der neuen Fabrik des Autobauers Tesla in<br />

Brandenburg macht deutlich, dass der achtsame<br />

Umgang mit der Ressource <strong>Wasser</strong> an<br />

Bedeutung zunimmt. Ob Niedrigwasser, Dürre<br />

oder Gr<strong>und</strong>wasserneubildung: Der Klimawandel<br />

wird zu Veränderungen im <strong>Wasser</strong>kreislauf<br />

<strong>und</strong> der Nutzung des kostbaren<br />

Gutes führen.<br />

Im Osten Deutschlands wird gerade über die<br />

Ressource <strong>Wasser</strong> debattiert. Stein des Anstoßes<br />

ist die östlich des Berliner Autobahnrings<br />

gelegene neue Tesla-Fabrik in Grünheide.<br />

Für die Versorgung der sogenannten Gigafactory<br />

von Tesla will der zuständige <strong>Wasser</strong>verband<br />

r<strong>und</strong> eine Million Kubikmeter Gr<strong>und</strong>wasser<br />

Die Trinkwasserversorgung in<br />

Deutschland steht vor tiefgreifenden<br />

Wandlungsprozessen.<br />

pro Jahr zusätzlich aus dem Boden pumpen.<br />

Das entspricht etwa dem Jahresbedarf einer<br />

Stadt mit 40.000 Einwohnern. Umweltverbände<br />

sehen massive Auswirkungen der <strong>Wasser</strong>entnahmen<br />

auf die Natur <strong>und</strong> die Versorgung der<br />

Bevölkerung in diesem Teil Brandenburgs.<br />

Auch der regionale <strong>Wasser</strong>verband möchte<br />

mit Blick auf die derzeitige Infrastruktur der<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung nicht ausschließen, dass bei<br />

weiteren Ausbaustufen des Werkes an Tagen<br />

mit sehr hoher Nachfrage nach <strong>Wasser</strong> die<br />

Trinkwasserversorgung eingeschränkt werden<br />

könnte. Die Debatte macht deutlich: Der Zugang<br />

zu <strong>Wasser</strong> wird ein wichtiges Kriterium sein, ob<br />

sich künftig überhaupt noch Unternehmen mit<br />

einem hohen Bedarf an dem kostbaren Nass in<br />

dieser Region ansiedeln.<br />

Entschlossenes Handeln nötig<br />

Nicht nur in Brandenburg rückt die Beschäftigung<br />

mit der Ressource <strong>Wasser</strong> immer<br />

mehr in den Mittelpunkt. In ganz Deutschland ist<br />

ein achtsamerer Umgang mit <strong>Wasser</strong> geboten.<br />

Darauf weist beispielsweise der Deutsche Verein<br />

des Gas- <strong>und</strong> <strong>Wasser</strong>faches (DVGW) hin. So<br />

kommt eine DVGW-Umfrage vom Mai 2021 unter<br />

180 <strong>Wasser</strong>versorgern zu dem Schluss, dass<br />

heiße Sommer, ausgedehnte Trockenperioden<br />

<strong>und</strong> häufigere Extremwetterereignisse für die<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft eine zunehmende Herausforderung<br />

bedeuten.<br />

Gemeinsam mit weiteren Verbänden aus diesem<br />

Bereich fordert der DVGW entschlossenes<br />

Handeln beim Ressourcenschutz, bei der<br />

<strong>Wasser</strong>nutzung <strong>und</strong> dem Ausbau der Netzinfrastruktur.<br />

Oberste Priorität legen die Verbände<br />

auf den eindeutigen Vorrang der öffentlichen<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung gegenüber anderen Nutzergruppen.<br />

Auch ein besserer Schutz der Trinkwasserressourcen<br />

vor Verunreinigungen oder<br />

eine Flexibilisierung der <strong>Wasser</strong>entnahmerechte<br />

bei einem kurzzeitig höheren <strong>Wasser</strong>bedarf, wie<br />

er in einer Dürreperiode vorkommt, steht ganz<br />

oben auf der Wunschliste der Verbände. Weitere<br />

Vorschläge betreffen unter anderem die<br />

Unterstützung bei Investitionen in die wasserwirtschaftliche<br />

Infrastruktur, Maßnahmen <strong>und</strong><br />

Anreize zur Senkung des <strong>Wasser</strong>verbrauchs der<br />

Landwirtschaft oder Kooperationen <strong>und</strong> interkommunale<br />

Zusammenarbeit zur Erhöhung der<br />

Versorgungssicherheit.<br />

Ideen für die Landwirtschaft<br />

Gerade mit Blick auf die Landwirtschaft gibt<br />

es eine Reihe weiterer Ideen, wie sich die langfristigen<br />

Auswirkungen des Klimawandels auf die<br />

Ressource <strong>Wasser</strong> minimieren lassen. So könnte<br />

es sinnvoll sein, entgegen der derzeitigen Praxis<br />

der Entwässerung von Feldern das <strong>Wasser</strong> stärker<br />

im Boden zu halten. Denkbar ist auch, dass<br />

Landwirte für die Bewässerung ihrer Felder anstatt<br />

Trinkwasser nur noch <strong>Wasser</strong> verwenden,<br />

das bereits für andere Zwecke genutzt <strong>und</strong> dann<br />

aufgefangen wurde. Eine weitere Idee: In Regionen<br />

mit wenig Gr<strong>und</strong>wasserneubildung macht<br />

es Sinn, bereits beim Anbau auf Pflanzenarten<br />

wie Kichererbsen, Quinoa oder Buchweizen zu<br />

setzen, die weniger <strong>Wasser</strong> für ihr Wachstum<br />

benötigen. Unabhängig von der Landwirtschaft<br />

setzen Experten auch auf das Auffangen<br />

iStock / Chinnapong<br />

<strong>Wasser</strong>neutrale Industrie ermöglichen<br />

Werbebeitrag <strong>–</strong> Unternehmensporträt<br />

Ob in der Landwirtschaft, der<br />

Getränke- oder Lebensmittelherstellung,<br />

in der Pharmazie<br />

oder Chemie <strong>–</strong> all diese Industrien<br />

haben eines gemeinsam:<br />

Sie benötigen <strong>Wasser</strong> für ihre<br />

Prozesse <strong>und</strong> die Herstellung<br />

ihrer Produkte. Der Maschinen<strong>und</strong><br />

Anlagenbauer GEA will dies<br />

ändern. Er hat es sich zur Aufgabe<br />

gemacht, Herstellern eine<br />

wasserneutrale Produktion zu<br />

ermöglichen.<br />

Der global agierende Konzern, der<br />

sich mit seiner Netto-null-Strategie<br />

ambitionierte Klimaziele gesetzt<br />

hat, will K<strong>und</strong>en aus allen Industrien<br />

mit innovativen Technologien dabei<br />

unterstützen, nachhaltiger zu produzieren.<br />

Schließlich gilt es, nicht<br />

nur die wertvolle Ressource <strong>Wasser</strong><br />

weltweit zu schonen, sondern<br />

zusammen mit Energieeinsparungen<br />

<strong>und</strong> der Verringerung von Emissionen<br />

den CO₂-Fußabdruck von<br />

Unternehmen drastisch zu senken.<br />

GEAs Unternehmenszweck „engineering<br />

for a better world“ könnte<br />

für die K<strong>und</strong>en sowie für die r<strong>und</strong><br />

18.000 Mitarbeitenden des Unternehmens<br />

demnach nicht eindringlicher<br />

sein.<br />

Aufbereiten <strong>und</strong><br />

wiederverwenden<br />

Auf dem Weg zu einer nachhaltigeren<br />

Zukunft ist GEA bereits große<br />

Schritte vorangekommen. Jüngstes<br />

Beispiel ist der niederländische<br />

Hersteller innocent, für den GEA<br />

eine klimaneutrale Saftproduktion<br />

errichtet hat. Auch in der Milchindustrie<br />

finden sich hoffnungsvolle<br />

Vorbilder. Modernste Technik<br />

ermöglicht es beispielsweise dem<br />

größten Milchpulverproduzenten<br />

Asiens, das verdampfte <strong>Wasser</strong> aus<br />

der Milch komplett aufzufangen <strong>und</strong><br />

aufzuarbeiten. Das wird dann beispielsweise<br />

für Kühlungs- <strong>und</strong> Reinigungszwecke<br />

wiederverwendet.<br />

Milch besteht zu 85 Prozent aus <strong>Wasser</strong>,<br />

das in solchen Milchpulveranlagen<br />

wiederverwendet wird.<br />

Die Weichen für klimafre<strong>und</strong>lichere<br />

Industrien sind gestellt, <strong>und</strong> die<br />

nächsten Innovationen von GEA<br />

stehen schon in den Startlöchern.<br />

www.gea.com


7<br />

der starken Niederschläge im Herbst<br />

<strong>und</strong> Winter. Diese Niederschläge könnten gezielt<br />

dem Gr<strong>und</strong>wasser hinzugefügt <strong>und</strong> bei Bedarf im<br />

Sommer wieder abgepumpt werden.<br />

Weit in die Zukunft blicken<br />

Die ersten B<strong>und</strong>esländer bemühen sich bereits<br />

um einen achtsameren Umgang mit der Ressource<br />

<strong>Wasser</strong>. Die Landesregierung in Hessen<br />

hat etwa vor Kurzem einen Plan für die <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

in dem B<strong>und</strong>esland veröffentlicht, um<br />

auch in Zukunft trotz des Klimawandels über ausreichend<br />

<strong>Wasser</strong> zu verfügen. Er fasst den Zeitraum<br />

bis 2050 ins Auge. So sieht der Entwurf die<br />

Förderung der Gr<strong>und</strong>wasserneubildung durch<br />

Rückhalteflächen <strong>und</strong> Versickerung, den Schutz<br />

des Gr<strong>und</strong>wassers vor Schadstoffen <strong>und</strong> den<br />

Ausbau von Verb<strong>und</strong>systemen vor. Besonders<br />

wichtig werden laut dem „<strong>Wasser</strong>wirtschaflichen<br />

Fachplan“ das <strong>Wasser</strong>sparen <strong>und</strong> die vermehrte<br />

Nutzung von Brauchwasser. Hessen versorgt sich<br />

übrigens zu gut drei Vierteln aus Gr<strong>und</strong>wasser. Die<br />

Neubildung hat sich aber in den Trockenperioden<br />

seit 2018 deutlich reduziert, gleichzeitig ließen<br />

die heißen Sommer den Bedarf an Trinkwasser,<br />

Gr<strong>und</strong>wasser in Naturräumen <strong>und</strong> Bewässerung<br />

für die Landwirtschaft steigen. Dies gab<br />

den Anlass für den <strong>Wasser</strong>wirtschaftsplan. <br />

SCHON GEWUSST?<br />

Trotz eines durchschnittlich nassen<br />

Jahres 2021 sind die Böden in Deutschland<br />

laut dem Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums<br />

für Umweltforschung<br />

regional schon wieder ungewöhnlich<br />

trocken. Besonders in Hessen, Teilen<br />

von Nordrhein-Westfalen <strong>und</strong> Baden-<br />

Württemberg sind die <strong>Wasser</strong>vorräte<br />

im Oberboden (bis 25 cm) ungewöhnlich<br />

gering für diese Jahreszeit.<br />

Volumen des globalen Markts für nachhaltige <strong>Wasser</strong>wirtschaft nach Segment im Jahr 2020 <strong>und</strong> Prognose für 2030<br />

in Milliarden Euro<br />

Weitere Informationen unter www.klimaschutz-info.de<br />

2020 2030<br />

461<br />

416<br />

341<br />

289<br />

206<br />

<strong>Wasser</strong>netz<br />

<strong>Wasser</strong>gewinnung <strong>und</strong><br />

-aufbereitung<br />

139<br />

Abwasserreinigung<br />

16<br />

107<br />

Effizienzsteigerung bei<br />

der <strong>Wasser</strong>nutzung<br />

Quelle: Roland Berger, 2021<br />

Der Weg zu nachhaltigem <strong>Wasser</strong>management<br />

Werbebeitrag <strong>–</strong> Unternehmensporträt<br />

<strong>Wasser</strong> als lebensnotwendige<br />

Ressource zu begreifen, die nur<br />

begrenzt verfügbar ist, steht am<br />

Anfang aller Bemühungen um<br />

den verantwortungsvollen Umgang<br />

mit <strong>Wasser</strong>. Industrielle<br />

Produktion ganz ohne <strong>Wasser</strong><br />

ist nur selten möglich, aber noch<br />

immer bleiben Optionen ungenutzt.<br />

Bettina Blottko, Leiterin<br />

des Geschäftsbereichs Liquid<br />

Purification Technologies bei<br />

LANXESS, berichtet.<br />

Weniger <strong>Wasser</strong> einzusetzen <strong>und</strong><br />

dies möglichst unbelastet in die<br />

Umwelt zurückzuführen dient dem<br />

Schutz von Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Oberflächenwasser.<br />

Ähnlich wie beim<br />

CO₂-Fußabdruck müssen Wertschöpfungsketten<br />

ganzheitlich betrachtet<br />

werden, um Optimierungspotenziale<br />

zu erkennen. Es gilt, alle<br />

Teilschritte zu analysieren <strong>und</strong> kontinuierlich<br />

dem Stand der Technik<br />

anzupassen, auch bezüglich ihrer<br />

Energieeffizienz. Verantwortung<br />

<strong>und</strong> Engagement gehen dabei<br />

Hand in Hand mit Innovationen <strong>und</strong><br />

Investitionen.<br />

Eine langjährige<br />

Erfolggeschichte<br />

Unternehmen wie LANXESS, die<br />

selbst Produkte, Technologien <strong>und</strong><br />

Lösungen für die effiziente <strong>Wasser</strong>behandlung<br />

entwickeln <strong>und</strong> anbieten,<br />

können noch mehr leisten.<br />

Bettina Blottko, Leiterin des Geschäftsbereichs<br />

Liquid Purification<br />

Technologies, erläutert: „Ionenaustauscher<br />

spielen fast überall<br />

eine Rolle, wo es um nachhaltiges<br />

<strong>Wasser</strong>management geht. Wir<br />

sind stolz auf unsere langjährige<br />

Erfolgsgeschichte in diesem Bereich.“<br />

Ionenaustauscherharze<br />

ermöglichen es etwa, ressourcenschonende<br />

<strong>Wasser</strong>kreisläufe in Industrie,<br />

Landwirtschaft, Kommunen<br />

<strong>und</strong> Haushalten zu betreiben,<br />

vom Kraftwerk bis zur Heizungsanlage.<br />

Sie erlauben eine zuverlässige<br />

Gewinnung von sauberem Trinkwasser<br />

ebenso wie maßgeschneiderte<br />

Abwasseraufbereitung oder<br />

Gr<strong>und</strong>wassersanierung. „Unser<br />

umfangreiches Produktportfolio<br />

bietet K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Partnern in aller<br />

Welt individuelle Lösungen für<br />

ihre <strong>Wasser</strong>aufbereitung“, betont<br />

Blottko.<br />

www.lanxess.de


8<br />

<strong>Wasser</strong><br />

Aus Alt wird Neu<br />

WASSERAUFBEREITUNG | VON JÜRGEN ACKERMANN<br />

Abwasseraufbereitung ist ein aufwendiger<br />

Prozess. Aufgr<strong>und</strong> der zunehmenden Verschmutzung<br />

unserer Abwässer durch Kosmetik-<br />

<strong>und</strong> Medikamentenrückstände, aber<br />

auch durch Verunreinigungen aus der Landwirtschaft<br />

stehen die <strong>Wasser</strong>werke vor immer<br />

größeren Herausforderungen.<br />

Fast zehn Milliarden Kubikmeter Abwasser laufen<br />

jedes Jahr in die deutschen Kläranlagen. Sie<br />

alle müssen aufwendig gefiltert <strong>und</strong> gereinigt<br />

werden, damit am Ende wieder qualitativ hochwertiges<br />

Trinkwasser zur Verfügung steht. Und<br />

Die Reinigung von <strong>Wasser</strong> ist eine<br />

große Herausforderung.<br />

iStock / tuachanwatthana<br />

Die Abwasserreinigung ist<br />

ein komplexer Prozess.<br />

das wird immer schwieriger. Neben Feuchttüchern,<br />

die immer wieder über die Toiletten<br />

im Klärwerk landen <strong>und</strong> dort den Anlagen zu<br />

schaffen machen, wird auch das Herausfiltern<br />

problematischer Stoffe immer aufwendiger. So<br />

verursachten allein die Stoffeinträge durch Diclofenac<br />

in den vergangenen 30 Jahren Umweltreinigungskosten<br />

von bis zu 1,5 Milliarden Euro,<br />

hat eine Studie der Hochschule Ruhr West,<br />

der Beratungsgesellschaft MOcons sowie des<br />

IWW Zentrums <strong>Wasser</strong> im Auftrag des B<strong>und</strong>esverbands<br />

der Energie- <strong>und</strong> <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

(BDEW) herausgef<strong>und</strong>en. Aber auch andere<br />

Medikamentenrückstände, die über Wäsche<br />

oder Urin in die Abwässer eingetragen werden,<br />

sowie Stoffe aus Kosmetika <strong>und</strong> Waschmitteln,<br />

Süßungsmittel wie Cyclamat oder Saccharin<br />

oder Nitrate <strong>und</strong> Phosphate aus der Landwirtschaft<br />

bringen die Klärwerke an ihre Grenzen.<br />

Mehrere Reinigungsstufen<br />

Denn die Abwasserreinigung ist ein komplexer<br />

Prozess: Zur Aufbereitung nutzen moderne<br />

Kläranlagen mehrere Reinigungsstufen. Die<br />

erste Stufe bildet die „mechanische Reinigung“.<br />

Hier werden die Feststoffe wie Toilettenpapier<br />

mit einer Art Rechen abgetrennt <strong>und</strong> der weiteren<br />

Entsorgung zugeführt. Das so mechanisch<br />

vorgereinigte <strong>Wasser</strong> gelangt anschließend<br />

zur „biologischen Reinigung“ in sogenannte<br />

Belebungsbecken. Hier bauen Mikroorganismen<br />

unter Belüftung die organischen Verbindungen<br />

im <strong>Wasser</strong> größtenteils ab. Danach werden in<br />

einer dritten Stufe chemische Prozesse genutzt.<br />

Zur chemischen Abwasseraufbereitung<br />

in Kläranlagen gehören die Neutralisation, die<br />

Desinfektion, die Phosphatfällung, die Stickstoffelimination,<br />

die Enteisung <strong>und</strong> die Entmanganung.<br />

Schließlich kommen in einer vierten<br />

<strong>und</strong> letzten Reinigungsstufe spezielle Membran<strong>und</strong><br />

Filterverfahren zum Einsatz. Zum Teil wird<br />

diese Reinigungsstufe mit den chemischen Verfahren<br />

der Fällung <strong>und</strong> Flockung kombiniert.<br />

So funktioniert zum Beispiel die Methode der<br />

Flockungsfiltration: Dem Abwasser werden<br />

Fäll- <strong>und</strong> Flockungsmittel zugesetzt, was zur<br />

Flockenbildung der abzuscheidenden Stoffe<br />

führt. Im Anschluss wird das Abwasser mit dem<br />

ausgeflockten Material über einen Tuch- oder<br />

Sandfilter geleitet. Es sickert langsam durch die<br />

Filterschicht, wobei selbst kleinste organische<br />

Schwebstoffe entfernt werden.<br />

Klimawandel verursacht große Probleme<br />

Der Klimawandel <strong>und</strong> zunehmende <strong>Wasser</strong>belastungen<br />

etwa durch Chemikalien <strong>und</strong><br />

Pharmaka machen die Abwasseraufbereitung<br />

immer schwerer. Entsprechend groß sind die<br />

Herausforderungen für die <strong>Wasser</strong>versorger.<br />

Immer aufwendigere Verfahren sind notwendig,<br />

um die kritischen Stoffe zu entfernen. Dadurch<br />

steigen die Kosten, <strong>und</strong> auch der Einsatz zusätzlicher<br />

Chemikalien wird erforderlich. Im<br />

schlimmsten Fall kann das sogar zu zusätzlicher<br />

Verschmutzung führen. Ein weiteres Problem ergibt<br />

sich aus der wachsenden Zahl von Starkregenereignissen<br />

infolge der Klimakrise. Durch<br />

Starkregen <strong>und</strong> damit einhergehenden Überschwemmungen<br />

können Kläranlagen beschädigt<br />

werden. Der Großteil des <strong>Wasser</strong>s gelangt dann<br />

an der Kläranlage vorbei ungereinigt in die<br />

Oberflächengewässer. Das wiederum führt zu<br />

weiteren Gefahren für das Gr<strong>und</strong>wasser. <br />

<strong>Wasser</strong> ist die kostbarste Ressource der Welt<br />

Werbebeitrag <strong>–</strong> Unternehmensporträt<br />

Deshalb sollte es auch als solche<br />

behandelt werden. Die ProMinent<br />

Unternehmensgruppe ist spezialisiert<br />

auf sichere Lösungen<br />

zur <strong>Wasser</strong>aufbereitung <strong>und</strong><br />

-desinfektion. Bakterien, Viren<br />

<strong>und</strong> Schadstoffe entfernen wir<br />

wirksam <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>lich<br />

<strong>und</strong> sorgen damit für sauberes<br />

<strong>Wasser</strong> für viele Anwendungsbereiche.<br />

Hygienisch einwandfreies Trinkwasser<br />

ist wichtig für die Ges<strong>und</strong>heit<br />

von Menschen <strong>und</strong> Tieren. Mit<br />

unserer modernen Dosiertechnik<br />

sorgen wir weltweit für sauberes<br />

Trinkwasser gemäß WHO-Standards.<br />

Doch nicht nur Trinkwasser<br />

reinigen wir gründlich, sondern<br />

auch <strong>Wasser</strong> in Schwimmbädern,<br />

Hotels <strong>und</strong> Anlagen, privaten Pools<br />

sowie in industriellen Prozessen.<br />

Durch industrielle Betriebe oder<br />

Anwendungen in der Landwirtschaft<br />

gelangen Mikroschadstoffe<br />

in die Gewässer. Dazu kommt die<br />

Verwendung von Medikamenten<br />

<strong>und</strong> Kosmetika in Privathaushalten,<br />

die zu Rückständen im <strong>Wasser</strong><br />

führen. Diese Substanzen sind<br />

biologisch schwer abbaubar <strong>und</strong><br />

können mit konventioneller Technik<br />

in Kläranlagen kaum beseitigt<br />

werden. Mit einer innovativen Abwasserbehandlung<br />

tragen wir von<br />

ProMinent dazu bei, Mikroschadstoffe<br />

fast vollständig aus dem<br />

<strong>Wasser</strong> zu entfernen.<br />

Modernes Fluidmanagement<br />

für beste <strong>Wasser</strong>qualität<br />

Dafür bietet ProMinent nicht nur<br />

die passende Dosiertechnik, sondern<br />

auch moderne Mess- <strong>und</strong><br />

Regeltechnik sowie digitales Fluidmanagement.<br />

Damit kann die <strong>Wasser</strong>aufbereitung<br />

überall auf der<br />

Welt zuverlässig überwacht, gesteuert<br />

<strong>und</strong> geregelt werden.<br />

Für jede Branche die<br />

passende Lösung<br />

ProMinent <strong>Wasser</strong>aufbereitungslösungen<br />

sind so individuell wie die<br />

Branchen, die wir bedienen: chemische<br />

Industrie, industrielle <strong>und</strong><br />

kommunale <strong>Wasser</strong>aufbereitung,<br />

Nahrungsmittel- <strong>und</strong> Getränkeindustrie,<br />

Schwimmbäder, Öl- <strong>und</strong><br />

Gas- sowie die Prozessindustrie.<br />

<strong>Wasser</strong> ist unser Element. Dafür<br />

arbeiten wir.<br />

www.prominent.com<br />

ProMinent unterstützt K<strong>und</strong>en weltweit<br />

hinsichtlich Sicherheit, Effizienz <strong>und</strong><br />

Umweltschonung.


© arche noVa/Axel Fassio<br />

Nothilfe ist gut <strong>–</strong> Vorsorge ist besser<br />

Aktion Deutschland Hilft leistet Nothilfe nach schweren Katastrophen<br />

<strong>und</strong> hilft Familien, sich besser zu schützen. Erdbebensicheres Bauen rettet<br />

Leben. Getreidespeicher wappnen gegen Hunger. Und Hygieneprojekte<br />

bekämpfen Seuchen wie Corona. Das verhindert Leid, noch bevor es<br />

geschieht. Helfen Sie uns, zu helfen <strong>–</strong> jetzt mit Ihrer Spende!<br />

Spendenkonto: DE62 3702 0500 0000 1020 30<br />

Jetzt Förderer werden: www.Aktion-Deutschland-Hilft.de


10<br />

<strong>Wasser</strong><br />

KOMMENTAR<br />

Energiewende aus dem<br />

Abwasserkanal<br />

<strong>Wasser</strong> ist ein begehrtes <strong>und</strong> wertvolles Gut. Aber Abwasser?<br />

Wie man aus Schmutz- <strong>und</strong> Niederschlagswasser<br />

einen Beitrag zur Energiewende machen<br />

kann, zeigen in Berlin die Kooperationspartner<br />

E.ON, Signa Real Estate <strong>und</strong><br />

Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe. R<strong>und</strong> 50<br />

Prozent des Wärme- <strong>und</strong> Kältebedarfs<br />

eines Bürogebäudes in der<br />

Nähe des Ostbahnhofs decken sie<br />

mit Abwasserwärme. Abwasser hat<br />

eine ganzjährig konstante Temperatur<br />

von bis zu 20 Grad Celsius. Diese<br />

Wärme wird normalerweise ungenutzt<br />

ins umliegende Erdreich abgegeben.<br />

Möglich ist aber auch, über einen Edelstahlwärmetauscher<br />

dem Abwasser die vorhandene Wärme zu<br />

entnehmen. Über eine Großwärmepumpe wird<br />

dann die gewonnene Wärme erhöht, um<br />

so das Gebäude zu beheizen. Im Sommer<br />

wird das Prinzip umgekehrt, <strong>und</strong><br />

der Abwasserkanal kann als effiziente<br />

Kältequelle genutzt werden. In<br />

Deutschland könnte aus Abwasser<br />

gewonnene Energie rechnerisch<br />

14 Prozent des Wärmebedarfs im<br />

Gebäudesektor abdecken. Abwasserwärme<br />

ist also ein Baustein der<br />

Energiewende im Wärmesektor.<br />

Michael Gneuss<br />

Chefredakteur<br />

IMPRESSUM<br />

Projektmanager Juliane Gawert, juliane.gawert@reflex-media.net<br />

Redaktion Jürgen Ackermann, Jens Bartels, Michael Gneuss, Thomas<br />

Schulze Layout Silke Schneider, grafik@reflex-media.net Fotos<br />

iStock / Getty Images, Coverbild iStock / Okssi68 Druck BVZ Berliner<br />

Zeitungsdruck GmbH V.i.S.d.P. Redaktionelle Inhalte Michael Gneuss,<br />

redaktion@reflex-media.net Weitere Informationen Pit Gr<strong>und</strong>mann,<br />

pit.gr<strong>und</strong>mann@reflex-media.net, Reflex Verlag GmbH, Hackescher Markt<br />

2<strong>–</strong>3, D-10178 Berlin, T 030/200 89 49-0, www.reflex-media.net<br />

Diese Publikation des Reflex Verlages erscheint am 22. März 2022 im<br />

Handelsblatt. Der Reflex Verlag <strong>und</strong> die Handelsblatt Media Group & Co.<br />

KG sind rechtlich getrennte <strong>und</strong> redaktionell unabhängige Unternehmen.<br />

Inhalte von Werbebeiträgen wie Unternehmens- <strong>und</strong> Produktporträts,<br />

Interviews, Advertorials, Anzeigen sowie Gastbeiträgen <strong>und</strong> Fokusinterviews<br />

geben die Meinung der beteiligten Unternehmen beziehungsweise Personen<br />

wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich.<br />

Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen.<br />

Wir sind dabei<br />

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50569 Köln<br />

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ProMinent GmbH8<br />

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