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Theatermagazin - Nationaltheater Mannheim April 2022

Die Märzausgabe des Theater Magazins des Nationaltheaters Mannheim. Weitere Infos und Programm: https://www.nationaltheater-mannheim.de/

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8 AUSBLICK GENERALSANIERUNG<br />

WWW.NATIONALTHEATER.DE<br />

Beweglich sein ist alles<br />

Im Tanzhaus Käfertal, in der »Oper am Luisenpark« und im »Alten Kino<br />

auf Franklin« wird das Tanzensemble des <strong>Nationaltheater</strong>s während<br />

der Generalsanierung zu finden sein. Tanzintendant Stephan Thoss<br />

spricht bei einem Rundgang durch das Tanzhaus über die Herausforderungen<br />

und Vorteile, die diese Vielseitigkeit beinhaltet.<br />

Die Bar im Eingangsbereich<br />

des Tanzhauses<br />

symbolisiert die Nähe<br />

zum Publikum, für die<br />

diese Spielstätte steht<br />

uns, weiterhin Stücke nach Art von<br />

›Sanssouci‹ aufzuführen, bei denen 70<br />

bis 80 Leute auf der Bühne stehen. Das<br />

ist doch fantastisch«, schwärmt er.<br />

Im »Alten Kino auf Franklin« wird<br />

Thoss sich auf mehrteilige Tanzabende<br />

konzentrieren. Dafür ist die Möglichkeit,<br />

Bühnenbilder schnell wechseln zu<br />

können, ausschlaggebend. Inhaltlich<br />

plant der Tanzintendant für Franklin<br />

assoziative Produktionen, während<br />

er sich im OPAL auf Stücke mit festen<br />

Figuren und stringenten Handlungen<br />

fokussieren will. Ins Tanzhaus sollen<br />

experimentelle Inszenierungen von<br />

jüngeren Choreograf*innen eingeladen<br />

werden. Die dortige Nähe zum Publikum<br />

eigne sich ideal dafür, Gefühle auf<br />

das Publikum zu übertragen, so Thoss.<br />

Damit es pünktlich zu Beginn der<br />

Interimszeit als Spielstätte nutzbar ist,<br />

wird das Tanzhaus, in dem das NTM-<br />

Tanzensemble täglich probt, jetzt auf<br />

Vordermann gebracht. Um Platzprobleme<br />

zu beheben und die aktuellen<br />

Brandschutzrichtlinien umzusetzen,<br />

wird die Tribüne ausgebaut, werden<br />

Türen ausgetauscht und tiefergelegt.<br />

Von den Neuerungen abgesehen ist<br />

das Tanzhaus ein etablierter Veranstaltungsort,<br />

da es bereits im Sommer 2016<br />

seine eigene kleine Generalsanierung<br />

durchlief: Damals wurden Lagerräume<br />

hinzugefügt, Verdunklungsanlagen<br />

vor den Fenstern des lichtdurchfluteten<br />

Raums installiert, samtschwarze<br />

Stellwände für den Auf- und Abtritt der<br />

Tänzer*innen aufgestellt und ein loungeartiger<br />

Eingangsbereich eingerichtet:<br />

Eine gemütliche Sitzecke mit Bar lädt<br />

das Publikum vor und nach Vorstellungen<br />

zum Verweilen und zum Austausch<br />

mit den Künstler*innen ein. Vieles<br />

davon entstand in Eigenregie. Das zahlt<br />

sich jetzt aus: »Wir können hier mehr<br />

oder weniger uneingeschränkt weitermachen.<br />

Im Oktober <strong>2022</strong> werden wir<br />

hier unsere erste Premiere der neuen<br />

Spielzeit feiern. Pro Saison planen wir<br />

dann 15 bis 20 Vorstellungen«, prognostiziert<br />

Tanzintendant Stephan Thoss.<br />

Auch in zwei anderen Interimsspielstätten,<br />

in der »Oper am Luisenpark«<br />

(OPAL) und dem »Alten Kino auf<br />

Franklin«, wird das Tanzensemble<br />

proben und auftreten. Das ist möglich,<br />

da der federnde Schwingboden, der<br />

die Gelenke der Tänzer*innen schont<br />

und das Verletzungsrisiko verringert,<br />

unkompliziert transportiert werden<br />

kann. Ohnehin hat das Tanzensemble<br />

eine bemerkenswerte Flexibilität inne.<br />

»Tänzer*innen sind ein Wandervolk«,<br />

bekräftigt Stephan Thoss lächelnd,<br />

»und für unsere Company ist das Reisen<br />

sowieso alltäglich, weil wir schon all die<br />

Jahre im Tanzhaus geprobt haben und<br />

für Vorstellungen an den Goetheplatz<br />

umgezogen sind«.<br />

Jeder Vorstellungsort soll seinen eigenen<br />

inszenatorischen Schwerpunkt<br />

erhalten, der sich an den technischen<br />

Gegebenheiten und dem zu erwartenden<br />

Publikum orientiert. Dass der OPAL<br />

einen Orchestergraben bietet, will<br />

Thoss ebenso nutzen wie die Bühnengröße:<br />

»Diese ermöglicht eine Parallelität<br />

in der Erzählung, was mir inszenatorisch<br />

wichtig ist. So kann man etwa<br />

Vergangenheit neben Gegenwart stellen<br />

oder umeinanderkreisende Situationen<br />

zeigen. Die Bühne im OPAL ermöglicht<br />

Stephan Thoss<br />

Intendant Tanz<br />

Weitere Hintergrundtexte<br />

finden Sie auf<br />

www.nationaltheater.de<br />

unter dem Menüpunkt<br />

»Sanierung«.<br />

Die Tribüne für das Publikum im Tanzhaus<br />

(im Vordergrund) soll im Mai <strong>2022</strong> erneuert<br />

und vergrößert werden.<br />

Diese Schwerpunkte geografisch zu<br />

etablieren, sieht Thoss als eine seiner<br />

größten Aufgaben für die kommende<br />

Zeit, der er mit höchster Konzentration<br />

begegnen will. Davon abgesehen erfüllt<br />

ihn der Gedanke an die Zukunft vor<br />

allem mit Elan: »Neues birgt immer<br />

Energie. Diese neuen Räume sind im<br />

Prinzip wie eine Premiere, die in den<br />

Darstellenden höchstes Adrenalin<br />

freisetzt. Das ganze Tanzensemble freut<br />

sich, daher kann der Neubeginn nur gut<br />

werden«, erklärt Thoss enthusiastisch<br />

und fügt, sinnbildlich für den Start in<br />

die Interimszeit, lächelnd hinzu: »Die<br />

Gefahr liegt immer in der Routine«.<br />

Die Generalsanierung des <strong>Nationaltheater</strong>s<br />

<strong>Mannheim</strong> ist eine Investitionsmaßnahme<br />

der Stadt <strong>Mannheim</strong> und wird gefördert<br />

durch die Beauftragte der Bundesregierung<br />

für Kultur und Medien (aufgrund eines<br />

Beschlusses des Deutschen Bundestages)<br />

sowie das Ministerium für Wissenschaft,<br />

Forschung und Kunst Baden-Württemberg.

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