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Gemeindemitteilungen April 2022

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GASTKOMMENTAR<br />

„Zu den geopolitischen Hintergründen des<br />

russisch-ukrainischen Konfliktes“<br />

von Philipp Stanitz, BA<br />

Viele Firmen wie zum Beispiel Roma Luxor beteiligten sich an der<br />

Spendensammlung. Auch ihnen gebührt ein herzlicher Dank!<br />

Heimkehr und weitere Versorgung<br />

Am Donnerstag, den 3. März, kehrte der Hilfskonvoi sicher<br />

nach Vösendorf zurück, wo bereits eine Menschenmenge<br />

wartete. Die Geflüchteten wurden in ihre neuen Wohnungen<br />

gebracht und mit allen notwendigen Mitteln versorgt.<br />

Einen besonderen Dank für die Unterstützung bei der Vorbereitung<br />

der Wohnungen möchte Bürgermeister Hannes<br />

Koza im Namen der Marktgemeinde Vösendorf Birgit Petross,<br />

Wolfgang Allmer, Markus Kerschbaum und Alfred<br />

Strohmayer aussprechen. Die Aktion hat ihr Ziel, schnelle<br />

und gezielte Hilfe zu leisten, erreicht. Dennoch ist die Lage<br />

in der Ukraine auf unabsehbare Zeit kritisch. Die Schäden<br />

und Zerstörungen, die dieser Krieg mit sich bringt, werden<br />

das Land noch für viele Jahre begleiten. Daher ist es auch<br />

wichtig, der Ukraine eine langfristige Perspektive auf Hilfe<br />

zu geben.<br />

Weiterlesen auf Seite 8<br />

Wladimir Putin, der russische<br />

Staatspräsident und<br />

Langzeitherrscher in Moskau,<br />

führte mehrere Gründe ins<br />

Feld, die seinen Einmarsch in<br />

die Ukraine rechtfertigen sollten.<br />

Zum einen spricht er eine<br />

Urangst des Kremls an, die sich<br />

in den Jahren seit dem Zerfall<br />

der Sowjetunion zunehmend<br />

aufgebaut hat: die NATO-Osterweiterung<br />

und eine mögliche<br />

Einkesselung Russlands. Putin<br />

sieht in der Aufnahme ehemaliger Sowjetrepubliken in<br />

das nordatlantische Militärbündnis nicht nur eine strategische<br />

Bedrohung in neorealistischer Reinkultur, sondern<br />

auch einen persönlichen Affront. Putin, sozialisiert und<br />

aufgewachsen im Staatsapparat, bezeichnete den Zerfall<br />

der Sowjetunion als die „größte geopolitische Katastrophe<br />

des 20. Jahrhunderts“. Die Folge des Zerfalls war eine<br />

unipolare Weltordnung, dominiert von den Vereinigten<br />

Staaten und deren „Vasallen“.<br />

Aus Putins Sicht drohte nun auch die Ukraine, ein<br />

„Vasallenstaat“ des Westens zu werden. In der russischen<br />

Geschichtswahrnehmung, und das hat Putin auch<br />

selbst öffentlich gesagt, sind Ukrainer und Russen „ein<br />

Volk“. Die Annexion der Halbinsel Krim 2014 und die kontinuierliche<br />

Unterstützung prorussischer Separatisten<br />

im Donbass argumentiert er als Verteidigungskampf für<br />

ethnische Russen in diesen Regionen. Da ist der nächste<br />

Schritt, der Ukraine die Eigenstaatlichkeit abzusprechen<br />

und expansionistischen Wünschen nachzugehen, nicht<br />

weit.<br />

Dass es sich in Kiew um ein faschistisches Regime<br />

handelt, das gezielt gegen ethnische Russen vorgeht,<br />

wird durch Putins Medienapparat erfolgreich an die<br />

eigene Bevölkerung verkauft. Wir stehen vor einem Dilemma:<br />

Obwohl die Welt so gut vernetzt ist wie noch nie<br />

zuvor, kann es durch Regierungen und Regime dennoch<br />

dazu kommen, dass verschiedene Gesellschaften in unterschiedlichen<br />

Realitäten leben. Dieser besorgniserregenden<br />

Entwicklung muss man sich entgegenstellen.<br />

Während der Hilfskonvoi am Weg nach Tschopp war, wurde rasch mit<br />

der Sanierung einiger freier Gemeindewohnungen begonnen.<br />

Philipp Stanitz hat das Studium der Politikwissenschaften<br />

an der Universität Wien abgeschlossen und ist beruflich als<br />

Pressesprecher der Marktgemeinde Vösendorf tätig.<br />

Aktuelles 7

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