05.04.2022 Aufrufe

EWKB 22-14

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2<br />

Regional 6. April 20<strong>22</strong><br />

Die vielzählige Last mit den Altlasten<br />

Endlager, Kleinkläranlagen und Hafenschlick - Umweltausschuss tagte<br />

Stimme des Körpers<br />

Seminar im Kloster Neuenwalde<br />

Meine Woche<br />

Der Rückspiegel von Stefan Hackenberg<br />

Barbarei versus Menschlichkeit!<br />

Letzte Woche ist das ohnehin<br />

Unvorstellbare noch<br />

unvorstellbarer geworden.<br />

Keiner hatte vor Wochen<br />

noch einen Krieg auf dem<br />

Plan (na ja, einer schon) und<br />

NEUENWALDE re ∙ Der<br />

Philosoph und Psychologe<br />

Eugene Gendlin entwickelte<br />

eine besondere Methode, wie<br />

Menschen Zugang zu ihrem<br />

inneren Wissen gewinnen<br />

können, das sogenannte Focusing.<br />

Im Focusing wird<br />

die Gefühlswelt nicht nur<br />

im freien Gespräch erforscht.<br />

Gendlin greift dabei auf die<br />

Erfahrung zurück, dass körperliche<br />

Gefühle in der Brust<br />

oder im Bauch signalisieren,<br />

ob man einen Gedanken als<br />

richtig empfindet oder nicht.<br />

Daher steht im Zentrum der<br />

Methode, die eigenen Körperempfindungen<br />

auf der Suche<br />

nach Antworten auf persönliche<br />

Fragen im privaten oder<br />

beruflichen Kontext einzubinden.<br />

Wie gelingt es, der<br />

inneren Stimme, die sich in<br />

unseren Körpergefühlen und<br />

Empfindungen ausdrückt,<br />

zuzuhören und ihre Wahrheiten<br />

zu berücksichtigen?<br />

In dem Seminar „Focusing“,<br />

das das Ev. Bildungszentrum<br />

Bad Bederkesa vom 4.<br />

bis 6. Mai im Kloster Neuenwalde<br />

veranstaltet, können<br />

Interessierte die Methode<br />

kennenlernen.<br />

Anmeldung und weitere Informationen<br />

unter (04745) 94<br />

9 50 oder E-Mail info@evbildungszentrum.de.<br />

www.ev-bildungszentrum.de<br />

nun zeigt der Krieg seine<br />

grauenhafteste Seite: Barbarei<br />

an Zivilisten. Als ob ein<br />

Krieg an sich nicht schon<br />

schrecklich genug wäre.<br />

Bei der Rückeroberung<br />

des Ortes Butscha durch<br />

ukrainische Kräfte fand<br />

man über 400 Tote, teilweise<br />

gefesselt und furchtbar<br />

zugerichtet. Darauf darf es<br />

nur eine Antwort geben.<br />

Die Täter müssen vor Gericht<br />

und zur Rechenschaft<br />

gezogen werden. In einer<br />

Art Nürnberger Prozess 2.0,<br />

wie man im Westen fordert.<br />

Die Mörder zu finden, dürfte<br />

nicht allzu schwer sein.<br />

Die Besatzer gehören dem<br />

russischen Militär an. Und<br />

selbst wenn es dort ziemlich<br />

wirr läuft, welche Einheit<br />

in Butscha eingesetzt<br />

wurde, sollte selbst der russischen<br />

Führung bekannt<br />

sein.<br />

Alle weiteren Begebenheiten<br />

der letzten Woche<br />

erscheinen dagegen als lauwarmer<br />

Tee. Maskenpflicht<br />

und Inzidenzzahlen; kommende<br />

Landtagswahlen in<br />

Niedersachsen, NRW und<br />

Schleswig Holstein; die<br />

steigenden Preise bei den<br />

Lebensmitteln, ob für den<br />

Mensch oder das Auto; die<br />

immer wilder ausschlagende<br />

Klimaveränderung<br />

und last, but not least, die<br />

vermaledeite Kiste mit der<br />

Eigenverantwortung. Die<br />

resultiert nämlich aus den<br />

genannten Krisen.<br />

Man kann daher nur hoffen,<br />

dass Mensch an sich<br />

verstanden hat, dass die<br />

Sache mit der Eigenverantwortung<br />

nicht nur dahin<br />

gesagt, in manchen Fällen<br />

dahin gepredigt ist. In der<br />

Causa Flüchtlinge geschehen<br />

ja auch Wunder. Woche<br />

für Woche. Noch nie<br />

hat man so viel privates<br />

LANDKREIS sh ∙ Na, das<br />

wird ja was. Bei der letzten<br />

Sitzung des Ausschusses<br />

für Umwelt-, Klima und<br />

Verbraucherschutz und<br />

Landwirtschaft im Kreishaus<br />

ging es letztlich vor<br />

allem um Altlasten. So wurden<br />

die Ergebnisse des Zwischenberichts<br />

für das Gutachten<br />

zur Standortwahl<br />

für ein Endlager vorgestellt.<br />

Diese Standortwahl betrachtet<br />

man im Kreis, wie<br />

wohl auch in allen teilen<br />

Deutschlands, mit großer<br />

Sorge. Schließlich will man<br />

im Tourismusbereich nicht<br />

mit dem Slogan einer strahlenden<br />

Landschaft werben.<br />

So hat die Bundesgesellschaft<br />

für Endlagerung<br />

geo logische Daten der Bundesländer<br />

gesammelt und<br />

diese nach den gesetzlich<br />

festgeschriebenen Kriterien<br />

ausgewertet. In einem<br />

„Zwischenbericht Teilgebiete“<br />

sind 90 Teilgebiete<br />

ausgewiesen worden, die<br />

sich möglicherweise als<br />

Endlager für hochradioaktive<br />

Abfälle eignen könnten<br />

und insgesamt circa 54 Prozent<br />

der Fläche der Bundesrepublik<br />

Deutschland<br />

umfassen. Fünf der ausgewiesenen<br />

Teilgebiete liegen<br />

ganz oder teilweise im<br />

Landkreis Cuxhaven, wobei<br />

es unwahrscheinlich ist,<br />

dass diese weiter in Betracht<br />

Engagement und somit Eigenverantwortung<br />

bei den<br />

angeblich wohlstandsgeschädigten<br />

Deutschen erlebt.<br />

Da werden nicht nur<br />

Sach- und Geldspenden getätigt,<br />

nein, in vielen Fällen<br />

wird sogar die eigene Wohnungstür<br />

geöffnet. Motto:<br />

Bitte eintreten, my home is<br />

your castle.<br />

Letzte Woche ebenfalls bemerkenswert<br />

war eine Art<br />

Glücksziehung in Doha. Es<br />

ging, richtig, um das Runde<br />

fürs Eckige. Und bei dieser<br />

Glücksziehung hatten manche<br />

Nationen Glück, viele<br />

aber nicht. Deutschland<br />

ging es so lala. Deutschland<br />

trifft sicher auf Spanien<br />

und Japan. Als weiterer<br />

Gegner bieten sich Costa<br />

Rica oder Neuseeland an.<br />

Es sollte möglich sein, zumindest<br />

Letztere zu schlagen.<br />

„Schau‘n mer mal“, wie<br />

es einst kaiserlich ertönte.<br />

So, und nun lasst uns den<br />

Barbaren von Butscha den<br />

Prozess machen.<br />

Bilder wie dieses vom potenziellen Endlager Schacht Konrad<br />

nahe Salzgitter möchte man im Cuxland gerne vermeiden und<br />

sind auch eher unwahrscheinlich. Lediglich vier Standorte weisen<br />

die erforderlichen geophysikalischen Voraussetzungen dafür<br />

auf.<br />

Foto: BGE<br />

kommen. Denn momentan<br />

wird nur die geologische<br />

Verwendbarkeit, nicht aber<br />

die tatsächliche Nutzbarkeit<br />

geprüft. Soll heißen, auch<br />

soziale und gesellschaftliche<br />

Aspekte werden abschließend<br />

bewertet.<br />

Ähnlicher Ärger bereitet<br />

neben der Endlagersuche<br />

auch die Verbringung von<br />

Elbsedimenten und Hamburger<br />

Hafenschlick vor<br />

Cuxhaven. Der Ausschuss<br />

betrachtet das Vorgehen der<br />

Freien Hansestadt Hamburg<br />

als unkooperativ, intransparent<br />

und in seiner<br />

Rechtsauffassung fragwürdig.<br />

Daher wird das Land<br />

Niedersachsen gebeten, die<br />

BREMERHAVEN re ∙ Mit<br />

dem Beginn des Frühlings<br />

startet traditionell<br />

die Radsaison. Erstmalig<br />

können Radwanderer in<br />

diesem Jahr die Deutsche<br />

Fisch-Genuss-Route in ihre<br />

Planungen aufnehmen. Auf<br />

der 378 Kilometer langen<br />

Strecke von Bremerhaven<br />

bis St. Peter-Ording kommen<br />

vor allem Küstenfans<br />

und Fischliebhaber voll auf<br />

ihre Kosten.<br />

Bereits vor der Pandemie unternahmen<br />

laut einer Studie<br />

des Allgemeinen Deutschen<br />

Fahrrad Clubs (ADFC) 5,5<br />

Millionen Deutsche einen<br />

Radurlaub. In den vergangenen<br />

beiden Jahren hat sich<br />

der Trend, im eigenen Land<br />

Urlaub zu machen, verstärkt -<br />

und damit ist auch der Radurlaub<br />

noch weiter in den Fokus<br />

geraten. Mehr als 100.000 Kilometer<br />

Radweg gibt es hierzulande.<br />

Zu den populärsten<br />

Radwander-Strecken gehören<br />

der Elbe-, Mosel- und Weser-Radweg,<br />

der Mitte März<br />

vom ADFC zu Deutschlands<br />

beliebtestem Radfernweg gekürt<br />

wurde. Die im vergangenen<br />

Jahr neu konzipierte<br />

Deutsche Fisch-Genuss-Route<br />

schickt sich nun an, in die Liste<br />

der beliebtesten Strecken<br />

aufgenommen zu werden.<br />

Küstenlandschaft, Meeresbrise,<br />

Deiche, Wattenmeer<br />

und natürlich frischer Fisch<br />

- all das vereint die Deutsche<br />

Fisch-Genuss-Route,<br />

die mit dem Rad bequem<br />

innerhalb von sechs Tagen<br />

abgefahren werden kann.<br />

Die erste Etappe führt von<br />

Bremerhaven nach Cuxhaven<br />

und hat eine Länge von<br />

66 Kilometern. Vorbei geht<br />

es dabei auch am UNES-<br />

CO-Weltnaturerbe Wattenmeer-Besucherzentrum<br />

im<br />

Cuxhavener Ortsteil Sahlenburg.<br />

Etappe zwei führt 88<br />

Kilometer weit von Cuxhaven<br />

nach Stade. Nur 33 Kilometer<br />

lang gestaltet sich<br />

Etappe drei, bei der man<br />

von Stade mit der Fähre<br />

nach Blankenese übersetzt.<br />

Von Blankenese geht es<br />

dann weitere 43 Kilometer<br />

am Deich entlang bis in die<br />

Ablehnung für eine Verbringung<br />

vor Scharhörn, im<br />

Zweifel auch durch Klage,<br />

dauerhaft zu verhindern<br />

und die betroffenen Kommunen<br />

in ihrer Ablehnung<br />

zu unterstützen. Darüber<br />

hinaus soll Niedersachsen<br />

eindeutig klarstellen,<br />

dass kein Einvernehmen<br />

zur Verbringung von Sedimenten<br />

aus dem Hamburger<br />

Hafen erteilt wurde und<br />

zukünftig auch nicht wird,<br />

sondern lediglich Material<br />

aus der Elbvertiefung am<br />

Neuen Lüchtergrund verbracht<br />

wird.<br />

Und beim Thema Altlasten<br />

kommt auf alle Betreiber<br />

von sogenannten Kleinkläranlagen<br />

einiges zu. Denn<br />

die durch die EU verschärften<br />

Umweltbestimmungen<br />

zwingen die Kommunen<br />

auch auf verschärfte Nutzungsbedingungen<br />

zu achten.<br />

Eine wasserbehördliche<br />

Stellungnahme dazu macht<br />

deutlich, was das für die<br />

Betreiber bedeutet. So soll<br />

eine maximale Laufzeit von<br />

15 Jahren für Anlagen erteilt<br />

werden. Nach dieser Zeit ist<br />

spätestens eine Umweltverträglichkeit<br />

zu prüfen. Wobei<br />

nur noch Anlagen der<br />

Ablaufklasse D zuzulassen<br />

sei. Wobei die Wasserbehörde<br />

wenig Benutzerfreundlich<br />

argumentiert: Jeder Betreiber<br />

habe selbst auf die<br />

Einhaltung zu achten und<br />

notfalls die Anlage abzustellen.<br />

Zumal die vorgeschriebenen<br />

Probenentnahmen<br />

durch private Firmen oft<br />

einem Gefälligkeitsgutachten<br />

gleichkämen. Da müsse<br />

man seitens der Behörde<br />

schon darauf achten, wurde<br />

bei der Vorstellung der Stellungnahme<br />

geäußert.<br />

Deutsche Fisch-Genuss-Route<br />

Neue Strecke verbindet Kulinarik, Meer und Erlebnisse<br />

„Matjeshochburg“ Glückstadt.<br />

Sportlich wird es erneut<br />

auf der fünften Etappe:<br />

88 Kilometer führt die<br />

Strecke von Glückstadt über<br />

Brunsbüttel nach Büsum.<br />

Zu guter Letzt erwartet die<br />

Radfahrer nach weiteren 60<br />

Kilometern ab Büsum die<br />

Weite des Strands von St.<br />

Peter-Ording.<br />

Damit bietet die Deutsche<br />

Fisch-Genuss-Route eine<br />

attraktive Strecke mit zahlreichen<br />

Spots zum Entdecken<br />

und Genießen – die<br />

gerade für Radurlauber<br />

ein spannendes Reiseziel<br />

darstellt.<br />

Gefördert wird das Projekt<br />

durch Mittel des Europäischen<br />

Meeres- und Fischereifonds<br />

(EMFF) Schleswig-Holstein<br />

und der Stadt<br />

Glückstadt.<br />

Die Partner der DFGR sind<br />

die Gründungsmitglieder<br />

Glückstadt, Bremerhaven,<br />

Brunsbüttel, Landkreis<br />

Cuxhaven, die Fischereibetriebsgesellschaft<br />

Bremerhaven<br />

sowie Plotz Spezialitäten<br />

aus Glückstadt<br />

sowie weiteren Prämiumpartnern<br />

aus der Fisch- und<br />

Tourismuswirtschaft.<br />

www.fischgenussroute.de<br />

Neues Erlebnis: Fisch-Genuss-Route<br />

Foto: Gross

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!