Die Ötztaler Berge im Wandel der Zeit - Alpin.de
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Vom Gipfel<br />
in die Therme<br />
D<br />
as Ötztal ist zweifelsohne eines <strong><strong>de</strong>r</strong> spektakulären<br />
Täler <strong><strong>de</strong>r</strong> Ostalpen. Mit etwa 70 Kilometern<br />
das längste Seitental <strong>de</strong>s Inns, zieht<br />
es aus tiefen Lagen – etwa 700 Meter bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Einmündung ins<br />
Inntal – in mehreren Stufen bis hinauf in die Gletscherregion<br />
<strong>de</strong>s Alpenhauptkamms. <strong>Die</strong> zwei hintersten Dörfer, Vent und<br />
Gurgl, liegen schon fast auf 2000 Meter Höhe, Gurgl mit seinen<br />
1907 Metern ist sogar das höchstgelegene Kirchdorf <strong><strong>de</strong>r</strong> Ostalpen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Ötztaler</strong> Wildspitze, mit 3772 Metern <strong><strong>de</strong>r</strong> höchste<br />
Gipfel Tirols, krönt das Ganze buchstäblich. <strong>Die</strong> einzelnen Talstufen<br />
sind flach und weit, stellenweise gar lieblich zu nennen,<br />
die Talhänge dagegen oft ungemein steil und felsdurchsetzt.<br />
Weiter oben in <strong><strong>de</strong>r</strong> Almregion gibt es wie<strong><strong>de</strong>r</strong> weite ebene Bö<strong>de</strong>n,<br />
und das Gleiche ereignet sich, wenn man, nach schweißtreiben<strong>de</strong>m<br />
Anstieg, in <strong><strong>de</strong>r</strong> Gipfelregion angekommen ist: Dort<br />
<strong>de</strong>hnen sich große Flächen, die das Gletschereis – <strong>im</strong>mer noch<br />
– über weite Strecken be<strong>de</strong>ckt.<br />
Das Angebot für <strong>de</strong>n Freizeitsportler ist <strong>de</strong>mentsprechend<br />
vielfältig. Im Talbereich gibt es bequeme Wan<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen – und<br />
dazu ein reichhaltiges touristisches Angebot, aus <strong>de</strong>m nur die<br />
zwei jüngsten Attraktionen genannt seien: die Thermenanlage<br />
„Aquadome“ in Längenfeld und das „Ötzidorf“ bei Umhausen,<br />
Eis und Urgestein dominieren das<br />
karge, aber reizvolle Landschaftsbild<br />
in <strong>de</strong>n Hochlagen <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Ötztaler</strong> <strong>Berge</strong><br />
wie hier am Ramolkogel.<br />
ein archäologischer Freizeitpark, <strong><strong>de</strong>r</strong> an die Ent<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>s „Eismannes“<br />
anknüpft, <strong><strong>de</strong>r</strong> direkt am Alpenhauptkamm in ungefähr<br />
3200 Meter Höhe gefun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong> – in <strong><strong>de</strong>r</strong> Nähe <strong>de</strong>s Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>jochs,<br />
über das seit alters her Mensch und Tier von Nord nach Süd und<br />
umgekehrt wan<strong><strong>de</strong>r</strong>ten.<br />
In <strong>de</strong>n mittleren Höhenlagen sowie auch in <strong>de</strong>n Seitentälern<br />
wie Horlach-, Sulz-, Windach- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Pollestal fin<strong>de</strong>n sich zahlreiche<br />
Berggasthäuser und Almwirtschaften; je<strong>de</strong> von ihnen lohnt einen<br />
Ausflug, an <strong>de</strong>ssen En<strong>de</strong> zu<strong>de</strong>m Speis und Trank locken und eine<br />
Rast in einmaliger Bergwelt. Umso mehr gilt das für die Wan<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<br />
zu <strong>de</strong>n Alpenvereinshütten, die meist schon <strong>im</strong> Angesicht<br />
von Fels und Eis die höchstgelegenen Stationen für Verpflegung und<br />
Unterkunft bieten. <strong>Die</strong> glitzern<strong>de</strong> Touristenwelt von Söl<strong>de</strong>n bietet<br />
einen interessanten Kontrast dazu.<br />
Und dann die Gipfel: Was sie an schroffen Felsformen vermissen<br />
lassen, machen sie an eisiger Pracht und majestätischer Wucht<br />
wie<strong><strong>de</strong>r</strong> wett. <strong>Die</strong> Söl<strong>de</strong>ner Gletscherstraße o<strong><strong>de</strong>r</strong> auch die T<strong>im</strong>melsjochstraße<br />
bringen <strong>de</strong>n Touristen höchst bequem in ihre unmittelbare<br />
Nähe. Sonst muss man meistens ein or<strong>de</strong>ntliches Stück weit<br />
zu Fuß und bergauf gehen, und die renommierten Gipfel wie Wildspitze<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> S<strong>im</strong>ilaun erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>n in je<strong>de</strong>m Fall alpine Erfahrung und<br />
gute Ausrüstung. Aber lohnen tut sich die Mühe allemal!<br />
7/07 EXTRA