Sport + Mobilität mit Rollstuhl 02/2022
Informationsschrift des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes
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TITEL
Foto: Ralf Kuckuck/DBS
der stehenden Klasse der Frauen extrem
stark geworden ist.
Freude machte der Nachwuchs im
Para Ski nordisch. Zwar ist der Rückstand
zur Weltspitze etwa bei den Frauen
mit Sehbeeinträchtigungen im Para
Ski nordisch gewaltig, die 15 und 18
Jahre alten WM‐Debütantinnen Linn
Kazmaier (mit Guide Florian Baumann)
und Leonie Walter (mit Guide Pirmin
Strecker) zeigten jedoch, dass bald mit
ihnen zu rechnen ist. Die 17‐jährige
Merle Menje verlangte Wicker im Langlauf‐Sprint
der sitzenden Klasse alles ab
nern sitzend, musste in Lillehammer erleben,
wie stark umkämpft seine Klasse
ist. Clara Klug, in PyeongChang mit Ihrem
Guide Martin Härtl zweifache Bronzemedaillen‐Gewinnerin
im Biathlon,
bekommt es mit einer schier übermächtigen
russischen Konkurrenz zu tun. Die
WM verpasste die 27‐Jährige wegen einer
Handverletzung, Ende des Monats
feiert das Team Klug/Härtl beim Weltcup
im schwedischen Östersund die
Rückkehr ins Wettkampfgeschehen.
Medaillensammlerin Andrea Rothfuss,
bei den Spielen in Südkorea noch
PARA SNOWBOARD: »POSITIVES
RESÜMEE« DER WM-DEBÜTANTEN
Die deutschen Para Snowboarder waren
alle drei erstmals bei einer Weltmeisterschaft
dabei. »Ich bin zufrieden und ziehe
auch von unserer ersten WM ein positives
Resümee«, sagte der deutsche
Cheftrainer André Stötzer. Christian
Schmiedt hatte sich im Dual Banked Slalom
der Klasse LL1 mit Platz sieben und
im Snowboard Cross mit Rang zwölf
zweimal für den Finaltag qualifiziert
und scheiterte dort – jeweils aufgrund
eines Sturzes – im Viertelfinale. Matthias
Keller und Manuel Ness kamen
beide nicht über die Qualifikations‐Läufe
hinaus.
Im Team‐Wettbewerb im Snowboard
Cross zeigten Keller und
Schmiedt mit Platz zehn noch mal gute
Leistungen.
LANGLAUF-STAFFELN AM
SCHLUSSTAG AUF PLATZ 4 UND 5
Am letzten Wettkampftag in Lillehammer
standen im Para Skilanglauf die
Staffeln auf dem Programm. Die deutschen
Auswahlen landeten im Mixed auf
Platz fünf und in der offenen Staffel auf
Rang vier – siebeneinhalb Sekunden
hinter Gastgeber Norwegen auf Bronze.
Das Breisgau‐Quartett Nico Messinger
(mit Guide Robin Wunderle), Alexander
Ehler, Martin Fleig und Marco Maier war
beim Sieg des Russian Paralympic Committees
vor Frankreich zunächst noch
knapp hinter den USA und Belarus als
Sechste ins Ziel gekommen und rutschte
dann aufgrund von Wechselfehlern der
Konkurrenz vor. Für mehr als Platz vier
reichte es jedoch nicht.
Keine Medaillenchance hatte die
rein weibliche Mixed‐Staffel, die hinter
der Ukraine, dem Russian Paralympic
Committee, Belarus und den USA auf
den fünften Platz kam und damit immerhin
Polen distanzierte. »Absolut beachtenswert«,
nannte Rombach die
Leistung seiner Nachwuchskräfte Linn
Kazmaier (15 Jahre), Leonie Walter
(18), Merle Menje (17) und Johanna
Recktenwald (20, mit Guide Valentin
Haag).
Quelle: DBS Presse
und verpasste das Finale nur um eine
Hundertstelsekunde. Und auch der 22‐
jährige Marco Maier arbeitet sich bei
den Männern stehend immer mehr an
die Besten heran.
Im alpinen Bereich waren mit Christoph
Glötzner (18) und Leander Kress
(21) bei den stehenden Männern sowie
Isabell Thal (22, mit Guide Maximilian
Körner) und Luisa Grube (20, mit Guide
Luca Traichel) vier Talente dabei, um
Erfahrung zu sammeln.
ÜBERMÄCHTIGE KONKURRENZ
UND WIEDERGENESENE
MEDAILLENHOFFNUNGEN
Insgesamt bleibt von der WM der Eindruck,
dass mit einem Ergebnis wie
2018 bei den Paralympics im südkoreanischen
PyeongChang, wo Deutschland
sieben Gold‐, acht Silber‐ und vier Bronzemedaillen
holte, kaum zu rechnen ist.
Der Paralympicssieger im Biathlon über
15 Kilometer, Martin Fleig bei den Män‐
Anja Wicker gewann nach Bronze
im Langlauf im Biathlon-Sprint
hauchdünn die Goldmedaille.
mit viermal Silber und einmal Bronze
dekoriert, konnte in Lillehammer erstmals
in ihrer Karriere bei einem Großevent
keinen Podestplatz erreichen, sah
aber, dass sie in der Super‐Kombination
und im Riesenslalom nicht weit weg ist.
Mehr Risiko fordert Wolf von Rothfuss
und Rieder, dann seien auch Medaillen
möglich: »Dass es nicht mehr positive
Ausrutscher nach oben gab, lag auch an
der eisigen Piste, mit der sie sich echt
schwer getan haben.«
Noemi Ristau zeigte mit Guide Paula
Brenzel nach ihrem Kreuzbandriss Ende
September mit Platz fünf im Slalom und
sechs im Riesenslalom, dass sie Richtung
Peking auf einem guten Weg ist,
wenngleich der WM‐Slalom‐Bronzemedaillengewinnerin
von 2017 noch Wettkampfpraxis
fehlt.
Sport + Mobilität mit Rollstuhl 02/2022
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