Paralympic News - Zusammenfassung RIO 2016 - Ausgabe 2/2016

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medaillen gewinner der rauchfangkehrer auf dem schwarzen hengst 12 ÖPC-news mMittwoch, 14. September: Pepo Puch erobert auf seinem Hengst „Fontainenoir“ die erste und einzige Goldmedaille für Österreich bei den XV. Paralympischen Spielen in Rio <strong>2016</strong>, indem er Lee Pearson auf „Zion“, den erfolgreichsten Dressurreiter der paralympischen Geschichte, besiegt. Freitag, 16. September: Pepo Puch wird in der Kür hinter dem Briten Zweiter, macht Silber und ist somit Österreichs erfolgreichster Teilnehmer an den Spielen. Damit übertrifft er sogar noch sein Ergebnis von London 2012 (Gold und Bronze).
„Team Puch“ mit Ehefrau Michèle, Tochter Lou und den beiden Hauptakteuren Pepo und „Fontainenoir“ durfte auch in Rio doppelt feiern. Das Schicksal des 50-jährigen Steirers ist bemerkenswert: Im August 2008 stürzt er bei einem Turnier in Schenefeld vom Pferd. Ausgerechnet eine selbst weiterentwickelte Sicherheitsweste wird ihm dabei zum Verhängnis. Er erleidet eine Fraktur des 3. und 4. Halswirbels, was eine inkomplette Querschnittlähmung zur Folge hat. „Ich wollte die Diagnose nicht glauben und habe danach auch so gehandelt. Ich habe einfach jeden weiteren Schritt genau geplant. So hatte ich keine Zeit dazu, mir selber leidzutun. Später habe ich erfahren, dass man diesen Prozess mentale Stimulation nennt. Diesen Begriff kannte ich vorher gar nicht.“ Pepo Puch lebt mit seiner Frau Michèle und seiner Tochter Lou in Wermatswil in der Schweiz. „Es war ganz wichtig, dass sie bei mir in Rio waren“, sagt er. „Wenn ‚Fontainenoir’ von Lou einen Apfel bekommt, fühlt er sich wie zu Hause. Außerdem haben Michèle und ich das Glück, uns gegenseitig trainieren zu können: Sie ist Springreiterin, ich Dressurreiter.“ Der bescheidene Pepo will seine Erfolge keineswegs für sich allein beanspruchen: „Mein Pferd verdient die beiden Medaillen mehr als ich, weil es meine teilweise unkontrollierten Beinbewegungen immer ausgeglichen hat.“ Vielleicht spielte auch ein kleiner Zufall ein bisserl mit: Pepo ist 1966 am 10.1. geboren – seine Startnummer in Rio lautete 101. Und wenn man schon abergläubisch sein will: Er ist gelernter Rauchfangkehrer, also selbst ein traditioneller Glücksbringer. Und sein Glücksgefühl wird er prolongieren: „Wenn ich sechs Wochen nicht reite, sitz ich im Rollstuhl. Mir bleibt also gar nichts anderes übrig: Ich muss weitermachen.“
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